DE4018216A1 - Wellendichtungsring - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft einen Wellendichtungsring zur
Abdichtung rotierender Wellen, bestehend aus einem mit
metallischen Gehäuseringen verbundenen
Lippendichtungsring aus Polytetrafluorethylen oder
einem artverwandten Werkstoff mit einem Radialschenkel
am Innenumfang, der zur Dichtlippe abgebogen
abdichtend auf der Welle aufliegt, und einem
Axialschenkel am Außenumfang, der gegebenenfalls mit
Federkraft angepreßt in die Aufnahmebohrung des
aufnehmenden, die Welle konzentrisch umgebenden
Gehäuses statisch abdichtend eingepreßt ist.
Massiv aus Polytetrafluorethylen bestehende
Wellendichtungsringe mit einem zur Dichtlippe
abgebogenen Radialschenkel am Innenumfang und einem
Axialschenkel am Außenumfang sind beispielsweise aus
der DE-OS 38 21 350 bekannt. Die Wellendichtungsringe
sind spanabhebend aus entsprechenden Rohlingen
herausgearbeitet oder durch Sintern in der Form
hergestellt, wobei der im Querschnitt etwa rechteckige
Axialschenkel vor allem zur Verstärkung und
Versteifung eine relativ große radiale Wandstärke von
etwa einem Drittel bis zu einer Hälfte der gesamten
radialen Wandstärke des Dichtungsringes besitzt. Zur
besseren Anpressung im Sitz der Aufnahmebohrung und
zur zusätzlichen Versteifung können radial nach außen
spannende Federringe am Innenumfang des Axialschenkels
angeordnet sein, und es können Elastomerringe in Nuten
am Außenumfang des Axialschenkels zur besseren
statischen Abdichtung eingesetzt sein.
Nach beispielsweise der DE-PS 36 40 577 besteht der
Polytetrafluorethylenteil des Wellendichtungsringes
aus einer relativ dünnen Scheibe, die am Innenumfang
zur Dichtlippe abgebogen auf der Welle aufliegt,
während die Scheibe am Außenumfang unter Bildung eines
Axialschenkels abgebogen ist. Der Axialschenkel dient
als Haftteil und ist zur Befestigung zwischen zwei als
Spannringe wirkende Gehäuseringe eingespannt.
Gegebenenfalls mit Füllstoffen gefüllte
Polytetrafluorethylene und artverwandte Werkstoffe
besitzen vor allem eine gute Medien- und
Temperaturbeständigkeit bei gleichzeitig geringen
Reibwerten. Wellendichtungsringe aus
Polytetrafluorethylen werden daher vor allem an
problematischen Dichtstellen mit aggressiven
Abdichtmedien und hoher Temperaturbelastung unter
Mangelschmierung und im Trockenlauf eingesetzt.
Problematisch beim Polytetrafluorethylen ist sowohl
die schlechte Haftung an anderen Werkstoffen als auch
das plastische Fließen unter Druck- und
Temperaturbelastung. Bei den vorbekannten, aus der
DE-OS 38 21 350 bekannten Wellendichtungsringen wird
auf Klebverbindung völlig verzichtet, und bei
Verwendung von als Spannringe ausgebildeten
Gehäuseringen gemäß der DE-PS 36 40 577 werden
ebenfalls keine Klebverbindungen benötigt. Das Problem
des plastischen Fließens ist jedoch noch nicht durch
diese Konstruktionen gelöst. Beobachtet wurde bei den
gemäß der DE-OS 38 21 350 massiv aus
Polytetrafluorethylen bestehenden
Wellendichtungsringen, daß diese schon beim Eindrücken
in die Aufnahmebohrung mit Preßsitz sich im Haftteil
plastisch verformten, ein drehfester Sitz sich
überhaupt nicht ausbildete und die Ringe praktisch von
Anfang an undicht waren. Auch beim aus der
DE-PS 36 40 577 vorbekannten Dichtungsring begann das
Polytetrafluorethylen im eingespannten Haftteil
allmählich unter dem Druck zu fließen, die Ringe
lockerten sich und waren im Haftteil schnell undicht.
