DE3707926A1 - Sitz, insbesondere fahrzeugsitz - Google Patents
Sitz, insbesondere fahrzeugsitzInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Sitz, insbesondere einen
Fahrzeugsitz, der im Oberbegriff des Anspruchs 1 angegebenen
Gattung.
Bei solchen sog. Schalensitzen wird die Formschale meist
steif aus Kunststoff oder Metall gefertigt und als ganzes am
Sitzrahmen abgefedert (P 36 23 634.9 ). Die Formschale ist
im wesentlichen der Rückenform eines Sitzbenutzers
durchschnittlicher Körpergröße angepaßt und dient der
Körperstützung bei gutem Seitenhalt, insbesondere beim
Kurvenfahren. Die durch die Formschale gegebene
Körperstützung mit Seitenhalt geht aber für große und kleine
Personen umso stärker verloren, je mehr deren
Körperabmessungen von denen einer durchschnittlichen Person
abweichen. Kleine Personen finden einen nur ungenügenden
Seitenhalt, große Personen erhalten darüber hinaus nur eine
ungenügende Körperstützung, da sie infolge ihrer über die
konstruktive Breite der Rückenlehne hinausgehenden
Rückenbreite mit der Rückenpartie auf den
Seitenführungsteilen aufliegen und dadurch nur in
ungenügenden Kontakt zum Mittelteil kommen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Sitz der
eingangs genannten Art zu schaffen, dessen Rückenlehne
Personen extrem unterschiedlicher Körpergröße, insbesondere
Rückenbreite, gleich guten Seitenhalt und gleich gute
Körperunterstützung bietet.
Die Aufgabe ist bei einem Sitz der im Oberbegriff des
Anspruchs 1 angegebenen Gattung erfindungsgemäß durch die
Merkmale im Kennzeichenteil des Anspruchs 1 gelöst.
Der erfindungsgemäße Sitz bietet Personen mit mittlerer und
großer Rückenbreite ohne Änderung der Rückenlehnengeometrie
den bekannten Komfort an Körperstützung und Seitenhalt. Bei
Personen, die schmaler sind als die konstruktive Breite der
Rückenlehne federn die Seitenführungsteile bei Belastung des
Mittelteils nach innen und verbessern damit den Seitenhalt
für diese Personen, während bei Personen mit besonders
großer Rückenbreite die Seitenführungsteile federnd nach
außen ausweichen und das Mittelteil zum Rücken hin bewegt
wird.
Verschiedene zweckmäßige Ausführungen der federnden
Aufhängung der Formschale an dem Lehnenrahmen ergeben sich
aus den weiteren Ansprüchen 2-10.
Die Erfindung ist anhand von in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispielen im folgenden näher beschrieben. Es
zeigen jeweils in schematischer Darstellung:
Fig. 1 bis 3 jeweils einen Querschnitt der Rückenlehne eines
Fahrzeugsitzes gemäß dreier Ausführungsbeispiele,
Fig. 4 eine Seitenansicht der Rückenlehne gemäß einem
vierten Ausführungsbeispiel,
Fig. 5 einen Querschnitt der Rückenlehne gemäß einem
fünften Ausführungsbeispiel.
Alle in Fig. 1-5 dargestellten Rückenlehnen eines
Fahrzeugsitzes besitzen als tragendes Bauelement eine
Formschale 10, die ein Mittelteil 11 und zwei seitlich davon
nach schräg vorn wegstrebende Seitenführungsteile 12, 13
aufweist. Mittelteil 11 und Seitenführungsteile 12, 13 bilden
einstückig die einheitliche Formschale 10. Die Formschale 10
ist aus elastischem Material, z.B. Kunststoff, gefertigt, so
daß sie eine gewisse Elastizität aufweist. Sie ist dabei
etwa der Rückenbreite eines mittleren bis großen
Sitzbenutzers angepaßt. Im Bereich der beiden
Seitenführungsteile 12, 13 ist sie federnd an einem im
wesentlichen biegesteifen Lehenrahmen 14 aufgehängt.
Der Lehnenrahmen 14 weist zwei seitliche Holmprofile 15, 16
auf, die etwa vertikal ausgerichtet und an einem nicht
dargestellten Grundrahmen des Sitzes elastisch befestigt
sind. Die Holmprofile 15, 16 werden so angeordnet, daß ein
vertikaler Holm 17 der Rückseite der Formschale 10 zugekehrt
ist und ein vertikaler Holm 18 nach hinten weist. Über die
beiden hinteren vertikalen Holme 18 der beiden Holmprofile
15, 16 ist eine Lehnenabdeckung 21 gespannt.
