DE3936289C2 - Vorrichtung zum Spritzgießen von Hohlräume enthaltenden Gegenständen aus Kunststoff - Google Patents
Vorrichtung zum Spritzgießen von Hohlräume enthaltenden Gegenständen aus KunststoffInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Spritzgießen von
Hohlräume enthaltenden Gegenständen aus Kunststoff in einem
Formwerkzeug, dessen Formhohlraum bzw. Kavität einerseits
die Kunststoffschmelze durch eine Düse zuzuführen ist und
der bzw. die andererseits an einer von der Düse verschiede
nen Stelle durch eine Hohlnadel mit einem weiteren unter
Druck stehenden Medium, wie z. B. Luft, Gas oder Flüssigkeit,
beaufschlagbar ist.
Es gehört durch die DE-OS 21 06 546 bereits zum Stand der
Technik, Hohlräume enthaltende Gegenstände aus Kunststoff im
Formhohlraum bzw. in der Kavität eines Formwerkzeuges da
durch herzustellen, daß nach dem Einspritzen der Kunststoff
schmelze innerhalb der hierfür vorgesehenen Einspritzzeit in
der darauffolgenden Nachdruckzeit dem niedrigviskosen Zen
trum des Spritzgußkörpers Druckgas, vorzugsweise Druckluft,
zugeführt wird und dann den in der Nachdruckzeit im Spritz
gußkörper gebildeten Hohlraum gegebenenfalls mit aufge
schäumtem Kunststoff auszufüllen. Hierzu wird eine Spritz
gießform mit Spritzdüsen benutzt, die eine weitere Düse zur
Zuführung des Nachdruckgases aufweist, welche an eine ent
sprechende Gasquelle angeschlossen werden kann und deren
Mündung in den Bereich des niedrigviskosen Zentrums des
Spritzgußkörpers ragt.
Auf diese Art und Weise kann die Herstellung von Gegenstän
den aus Kunststoff auch mit großem Volumen einwandfrei er
möglicht werden, ohne daß hierfür ein komplizierter Aufbau
der Formwerkzeuge erforderlich ist und ohne daß mit genau
bemessener Einspritzzeit, Nachdruckzeit sowie exakten
Drücken und Temperaturen gearbeitet werden muß.
Bekannt ist es durch die DE 24 61 580 B2, die DE 25 01
314 A1, die US 4 101 617 und die US 4 740 150 aber auch
schon, einerseits den plastifizierten Kunststoff und ander
erseits das weitere, unter Druck stehende Medium praktisch
an der gleichen Stelle in den Formhohlraum oder die Kavitä
ten des Formwerkzeuges einzuführen.
Besonders bei den Spritzgießvorrichtungen der letztgenannten
Bauart hat es sich als nachteilig erwiesen, daß die der
Zuführung des weiteren unter Druck stehenden Mediums, wie
z. B. Luft, Gas oder Flüssigkeit dienenden Düsen sich sehr
oft mit dem zu verarbeitenden Kunststoffmaterial zusetzen
und daher nahezu für jeden der aufeinanderfolgenden Spritz
vorgänge einer Reinigung bedürfen, wenn sie die ihnen zuge
dachte Funktion optimal erfüllen sollen.
Auch die als Hohlnadel um ein beträchtliches Maß in den
Formhohlraum bzw. die Kavität des Formwerkzeuges hineinra
gende Düse bei der Vorrichtung nach der DE-OS 21 06 546
unterliegt zumindest dann einer nicht wünschenswerten Ver
stopfung, wenn die Menge der in den Formhohlraum bzw. die
Kavität eingebrachten Kunststoffschmelze so bemessen ist,
daß sie innerhalb des niedrigviskosen Zentrums des Spritz
gußkörpers bis an die Mündung der Hohlnadel heranreicht bzw.
diese sogar überdeckt bzw. überspült, wenn mit Ablauf der
Nachdruckzeit der Gasdruck im Hohlraum abgebaut wird. Noch
flüssige Schmelze kann dann nämlich in den relativ großen
Querschnitt der Hohlnadel-Mündung eindringen und diese ver
stopfen.
