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DE894896C - Silberhaltige keimtoetende Mittel - Google Patents

Silberhaltige keimtoetende Mittel

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DE894896C
DE894896C DEB13432A DEB0013432A DE894896C DE 894896 C DE894896 C DE 894896C DE B13432 A DEB13432 A DE B13432A DE B0013432 A DEB0013432 A DE B0013432A DE 894896 C DE894896 C DE 894896C
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DE
Germany
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silver
water
silver salt
solution
mixture
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Expired
Application number
DEB13432A
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English (en)
Inventor
Walter M Fuchs
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Permachem Corp
Original Assignee
Permachem Corp
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Publication date
Application filed by Permachem Corp filed Critical Permachem Corp
Priority to DEB13432A priority Critical patent/DE894896C/de
Application granted granted Critical
Publication of DE894896C publication Critical patent/DE894896C/de
Expired legal-status Critical Current

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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61KPREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
    • A61K33/00Medicinal preparations containing inorganic active ingredients
    • A61K33/24Heavy metals; Compounds thereof
    • A61K33/38Silver; Compounds thereof
    • AHUMAN NECESSITIES
    • A01AGRICULTURE; FORESTRY; ANIMAL HUSBANDRY; HUNTING; TRAPPING; FISHING
    • A01NPRESERVATION OF BODIES OF HUMANS OR ANIMALS OR PLANTS OR PARTS THEREOF; BIOCIDES, e.g. AS DISINFECTANTS, AS PESTICIDES OR AS HERBICIDES; PEST REPELLANTS OR ATTRACTANTS; PLANT GROWTH REGULATORS
    • A01N59/00Biocides, pest repellants or attractants, or plant growth regulators containing elements or inorganic compounds
    • A01N59/16Heavy metals; Compounds thereof
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C11ANIMAL OR VEGETABLE OILS, FATS, FATTY SUBSTANCES OR WAXES; FATTY ACIDS THEREFROM; DETERGENTS; CANDLES
    • C11DDETERGENT COMPOSITIONS; USE OF SINGLE SUBSTANCES AS DETERGENTS; SOAP OR SOAP-MAKING; RESIN SOAPS; RECOVERY OF GLYCEROL
    • C11D1/00Detergent compositions based essentially on surface-active compounds; Use of these compounds as a detergent

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Description

  • Silberhaltige keimtötende Mittel Die Erfindung bezieht sich auf neue Produkte, insbesondere auf neue silberhaltige Verbindungen oder Produkte mit hoher keimtötender Wirksamkeit und auf Verfahren zu ihrer Herstellung.
  • Keimtätende Mittel, die sich für die Behandlung von lebenden Geweben oder Gegenständen, die mit diesen in Berührung kommen, wie z. B. Gummiwaren, Textilien, Papier, au.s synthetischen Harzen hergestellte Gegenstände, Borsten, Glas oder Porzellan u. dgl., eignen, müssen sich durch eine Kombination von Eigenschaften auszeichnen, die schwer zu erzielen ist, selbst wenn ein Gemisch von Substanzen zu Hilfe genommen wird. Obwohl zahlreiche Verbindungen und Substanzen bekannt sind, die hochwirksame keimtötende Mittel sind, insbesondere gegenüber gewissen Bakterienarten, sind beinahe alle diese Mittel mit gewissen Nachteilen behaftet. So sind beispielsweise die Nachteile von Jodtinktur gut bekannt. Andere keimtötende Mittel, wie z. B. gewisse phenolische Verbindungen, zahlreiche anorganische Salze und die organischen Quecksilberverbindungen, werden zwar für gewisse Zwecke in ausgedehntem Maße verwendet, sind jedoch gegenüber dem Produkt, das sterilisiert werden soll, in ihrer Wirkung zu selektiv oder zu reaktionsfähig, um eine mehr als beschränkte Verwendbarkeit zu besitzen. So hat insbesondere die Entwicklung eines keimtötenden Mittels für lebende Gewebe oder für Gegenstände, die mit der Haut in Berührung kommen, wie z. B. Tuch, Binden, Gaze, Schwämme, Bürsten, Kämme und andere Gegenstände, erhebliche Schwierigkeiten bereitet. Die gegenwärtig für die genannten Zwecke empfohlenem Mittel lassen viel zu wünschen übrig. Im allgemeinen verlieren die gegenwärtig erhältlichen keimtötenden Mittel ihre Wirksamkeit innerhalb kurzer Zeit nach der Verabreichung und sind durch Waschen leicht ent fernbar, so daß die Behandlung eines Gegenstandes, wie z. B. eines Textil- oder Bürstenmaterials, mit dem Zweck, eine Selbststerilisationswirkung während längerer Zeit zu erzielen, bisher als nicht durchführbar erachtet wurde.
  • Es ist bekannt, daß metallisches Silber und gewisse wasserlösliche Silbersalze unter gewissen Bedingungen wirksame keimtötende Mittel sind. So wurde beispielsweise vorgeschlagen, Wasser für Trinkzwecke durch Verwendung einer kleinen Menge kolloidalen Silbers zu sterilisieren. In beschränktem Ausmaß wird auch starke wäßrige Silbernitratlösung verwendet, wenn die Berührung mit der menschlichen Haut vermieden werden kann und die Entwicklung einer dunklen Färbung nicht nachteilig ist. Kolloidales Silber wird auch als Desinfektionsmittel für die Nasalgänge und der damit in Verbindung stehenden Gänge verwendet. Die Verwendung wasserlöslicher Silbersalze blieb bisher beschränkt, und zwar aus den oben angeführten Gründen und außerdem wegen der Tatsache, daß bei Nietwendung konzentrierter Lösungen die Haut derart stark gereizt wird, daß diese Lösungen im allgemeinen als Ätzmittel zu betrachten sind. Die Wirksamkeit von Silbernitrat als Höllenstein zum Enthornen von Tieren ist wohlbekannt.
