DE4009316C2 - Heizvorrichtung für feste Brennstoffe - Google Patents
Heizvorrichtung für feste BrennstoffeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Heizvorrichtung für feste Brenn
stoffe, insbesondere Kachelofeneinsatz, mit einem Feuerraum,
der unten durch einen Rost und oben durch eine mit einer
Rauchabzugsöffnung versehene Deckenwandung abgeschlossen
ist.
Bei derartigen Heizvorrichtungen, insbesondere bei Kachel
ofeneinsätzen, die beispielsweise mit Braunkohle, Briketts
oder Holz als festem Brennstoff beschickt werden, besteht
das Problem, daß sich schon nach kurzer Zeit auf den Innen
wandungen des Feuerraums, der in der Regel mit Schamottestei
nen ausgekleidet ist, eine Rußschicht ablagert, die bei dem
für derartige Heizvorrichtungen üblichen, über längere Zeit
räume durchgeführten Teillastbetrieb noch zunimmt. Hinzu
kommt noch, daß in der Anheizphase bei noch kaltem Feuerraum
und auch noch bei kaltem Kamin sich ein erheblicher Rußnieder
schlag im Kamin bildet. Ein weiterer Nachteil der bisher
üblichen Heizvorrichtungen besteht darin, daß der Abbrand
ungenügend ist, d. h. die Abgaswerte einer derartigen Heiz
vorrichtung nicht mehr den heutigen Anforderungen entsprechen
sondern die zulässigen Werte an CO und CO2 überschreiten.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, durch eine besondere
Gestaltung des Feuerraums die Heizleistung und den Ausbrand zu
verbessern.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß mit
Abstand unterhalb der Deckenwandung, die Rauchabzugsöffnung
teilweise überdeckend, eine Abdeckung aus einem feuerwider
standsfähigen Material mit Wärmespeicherfähigkeit, insbesondere
einem Feuerfestmaterial angeordnet ist, die im wesentlichen
parallel zur Rostfläche ausgerichtet ist und die einen Rauch
gasdurchtritt aufweist. Diese Ausgestaltung des Feuerraums hat
den Vorteil, daß ohne nennenswerte Verkleinerung des Feuer
raums, wie es für Heizeinrichtungen die mit Holz als festem
Brennstoff beschickt werden sollen, wünschenswert ist, eine
sehr viel bessere Rauchgasführung im Feuerraum erzielt wird.
Überraschend hat sich nun gezeigt, daß durch die Anordnung der
Abdeckung aus Feuerfestmaterial ein gleichmäßiger Durchbrand
des Brennstoffes über die gesamte Rostfläche erzielt wird und
daß darüber hinaus während der Anheizphase sich zunächst der
Ruß an der Feuerraumwandung und insbesondere an der Abdeckung
niederschlägt, daß aber bei Erreichen der Betriebstemperatur,
selbst bei Teillast, diese Rußablagerungen selbsttätig abbren
nen. Besonders vorteilhaft ist hierbei, daß die Abdeckung aus
einem feuerwiderstandsfähigen Material mit Wärmespeicherfähig
keit, beispielsweise einem Schamotte-Material, hergestellt ist.
Die Abdeckung nimmt dann nicht nur in erheblichem Maße aus den
aufsteigenden Rauchgasen Wärme auf, sondern strahlt auch nach
Abschluß der Anheizphase in erheblichem Maße Wärme in den Feu
erraum einerseits und gegen die Seitenwandungen ab, wobei zu
sätzlich noch eine Reflektionswirkung der vom Glutbett ausge
henden Wärmestrahlung eintritt, so daß sehr schnell die für den
Rußabbrand erforderliche Zündtemperatur erreicht wird, zugleich
jedoch auch die Randzonen des auf dem Rost liegenden Brenn
stoffs zusätzlich aufgeheizt werden, so daß auch hier nach kür
zester Zeit ein vollständiger Abbrand
stattfindet. Wird nun in den Bereich unterhalb der Abdeckung
zusätzlich über entsprechend einstellbare Öffnungen Frisch
luft eingeführt, so ergibt sich ein fast vollständiger Aus
brand aller in den Rauchgasen enthaltenen brennbaren Bestand
teilen noch innerhalb des Feuerraumes, da durch die Wärme
strahlung der Abdeckung die Zündbedingungen für diese Gase
eingehalten werden. Dies hat nicht nur eine bessere Ausnutzung
der in diesen gasförmnigen Bestandteilen enthaltenen Wärme
energie für die Heizleistung zur Folge, sondern auch eine
Verminderung des Schadstoffanteils in den aus dem Feuerraum
austretenden Abgasen.
