DE3603132C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft einen Verbrennungsmotor, der
auf einer mittelachsigen Rotationskolbenmaschine beruht.
Derartige Motoren haben sich bisher nicht durchgesetzt.
F. Wankel [1] hat sie 1963 aufgrund des kaum
lösbaren Abdichtproblems für nicht ausführbar erklärt.
Wenn praktisch auch noch unerprobt, weisen die Patentschriften
[2, 3, 4] Fortschritte in bezug auf das Triebwerk,
den Gaswechsel, die Abdichtung und die Leistungsfähigkeit
der mittelachsigen Rotationskolbenmaschine
auf, und zwar bei einer neuen Art, nämlich der mit
Klappkolben. In gekühlter Ausführung ergibt diese einen
vorteilhaften Verbrennungsmotor, der den Stand
der Technik so umfassend ändert und verbessert, daß
es kaum möglich ist, alle Punkte gebührend anzusprechen.
Nachdem die Bemühungen um die keramische Kleingasturbine
stark abgeklungen sind, wird in den letzten
Jahren um so intensiver an der Verbesserung der Otto-
und Diesel-Hubkolbenmotoren hinsichtlich des Brennstoffverbrauchs
und der Abgasemission gearbeitet, z.
B. durch die Entwicklung der Gemischaufbereitung und
der Brennbedingungen sowie durch Einführung von Katalysatoren
und Rußfiltern. Diese Motoren sind gut gekühlt
und haben keine Werkstoffprobleme, was auch für
den Rotationsklappkolbenmotor gilt. Nur ist seine spezifische
Leistungsfähigkeit um ein Vielfaches höher
und sind seine Kühlverluste deshalb erheblich kleiner,
was aufgrund des optimalen Triebwerks auch auf die mechanische
Reibung zutrifft.
Durch den Kolbenring ist die Abdichtung der Hubkolbenmotoren
perfekt gelöst. Beim Rotationsklappkolbenmotor
gewährleisten die Gewindewellendichtungen mit
schwimmender Buchse im Verein mit der Kleinheit der
Klappkolben eine ausreichende Abdichtung, die im ganzen
kaum höhere Verluste als die Kolbenringreibung
beim Hubkolbenmotor verursachen wird. Wichtig ist,
daß die gelöste Abdichtung eine kompakte Verdrängungsmaschine
mit niedrigen Gaswechselverlusten, also großen
Gaswechselmöglichkeiten zur Nutzung freigibt.
Durch die Abgasturboaufladung werden der Kreisprozeß,
die spezifische Leistung, der Gütegrad und das Schadstoffverhalten
der Hubkolbenmotoren verbessert. Der
Rotationsklappkolbenmotor erlaubt die gleichen und
weit darüber hinausgehende Prozeßverbesserungen schon
bei kleinen Einheiten. Dafür sorgen die hohe Arbeitsspielfrequenz,
die Verfügbarkeit von vielen parallel,
aber verschieden arbeitenden, leicht miteinander verbindbaren,
kleinen Arbeitseinheiten, die niedrigen
Gaswechselverluste, der aufwandarm, exakt und rasch
mit gekühlten Organen gesteuerte Gaswechsel, die bei
kleinem Schadvolumen gegebene Kombinierbarkeit von
heißen Brennkammern mit den vorbeiwandernden Arbeitsräumen
sowie die besonders guten Brennstoffaufbereitungsmöglichkeiten
und die anhaltende, überhohe Turbulenz
in den extrem kleinen Brennkammern. Die letztgenannten
Merkmale führen zusammen mit neuartigen Prozeßschritten
zu außerordentlich niedrigen Schadstoffwerten
sowohl bezüglich NO x als auch CO, Ruß, HC und
Aldehyden, bleifrei bei allen möglichen Brennstoffen,
ohne Katalysator, ohne Rußfilter, ohne Wärmetauscher,
ohne Zündhilfen und mit einer vereinfachten Einspritzanlage.
Bei diesen Vorteilen wird der Rotationsklappkolbenmotor
viel kleiner und leichter als der Hubkolbenmotor
ausfallen und einen viel niedrigeren Brennstoffverbrauch
als dieser erreichen.
In der Offenlegungsschrift [4] ist bereits ein Kompressor
mit gekühltem Rotor, gekühlten Klappkolben und gekühlter,
axial steifer, peripher elastischer, schwimmender
Segmentdichtbuchse dargestellt, in deren Segmenten die
Steuermündungen der Gaskanäle untergebracht sind. Die
Maschine besteht aus z autonomen Verdichtern, wobei
2z die Anzahl der in einem Kranz nahe der Peripherie
im Rotor angeordneten Arbeitszylinder darstellt, in
denen je ein Klappkolben derart arbeitet, daß er bei
einer vollen Rotorumdrehung 2z doppelte oder 4z einfache
Arbeitstakte ausführt. In jeder Verdichtereinheit
arbeiten immer zwei Klappkolben parallel. Jeder Klappkolben
vollzieht pro Rotorumdrehung 2z Zweitaktverdichtungen.
Grundsätzlich kann jede Verdichter- in eine Expansionseinheit
umgewandelt werden, denn nur die Art der im Gehäuse
bzw. in der Segmentdichtbuchse liegenden Steuermündungen
bestimmt, ob die Einheit ein Verdichter oder
ein Expander ist. Beide Arten können in ein und
derselben Maschine beliebig miteinander abwechseln. Zur
Gestaltung eines Motors beispielsweise im Joule-Prozeß
sind zwischen die Verdichter und Expander Brennkammern
zu schalten. Zum Beispiel lassen sich in eine Rotationsklappkolbenmaschine
½z Viertaktmotoren einbauen,
in denen jeder der 2z Klappkolben pro Rotorumdrehung 4z
Arbeitstakte vollzieht. Bei einer Maschine mit 16
Klappkolben werden so pro Rotorumdrehung 512 Arbeitstakte
in dem allerdings sehr kleinen Arbeitszylinder
von kreisausschnittförmigem Querschnitt ausgeführt, wobei
wieder jeweils 2 Zylinder auf einen Ausgang arbeiten,
der zwischen ihnen liegt und sich entlang der
ganzen Zylinderlänge erstreckt.
Die Vielzahl der vorhandenen Arbeitseinheiten erlaubt
aber auch, mehrstufige Verdichter und Expander in einem
Motor vorzusehen, indem für die einzelne Stufe je nach
Bedarf eine bis mehrere Einheiten parallel eingesetzt
werden. Damit gewährt die Rotationsklappkolbenmaschine
relativ große Freiheit bei der Auswahl des Kreisprozesses
und der Gestaltung großer und kleiner Verbrennungsmotoren.