Will man diesen Nachteil bei der Vorrichtung nach DE-OS 21
06 546 vermeiden, dann muß die Hohlnadel in jedem Falle so
weit in das Zentrum des Formhohlraums bzw. der Kavität im
Formwerkzeug eindringen, daß ihre Düsenmündung auch nach
Ablauf der Nachdruckzeit nicht mit noch flüssiger Kunst
stoffschmelze beaufschlagt werden kann, sondern hiervon
völlig frei ist.
Es hat sich jedoch als zweckmäßig erwiesen, wenn die der
Zuführung des weiteren unter Druck stehenden Mediums dien
lichen Düsen bzw. Hohlnadeln die Wanddicke der im Formhohl
raum bzw. in der Kavität des Formwerkzeuges herzustellenden
Gegenstände nicht bis in den Bereich des zu bildenden Hohl
raums hinein durchdringt, sondern vielmehr nur in einen Teil
der entstehenden Wanddicke hineinragt. Es wird hierdurch ein
selbsttätiges Versiegeln der dort vorhandenen Öffnung am
Ende jedes Spritzvorgangs von innen her mittels noch flüssi
ger Kunststoffschmelze erheblich begünstigt, wie das in den
meisten Fällen wünschenswert oder sogar Bedingung ist.
Die Erfindung hat die Aufgabe, eine Vorrichtung zum Spritzgießen von Hohlräume enthaltenden
Gegenständen aus Kunststoff zu schaffen, bei der auch dann einem Ver
stopfen der Mündungsöffnung an der Hohlnadel sicher entge
gengewirkt wird, wenn diese Mündungsöffnung am Ende des
Spritzvorgangs und der darauf folgenden Nachdruckzeit nur in
einen Teil der Wanddicke des Gegenstandes eindringt, also
von noch flüssiger Kunststoffschmelze umgeben ist.
Diese Aufgabe wird in Verbindung mit dem Oberbegriff des
Patentanspruchs 1 dadurch gelöst, daß in der Hohlnadel ein begrenzt
axial verschiebbarer Nadelkern angeordnet und über diesen
Nadelkern die Mündungsöffnung der Hohlnadel zum Formhohlraum bzw. zur
Kavität hin in ihrem Durchlaßquerschnitt variierbar bzw.
öffnen- und schließbar ist, wobei der in einer bestimmten
Axialstellung in der Hohlnadel festgelegte Nadelkern mit dem
Mündungsende der Hohlnadel ein radial gerichtetes Spaltventil
bildet.
Aufgrund der erfindungsgemäß vorgeschlagenen Maßnahmen kann
nämlich die Mündungsöffnung der Hohlnadel so klein einge
stellt werden, daß sie zwar den Austritt des unter Druck
stehenden Mediums in den Formhohlraum bzw. die Kavität
ermöglicht, ein Eindringen der flüssigen Kunststoffschmelze
in die Mündungsöffnung jedoch nicht zuläßt.
Als besonders vorteilhaft hat es sich nach der Erfindung
erwiesen, wenn gemäß Anspruch 2 das Spaltventil mit einem
Mündungsspalt < 0,2 mm, vorzugsweise < 0,1 mm benutzt wird.
Der Nadelkern kann erfindungsgemäß nach Anspruch 3 dabei
einen vor dem Mündungsende der Hohlnadel liegenden, ver
dickten Kopf oder Teller tragen, dessen Außendurchmesser
wenigstens annähernd dem Außendurchmesser der Hohlnadel
entspricht. Dabei besteht die vorteilhafte Möglichkeit, daß
nach Anspruch 4 das freie Ende des Kopfes oder Tellers mit
einer Spitze oder Rundung versehen ist.
Eine vorteilhafte Ausbildungsmöglichkeit der erfindungs
gemäßen Vorrichtung besteht nach Anspruch 5 darin, daß die
Hohlnadel über einen an ihr Mündungsende anschließenden
Längenbereich einen Innendurchmesser aufweist, der an den
Außendurchmesser des Nadelkerns mit Gleitpassung anschließt,
daß der Innendurchmesser der Hohlnadel in dem vom Mündungs
ende abliegenden Längenabschnitt ständig einen radialen
Spaltabstand vom Außendurchmesser des Nadelkerns aufrech
terhält, und daß der Nadelkern über einen an sein hohlraum
seitiges Ende anschließenden und bis in den Spaltabstands
bereich der Hohlnadel zurückführenden Längenabschnitt hinweg
mit mindestens einer Längsnut oder einem Diametralschlitz
versehen ist.
