DE3630092A1 - Elektromagnetisch betaetigbares ventil - Google Patents
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Description
Die Erfindung geht aus von einem elektromagnetisch betätigbaren Ven
til nach der Gattung des Hauptanspruchs. Es ist schon ein Ventil be
kannt, bei dem eine Führungsmembran an einem mit einem Ventil
schließteil verbundenen Anker derart angreift, daß sie mit einer
zentralen Führungsöffnung das Ventilschließteil umgreift und radial
führt, während sie andererseits an einer Führungskante des Ankers
anliegt und den Anker parallel zum Kern führt. Dabei ist jedoch ein
großer und kostenintensiver Montageaufwand erforderlich, um eine
ausreichend gute Zentrierung von Anker und Ventilschließteil zum
Ventilsitz zu gewährleisten.
Das erfindungsgemäße elektromagnetisch betätigbare Ventil mit den
kennzeichnenden Merkmalen des Hauptanspruchs hat demgegenüber den
Vorteil, daß die radiale Führung von Anker und Ventilschließteil
ausschließlich durch die gegenüber der Führungsmembran wirkenden
Reibkräfte bewirkt wird, so daß eine Selbstzentrierung des Ventil
schließteiles zum Ventilsitz möglich ist und bei einer Hubbewegung
erhalten bleibt. Hierdurch werden Montageaufwand und Montagekosten
wesentlich verringert. Die exakte Justierung des Ventilschließteiles
gegenüber dem Ventilsitz gewährleistet, daß beim Aufschlagen des
Ventilschließteiles auf den Ventilsitz die Bewegungsenergie auf den
vollen Umfang des Ventilsitzes verteilt wird, so daß die Flächen
pressung minimiert und damit der Verschleiß verringert wird.
Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen sind vor
teilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen des im Hauptanspruch
angegebenen Ventiles möglich. Besonders vorteilhaft ist es, die Füh
rungsmembran im Bereich von sich vom Ventilgehäuse nach innen bis
über den Anker erstreckten Magnetpolen mit Durchbrüchen zu versehen.
Weiterhin vorteilhaft ist es, den Anker und das Ventilschließteil
einteilig mit einer dem Ventilsitz zugewandten sphärischen Dicht
fläche auszubilden, wodurch sich kleine zu bewegende Massen ergeben,
so daß nur eine kleine Magnetspule erforderlich ist und kleinere An
steuerströme erforderlich sind.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung vereinfacht
dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert.
Es zeigen
Fig. 1 ein erstes Ausführungsbeispiel eines erfindungsge
mäßen Ventiles,
Fig. 2 einen Schnitt entlang der Linie II-II in Fi
gur 1,
Fig. 3 ein zweites Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemä
ßen Ventiles im Querschnitt im Bereich der Führungsmembran,
Fig. 4
ein drittes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Ventiles in
teilweisem Längsschnitt,
Fig. 5 einen Schnitt entlang der Linie V-V
in Fig. 4.
Das in den Fig. 1 und 2 dargestellte Kraftstoffeinspritzventil
für eine Kraftstoffeinspritzanlage dient beispielsweise zur Ein
spritzung von Kraftstoff in das Saugrohr von gemischverdichtenden,
fremdgezündeten Brennkraftmaschinen. Dabei ist mit 1 ein Ventilge
häuse bezeichnet, daß einen Boden 2 hat und mit diesem und einem
sich daran anschließenden rohrförmigen Abschnitt 3 des Ventilgehäu
ses einen Innenraum 4 umschließt. Das Ventilgehäuse 1 ist aus weich
magnetischem Material gefertigt. In den Innenraum 4 erstreckt sich
ein beispielsweise aus dem Ventilgehäuse herausgebildeter Kern 5,
der stufenförmig gestaltet ist. Auf den Kern 5 ist eine Magnetspule
7 aufgesetzt, zu der die Stromzuführung über Kontaktstifte 8 er
folgt, die abgedichtet durch den Boden 2 geführt sind und in einem
auf das Ventilgehäuse 1 aufgesetzten Stecker 9 enden. An der dem Bo
den 2 abgewandten Stirnfläche 10 des Ventilgehäuses 1 liegt ein Pol
ring 11 aus weichmagnetischem Material an, von dem sich Magnetpole
12 radial nach innen erstrecken. Der Stirnfläche 10 abgewandt liegt
am Polring 11 eine Führungsmembran 14 an, die durch einen Absatz 15
eines Düsenträgers 16 mit dem Polring 11 zusammen gegen die Stirn
fläche 10 des Ventilgehäuses 1 axial verspannt durch einen Bördel
rand 17 des Düsenkörpers 16 gehalten wird.