In einer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß
ein Umlenkkörper aus einem feuerwiderstandsfähigen Material
mit Wärmespeicherfähigkeit mit Abstand unterhalb des in der
Abdeckung angeordneten Rauchgasdurchtritts angeordnet ist.
Durch diesen Umlenkkörper wird den aufsteigenden Rauchgasen
eine ausreichende Verweilzeit in dem durch die Abdeckung
und durch die Umlenkkörper selbst aufgeheizten Bereich er
höht, so daß eine genügende Ausbrandzeit vorhanden ist.
In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen,
daß der Rauchgasdurchtritt in etwa kreisförmig ausgebildet
ist und koaxial fluchtend zur Rauchgasabzugsöffnung in der
Abdeckung angeordnet ist.
In einer anderen Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen,
daß der Rauchgasdurchtritt durch wenigstens eine schmale
Öffnung gebildet wird, die sich in etwa über die ganze Breite
des Feuerraumes erstreckt. Hierdurch wird insbesondere in
Verbindung mit einem mit Abstand hierzu angeordneten Umlenk
körper der Strömungsverlauf der Abgase in einem Feuerraum
mit rechteckigem Querschnitt günstig beeinflußt.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß
der Zwischenraum oberhalb der Abdeckung gegenüber dem Rauch
gasdurchtritt abgedeckt ist. Hierdurch wird vermieden, daß
beispielsweise Flugasche sich in diesem Zwischenraum auf
der Abdeckung niederschlägt, die nur schwierig zu entfernen
ist und die nach längerer Benutzung durch Wärmeleitung zu
viel Wärme von der Abdeckung an die Deckenwandung abgibt,
die dann für die Aufheizung der Rauchgase im oberen Bereich
fehlt.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß
in den Rauchgasdurchtritt ein mit einer Vielzahl von kleinen
Durchtrittsöffnungen versehener Körper eingesetzt ist, wobei
die Summe der Durchtrittsquerschnitte in etwa dem Durch
trittsquerschnitt des Rauchgasabzugs entspricht. Dieser
Körper kann durch eine unterhalb des Rauchgasabzugs in die
Abdeckung mit eingefügte Platte gebildet werden, die eine
Vielzahl von kreisrunden oder düsenförmig ausgebildeten
Löchern aufweist. Es können aber auch schlitzförmige, vor
zugsweise quer zum Feuerraum (in bezug auf die Feurraumtür)
erstreckende schlitzförmige Durchtrittslöcher vorgesehen
werden. Um hier zu einer ausreichenden Festigkeit des Körpers
zu gelangen, ist es zweckmäßig, wenn diese Schlitze durch
eine Vielzahl senkrecht oder geneigt und mit Abstand zuein
ander angeordnete Platten aus Feuerfestmaterial gebildet
werden.
Die Erfindung wird anhand schematischer Zeichnungen von Aus
führungsbeispielen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen Vertikalschnitt durch einen Kachelofen
einsatz mit rundem Rauchgasdurchtritt und Um
lenkkörper,
Fig. 2 im Vertikalschnitt eine Ausführungsform mit
rechteckigem Rauchgasdurchtritt und Umlenk
körper,
Fig. 3 einen Vertikalschnitt durch eine Ausführungs
form mit zwei schlitzförmigen Rauchgasdurch
tritten,
Fig. 4 einen Vertikalschnitt durch eine Ausführungs
form mit einem Rauchgasdurchtritt in Form einer
Vielzahl von Löchern,
Fig. 5 eine Aufsicht auf die Ausführungsform gem. Fig. 4
bei abgenommener Deckenwandung,
Fig. 6 eine Ausführungsform mit einer durch eine Viel
zahl paralleler Schlitze gebildeten Rauchgas
durchtrittsöffnung.
