DE3600827A1 - Radarverfahren zur hubschrauberentdeckung - Google Patents
Radarverfahren zur hubschrauberentdeckungInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Radarverfahren zur
Hubschrauberentdeckung innerhalb eines zu überwachenden
Raumes.
Schwebende Hubschrauber, welche für militärische Aufgaben
nur kurzzeitig, z. B. 20 bis 30 Sekunden, über dem
Horizont aus einer Abschattung auftauchen, sind bekanntlich
mit eingeführten Radarsystemen nur sehr unsicher zu
entdecken.
Durch den Schwebeflug wird vom Hubschrauberkörper nur ein
Echosignal ohne Dopplerverschiebung erhalten. Wegen der
notwendigen Unterdrückung der Bodenechosignale durch
Festzielunterdrückungs- oder Dopplerfilter werden auch
diese Zielechosignale unterdrückt. Nur einzelne, von den
Rotorblättern des Hubschraubers kommende Echosignale
bieten daher eine Möglichkeit, einen schwebenden
Hubschrauber bei gleichzeitig empfangenen Bodenechos zu
entdecken, da sie von der Festzielunterdrückung nicht
weggefiltert werden können. Die Rotorblätter reflektieren
erfahrungsgemäß nur für relativ kurze Zeiten (ca. 100 bis
200 µs) und mit einer langen Wiederholperiode (ca. 30
bis 60 ms), vergleiche dazu die Literaturstellen:
- 1) F. Chevalier, C. Delhote, C. Coulombeix, C. Schnaider:
Signatures des cibles et des fonds et traitement des signaux radar. AGARD Conf. Preprint No. 364 S. 6-7 - 2) L. H. Phillpotts:
Helicopter main rotor blade detection, RSRE divisional memo, April 1984 - 3) G. Retzer:
Radar Signatures of Helicopter, AGARD Conf. Preprint No. 364, S. 27-1 (Abstract).
Um dem konventionellen Radar die Chance zu sichern,
wenigstens ein "Aufleuchten" des Rotors auszunutzen
(L. H. Phillpotts: Helicopter main rotor blade detection
RSRE divisional memo, April 1984), muß sich die Antenne
so langsam drehen, daß sich die Antennenkeule in der
maximalen Wiederholperiode (z. B. 60 ms) nur um eine
Keulenbreite (z. B. 2°) bewegt. Daraus resultiert eine
Umdrehungszeit von beispielsweise mindestens Tu = 0,06 ·
360/2 = 10,8 s. Eine solche Umdrehungszeit ist für andere
Aufgaben von Nahbereichs-Radars und bezüglich der Erscheinungszeit
des Hubschraubers jedoch ziemlich lang.
Außerdem muß die Pulsfolgefrequenz des Radars so hoch
sein, daß während des kurzen "Aufleuchtens" des Rotors
dieser auch wenigstens einen Impuls erhält. Daraus folgt
eine Pulsfolgefrequenz von mindestens 5 bis 10 kHz, was
ebenfalls für die übrigen Aufgaben des Radars einen zu
hohen Wert darstellt. Durch diese Vorkehrungen wird aber
erst erreicht, daß das Radar wenigstens einen Impuls erhält.
Von einem regelmäßigen Aufleuchten, d. h. mehreren
Echoimpulsen, kann jedoch kein Gebrauch gemacht werden.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Radarsuchverfahren zu
schaffen, mit dem sich eine möglichst rasche Entdeckung
von schwebenden Hubschraubern erreichen läßt.
Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe dadurch gelöst,
daß von einem Sender ein Dauerstrichsignal mit
aufgeprägter Codierung (Modulation) von einer Rundstrahl-
oder Sektorantenne in den zu überwachenden Raum abgestrahlt
wird, daß in einem Empfänger zum einen eine
winkelmäßige Auflösung der Zielechosignale mittels eines
über den zu überwachenden Bereich rosettenartig
verteilten und ständig aufnahmebereiten Antennen-Keulenvielfachs
und zum anderen mittels einer in jedem
Empfangskeulenkanal nach einer Festzielfilterung
durchgeführten Codekompression, d. h. einer Decodierung
des auf der Sendeseite aufgeprägten Codes, eine
Entfernungsauflösung von Zielechosignalen vorgenommen
wird, daß die durch die Codekompression einem der
Zielentfernung entsprechenden Entfernungselement
zugeordneten, durch ein unkorreliert fluktuierendes
Signal mit überlagerten, hinsichtlich der Folgefrequenz
von der Rotorblattzahl und Rotordrehzahl des Hubschraubers
abhängigen Einzelimpulsen beschriebenen
Hubschrauberechosignale gegenüber anderen Echosignalen
durch eine spezifisch zum Erkennen von Radarhubschraubersignaturen
aufgebaute Echosignalverarbeitung im Anschluß
an die Codekompression klasifiziert werden, wobei bei der
Implementierung der Echosignalverarbeitung vorausgesetzt
ist, daß die zur Klassifizierung der spezifischen
Radarhubschraubersignaturen notwendigen Algorithmen
bekannt sind und es unerheblich ist, welches Echosignalverarbeitungsverfahren
implementiert wird.
Außer der Entdeckung eines Hubschraubers wird somit durch
das erfindungsgemäße Verfahren eine gewisse Klassifizierung
bewirkt, insbesondere aufgrund der Periode des
Rotor-"Aufleuchtens".
Für das Radarverfahren nach der
Erfindung wird ein Radarkonzept herangezogen, das zum
Teil, allerdings in einem anderen Zusammenhang, aus der
DE-OS 29 02 039 bekannt ist. Bei diesem bekannten Radarkonzept
wird sendeseitig ebenfalls der Beobachtungsraum
im Dauerstrich mit einem codierten Signal beleuchtet und
empfangsseitig der gleiche Bereich mit einem Keulenvielfach
abgedeckt. Das Radarsystem nach der DE-OS
20 02 039 ist sehr resistent gegen Anti-Radar-Flugkörper,
da sowohl eine hohe Pulsleistung wie beim Pulsradar als
auch die Bildung einer Hauptkeule beim Sender vermieden
wird, wodurch beim Anti-Radar-Flugkörper die früher im
regelmäßigen Rhythmus der Antennenumdrehung angebotene
hohe Strahlungsleistungsdichte erheblich vermindert wird.
Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, daß bei der
teilweisen Anwendung dieses bekannten Radarkonzepts
während eines wählbaren Zeitintervalls die Nutzung jedes
"Aufleuchtens" des Rotors eines Hubschraubers erreicht
wird.
In vorteilhafter Weise kann somit das Radarkonzept nach
der DE-OS 29 02 039 mit seinen wesentlichen Komponenten,
d. h. dem Sender, den Antennen, dem Empfänger, der Signalcodierung
und der Codekompression, mit der spezifisch zum
Erkennen von Radarhubschraubersignaturen aufgebauten
Echosignalverarbeitung im Anschluß an die Codekompression
in einem parallelen Verarbeitungszweig ergänzt werden, so
daß sowohl Flugzeuge als auch schwebende Hubschrauber
gleichzeitig und unabhängig in jeweils vorteilhafter
Weise aufgefaßt werden können. Die Resistenz des Radarsystems
bezüglich Anti-Radar-Flugkörper (ARM) bleibt
erhalten, da der Sendevorgang gegenüber dem Konzept nach
der DE-OS 29 02 039 nicht geändert ist. In vorteilhafter
Weise sind dabei der Sender und der Empfänger an geografisch
unterschiedlichen Orten angeordnet.
Zur Erkennung von Bewegtzielen werden in zweckmäßiger
Weise in jedem Empfangskeulenkanal nach der Codekompression
in dem der Hubschrauber-Echosignalverarbeitung
parallelen Verarbeitungszweig eine Dopplerfilterung und
eine nachfolgende inkohärente Integration durchgeführt.