  • Die Verwendung verdünnter Lösungen wasserlöslicher Silbersalze hat sich als unzweckmäßig erwiesen, da das Silber durch Chlorionen oder Proteine in unwirksamer Form aus solchen Lösungen ausgefällt wird. Die wasserunlöslichen Silbersalze, wie z. B. das Chlorid, das Bromid, das jodid, das Phosphat und das Sulfat, können mit der Haut frei in Berührung kommen, ohne daß nachteilige Wirkungen auftreten, mit der Ausnahme einer Schwärzung der Haut bei längerer Berührung. Diese Salze sind jedoch als keimtötende Mittel kaum oder überhaupt nicht brauchbar. Die! Brauchbarkeit von kolloidalem Silber ist wegen der häßlichen Verfärbung von Geweben und Tuch oder anderen Materialien, die, damit in Berührung kommen, beschränkt. Die Silberionen werden im allgemeinen im Vergleich zu zahlreichen anderen Schwermetallionen als verhältnismäßig nichttoxisch betrachtet.' Es ist somit einleuchtend, daß ein Verfahren oder ein Produkt, mittels welchem die keimtötenden Eigenschaften der Silbersalze voll ausgenutzt werden könnten und mittels welchem die bei der Verwendung solcher Sälze bisher auftretenden Nachteile beseitigt werden könnten, von großem Wert wäre.
  • Mit der Erfindung wird deshalb bezweckt, ein Verfahren zur Herstellung eines silberhaltigen keimtötenden Mittels zu schaffen.
  • Mit der Erfindung wird ferner bezweckt, ein Verfahren zur Herstellung eines wasserlöslichen, silberhaltigen, keimtötenden Produktes zu schaffen, dass den den bisher erhältlichen silberhaltigen keimtötenden Mitteln anhaftenden Nachteilen nicht unterworfen ist.
  • Außerdem wird die Schaffung eines Verfahrens zur Herstellung eines beständigen, nichttoxischen, silberhaltigen Produktes bezweckt, das eine hohe keimtötende Wirksamkeit aufweist und Gegenstände und lebende Gewebe, mit welchen es in Berührung kommt, praktisch nicht befleckt.
  • Es wird ferner bezweckt, ein Verfahren zur Herstellung eines wasserlöslichen keimtöternden Mittels aus einem wasserunlöslichen Silbersalz zu schaffen.
  • Bezweckt wird außerdem die Schaffung eines wasserlöslichen, silberhaltigen, keimtötendem Mittels, das eine hohe Wirksamkeit und Beständigkeit aufweist.
  • Bezweckt wird außerdem die, Schaffung eines flüssigen Produktes, das keimtötende Eigenschaften aufweist und Silber enthält.
  • Schließlich wird bezweckt, ein flüssiges keimtötendes Produkt zu schaffen, das ein normalerweise unlösEcheis Silbersalz enthält.
  • Man gelangt mit Leichtigkeit und in wirtschaftlicher Weise zum Ziel, indem man ein Silbersalz mit einem Monoalkylolamin vermischt, vorzugsweise unter Bedingungen regulierter Temperatur, bis die Reaktion zwischen dem Silbersalz und dem Monoalkylolamin das gewünschte Stadium erreicht hat. Das erhaltene Produkt, das im allgemeinen aus einer klaren Lösung besteht und das offenbar eine Komplexverbindung aus dem Alkylolamin und dem Silbersalz enthält, kann auf verschiedene Arten verwendet werden. So kann es beispielsweise mit Wasser verdünnt werden, um eine verdünnte, klare Lösung zu erzeugen, die eine keimtötende, Wirksamkeit aufweist, welche vielfach größer als diejenige von Phenol ist Die auf diese Weise erzeugte wäßrige keimtötende Lösung, die in den Erfindungsbereich fällt, ist während längerer Zeit be, ständig, selbst wenn sie dem Licht ausgesetzt ist, und kann als solche zur Behandlung von Teilen des menschlichen Körpers oder von Gegenständen, die damit in Berührung kommen, verwendet werden, ohne daß eine Reizung oder eine Ä.tzwirkung auftritt und ohne daß eine merkliche Befleckung oder Schwärzung des behandelten Körperteiles oder Gegenstandes erfolgt. Werden Faserstoffe, die-, zur Herstellung von Kleidern, Unterwäsche usw. verwendet werden, sowie die aus diesen Faserstraffen hergestellten fertigen Produkte in der nachstehend beschriebenen Weise behandelt, so werden sie, selbststerilisierend, und zwar derart; daß sie, nachdem sie getragen worden sind, bei der nachträglichen Prüfung auf das Vorhandensein von Organismen als praktisch keimfrei befunden werden.
  • Das Reaktionsprodukt aus dem Silbersalz und dem Alkylolamin kann auch in Salben u. dgl. eingeführt werden. Diese Produkte können dann als keimtötende Mittel verwendet werden. Man kann auch nach dem erfindungsgemäßen Verfahren Lösungen herstellen, die wäßrigen Dispersionen von Harzen einverleibt werden können, welche man nachträglich koaguliert, um Produkte zu erzeugen, die eine genügende Menge der keimtötend wirkenden Silberverbindung enthalten, um im wesentlichen selbststerilisierend zu sein. Ebenso können Borsten, die zur Herstellung von Bürsten verwendet werden, behandelt werden, wobei ähnliche Resultate erzielt werden. Porzellanoberflächen und andere Oberflächen können in der nachstehend be@-schriebenen Weise selbststerilisierend gemacht werden. Feste Bestandteile, wie z. B. Schleifmittel, Füllstoffe u. dgl., die bei der Herstellung zahlreicher Produkte verwendet werden, können nach einer Variante der Erfindung derart behandelt werden, daß die Endprodukte selbststerilisierend werden.
  • Eine besondere Variante der Erfindung beruht auf der Verwendung eines Silbersalzes, das normalerweise in Wasser praktisch unlöslich ist, wie z. B. das Chlorid, das Bromid, das Jodid, das Phosphat oder das Sulfat. Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren lassen. sich aus diesen wasserunlöslichen Salzen in der nachstehend beschriebenen Weise leicht wasserlösliche, keimtötende Produkte herstellen.
  • Obwohl praktisch jedes Monoalkylolamin für das erfindungsgemäße 'Verfahren verwendet werden kann, werden :diejenigen mit weniger als 5 Kohlenstoffatomen im Alkylolrest bevorzugt. Diese Amine sind in vielem Fällen im Handel leicht erhältlich, und zwar in zweckmäßiger flüssiger Form. Monoalkylolamine mit mehr als etwa 5 KohlenstofF-atomea im Alkylolrest weisen im allgemeinen die Konsistenz eines derart dicken Sirups auf, daß es schwierig ist, das Silbersalz ohne längeres Rühren darin zu lösen. Als Beispiele brauchbarer Alkylolamine sind Monoäthanolamin, ß-Oxyisopropylamin, f-Amino-n-propanol, Monobutylolamin und andere zu nennen.
