DE3427284C2 - Sieb- und Rotor-Baugruppe für Körner-Enthüls-, Schäl-, Schleif- und Poliermaschinen - Google Patents
Sieb- und Rotor-Baugruppe für Körner-Enthüls-, Schäl-, Schleif- und PoliermaschinenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Sieb- und Rotor-Baugruppe für
Körner-, Enthüls-, Schäl-, Schleif- und Poliermaschinen mit den
Merkmalen des Oberbegriffs des Patentanspruchs 1.
Luftdurchströmte Maschinen zum Enthülsen, Schleifen oder Po
lieren von Getreidekörnern sind bekannt. Die bekannten Ma
schinen zum Enthülsen und/oder Polieren von Getreidekörnern
müssen im allgemeinen jedoch so ausgelegt werden, daß sie in
getrennten Stufen arbeiten, nämlich in einer Enthüls- und
einer Schleif- und/oder Polierstufe, und mit der Maßgabe,
daß die in der ersten Stufe eingesetzten Enthülsmaschinen
vollständig enthülste bzw. geschälte Körner an die Polier
maschinen abgeben, weil letztere nicht enthülste oder unge
schälte Körner nicht verarbeiten können, derart, daß in der
Enthüls- bzw. Schälstufe im allgemeinen mehrere Arbeitsschrit
te von Enthülsmaschinen in Tandemanordnung und/oder von Ent
hülsmaschinen und ihnen nachgeordneten Maschinen zum Ausson
dern nicht enthülster bzw. ungeschälter Körner durchgeführt
werden müssen.
Bei Poliermaschinen sind auch verschiedene Konstruktionen be
kannt, jedoch gibt es bis heute sehr wenige Maschinen, die
einen ergänzenden bzw. zusätzlichen Enthüls- bzw. Schälvor
gang durchzuführen vermögen, um Maschinen zum Aussondern
nicht enthülster bzw. ungeschälter Körner entbehrlich zu
machen.
Es sind aber auch Reispoliermaschinen mit horizontal ange
ordneten Reibwalzen sehr verbreitet. Die Poliermaschinen haben
den Vorteil, daß die Reiskörner unter hoher Pressung reibend
poliert werden, weil die Kammer über dem Walzspalt mit einer
Abdeckung abgeschlossen ist und sie dieser mit einer Förder
schnecke zwangszugeführt werden. Sie haben aber den Nachteil,
daß die Reiskörner durch eine Art Mahlvorgang poliert werden,
bei dem ein erheblicher Anteil von Reisbruch entsteht. Wegen
der horizontalen Lage der Kammer stauen sich viele Reiskörner
in einer dicken Schicht aufgrund der Schwerkraft im unteren
Teil der Kammer, während sich der Rest in einer vergleichbar
dünnen Schicht im oberen Teil der Kammer verteilt, was zu
ungleichmäßigem Polieren führt.
Um den Nachteil dieser Enthüls- und Poliermaschinen zu über
winden, wurde eine neuartige Reibpoliermaschine mit vertikaler
Achse geschaffen, wie sie beispielsweise in der US-Patent
schrift 4 426 922 beschrieben ist. Bei dieser werden die rohen
Reiskörner, die noch ihre Hülsen aufweisen, der Polierkammer
von oben in axialer Richtung zugeführt. Die polierten Reis
körner werden der Polierkammer unten axial entnommen. Die
Maschine hat ein zylindrisches Gehäuse mit oberen und unteren
Gestellteilen, einer darin umlaufenden vertikalen Welle mit
einer Reibwalze am oberen Ende und einem vertikalen Polier
zylinder zur Bildung einer ringförmigen, die Reibwalze mit
radialem Abstand umschließenden Polierkammer. Eine Förder
schnecke dient der vertikalen Zwangszufuhr der nicht enthülsten
Reiskörner in das obere Ende der Polierkammer. Die Reiskörner
wandern in der Polierkammer in vertikaler Richtung nach unten
bis zu einem Auslaßkanal am unteren Ende. Die Maschine hat eine
Vorrichtung, mit der der Polierzylinder über eine begrenzte
Strecke relativ zum Reibzylinder bewegt werden kann.