Zur Codierung des Dauerstrich-Sendesignals wird in
vorteilhafter Weise ein sich periodisch wiederholender
Polyphasencode verwendet.
Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung besteht
darin, das Empfangskeulen-Vielfach aus einer Strahlergruppe
durch ein Butler-Matrix-Netzwerk zu bilden.
Im folgenden wird das Radarverfahren nach der Erfindung
anhand einer in einer Figur dargestellten Schaltung zur
Durchführung des Verfahrens erläutert.
In einem Blockschaltbild zeigt die Figur ein Radarsystem
mit einem Sender 1 und einem in vorteilhafter
Weise räumlich davon abgesetzten Empfänger 3. Der Sender
1 erzeugt ein Dauerstrichsignal, dem ein sich zyklisch
wiederholender Polyphasencode mittels eines von einem
Code-Speicher 12 gesteuerten Phasenschiebers 13 aufgeprägt
wird. Von einer Sendeantenne 2 wird das codierte
Dauerstrich-Sendesignal in einen gewünschten, den zu
überwachenden Beobachtungsraum abdeckenden Sektor gleichmäßig
abgestrahlt.
Im Empfänger 3 ist eine Strahlergruppe 10 vorgesehen, an
welche ein Butler-Matrix-Netzwerk 11 angeschlossen ist,
mittels welchem ein Empfangskeulenvielfach gebildet wird.
Das Empfangskeulenvielfach überdeckt rosettenartig den
Beobachtungsraum und steht ständig zur Verfügung. Die
Breite einer einzelnen Empfangskeule des Empfangskeulenvielfachs
bestimmt die Winkelauflösung des Radarsystems.
Für jede Empfangskeule wird nach Verstärkung und
Abmischen des Empfangssignals in das Basisband mittels
einer Einrichtung 14 eine Filtrierung gegen Signale ohne
Dopplerverschiebung in Festzielfiltern 4 und anschließend
eine Codekompression in einem Decoder 5 durchgeführt.
Durch den vom Code-Speicher 12 gesteuerten Decoder 5
werden die Empfangssignale komprimiert, um die entfernungsmäßige
Trennung der Echosignale zu bewirken.
Dabei wird die Entfernungsauflösung durch Wahl eines
geeigneten Polyphasen-Codes in Verbindung mit der entsprechenden
Decodierung bzw. Kompression im Empfänger 3
erreicht.
Im Anschluß an die im Decoder 5 durchgeführte Codekompression
teilt sich die weitere Signalverarbeitung für
die Aufgaben der Flugzielentdeckung einerseits und der
Hubschrauberentdeckung samt Klassifizierung andererseits
in zwei Parallelzweige auf. Zur Erkennung von Bewegtzielen
sind in einer Signalverarbeitungseinrichtung
7 eine Dopplerfilterbank 8 und nachfolgend eine Einrichtung
9 zur inkohärenten Integration in jedem Empfangskeulenkanal
vorgesehen. Durch eine Schwellenvergleichsschaltung
15 in jedem Empfangskeulenkanal wird die
abschließende Entdeckung von Zielen und die Feststellung
ihrer Position bewirkt.
Die nutzbaren Hubschrauberechos, welche durch die Codekompression
im Decoder 5 dem der Zielentfernung entsprechenden
Entfernungselement zugeordnet werden, lassen
sich näherungsweise als ein unkorreliert fluktuierendes
Signal mit überlagerten Einzelimpulsen beschreiben. Dabei
hängt die Wiederholfrequenz der Einzelimpulse von der
Rotordrehzahl und der Blattzahl des Rotors des jeweils
beobachteten Hubschraubers ab, da das kurze "Aufleuchten"
der Rotorblätter Ursache für das Entstehen der Einzelimpulse
ist. Die Einzelimpulse haben einen etwa 20 dB
höheren Pegel als das unkorreliert fluktuierende Signal.