In den in Fig. 1-4 gezeigten Ausführungsformen der
Rückenlehne sind verschiedene Varianten zur federnden
Aufhängung der Formschale 10 an dem Lehnenrahmen 14
dargestellt. In allen Fällen erfolgt die Aufhängung über
zwei seitliche Bügel 22, 23, die als Rundstahlprofile
ausgebildet sind. Die Bügel 22, 23 greifen einerseits auf der
Rückseite der Seitenführungsteile 12, 13 der Formschale 10
und andererseits an den der Formschale 10 nächstliegenden
vorderen Holmen 17 der Holmprofile 15, 16 an.
In Fig. 1 sind die Bügel 22, 23 starr an den vorderen Holmen
17 befestigt, z.B. daran angeschweißt. Sie bilden nach vorne
ragende Verlängerungen der Holmprofile 15, 16. Die beiden
Holmprofile 15, 16 sind biegesteif aber torsionsweich
ausgebildet, so daß jedes Holmprofil 15, 16 sich um die
Längsachse des hinteren Holms 18 verwinden kann. Wird durch
einen Sitzbenutzer das Mittelteil 11 der Formschale 10 in
Pfeilrichtung A belastet, so federt die Formschale 10 in der
Mitte durch und die Seitenführungsteile 12, 13 federn infolge
der Torsion der Holmprofile 15, 16 um die hinteren Holme 18
in Pfeilrichtung 24, 25 nach innen, wobei sie sich dem
Sitzenden nähern und dessen Seitenhalt verbessern. Die
Einfederung der Formschale 10 und der Holmprofile 15, 16 bei
Belastung des Mittelteils 11 ist in Fig. 1 strichliniert
dargestellt.
In dem Ausführungsbeispiel in Fig. 2 sind die steifen Bügel
22, 23 über Federelemente 26, 27 aus gummielastischem Material
mit den biege- und torsionssteifen Holmprofilen 15, 16
verbunden. Wird hier das Mittelteil 11 durch die Last A
belastet, so erlauben diese Federelemente 26, 27 ein
Schwenken der Bügel 22, 23 in Pfeilrichtung 24, 25 nach innen.
Die Seitenführungsteile 12, 13 der elastischen Formschale 10
können somit nach innen schwenken und den Seitenhalt des
Sitzenden verbessern.
Bei dem Ausführungsbeispiel der Rückenlehne in Fig. 3 sind
die starren Bügel 22, 23 über Torsionsstäbe 28, 29 mit den
vorderen Holmen 17 der biege- und torsionssteifen
Holmprofile 15, 16 des Lehnenrahmens 14 verbunden. Diese
Torsionsstäbe 28, 29 erlauben in gleicher Weise wie die
Federelemente 26, 27 in Fig. 2 ein Einschwenken der Bügel
22, 23 in Richtung der Pfeile 24, 25, so daß den
Seitenführungsteilen 12, 13 wiederum die Möglichkeit zum
elastischen Einfedern bei Belastung des Mittelteils 11 durch
eine Last A gegeben ist. In Fig. 2 und Fig. 3 ist die Lage
der Formschale 10 und der Bügel 22, 23 bei Belastung durch
eine schmale Person wie in Fig. 1 jeweils strichliniert
eingezeichnet. Wird die Rückenlehne von einer Person
mittlerer bis großer Rückenbreite benutzt, so tritt eine
Veränderung der Lage der Formschale 10 und der Bügel 22, 23
nicht ein, da die Formschale 10 entsprechend der
Rückenbreite einer solchen Person geformt ist. Benutzt eine
übergroße Person den Sitz, so vermögen durch erhöhte
Belastung der Seitenteile 12, 13 die Bügel 22, 23 in Grenzen
nach außen zu federn, wodurch das Mittelteil 11 etwas
angehoben wird und sich an die Rückenpartie anlegt.
Bei dem Ausführungsbeispiel der in Fig. 4 in Seitenansicht
dargestellten Rückenlehne besitzen die Bügel 22, 23 durch
entsprechende Formgebung eine gewisse Federungseigenschaft,
so daß sie sich bei Belastung des Mittelteils 11 in Grenzen
nach innen hin zum Mittelteil 11 verwinden können und
dadurch ein Einfedern der Seitenführungsteile 12, 13 hin zum
Mittelteil 11 erlauben. Auch hier sind die Bügel 22, 23 an
den vorderen Holmen 17 der Holmprofile 15, 16 starr
befestigt, vorzugsweise angeschweißt.
