DE3807278A1 - Verfahren zur sicherheitstechnischen ueberpruefung von magnetventilen und messanordnung zur durchfuehrung des verfahrens - Google Patents
Verfahren zur sicherheitstechnischen ueberpruefung von magnetventilen und messanordnung zur durchfuehrung des verfahrensInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur sicherheitstechni
schen Überprüfung von Magnetventilen.
In Industrieanlagen werden Magnetventile in vielfältiger
Form verwendet. Während die Funktion von Magnetventilen,
die im Verfahrensablauf ständig betätigt werden, über die
Kontrolle des Verfahrens selbst erkennbar wird, muß eine
gesonderte Funktionskontrolle für Magnetventile vorgesehen
werden, die nur in Ausnahmefällen betätigt werden. Dies
gilt insbesondere für Magnetventile, die nur bei Störfällen
geschaltet werden, die dann aber einwandfrei und zuverlässig
funktionieren müssen. Eine einfache Funktionsprüfung durch
Betätigen im Rahmen einer Sicherheitsüberprüfung der Anlage
zeigt zwar, daß das betreffende Ventil noch arbeitet, eine
Aussage über den Funktionszustand ist jedoch nur bei gleich
zeitiger Sichtprüfung möglich. Eine derartige Sichtprüfung
ist jedoch in einer Vielzahl von Fällen, beispielsweise
in bestimmten Bereichen von Atomenergieanlagen nicht möglich.
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, ein meßtechni
sches Überprüfungsverfahren zu schaffen, das nicht nur
die Tatsache der Funktion des zu überprüfenden Magnetventils
angibt, sondern zugleich auch eine Aussage über den Funktions
zustand der das Ventil betätigenden Teile ermöglicht.
Diese Aufgabe wird nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
dadurch gelöst, daß während eines Arbeitsspieles des Magnet
ventils der Erregerstrom des Betätigungsmagneten über der
Zeit als Meßfunktion I=I(t) erfaßt und hieraus die Verän
derung des Erregerstroms als Kontrollfunktion I′=dI/dt
abgeleitet und zum Vergleich mit Folgemessungen am gleichen
Magnetventil gespeichert und/oder angezeigt wird. Während
über die Meßfunktion I=I(t) die Anzugszeit (Ansprech
verzug und Hubzeit) bzw. die Abfallzeit (Abfallverzug und
Rücklaufzeit) nur unvollkommen gemessen werden können,
lassen sich aus der Kontrollfunktion I′=dI/dt alle Be
schleunigungen, wie beispielsweise der Beginn der Ankerbewe
gung oder auch hakende Bewegungen während des Hubes deutlich
sichtbar machen. Speichert man nun bei einem neuen Ventil
diese Kontrollfunktion zu Vergleichszwecken als "SOLL-
Kurve" ab, so lassen sich bei einem Vergleich mit jeder,
bei einer späteren Überprüfung gewonnenen "IST-Kurve" aus
den sich ergebenden Abweichungen Rückschlüsse über den
Funktionszustand des überprüften Ventils ziehen. Bei einem
neuen Ventil verläuft die Hubkurve nahezu geradlinig, d.h.
mit einer geringen parabelähnlichen Krümmung. Wenn sich
jedoch nach einiger Betriebszeit Ablagerungen gebildet
haben, so würde dies bei einer einfachen Funktionsprüfung
nur dann feststellbar sein, wenn die vorgegebene Hubzeit
(unter Berücksichtigung der zulässigen Toleranzen) überschrit
ten wird. Bei einer Überprüfung nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren machen sich jedoch derartige Ablagerungen in
Unregelmäßigkeiten im Verlauf der Hubkurve, aber auch in
der Höhe der Hubkurve bemerkbar. Je nach dem Grad der
Veränderung, der beispielsweise auch durch den Vergleich
der gespeicherten Kontrollfunktionen aufeinanderfolgender
Messungen feststellbar ist, kann dann das betreffende
Magnetventil rechtzeitig ausgewechselt werden. Das Verfahren
kann beispielsweise in der Weise durchgeführt werden, daß
die Veränderung des Erregerstroms unmittelbar gemessen
wird und dann das so gewonnene, die Meßfunktion I=I(t)
darstellende Meßsignal über eine entsprechende Rechnerschal
tung in die Kontrollfunktion I′=dI/dt umgewandelt wird.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist
jedoch vorgesehen, daß das über eine elektrisch-induktive
Messung die Kontrollfunktion I′=dI/dt unmittelbar abbil
dende Meßsignal logarithmisch verstärkt und nach der Verstär
kung abgespeichert und/oder angezeigt wird. Diese Verfahrens
weise ist nicht nur schaltungstechnisch einfacher, da der
zu messende Erregerstrom nicht nur berührungslos abgegriffen
wird, sondern durch die Form des Abgriffs zugleich die
Kontrollfunktion I′=dI/dt als Signal gewonnen wird. Durch
die Verwendung eines logarithmischen Verstärkers ergibt
sich ein sehr viel höheres Auflösungsvermögen der gewonnenen
Kontrollfunktion, da durch die logarithmische Verstärkung
gerade die hier interessierenden kleinen Abweichungen von
der "SOLL-Kurve" verstärkt werden und damit die Zuverlässig
keit der Bewertung des Funktionszustandes des untersuchten
Magnetventils verbessert wird.
