DE3821777C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Bedrucken eines Bedruckstoffes
auf einer Druckmaschine mit mindestens einem Druckwerk der im Oberbe
griff des Anspruchs 1 angegebenen Gattung.
Ein solches Verfahren geht aus der DE-PS 31 16 505 hervor und wird bei
einem Druckwerk eingesetzt, das aus mindestens einem eine Druckform
tragenden Zylinder, mindestens einem Farbwerk zum Einfärben der Druck
form und mindestens einem Gummituchzylinder und/oder Gegendruckzylinder
besteht.
Diese Druckmaschine kann derart umgerüstet werden, daß mit verschie
denen Druckverfahren gedruckt werden kann. Dabei werden aber die be
kannten, klassischen Druckverfahren unverändert beibehalten nämlich
Hochdruck, Offsetdruck, Dilithodruck oder Flexo-Druck.
Weiterhin geht aus der DE-AS 25 31 947 ein sehr aufwendiges Verfahren
zur Behandlung einer Stichdruckplatte hervor, damit sie ohne Wischung
zum Bedrucken von insbesondere Wertschriften eingesetzt werden kann.
Bei den Offsetdruckverfahren wird eine Druckplatte verwendet, die
druckende lipophile und nichtdruckende hydrophile Bereiche aufweist,
die praktisch keinen Niveauunterschied haben. Die aufgetragene Farbe
und das Feuchtmittel haften dabei an den entsprechenden Stellen der
Druckplatte. Hierbei ist insbesondere bekannt, daß zur Erhaltung von
guten Druckergebnissen ein Farbe/Feuchtmittel-Gleichgewicht herrschen
muß. Dieses Gleichgewicht läßt sich jedoch insbesondere bei Druckbeginn
nur sehr schlecht erreichen, wodurch der Makulaturanfall relativ groß
ist; außerdem kann sich das Gleichgewicht während der Produktion
ändern, so daß korrigierende Eingriffe notwendig sind.
Gleichzeitig ergeben sich auf der Druckplatte an der Grenze
Farbe/Feuchtmittel Randzonenprobleme, die von der Farbschichtdicke auf
der Druckplatte abhängen. Je größer die Farbschichtdicke ist, eine umso
stärkere Punktverbreiterung erfolgt beim Druck. Mit dieser Erscheinung
kann jedoch die Intensität der Farbe auf dem Bedruckstoff beeinflußt
werden. Aus diesem Grunde wird die Dicke der Farbschicht zonenweise
über Farbzonenschrauben eingestellt, wozu jedoch eine entsprechende
aufwendige Steuerung und die zugeordneten Stellglieder erforderlich
sind.
Die bei Tiefdruckverfahren verwendeten Druckformen oder Druckplatten
weisen im druckenden Bereich eingeätzte oder eingravierte Näpfchen auf.
Diese Näpfchen sind rasterförmig angeordnet, so daß durch die Dimen
sionierung der Näpfchen eine Tonwertabstufung erreicht werden kann. Die
aufgenommene Farbe bleibt an der ganzen Oberfläche der Druckform haf
ten. Die nichtdruckenden, glatten Bereiche der Druckform werden durch
ein Rakel abgerakelt; dabei bleibt die Farbe, die sich in dem Näpfchen
befindet, auf der Druckform und wird während des Druckvorgangs auf den
Bedruckstoff übertragen. Es ist einleuchtend, daß die zu bearbeitende
Druckfarbe dem Druckträger immer in der richtigen Menge zugeführt wird,
so daß bereits das erste, gedruckte Bild optimale Qualität hat. Auch
die scharf abgegrenzten Randzonen der Farbpunkte bereiten nun keine
Probleme mehr.
Bedingt durch die Genauigkeitsanforderungen zum Abstützen des Rakels
müssen beim Rakeltiefdruckverfahren ferner anstelle von Einzelplatten
massive und auswechselbare Formzylinder verwendet werden, die das
Handling und die Flexibilität bei diesem Verfahren wesentlich ein
schränken.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Bedrucken
eines Bedruckstoffes auf einer Druckmaschine mit mindestens einem
Druckwerk der angegebenen Gattung zu schaffen, das einerseits un
mittelbar ab Druckbeginn eine stabile Farbtrennung zur Makulaturreduk
tion und andererseits eine hohe Qualitätskonstanz bei gegebener
Farb/Feuchtmittel-Führung über die Produktionsdauer ermöglicht.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im kennzeichnenden Teil
des Anspruchs 1 angegebenen Merkmale gelöst.
Zweckmäßige Ausführungsformen werden durch die Merkmale der Unteran
sprüche definiert.