Die in der DE-OS 38 21 350 zur Abhilfe beschriebenen
Maßnahmen mit radial nach außen spannenden Federringen
und eingesetzten Elastomerringen am Außenumfang
verbesserten zwar den Preßsitz und die Abdichtwirkung
bei der Montage, dieser wurde aber im Betrieb durch
das unvermeidliche Fließen des Polytetrafluorethylen
allmählich gelockert, und die Dichtung wurde im
Betrieb allmählich undicht.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe
zugrunde, einen Wellendichtungsring gemäß Oberbegriff
des Hauptpatentanspruches zu schaffen, bei dem ein
optimaler Sitz des Ringes in der Aufnahmebohrung des
Gehäuses bei gleichzeitig guter statischer Abdichtung
mit möglichst langer Lebensdauer unter
Betriebsbedingungen gewährleistet ist.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch einen
Wellendichtungsring aus Polytetrafluorethylen oder
einen artverwandten Werkstoff gelöst, dessen
Axialschenkel von mindestens zwei axial
ineinanderfügbaren metallischen Gehäuseringen umhüllt
und dadurch gekammert ist. Bevorzugt werden zwei
metallische Gehäuseringe verwendet, von denen der
erste Gehäusering einen etwa rechtwinkligen
Querschnitt besitzt, während der Querschnitt des
zweiten Gehäuseringes U-förmig mit den Abmessungen des
Axialschenkels ist. Zur Befestigung werden die
Gehäuseringe über den Axialschenkel des
Lippendichtungsringes so geschoben, daß ihre Schenkel
am Außenumfang übereinanderliegen und die Sitzfläche
des Wellendichtungsringes bilden, während der Schenkel
des zweiten Gehäuseringes am Innenumfang des
Polytetrafluorethylen-Axialschenkels anliegt. Der
Radialschenkel des ersten Gehäuseringes deckt die dem
Axialschenkel abgewandte Seite des
Polytetrafluorethylen ab.
Durch die beiden metallischen Gehäuseringe ist jetzt
der Polytetrafluorethylen-Axialschenkel praktisch nach
allen Seiten gekammert. Dem nach dem Einschieben des
Wellendichtungsringes in die Aufnahmebohrung des
Wellengehäuses durch den Preßsitz wirkenden Druck kann
das Polytetrafluorethylen weder in radialer noch in
axialer Richtung durch plastisches Fließen ausweichen.
Nach Testläufen blieb der erfindungsgemäße
Wellendichtungsring auch nach längerer Betriebszeit im
Haftteil statisch dicht, und der Preßsitz in der
Aufnahmebohrung des Wellengehäuses wurde im Betrieb
nicht gelockert und blieb drehfest.
Zur statischen Abdichtung des
Polytetrafluorethylen-Axialschenkels gegenüber den
umgebenden metallischen Gehäuseringen wird bevorzugt
in der Metallkammer zusätzlich ein Elastomerring
angeordnet. Der Axialschenkel ist dazu an seinem Ende
abgeschrägt, und der in dem durch die Abschrägung
gebildeten Raum eingesetzte und beim Zusammenbau
elastisch verformte Elastomerring dichtet den Spalt
zwischen Gehäuse und
Polytetrafluorethylen-Axialschenkel ab.
Zusätzlich kann der äußere metallische Gehäuseschenkel
am Außenumfang mit einem Dichtlack beschichtet sein.
Dadurch wird die statische Abdichtung am Außensitz
verbessert, und der eingebaute Wellendichtungsring ist
gegenüber axialer Verschiebung und gegenüber
Verdrehung gesichert.
Außerdem kann der Sitz des Wellendichtungsringes in
der Aufnahmebohrung des Wellengehäuses mit einer
Schnappsicherung gesichert sein. Der äußere
Gehäuseringschenkel ist dazu an seinem montageseitigen
Ende radial nach außen gebogen, und entsprechend
besitzt die Aufnahmebohrung des Wellengehäuses eine
Nut mit bevorzugt sägezahnförmigem Querschnitt, in die
die zunächst beim Einschieben des
Wellendichtungsringes elastisch zusammengedrückte
Aufbiegung einschnappt. Zur Sicherung gegenüber
axialer Verschiebung erstreckt sich die Aufbiegung
beziehungsweise die Nut der Aufnahmebohrung ringfürmig
über die gesamte Umfangsfläche des
Wellendichtungsringes beziehungsweise der
Aufnahmebohrung. Dann wenn eine besondere
Drehsicherung des wellendichtungsringes in der
Aufnahmebohrung erforderlich ist, erstreckt sich die
Aufbiegung und dazu korrespondierend die Nut nur auf
einen Sektor der Umfangsfläche.
Durch die Erfindung ist somit ein Wellendichtungsring
aus Polytetrafluorethylen oder einem artverwandten
Werkstoff geschaffen, der mit langer Lebensdauer bei
statischer Dichtheit und optimalem Preßsitz in der
Aufnahmebohrung eingesetzt werden kann. Der
erfindungsgemäße Wellendichtungsring besitzt dabei die
Vorteile des Polytetrafluorethylen, so daß der
Wellendichtungsring funktionssicher an schwierigen
Dichtstellen mit hoher Temperaturbelastung bei
aggressiven Abdichtmedien unter Mangelschmierung oder
im Trockenlauf eingesetzt werden kann.
Die beiden Abbildungen zeigen zwei bevorzugte
Ausführungsbeispiele der erfindungsgemäßen
Wellendichtungsringe im Querschnitt.