  • Bei der Behandlung des Silbersalzes mit einem Monoalkylolamin muß man nur ein Gemisch der beiden Substanzen während kurzer Zeit schütteln, vorzugsweise so lange, bis eine klare Flüssigkeit erhalten wird. Dazu sind häufig nicht mehr als etwa 5 bis 30 Minuten erforderlich, je nach denen Mengenverhältnis von Silbersalz zu Amin, der Stärke des Schüttelas und der Natur der im besonderen verwendeten Bestandteile. In gewissen Fällen erfolgt das Auflösen des Salzes sehr langsam und kann bis zu 2 Stunden erfordern oder sogar noch mehr. Es ist zweckmäßig, jedoch nicht unumgänglich, das Silbersalz in feinverteilter Form zu verwenden. Als Beispiele von Silbersalzen, die mit Vorteil verwendet werden können, sind wasserlöslichei und wasserunlösliche organische und anorganische Salze, wie z. B. das Chlorid, das Bromid, das Jodid, das Acetat, das Lactat, das Benzoat, das Nitrat; das Succinat, das Phosphat, das Sulfat und zahlreiche andere, zu nennen. Die Reaktion ist im allgemeinen exotherm, so daß große Ansätze gekühlt werden müssen.
  • Das Mischen des Silbersalzes mit, dem Monoalkylolamin kann im allgemeinen bei Raumtemperatur, beispielsweise bei etwa 1o bis- 30° C, ausgeführt werden. Gegebenenfalls kommen auch höhere oder niedrigere Temperaturen in Frage. Infolge Erhöhung der Viskosität des. Monoalkylolamins, wenn die Temperatur zu tief gehalten wird, kann das Mischen schwierig werden und übermäßig viel Zeit beanspruchen. Bei Anwendung von über 5o° C liegenden Temperaturen wurde in gewissen Fällen eine zur Bildung von freiem Silber führende unerwünschte Reduktionsreaktion beobachtet.
  • Es wurde festgestellt, daß die Natur des Endproduktes bis zu einem gewissen Grad vom Verhältnis der verwendeten Mengen des Silbersalzes und des Monoalkylolamins und auch von der Länge der Zeit während welcher das Gemisch nach beendeter Auflösung stehengelassen wird, abhängt. Bei Verwendung von Silberchlorid und Monoäthanolamin entsteht, wenn das Gewicht des Alkylolamins im Gemisch etwa 7mal so groß wie das Gewicht des Silbersalzes ist und das Gemisch vor dem Verdünnen mit Wasser nur etwa 5 Minuten stehengelassen wird, ein Niederschlag von Silberchlorid, sofern das Wasser in einer Menge von etwa il/2mal dem Gewicht des Gemisches zugesetzt wird. Wird andererseits das gleiche Gemisch während 15 Minuten stehengelasseu, so beträgt die Wassermenge, die ohne Bildung eines Niederschlages zugesetzt werden kann, mindestens das Dreifache des Ge--wichtes des Gemisches. Wird die Menge des, Amins im Gemisch auf das i21/2fache des Gewichtes des Silberchlorids erhöht und das Gemisch während etwa 5 Minuten stehengelassen, so entsteht bei Zugabe des Wassers in einer Menge, die etwa iomal so groß wie das Gewicht des Gemisches von Salz und Amin ist, kein Niederschlag. Wenn die Menge des Amins in der Lösung nicht mehr als etwa 5mal (las Gewicht des Silbersalzes beträgt, so entsteht bei Zugabe von Wasser in einer Menge, die etwas größer als das Gewicht des Gemisches von Salz und Amin ist, ein Niederschlag, und zwar unabhängig davon, wie lange das Gemisch stehengelassen wird.
  • Obwohl die Natur des durch Vermischen eines Silbersalzes mit einem Monoalkylolamin hergestellten Produktes nicht völlig aufgeklärt worden ist, kann als wahrscheinlich angenommen werden, daß auf das Auflösen des Silbersalzes die Bildung eines Aminosalzes folgt, das durch Wasser leicht zersetzt. wird, sofern nicht ein beträchtlicher Überschuß an freiem Monoalkylolamin vorhanden ist. Die Tatsache, daß die Wassermenge, die einem gegebenen, ein wasserlösliches Silbersalz enthaltenden Gemisch ohne Bildung eines Niederschlages zugesetzt werden kann, mit der Zeit, während welcher das Gemisch vor der Verdünnung stehengelassen wird, steigt, zeigt an, daß nicht bloß die Löslichkeit des Silbersalzes im Monoalkylolamin eine Rolle spielt. Es wurde ferner beobachtet, daß beim Rühren eines wasserunlöslichen Silbersalzes, wie z. B. Silberchlorid, mit einem wäßrigen Monoalkylolamin nur Spuren des Silbersalzes gelöst werden, selbst dann, wenn die Mengenverhältnisse zwischen Silbersalz Alkylolamin und Wasser im Gemisch die gleichen sind, wie in einer klaren Lösung, die erhalten wird, indem man zuerst das Silbersalz im Alkylolamin auflöst und die Lösung hierauf entsprechend einer Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens mit Wasser verdünnt. Obwohl diese Vorgänge bei Verwendung eines ein wasserunlösliches Silbersalz enthaltenden Gemisches leichter beobachtet werden können, bestehen genügend Anhaltspunkte, die den Schluß zulassen, daß Aminoverbindungen auch bei Verwendung eines wasserlöslichen Silbersalzes und eines Monoalkylolamins entstehen. Es ist Bernar möglich, wenigstens in gewissen Fällen, aus dem Gemisch eine Substanz abzutrennen, die eine einem solchen Silberaminosalz entsprechende konstante Zusammensetzung aufweist. Wird beispielsweise Silberchlorid mit Monoäthanolamin gemischt und das klare Gemisch während etwa i Stunde bei Raumtemperatur stehengelassen, so fällt bei Zugabe von Chloroform zum Gemisch ein schweres bräunliches COl aus. Das mit Chloroform gewaschene und während kurzer Zeit im Vakuum getrocknete Öl liefert bei der Analyse Analysenwerte, -die der Formel Ag (H O C2 H4 N H2)2 Cl entsprechen. Das erfindungsgemäße Produkt :enthält mindestens 2 Mol des Monoalkylolamins auf jedes Silberatom des Silbersalzes. Es kann -sein, daß Lösungen des Produktes, die eine größerei Menge an Monoalkylolaminenthalten, lösliche Silberkomplexverbindungen mit mehr als 2 Mol des Amins .auf jedes Silberatom des Silbersalzes enthalten.