Es bietet sich nämlich auch an, nur
die heißen Prozeßschritte in die gekühlte Rotationsklappkolbenmaschine
zu nehmen und für die ersten Verdichtungs-
und letzten Expansionsstufen Radialverdichter
und -turbinen oder weitere Rotationskolbenmaschinen
einzusetzen. Daraus ergeben sich, wenn man so will,
Kleingasturbinen mit einem Rotationsklappkolbenmotor
als Hochtechnologiebrennkammer.
Ein Kreisprozeß ist um so besser, je höher sein thermischer
Wirkungsgrad ist, je leichter er sich realisieren
läßt und je höheren Gütegrad der Motor dabei
erreicht, denn auch die mechanischen, die Leck- und
die Kühlverluste hängen vom Prozeß ab und müssen wie
der Aufwand und die spezifische Leistung in die Beurteilung
einbezogen werden. Es ist keineswegs so,
daß der Joule-Prozeß den optimalen Kreisprozeß für
den Rotationsklappkolbenmotor darstellt.
Selbst wenn die Gasturbine keine Abdicht- und Werkstoffprobleme
hätte, müßte sie, um konkurrenzfähig
zu werden, in ihrem Kreisprozeß unbedingt die Wärmerückführung
einsetzen. Das bedeutet aber einen hohen
Aufwand und zusätzliche Probleme beim Hochdruckwärmetausch.
Wenn die Hubkolbenmotoren trotz der Kühlverluste
erfolgreich sind, liegt das an günstigen
Zustandsänderungen, wie der isochoren Wärmezufuhr
oder einem hohen Kompressionsverhältnis. Andererseits
schließt der Joule-Prozeß in der isobaren Kompression
mit der besseren Wärmeabgabe ab, der bei den Kolbenmotoren
die isochore Kompression gegenübersteht, wegen
der sie letztlich mit Abgasturbinen ausgerüstet
werden. Siencnik u. a. [5] machen vermutlich einen
Fehler, wenn sie versuchen, unter Verzicht auf die
einfach vollziehbare isochore Wärmezufuhr die strukturell
unharmonische Regeneration und isobare Expansion
in arbeitsraumbildende Maschinen einzuführen.
Die isochore Wärmezufuhr gelangt mit kleinstmöglichem
Entropiezuwachs zur Prozeßhöchsttemperatur, wo
weitere Wärme mit kleinster Entropiezunahme isotherm
zugeführt wird. Dabei gestattet ein rechtzeitiger Übergang
in eine isentrope Expansion die Minimalhaltung
der Wärmeabgabe während der nachfolgenden isobaren
Kompression. Der Anmelder hat 1954 in einer Studienarbeit
das optimale Aufteilungsverhältnis von isothermer
zu isentroper Teilexpansion ermittelt. Je
nach Verdichtungsverhältnis und Prozeßhöchsttemperatur
ergeben sich 3 bis 5 Prozent Wirkungsgradverbesserung.
Es handelt sich aber um ein flaches Maximum,
bei dem der erste Teil der isothermen Expansion
den größten Gewinn bringt, so daß auf ihren letzten
Teil unter Umständen verzichtet werden kann.
Lassen sich die aufgezeigten, günstigen Zustandsänderungen
im Kreisprozeß für den neuen Motor zusammenfassen,
so werden ohne Regeneration gegenüber den bekannten
Vergleichsprozessen [6] erhebliche Gewinne
im thermischen Wirkungsgrad erzielt. Besonders günstig
ist es, wenn bei diesem Versuch eine schadstoffarme
Verbrennung und ein einfacher Motor entstehen.
Ausgehend vom dargestellten Stand der Technik ergibt
sich folgende Erfindungsaufgabe: Nutze die Eigenarten
der Rotationsklappkolbenmaschine bei der Aufstellung
eines Kreisprozesses, um aus ihr ohne Katalysator,
Rußfilter und Wärmetauscher einen einfachen, energiesparenden,
sehr schadstoffarmen, leichten und billigen
Vielstoffverbrennungsmotor zu machen!
Zur Lösung der Erfindungsaufgabe wird zunächst folgender
Kreisprozeß abgesteckt: Zwischen Auspuff und
Saugrohr isobare Kompression, dann der Einfachheit
halber isentrope Kompression (daß eine durch Zwischenkühlung
angenäherte, isotherme Kompression besser sein
kann, ist Stand der Technik), weiter isochore Wärmezufuhr
bis zur Prozeßhöchsttemperatur, dann isotherme
Teilexpansion und zum Schluß isentrope Teilexpansion.
Der thermische Wirkungsgrad dieses Kreisprozesses
liegt abhängig vom Verdichtungsverhältnis und der
Prozeßhöchsttemperatur bis zu 25 Prozent über dem des
Otto- sowie des Joule-Prozesses, wobei der Gewinn
mit steigendem Verdichtungsverhältnis abnimmt, bei
ε=10 aber immer noch 10 Prozent beträgt. Gleichzeitig
wächst die spezifische Leistung des Arbeitsgases
mehr als doppelt so stark. Wenn auch der thermische
Wirkungsgrad immer noch mit steigender Verdichtung
wesentlich besser wird, weshalb die ganz niedrigen
Verdichtungsverhältnisse ausscheiden, so ist die relativ
stärkere Verbesserung bei niedrigeren Verdichtungsverhältnissen
doch sehr günstig, weil diese Motoren
sich einfacher und mit besserem Gütegrad verwirklichen lassen.
Der anvisierte Kreisprozeß hat aber noch den Nachteil,
daß er im vorderen Teil dem Otto-Prozeß gleicht
und deshalb die Fremdzündung des Verbrennungsgemisches
mit der Beschränkung auf klopffestes Benzin sowie unnötigem
Aufwand erfordert. Obwohl bei der hohen Arbeitsspielfrequenz
und der Neuartigkeit der Arbeitsräume
diese Nachteile noch nicht endgültig erwiesen sind,
wird ihre Umgehung durch eine Prozeßänderung schon
definitiv vorgeschlagen, weil der entstehende Prozeß
den Rückgriff auf jeden denkbaren Brennstoff erlaubt,
für die schadstoffarme Verbrennung sehr günstig ist,
bestimmte Eigenarten der Rotationsklappkolbenmaschine
optimal nutzt und andererseits der Realisation ihrer
hohen Taktfrequenz sehr entgegenkommt. Das heißt aber
nicht, daß der entstehende Kreisprozeß nicht auch in
Hubkolbenmotoren angewandt werden könnte. Was daran
stört, sind lediglich die Umstände, daß jeder Zylinder
noch ein Ventil mehr bekommen würde und daß die Heißgassteuerung
mit Ventilen problematisch ist, während
die Rotationsklappkolbenmaschine die gekühlte, verlustarme
und leistungsfähige Schlitzsteuerung einsetzt.
