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Stw.: Tabakschneider-Gliederkette-Steckbolzen-II
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Preßkette zum Zuführen von Tabak zu einer Schneidtrommel eines Tabakschneiders
Die Erfindung betrifft eine Preßkette zum Zuführen von Tabak zu einer Schneidtrommel
eines Tabakschneiders, bestehend aus zahlreichen durch Kettenbolzen miteinander
verbundenen Kettengliedern.
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Bekanntlich wird einer Schneidtrommel für Tabakschneider der Tabak
auf endlosen Förderern in Form von zwei konvergierenden Preßketten zugeführt, welche
den Tabak zu einem sogenannten Kuchen zusammenpressen und das Widerlager für den
Druck der Schneidmesser bilden.
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Unter derart extremen Betriebsbedingungen ist die Kette durch die
hohen Preßkräfte starken Biege- und Zugbeanspruchungen sowie starker Verschmutzung
zwischen den zueinander bewegten Teilen infolge von aus dem Tabak herausgepreßten
flüssigen Bestandteilen ausgesetzt. Dies hat zu oftmals relativ aufwendigen, komplizierten
und schweren Kettenkonstruktionen geführt, um Verschleiß und Beschädigungen in Grenzen
zu halten.
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Um darüber hinaus zu verhindern, daß Tabak beim Übergang von der Preßkette
in das aus einem Ober- und einem Unterteil bestehende Mundstück in den zwischen
diesen Teilen befindlichen Spalt eindringt und die Kette blockiert, wird dieser
Spalt auf eine bestimmte Breite im zehntel Millimeterbereich eingestellt. Bisher
mußte dieser Spalt wegen der extremen Betriebsbedingungen von Zeit zu Zeit neu eingestellt
werden, da sich durch Abnutzung der Unterseite der mit dem Kettenrad in Eingriff
befindlichen Kettenglieder der Teilkreisdurchmesser auf dem Kettenrad verkleinerte
und damit der Abstand zum Mundstück vergrößerte.
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Stw.: Tabakschneider-Gliederkette-Steckbolzen-II Der Erfindung liegt
die Aufgabe zugrunde, eine im Aufbau und in Einzelteilen einfache, leichtbauende
und verschleißarme bzw. verschleißunempfindliche Preßkette anzugeben.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Kettenbolzen
als unmittelbar die Antriebskräfte aufnehmendes Antriebsmittel mit Antriebszähnen
von Kettenrädern im Eingriff sind. Bei dieser Ausbildung wird die Querbelastung
von den Kettenbolzen aufgenommen, so daß die Kettenglieder in Leichtbauweise, beispielsweise
aus Kunststoff, ausgeführt werden können, wobei ein evtl. Abrieb an der Unterseite
der Kettenglieder keinen Einfluß auf den Teilkreisdurchmesser hat, so daß eine gleichbleibende
Spaltbreite am Mundstück gewährleistet ist.
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Eine gegen Zug- und Biegebeanspruchungen widerstandsfähige, formstabile
Ausgestaltung der Kunststoffkettenglieder besteht darin, daß die Kettenglieder mit
Lageraugen versehen sind, welche eine radial geschlossene Bohrung aufweisen, in
der die relativ dicken Kettenbolzen gelagert sind und unter relativ geringer Flächenpressung
eine günstige Krafteinleitung auf die Kunststoff-Kettenglieder gewährleisten.
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Durch den direkten Angriff der Antriebszähne an den relativ dicken
Kettenbolzen kann die Zahnbreite des Kettenrades relativ klein gewählt werden, was
sich mit Vorteil für eine weitere Fortbildung der Erfindung nutzbar machen läßt,
gemäß der die Kettenglieder an ihrer Innenseite eine die Kettenbolzen freigebende,
relativ schmale, den Eingriff der Antriebszähne gewährleistende Ausnehmung aufweisen.