  • Wäßrige Lösungen, die durch Verdünnen des zur Reaktion gebrachten Gemisches von Silbersalz und Monoalkylolamin erhalten werden, sind, wie bereits erwähnt, während längerer Zeit beständig, wobei weder eine Farbveränderung noch die Bildung unlöslicher Substanzen erfolgt. Diese Lösungen besitzen eine hohe k eimtö:bende Wirksamkeit und sind, insbesondere bei Verwendung wasserunlöslicher Silbersaliei, gegenüber lebenden Geweben nicht ätzend. Es wurden Lösungen mit einem Ge@-halt von i °/o Silberchlorid und der zehnfachen Menge an Monoäthanolamin hergestellt, die Phenolkooffizienten von 2o und mehr aufwiesen. Im allgemeinem werden verdünnte wäßrige Lösungen, die 2 bis 4o/0 oder weniger Silber, als Silb:eirsalz berechnet, enthalten, eine keimtötende Wirksamkeit aufweisen, die für die meisten Zwecket genügt. Bei Zugabe einiger Tropfen einer ioo/o:igen wäßri.gen Natriumchloridlösung oder einer ioo/o:igen wäßrigen Silbernitratlösung wird aus einer solchen Lösung Silberchlorid ausgefällt, woraus ersichtlich ist, daß durch Erhöhung der Konzentration der Silber= oder der Chlorionen das Gleichgewicht in der Lösung gestört wird. Ein solche Lösung kann mit einem gleichen Volumen einer von zahlreichen wasserlöslichen organischem Flüssigkeiten, wie z. B. Aceton, Äthanol, Methanol, Propano:l und Äthylenglykol, verdünnt werden;. die Zugabe eines großen Oberschusses einer solchen Flüssigkeit verursacht jedoch die Fällung von Silberchlorid, sofern die Menge des Äthanolamins im Gemisch nicht erhöht wird. Bei Produkten, die durch Verwendung sehr leicht löslicher Silbersalze hergestellt werden, beispielsweise. unter Verwendung von Silbernitrat, entstehen bei Zugabe der obengenannten organischen Flüssigkeiten keine Niederschläge, obwohl durch diese Reagenzien in der Lösung entsprechende Veränderungen hervorgerufen werden können.
  • Es ist offensichtlich, daß das Verfahren auf zahlreiche Arten ausgeführt werden kann. Aus diesen Variationsmöglichkeiten wird in verschiedener Hinsicht Nutzen gezogen. So wird beispielsweise bei der Behandlung eines Gewebes, welchem selbststerilisierende Eigenschaften verliehen werden sollen, die beim Waschen nicht zerstört werden, ein wasserunlösliches Silbersalz verwendet und das Gewebe während einiger Minuten im verdünnten Gemisch eingeweicht. Das nasse Gewebe wird dann teilweise trockengequetscht und gründlich mit Wasser gewaschen. Unter diesen Bedingungen wird in den Poren des Gewebes eine Silberverbindung in unlöslicher Form niedergeschlagen oder wahrscheinlicher wird diese Verbindung an den Oberflächen der Fasern adsorbierb und überdauert zahlreiche Waschoperationen. Die auf diese Weise behandelten Gewebe, die erheblich weniger als i °/o an Silberverbindung enthalten, bezogen auf das Trockengewicht des Gewebes, besitzen sehr befriedigende Eigenschaften.
  • Wünscht man eine verdünnte keimtötende Lösung unter Verwendung eines wasserunlöslichen Silbersalzes zu erhalten, so wird die Menge des Amins erhöht, beispielsweise auf das i5fache oder mehr. Es wird dabei ein flüssiges Produkt erhalten, das aufbewahrt und nachträglich mit Wasser auf praktisch jeden gewünschten Grad verdünnt werden kann, ohne daß ein Niederschlag ausfällt.
  • Zur Herstellung von Salben mit keimtötenden Eigenschaften kann man das durch Vermischen des Silbersalzes und des Monoalkylolamins erhaltene Produkt der Salbe auf irgendeine geeignete Weise einverleiben. Sollen derartige Produkte eine beträchtliche Menge Wasser enthalten, so kann man das Silbersalz-Alkylolamin-Gemisch mit Wasser verdünnen und die Lösung dazu verwenden, das normalerweise für die Zusammenstellung des Produktes erforderliche Wasser teilweise oder ganz zu ersetzen. Keimtötende Seifen werden hergestellt, indem man einer Seife das, silberhaltige Gemisch in ähnlicher oder sonstiger geeigneter Weise einverleibt.
  • Um die Oberflächen von wasstrunlöslichen Materialien selbststerilisierend zu machen, kann man -die Oberfläche n mit einer aus einem wasserunlöslichen Silbersalz und einem Monoalkylolamin hergestellten wäßrigen Lösung mit einem verhältnismäßig kleinen Gehalt an Amin naß machen und anschließend- gründlich mit Wasser oder mit wäßrigem Natriumchlorid und hierauf mit Wasser waschen. Unter diesen Bedingungen bildet sich auf den Oberflächen eine Ablagerung von hoher keimtötender Wirksamkeit, allerdings in derart kleiner Menge, daß das Aussehen der Oberflächen nicht merklich verändert wird. Auf diese Weise kann man die Oberflächen von harten und weichen Gummiwaren, Porzellan, Borsten u. dgl. behandeln, um sie praktisch selbststerilisierend zu machen, selbst nach wiederholtem Waschen. Einige Vorteile der Erfindung sind aus den folgenden Beispielen ersichtlich, denen ausschließlich erläuternder, jedoch nicht einschränkender Charakter zukommt.
