DE10108425C1 - Vorrichtung und Verfahren zur indirekten Überwachung eines Ventils - Google Patents
Vorrichtung und Verfahren zur indirekten Überwachung eines VentilsInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zur indirekten Überwachung eines elektromagnetischen Ventils (1) mit einer Induktivität (2) und einem ohmschen Widerstand (3). Dabei wird mit geringem konstruktiven Aufwand insbesondere der Ausschaltvorgang, das heißt das Schließen des Ventils, überwacht. Dafür wird der Spannungsverlauf am Ventil von einer Auswerte- und Steuereinheit (4) ausgewertet, indem er zunächst zweimal differenziert wird und anschließend die Nulldurchgänge der differenzierten Kurve ermittelt werden. Dadurch sind Zeitintervalle für den Ausschaltvorgang festgelegt, die mit vorgegebenen Zeitintervallen eines Ausschaltvorgangs bei ordnungsgemäßem Betrieb verglichen werden.
Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur indirekten Überwachung eines
elektromagnetischen Ventils nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 und ein
entsprechendes Verfahren.
In dem Artikel von Th. Wünsche und J. Heinzl: Rückwirkungen bei Aktoren
sensorisch nutzen, F & M 101 (1993) 5, S. 179-182, wird ein Verfahren zum
Prüfen des Ansteuerkreises eines elektrisch geschalteten Pneumatikventils
beschrieben. Der Betrieb des Pneumatikventils erfolgt durch elektrische
Ansteuerung eines Servokreises. Dabei kommt ein Anker als Aktor zum Öffnen
und Schließen des Pneumatikventils zum Einsatz. Dem Normalbetrieb des Ventils
entsprechend, wird eine Betriebsspannung eingeschaltet und damit ein Schalten
des Ventils ausgelöst. Abhängig vom Zustand des Ventils ergibt sich ein
Einschaltstromverlauf, der eine Bestimmung des Zustands des Ventils erlaubt. Der
Einschaltstrom steigt zunächst an, fällt dann aber kurzzeitig ab, verursacht durch
die von der Ankerbewegung hervorgerufene Gegeninduktion in der Spule des
Ventils. Die Gegeninduktion entfällt im Moment des Ankeranschlags, so dass der
Einschaltstrom weiter ansteigen kann bis zu seinem Endwert. Typische Werte für
die zeitliche Verzögerung zwischen Einschalten der Betriebsspannung und
Ankeranschlag liegen bei weniger als 100 Millisekunden. Das charakteristische
kurzzeitige Abfallen des Einschaltstroms wird zur Erkennung des
Ankeranschlages genutzt.
Bei diesem Verfahren zum Prüfen des korrekten Funktionierens eines
elektromagnetischen Ventils kann der Ausschaltstromverlauf nicht in gleicher
Weise wie der Einschaltstromverlauf zur Bestimmung des Zustands des Ventils
herangezogen werden. Denn der Ausschaltstrom ist bereits weitgehend auf Null
abgesunken, bevor sich der Anker zum Schließen des Ventils in Bewegung setzt.
Für die bei dem bekannten Verfahren verwendeten elektromagnetischen Ventile
und ganz allgemein gilt, dass das elektromagnetische Ventil von einer
Betriebspannung angesteuert wird. Im regulären Betrieb sind zwei Zustände des
Ventils möglich: ein geöffnetes Ventil bei anliegender Spannung und ein
geschlossenes Ventil, wenn keine Spannung anliegt. Wünschenswert ist eine
Überwachung des ordnungsgemäßen Betriebs des Ventils, sowohl im Hinblick auf
eine nicht erfolgte Öffnung des Ventils als auch auf ein nicht erfolgendes
Schließen.
Eine Überwachung auf nicht erfolgendes Schließen des Ventils kann
beispielsweise bei Dosierventilen eine Fehldosierung verhindern. Insbesondere für
ein Dosierventil, das flüssiges Narkosemittel dosiert, ist die Überwachung des
Ausschaltvorgangs wichtig, da hierdurch die Narkosemittelzufuhr unterbrochen
wird. Es ist dabei nicht erforderlich, den Narkosemitteldurchfluss quantitativ zu
erfassen, da der spezifische Narkosemitteldurchfluss bei geöffnetem Ventil
bekannt ist. Es genügt eine Information darüber, ob das Ventil den
Ansteuersignalen folgt, um einen ordnungsgemäßen Betrieb sicherzustellen.