In dem Ausführungsbeispiel der Rückenlehne in Fig. 5 sind
die Bügel einstückig mit den Holmprofilen 15′, 16′ aus
Blechprofil ausgeführt. Die Holmprofile 15′, 16′ sind
wiederum biegesteif aber torsionsweich ausgebildet, so daß
sie eine gewisse Federungseigenschaft besitzen. Die Bügel
bzw. Holmprofile 15′, 16′ greifen etwa in der Mitte der
Seitenführungsteile 12, 13 an diesen an, so daß diese mit
einem relativ großen Abschnitt endseitig frei überstehen.
Bei Benutzung der Rückenlehne durch eine sehr schmale
Person, erfolgt eine Einfederung der Holmprofile 15′, 16′ und
eine Verformung der Formschale 10, wie dies in Fig. 1-3
strichliniert dargestellt und dort beschrieben ist. Lehnt
sich eine besonders breite Person gegen die Rückenlehne, so
wird durch die Belastung in Pfeilrichtung B in Fig. 5 der
über die Holmprofile 15′, 16′ überstehenden Abschnitte der
Seitenführungsteile 12, 13 das Mittelteil 11 der Formschale
10 bis an die Rückenpartie des Sitzenden angehoben und
dadurch eine optimale Körperstützung auch der breiten Person
hergestellt. Diese elastische Verformung der Formschale 10
ist in Fig. 5 strichliniert dargestellt.
Die Erfindung ist nicht auf die beschriebenen
Ausführungsbeispiele beschränkt. So können beispielsweise
mit Blick auf Fig. 1 auch die Bügel 22, 23 einstückig mit den
Lehnenholmen 15, 16 aus Blechprofil ausgeführt werden.
Claims (10)
1. Sitz, insbesondere Fahrzeugsitz, mit einer Rückenlehne,
die als tragendes Bauelement eine Formschale mit
Mittelteil und zwei damit einstückigen, nach vorn
seitlich wegstrebenden Seitenführungsteilen aufweist,
dadurch gekennzeichnet, daß die Formschale (10) etwa der
Rückenbreite eines mittleren bis großen Sitzbenutzers
angepaßt ist und im Bereich ihrer Seitenführungsteile
(12, 13) federnd an einem im wesentlichen biegesteifen
Lehnenrahmen (14) aufgehängt ist.
2. Sitz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Lehnenrahmen (14) zwei seitliche vertikale Holmprofile
(15, 16) aufweist, die im wesentlichen biegesteif
ausgebildet sind, und daß die federnde Aufhängung der
Formschale (10) über zwei seitliche Bügel (22, 23)
erfolgt, die einerseits auf der Rückseite der
Seitenführungsteile (12, 13) und andererseits an den der
Formschale (10) nächstliegenden vorderen Holmen (17) der
Holmprofile (15, 16) angreifen.
3. Sitz nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Bügel (22, 23) durch entsprechende Formgebung
Federungseigenschaften besitzen.
4. Sitz nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Bügel (22, 23) starr an den vorderen Holmen (17) der
Holmprofile (15, 16) befestigt sind und zumindest die von
der Formschale (10) abgekehrten hinteren Holme (18)
torsionsweich ausgebildet sind.
5. Sitz nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Bügel (22, 23) über längs der vorderen Holme (17) der
beiden Holmprofile (15, 16) verlaufende Drehstäbe (28, 29)
mit den vorderen Holmen (17) verbunden sind.
6. Sitz nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Bügel (22, 23) über Federelemente (26, 27) mit den
vorderen Holmen (17) der beiden Holmprofile (15, 16)
verbunden sind.
7. Sitz nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
Federelemente (26, 27) aus gummielastischem Material
bestehen.
8. Sitz nach einem der Ansprüche 2-7, dadurch
gekennzeichnet, daß die Bügel (22, 23) als
Rundstahlprofile ausgebildet sind.
9. Sitz nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Bügel einstückig mit den Holmprofilen (15′, 16′) aus
Blechprofil ausgeführt sind.
10. Sitz nach einem der Ansprüche 2-9, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Seitenführungsteile (12, 13) der
Formschale (10) mit einem vorzugsweise etwa ihrer
halben Länge entsprechendem Abschnitt über die
Angriffspunkte der Bügel (22, 23) frei überstehen.
Priority Applications (1)
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Publications (2)
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