  • Beispiel i Mehrere Proben von je i g von gepulvertem Silberchlorid wurden in gesonderte Kolben abgefüllt und die Kolben in Gruppen aufgeteilt. In jeden Kolben einer Gruppe wurde die gleiche Menge Monoäthanolamin eingefüllt, wobei für die einzelnen Gruppen verschiedene. Mengen verwendet wurden, worauf die Kolben geschüttelt wurden, bis sich das Silberchlorid gelöst hatte. Die Lösung eines Kolbens jeder einzelnen Gruppe wurde unmittelbar nach beendeter Auflösung mit Wasser verdünnt, bis eine Trübung anzeigte-, daß ein Niederschlag von Silberchlorid im Entstehen begriffen war. Ein anderer Kolben jeder einzelnen Gruppe wurde nach beendeter Auflösung während 15 Minuten stehengelassen und hierauf mit Wasser versetzt, bis die Fällung einsetzte. Die gleiche Prüfung wurde mit anderen Kolben der einzelnen Gruppen nach 30 und 6o Minuten wiederholt.
  • In der nachfolgenden Tabelle I sind die j e Gramm Silberchlorid verwendeten Gramm Monoäthanolamin und die Verdünnungsgrenze in Kubikzentimeter Wasser, bei welcher die Fällung nach verschiedenen Zeiten einsetzt, angeführt.
    Tabelle I
    Gramm Verdünnungsgrenze
    Monoäthanol- (Kubikzentimeter Wasser)
    amin
    je Gramm . Frische Nach Nach Nach
    Silberchlorid Lösung i5Minuten 3oMinuten 6oMinuten
    2,5 I 1,2 1,2 1,2
    5,0 5 7 7,5 7,5
    7,5 11 25 40,0 40,0
    10,0 45 * * 450,0')
    12,0 * * * i
    *) mehr als ioo cm3
    i) ungefähr
    Zu Vergleichszwecken wurde einer Lösung von io g Monoäthanolamin in 9o cm3 Wasser i g gepulvertes Silberchlorid zugesetzt, worauf das Gemisch während i Stunde kräftig geschüttelt und dann filtriert wurde. Das Filtzat enthielt nur eine Spur Silber. Beispiel 2 i g Silberchlorid wurde in io g Monoäthanolamin durch Schütteln gelöst, worauf die klare Lösung während 30 Minuten stehengelassen wurde. Die Lösung wurde hierauf mit Wasser auf ein Volumen von ioo cms verdünnt.
  • Einige Tropfen einer ioo/oigen wäßrigen Natriumchloridlösung wurden in io cm3 der verdünnten Lösung eingetragen. Es bildete sich ein Niederschlag von Silberchlorid. Der Versuch wurde unter Verwendung einiger Tropfen io o/oiger wäßriger Silbernitratlösung an Stelle des Natriumchlorids wiederholt. Auch in diesem Fall entstand ein Niederschlag von Silberchlorid. Beispiel 3 Es wurde eine 10°/0'g.& Lösung von Silberchlorid in Monoäthanolamin hergestellt. Portionen dieser Lösung wurden mit gleichen Volumina Aceton, Methanol, Äthanol, n-Propanol und Äthylenglykol vermischt. Die Gemische blieben klar. Bei Zugabe eines großen Überschusses dieser organischen Flüssigkeiten entstanden Niederschläge von Silberchlorid.
  • Der Versuch wurde unter Verwendung einer io/o,igen Lösung von Silberchlorid in MonoÜthanolamin wiederholt. Bei Zugabe eines großen Überschusses der einzelnen oben angeführten wasserlöslichen organischen Flüssigkeiten, entstand kein Silberchloridniederschlag.
  • Eine Portion der ioo/oigen Lösung von Silberchlorid in Monoäthanolamin wurde mit einem gleichen Vblumen Chloroform vermischt. Das Gemisch blieb klar. Bei Zugabe eines Überschusses an Chloroform schied sich ein schweres bräunliches Öl ab. Beispia14 2 g Silberchlorid wurden in 5 gMonoäthanolamin gelöst, worauf die Lösung während 6o Minuten bei Raumtemperatur stehengelassen wurde. Die Lö sung wurde dann mit 5o cm3 Chloroform versetzt. Es schied sich ein schweres bräunliches Öl ab-. Die obenauf schwimmende Flüssigkeit wurde abdekantiert und das Öl <dreimal durch Dekantieren mit kleinen Portionen Chloroform gewaschen. Das Öl wurde hierauf während kurzer Zeit in einem Vakuumexsikkator getrocknet. Einer Portion des getrockneten Öles wurden 2"5 cm3 Wasser zugesetzt, worauf das Gemisch während einiger Minuten geschüttelt wurde, bis das Öl vollständig verschwunden war, wobei das Silber als unlösliches Silberchlorid in Erscheinung trat. Das in der Lösung frei gewordene Monoäthanolamin wurde mit normaler Salzsäurelösung unter Verwendung von Methylorange als Indikator titriert. Das Silberchforid wurde durch Filtrieren aufgenommen, mit destilliertem Wasser gewaschen, getrocknet und gewogen. Für die Titration waren 22,5 cm3 Salzsäure erforderlich. Das Gewicht des Silberchlorids betrug 1,62o5 g, entsprechend der Formel Ag(H O C H2 C H2 N H2)2C1 für die Verbindung. Beispie15 Unter Verwendung von Silberchlorid, Silberbromid, Silberjodid, Silbernitrat, Silbersulfat, Silberphosphat, Silberacetat und Silberlactat wurden qualitative Löslichkeitsbestimmungen in Monoäthanolamin durchgeführt. Der Versuch wurde unter Verwendung von 2-Aminoisobutanol wiederholt. Auch in diesem Fall erwiesen sich alle geprüften Silbersalze als löslich im Amin. Ähnliche Resultate wurden unter Verwendung von Monobutanolamin und Propanolamin erzielt. Die Lösungen dieser Salze in den entsprechenden Aminen besitzen Eigenschaften, die denjenigen der im Beispiel 2 beschriebenen Lösung von Silberchlorid in Monoäthanolamen ähnlich sind. Es entstehen jedoch bei der Verdünnung mit Wasser keine Niederschläge, wenn das verwendete Silbersalz als solches wasserlöslich ist, Beispie16 Es wurden io1/oige Lösungen mehrerer Silbersalze in MonoÜthanolamin hergestellt, die nach 1stündigem Stehenlassen mit Wasser auf eines Konzentration von i Gewichtsprozent des Silbersalzes verdünnt wurden. Die Phenolkoeffizienten der Lösungen wurden nach der Methode der »Food and Drug Administration« (Zirkular 198, U. S. Department of Agricultüre [19311) bestimmt. Die unter Verwendung verschiedener Silbersalze erhaltenen Werte sind in oder nachstehenden Tabelle II zusammengestellt.