Statt dessen kann nach Anspruch 6 aber auch eine Ausbildung
in Betracht kommen, nach welcher die Hohlnadel über einen an
ihr Mündungsende anschließenden Längenbereich einen Innen
durchmesser aufweist, der an den Außendurchmesser des Nadel
kerns mit Gleitpassung anschließt, wobei der Innendurchmesser
der Hohlnadel in dem vom Mündungsende abliegenden Längen
abschnitt ständig einen radialen Spaltabstand vom Außen
durchmesser des Nadelkerns aufrechterhält, und wobei der
Nadelkern über einen an sein hohlraumseitiges Ende anschlie
ßenden und bis in den Spaltabstandsbereich der Hohlnadel
zurückführenden Längenabschnitt hinweg mit mindestens einer,
vorzugsweise aber mehreren Umfangsabflachungen versehen ist.
Schließlich kann nach Anspruch 7 der Nadelkern aber auch
einen zentralen Gaskanal enthalten, der mit Abstand von
seinem freien Ende des Nadelkerns in mindestens eine radiale
Austrittsöffnung mündet, die gegenüber dem Mündungsende der
Hohlnadel axial verschiebbar ist. In diesem Falle kann das
freie Ende des Nadelkerns nach Anspruch 8 mit Abstand vor der
Radialbohrung in eine Spitze oder Rundung auslaufen.
Wenn sich die Hohlnadel in Öffnungsrichtung des Formwerk
zeuges erstreckt, also eine im wesentlichen normale Lage
relativ zur Trennebene des Formwerkzeuges einnimmt, ist es
auf besonders einfache Art und Weise möglich, die Hohlnadel
gemäß Anspruch 9 stationär in den Formhohlraum bzw. die
Kavität hineinragend zu montieren. Weicht jedoch die Öff
nungsrichtung des Formwerkzeuges von der Erstreckungsrich
tung der Hohlnadel ab, dann erweist es sich nach Anspruch 10
erfindungsgemäß als wesentlich, daß die Hohlnadel nur zeit
weilig in den Formhohlraum bzw. die Kavität vorschiebbar
montiert ist. Hierbei kann dann die Hohlnadel gemäß Anspruch
11 durch einen Stellantrieb axial verstellbar sein, welcher
gemäß Anspruch 12 ein Druckmittelantrieb, z. B. Druckluft-
oder Druckölantrieb, ist.
Wird der Druckmittelantrieb nach Anspruch 13 doppelt wirkend
ausgelegt, dann kann die Vorschub- und die Rückstellbewegung
der Hohlnadel hierdurch bewirkt werden.
Nach Anspruch 14 kommt jedoch auch in Betracht, daß der
Druckmittelantrieb ein einfach wirkender Vorschubantrieb
ist, während der Rückstellantrieb aus einer Feder besteht,
die durch den Vorschubantrieb überwunden werden muß.
Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung
erläutert. Es zeigen dabei:
Fig. 1 im Längsschnitt einen Teilbereich einer Vorrich
tung zum Spritzgießen von Hohlräume enthaltenden
Gegenständen aus Kunststoff, bei welcher in dem
Formhohlraum bzw. die Kavität eines Formwerkzeu
ges eine feststehend montierte Hohlnadel zur
Zuführung eines zusätzlichen Druckmediums hinein
ragt,
Fig. 2 ebenfalls im Längsschnitt einen Teilbereich einer
anderen Vorrichtung zum Spritzgießen von Hohlräu
me enthaltenden Gegenständen aus Kunststoff, bei
der die Hohlnadel zur Zuführung eines zusätzli
chen Druckmediums relativ zum Formhohlraum bzw.
zur Kavität des Formwerkzeuges begrenzt axial
verschiebbar vorgesehen ist,
Fig. 3 einen Ausschnitt einer Vorrichtung zum Spritz
gießen von Hohlräume enthaltenden Gegenständen
aus Kunststoff bei gegenüber Fig. 2 abgewandelter
Anordnung und Ausbildung der axial verschiebbar
zum Formhohlraum bzw. zur Kavität des Formwerk
zeuges angeordneten Hohlnadel und die
Fig. 4 bis 7 in größerem Maßstab Schnitte jeweils entlang der
Linie IV-IV in den Fig. 1 und 3 durch den Kanal
der Hohlnadel und den in diesem aufgenommenen
Nadelkern.
