DE419657C - Sterilisator, insbesondere fuer Wasser - Google Patents
Sterilisator, insbesondere fuer WasserInfo
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Description
- Sterilisator, insbesondere für Wasser. Man hat bereits: Stexilisator@en mit Hilfe von keimtötenden Metallex., z. B. Silber und Kupfer, in der Weise ausgeführt, daß man die Metalle auf große Oberflächen verteilt, um durch die große Oberfläche die Wirkung der Metalle zu steigern. Dadurch wird zwar die Eigenschaft, Keime, Fermente und Toxine zu schädigen, erhöht, aber erst durch die Anwendung von direktem oder indirektem elektrischen Strom bei Überzügen aus einem Metall oder bei mit verschiedenen Metallüberzügen versehernen Oberflächen wurde durch die Entstehung disperser galvanischer Ketteneine bedeutende Verstärkung der Wirkung ,erzielt.
- Vorliegende Erfindung betrifft im G,egensa:tz hierzu einen Sterilisator aus oligodynamisch wirkenden Metallen und beruht auf der Erkenntnis,, d,aß die Intensität der Wirkung eine Funktion der aktiven Oberflächen insofern ist, als eine Vergrößerung der spezifischen Oberfläche die Wirkung steigert. Um nun eine große spezifische Oberfläche zu erhalten, werden erfindungsgic,-#,äß die Metalle in kolloidem Zustande verw endet, deren Anweidung als Sol an sich seit Jahren bekannt ist. Die Mischbarkeit der Metallsole, also der kolloiden Metallösungen mit Wasser und anderen Flüssigkeiten hat bisher deren Anwendung für viele Zwecke" z. B. zur Sterilisation von Wasser, verhindert oder beeihträchtigt. Ferner vermindert jedes Stabilisierungsmittel die Wirksamkeit infolge der Bildung einer mehr oder, weniger ,starkem H.aptog enmembran.
- Wird jedoch das Metall Gel mittlerer Dispersität auf geeignete Unterlagen oder Träger irreversibel und festhaftend niedergeschlagen., so entwickelt z. B. Silber eine so starke mikrobizide Wirkung (.auch auf Amoebencysten), daß die Möglichkeit der technischen Anwendung besonders zur Entkeimung von Wasser wesentlich gesteigert wird. Die Erfindung bedeutet -einen technischen. Fortschritt, indem die Sterilisation selbsttätig und ohne praktisch nachweisbare chemische Wirkung erfolgt.
- Wesentlich für die Erfindung ist, daß das Metall, z. B. Silber, in schwammiger Form auf die Träger aufgebracht ist. Reduziert man Silberlösung mit Formaldehyd bei Gegenwart von Alkali, so erhält man bekanntlich auf oder in den Gefäßen den bekannten Silberspiegel als glatten Überzug, dessen Oberflächengröße genau derjenigen des versilberten Gegenstandes entspricht. Nach vorliegender Erfindung .aber kann Silber als- schwammiger, auf den Trägern haftender Überzug erhalten werden, wenn z. B. die Silberreduktion in richtig gewählter Konzentration durch allmähliches Beizen der schwammig zu versilbernden Oberfläche mir Lauge und darauffolgender Behandlung mit Silbernitrat und unter mehrfacher Wiederholung dieser Operaition durchgeführt -wird. Auf diese Weise fügen sich die Silberteilchen nicht zu einem Spiegel, sondern lagern sich schwammig fest an, wodurch im Gegensatz- zum Silberspiegel die Oberfläche des Silbers außerordentlich vergrößert wird.
- Als Träger könnten die verschiedensten Gegenstände verwendet werden. Wird z. B. eine starke poröse Filterplatte, welche in etwa 5 Sekunden Wasser durchtrieten läßt, auf obigeArt behandelt, so werden etwa 20000 Typhuskeime pro Kubikzentimeter ununterbrochen abgetötet, so daß das Wasser beständig steril austritt. Ohne die schwammige Metallisierung trifft man auch bewm besten Filt.eT,insehr weniger langer Zeit mehr Keime im filtrierten Wasser als im Rohwasser. Ein schwammig metallisierter Tuchfilter, (Silber) dagegen wirkt stark bakterizid, liefert keimfreies Wasser, auch wenn die, Filterporen so groß sind, daß Bakterien nicht zurückgehalten werden.
- Als Träger können auch zweckmäßig z. B. Verbandstoffe, Watte, Tuchschuhe für chirurgische Zwecke, Dialysiermembran,en, Rasierpinsel, unlösliches Pulver, Mehle usw. verw vendeit werden. Diese Gegenstände verhalten sich vollkommen wie sterilisiertes Material und besitzen überdies eine starke bakterizide Wirkung.
- Als Träger können auch Auskleidungen von Gefäßen, einzelne Gefäßwände oder Zwischen.-wände verwendet werden. Beispiele: i. Schwammig versilberte Wassergefäße aus Ton oder Porzelian:erde von i bis i o 1 Inhalt wurden mit infiziertem Wasser gefüllt und nach verschiedenen Zeiten geprüft. Das Wasser enthielt am Anfang 2o ooo Typhusbazillen pro Kubikzeutimeter Wasser, nach 15 Minuten. 17 ooo Typhusbazil:en noch lebend pro Kubikzentimeter Wasser, nach 3o Minuten 8 7oo Typhusbazillen noch lebend pro Kubikzentimeter Wasser, nach 6o Minuten keine lebenden Typhusbazillen mehr.
- 2. Stark poröse schwammig versilberte Filterplatten wurden im Boden von zylindrischen Gefäßen eingebaut. Bei 5 ccm Wasserdruck auf den Filter trat das Wasser in etwa i Sekunde durch. Wasser mit 2o ooo Typhusbazillen pro Kubikzentimeter filtrierte steril.
- 3. Etwa 5 g schwammig versilberter Bolus wurde in die hohle Hand gegossen und mit infiziertem Leitungswasser zu einem dünnen Brei ,angerührt, in die nicht sterilisierte Injektionsspritze gezogen und unter die Haut einer Versuchsperson gespritzt. Es zeigten sich keine besonderen Symptome außer dem mechanischen Reiz.
Claims (3)
- PATEN T-ANSPRÜcHE: i. Sterilisator, insbesondere für Wasser unter Verwendung metallisierter Träger, dadurch gekennzeichnet, daß die Metalle in irreversibler Gelform als feiner Metallschwamm auf Trägern festhaftend aufgebracht sind.
- 2. Sterilisator nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Träger aus Filtermaterial bestehen.
- 3. Seerilisator nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß als Träger Stoffe und Gegenstände für medizinischen., chiru"r,-gischen und hygienischen Gebrauch dienen. q.. Sterilisator nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß als Träger die Auskleidung oder Unterteilung von Gefäßen oder eine Gefäßwand dient.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
CH419657X | 1909-08-28 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE419657C true DE419657C (de) | 1925-10-07 |
Family
ID=4514668
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEH85916D Expired DE419657C (de) | 1921-06-01 | 1921-06-21 | Sterilisator, insbesondere fuer Wasser |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE419657C (de) |
FR (1) | FR419657A (de) |
-
1910
- 1910-08-25 FR FR419657D patent/FR419657A/fr not_active Expired
-
1921
- 1921-06-21 DE DEH85916D patent/DE419657C/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
FR419657A (fr) | 1911-01-12 |
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DE316015C (de) |