Der in Fig. 1 dargestellte Kachelofeneinsatz 1 ist mit einer
Frontplatte 2 versehen, die eine Beschickungstür 3, eine
Feuerungstür 4 sowie eine Aschentür 5 trägt. Mit der Front
platte 2 ist ein vorzugsweise aus Grauguß hergestellter
Feuerraumkörper 6 verbunden, der auf seiner Außenseite mit
hier nicht näher dargestellten, vertikal verlaufenden Rippen
als Wärmeübertragungsflächen für die aufzuheizende Luft ver
sehen ist. Die Luft wird in der für Kachelöfen mit Einsatz
üblichen Weise am Feuerraumkörper 6 vorbeigeführt. Auf der
Innenseite sind die senkrechten Wandungen des Feuerraumkör
pers 6 mit Steinen oder Platten 7 aus einem feuerfesten
Material, beispielsweise Schamotte, abgedeckt. Der Feuer
raumkörper 6 ist nach oben durch eine Deckenwandung 8
abgeschlossen, die mit einer Rauchabzugsöffnung 9 zum
Anschluß an den Kamin versehen ist. Der so umschlossene
Feuerraum 10 ist nach unten durch einen Rost 11 üblicher
Bauart abgeschlossen unter dem sich der Aschenraum mit dem
Aschenkasten 12 befindet. Im Feuerraum 10 mit geringem
Abstand zur Deckenwandung 8 ist nun der Feuerraum 10 nach
oben durch eine Abdeckung 13 abgeschlossen, die aus einem
feuerwiderstandsfähigen Material, vorzugsweise aus Schamotte
platten besteht und in der unterhalb des Rauchgasabzugs ein
Rauchgasdurchtritt 14 angeordnet ist. Bei dem dargestellten
Ausführungsbeipiel ist der Rauchgasdurchtritt 14 in etwa
kreisförmig und koaxial zum Rauchgasabzug 9 ausgebildet.
Mit Abstand unterhalb des Rauchgasdurchtritts 14 ist ein
Umlenkkörper 15 von der Abdeckung 13 abgehängt, der den
Rauchgasdurchtritt 14 überdeckt, so daß die Rauchgase nur
unter Umlenkung in den Rauchgasdurchtritt gelangen können.
In den oberen Bereich des Feuerraums 10, vorzugsweise im
Bereich der Rückwand, mündet eine hier nur durch einen Pfeil
dargestellte Sekundärluftzuführungseinrichtung 16 ein, die
hinsichtlich der Luftdurchtrittsmenge einstellbar ist.
Die Ausführungsform gem. Fig. 2 entspricht im wesentlichen
der Ausführungsform gem. Fig. 1, Die Abdeckung 13 ist bei
diesem Ausführungsbeispiel aus zwei Teilplatten gebildet,
die im Bereich des Rauchgasabzuges 9 mit Abstand zueinander
angeordnet sind und einen rechteckigen, sich über die ganze
Breite des Feuerraumes 10 erstreckenden Spalt bilden. Mit
Abstand unterhalb des Rauchgasdurchtritts 14 ist wiederum
ein entsprechend plattenförmiger Umlenkkörper 15 angeordnet,
der bei diesem Ausführungsbeispiel in entsprechenden Ausneh
mungen der Feuerfestauskleidung der Seitenwände gehalten
ist. Auch bei dieser Ausführungsform kann eine regelbare
Sekundärluftzuführungseinrichtung, wie anhand von Fig. 1
beschrieben, angeordnet sein.
Bei der Ausführungsform gem. Fig. 3 wird die Abdeckung 13
durch drei Teilplatten 13', 13", 13''' gebildet, wobei die
Platte 13''' unmittelbar unterhalb der Gasabzugsöffnung 9
und mit Abstand zu den beiden anderen benachbarten Platten
13' bzw. 13" angeordnet ist, so daß hier zwei schmale,
schlitzförmige Rauchgasdurchtritte 14 gebildet werden. Da
die Abdeckung 13 verhältnismäßig dick ist und nach der
Anheizphase vollständig aufgeheizt ist, werden die durch
die schlitzförmigen Gasdurchtritte 14 tretenden Rauchgase
ebenfalls aufgeheizt, so daß auch hier Rußablagerungen
vollständig abbrennen. Die Schlitze können normal ausgebildet
sein, da sie insgesamt einen ebenso großen Durchtrittsquer
schnitt bilden wie der darüber angeordnete kreisförmige
Ruchgasabzug 9.