In zweckmäßiger Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfah
rens ist ferner vorgesehen, daß die Veränderung des Erreger
stroms zur Bildung der Kontrollfunktion I′=dI/dt während
eines Arbeitsspiels in kurzen Zeitabständen gemessen, ver
stärkt und die Einzelmeßsignale als Kontrollfunktion abge
speichert und/oder angezeigt werden. So ist es beispiels
weise möglich, bei einem Arbeitsspiel von 60 Millisekunden
die Messung in Takten von etwa 0,1 Millisekunden durchzuführen.
Diese Verfahrensweise erlaubt es innerhalb der gegebenen
kurzen Meßzeit trotz der begrenzten Datenverarbeitungsge
schwindigkeit der einzusetzenden elektronischen Bauteile
eine zuverlässige Erfassung und Abspeicherung der die Kon
trollfunktion bildenden Meßwerte zu erreichen.
Die Erfindung betrifft ferner eine Meßanordnung zur sicher
heitstechnischen Überprüfung von Magnetventilen nach dem
Verfahren der Ansprüche 1 bis 3. Erfindungsgemäß ist vorge
sehen, daß als Meßwertaufnehmer wenigstens ein eine Phase
der elektrischen Zuleitung zum Betätigungsmagneten umschlies
sender Ferritring vorgesehen ist, der mit wenigstens einer
Spule bewickelt ist, daß die Enden der Spule auf die Ein
gänge eines Verstärkers aufgeschaltet sind und daß der
Signalausgang des Verstärkers mit der Datenspeicher- und/oder
-Anzeigeeinrichtung verbunden ist. Gemäß der Erfindung
ist die Anordnung eines Ferritringes wegen der besonderen
elektrischen Eigenschaften der Ferrite, nämlich der fehlenden
elektrischen Leitfähigkeit und damit des Ausbleibens von
Wirbelströmen, bevorzugt. Anstelle von Ferriten werden
auch solche Werkstoffe von der Erfindung erfaßt, die ver
gleichbare magnetische und/oder elektrische Eigenschaften
aufweisen. Diese Meßanordnung hat den Vorteil, daß durch
die besondere Form des Meßwertaufnehmers die Veränderung
des in der vom Ferritring umschlossenen Zuleitung fließenden
Erregerstroms ohne die Anordnung zusätzlicher Schaltungsele
mente bereits in der Form der Kontrollfunktion I′=dI/dt
abgegriffen und verstärkt werden kann. Der Verstärker ist
zweckmäßigerweise als logarithmischer Verstärker ausgebildet.
Bei der Verwendung eines logarithmischen Verstärkers muß
bei Verwendung von nur einer Spule diesem eine an sich be
kannte Rechnerschaltung vorgeschaltet werden, die jeweils
für die negative Halbwelle des Meßsignals eine Vorzeichen
umkehr bewirkt.
In einer anderen, besonders vorteilhaften Ausgestaltung
der Erfindung werden zwei logarithmische Verstärker vorge
sehen und der Meßwertaufnehmer mit zwei gegenläufig gewickel
ten Spulen versehen, die an einem Ende auf einen gemeinsamen
Kontaktpunkt zusammengeschaltet sind und der Kontaktpunkt
jeweils mit dem Eingang eines Verstärkers verbunden ist.
Die beiden Verstärker sind mit ihrem Signalausgang wiederum
zusammengeschaltet, so daß die Kontrollfunktion am Verstärker
vorzeichenrichtig abgegriffen werden kann.
In zweckmäßiger Ausgestaltung der Erfindung ist der Signalaus
gang des Verstärkers auf einen 1-Chip-Mikrorechner mit
Analog/Digitalwandler und Datenspeicher als Datenspeicherein
richtung aufgeschaltet. Diese Anordnung erlaubt es, insbeson
dere bei fest installierten Meßanordnungen, verfahrenstech
nisch miteinander verknüpfte Magnetventile zu überprüfen.