Bei der Abänderung des Kreisprozesses wird die mangelhafte
Selbstzündfähigkeit von eingespritztem Brennstoff
bei niedrigen bis mittleren Verdichtungsverhältnissen
dadurch verbessert, daß das Arbeitsgas vor der
isochoren Wärmezufuhr zunächst isobar expandiert und
dabei auf die notwendige und sogar sehr hoch wählbare
Zündtemperatur aufgeheizt wird. Hierbei erfolgt
die Wärmezufuhr durch isobare Mischung mit rezirkuliertem,
heißem Arbeitsgas, das eine zusätzliche Prozeßschleife
durchläuft. Als deren ersten Schritt führt
es bei der Mischung mit der verdichteten Frischluft
eine isobare Kompression von der Prozeßhöchsttemperatur
auf die isochore Anfangstemperatur aus, die gleich
der gewünschten Zündtemperatur ist. Zur Schließung der
Zusatzschleife wiederholt das Rezirkulationsgas die
isochore Wärmezufuhr und die isotherme Teilexpansion
bis zum isentropen Verdichtungsenddruck, wobei es diese
Zustandsänderungen zusammen mit der Grundarbeitsgasmenge
durchläuft.
Da in der zusätzlichen Prozeßschleife die abgeführte
Wärme groß ist, hat sie einen schlechten thermischen
Wirkungsgrad. Andererseits überträgt aber die
im Kreisprozeß neue isobare Mischung die abgeführte
Wärme ohne Wärmetauscher einfach, wenn auch nicht
ganz verlustlos in den Grundprozeß, so daß dessen thermischer
Wirkungsgrad besser wird. Daher ist der Wirkungsgrad
des mit der Zusatzschleife versehenen Kreisprozesses
nur wenig schlechter als der des zuvor geschilderten
günstigen Vergleichsprozesses und sinkt
mit von Null an zunehmender Rezirkulationsgasmenge
nur langsam ab. Selbst wenn diese gleich der Grundarbeitsgasmenge
wird, ist der thermische Wirkungsgrad
noch höher als beim Otto- oder Joule-Prozeß. Je nach
Verdichtungsverhältnis, Prozeßhöchsttemperatur und
erforderlicher Zündtemperatur brauchen aber nur 10
bis 70% des Arbeitsgases rezirkuliert zu werden.
Der Ausdruck "Rezirkulation" ist zwar zutreffend,
aber dennoch leicht irreführend. In Wirklichkeit
wird das Arbeitsgas nämlich nicht zurückgeführt, sondern
nur in den Brennkammern zurückgelassen, in welchen
die isochore Wärmezufuhr sowie gemeinsam mit
expandierenden Arbeitsräumen die isotherme Teilexpansion
abläuft, wozu sich der erwähnte Aufbau der
Rotationsklappkolbenmaschine sehr gut eignet, nämlich
dadurch, daß die Steuerköpfe verschiedener Arbeitseinheiten
im Gehäuse in Drehrichtung des Rotors direkt
aufeinanderfolgen. In jeder Arbeitseinheit werden
zwei Arbeitstakte vollzogen. So kann hinter der
Einheit, die im ersten Takt das Ansaugen und im zweiten
Takt das Verdichten und Ausschieben der letzten
isentropen Verdichtungsstufe ausführt, die Arbeitseinheit
angeordnet werden, in der im ersten Takt die
isotherme Teilexpansion und im zweiten das dazugehörige
Ausschieben des heißen Arbeitsgases bei Verdichterenddruck
erfolgt.
Weiter läßt sich in den Segmenten der axial steifen,
peripher elastischen Dichtbuchse jeweils der Abschnitt
einer Arbeitseinheit zusammenfassen, aber derart, daß
das Segment sich von der Mitte der einen Einheit bis
zur Mitte der nächsten erstreckt. Dadurch liegt ein
und dasselbe Segment über dem Verdichtungs- und Ausschiebetakt
der letzten Verdichterstufe und dem Expansionstakt
der isothermen Teilexpansion. Wird nun
in dieses Segment die Brennkammer so breit, wie die
Steuerschlitze lang, derart eingebaut, daß sie vom
Beginn des Ausschiebens an bis zum Ende der isothermen
Teilexpansion zum Rotor hin offen ist, so ergibt
sich von selbst der im entwickelten Kreisprozeß vorgeschriebene
Ablauf der Zustandsänderungen vom Ende
der isentropen Kompression bis zum Ende der isothermen
Teilexpansion einschließlich der zusätzlichen
Prozeßschleife.
Durch den Prozeßablauf hängt die Brennkammergröße
von der Arbeitsraumgröße ab, welche gleich dem Vorlumen
eines Arbeitszylinders minus dem des Klappkolbens
ist. Die Prozeßdaten erfordern, daß die Brennkammer
etwa 1,5fach so groß bzw. 3fach so groß
wird, da immer zwei Arbeitsräume parallel geschaltet
sind. Trotzdem ist die Brennkammer immer noch außerordentlich
klein, z. B. 35 cm³ Volumen. Da sie mit
der angegeben langen und breiten Fläche zum Rotor hin
offen sein muß, kann sie als kleiner Metall- oder
Keramiknapf wärmeisoliert in das gekühlte Dichtbuchsensegment
eingebaut werden, wobei ihre Wandtemperatur
durch Bemessung der Isolationsstärke so hoch wie
eben zulässig, bei Siliciumkarbid beispielsweise 1600 K,
einzustellen ist.
Zu Beginn der Frischlufteinschiebung befindet sich
in dieser kleinen, heißen Brennkammer heißes Arbeitsgas
mit einer Temperatur von ca. 2000 K. Die Frischlufteinschiebung
dauert etwa 0,5 ms. Während sie aus
dem gerade ankommenden Steuerschlitz heraus geschieht,
ist der vorherige noch an die Brennkammer angeschlossen
und entnimmt ihr noch das gleiche Volumen an Heißgas,
das an Frischluft eintritt. Bei Taktende wird
dieser Steuerschlitz an der Endkante der Brennkammeröffnung
geschlossen, während der nachfolgende noch
über den ganzen nächsten Arbeitstakt mit der Brennkammer
verbunden ist, die Klappkolben in den zugehörigen
Arbeitsräumen aber aufgehört haben, Frischluft
einzuschieben und statt dessen langsam mit dem Rückhub
beginnen.