Im Querschnittsbild der Fig. 1 besteht der
Wellendichtungsring (1) aus dem
Polytetrafluorethylenring (2) und den beiden
Gehäuseringen (3 und 4). Der
Polytetrafluorethylenring (2) bildet am Innenumfang
die auf der Welle (5) aufliegende Dichtlippe (6) und
am Außenumfang den Axialschenkel (7). Der erste
Gehäusering (3) besitzt einen etwa rechtwinkligen und
der zweite Gehäusering (4) einen U-förmigen
Querschnitt. Beide Gehäuseringe (3 und 4) sind über
den Axialschenkel (7) aus Polytetrafluorethylen
geschoben, so daß dieser von einem Gehäuse umgeben und
gekammert ist. Das Ende (8) des
Polytetrafluorethylen-Axialschenkels (7) ist
abgeschrägt, und in den durch die Abschrägung (8)
gebildeten Raum ist ein Elastomerring (9) eingesetzt,
der beim Aufschieben der Gehäuseringe (3, 4) elastisch
verformt wird. Durch die Gehäuseringe (3, 4) kann der
Polytetrafluorethylen-Axialschenkel (7) unter
Druckeinwirkung im Preßsitz nicht mehr plastisch
fließen, und der eingekammerte Elastomerring (9) sorgt
gleichzeitig für gute Abdichtung zwischen
Polytetrafluorethylen-Axialschenkel (7) und den
umgebenden Gehäuseringen (3, 4). Zum besseren Preßsitz
und zur besseren statischen Abdichtung ist der
Außenschenkel (10) des Gehäuseringes (4) mit einer
Dichtlackschicht (11) versehen.
Beim Wellendichtungsring (12) der Fig. 2 aus den
gleichen Bauelementen (7, 3, 4′, 9) wie in Fig. 1 ist
das montageseitige Ende (13) des Außenschenkels (10′)
des Gehäuseringes (4′) radial nach außen aufgebogen,
und die Aufbiegung (13) ist in die ringförmig
umlaufende Nut in der inneren Umfangsfläche der
Aufnahmebohrung (14) im Wellengehäuse (15) zur
Sicherung gegenüber axialer Verschiebung
eingeschnappt.
Claims (6)
1. Wellendichtungsring zur Abdichtung rotierender
Wellen, bestehend aus einem mit metallischen
Gehäuseringen verbundenen Lippendichtungsring
aus Polytetrafluorethylen oder einem
artverwandten Werkstoff mit einem Radialschenkel
am Innenumfang, der zur Dichtlippe abgebogen auf
der Welle aufliegt, und einem Axialschenkel am
Außenumfang, der gegebenenfalls mit Federkraft
angepreßt in die Aufnahmebohrung des die Welle
konzentrisch umgebenden Gehäuses statisch
abdichtend eingepreßt ist, dadurch
gekennzeichnet, daß der Axialschenkel (7) des
Lippendichtungsringes von mindestens zwei axial
ineinanderfügbaren Gehäuseringen (3, 4) umhüllt
und dadurch gekammert ist.
2. Wellendichtungsring nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß der erste Gehäusering (3)
einen etwa rechtwinkligen Querschnitt und der
zweite Gehäusering (4) einen U-förmigen
Querschnitt besitzt.
3. Wellendichtungsring nach den Ansprüchen 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet, daß der erste
Gehäusering (3) mit seinem Axialschenkel auf dem
Außenumfang des Axialschenkels (7) des
Lippendichtungsringes aufliegt, und daß der
zweite Gehäusering (4), mit seinem Schenkel (10)
am Außenumfang den Axialschenkel des
Gehäuseringes (3) überdeckend, über den
Axialschenkel (7) des Lippendichtungsringes
geschoben ist.
4. Wellendichtungsring nach den Ansprüchen 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß das Ende (4) des
Axialschenkels (7) des Lippendichtungsringes
abgeschrägt ist, und daß in den durch die
Abschrägung (8) gebildeten Raum ein beim
Zusammenbau elastisch verformter Elastomerring
eingesetzt ist.
5. Wellendichtungsring nach den Ansprüchen 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die äußere
Mantelfläche (10) des Wellendichtungsringes (1)
mit einem Dichtlack (11) beschichtet ist.
6. Wellendichtungsring nach den Ansprüchen 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß der Schenkel (10′)
am Außenumfang des Gehäuseringes (4′) an seinem
montageseitigen Ende (13) radial nach
außenstehend aufgebogen ist, und daß die
Aufbiegung (13) in eine korrespondierende
Nut (14) in der inneren Umfangsfläche des
Wellengehäuses (15) unter Bildung einer
Schnappsicherung eingeschnappt ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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Publications (1)
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DE4018216A1 true DE4018216A1 (de) | 1991-12-12 |
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Family Applications (1)
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DE4018216A Withdrawn DE4018216A1 (de) | 1990-06-07 | 1990-06-07 | Wellendichtungsring |
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1990
- 1990-06-07 DE DE4018216A patent/DE4018216A1/de not_active Withdrawn
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Legal Events
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8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: GOETZE ELASTOMERE GMBH, 51379 LEVERKUSEN, DE |
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8127 | New person/name/address of the applicant |
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