    Tabelle II
    Verwendetes Silbersalz I Phenolkoeffizient
    Silbernitrat . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . : 24
    Silberchlorid . . . . . . . . . . : . . . : . . . . . 21
    Silberbromid.................... . 2
    Silberjodid .....................
    Die die Silberhalogenide enthaltenden Lösungen wiesen gegenüber der menschlichen Haut weder eine ätzende noch eine befleckende Wirkung auf. Sie waren beim Aufbewahren beständig und zeigten kein Bestreben zur Bildung von Niederschlägen. Die in ähnlicher Weise unter Verwendung einer i1/oigen wäßrigen Lösung von Silbernitrat ohne das Äthanolamin erhaltenem Daten waren fehlerhaft, und zwar infolge Fällung oder Einschluß einer Silberverbindung, bewirkt durch eine Reaktion mit den Bestandteilen des, Kulturmediums. Es wurden keine verläßlichen Werte erhalten.
  • Eine io1/eige wäßrige Lösung von Monoäthano:lamin sowie einet wäßrige Suspension von Silberchlorid waren praktisch nicht keimtötend. Beispie17 Eine io g wiegende Probe von medizinischer Gaze wurde während 5 Minuten in 25 cm3 einer Lösung eingetaucht, die i 1/o: des- nach den Angaben des Beispiels 6 hergestellt. Silbeirchlorids enthielt. Die Gaze wurdet anschließend aus der Lösung herausgezogen und dreimal mit Wasser gewaschen. Die nicht: absorbierte Lösung und die Waschwasser wurden vereinigt. Dieses Gemisch wies ein Volumen von etwa 300 cm3 auf und einen Gehalt von Zoo mg Silber, berechnest als Silberchlorid. Aus diesen Wertem konnte geschlossen werden, daß die Gaze nicht mehr als 5o mg bzw. etwa 1/21/o ihres Gewichtes an Silber, berechnet als Silberchlorid, enthielt.
  • Beim Trocknem verfärbte sich die Gaze letichtL Ein Teil derselben- wurdet beim Eintauchen während 5 Minuten in verdünnter Natriumhypochloridlösung gebleicht. Der gebleichte Anteil wurde gründlich gespült und getrocknet. Dieser gebleichte Teil wies eine vollkommen weiße Farbe auf. Stücke der gebleichten und der ungebleichten Gaze wurden auf Agarplattenn die mit Staphylococcus aureus geimpft waren, gelegt, worauf die Kulturen brüten gelassen wurden. Um beide Proben der Gaze waren klare Zonen von etwa 3 bis q. mm Breite sichtbar: Bei einem in der gleichen Weise auf einer Agarplatte behandelten Stück von nicht mit der Silberverbindung behandelter Gaze war keine klare Zone festzustellen.
  • Stücke der gebleichten und der ungebleichten behandelten Gaze wurden auf steirile Agarplatten gelegt, worauf die Platten wähnend mehrerer Stunden im Brutschrank sich selbst überlassen wurden. Rund um die Gewebestücke war kein Bakterienwachstum festzustellen. Ein in der gleichen Weise geprüftes Stück von unbehandelter Gaze bewirkte ein üppiges Wachstum von Mikroorganismen, was aus der Trübung des Agars in einer Zone von me.hreren Millimetern rund um das Gewebestück ersichtlich war. Diese Sterilitätsprüfung zeigt, daß die behandelten Gazestücke, selbst nachdem sie während mehrerer Stunden der Luft ausgesetzt worden sind, keiner aktiven Verseuchung durch Mikroorganismen unterworfen sind. Bei spiel8 Eine 16 g wiegende Probe eines Fischgrätkörpergewebes wurde während 5 Minuten in 40 cm3 einer i1/oigen wäßnigen Lösung des nach den Angaben des Beispiels 6 hergestellten Silberchloridprodukties eingeweicht. Die überschüssige Flüssigkeit wurde abgegossen, worauf das Gewebe mehrere Male mit gesonderten Portionen von ioo cm3 Wasser gewaschen wurde. Die überschüssige Behandlungsflüssigkeit und die Waschwasser wurden vereinigt und analysiert. Es wurde ein Gehalt von 165 mg Silber, als Silberchlorid berechnet, gefunden. Daraus errechnet seich ein Niederschlag von 35 mg bzw. o,2 Gewichtsprozent des Gewebes an Silber, als Silberchlorid berechnet, auf dem Gewebe.