Während dieser Totphase der Klappkolben findet in
der Brennkammer die isochore Wärmezufuhr durch Verbrennung
von eingespritztem Brennstoff mit der Frischluft
statt. Das Einspritz- und Brenngesetz wird aber
so gestaltet, daß die Wärme, die in der isothermen
Teilexpansion zugeführt werden soll, erst und entsprechend
frei wird, wenn und wie der angeschlossene
Arbeitsraum expandiert. Die isotherme Teilexpansion
endet, sobald der nächste Steuerschlitz die Anfangskante
der Brennkammer erreicht, um Frischluft einzuschieben.
Es ist nicht notwendig, daß die Frischluft sich vor
der Verbrennung vollkommen mit dem vorhandenen Heißgas
vermischt, das sich mit dem entstehenden Verbrennungsgas
erneut mischen muß, um die Prozeßhöchsttemperatur
zurückzuerlangen. Vielmehr wird der Brennstoff
in zahlreichen kleinen Strahlen über die Brennkammerbreite
verteilt so in das Heißgas eingespritzt,
daß er in diesem blitzschnell aufbereitet wird, bevor
er auf den Frischluftstrahl trifft. Die starke Auffächerung
des Brennstoffstrahls ist wegen des flachen
Luftstrahles nötig, wegen der kleinen erforderlichen
Eindringtiefe von nur wenigen Millimetern aber auch
möglich. Die vielen äußerst dünnen Strahlen (0,2-
0,4 ⌀) brechen sehr schnell in sehr feine Tröpfchen
auf, was den Zündvorgang verkürzt. Unter Umständen
kann auch eine Aufspritzung auf die extrem heiße Brennraumwand
in die Aufbereitung einbezogen werden.
Über den Zündverzug bei so hohen Temperaturen liegen
keine Daten vor. Bei Extrapolation beispielsweise der
Messungen von Scheid/Reuter [7] und Ciezki/Adomeit
[8] darf aber mit Zündverzugszeiten von weit unter
einer Millisekunde gerechnet werden, so daß die hochfrequente
Verbrennung realisierbar erscheint. Es werden
nämlich Taktfrequenzen von 300 bis 400 Hz angestrebt,
so daß für die ganze isochor-isotherme Verbrennung
nur so viel Zeit zur Verfügung steht, wie in
einem konventionellen Dieselmotor der Zündverzug kostet.
Man darf aber erwarten, daß sich diese rapide
Verbrennung gut durchführen läßt, weil die Brennkammer
so klein und heiß ist, weil das Gas so heiß und
anhaltend turbulent ist und weil der Brennstoff so
gut eingemischt und aufbereitet wird. Außerdem braucht
die Nachreaktion am Ende des Arbeitstaktes nicht abgeschlossen
zu sein, da das Arbeitsgas im nächsten
Takt bei der Ausschiebung aus dem Expansionsarbeitsraum
in den heißen Heißgaszwischenspeicher seine hohe
Temperatur und Turbulenz beibehält. Darüber hinaus
hat es in diesem und in der ersten isentropen Expansionsstufe
noch erheblich mehr Zeit zur vollkommenen
Ausreaktion als notwendig. In dem darauffolgenden
Heißgasspeicher zwischen den isentropen Expansionsstufen
hat sich die Gastemperatur soweit abgesenkt
und besteht genügend Zeit für das Rückgängigmachen
der CO₂-Dissoziation.
Deshalb ist Stickoxyd der einzige Schadstoff, der in
diesem Motor entstehen kann, was sich aber auch weitgehend
vermeiden läßt. Wenn auch die Arbeitstakte sehr
kurz sind, ergibt sich doch eine längere Gesamtheißzeit
als beispielsweise in einem Dieselmotor. Dafür
ist aber das Gemisch homogener und stärker durchmischt,
und die Stöchiometrienähe läßt sich besser meiden. Die
hohe Gastemperatur bei der Brennstoffeinspritzung erlaubt
eine magere Verbrennung mit Luftüberschuß, was
auch notwendig ist, um die Prozeßhöchsttemperatur
so niedrig zu halten, daß wenig Stickoxyd entsteht.
Für den thermischen Wirkungsgrad, nicht für den Gütegrad,
wird man sie aber möglichst hoch einstellen,
wobei der erstere allerdings schon bei relativ niedriger
Höchsttemperatur gut ist und nur noch langsam
mit ihr steigt. Diese Optimierungsaufgabe muß bei der
Entwicklung des Rotationsklappkolbenmotors gelöst
werden.
Die beschriebenen beiden Arbeitseinheiten mit der
tangentialen Brennkammer stellen den wesentlichen
Bestandteil eines Rotationsklappkolbenmotors zur
Lösung der Erfindungsaufgabe dar. Infolge des Zusammenwirkens
von Brennkammer und Arbeitsraum hängt
das Verdichtungsverhältnis der einbezogenen isentropen
Verdichtungsendstufe von der Prozeßhöchsttemperatur
und der isochoren Anfangs-, der gewählten Zündtemperatur
ab. Wie eingangs erwähnt, können die noch
fehlenden Verdichter und Expander als Teile der Klappkolbenmaschine
oder auch anders gestaltet werden. Die
geschilderte Viertakteinheit mit vier Klappkolben
kann man mehrfach um den Rotor herum anordnen und die
Ein- und Auslässe zusammengefaßt zu den anderen Komponenten
hinschalten.
Die Brennkammer des Rotationsklappkolbenmotors hat
im Gegensatz zu den in modernen Pkw-Dieselmotoren
gebräuchlichen Vorkammern keinen Schadraumeffekt.
Die Dieselmotoren sind als schärfste Konkurrenten
anzusehen. Die Vor- und Nachteile der entstandenen
Konfiguration ihnen gegenüber werden noch einmal aufgelistet:
- Vorteile:
- a) Bedeutend kleineres und leichteres Triebwerk; Konzentration der Verbrennung auf 1 bis 2 heiße Brennkammern.
- b) Kreisprozeß mit besserem thermischem Wirkungsgrad.
- c) Geringere Gesamtverluste durch Kühlung, Reibung, Undichtheit, Schadraum und Strömung. Aufgrund von c) und b) stark verringerter Brennstoffverbrauch.
- d) Schadstoffärmeres, ruß- und geruchfreies Abgas.
