DE4021841C2 - Handschuhfach - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Handschuhfach zur Bildung eines
Stauraums bei einem Kraftfahrzeug, insbesondere einem Nutz-
oder Lastkraftwagen, das vor einem Beifahrersitz angeordnet
ist.
Solche Handschuhfächer sind bei Personenkraftwagen allgemein
bekannt und sind üblicherweise innerhalb oder unterhalb eines
Armaturenbrettes vor dem Beifahrersitz angeordnet. Der Fußraum
für einen Beifahrer wird durch ein solches Handschuhfach be
grenzt, insbesondere für relativ groß gewachsene Insassen. Um
einer ausreichend großen Beinfreiheit auch für größere Personen
Rechnung zu tragen, wird häufig der Stauraum des Handschuhfachs
sehr klein gewählt, so daß die Funktionalität des Handschuh
fachs eingeschränkt ist.
Es ist auch bekannt (DE-OS 26 23 147), als Sicherheitsvorrich
tung für einen Fahrzeuginsassen vor dem Kniebereich einer im
Fahrzeuginnenraum sitzenden Person ein in einer Richtung ver
stellbares, energieverzehrendes Knieaufschlagelement anzuord
nen, das bei einer Vorverstellung des Sitzes tiefer und bei
einer Rückverstellung des Sitzes höher gefahren wird. Dadurch
soll sich das Knieaufschlagelement auch bei unterschiedlich
großen Personen immer auf Höhe der Knie dieser Person befinden,
um einen ausreichenden Knieschutz zu bieten.
Aus der DE 30 29 913 A1 ist eine vor einem Beifahrersitz eines
Kraftfahrzeugs unterhalb eines Armaturenbrettes angeordnete
Rückhaltevorrichtung für den Kniebereich eines Fahrzeuginsassen
vorgesehen. Diese Rückhaltevorrichtung weist ein energieadsorbierendes
Aufschlagelement auf, in dem ein Handschuhfach integriert
ist. Dieses Handschuhfach ist relativ zum Beifahrersitz
stationär angeordnet.
Es ist auch bekannt (DE-OS 25 10 725), vor dem Bereich eines
Fahrersitzes eines Kraftfahrzeuges unterhalb eines Lenkrades
als Schutzelement für den Kniebereich des Fahrers einen Polsterkörper
vorzusehen, der abhängig von der Sitzposition des
Fahrersitzes verstellbar ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Handschuhfach der
eingangs genannten Art zu schaffen, das sowohl einen ausrei
chend großen Stauraum als auch für verschiedene Personen, die
eine individuell angepaßte Sitzposition anstreben, jeweils eine
ausreichende Beinfreiheit gewährleistet.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß das Handschuhfach in Ab
hängigkeit von der Position des Beifahrersitzes im wesentlichen
vertikal verstellbar angeordnet ist, daß für die Verstellung
des Handschuhfachs ein Antrieb vorgesehen ist, und daß eine
Steuerung des Antriebs zum Verstellen des Handschuhfachs derart
mit einer Verstelleinrichtung des Beifahrersitzes verbunden
ist, daß ein Verfahren des Sitzes nach vorne ein Verfahren des
Handschuhfachs nach oben und ein Verfahren des Sitzes nach hinten
ein Verfahren des Handschuhfachs nach unten bewirkt.
Dadurch ist es möglich, zum einen das Handschuhfach ausreichend
groß zu dimensionieren und es zum anderen so zu verstellen, daß
jede Person ihre Sitzposition individuell einstellen kann und
immer ein ausreichend bemessener Fußraum vorhanden ist. Die
Erfindung geht davon aus, daß unterschiedliche Beifahrer die
Sitzstellung jeweils individuell verändern, um eine optimale
Position zu erlangen. Durch die Steuerung steht auch für Personen
unterschiedlicher Größe jeweils die gleiche Beinfreiheit
zur Verfügung.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung sind an der Verstelleinrichtung
Mittel zum Erfassen der Sitzposition des Beifahrersitzes
vorgesehen, die mit der Steuerung in Verbindung stehen.
Damit bewirkt eine Verstellung des Sitzes automatisch eine entsprechend
definierte Änderung der Position des Handschuhfachs.
Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus
den Unteransprüchen. Nachfolgend ist ein Ausführungsbeispiel
beschrieben und anhand der Zeichnungen dargestellt.