In Fig. 1 der Zeichnung ist ein Formwerkzeug 1 zum Spritz
gießen von Hohlräume enthaltenden Gegenständen aus Kunst
stoff gezeigt, das zwei Formhälften 2 und 3 aufweist, die
miteinander den Formhohlraum 4 einschließen.
Durch eine (nicht gezeigte) Düse wird dabei in den Formhohl
raum 4 des Formwerkzeuges 1 die plastifizierte Kunststoff
schmelze zugeführt.
An einer von der (nicht gezeigten) Düse verschiedenen Stelle
kann in den Formhohlraum 4 durch eine Hohlnadel 5 ein wei
teres unter Druck stehendes Medium, z. B. Luft, Gas oder auch
Flüssigkeit, zugeführt werden. Die Hohlnadel 5 ist dabei in
die Formhälfte 2 des Formwerkzeuges 1 stationär eingesetzt,
und zwar so, daß sie mit ihrem Mündungsende 6 um ein be
trächtliches Maß 7 in den Formhohlraum 4 hineinragt.
Durch einen Anschlußkanal 8 in der Formhälfte 2 kann der
Hohlnadel 5 das weitere, unter Druck stehende Medium zuge
führt werden. In der Hohlnadel 5 ist ein axialjustierbarer
Nadelkern 9 angeordnet, welcher einen vor dem Mündungsende 6
der Hohlnadel 5 liegenden, verdickten Kopf oder Teller 10
trägt, dessen Außendurchmesser wenigstens annähernd dem
Außendurchmesser der Hohlnadel 5 entspricht. An dem vom Kopf
oder Teller abgewendeten Ende weist der Nadelkern einen
Gewindeabschnitt 11 auf, der eine Stellmutter 12 und eine
Kontermutter 13 trägt, die mit einem Stützbund bzw. einer
Stützscheibe 14 zusammenwirken, der bzw. die durch eine
Druckfeder 23 an einer Endverdickung 15 der Hohlnadel zur
Anlage gebracht wird.
Mit Hilfe der Stellmutter 12, der Kontermutter 13 sowie dem
Stützbund oder der Stützscheibe 14 kann der Nadelkern 9
innerhalb der Hohlnadel 5 axial so eingestellt werden, daß
zwischen dem Kopf oder Teller 10 des Nadelkerns 9 und dem
Mündungsende 6 der Hohlnadel 5 eine Mündungsöffnung in Form
eines radial gerichteten Spaltventils 16 entsteht, wobei
dessen Mündungsspalt dem Formhohlraum 4 zugewendet ist und
in seinem Durchlaßquerschnitt variiert werden kann.
Zweckmäßigerweise ist die Anordnung so getroffen, daß sich
mit Hilfe der Stellmutter 12, der Kontermutter 13 sowie dem
Stützbund oder der Stützscheibe 14 der Mündungsspalt 16 auf
eine Weite < 0,2 mm, vorzugsweise < 0,1 mm einstellen läßt.
Ein Mindestdurchlaßquerschnitt kann dadurch gewährleistet
werden, daß auf der Unterseite des verdickten Kopfes oder
Tellers 10 radial oder schräg nach außen laufende Rillen
eingearbeitet sind (nicht dargestellt).
Die Hohlnadel 5 hat über einen an ihr Mündungsende 6 an
schließenden Längenbereich 17 einen Innendurchmesser, wel
cher an den Außendurchmesser des Nadelkerns 9 mit Gleitpas
sung anschließt. Über den vom Mündungsende 6 obliegenden
Längenbereich 18 weist die Hohlnadel 5 hingegen einen Innen
durchmesser auf, der ständig einen radialen Spaltabstand 19
vom Außendurchmesser des Nadelkerns 9 aufrechterhält. Durch
(nicht dargestellte) Öffnungen an der Stützscheibe 14
und/oder Endverdickung 15 ist eine Strömungsverbindung vom
Anschlußkanal 8 zum Spaltabstand 19 gewährleistet.