In den Düsenträger 16 ist ein Düsenkörper 19 eingesetzt, der eine
sacklochförmig ausgebildete, im wesentlichen konisch zum offnen Ende
hin sich erweiternde Aufbereitungsbohrung 20 aufweist. Dem Innenraum
4 zugewandt ist am Düsenkörper 19 ein fester Ventilsitz 21 ausgebil
det, der in axialer Richtung des Ventiles verlaufend konisch oder
sphärisch gestaltet ist und mit dem ein bewegliches Ventilschließ
teil 22 zusammenarbeitet. Bei am Ventilsitz 21 anliegendem Ventil
schließteil 22 wird zwischen dem Ventilschließteil 22 und einer zur
Aufbereitungsbohrung 20 hin abschließenden Zwischenwand 23 im Düsen
körper 19 ein Sammelraum 24 umschlossen, der ein möglichst geringes
Volumen haben soll. Vom Sammelraum 24 führt durch die Zwischenwand
23 mindestens eine Kraftstoffzumeßbohrung 26, die im allgemeinen ge
neigt gegenüber der Ventillängsachse verläuft und zur Kraftstoffzu
messung dient. Die Kraftstoffzumeßbohrungen 26 können tangential in
die Aufbereitungsbohrung 20 münden oder derart, daß der Kraftstoff
aus der Kraftstoffzumeßbohrung an der Zwischenwand 23 zunächst ohne
Berührung der in axialer Richtung verlaufenden Wandung der Aufberei
tungsbohrung 20 austritt und erst in der Nähe des von der Zwischen
wand 23 entfernten Endes der Aufbereitungsbohrung 20 auf deren Wan
dung aufprallt und unter Bildung eines feinen Kraftstoffilmes aus
der Aufbereitungsbohrung austritt.
Das Ventilschließteil 22 ist einteilig aus weichmagnetischem Mate
rial gefertigt und weist einen als Anker 27 dienenden Teilbereich
auf, der dem Ventilsitz 21 abgewandt ist und mit einer Anlagefläche
28 lose, d.h. ohne Befestigungsmittel an der Führungsmembran 14 an
liegt. Das einstückig ausgeführte Ventilschließteil 22 mit dem Anker
27 ist vorteilhafterweise als Kugelabschnitt ausgebildet, dessen Ku
geloberfläche mit dem Ventilsitz 21 zusammenarbeitet und an dessen
planer Anlagefläche 28 die Führungsmembran 14 lose angreift und das
Ventilschließteil zum Ventilsitz 21 hin beaufschlagt. Wie in Fig. 2
deutlicher dargestellt ist, ragen von einem zwischen dem Absatz 15
des Düsenträgers 16 und dem Polring 11 eingespannten Befestigungs
ring 29 der Führungsmembran 14 zum Zentrum hin Federzungen 30, die
teilweise den Anker 27 überragen und sich an der Anlagefläche 28 ab
stützen. Die Anlagefläche 28 ist in der Fig. 2 strichpunktiert dar
gestellt. Die an der Anlagefläche 28 des Ankers 27 anliegenden
freien Enden 31 der Federzungen 30 enden vor dem Mittelpunkt der
Führungsmembran 14. Beim in der Fig. 2 gezeigten Ausführungsbei
spiel weist die Führungsmembran 14 beispielsweise vier Federzungen
30 auf, zwischen denen Durchbrüche 33 vorgesehen sind, in deren Be
reich sich die Magnetpole 12, im dargestellten Fall vier, sternför
mig zur Ventillängsachse hin erstrecken. Die sternförmigen Magnet
pole 12 minimieren den magnetischen Streufluß und maximieren die hy
draulische Dämpfung beim Aufschlag des Ankers 27. Die Magnetpole 12
erstrecken sich soweit in Richtung zur Ventillängsachse hin, daß sie
teilweise den Anker 27 überdecken und mit Abstand gegenüber dem Kern
5 enden wobei sie in ihrem den Anker 27 nicht überdeckenden Bereich
der Führungsmembran 14 zugewandt Ausnehmungen 34 aufweisen.