In der DE 195 26 683 A1 wird ein Verfahren zur Erkennung des Ankerauftreffens
bei einem Elektromagneten beschrieben, bei dem der zeitliche Verlauf des
Spulenstroms erfasst und daraus ein Signal abgeleitet wird.
Die DE 44 33 209 A1 offenbart ebenfalls ein Verfahren zur Erkennung des Auf
prallzeitpunkts eines Magnetventilankers. Hierfür wird eigens ein kleiner
Messstrom in der Magnetspule aufgebaut. Dieser Messstrom muss ent
sprechend groß sein, um in der Magnetspule ein ausreichend großes Magnet
feld zu erzeugen, das dann bei auftretenden Änderungen zu einer erkennbaren
Induktionsspannung führt. Gleichzeitig wird dieser Messstrom jedoch so klein
gewählt, dass das durch ihn bewirkte Magnetfeld den Ankerabfall nicht be
hindert.
Aus der DE 43 22 199 A1 gehen ein Verfahren und eine Einrichtung zur An
steuerung eines elektromagnetischen Ventils hervor. Der Zeitpunkt, in dem der
Anker des bestromten Magnetventils seine Endlage erreicht, wird durch die Aus
wertung des zeitlichen Verlaufs des Magnetventilstroms gewonnen. Vorzugs
weise wird der zeitliche Verlauf des Stroms bei konstanter Spannung oder der
zeitliche Verlauf der Spannung bei konstantem Strom dahingehend ausgewertet,
ob dieser Verlauf einen Knick oder starke Änderung des Differenzenquotienten der
betrachteten Größe aufweist.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung und ein Verfahren anzugeben, so
dass bei geringem konstruktivem Aufwand der Ausschaltvorgang eines
elektromagnetischen Ventils, das heißt das Schließen des elektromagnetischen
Ventils, überwacht werden kann.
Die Lösung der Aufgabe für die Vorrichtung erfolgt mit den Merkmalen des
Anspruchs 1 und für das Verfahren mit den Merkmalen des Anspruch 6.
Als Vorteil der Erfindung erweist sich, dass der Ausschaltvorgang bei einem
elektromagnetischen Ventil indirekt überwacht wird. Dafür misst man den
Spannungsverlauf am Ventil, der als solcher noch keine ausreichende Infor
mation über den Ausschaltvorgang enthält, und differenziert zweimal.
Anschließend liegt eine Kurve vor, deren Nulldurchgänge zuverlässige Signale
hinsichtlich eines ordnungsgemäßen Ausschaltvorgangs und damit eines
Schließens des Ventils liefern.
Bei der indirekten Überwachung eines elektromagnetischen Ventils wird ein
Schaltkreis eingesetzt, über den das darin angeordnete elektromagnetische Ventil
mit einer Betriebsspannung angesteuert werden kann, und eine Auswerte- und
Steuereinheit. Die Auswerte- und Steuereinheit umfaßt Mittel zur Messung des
zeitlichen Verlaufs der am Ventil anliegenden Spannung als einer ersten
Eingangsfunktion, Differenzierglieder, die die mindestens eine Eingangsfunktion
differenzieren, einen Komparator, der einen Nulldurchgang der mindestens einen
differenzierten Eingangsfunktion feststellt und ein monostabiles Kippglied, das bei
jedem vom Komparator festgestellten Nulldurchgang zu diesem Zeitpunkt einen
Spannungspuls abgibt. Der Komparator kann aus messtechnischen Erwägungen
heraus auch einen Durchgang zu einem von Null verschobenen Wert anzeigen.
Die Zeitpunkte, zu denen Spannungspulse abgegeben werden, markieren jeweils
den Anfang oder das Ende eines Einschaltvorgangs oder eines
Ausschaltvorgangs des Ventils. Die Auswerte- und Steuereinheit bildet aus den
Zeitpunkten, zu denen Spannungspulse abgegeben werden, Zeitintervalle, die mit
vorgegebenen Zeitintervallen verglichen werden. Die Zeitintervalle sind in ihrem
Anfang und ihrem Ende von den Spannungspulsen festgelegt. Die vorgegebenen
Zeitintervalle sind solche, wie sie bei ordnungsgemäßem Einschaltvorgang oder
Ausschaltvorgang des Ventils auftreten. Stellt die Auswerte- und Steuereinheit
Abweichungen der ermittelten von den vorgegebenen Zeitintervallen fest, die
außerhalb von vorgegebenen zeitlichen Toleranzen liegen, so kann beispielsweise
ein Alarm an den Benutzer abgegeben werden.