Der Nadelkern ist über einen an sein freies Ende, z. B. den
Kopf oder Teller 10, anschließenden und bis in den Spaltab
standsbereich 19 der Hohlnadel 5 zurückführenden Längenab
schnitt 20 hinweg mit mindestens einer Längsnut oder einem
Diametralschlitz 21 versehen. Das unter Druck stehende Me
dium kann somit vom Anschlußkanal 8 durch den Spaltabstand
19 sowie durch die Längsnut oder den Diametralschlitz 21 zum
radialen Spaltventil 16 gelangen, wo es dann durch den sehr
geringen Mündungsspalt in den Formhohlraum 4 des Formwerk
zeugs 1 eintritt.
Da das Spaltventil 16, wie bereits erwähnt, auf einen Spalt
abstand von < 0,2 mm eingestellt wird, kann zwar das unter
Druck stehende Medium in den Formhohlraum 4 gelangen. Es
wird jedoch verhindert, daß sich das Spaltventil 16 mit
Kunststoffschmelze zusetzen bzw. verstopfen kann.
Abweichend von dem in Fig. 1 der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiel ist es auch möglich, den Nadelkern 9
innerhalb der Hohlnadel 5 über seinen Längenabschnitt 20
hinweg in seinem Querschnitt so zu gestalten, wie das in den
Fig. 4 bis 7 der Zeichnung angedeutet ist. Anstelle der
Längsnut oder des Diametralschlitzes 21 kann dort nämlich
der Nadelkern mit mindestens einer, vorzugsweise aber mehre
ren Umfangsabflachungen 22 versehen werden, wie das die Fig.
4 bis 7 erkennen lassen. Nach Fig. 4 sind dabei vier Um
fangsabflachungen 22 in Umfangsrichtung gleichmäßig verteilt
am Nadelkern 9 vorgesehen. Nach den Fig. 5 und 6 sind daran
jeweils drei Umfangsabflachungen 22 vorhanden, während nach
Fig. 7 acht solcher Umfangsabflachungen 22 gleichmäßig ver
teilt vorgesehen werden.
Das Formwerkzeug 31 nach Fig. 2 besteht wiederum aus den
beiden Formhälften 32 und 33, die zwischen sich den Form
hohlraum 34 einschließen, an den die Hohlnadel 35 mit ihrem
Mündungsende 36 bündig hineinragt. In der Hohlnadel 35 ist
dabei ein Nadelkern 39 aufgenommen, der einen zentralen
Gaskanal 37 enthält, welcher wiederum ständig mit einem
Anschlußkanal 38 in Verbindung steht. Der zentrale Gaskanal
37 mündet dabei mit Abstand von dem in eine Spitze oder
Rundung auslaufenden freien Ende 40 des Nadelkerns 39 in
mindestens eine radiale Austrittsöffnung 41.
Der Nadelkern 39 ist innerhalb der Hohlnadel 35 begrenzt
axial verschiebbar geführt. In der zurückgezogenen Stellung
des Nadelkerns 39, wie sie in Fig. 2 zu sehen ist, liegt die
radiale Austrittsöffnung 41 hinter dem Mündungsende 36 der
Hohlnadel 35. Durch Vorschieben des Nadelkerns 39 kann je
doch die radiale Austrittsöffnung 41 so eingestellt werden,
daß sie vor dem Mündungsende 36 der Hohlnadel 35 im Form
hohlraum 34 zu liegen kommt. Durch ein Rastgesperre 42 kön
nen dabei die beiden möglichen Axialstellungen des Nadel
kerns 39 relativ zur Hohlnadel 35 fixiert werden. Über eine
am Nadelkern 39 angreifende Stößelstange 43 kann der Nadel
kern 39 relativ zur Hohlnadel 35, bspw. mechanisch, in seine
beiden möglichen Axialstellungen gebracht werden.