In der Wandung des rohrförmigen Abschnittes 3 ist eine Kraftstoffzu
führbohrung 35 ausgebildet, über die Kraftstoff mit insbesondere
niederem Druck von einer nicht dargestellten Kraftstoffversorgungs
quelle zugeführt wird und in den Innenraum 4 des Ventilgehäuses 1
gelangen kann. Nicht benötigter Kraftstoff sowie eventuell enthal
tene Dampfblasen gelangen nach Umspülung der Magnetspule 7 zu einer
ebenfalls mit dem Innenraum 4 in Verbindung stehenden Kraftstoff
rückströmbohrung 36 im Ventilgehäuse 1 und von dort zurück zur
Kraftstoffversorgungsquelle. Der Kraftstoffdruck sowie die Federzun
gen 30 halten den Anker 27 mit dem Ventilschließteil 22 in Schließ
stellung am Ventilsitz 21, an dem sich das Ventilschließteil 22
selbstjustierend zentrieren kann, da keine starre Verbindung zu den
Federzungen 30 besteht. Wird nun die Magnetspule erregt, so wird
aufgrund des erzeugten Elektromagnetfeldes der Anker 27 entgegen der
Kraft der Federzungen 30 zu den Magnetpolen 12 hin gezogen und kommt
mit seiner planen Anlagefläche 28 an den Magnetpolen 12 zur Anlage.
Während dieser Öffnungsbewegung behält aufgrund der Reibkraft zwi
schen den Federzungen 30 und der Anlagefläche 28 des Ankers 27 der
Anker seine radiale Stellung bei und wird aufgrund dieser Reibkraft
auch nach dem Entregen der Magnetspule 7 während der Schließbewe
gung des Ventilschließteiles 22 in dieser radialen Stellung gehal
ten, so daß das Ventilschließteil 22 zentrisch auf dem Ventilsitz 21
auftrifft. Die sich berührenden Bereiche der Anlagefläche 28 des An
kers 27 und der Magnetpole 12 sowie der Ventilsitz 21 können mit
verschleißfesten Oberflächen versehen sein, z.B. durch Nitrieren
oder Beschichten mit einem härteren Material.
Das in Fig. 3 dargestellte zweite Ausführungsbeispiel zeigt einen
Querschnitt durch das Ventil etwa in Höhe der Linie II-II in Fig. 1
mit drei Magnetpolen 12, bei dem die gegenüber den Fig. 1 und 2
gleichgebliebenen und gleichwirkenden Teile durch die gleichen Be
zugszeichen gekennzeichnet sind. Die Führungsmembran 14 nach dem
Ausführungsbeispiel in Fig. 3 weist einen zentralen Anlagebereich
38 auf, der sich über einen Teil der Anlagefläche 28 des Ankers 27
erstreckt und zusammen mit federnden Stegen 39 die Durchbrüche 33
begrenzt, in deren Bereich die Magnetpole 3 verlaufen, die teilweise
die Anlagefläche 28 des Ankers 27 überragen. Die drei die Durch
brüche 33 begrenzenden Stege 39 verlaufen zueinander innerhalb des
Befestigungsringes 29 annähernd in Form eines gleichseitigen Drei
eckes und begrenzen zwischen sich und dem Befestigungsring 29 Aus
sparungen 40. Verbindungsstege 41 vom Anlagebereich 38 zu jedem Steg
39 sind schmal gehalten, um eine leichte Durchbiegung zu gewährlei
sten, so daß beim Hub der Anlagebereich 38 weitgehend plan bleibt.
Wie beim Ausführungsbeispiel nach den Fig. 1 und 2 wird bei dem
Ausführungsbeispiel nach Fig. 3 das Ventilschließteil selbsttätig
im Ventilsitz justiert, und bei einer Hubbewegung wird die radiale
Lage infolge der Reibkräfte zwischen dem Anlagebereich 38 der Füh
rungsmembran 14 und der Anlagefläche 28 des Ankers 27 beibehalten.