- e) Vielstoffähigkeit; Selbstzündung auch bei relativ zündunwilligen Brennstoffen.
- f) Einfachere Einspritzanlage mit nur einer Pumpe und nur ein bis zwei Düsen.
- Nachteile:
- g) Noch unbekannte, unentwickelte Technik.
- h) Relativ hohe Anforderungen an die Präzision.
- i) Komplexerer Aufbau, viele, wenn auch gleiche, einfach gekröpfte und sehr kleine Kurbelwellen, viele, wenn auch einteilige und winzige Pleuel, viele, wenn auch sehr kleine Zahnräder und viele kleine Lager, die sich aber in wenigen Scheiben befinden, angepreßte Segmentdichtbuchsen.
- j) Unbekanntes Verschleißverhalten z. B. der Gewindewellendichtungen, der Dichtungen und der Klappkolben.
- k) Wahrung einer eng tolerierten Ölviskosität bei Ölkühlung, aber im Langzeitbetrieb.
Die meisten Vor- und Nachteile gelten auch gegenüber
dem Ottomotor. Hinzu kommt, daß dieser einen
aufwendigen Katalysator benötigt. Die Kleingasturbine
steht bei kleineren Motoren völlig außerhalb
der Konkurrenz. Bei mittleren bis größeren Motorleistungen
kann sie durch Kombination mit dem Rotationsklappkolbenmotor
sehr leistungsfähig werden.
Im folgenden wird in den Fig. 1 bis 4 ein Ausführungsbeispiel
gezeigt, bei dem außer dem geschilderten
Hochtemperaturteil des Motors die erste isentrope
Expansionsstufe in zwei Arbeitseinheiten einer
halben 16klappigen Rotationsklappkolbenmaschine mit
hineingenommen worden ist, um die Austrittstemperatur
aus dieser gekühlten Einheit auf ein für eine ungekühlte
Turbine zulässiges Niveau abzusenken.
Im einzelnen zeigt
Fig. 1 den ausgewählten Kreisprozeß mit Rezirkulationsschleife
im T-s-Diagramm,
Fig. 2 einen Querschnitt durch den Motor längs der
Linie II-II in Fig. 3,
Fig. 3 einen Längsschnitt längs der Linie III-III
in Fig. 2, der die Brennkammer schneidet, und
Fig. 4 einen Längsschnitt längs der Linie IV-IV in
Fig. 2, der die Ausschiebeöffnung aus dem isothermen
Expander schneidet.
Zu Fig. 1: Der theoretisch optimale Prozeß erfordert
im allgemeinen ein größeres Druckverhältnis der isothermen
Teilexpansion als das der Prozeßschleife, das
durch das Verhältnis von Höchst- zu Zündtemperatur
festgelegt ist. Das würde bedeuten, daß die Grundarbeitsgasmenge,
nachdem sie aus dem gemeinsam mit der
Rezirkulationsgasmenge durchlaufenen ersten isothermen
Expander ausgeschoben worden ist, in einen zweiten
eintreten muß. Da dieser bei der festliegenden
Arbeitsraumgeometrie entweder 2, 3 oder 4 Arbeitseinheiten
umfassen müßte, könnte er auch nur ein festes,
wahrscheinlich nicht das optimale Expansionsverhältnis
anbieten. Es ist auch nicht sicher, ob noch genügend
Sauerstoff für die neue Verbrennung vorhanden wäre.
Weiter würde die Zeit, in der sich Stickoxyd bildet,
erheblich verlängert. Deshalb ist der Optimalprozeß
nur gestrichelt eingezeichnet, während zu dem vorzugsweise
auszuführenden verkürzten Prozeß der thermische
Wirkungsgrad formuliert wird.
Der Kreisprozeß besteht aus zwei Teilen:
- a) Grundprozeß für die Arbeitsgasmenge m:
1-2: Isobare Kompression, 2-3: Isentrope Kompression (9-3: Letzte Stufe der isentropen Kompression), 3-4: Isobare Expansion, 4-5: Isochore Wärmezufuhr, 5-6: Isotherme Expansion, 6-1: Isentrope Expansion (6-10: Erste Stufe der isentropen Expansion), (theor. optimal: 5-7: Isotherme Expansion, 7-8: Isentrope Expansion). - b) Zusätzliche Prozeßschleife für m r :
6-4: Isobare Kompression, 4-5: Isochore Wärmezufuhr, 5-6: Isotherme Expansion.
Zugeführte Wärme:
mQ₃₄ + (m+m r ) (Q₄₅+Q₅₆) = mc p (T₄-T₃) + (m+m r ) [c v (T₅-T₄) + RT₅ln(p₅/p₆)]
Abgegebene Wärme:
mQ₁₂ + m r Q₆₄ = mc p (T₁-T₂) + m r c p (T₆-T₄)
Durch isobare Mischung zurückgeführte Wärme:
m r Q₆₄ = mQ₃₄
Thermischer Wirkungsgrad:
In der Fig. 2 ist auf 180° Umfang einer Rotationsklappkolbenmaschine
ein Kernmotor, der von Punkt 9
bis Punkt 10 des gezeigten T-s-Diagramms arbeitet,
angeordnet. Auf diesem Abschnitt enthält der Rotor
51 acht Arbeitszylinder 52, in denen je ein Klappkolben
53 gegenphasig zu den Nachbarklappkolben hin-
und herklappt derart, daß er bei 45° Rotordrehung
einen Hin- und Herschwenk ausführt. Am Rotorumfang
befindet sich zwischen den benachbarten Arbeitszylindern
jeweils ein gemeinsamer Gaswechselkanal 54 mit
dem Steuerschlitz 55, der sich entlang der ganzen Zylinderlänge
erstreckt (siehe Fig. 3/4).
Von der axial steifen, radial und peripher elastischen
Dichtbuchse 57, die den Rotor 51 mit Mikrospalt
56 umschließt, sind fünf Segmente 58, 59, 60, 61, 62
sichtbar, die durch die gummielastische Einlage 63
dicht miteinander verbunden und durch kaltes, die
Kanäle 64 durchfließendes Öl gekühlt sind. Die Segmente
der Dichtbuchse werden jeweils durch zwei Hydraulikkolben
65/66, eventuell von dem unter Einspritzdruck
stehenden Brennstoff, auf den Ölfilm über den
Gewindewellendichtungen 67/68 im Mantel des Rotors
51 gepreßt. Die Größe der Hydraulikkolben 65/66 entspricht
der notwendigen Anpressung, die sich aus dem
unter dem jeweiligen Segment auftretenden und dem außen
auf ihm lastenden Druck ergibt. In Umfangsrichtung
festgehalten, schwimmen die Buchsensegmente 58-62 auf
den Sperrölfilmen, die sich bei Rotordrehung über den
gegenläufigen Gewindewellendichtungen 67/68 aufbauen.