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Bei dieser Ausbildung mit einer hohen spezifischen Belastung der Kettenbolzen
auf dem Kettenrad wird eine Selbstreinigungswirkung zwischen den Flächen der miteinander
in Eingriff stehenden Teile erzielt, so daß sich der Teilkreisdurchmesser auch nicht
in entgegengesetzter Weise durch Zwischensetzen von Ablagerungen vergrößern kann.
Stw.:
Tabakschneider-Gliederkette-Steckbolzen-II Gemäß einer zusätzlichen Ausgestaltung
sind die Kettenglieder verschachtelt bzw. versetzt zueinander angeordnet, wobei
die Kettenbolzen quer zur Förderrichtung wechselseitig durch zwei jeweils zu einem
Kettenglied gehörende Lageraugen und durch zwei jeweils zu zwei verschiedenen Kettengliedern
gehörende Lageraugen hindurchgeführt sind.
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Vorschlagsgemäß ist die Breite der Preßkette im wesentlichen durch
die Länge der Kettenbolzen bestimmt.
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Zweckmäßigerweise sind die Kettenglieder durch seitlich auf die Kettenbolzen
aufgesetzte Endglieder verriegelt, welche Ausnehmungen für stirnseitig in die Kettenbolzen
eingeschraubte Arretierungsbolzen aufweisen.
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Der mit der Erfindung erzielte Vorteil besteht darin, daß eine im
Aufbau einfache und damit durch kostengünstige Bearbeitungsmethoden herstellbare
Preßkette geschaffen wurde, deren relativ geringes Gewicht eine leichtere Handhabung
gewährleistet, die wegen Fortfalls verschleiß-oder verschmutzungsbedingter Justage
einen geringeren Wartungsaufwand erfordert, und die insgesamt eine längere Standzeit
und höhere Lebensdauer aufweist.
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Stw.: Tabakschneider-Gliederkette-Steckbolzen-II Die Erfindung wird
nachfolgend anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher
erläutert.
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Hierbei zeigt: Figur 1 schematisch einen Tabakschneider im Längsschnitt
vom Typ KT der Hauni-Werke Hamburg-Bergedorf und Figur 2 ein perspektivischer, vergrößerter
Ausschnitt einer Preßkette gemäß Figur 1.
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Stw.: Tabakschneider-Gliederkette-Steckbolzen-iL Der Tabakschneider
weist gemäß Figur 1 einen aus einem nicht dargestellten Vorrat mit Blattgut 1 beschickbaren
Schacht 2 auf, in welchem das Blattgut 1 zum Zwecke des Förderns, des Pressens und
Kuchenbildens von einem Rechen 3 taktweise in ständiger Folge einer aus zwei Preßförderern
in Form von Preßketten 4 und 6 bestehenden Preßvorrichtung 7 zugeführt wird. Die
in Förderrichtung (Pfeil 8) zueinander konvergierenden, übereinanderliegend angeordneten
endlosen und durch einen Antrieb 9 antreibbaren Preßketten 4 und 6 erfassen das
Blattgut 1 und fördern es unter Pressen und Verdichten zu einem Kuchen 11 einem
aus einem Oberteil 12 und einem Unterteil 13 bestehenden Mundstück 14 zu. Mundstück
und Preßketten sind derart zueinander angeordnet, daß zwischen ihnen ein Spalt 15
definierter Breite gebildet wird, dessen exakte Einhaltung in einer Großenordnung
von etwa 0,6 mm insbesondere zwischen dem Mundstück-Unterteil 13 und der unteren
Preßkette 6 äußerst wichtig ist, um zu vermeiden, daß Tabak zwischen Mundstück und
Preßkette dringt und die Preßkette blockiert.
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Auf die Preßkette 4 wirkt ein Druckerzeuger 16. Das Unterteil 13 bildet
das Gegenmesser für Messer 17 in einer durch einen Antrieb 18 drehbaren Messertrommel
19, so daß die Messer 17 beim Umlauf schmale Streifen aus Tabakfasern 21 vom Tabakkuchen
11 abschneiden. Die Tabakfasern 21 werden anschließend durch einen Kanal 22 abgefördert.