  • Das getrocknete behandelte Gewebe wies, verglichen mit dem unbehandelten Gewebe, im Aussehen und im Griff praktisch keine Veränderung auf. Bei der Prüfung auf die antiseptischen Eigenschaften durch mehrtägiges Aussetzen an der Luft in der im Beispiel ? beschriebenen Weise wurde rund um die Probe des Gewebes auf der angeimpften Platte ein mnehrerei Millimeter breites klares Band beobachtet. Bei einer in der im Beispiel ? beschriebenen Weise durchgeführten Sterilitätsprüfung waren im sterilisierten Agar in der unmittelbaren Umgebung :der Probe keine Zeichen für das Wachstum von Mikroorganismen feststellbar. Beispie19 Filterpapierstücke wurden in eine nach dem im Beispiel 6 beschriebenen Verfahren hergestellte Lösung, die 1,51/a Silberchlorid enthielt, eingetaucht. Nach 5 Minuten wurden die Papierstücke aus, dir Lösung herausgezogen und dann zuerst mit verdünnter Natriumchlo:ridlösung und anschließend mit Wasser gewaschen. Dies Papicerstücke wurden hierauf durch Eintauchen in eine verdünnte :\ratriumhypochloridlösung gebleicht und schließlich gespült und getrocknet. In der gleichen Weise wurden Papierhandtücher, Papiersiervietten und Papiernastücher hehandelt. Mit wenigen Ausnahmen wiesen die behandelten Produkte keine Flecken auf. In einigen Fällen erfolgte wegen mangelnder Naßfestigkeit des Materials eine teilweise Zerfetzung des Papiers. Alle behandelten Papiergegenstände erwiesen sich beii der Prüfung nach dein Methoden des Beispiels 7 als steril und wiesen antiseptische Eigenschaften auf. Beispiel io Es wurde, eine ioo/oaige, Lösung von Silberchlorid in Monoäthanolamin hergestellt. Ein Volumteil di,eser Lösung wurde mit 9 Teilen natürlichem Kautschuklatex vermischt. Selbst nach mehreren Wochen konnte keine Koagulation des Latex festgestellt werden. Aus dem behandeltenLatex wurden nach der üblichen Methode des Tauchens und der Koagulation Gummiwaren, beispielsweise Spielzeuge, Handschuhe, Katheter, Drainagerohre u. dgl. hergestellt. Die geformten Gegenstände wurden hierauf mit Wasser ausgewaschen und getrocknet. Die in der im Beispiel 7 beschriebenen Weise auf Agarplatten geprüften Geigenstände erwiesen sich, nach dem Aussetzen an der Luft, als steril und wiesen deutlich antiseptische Eigenschaften auf. Beispiel ii i Volumteil einer ioo/oigen Lösung von Silberchlorid in Monoäthanolamin wurde mit 9 Teilen eines natürlichen Kautschuklatexes vermischt. Es wurde ein Telefonhörerüb-erzug hergestellt, indem ein Telefonhörer in das Gemisch eingetaucht und hierauf mit dem üblichen Koagulierbad behandelt wurde. Der Überzug wurde vom Hörer abgezogen; während mehrerer Stunden mit Wasser ausgelaugt. und getrocknet. Der Überzug wurde hierauf während etwa 2 Wochen der Luft ausgesetzt. Probestücke des Überzuges wurden anschließend sowohl auf angeimpfte als auch auf sterilis iierteAgarplatt-en gelegt, wie dies im Beispiel 7 beschrieben wurdet. Die Probestücke erwiesen sich als steril und keimtötend. Beispi.e112 ioo g gepulvertes Calciumcarbonat wurden mit 300 cm3 Wasser angerührt. Nach 5 Minuten wurden 2o cm3 einer ioo/eigen Lösung von Silherchlorid in Monoäthanolamin langsam zugesetzt. Es wurde während weiterer 5 Minuten gerührt, worauf ioo cm3 einer 2oo/oigen wäßrigen Natriumchloridlösung zugesetzt wurden und nochmals während 5 Minuten gerührt wurde. Hierauf wurde das Gemisch filtriert und der Filterkuchen mit Wasser gründlich gewaschen und getrocknet. 33 g des getrockneten Produktes wurden als Schleifmittel in 125 g einer unter Anwendung eines herkömmlichen Rezeptes hergestellten Zahnpaste eingeführtL Die fertige Zahnpaste wurde bei der Prüfung nach den im Beispiel ? beschriebenen Methoden steril und antiseptisch befunden. Beispiel 13 ioo g gepulvertes Magnes,iumoxyd wurden mit 9oo cm3 Wasiser angerührt, worauf das Gemisch in der im Beispiel 12 für die Calciumcarbonatsuspension beschriebenen Weise behandelt wurde. Das erhaltene gewaschene und getrocknete Magnesiumoxyd wurde als Schleiifmittel einer Zahnpaste von herkömmlicher Zusammensetzung einverleibt. Die fertige Zahnpaste wurde bei der Prüfung nach dein im Beispiel ? beschriebenen Methoden steril und antiseptisch befunden. Beispiel 1¢ ioo g feingepulvertes Talkum wurden mit 300 cm3 Wasser angerührt, worauf das Gemisch in der im Beispiel 12 für die Cälciumcarbonats@uspension beschriebenen Weise behandelt wurde. Das gewaschene und getrocknete Talkum wurde bei der Prüfung nach den im Beispiel 7 beschriebenen Methoden als steril und antiseptisch befunden. Dieses Talkumpräparat kann als Grundlage für einen sterilem und antiseptischen Gesichtspuder verwendet werden. Beispiel 15 Eine 55g wiegende Probe von Drilchgewebe wurde mit Wasser naß gemacht und während 5 Minuten in eiin Gemisch von 8o cm3 Wasser und 20 cm3 einer nach den Angaben des Beispiels 6 hergestellten, i % Silberchlorid und ioo/o Monoäthanolamin enthaltendem Lösung eingetaucht. Das Gewebe wurde hierauf der Lösung entnommen und während 3 Minuten in eine durch Verdünnen von io cm3 technischer 5o/oiger Natriumhypochlo-ridlösung mit 9o em3 Wasser hergestellte, Natriumhypochloridlösung getaucht. Das Gewebe wurde hierauf aus dieser Lösung herausgezogen, mit Wasser gründlich gewaschen und getrocknet. Probestücke des getrockneten Gewebes wurden nach Aussetzen an der Luft während mehrerer Stunden nach den im Beispiel? beschriebenen Methoden geprüft. Sie wurden als steril und antiseptüsch befunden. Beispiel 16 Ein Stück eines natürlichen Schwammes wurde mit einer nach den Angaben des Beispiels 6 hergestellten, io/o Silbeirchlorid und ioo/o Monoäthanolamin enthaltenden Lösung behandelt. Der behandelte Schwamm wurde hierauf mit Wasser wiederholt gespült und dann getrocknet. Der getrocknete Schwamm wurde hierauf nach längerem Aussetzen an der Luft nach den im Beispiel 7 beschriebenen Methoden geprüft. Er wurdet als steril und antiseptisch befunden.
  • Kautschuk- und Celluloseschwämme können nach der im vorangehenden Abschnitt beschriebenen Methode steril und antiseptisch gemacht werden.