Die Ölfördergewinde 67 verhindern, daß Öl in die
Dichtspalte 56 unter den Buchsensegmenten zwischen
den Ein- und Auslässen 72-77 eintritt und erzeugen
einen Sperrdruck, der über dem mittleren Gasdruck am
Rotorumfang im Dichtspalt 56 liegt. Die Fördergewinde
68 bauen denselben Sperrdruck vom Niederdruck des
Öls im Gehäuseraum 69 aus auf, wobei sich die Dichtspalte
70 über den Ölfördergewinden 67/68 anpressungsabhängig
auf die benötigte Spalthöhe einstellen, die
gleich der im trockenen Spalt 56 ist. Die Anpressung
der Segmente ist so auszulegen, daß sich unter allen
Segmenten in etwa die gleiche Mikrospalthöhe ergibt.
Infolge des unterschiedlichen Gasdrucks schwankt die
Breite der Ölfilme in den Spalten 70 von Segment zu
Segment, aufgrund der Massenträgheit jedoch nur wenig.
Wenn der Rotor 51 steht, setzt die schwimmende elastische
Dichtbuchse 57 sich infolge der Anpressung
auf die Weichdichtungen 71 im Rotormantel auf, so daß
auch dann kein Sperröl in den ohnehin verschwindenden
Dichtspalt 56 hineinkriechen kann. In diesem Fall umschließt
der Innenmantel der Dichtbuchse den Rotor
fugenlos. Wenn er im Betrieb drehzahlabhängig um einige
Hundertstel von Millimetern abhebt, öffnen sich
zwischen den Segmenten axiale Fugen in der Dichtfläche,
die weniger als halb so breit und deshalb nicht
schädlich sind. Auch bei hohen Differenzdrücken lassen
die engen Dichtspalte 56 nur wenige Prozent des
Arbeitsgases, das um so zäher ist, je heißer es ist,
unter der Dichtbuchse in Umfangsrichtung von den Hoch
zu den Niederdruckmündungen 72-77 fließen, die sich
in den Segmenten 58-62 abwechseln. In axialer Richtung
kann durch die Sperrölfilme hindurch kein Leckgas
abströmen.
Der Weg des Arbeitsgases durch den Motor beginnt,
wenn der Verdichter 79 der ersten isentropen Stufe
es als Frischluft ansaugt und in den Zwischenspeicher
80 drückt, der als Pufferraum die Druckschwankungen,
die gegebenenfalls schon mit dieser Kompression, auf
jeden Fall aber mit der nachfolgenden verbunden sind,
dämpft. Bei jeder Drehung des Rotors 51 um einen Arbeitstakt
=22,5° läuft ein Steuerschlitz 55 an der
Eintrittsmündung 72 entlang, und die Klappkolben 53
saugen vorverdichtete Luft aus dem Zwischenspeicher
80 in die beiden Arbeitsräume 92. In den beiden nächsten
Arbeitstakten wandert derselbe Steuerschlitz 55
unter dem Dichtbuchsensegment 59 her, in dem sich
die Brennkammer 81 befindet, deren zum Rotor hin liegende
Öffnung den Auslaß 73 aus dem Verdichter und
den Einlaß 74 in den isothermen Expander umfaßt. Im
ersten Abschnitt des ersten Taktes ist der Steuerschlitz
55 durch das Dichtbuchsensegment 59 abgesperrt,
und die Klappkolben in den Arbeitsräumen 92 komprimieren
die vorverdichtete Luft zu Ende. Sobald der
Steuerschlitz die Brennkammer erreicht, wird die Druckluft
in diese eingeschoben, wobei die Arbeitsräume 92
sich auf die Größe Null zu den Räumen 82 reduzieren.
Die Brennkammer 81 ist als heiße Keramikschale 83 mit einer
Isolierschicht 14 in das gekühlte, radial erweiterte
Buchsensegment 59 eingebaut und enthält auf ihrer Breite
eine Reihe von Einspritzöffnungen 84, hinter denen eine
Rohrdüse 85 mit entsprechend vielen parallelen Einspritzbohrungen
48 liegt. Aus diesen heraus erfolgt jeweils um
die Zündverzugszeit vor der Drucklufteinschiebung eine Einspritzung
von Brennstoff. In der heißen Brennkammer 81 befindet
sich zu dieser Zeit Brenngas vom Vortakt mit Prozeßhöchsttemperatur
und Verdichterenddruck. Der Brennstoff
dringt nicht sehr tief in das zähe Heißgas ein, sondern wird
sofort zersprüht, verteilt und verdampft. In der Umkehrphase
der Klappkolben 53 trifft die komprimierte Frischluft auf
die heiße Brennstoffwolke und verbrennt sie fast schlagartig,
wodurch der Gasdruck isochor auf den Prozeßhöchstdruck
steigt.
Während man beim Dieselmotor derartig steile Druckanstiege
nicht liebt und zu mildern versucht, ist das beim Klappkolbenmotor
anders, weshalb er auch für Benzin und Wasserstoff
geeignet erscheint. Es ergeben sich zwar ebenfalls Belastungsspitzen
für das Triebwerk, aber die Frequenz der Verbrennungen
ist 6- bis 10fach höher, und die Explosionsstöße sind
allein dadurch entsprechend kleiner, während aber auch das
optimale Druckniveau vermutlich niedriger sein wird. Der Rotationsklappkolbenmotor
kann und muß mit steilem Druckanstieg
verbrennen.
Im zweiten Arbeitstakt der Steuerschlitzpassage über die
Brennkammeröffnung dringt das Druckgas in die jetzt expandierenden
Arbeitsräume 82 ein und leistet Arbeit an den Klappkolben
53. Gleichzeitig sendet ein Nachpuls neuen Brennstoff
aus der Düse 85 in die Brennkammer, damit er zur Aufrechterhaltung
der Höchsttemperatur verbrennt. Das in der Brennkammer
vorgefundene und das neugebildete Brenngas expandieren
gemeinsam isotherm. Die Arbeitsräume 82 nehmen die Grundarbeitsgasmenge
als Heißgas mit Höchsttemperatur und Verdichterenddruck
wieder auf, um sie während des ganzen nächsten
Arbeitstaktes, wenn derselbe Steuerschlitz 55 über
den Auslaß 75 streicht und die Klappkolben wieder
zu ihm hinklappen, in den Hochtemperaturgasspeicher
78 auszuschieben. Das Rezirkulationsarbeitsgas bleibt
mit gleichem Zustand erneut in der Brennkammer zurück,
an welcher gleichzeitig schon der nächste Steuerschlitz
55 mit der Wiederholung der geschilderten
Arbeitsgänge beginnt.