Hierzu werden lediglich die betreffenden Magnetventile
durch Schaltung des Verfahrensablaufes in der durch das
Steuer- oder Regelprogramm vorgesehenen Weise betätigt.
Alle Meßdaten werden dann zeitgleich erfaßt und an jeder
Meßstelle für sich abgespeichert. Dies ist insbesondere
dann von Bedeutung, wenn ein kompletter Verfahrensablauf
bezüglich aller Elemente, also auch der Meß- und Regelein
richtung selbst überprüft werden muß, beispielsweise durch
eine Störfallsimulation, mit der die Funktionstüchtigkeit
eines Sicherheitskreislaufes überprüft wird. Nachdem die
Funktion des Verfahrens selbst auf diese Weise geprüft
worden ist, können anschließend die Meßdaten jedes einzelnen,
der in die Überprüfung einbezogenen Magnetventile abgerufen
und mit den voraufgegangenen Messungen verglichen werden.
Die Erfindung wird anhand schematischer Zeichnungen näher
erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 ein Magnetventil mit einer Meßanordnung,
Fig. 2 den Verlauf der Meßkurve I=I(t),
Fig. 3 den Verlauf der zugehörigen Kurve
der Kontrollfunktion I′=dI/dt
Fig. 4 eine spätere Vergleichsmessung zur
Messung gem. Fig. 3.
In Fig. 1 ist ein in einer Rohrleitung 1 angeordnetes Ventil 2
schematisch dargestellt, das über einen elektrisch ansteuer
baren Betätigungsmagneten 3 je nach Aufgabenstellung mit
Hilfe des Betätigungsmagneten in Öffnungs- oder Schließstel
lung gefahren werden kann. Der Betätigungsmagnet 3 ist mit
einer Gleichspannung von beispielsweise 24 Volt beaufschlagbar
und über die beiden Zuleitungsphasen 4 und 5 an eine Strom
versorgung angeschlossen.
Für eine periodische Funktionskontrolle, beispielsweise
wenn das Magnetventil 2 an einer unzugänglichen Stelle
einer Anlage angeordnet ist, ist eine fest installierte
Meßanordnung 6 vorgesehen. Die Meßanordnung 6 besteht im
wesentlichen aus einem Ferritring 7, der die Zuleitungs
phase 5 umschließt und der mit zwei gegenläufig gewickelten
Spulen 8 und 9 versehen ist. Die beiden Spulen 8 und 9
sind an ihrem aneinandergrenzenden Ende auf einen gemeinsa
men Kontaktpunkt 10 zusammengeschaltet. Der Kontaktpunkt 10
sowie die beiden anderen Spulenenden 11 und 12 sind auf
eine Verstärkerschaltung 13 aufgeschaltet. Bei dem darge
stellten Ausführungsbeispiel wird die Verstärkerschaltung 13
durch zwei logarithmische Verstärker 13′ und 13′′ gebildet,
so daß jeweils eine Halbwelle des vom Meßwertaufnehmer
ausgehenden Meßsignals verstärkt werden kann. Der Meßwert
aufnehmer besteht im vorliegenden Fall aus dem Ferritring 7
und den beiden gegenläufig gewickelten Spulen 8 und 9.
Der Signalausgang 14 der Verstärkerschaltung 13 kann nun
auf ein Anzeigegerät 15, beispielsweise ein Speicheroszil
loskop aufgeschaltet werden. Zweckmäßig ist es jedoch,
wenn der Signalausgang 14 auf eine Datenspeichereinrichtung 16
aufgeschaltet ist. Dies ist insbesondere dann von Bedeutung,
wenn eine sicherheitstechnische Überprüfung eines Störfall
systems durchgeführt werden soll, das im Normalbetrieb
nicht betätigt wird. Bei einer Störfallsimulation müssen
dann alle zu dem betreffenden Kreislauf gehörenden Ventile
in der durch die regelungs- oder steuerungstechnische Koppe
lung vorgesehenen Weise betätigt werden, so daß zunächst
nur die Funktion des Störfallsystems festgestellt werden
kann. Durch die Abspeicherung der Funktionsdaten des einzel
nen Magnetventils kann nun zusätzlich jedes Magnetventil
anschließend in der nachstehend noch näher beschriebenen
Weise überprüft werden. Die Datenspeichereinheit 16 wird
beispielsweise durch einen 1-Chip-Mikrorechner mit Analog/
Digitalwandler und Datenspeicher gebildet wird, dessen
Signalausgang 17 auf einen Zentralrechner aufgeschaltet
ist, so daß von einem zentralen Leitstand die Daten jedes
der mit einer entsprechenden Meßanordnung 6 ausgestatteten
Magnetventile abgerufen werden können.