Bei den Ausführungsformen gem. Fig. 2 und 3 ist zusätzlich
der Zwischenraum 17 zwischen der Deckenwandung 8 und der
Abdeckung 13 über die Breite des Feuerraums gegenüber dem
Rauchgasabzug 9 durch entsprechende Formkörper 18 aus Feuer
festmaterial abgeschlossen.
Bei der Ausführungsform gem. Fig. 4 ist unterhalb des Rauch
gasabzugs 9 in der Abdeckung ein plattenförmiger Körper 19
eingesetzt, der mit einer Vielzahl von kleinen Durchtritts
öffnungen 20 versehen ist. Die Summe der Durchtrittsquer
schnitte entspricht hierbei in etwa dem freien Durchtritts
querschnitt des Rauchgasabzuges 9. Die Aufsicht in Fig. 5
zeigt bei abgenommener Deckenwandung 8 die Anordnung der
Durchtrittslöcher 20 im Körper 19. Auch hier ist zweckmäßiger
weise der Zwischenraum 17 zwischen der Abdeckung 13 und der
Deckenwandung 8 gegenüber dem Rauchgasdurchtritt durch ent
sprechende Formkörper 18 abgeschlossen.
Die Ausführungsform in Fig. 6 zeigt eine Abwandlung der Aus
führungsform nach Fig. 4, 5. Hier ist anstelle eines einzel
nen Körpers mit einer Vielzahl von Löchern eine Reihe von
Platten 19' eingesetzt, die schräg gestellt und mit Abstand
zueinander eine Vielzahl von schlitzförmigen Durchtrittsöff
nungen 20' bilden.
Die Anordnung einer Sekundärluftzuführungseinrichtung 16
hängt von der Größe des Feuerraumes 10 ab. Bei kleineren
Feuerräumen reicht die von vorne zuführbare Sekundärluft
aus, um einen vollständigen Ausbrand der Rauchgase im Feuer
raum zu bewirken. Bei größeren Feuerräumen ist es dagegen
zweckmäßig, wenn vorzugsweise von der Rückwand her zusätz
lich Sekundärluft zu der Üblicherweise von vorne zugeführ
ten Sekundärluft eingebracht wird.
Claims (6)
1. Heizvorrichtung für feste Brennstoffe, insbesondere Kachel
ofeneinsatz, mit einem Feuerraum, der unten durch einen Rost
und oben durch eine mit einer Rauchabzugsöffnung versehenen
Deckenwandung abgeschlossen ist, dadurch gekennzeichnet, daß
mit Abstand unterhalb der Deckenwandung (8) die Rauchabzugsöff
nung (9) teilweise überdeckend eine Abdeckung (13) aus einem
feuerwiderstandfähigem Material, insbesondere einem Feuerfest
material, angeordnet ist, die im wesentlichen parallel zur
Rostfläche (11) ausgerichtet ist und die einen Rauchgasdurch
tritt (14, 20) aufweist.
2. Heizvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Umlenkkörper (15) aus einem feuerwiderstandfähigen
Material, vorzugsweise einem Feuerfestmaterial, mit Abstand
unterhalb des in der Abdeckung (13) angeordneten Rauchgas
durchtritts (14) angeordnet ist.
3. Heizvorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Rauchgasdurchtritt (14) in etwa kreisför
mig ausgebildet und koaxial fluchtend zur Rauchgasabzugs
öffnung (9) in der Abdeckung (13) angeordnet ist.
4. Heizvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Rauchgasdurchtritt (14) durch wenigstens
eine schmale Öffnung gebildet wird, die sich in etwa über
die ganze Breite des Feuerraumes (10) erstreckt.
5. Heizvorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß der Zwischenraum (17) oberhalb der Abdeckung (13)
gegenüber dem Rauchgasdurchtritt (9) abgeschlossen ist.
6. Heizvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß in den Rauchgasdurchtritt (14) ein mit
einer Vielzahl von kleinen Durchtrittsöffnungen (20) versehe
ner Körper (19) eingesetzt ist, wobei die Summe der Durch
trittsquerschnitte in etwa dem Durchtrittsquerschnitt des
Rauchgasabzuges (9) entspricht.
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