Der Hochtemperaturgasspeicher 78 ist als wärmeisolierte,
geschlossene, keramische Röhre derart in das
zylindrische Motorgehäuse 15 eingebaut, daß er Temperaturdehnungen
ausführen kann, dabei aber dicht sowie
dicht mit dem Auslaß 75 und den beiden Einlässen 76
verbunden bleibt. Der axial danebenliegende, nicht
sichtbare Sammelkanal für die Auslässe 77 ist gleichartig
aufgebaut. Der Hochtemperaturgasspeicher 78
besteht aus gewölbeartig zusammengestellten Kanalstücken
95, die mit glattgeschliffenen radialen Endflächen
aneinanderliegen und durch Druckfedern 96 zusammengepreßt
sind. Die Kanalstücke 95 sind mit eingeschliffenen
Sitzen auf die von den Ein- und Auslaßmündungen
kommenden Keramikrohrstutzen 93/94 aufgesteckt.
In den Arbeitstakten wird die Grundarbeitsgasmenge
aus den zwei Arbeitsräumen 87 in den Heißgasspeicher
78 ein- und aus diesem heraus in die vier
Arbeitsräume 86 ausgeschoben. In diesen expandiert
das Arbeitsgas isentrop im Raumverhältnis 1 : 2, um anschließend
bzw. auch parallel aus den Arbeitsräumen
88 über die Auslässe 77, den Sammelkanal und die
Anschlußleitung 89 in den zweiten Heißgasspeicher 90
zu gelangen. Dort ist der Punkt 10 des Kreisprozesses
erreicht und vollzieht sich bei ermäßigtem
Temperaturniveau die CO-CO₂-Nachreaktion, bevor das Arbeitsgas
in der Expansionsmaschine 91 auf den Außendruck
bis zum Punkt 1 des Kreisprozesses ausexpandiert.
Der dargestellte Prozeß beansprucht 180° des Motorumfangs.
Auf den anderen 180° wird er entweder
wiederholt oder sie werden für die erste Stufe der
Verdichtung genutzt. Ob man für die zweite Stufe der
isentropen Expansion besser eine Rotationskolbenmaschine
oder eine Turbine einsetzt, muß sich in der
Entwicklung ergeben.
Das Planeten-Kurbelgetriebe, das die Klappkolben
beim Umlauf des Rotors hochfrequent hin- und herschwingen
läßt, gehört nicht zum Umfang der Erfindung und
ist nicht dargestellt. Es ist aber in den Rotor integriert
und befindet sich als sehr effektives, starkes
und robustes Organ ein- oder beiseitig axial neben
den Arbeitszylindern 52, durch welche die Klappkolbenwellen
45 hindurchlaufen, die die Klappkolben 53
tragen. Die Klappkolbenwellen 45 sollen möglichst nah
bei den Arbeitszylindern axial geführt sein, z. B.
durch die beidseitigen Bundlager 34, damit die Klappkolben
auch bei der unvermeidbaren, aber möglichst
kleinen Temperaturdehnung der Klappenwellen noch mit
geringem Axialspiel frei oszillieren können. Das Radialspiel
der Radialgleitlager 18/19 ist ebenfalls
klein, so daß die kleinen Klappkolben trotz Berührungslosigkeit
allseits mit sehr engen Spalten zu den Wänden
der Arbeitszylinder hergestellt werden können.
Das ist notwendig, damit die Spalte, laminar durchströmt,
hohe Prozeßdrücke mit kleinen Leckverlusten abdichten.
Wellendichtringe 46 verhindern, daß Drucköl in die
Arbeitszylinder übertritt, wobei aber auch die trockenen
Dichtspalte 40 an den Klappkolbenwellen Leckkanäle
für das Arbeitsgas darstellen und sehr eng zu
halten sind.
Damit die engen Spalte auch im Motorbetrieb gewahrt
bleiben, werden sowohl die Arbeitsraumwände als auch
die Klappkolben durch intensive Kühlung kalt gehalten.
Für die letzteren wird z. B. das Drucköl für die Schmierung
der Gleitlager 18, 19, 34 sowie der weiteren, nicht
gezeigten Gleitlager an den Klappkolben- und Kurbelwellen
gekühlt über Bohrungen 47 und Dichtungen 43
durch die Zentralbohrungen 44 der Klappkolbenwellen
45 geleitet. Von diesen aus wird es über Bohrungen 42
durch die Hohlräume 49 der Klappkolben 53 umgelenkt,
um sie von innen zu kühlen.
Zur Kühlung der Arbeitszylinder 53 fungiert der Rotor
51 selbst als Kühlölförderpumpe. Durch die Bohrungen
30 saugt er in Nabennähe kaltes Öl aus dem
Gehäuseraum 69 an und fördert es mit Hilfe der Fliehkraftwirkung
durch die Hohlräume 31 in seinem Mittelstück
sowie über die Bohrungen 32 und durch die radialen
Kanäle 37 in den Stirnwänden der Arbeitszylinder
in die axialen Bohrungen 36, die es neben den Gewindewellendichtungen
am Rotorumfang wieder in den Gehäuseraum
69 ausstoßen. Die axialen Bohrungen 36 führen
das Kühlöl auch durch die Deckwände 33 im Rotormantel
über den Arbeitszylindern 52, wobei es von
Zylinder zu Zylinder abwechselnd nach rechts und nach
links geleitet wird. Auf diese Weise durchströmt das
Kühlöl alle Arbeitsraumwände flächendeckend und mit
relativ hoher Geschwindigkeit. Durch Kühlschlangen
39 wird das Öl im Gehäuseraum 69 oder auch außerhalb
des Motors rückgekühlt. Auch für die Gewindewellendichtungen,
die es ebenfalls versorgt, muß seine Temperatur
in engen Grenzen gehalten werden.
Der Rotor 51 ist in Wälzlagern 35 im Motorgehäuse 15
gelagert, und der Gehäuseraum 69 ist mit Wellendichtringen
38 gegen Ölaustritt abgedichtet.
- Literatur: [1] Wankel, F.: Einteilung der Rotationskolbenmaschinen. Deutsche Verlagsanstalt, Stuttgart 1963
- [2] DE 33 23 397 A1: Rotationsmaschine mit Klappkolben.