In Fig. 2 ist nun der Kurvenverlauf der Meßfunktion
I=I(t) dargestellt. Diese Meßfunktion erhält man, wenn
man unmittelbar den in einer der Zuleitungsphasen 4, 5
zum Betätigungsmagneten 3 fließenden Strom beim Einschalten
mißt. Der Zeitraum von t 0 bis t 1 stellt die sogenannte
Ansprechzeit dar, d.h. die Zeit, in der sich das Magnetfeld
in der Spule des Betätigungsmagneten soweit aufbaut, bis
der Anker sich zu bewegen beginnt. Der Zeitraum Δ t zwischen
t 1 und t 2 stellt hierbei die Hubzeit dar, d.h. die Zeit,
in der durch den Anker des Betätigungsmagneten der Stößel
des Ventils bis in die Endlage geschoben wird. Dieser Kurven
verlauf zeigt, daß sich eine Messung des Erregerstromes,
die sich aus Ansprechverzug und Hubzeit zusammensetzende
Anzugzeit bzw. im umgekehrten Fall die aus Abfallverzug
und Rücklaufzeit zusammensetzende Abfallzeit des betreffen
den Magnetventils abgelesen werden kann. Die Kurve zeigt
jedoch nur ungenau den Zeitpunkt t 1 des Beginns der Ankerbe
wegung und erlaubt keinerlei Rückschlüsse über den Bewegungs
ablauf während der Hubzeit. Der hierfür maßgebliche Kurvenver
lauf im Zeitraum Δ t läßt keinerlei Bewertung der Hubbewegung
und damit keinerlei Rückschlüsse auf den mechanischen Zustand
des betreffenden Magnetventils zu.
Man kann nun das durch eine direkte Messung des Erreger
stroms gewonnene Meßsignal auf eine Rechenschaltung geben,
die hieraus die gewünschte Kontrollfunktion I′=dI/dt,
also die erste Ableitung nach der Zeit der in Fig. 2 darge
stellten Kurve bildet. Verwendet man jedoch die in Fig. 1
dargestellte Meßanordnung, dann ist das von den Spulenenden
10, 11, 12 abgegriffene, zusammengesetzte Meßsignal bereits
die als Kontrollfunktion gewünschte erste Ableitung I′=dI/dt.
Schaltet man nun entsprechend dem anhand von Fig. 1 beschrie
benen Ausführungsbeispiel das so gewonnene Meßsignal auf
zwei logarithmische Verstärker auf, so erhält man den in
Fig. 3 wiedergegebenen Kurvenverlauf für die Kontrollfunktion
I′=dI/dt. Wie die Zeichnung erkennen läßt, zeigt die
Darstellung in der Form I′=dI/dt in Verbindung mit einer
logarithmischen Verstärkung des Meßsignals den Verlauf
der Hubbewegung mit sehr hohem Auflösungsvermögen für den
Zeitraum Δ t. Das Auflösungsvermögen ist sogar so hoch,
daß der im Zeitraum Δ t wiedergegebene Kurventeil 18 im
Anfangsbereich 19 zunächst die Bewegung des Ankers bis
zum Anschlag am Ventilstößel erkennen läßt. Aus dem leicht
gekrümmten, parabelähnlichen Verlauf des Kurventeils 20
ist zu erkennen, daß die Bewegung des Ventilstößels und
damit die Betätigung des Magnetventils ohne jegliche Behin
derung erfolgt. Der anhand von Fig. 3 dargestellte Kurvenver
lauf entspricht einem einwandfrei funktionierenden, beispiels
weise fabrikneuen Magnetventils mit Gleichstrommagneten.
Bei der Abnahme einer Anlage bzw. beim Einbau eines neuen
Ventils wird dieses in der vorstehend beschriebenen Weise
durchgemessen und der entsprechend von Fig. 3 registrierte
Kurvenverlauf als "SOLL-Kurve" archiviert. Mit dieser "SOLL-
Kurve" wird nun die bei allen nachfolgenden Überprüfungen
gemessene "IST-Kurve" verglichen, so daß aus etwaigen Abwei
chungen Rückschlüsse über den mechanischen Zustand des
betreffenden Ventils gezogen werden können. Eine derartige
"IST-Kurve" eines zu einem späteren Zeitpunkt überprüften
Ventils ist in Fig. 4 schematisch dargestellt. Der Kurven
verlauf 20′ ist hierbei gegenüber der "SOLL-Kurve" gem.