Der Durchmesser der radialen Austrittsöffnung 41 wird so
klein, vorzugsweise < 0,2 mm bemessen, daß er sich nicht mit
flüssiger Kunststoffschmelze zusetzen kann. Durch das Zu
rückziehen des Nadelkerns 39 mit seiner Austrittsöffnung 41
hinter das Mündungsende 36 der Hohlnadel 35 wird im übrigen
die dort vorhandene Kunststoffschmelze abgestreift, bevor
sie vor der radialen Austrittsöffnung 41 endgültig erstarren
kann.
Bei der in Fig. 3 der Zeichnung dargestellten Vorrichtung
zum Spritzgießen von Hohlräume enthaltenden Gegenständen aus
Kunststoff handelt es sich gewissermaßen um eine Weiterbil
dung der in Fig. 1 gezeigten Vorrichtung.
Die Weiterbildung besteht dabei darin, daß die Hohlnadel 5
zusammen mit dem darin befindlichen Nadelkern 9 begrenzt
axial verschiebbar in einem Hülsenkörper 51 geführt ist,
welcher wiederum stationär in der Formhälfte 2 eines Form
werkzeugs 1 sitzt, das einen Formhohlraum 4 einschließt.
Die Hohlnadel 5 mit dem Nadelkern 9 nach Fig. 3 kann grund
sätzlich die bereits anhand der Fig. 1 sowie 4 bis 7 be
schriebene Ausgestaltung erhalten.
Abweichend vom Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 steht jedoch
die Hohlnadel 5 nach Fig. 3 an ihrem hinteren Ende mit einem
Stellantrieb 52, bspw. einer Kolben-Zylinder-Einheit in
Verbindung. Der Zylinderraum 53 dieses Stellantriebs 52 kann
dabei mit Druckmittel, bspw. Druckluft oder Drucköl beauf
schlagt werden, so daß Hohlnadel 5 und Nadelkern 9 gemeinsam
aus dem vorderen Ende der sie führenden Hülse 51 um ein
gewisses Maß herausgeschoben werden, wie das in Fig. 3 zu
sehen ist. Nach Entlastung des Zylinderraums 53 wirkt auf
den Kolben 55 des Stellantriebs 52 eine Rückstellfeder 54
ein und fährt dadurch die Hohlnadel 5 gemeinsam mit dem
Nadelkern 9 so weit in die Hülse 51 zurück, daß hierin auch
der Kopf oder Teller 10 des Nadelkerns 9 völlig verschwin
det.
Die axiale Verstellung des Nadelkerns 9 relativ zur Hohlna
del 5 zwecks Einjustierung des radialen Spaltventils 16
erfolgt beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 3 in gleicher Art
und Weise, wie dies beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 der
Fall ist.
Nach Fig. 3 ist der Anschlußkanal 8 für die Zuführung des
unter Druck stehenden Mediums koaxial in den Kolben 55 des
Stellantriebs 52 eingearbeitet und schließt sich über ein
abgedichtetes Stopfensystem 56 an die in der Hülse 51 ver
schiebbare Hohlnadel 5 an.
Selbstverständlich ist es auch möglich, anstelle des einfach
wirkenden Stellantriebs 52 nach Fig. 3 einen doppelt wirken
den Stellantrieb in Benutzung zu nehmen, bei welchem dann
nicht nur der Zylinderraum 53 mit dem Druckmittel beauf
schlagbar ist, sondern auch der gegenüberliegende Zylinder
raum, in welchem sich nach Fig. 3 bspw. die Rückstellfeder
befindet.
Die aus Fig. 3 ersichtliche Anordnung und Ausbildung einer
begrenzt axial verschiebbaren Hohlnadel 5 findet bei solchen
Formwerkzeugen Anwendung, bei denen die Trennebene zwischen
beiden Formhälften eine Lage hat, die sich nicht normal zur
Längsachse der Hohlnadel 5 erstreckt, bei der also die fer
tigen Formteile im wesentlichen quer zur Längsachse der
Hohlnadel 5 aus dem geöffneten Formwerkzeug 1 entfernt wer
den müssen.
Das Stopfensystem 56 ist miteinander durch eine Verschrau
bung 57 und mit dem Kolben 55 des Stellantriebs 52 durch
eine Verschraubung 58 lösbar verbunden, so daß eine Aus
tauschmöglichkeit für die Hohlnadel 5 und den Nadelkern 9
relativ zum Stellantrieb 52 und zur Hülse 51 besteht.