Die Enthüls- und Poliermaschine ist jedoch nicht in der Lage
unterschiedliche Körnerarten und -qualitäten ohne erhebliche
Änderung der Maschineneinstellungen zu verarbeiten. Zur Um
stellung muß die Maschine vollständig angehalten und neu ein
gestellt werden, wenn eine Charge mit anderen Körnereigen
schaften zu verarbeiten ist.
Es sind auch andere Maschinen zum Schälen und/oder Bürsten bzw.
Polieren von Getreidekörnern seit vielen Jahren bekannt, wie
sie z. B. in der DE-PS 1 11 569 beschrieben sind. Eine solche
Maschine hat eine unrunde Walze. Ein auf Rollen gelagerter
Schälmantel wird durch Zahnstangen- und Exzenterantrieb in eine
geradlinige Hin- und Herbewegung versetzt, so daß sowohl die
oberen als auch die unteren rauhen Flächen des Schälmantels auf
die Körner gleichmäßig einwirken können. Der Schälmantel
besteht aus zwei parallelen Stirnwänden und dazwischen verstell
bar gelagerten, aber im Betrieb unbeweglichen Schälsteinen. Bei
dieser und ähnlichen Maschinen besteht wegen der polygonalen
Form der Schälkammer der Nachteil, daß sich größere Körner
mengen in den Sieben ansammeln, die ein gleichmäßiges Schälen
und Bürsten aller Körner verhindern.
Unter den herkömmlichen Maschinen zum Enthülsen bzw. Schälen
und Polieren von Körnern in einem einzigen Arbeitsgang ist
nur eine, nämlich die in der US-PS 4 292 890 (entsprechend
DE-OS 29 47 758) beschriebene Maschine bekannt, welche
die bei den herkömmlichen Maschinen bestehenden Schwierig
keiten durch die Verwendung einer neuen Sieb- und Rotor-Bau
gruppe löst, bei der an einem zylindrischen Rotor zwei genu
tete bzw. geriffelte Reibleisten tangential angeordnet sind.
Aber auch dieser in hohem Maße verbesserten Enthüls- bzw.
Schäl- und Poliermaschine muß eine Enthülsstufe vorgeschaltet
sein, weil sie auch bei den in hohem Maß verbesserten Leistun
gen der Sieb- und Rotor-Baugruppe nicht in der Lage ist, das
Korn in einem einzigen Arbeitsgang vollständig zu enthülsen
bzw. schälen und zu polieren.
Es ist daher bekannt, daß zum Enthülsen bzw. Schälen und Po
lieren von Getreidekörnern seit langem eine Maschine gesucht
wird, die in einem einzigen Arbeitsgang sowohl das vollstän
dige Enthülsen bzw. Schälen als auch das Polieren der Körner
durchführen kann, um die bis heute bei allen herkömmlichen
Getreidekörnermühlen bestehenden sehr schwerwiegenden Pro
bleme zu lösen, nämlich, daß die Enthüls- bzw. Schälmaschi
nen im allgemeinen mit einem sehr hohen Wirkungsgrad und in
sehr großem Umfange enthülsen bzw. schälen müssen, damit die
Poliermaschinen entweder die vollständig enthülsten bzw. ge
schälten Körner nur polieren oder die in sie gelangenden noch
nicht enthülsten bzw. ungeschälten Körner nur zum Teil ent
hülsen bzw. schälen brauchen, oder daß eine Aussonderungs
stufe für nicht enthülste bzw., ungeschälte Körner benötigt
wird, mit den sich daraus zur Erzielung eines guten Wirkungs
grades der Mühle ergebenden zusätzlichen Kosten.
Viele der vor stehend angegebenen Maschinen führen die Enthüls- bzw.
Schäl- und Poliervorgänge mit einem hohen Wirkungsgrad
aus, jedoch ist die einzige mangelhafte Baugruppe bei ihnen,
die das Erreichen der vorstehend angegebenen Ziele verhindert,
die Sieb- und Rotor-Baugruppe, die bisher nicht so ausgelegt
worden ist, daß sie zusammen mit den anderen Baugruppen der
Enthüls- oder Poliermaschinen bewirkt, daß das Korn vollstän
dig enthülst bzw. geschält und gleichzeitig zum Polieren
schonend gerieben wird.