Fig. 1 zeigt eine Ausführungsform eines Handschuhfachs gemäß
der Erfindung, das infolge eines weit nach vorne ge
schobenen Beifahrersitzes nach oben verfahren ist,
Fig. 2 eine Ansicht ähnlich Fig. 1, wobei jedoch der Beifahrer
sitz weit nach hinten verschoben ist und das Handschuh
fach eine entsprechend tiefere Position besitzt und
Fig. 3 eine Ansicht ähnlich Fig. 2, bei der der Beifahrersitz
seine hintere Endposition und das Handschuhfach seine
tiefste Lage erreicht hat.
Handschuhfächer gemäß der Erfindung kommen bei allen Arten von
Kraftfahrzeugen, insbesondere jedoch bei Nutzkraftwagen (Omni
bussen) oder Lastkraftwagen zum Einsatz.
Beispielhaft wird Aufbau und Funktion eines solchen Handschuh
fachs (1, 1′,1′′) anhand eines Personenkraftwagens beschrieben.
In der Fig. 1 und 2 sind die verschiedenen, für eine Erläute
rung der Erfindung wesentlichen Elemente in schematisierter
Form dargestellt. Fig. 1 zeigt den Sitzbereich eines Fahrzeug
insassen auf einem Beifahrersitz eines Personenkraftwagens. Der
Beifahrersitz besteht aus einer verstellbaren Sitzlehne (6) so
wie aus einem Sitzkissen (5). Unterhalb des Sitzkissens (5) -
nicht dargestellt - sind Führungen am Fahrzeugboden angeordnet,
in denen der Beifahrersitz im wesentlichen in horizontaler
Richtung längs des Fahrzeugs nach vorne oder nach hinten ver
stellt werden kann. Dazu ist ein Gestell, an dem das Sitzkissen
(5) angeordnet ist, vorzugsweise in Schienen oder ähnlichem
verschiebbar. Die Verstellung der Sitzlehne (6) sowie des
Sitzkissens (5) erfolgt mechanisch oder mit Hilfe elektrischer
Antriebe.
Eine Person (7) sitzt auf dem Beifahrersitz (5, 6) und hat die
Sitzposition für sich individuell so angepaßt, daß der Sitz
weit nach vorne verschoben und die Sitzlehne (6) eine flache
Neigung aufweist. Die Beine (4) der Person (7) sind in einem
vor dem Beifahrersitz befindlichen Fußraum (3) abgestellt. Der
Fußraum (3) ist nach oben begrenzt durch ein Handschuhfach (1),
das an einer Vorderwand (2) des Fahrzeuginnenraums angeordnet
ist. Diese Vorderwand (2) ist beispielsweise Teil eines
Armaturenbrettes.
Das Handschuhfach (1) ist an seiner im wesentlichen vertikalen
Rückwand (8) an einer entsprechenden vertikalen Vorderseite (9)
der Vorderwand (2) nach oben und unten mittels nicht darge
stellter Führungen verfahrbar. So sind beispielsweise in der
Vorderseite (9) der Vorderwand (2) zwei oder mehr kulissenar
tige, vertikal ausgerichtete Schienen vorgesehen, in die an der
Rückwand (8) angebrachte, von dieser abragende korrespondieren
de Gleitstücke eingreifen. Die Schienen sind an ihren stirnsei
tigen Enden mit Anschlägen versehen, um ein Herausfahren des
Handschuhfachs (1) aus den Schienen zu vermeiden. Das Verstel
len des Handschuhfachs (1) in vertikaler Richtung erfolgt bei
spielsweise über einen elektrischen Antriebsmotor, der über ei
nen Riementrieb oder einen innerhalb der Schienen vorgesehenen
Zahnstangentrieb auf das Handschuhfach (1) einwirkt.
Es ist auch möglich, das Handschuhfach (1) pneumatisch mit Hil
fe entsprechend angeordneter Kolben zu verstellen.
In Fig. 1 ist das Handschuhfach (1) mit Hilfe dieses Antriebs
in eine hochgelegene Position verfahren, um den Beinen (4) der
Person (7) in dem so vergrößerten Fußraum (3) eine ausreichende
Freiheit zu geben. Im Ausführungsbeispiel ist der vertikale
Verfahrweg und damit die jeweilige Position des Handschuhfachs
(1) abhängig von der jeweiligen Position des Beifahrersitzes
(5, 6).
Ein Verstellen des Sitzes (5, 6) nach vorn veranlaßt automatisch
ein Verfahren des Handschuhfachs (1) nach oben. Ein Verstellen
des Sitzes nach hinten in eine Position (5′, 6′) nach Fig. 2
führt zur Verstellung des Handschuhfachs in eine Position (1′) .