In einer bevorzugten Ausführungsform umfasst die Auswerte- und Steuereinheit
Mittel zur Messung des zeitlichen Verlaufs des am Ventil fließenden Stroms als
einer zweiten Eingangsfunktion.
Weiterhin kann den Mitteln zur Messung ein Meßverstärker nachgeschaltet sein,
der das anschließende Differenzieren der Eingangsfunktionen Spannung und
Strom erleichtert.
Dem Ventil kann ein Freilaufzweig mit einer Diode parallelgeschaltet sein, deren
Durchlassrichtung die Richtung der angelegten Betriebsspannung hat. Darüber
hinaus kann in den Freilaufzweig in Reihe zur Diode eine Zenerdiode mit
entgegengesetzter Durchlassrichtung geschaltet werden. Auf diese Weise werden
die Bauteile der Ansteuerung für die Schaltfunktion geschützt.
In einer bevorzugten Ausführungsform kann auch der zeitliche Verlauf des am
Ventil fließenden Stroms als eine zweite Eingangsfunktion gemessen und
ausgewertet werden.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand der Figuren beschrieben.
Es zeigen
Fig. 1 eine Vorrichtung zur indirekten Überwachung
eines elektromagnetischen Ventils,
Fig. 2 einen vollständigen Ein- und Ausschaltzyklus
des elektromagnetischen Ventils aus Fig. 1,
Fig. 3 ein schematisches Blockschaltbild zur
indirekten Überwachung des elektromag
netischen Ventils,
Fig. 4 die Spannungspulse des monostabilen
Kippglieds aus Fig. 3 in Abhängigkeit von
Strom- und Spannungsverlauf des elektro
magnetischen Ventils aus den Fig. 1 und 3.
Fig. 1 zeigt eine Vorrichtung zur indirekten Überwachung eines elektro
magnetischen Ventils 1, welches durch ein Ersatzschaltbild im gestrichelten
Kasten dargestellt ist. Das elektromagnetische Ventil 1 besitzt eine Spule mit der
Induktivität 2 und dem Ohmschen Widerstand 3. Ausgangszustand für den
Ausschaltvorgang ist das geöffnete Ventil 1. Über eine Spannungsquelle 9 liegt
eine Betriebsspannung UB an, und in der Spule des Ventils 1 fließt ein vom
Ohmschen Widerstand 3 begrenzter Spulenstrom IS. Wird die Betriebsspannung
UB durch Betätigung des Schalters 8 ausgeschaltet, so wird aufgrund des
daraufhin ruckartig unterbrochenen Spulenstroms IS eine theoretisch unendlich
negative Gegenspannung induziert. Sie wird durch eine Diode 6 im Freilaufzweig
7 begrenzt, um den Schalter 8 zu schützen. Der Freilaufzweig 7 ist parallel zum
elektromagnetischen Ventil 1 geschaltet. Die Diode 6 ist mit ihrer
Durchlassrichtung entgegen der Betriebsspannung UB angeordnet. Auf diese
Weise ist die Gegenspannung auf die Durchlassspannung der Diode 6 begrenzt.
Um einen schnellen Abfall des Spulenstroms IS und damit ein schnelles
Zurückfallen des Ankers im Ventil 1 in seine Ausgangslage, das heißt in seinen
geschlossenen Zustand, zu erreichen, wird in Reihe zu der Diode 6 antiparallel
eine Zenerdiode 5 geschaltet, die den Stromabfall beschleunigt. Von einer Steuer-
und Auswerteeinheit 4 werden der durch die Spule des Ventils 1 fließende Strom
mittels eines Messwiderstands 4a und die am Ventil anliegende Spannung erfaßt.
Nach dem Ausschalten der Betriebsspannung UB ist die von der Steuer- und
Auswerteeinheit 4 gemessene Spannung, die die Summe aus der
Durchlassspannung der Diode 6, der Spannung der Zenerdiode 5 und der am
Ventil 1 schnell abklingen Betriebsspannung UB ausmacht, in etwa konstant, bis
die Energie des aufgrund der Induktion entstandenen Magnetfelds verbraucht ist.