Der Stellantrieb 52 ist lösbar und austauschbar mit der
Formhälfte 2 verbunden und auch die zur Führung der Hohlna
del 5 dienende Hülse 51 ist austauschbar in diese Formhälfte
2 eingesetzt.
Die vorstehend anhand der Zeichnung beschriebenen Ausfüh
rungsbeispiele einer Vorrichtung zum Spritzgießen von Hohl
räume enthaltenden Gegenständen aus Kunststoff in einem
Formwerkzeug haben gegenüber allen bisher bekannten Vorrich
tungen ähnlicher Art noch den besonderen Vorteil, daß das
zur Hohlraumbildung in das Zentrum der Gegenstände einge
führte Medium mit Hilfe der gegen Verstopfen geschützten
Hohlnadel vor dem Entformen der Gegenstände wieder aus den
gebildeten Hohlräumen abgezogen und damit nahezu vollständig
zurückgewonnen werden kann.
Bei der Vorrichtung nach Fig. 3 ist es weiterhin vorteil
haft, daß die Düsennadel 5 unmittelbar vor oder schon wäh
rend der Einspritzphase der flüssigen Kunststoffschmelze in
den Formhohlraum 4 bzw. die Werkzeugkavität vorgefahren
werden kann. Sobald die Kunststoffschmelze die Hohlnadel 5
passiert hat, erfolgt dann zu einem vorher bestimmten Zeit
punkt die Einspritzung des weiteren unter Druck stehenden
Mediums, bspw. von Gas, durch den engen Mündungsspalt 16.
Über das Medium wird nun die Füllung und der Druckaufbau im
Formennest bewirkt, wobei der Mediendruck über die Füllzeit
der Kunststoffschmelze hinaus aufrechterhalten wird und
dieser somit als Nachdruck fungiert. Nach Ablauf der Medien
druckzeit erfolgt dann über die noch vorgefahrene Hohlnadel
die Druckentlastung, indem das Medium aus dem Hohlraum abge
zogen und somit fast vollständig zurückgewonnen wird.
Claims (14)
1. Vorrichtung zum Spritzgießen von Hohlräume enthaltenden Gegen
ständen aus Kunststoff in einem Formwerkzeug, dessen Formhohl
raum bzw. Kavität einerseits die Kunststoffschmelze durch eine
Düse zuzuführen ist und der bzw. die andererseits an einer von
der Düse verschiedenen Stelle durch eine Hohlnadel mit einem
weiteren unter Druck stehenden Medium wie Luft, Gas oder
auch Flüssigkeit beaufschlagbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß in der Hohlnadel (5; 35) ein begrenzt verschiebbarer
Nadelkern (9; 39) angeordnet und über diesen Nadelkern (9;
39) die Mündungsöffnung (16; 41) der Hohlnadel (5;
35) zum Formhohlraum bzw. zur Kavität (4) hin in ihrem
Durchlaßquerschnitt variierbar bzw. öffnen- und schließbar ist,
wobei der in einer bestimmten Axialstellung in der Hohlnadel
(5; 35) festgelegte Nadelkern (9; 39) mit dem Mündungs
ende (6; 36) der Hohlnadel (5; 35) ein radial gerichte
tes Spaltventil (16; 41) bildet.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das radial gerichtete Spaltventil (16) einen Mündungsspalt
kleiner 0,2 mm, vorzugsweise kleiner 0,1 mm bildet.
3. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Nadelkern (9) einen vor dem Mündungsende (6) der
Hohlnadel (5) liegenden, verdickten Kopf oder Teller (10)
trägt, dessen Außendurchmesser wenigstens annähernd dem
Außendurchmesser der Hohlnadel (5) entspricht.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß das freie Ende des Kopfes oder Tellers (10) mit einer
Spitze oder Rundung versehen ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Hohlnadel (5) über einen an ihr Mündungsende (6) anschließenden Längenbereich (17) einen Innendurchmesser aufweist, der an den Außendurchmesser des Nadelkerns (9) mit Gleitpassung anschließt,
daß der Innendurchmesser der Hohlnadel (5) in dem vom Mündungsende abliegende Längenabschnitt (18) ständig einen radialen Spaltabstand (19) vom Außendurchmesser des Nadelkerns (9) aufrechterhält,
und daß der Nadelkern (9) über einen an sein hohlraumseitiges Ende anschließenden und bis in den Spaltabstandsbereich (19) der Hohlnadel (5) zurück führenden Längenabschnitt (20) hinweg mit mindestens einer Längsnut oder einem Diametralschlitz (21) versehen ist.