Bei dem dritten Ausführungsbeispiel nach den Fig. 4 und 5 sind
die gegenüber den bisherigen Ausführungsbeispielen gleichbleibenden
und gleichwirkenden Teile durch die gleichen Bezugszeichen gekenn
zeichnet. Dabei hat der Anker 27 einen Kragen 42, der der Führungs
membran 14 zugewandt über den kugelabschnittförmigen Anker 27 bzw.
das Ventilschließteil 22 in der Ebene der Anlagefläche 28 hinausragt
und der teilweise von dem Anlagebereich 38 der Führungsmembran 14
überragt wird und einen sich in Richtung des Ventilsitzes 21 er
streckenden Rand 43 aufweist, an dessen der Anlagefläche abgewandter
Gegenfläche 44 Haltezungen 45 mit ihren freien Enden angreifen, die
andererseits an einem Mittelring 46 der Führungsmembran 14 befestigt
sind. Von dem Anlagebereich 38 der Führungsmembran 14 führen die
Verbindungsstege 41 ebenfalls zu dem Mittelring 46, an dem anderer
seits die Stege 39 in ihrem mittleren Bereich angreifen. Bei dem in
den Fig. 4 und 5 dargestellten Ausführungsbeispiel sind vier ein
Quadrat bildende Stege 39 vorgesehen. Der Kragen 42 muß nicht als
Kreisring, wie gestrichelt in Fig. 5 dargestellt ist, ausgeführt
sein, sondern es können entsprechend der Darstellung in Fig. 5 ein
zelne Kragenabschnitte mit endlicher Breite entsprechend den in Fi
gur 5 mit 42 bezeichneten Kragenabschnitten vorgesehen sein. In Fi
gur 5 sind vier Kragenabschnitte 42 dargestellt, über die und die
Haltezungen 45 eine gewisse axiale Haltekraft des Ankers 27 an der
Führungsmembran 14 ausgeübt wird. Diese Haltekraft erlaubt jedoch
wie oben bereits zu den anderen Ausführungsbeispielen beschrieben,
daß sich das Ventilschließteil 22 selbsttätig an dem Ventilsitz 21
justiert. Ausbuchtungen 48 in dem Anker 27 bzw. dem Ventilschließ
teil 22 ermöglichen eine Verringerung der Masse und damit eine Ver
ringerung der erforderlichen Magnetkraft.
Claims (7)
1. Elektromagnetisch betätigbares Ventil, insbesondere Kraftstoff
einspritzventil für Kraftstoffeinspritzanlagen von Brennkraftmaschi
nen mit einem Ventilgehäuse, einer auf einem Kern aus ferromagneti
schem Material aufgebrachten Magnetspule und einem Anker, der mit
einem mit einem festen Ventilsitz zusammenwirkenden Ventilschließ
teil fest verbunden und durch eine an ihrem Außenumfang gehäusefest
eingespannte Führungsmembran in Richtung zum Ventilsitz hin beauf
schlagt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsmembran (14)
in einer Ebene zwischen dem Kern (5) und dem Anker (22, 27) verläuft
und ohne Befestigungsmittel an einer planen Anlagefläche (28) des
Ankers (22, 27) lose anliegt.
2. Ventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungs
membran (14) im Bereich von sich vom Ventilgehäuse (1) nach innen
bis über den Anker (22, 27) erstreckenden Magnetpolen (12) mit
Durchbrüchen (33) versehen ist.
3. Ventil nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß Anker
(27) und Ventilschließteil (22) einstückig mit einer dem Ventilsitz
(21) zugewandten sphärischen Dichtfläche ausgebildet sind.
4. Ventil nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß Anker (27)
und Ventilschließteil (22) als Kugelabschnitt ausgebildet sind.
5. Ventil nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Führungsmembran (14) mit sich zwischen den Magnetpolen (12) nach in
nen erstreckenden Federzungen (30) versehen ist, deren freie Enden
(31) am Anker (27) angreifen.
6. Ventil nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Führungsmembran (14) einen am Anker (27) anliegenden zentralen An
lagebereich (38) und federnde Stege (39) hat, an denen der Anlage
bereich (38) aufgehängt ist.
7. Ventil nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Anker
(27) einen Kragen (42) hat, der dem Kern (5) zugewandt mit einer An
lagefläche (28) am zentralen Anlagebereich (38) der Führungsmembran
(14) anliegt und dessen dem Ventilsitz (21) zugewandte Gegenfläche
(44) von Haltezungen (45) der Führungsmembran (14) überragt und von
diesen am Anlagebereich (38) gehalten werden.
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