In der Fig. 2 ist ein vollständiger Ein- und Ausschaltzyklus des elektromagne
tischen Ventils 1 aus Fig. 1 mit einem Anker als Aktor zum Öffnen und Schließen
des Ventils 1 dargestellt. Das Ventil 1 wird zum Einschalten und Öffnen mit der
Betriebsspannung UB angesteuert. Der zeitliche Verlauf der Spannung ist durch
die durchgezogene Linie dargestellt. Auf der horizontalen Achse des Diagramms
ist die Zeit (t) in Millisekunden (ms) aufgetragen. Der zeitliche Verlauf des Stroms
in der Spule des Ventils 1 ist durch die gestrichelte Linie dargestellt. Die konstante
Betriebsspannung UB wird zum Zeitpunkt t = 11 angelegt und zum Zeitpunkt t = 14
ausgeschaltet. Der Spulenstrom steigt durch die angelegte Betriebsspannung UB
zunächst an, sinkt dann aber, beginnend zum Zeitpunkt t = 12, kurzfristig auf einen
niedrigeren Wert ab aufgrund der von der einsetzenden Ankerbewegung
erzeugten Gegeninduktion in der Spule. Die Gegeninduktion entfällt zum Zeitpunkt
t = 13 des Ankeranschlags, so dass der Spulenstrom weiter ansteigt und einem
konstanten Wert IS zustrebt. Wenn die Betriebsspannung UB zum Zeitpunkt t = 14
ausgeschaltet wird, so sinkt der Spulenstrom vom Wert IS umgehend auf Null zum
Zeitpunkt t = 15 ab. Durch den ruckartigen Abfall des Spulenstroms wird zum
Zeitpunkt t = 14 eine Gegenspannung induziert, so dass die Spannung im
Negativbereich des Diagramms der Fig. 2 verläuft und in ihrem Wert durch die
Durchlassspannung der Diode 6 in der Schaltungsanordnung gemäß Fig. 1
begrenzt wird. Die Spannung bleibt bis zum Zeitpunkt t = 16 in etwa konstant,
bedingt durch die Schaltungsanordnung aus Fig. 1 mit einem Freilaufzweig 7, der
die Diode 6 und die Zenerdiode 5 zur Spannungsregulierung aufweist. Wenn die
Energie des aufgrund der Induktion entstandenen Magnetfelds verbraucht ist,
nähert sich die Spannung dem Nullwert. Bei feststehenden Anker würde die
Spannung schnell exponentiell abklingend gegen Null streben. Allerdings fällt der
Anker in seine Ausgangslage zurück, wenn fast kein Magnetfeld mehr besteht.
Durch seine Bewegung induziert er in der Spule eine dem Abklingen der
Spannung entgegengerichtete Spannung, so dass die Spannung dem Nullwert
verlangsamt zustrebt, wie beispielsweise zu erkennen im Zeitpunkt t = 17. Fällt der
Anker zum Zeitpunkt t = 18 in seine Ausgangslage zurück, so wirkt dem Abklingen
der Spannung keine Induktionsspannung mehr entgegen. Die Spannung nähert
sich nun beschleunigt exponentiell abklingend dem Nullwert. Das Zurückfallen des
Ankers in seine Ausgangslage, das heißt in die Lage, in der das
elektromagnetische Ventil 1 geschlossen ist, ist somit erkennbar am
entsprechenden Spannungsverlauf, der eine Knickstelle zum Zeitpunkt t = 18
aufweist.
In der Fig. 3 ist ein schematisches Blockschaltbild zur indirekten Überwachung
des elektromagnetischen Ventils 1 dargestellt. Strom IV und Spannung UV am
Ventil 1 werden von der Auswerte- und Steuereinheit 4 aus Fig. 1 erfaßt. Die
Auswerte- und Steuereinheit 4 umfasst einen Messverstärker 22, ein erstes
Differenzierglied 23 und ein zweites Differenzierglied 24, einen Komparator 25 und
ein monostabiles Kippglied 26. Strom IV und Spannung UV werden jeweils am
Messverstärker 22 verstärkt und an den beiden Differenziergliedern 23 und 24
insgesamt zweimal differenziert. Durch das zweifache Differenzieren von Strom IV
und Spannung UV erhält man jeweils einen Signalverlauf, der zu den Zeitpunkten
der Ankerrückwirkungen einen Nulldurchgang hat. Für den Strom IV ist ein
Nulldurchgang aufgrund von Ankerrückwirkungen bereits nach einmaligem Diffe
renzieren zu vermerken, und zwar zum Zeitpunkt t = 13 des in Fig. 2 dargestell
ten Stromverlaufs. Für die Spannung UV ist ein Nulldurchgang aufgrund von
Ankerrückwirkungen erst nach zweifachem Differenzieren des in der Fig. 2
dargestellten Spannungsverlaufs zum Zeitpunkt t = 18 festzustellen. Der nachge
schaltete Komparator 25 vergleicht die zweimal differenzierten Signalverläufe mit
Null und stellt auf diese Weise einen Nulldurchgang fest. Das monostabile Kipp
glied 26 erzeugt bei jedem vom Komparator 25 festgestellten Nulldurchgang einen
Spannungspuls. Die in der Fig. 3 beschriebene Auswertung kann alternativ
teilweise oder vollständig durch einen in der Fig. 3 nicht abgebildeten Mikro
controller erfolgen.