Die Klassifizierung von Hubschrauber-Echosignalen
gegenüber anderen Echosignalen erfolgt durch eine
spezifisch zum Erkennen von Radarhubschraubersignaturen
aufgebaute Echosignalverarbeitungseinrichtung 6 im
Anschluß an die im Decoder 5 durchgeführte Codekompression
parallel zur Dopplersignalverarbeitung in
der Einrichtung 7. Bei der Implementierung der Einrichtung
6 zur Hubschrauber-Echosignalverarbeitung ist dabei
vorausgesetzt, daß die zur Klassifizierung der
spezifischen Radarhubschraubersignaturen notwendigen
Algorithmen bekannt sind und es unerheblich ist, welches
Echosignalverarbeitungsverfahren im einzelnen in der Einrichtung
6 implementiert wird.
Claims (5)
1. Radarverfahren zur Hubschrauberentdeckung innerhalb
eines zu überwachenden Raumes,
dadurch gekennzeichnet, daß von einem
Sender (1) ein Dauerstrichsignal mit aufgeprägter Codierung
(Modulation) von einer Rundstrahl- oder Sektorantenne
(2) in den zu überwachenden Raum abgestrahlt
wird, daß in einem Empfänger (3) zum einen eine winkelmäßige
Auflösung der Zielechosignale mittels eines über
den zu überwachenden Bereich rosettenartig verteilten und
ständig aufnahmebereiten Antennenkeulen-Vielfachs und zum
anderen mittels einer in jedem Empfangskeulenkanal nach
einer Festzielfilterung (4) durchgeführten Codekompression
(5), d. h. einer Decodierung des auf der Sendeseite
aufgeprägten Codes, eine Entfernungsauflösung von Zielechosignalen
vorgenommen wird, daß die durch die Codekompression
einem der Zielentfernung entsprechenden Entfernungselement
zugeordneten, durch ein unkorreliert
fluktuierendes Signal mit überlagerten, hinsichtlich der
Folgefrequenz von der Rotorblattzahl und Rotordrehzahl
des Hubschraubers abhängigen Einzelimpulsen beschriebenen
Hubschrauberechosignale gegenüber anderen Echosignalen
durch eine spezifisch zum Erkennen von Radarhubschraubersignaturen
aufgebaute Echosignalverarbeitung (6) im Anschluß
an die Codekompression klassifiziert werden, wobei
bei der Implementierung der Echosignalverarbeitung
vorausgesetzt ist, daß die zur Klassifizierung der
spezifischen Radarhubschraubersignaturen notwendigen
Algorithmen bekannt sind und es unerheblich ist, welches
Echosignalverarbeitungsverfahren implementiert wird.
2. Radarverfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß der
Sender (1) und der Empfänger (3) an geografisch unterschiedlichen
Orten angeordnet sind.
3. Radarverfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß in jedem
Empfangskeulenkanal nach der Codekompression (5) in einem
parallelen Verarbeitungszweig (7) zur Erkennung von
Bewegtzielen eine Dopplerfilterung (8) und eine nachfolgende
inkohärente Integration (9) durchgeführt werden.
4. Radarverfahren nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß zur Codierung des Dauerstrich-Sendesignals ein sich
periodisch wiederholender Polyphasencode verwendet wird.
5. Radarverfahren nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß das Empfangskeulenvielfach aus einer Strahlergruppe
(10) durch ein Butler-Matrix-Netzwerk (11) gebildet wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19863600827 DE3600827A1 (de) | 1986-01-14 | 1986-01-14 | Radarverfahren zur hubschrauberentdeckung |
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Family
ID=6291805
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19863600827 Granted DE3600827A1 (de) | 1986-01-14 | 1986-01-14 | Radarverfahren zur hubschrauberentdeckung |
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