Zum Schleifen der Messer 17 dient eine Schleifscheibe 23, die von einem Diamanten
24 abgerichtet wird.
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Die Ausbildung der Preßketten 4 und 6 wird nachfolgend anhand der
in Figur 2 ausschnittweise vergrößert dargestellten unteren Preßkette 6 beschrieben.
Die Preßkette 6 besteht aus zahlreichen Kettengliedern 26 aus Kunststoff, die an
der Oberseite mit einer Profilierung in Form von quer zur Förderrichtung verlaufenden
rinnenförmigen Vertiefungen 27 und an der Unterseite mit Lageraugen 28 versehen
sind, die jeweils
Stw.: Tabakschneider-Gliederkette-Steckbolzen-II
von einer Lagerbohrung 29 durchsetzt sind. Die einzelnen Kettenglieder 26 sind derart
verschachtelt bzw. versetzt zueinander angeordnet, daß bei jeweils zwei benachbarten
Kettengliederreihen wechselseitig zwei Lagerbohrungen jeweils eines Kettengliedes
mit zwei Lagerbohrungen von zwei verschiedenen Kettengliedern fluchten. Sämtliche
Kettenglieder 26 werden durch die Lagerbohrungen 29 durchsetzende, relativ dicke
Lagerbolzen 31 aus Metall zusammengehalten, welche im wesentlichen die Breite der
Preßkette bestimmen und die zwecks Verriegelung der Kettenglieder stirnseitig eingeschraubte,
in Endglieder 32 eingelassene Arretierungsbolzen 33 aufnehmen. Die Preßkette 6 ist
im Bereich des Mundstücks 14 um eine Zahntrommel 34 und im hinteren Bereich um eine
glatte Umlenkwalze 36 herumgeführt. Eine entsprechende Zahntrommel und Umlenkwalze
für die obere Preßkette 4 sind mit 37 bz. 38 bezeichnet. Die Zahntrommel 34 ist
mit mehreren relativ schmalen Kettenrädern 39 versehen, deren Antriebszähne 41 in
entsprechend angepaßte Ausnehmungen 42 an der Unterseite der Kettenglieder 26 eintauchen
und direkt an den durch die Ausnehmungen 42 freigelegten Kettenbolzen 31 angreifen.
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Die Preßkette 6 ist mit ihrem den Tabak erfassenden Trum über eine
Stützplatte 43 aus Kunststoff geführt, die auf einer Trägerplatte 44 befestigt ist.
Eine entsprechende Stützplatte für die obere Preßkette 4 ist mit 46 bezeichnet.
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Der nicht glanz zu vermeidende Abrieb an den mit ihrer Unterseite
über die Stützplatte 43 entlangschleifenden Kettengliedern 26 hat keine Auswirkungen
auf den Teilkreisdurchmesser der Kettenräder 39 im Bereich der Zahntrommel 34, da
die Preßkette 6 von den Antriebszähnen 41 der Kettenräder 39 direkt an den Kettenbolzen
31 erfaßt, getragen und angetrieben wird. Damit ist die Aufrechterhaltung einer
einmal eingestellten definierten Spaltbreite des Spaltes 15 zwischen dem Mundstück
14 und der Preßkette 6 gewährleistet.
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Darüber hinaus können aus der Tabakmasse herausgepreßte,
Stw.:
Tabakschneider-Gliederkette-Steckbolzen-II insbesondere flüssige Bestandteile sich
nicht zwischen den relativ schmalen Auflageflächen zwischen den Flanken der Antriebszähne
41 und den Kettenbolzen 31 festsetzen sondern werden hingegen sofort herausgedrängt,
so daß sich der Teilkreisdurchmesser an den Kettenrädern 39 auch nicht vergrößern
und durch Verengen des Spaltes 15 die Preßkette 6 blockieren kann.