  • Beispiel i7 ioo g Zinkoxyd wurden mit 300 cm3 Wasser angerührt, worauf das Gemisch in der im Beispiel 12 für die Calciumcarbonatsuspension beschriebenen Weise behandelt wurde. Ein Teil dieses Produktes wurde mit 9 Teilen eines natürlichen Kautschuklatexes vermischt. Aus, diesem Latex wurden nach der üblichen Methode des Eintauchens und Koagulierens Kautschukwaren, wie z. B. Spielzeuge, Handschuhe, Katheter, Drainagerohre u. dgl. hergestellt. Die geformten Gegenstände wurden hierauf mit Wasser ausgelaugt und getrocknet. Bei der Prüfung auf Agarplatten nach erfolgtem Aussetzen an der Luft in der im Beispiel? beschriebenen Weise erwies-en sich die Gegenstände als sti5ril und wiesen deutlich antiseptische Eigenschaften auf. Beispiel 18 io g des nach den Angabe. des Beispiels 17 hergestellten Zinkoxyds wurden mit io g einer aus 6o% Phosphorsäure, 30% Wasser und io% Aluminiumphosphat zusammengesetzten Flüssigkeit vermischt, worauf das Gemisch stehen und erhärten gelassen wurde. Das erhärtete Gemisch stellte ein Zahnfüllmaterial dar, das sich bei der Prüfung nach den im Beispiel 7 beschriebenen Methoden als steril und antiseptisch erwies.-5o g Aluminiumsilicat wurden mit Zoo em3 Wasser angerührt, worauf das Gemisch in der im Beispiel 12 für die Calciumcarbonatsuspension beschriebenem Weise behandelt wurde. io g des behandelten Aluminiumsilicats wurden mit io g einer 5o 0/a Phosphorsäure, 40'/o Wasser und io % Aluminiumphosphat enthaltendenFlüssigkeitvermischt, worauf das Gemisch stehen und erhärten gelassen wurde. Das erhärtete Gemisch stellte ein Zahnfüllmaterial dar, das sich bei der Prüfung nach den im Beispiel 7 beschriebenem Methoden als steril und antiseptisch erwies. Beispiel ig 70 g Seifenpulver wurden mit 3 0 g des nach den Angaben des Beispiels' i4 hergestellten Talkumpuders vermischt. Dieses Seifenpulver erwies sich bei der Prüfung nach den im Beispiel 7 b:eschriiebenen Methoden als steril und antiseptisch.
  • go g Stearinsäure wurden geschmolzen und unter Rühren langsam mit io cm3 einer io%igen Lösung von Silberchlorid in Äthanolamin versetzt. Das abgekühlte erstarrte Gemisch wurde gepulvert und entsprechend den im Beispiel? beschriebenen Methoden geprüft. Die Seife erwies sich als steril und antiseptisch.

Claims (13)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Silberhaltige keimtötende, Mittel, beistehend aus einer Mischung eines Silbersalzes und eineis Monoalkylolamins.
  2. 2. Silberhaltige keimtötende Mittel nach Anspruch i, gekennzeichnet durch ein wasserlösliches oder wasserunlösliches Silbersalz und ein Monoalkylolamin mit weniger als 5 Kohlens;toffatomen.
  3. 3. Silberhaltige keimtötende Mittel nach Anspruch i, gekennzeichnet durch eine Summenzformel, die einem Mol eines Silbersalzes, und mindestens 2 Mol eines Monooxy-monoaminoalkans je Silberatom des Silbersalzes: entspricht, und die durch Mischung eines Silbeirsalzes mit einem praktisch wasserfreien Monooxy-monoamino-alkanerhalten wird.
  4. 4. Silberhaltiges- keimtötendes Mittel nach Anspruch i, gekennzeichnet durch folgende Hauptbestandteile: ein Monooxy-monoaminoalkan und eine komplexe Verbindung mit einer Summenformel, dieeinemMol eines Silbersalzes und mindestens 2 Mol Monooxy-monoaminoalkan je Mal des Silbersalzes. entspricht.
  5. 5. Verfahren zur Herstellung eines Mittels nach Anspruch i und folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß die Mischung aus Silbersalz und Monoalkylolamin bis zur Bildung einer klaren, eine komplexe Verbindung aus Alkylolamin und Silbersalz enthaltenden Lösung, vorzugsweise 5 bis 30 Minuten lang, einer Schüttelbehandlung unterzogen wird.
  6. 6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Silbersalz in feinverteilter Form verwendet wird.
  7. 7. Verfahren nach Anspruch 5 und 6, dadurch gekennzeichnet, daß die -Behandlung der Mischung bei Temperaturen unterhalb 5o° C, vorzugsweise bei Raumtemperatur, erfolgt. B.
  8. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die erhaltene klare Lösung mit Wasser zu einer klarem wäßrigen Lösung entsprechender Konzentration verdünnt wird. g.
  9. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeiichneb, daß ein Silbersalz mit einem praktisch wasserfreien Monooxy-monoaminoalkan zu einer praktisch homogenen Flüssigkeit vermischt wird und bei io- bis, 5o° C mindestens 5 Minuten lang gehaltem wird. zo.
  10. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet , daß zwecks Erzielung einer wäßrigen Lösung ein wasserunlösliches Silbersalz mit einem praktisch wasserfreien Monooxymonoamino-alkan zu eiaper praktisch homogenen, einen Überschuß an nicht umgesetztem Amin enthaltenden Flüssigkeit vermischt, die Mischung mindestens 5 Minuten. lang auf einer Temperatur unterhalb 5o° C gehalten und anschließend mit Wasser verdünnt wird. i i.
  11. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß zwecks Erzielung von praktisch selbststerilisierenden Gegenständen eine Lösung des aus Silbersalz und Monooxy-monoamino-alkan erhaltenen Reaktionsproduktes, in einem wäßrigen Monooxy-monoamino-alkan auf den Gegenstand aufgebracht und aus ihr -eine wasserunlösliche Silberverbindung hoher keimtötender Wirkung auf die Oberfläche des (Gegenstande6 ausgefällt wird.
  12. 12. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß den Bestandteilen einestselbststerilisnerend zu machenden Gegenstandes ein durch M.nschung eines Silbersalzes mit einem Monooxy-monoamino-alkan erhaltenes Reaktionsprodukt beigemengt, und die Vermengung derart behandelt wird, daß in ihr eine wasserunlösliche Silberverbindung in feinverteilteir Form ausgefällt wird.
  13. 13. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch ge- kennzeichnet, daß zwecks Erzielung eines flüssigen Produktes i Mol Silberchlorid mit mindestens a Mol praktisch wasserfreiem i-Oxya-amino-äthan bei einer Temperatur unterhalb 5o° C miteinander vermischt werden.
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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1030521B (de) * 1953-12-02 1958-05-22 American Sugar Refining Compan Produkt mit bakteriziden und fungiziden Eigenschaften und Verfahren zu seiner Herstellung

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