Die mit der Erfindung erzielten Vorteile beruhen auf den folgenden
Überlegungen: Eine solche Druckform kann bspw. in eine Offsetrotations
druckmaschine zum Bedrucken von bahnförmigen Materialien eingebaut wer
den. Dabei wird die Druckform zunächst mit einem Feuchtwerk nur mini
mal angefeuchtet. Die mit einer Farbauftragswalze auf die Druckform
aufgetragene Farbe wird in der für die Weiterverarbeitung erforderli
chen Schichtdicke zugeführt. Die in die Druckform eingravierten oder
eingeätzten Näpfchen werden vollständig mit Farbe gefüllt. Auf den
nichtdruckenden, vorgefeuchteten Bereiche bleibt die Farbe nicht haf
ten.
Das Druckbild wird dann auf einen Gummizylinder übertragen, der mit dem
Druckformzylinder in Anlage steht, und von dort auf den bahnförmigen
Bedruckstoff. Der bahnförmige Bedruckstoff wird dabei von einem Gegen
druckzylinder oder einem zweiten Gummizylinder, der gleichzeitig ein
Druckbild auf die Rückseite des bahnförmigen Bedruckstoffes übertragen
kann, gegen den Gummizylinder gedrückt.
Das Druckbild kann auch direkt von der Druckform auf den Bedruckstoff
übertragen werden, also ohne Zwischenschaltung eines Gummizylinders.
Dabei läuft der bahnförmige Druckstoff zwischen Druckformzylinder und
einem an diesen angestellten Gegendruckzylinder hindurch.
Auf ein Feuchtwerk kann dann verzichtet werden, wenn das Feuchtmittel,
das ja in sehr geringer Menge verwendet wird, der Farbe beigemischt
wird. Diese bekannten "Wasser-in-Öl-Emulsionsfarben" weisen einen
Wasseranteil auf, der genügt, auf der Druckform die nicht druckenden
Bereiche derart zu befeuchten, daß die Farbe an der ohnehin lipophoben
Oberfläche nicht haften kann.
Die Druckform kann einen mehrschichtigen Aufbau aufweisen. So können
beispielsweise die Grundflächen der Näpfchen eine kupferne Oberfläche
aufweisen, und dadurch eine lipophile Eigenschaft hat, während die
nicht druckende Oberfläche der Druckform aus einer Chromschicht
besteht, mit hydrophiler Eigenschaft.
Es ist auch denkbar, daß die Druckform vollständig mit Chrom beschich
tet ist. Die nicht druckende, glatt polierte Oberfläche nimmt keine
Farbe auf. In den Näpfchen jedoch bleibt die Farbe beim Einfärbvorgang
wegen dem Oberflächenprofil und dem Druckaufbau im Walzenspalt hängen,
so daß auch mit einer derartigen Druckform gute Druckprodukte erreicht
werden können.
Ebenfalls denkbar ist, daß eine Druckform aus Kunststoff verwendet
werden kann, wobei deren Aufbau sowohl einschichtig als auch mehr
schichtig sein kann, die ein ähnliches Verhalten aufweist, wie die
Kupfer-Chrom-Druckform oder die Chromdruckform, und die auch mittels
Lasergravur bearbeitet werden könnte.
Claims (6)
1. Verfahren zum Bedrucken eines Bedruckstoffes auf einer Druckmaschine
mit mindestens einem Druckwerk, bestehend aus mindestens einem eine
Druckform tragenden Zylinder, mindestens einem Farbwerk zum Einfärben der
Druckform und mindestens einem Gummituchzylinder und/oder Gegendruck
zylinder, dadurch gekennzeichnet, daß eine nach
dem im Rakeltiefdruck üblichen Vorstufenverfahren geätzte oder gravierte
Druckform eingesetzt wird, auf die zum Bedrucken eines Bedruckstoffes
sowohl Druckfarbe, als auch ein Feuchtmittel zur Feuchtung der Druckform
aufgetragen wird.
2. Verfahren zum Bedrucken eines Bedruckstoffes nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß das Feuchtmittel zur Feuchtung der Druckform mit
einem im Offsetverfahren üblichen Feuchtwerk aufgetragen wird.
3. Verfahren zum Bedrucken eines Bedruckstoffes nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß zur Einfärbung und gleichzeitigen Feuchtung der
Druckform Wasser-in-Öl-Emulsionsfarbe verwendet wird.
4. Verfahren zum Bedrucken eines Bedruckstoffes nach einem der Ansprüche
1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß eine Druckform eingesetzt wird,
deren druckende Schicht aus Kupfer besteht, während die nicht druckenden
Bereiche der Druckform mit Chrom beschichtet sind.
5. Verfahren zum Bedrucken eines Bedruckstoffes nach einem der Ansprüche
1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß eine Druckform eingesetzt wird, die
ganz mit Chrom beschichtet ist.
6. Verfahren zum Bedrucken eines Bedruckstoffes nach einem der Ansprüche
1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß eine Druckform eingesetzt wird, die
aus Kunststoff besteht.
Priority Applications (5)
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Family Applications (1)
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