dadurch gekennzeichnet,
daß die Hohlnadel (5) über einen an ihr Mündungsende (6) anschließenden Längenbereich (17) einen Innendurchmesser aufweist, der an den Außendurchmesser des Nadelkerns (9) mit Gleitpassung anschließt,
daß der Innendurchmesser der Hohlnadel (5) in dem vom Mündungsende abliegende Längenabschnitt (18) ständig einen radialen Spaltabstand (19) vom Außendurchmesser des Nadelkerns (9) aufrechterhält,
und daß der Nadelkern (9) über einen an sein hohlraumseitiges Ende anschließenden und bis in den Spaltabstandsbereich (19) der Hohlnadel (5) zurück führenden Längenabschnitt (20) hinweg mit mindestens einer Längsnut oder einem Diametralschlitz (21) versehen ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Hohlnadel (5) über einen an ihr Mündungsende (6) anschließenden Längenbereich (17) einen Innendurchmesser aufweist, der an den Außendurchmesser des Nadelkerns (9) mit Gleitpassung anschließt,
daß der Innendurchmesser der Hohlnadel (5) in dem vom Mündungsende (6) abliegenden Längenabschnitt (18) ständig einen radialen Spaltabstand (19) vom Außendurchmesser des Nadelkerns (9) aufrechterhält,
und daß der Nadelkern (9) über einen an sein hohlraumseitiges Ende anschließenden und bis in den Spaltabstandsbereich (19) der Hohlnadel (5) zurück führenden Längenabschnitt (20) hinweg mit mindestens einer, vorzugsweise aber mehreren, Umfangsabflachungen (22) versehen ist.
dadurch gekennzeichnet,
daß die Hohlnadel (5) über einen an ihr Mündungsende (6) anschließenden Längenbereich (17) einen Innendurchmesser aufweist, der an den Außendurchmesser des Nadelkerns (9) mit Gleitpassung anschließt,
daß der Innendurchmesser der Hohlnadel (5) in dem vom Mündungsende (6) abliegenden Längenabschnitt (18) ständig einen radialen Spaltabstand (19) vom Außendurchmesser des Nadelkerns (9) aufrechterhält,
und daß der Nadelkern (9) über einen an sein hohlraumseitiges Ende anschließenden und bis in den Spaltabstandsbereich (19) der Hohlnadel (5) zurück führenden Längenabschnitt (20) hinweg mit mindestens einer, vorzugsweise aber mehreren, Umfangsabflachungen (22) versehen ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Nadelkern (39) einen zentralen Gaskanal (37)
enthält, der mit Abstand vom freien Ende (40) des Nadel
kerns (39) in mindestens eine radiale Austrittsöffnung
(41) mündet, die gegenüber dem Mündungsende (36) der
Hohlnadel (35) axial verschiebbar ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß das hohlraumseitige Ende (40) des Nadelkerns (39) mit Abstand
vor der Radialbohrung (41) in eine Spitze oder Rundung
ausläuft.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Hohlnadel (5) stationär in den Formhohlraum bzw.
die Kavität (4) hineinragend montiert ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Hohlnadel (5) zeitweilig in den Formhohlraum bzw.
die Kavität (4) vorschiebbar montiert ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Hohlnadel (5) durch einen Stellantrieb (52) axial
verstellbar ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Stellantrieb (52) ein Druckmittelantrieb, z. B.
Druckluft- oder Hydraulikantrieb, ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Druckmittelantrieb doppelt wirkend ausgelegt
ist.
14. Vorrichtung nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Druckmittelantrieb (52) ein einfach wirkender
Vorschubantrieb ist, während der Rückstellantrieb aus
einer Feder (54) besteht.
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