In der Fig. 4 sind die Spannungspulse des monostabilen Kippglieds 26 aus Fig.
3 in Abhängigkeit von Strom- und Spannungsverlauf beim Einschalten und
Ausschalten des elektromagnetischen Ventils 1 aus den Fig. 1 und 3
dargestellt.
Ein Spannungspuls wird jedesmal dann erzeugt, wenn entweder der Anker in eine
seiner beiden Anschlagpositionen fällt, in denen das Ventil 1 geöffnet oder
geschlossen ist, oder wenn die Betriebsspannung UB ein- und ausgeschaltet wird.
Zum Zeitpunkt t = 11 wird ein Spannungspuls I erzeugt, weil die Betriebsspannung
UB eingeschaltet wird. Der Spannungspuls II zum Zeitpunkt t = 13 geht auf den
Ankeranschlag mit dem Ventil 1 in vollständig geöffneter Position zurück. Zum
Zeitpunkt t = 14 wird die Betriebsspannung UB weggenommen, und der
Spannungspuls III wird erzeugt. Der Spannungspuls IV zum Zeitpunkt t = 18 ist auf
den Ankeranschlag mit dem Ventil 1 in geschlossener Position zurückzuführen.
Die Zeitspanne I-II zwischen dem Spannungspuls 1 und dem Spannungspuls II
bezeichnet die Zeitspanne, die zwischen dem Einschalten der Betriebsspannung
UB und dem vollständigen Öffnen des Ventils 1 liegt. Die Zeitspanne III-IV
zwischen dem Spannungspuls III und dem Spannungspuls IV bezeichnet die
Zeitspanne, die zwischen dem Ausschalten der Betriebsspannung UB und dem
Schließen des Ventils 1 liegt.
Die Zeitspanne I-II für den Einschaltvorgang und die Zeitspanne III-IV für den
Ausschaltvorgang müssen vorgegebene Toleranzbereiche einhalten, um das
einwandfreie Funktionieren des Ventils 1 zu signalisieren. Diese Toleranzbereiche
sind abhängig von der konkreten Schaltungsanordnung, insbesondere von der
Durchlassspannung der Diode 6 und der Spannung der Zenerdiode 5 in Fig. 1,
und liegen beispielsweise bei 1,4 Millisekunden +/-0,1 Millisekunden für die
Zeitspanne I-II und bei 1,1 Millisekunden +/-0,1 Millisekunden für die Zeitspanne
III-IV, wenn für die Diode 6 als Durchlassspannung 0,7 Volt und für die
Zenerdiode 5 als Spannung 49 Volt gewählt werden.
Ist die Zeitspanne I-II für den Einschaltvorgang zu kurz, so ist davon
auszugehen, dass das Ventil 1 entweder zuvor nicht vollständig geschlossen war
oder danach nicht vollständig geöffnet ist.
Ist die Zeitspanne III-IV für den Ausschaltvorgang zu kurz, so ist davon auszu
gehen, dass das Ventil 1 entweder zuvor nicht vollständig geöffnet war oder
danach nicht vollständig geschlossen ist.
Sind die Zeitspannen I-II und III-IV zu lang oder treten keine Spannungspulse II
oder IV auf, so kann angenommen werden, dass der Anker des Ventils 1 in seiner
Bewegung behindert ist.
Die Auswertung der Zeitspannen I-II und III-IV erfolgt durch die Auswerte- und
Steuereinheit 4, die einen Mikrocontroller umfassen kann, der über die
Auswertung der Zeitspannen I-II und III-IV das ordnungsgemäße Funktionieren
des Ventils 1 überwachen und anzeigen kann. Denkbar ist die Abgabe eines
Alarms nach einmaligem Überschreiten der vorgegebenen Toleranzbereiche
durch die Zeitspannen I-II und III-IV oder nach Überschreiten der
vorgegebenen Toleranzbereiche in einer zuvor bestimmten Anzahl von Fällen.