Fig. 3 nicht mehr stetig sondern weist im Bereich 21 einen
zackenförmigen Verlauf auf, der auf eine ruckweise Bewegung
des Ventilstößels schließen läßt. Ferner ist im Vergleich
zur "SOLL-Kurve" die tatsächliche Hubzeit Δ t′ verlängert.
Dieser Kurvenverlauf zeigt, daß die Bewegung des Stößels
durch Ablagerungen und/oder Korrosion bzw. Verkleben von
Ventildichtungen abgebremst wird und daß das Ventil unter
Umständen nicht voll öffnet bzw. die spezifizierte Schließ
zeit überschritten wird, d.h. also, daß zum Prüfzeitpunkt
die volle Funktionsfähigkeit nicht mehr gegeben ist. Damit
kann schon zum Prüfzeitpunkt die Entscheidung getroffen
werden, das dieses Ventil ausgewechselt werden muß, was
insbesondere für Störfallsysteme von entscheidender Bedeutung
ist, da hier sichergestellt sein muß, daß jedes der im
Störfallsystem verwendeten Magnetventile zuverlässig und
vollständig öffnet bzw. schließt.
Vergleicht man nun das mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
erzielbare Auflösungsvermögen entsprechend den Kurvenver
läufen nach Fig. 3 und Fig. 4 mit dem Kurvenverlauf gem.
Fig. 2, so läßt sich ohne weiteres erkennen, daß eine derart
qualifizierende Aussage aufgrund eines Vergleichs mehrerer
aufeinanderfolgender Meßkurven nicht möglich ist, und zwar
auch dann nicht, wenn bei einer Messung des Erregerstroms
das gewonnene Meßsignal erheblich verstärkt würde.
Claims (8)
1. Verfahren zur sicherheitstechischen Überprüfung von
Magnetventilen, dadurch gekennzeichnet,
daß während eines Arbeitsspieles des Magnetventils der
Erregerstrom des Betätigungsmagneten über der Zeit als
Meßfunktion I=I(t) erfaßt und hieraus die Veränderung
des Erregerstroms als Kontrollfunktion I′=dI/dt abge
leitet und zum Vergleich mit Folgemessungen am gleichen
Magnetventil gespeichert und/oder angezeigt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das über eine elektrisch-induktive Messung die Kontroll
funktion I′=dI/dt unmittelbar abbildende Meßsignal loga
rithmisch verstärkt und nach der Verstärkung abgespeichert
und/oder angezeigt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Veränderung des Erregerstroms I′=dI/dt während
eines Arbeitsspiels in kurzen Zeitabständen gemessen, ver
stärkt und die einzelnen Meßsignale als Kontrollfunktion
abgespeichert und/oder angezeigt werden.
4. Meßanordnung zur sicherheitstechnischen Überprüfung
von Magnetventilen zur Durchführung des Verfahrens nach
den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß als
Meßwertaufnehmer wenigstens ein einen Leiter der elektrischen
Zuleitung umschließender Ferritring (7) vorgesehen ist,
der mit wenigstens einer Spule (8, 9) bewickelt ist, daß
die Enden (10, 11, 12) der Spule (8, 9) auf die Eingänge
eines Verstärkers (13) aufgeschaltet sind und daß der Signal
ausgang (14) des Verstärkers (13) mit der Datenspeicher-
und/oder Anzeigeeinrichtung verbunden ist.
5. Meßanordnung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß der Verstärker (13) als logarithmischer Verstärker
ausgebildet ist.
6. Meßanordnung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeich
net, daß zwei logarithmische Verstärker (13′, 13′′) vorge
sehen sind, daß der Meßwertaufnehmer mit zwei gegenläufig
gewickelten Spulen (8, 9) versehen ist, die an einem Ende
auf einen gemeinsamen Kontaktpunkt (10) zusammengeschaltet
sind und daß der Kontaktpunkt (10) jeweils mit dem Eingang
eines der logarithmischen Verstärker (13′, 13′′) verbunden
ist.
7. Meßanordnung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeich
net, daß bei Verwendung nur einer Spule (8) dem logarith
mischen Verstärker (13) eine Rechenschaltung zur Vorzeichen
umkehr eines Teils des Meßsignals vorgeschaltet ist.
8. Meßanordnung nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß der Signalausgang (14) des Verstärkers
(13) auf einen 1-Chip-Mikrorechner mit Analog/Digitalwandler
und Datenspeicher als Datenspeichereinrichtung (16) aufge
schaltet ist.
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