- [3] EP 01 30 436 A1: Rotationskolbenmaschine als Expansionsmaschine oder Verdichter.
- [4] DE 35 40 369 A1: Gegenläufige Gewindewellendichtung sowie berührungslose, trockene Spaltdichtung mit selbsttätiger Minimalspalteinstellung.
- [5] Siencnik, L., J. Keylwert, P. Hofbauer, B. Wiedemann: Arbeitsraumbildende Maschinen mit innerer, kontinuierlicher Verbrennung (IKV). 2nd Symp. Low Pollution Power Systems Development, Düsseldorf, Nov. 1974, BMFT
- [6] Dubbel, Taschenbuch für den Maschinenbau, 14. Aufl., 1981, Springer-Verlag, Berlin Heidelberg New York, D Thermodynamik, S. 236-238, P Kolbenmaschinen-Verbrennungsmotoren, S. 791-808
- [7] Scheid, E., U. Reuter: Erste Untersuchungen des Zündverhaltens bei Einspritzung in eine Druckkammer unter Dieselmotorischen Randbedingungen. Sonderforschungsbereich 224, Kolloquium "Motorische Verbrennung" 18.-19. Nov. 1985, RWTH Aachen
- [8] Ciezki H., G. Adomeit: Selbstzündverhalten von N- Heptan-Luft-Argon-Gemischen. Sonderforschungsbereich 224, Koll. "Mot. Verbr." Nov. 1985, RWTH Aachen
Claims (3)
1. Motor mit einem Rotor mit zahlreichen sektorförmigen
Kammern, in denen jeweils ein Klappkolben
schwenkbar gelagert ist, wobei jeweils
2 benachbarte Klappkolben gegenphasig zueinander
bewegt werden,
gekennzeichnet durch
- a) mindestens eine feststehende Brennkammer, an die periodisch und alternierend ein komprimierender Arbeitsraum des Motors zur Zufuhr verdichteter Luft, mit der eingespritzter Brennstoff verbrannt wird, und ein expandierender Arbeitsraum des Motors zur Entspannung und Abfuhr des Arbeitsgases angeschlossen werden,
- b) einen Arbeitsprozeß, bei dem
- ba) das Arbeitsgas (Luft, Rauchgas) folgende
Zustandsänderungen durchläuft:
isobare Abkühlung (1-2), isentrope Kompression (2-3), isobare Erwärmung (3-4), isochore Wärmezufuhr (4-5), isotherme Expansion (5-6) und isentrope Expansion (6-1), - bb) ein Teil des Arbeitsgases eine zusätzliche
Kreisprozeßschleife mit folgenden Zustandsänderungen
ausführt:
isobare Abkühlung (6-4), isochore Wärmezufuhr (4-5) und isotherme Expansion (5-6), - bc) das in der Zusatzschleife arbeitende Gas die in der isobaren Abkühlung (6-4) abzugebende Wärme an das Arbeitsgas des Grundprozesses für die Ausführung der isobaren Erwärmung (3-4) überträgt, indem es isobar mit dieser Gasmenge vermischt wird.
- ba) das Arbeitsgas (Luft, Rauchgas) folgende
Zustandsänderungen durchläuft:
2. Motor nach Anspruch 1, der am Umfang des Rotors
(51) durch eine schwimmende, axial steife, radial
und peripher elastische, in Sektoren unterteilte
Dichtbuchse (57) abgedichtet ist, dadurch
gekennzeichnet, daß die Brennkammer
(81) mit einer äußeren Wärmedämmung (14) als
Metall- oder Keramikschale (83) in einen gekühlten
(64) Sektor (59) der Dichtbuchse (57) eingebaut
ist, derart, daß die Brennkammeröffnung
(73, 74) am Rotor (51) anliegt und entsprechend
der Rotorstellung den Auslaß (73) eines komprimierenden
Arbeitsraumes (92) bzw. den Einlaß
(74) eines expandierenden Arbeitsraumes (87)
überlappt.
3. Motor nach den Ansprüchen 1 bis 2, dadurch
gekennzeichnet, daß neben den
Klappkolben (53) und den Dichtbuchsensektoren
(58-62), die über Hohlräume (49) und Kühlkanäle
(64) flüssigkeitsgekühlt sind, auch die Wände
der Arbeitsräume (53) flächendeckend durch
strömende Flüssigkeit in Hohlräumen (31), Bohrungen
(32), radialen Kühlkanälen (37) und axialen
Bohrungen (36) gekühlt sind, wobei dieses
System als in den Rotor (51) integrierte Zentrifugalpumpe
mit nabennahen Ansaugbohrungen (30)
und peripheren Austrittsöffnungen (36) ausgebildet ist.
Priority Applications (1)
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DE19863603132 DE3603132A1 (de) | 1986-02-01 | 1986-02-01 | Rotationsklappkolben-verbrennungsmotor |
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Publications (2)
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DE3603132A1 DE3603132A1 (de) | 1986-06-05 |
DE3603132C2 true DE3603132C2 (de) | 1988-06-23 |
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Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE3603132A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4304423C2 (de) * | 1993-02-13 | 2001-11-29 | Irm Antriebstech Gmbh | Wärmekraftmaschine |
DE102008050014B4 (de) * | 2008-04-17 | 2011-04-07 | Zink, Alexander M., Dipl.-Ing. | Kreiskolbenverbrennungsmotor |
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DE3809386C2 (de) * | 1988-03-16 | 1996-01-11 | Bernau Klaus Juergen | Rotationskolbenmotor |
EP0563456A1 (de) * | 1992-04-01 | 1993-10-06 | Tore Gustav Owe Berg | Brennkraftmaschine mit hoher Leistung |
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DE3323397A1 (de) * | 1983-06-29 | 1985-01-31 | Deutsche Forschungs- und Versuchsanstalt für Luft- und Raumfahrt e.V., 5000 Köln | Rotationsmaschine mit klappkolben |
DE3540369A1 (de) * | 1985-11-14 | 1986-05-07 | Albrecht Dipl.-Ing. 5060 Bergisch Gladbach Kayser | Gegenlaeufige gewindewellendichtung sowie beruehrungslose, trockene spaltdichtung mit selbsttaetiger minimalspalteinstellung |
-
1986
- 1986-02-01 DE DE19863603132 patent/DE3603132A1/de active Granted
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DE4304423C2 (de) * | 1993-02-13 | 2001-11-29 | Irm Antriebstech Gmbh | Wärmekraftmaschine |
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DE3603132A1 (de) | 1986-06-05 |
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