Als Sonderfall ist zu werten, dass einer der Spannungspulse I bis IV ausbleibt. In
diesem Fall ist davon auszugehen, dass das Ventil 1 blockiert und nicht
funktionstüchtig ist.
Claims (9)
1. Vorrichtung zur indirekten Überwachung eines elektromagnetischen Ventils
(1) mit einem Schaltkreis, über den das darin angeordnete elektromagnetische
Ventil (1) mit einer Betriebsspannung UB angesteuert werden kann, und einer
Auswerte- und Steuereinheit (4), die folgende Einrichtungen umfasst:
- a) Mittel zur Messung des zeitlichen Verlaufs der am Ventil (1) anliegenden Spannung UV als einer ersten Eingangsfunktion,
- b) Differenzierglieder (23, 24), die die mindestens eine Eingangsfunktion differenzieren,
- c) einen Komparator (25), der einen Nulldurchgang der mindestens einen differenzierten Eingangsfunktion feststellt,
- d) ein monostabiles Kippglied (26), das bei jedem vom Komparator (25) festgestellten Nulldurchgang zu diesem Zeitpunkt einen Spannungspuls abgibt,
- e) Mittel zur Bildung von Zeitintervallen zumindest während des Ausschaltvorgangs aus den Zeitpunkten, zu denen Spannungspulse abgegeben werden, und zum Vergleichen der gebildeten Zeitintervalle mit vorgegebenen Zeitintervallen,
- f) Mittel zum Anzeigen der Abweichungen zwischen den aus den Spannungspulsen gebildeten Zeitintervallen und den vorgegebenen Zeitintervallen.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Auswerte-
und Steuereinheit (4) Mittel zur Messung des zeitlichen Verlaufs des am Ventil
(1) fließenden Stroms IV als einer zweiten Eingangsfunktion umfasst.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass den
Mitteln zur Messung des zeitlichen Verlaufs der am Ventil (1) anliegenden
Spannung UV oder des am Ventil (1) fließenden Stroms IV ein Meßverstärker
(22) nachgeschaltet ist.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass dem Ventil (1) ein Freilaufzweig (7) mit einer Diode (6)
parallelgeschaltet ist, deren Durchlassrichtung die Richtung der angelegten
Betriebsspannung UB hat.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass im Freilaufzweig (7) in Reihe zur Diode (6) eine
Zenerdiode (5) mit entgegengesetzter Durchlassrichtung geschaltet ist.
6. Verfahren zur indirekten Überwachung eines elektromagnetischen Ventils (1)
mit einem Schaltkreis, über den das darin angeordnete elektromagnetische
Ventil (1) mit einer Betriebsspannung UB angesteuert werden kann, das
folgende Schritte umfasst:
- a) Der zeitliche Verlauf der am Ventil (1) anliegenden Spannung UV wird als erste Eingangsfunktion gemessen,
- b) die mindestens eine Eingangsfunktion wird zweimal differenziert,
- c) ein Nulldurchgang der mindestens einen differenzierten Eingangsfunktion wird festgestellt,
- d) bei jedem festgestellten Nulldurchgang wird zu diesem Zeitpunkt ein Spannungspuls abgegeben,
- e) aus den Zeitpunkten, zu denen Spannungspulse abgegeben werden, werden zumindest während des Ausschaltvorgangs Zeitintervalle gebildet, die mit vorgegebenen Zeitintervallen verglichen werden,
- f) Abweichungen zwischen den aus den Spannungspulsen gebildeten Zeitintervallen und den vorgegebenen Zeitintervallen werden angezeigt.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass ein Alarm
abgegeben wird, wenn die in Schritt f) angezeigten Ab
weichungen außerhalb vorgegebener Toleranzbereiche liegen.
8. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass der zeitliche
Verlauf des am Ventil (1) fließenden Stroms IV als zweite Eingangsfunktion
gemessen wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass
die Signale der mindestens einen gemessenen Eingangsfunktion verstärkt
werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE10108425A DE10108425C1 (de) | 2001-02-21 | 2001-02-21 | Vorrichtung und Verfahren zur indirekten Überwachung eines Ventils |
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Publications (1)
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DE (1) | DE10108425C1 (de) |
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