Der Fußraum (3′) ist nun zwar nach oben hin durch das nach un
ten verfahrene Handschuhfach (1′) eingeschränkt, zum Sitzkissen
(5′) hin jedoch ist er vergrößert, wodurch die Beine (4′) der
Person (7′) wie auch bei der Position der Fig. 1 eine ausrei
chende Beinfreiheit erhalten.
Wie Fig. 3 zeigt, ist das Handschuhfach (1′′) in der hintersten
Position des Sitzes (5′′, 6′′) in seine unterste Lage im Fußraum
(3′′) gebracht. Dadurch ist es einer Person (7′′) möglich, die
Beine (4′′) auf das Handschuhfach (1′′) zu legen. Das Hochlegen
der Beine (4′′) ist insbesondere für eine bequeme Ruhelage der
Position (7′′), beispielsweise in Verbindung mit einem als
Liegesitz dienender Sitz (5′′, 6′′), vorteilhaft.
Um eine Verstellung des Handschuhfachs (1,) abhängig von der
Position des Beifahrersitzes zu ermöglichen, weist der Antrieb
des Handschuhfachs (1) eine Steuerung auf, die mit Mitteln zum
Erfassen der jeweiligen Sitzposition des Beifahrersitzes ver
bunden ist. Solche Mittel sind beispielsweise Sensoren oder
Kontakte, die an den Führungen des Gestells unterhalb des Sitz
kissens (5) angeordnet sind und die jeweilige Position des
Sitzes relativ zum Fahrzeugboden erfassen. Sie liefern bei
einer Verstellung des Sitzes ein Signal an die Steuerung, die
dieses Signal auswertet und einem bestimmten Verstellwert des
Antriebs des Handschuhfachs (1) in vertikaler Richtung zuord
net. Es ist beispielsweise möglich, der Steuerung mehrere
nacheinander folgende Positionen des Handschuhfachs vorzugeben,
durch die das Handschuhfach stufenartig nach oben oder unten
verfahren werden kann. Die Steuerung ordnet damit mittels einer
Auswerteeinheit jedes Signal der Sitzposition einer bestimmten
Stufe des Verfahrwegs des Handschuhfachs (1) zu. Es ist auch
möglich, den Verfahrweg des Sitzes zu erfassen und linear
entsprechend das Handschuhfach zu verfahren. Ein Verfahren des
Sitzes nach vorn bewirkt immer ein Verfahren des Handschuhfachs
(1) nach oben und ein Verfahren des Sitzes nach hinten, ein
Verfahren des Handschuhfachs (1) nach unten.
Bei einer anderen Ausführungsform wird auch die Stellung der
Lehne (6, 6′) durch Sensoren erfaßt und geht ebenfalls als Sig
nal in die Steuerung des Antriebs des Handschuhfachs (1) mit
ein.
Claims (5)
1. Handschuhfach zur Bildung eines Stauraums bei einem Kraft
fahrzeug, insbesondere einem Nutz- oder Lastkraftwagen, das vor
einem Beifahrersitz angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Handschuhfach (1) in Abhängigkeit von der Position des
Beifahrersitzes (5, 6) im wesentlichen vertikal verstellbar
angeordnet ist, daß für die Verstellung des Handschuhfachs (1)
ein Antrieb vorgesehen ist und daß eine Steuerung des Antriebs zum Verstellen des Handschuh
fachs (1) derart mit einer Verstelleinrichtung des Beifahrer
sitzes (5, 6) verbunden ist, daß ein Verfahren des Sitzes nach
vorne ein Verfahren des Handschuhfachs nach oben und ein Ver
fahren des Sitzes nach hinten ein Verfahren des Handschuhfachs
nach unten bewirkt.
2. Handschuhfach nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß für die Verstellung des Handschuhfachs (1) ein elektromoto
rischer Antrieb vorgesehen ist.
3. Handschuhfach nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß für die Verstellung des Handschuhfachs (1) ein pneumatischer
Antrieb vorgesehen ist.
4. Handschuhfach nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß an der Verstelleinrichtung Mittel zum Erfassen der Sitzpo
sition des Beifahrersitzes vorgesehen sind, die mit der Steue
rung in Verbindung stehen.
5. Handschuhfach nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß jedes Signal der Mittel zum Erfassen der Sitzposition des
Beifahrersitzes mittels der Steuerung einem bestimmten Posi
tionswert des Handschuhfachs zugeordnet ist.
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