Die Umstellung der Maschinen auf andere Körnerarten und
-qualitäten erfordert wegen der festen Zuordnung der
stationären und der rotierenden Arbeits- und Reibelemente eine
kostenträchtige Stillsetzung und Nachstellung von diesen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Sieb-Rotor-Bau
gruppe mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1
derart fortzubilden, daß einerseits nicht für jeden Chargen
wechsel eine Stillsetzung und Nachstellung der Arbeits- und
Reibelemente oder gar ein Austausch wie im Stand der Technik
erforderlich wird und das andererseits dennoch gewährleistet
bleibt, daß die Körner vollständig enthülst bzw. geschält und
gleichzeitig zum Polieren schonend gerieben werden können.
Die Aufgabe wird durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen
des Patentanspruchs 1 gelöst.
Mehrere Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im folgen
den anhand schematischer Zeichnungen näher erläutert. Es
zeigt:
Fig. 1 eine Schrägansicht einer Sieb- und Siebhalter-Unter
baugruppe gemäß einer Ausführungsform der Erfindung
mit mehreren Siebelementen, die mit einer entspre
chenden Anzahl von Reibelementen alternierend angeord
net sind,
Fig. 2 eine Seitenansicht des Rotors der Sieb- und
Rotor-Baugruppe gemäß der Erfindung mit einer der sich dia
metral gegenüberliegenden Aufnahmenuten für Reibein
sätze des Rotors,
Fig. 3 einen Längsschnitt in einer gegenüber der Zeichnungs
ebene von Fig. 2 um 90° versetzten, durch die zwei
Aufnahmenuten gehenden Ebene,
Fig. 4 einen waagerechten Schnitt durch den Rotor gemäß
Fig. 2 und 3 mit einer Darstellung der Anordnung der Nuten
und Bohrungen für die Luftführung,
Fig. 5 einen waagerechten Schnitt durch die Sieb- und
Rotor-Baugruppe gemäß einer Ausführungsform der Erfindung,
mit einer Darstellung der Anordnung von Rotor und
Sieb sowie verschiedener Befestigungsweisen für die
Reibelemente,
Fig. 6 einen waagerechten Schnitt durch die Sieb- und
Rotor-Baugruppe gemäß einer anderen Ausführungsform, und
Fig. 7 einen waagerechten Schnitt durch die Sieb- und
Rotor-Baugruppe gemäß einer weiteren Ausführungsform.
Bei der in Fig. 1 dargestellten Ausführungsform hat die Sieb- und
Rotor-Baugruppe einen zylindrischen Siebhalter 12 mit
einem oberen Kranz 31 und einem unteren Kranz 31′. Die Kränze
31 und 31′ sind aus Ringabschnitten zusammengesetzt, welche
an vertikalen Stützen in Form von hohlen U-Profilstücken 32
z. B. durch Schweißen befestigt sind und zusammen mit diesen
den Siebhalter 12 bilden. Zwischen jedem Paar U-Profilstücken
32 ist ein speziell ausgestaltetes Reibsieb 10 angeordnet,
das mehrere Siebelemente 13 und eine entsprechende Anzahl
von mit ihnen alternierend angeordneten Reibelementen 14 auf
weist. Die Zahl der Sieb- und Reibelemente 13 und 14 kann be
liebig sein und reicht von je einem Element, das sich jeweils
über die Hälfte des Umfanges erstreckt (s. Fig. 8), bis zu
einer beliebigen, vernünftigen Anzahl.
Gemäß Fig. 1 hat jedes Siebelement 13 einen Angriffs- bzw.
wirksamen Abschnitt 41, der eben oder gekrümmt sein kann, je
nachdem, ob das Reibsieb 10 polygonal oder zylindrisch sein
soll, und an jedem Seitenrand desselben einen Flansch 42,
der zum vorderen oder wirksamen Abschnitt 41 unter einem Win
kel angeordnet ist und an den sich, etwa rechtwinklig, ein
zweiter Flansch 43 anschließt, derart, daß die einzusetzenden
Siebelemente 13 auf der Rückseite der Reibelemente 14 befestig
bar und durch letztere fixierbar sind, wenn sie so angeord
net werden, daß ihr wirksamer Abschnitt 41 von jedem Kranz 31
und 31′ und von Haltern 50 für den Siebhalter 12 nach innen
sich erstreckt und die Flansche 42 und 43 gemäß Fig. 5 in die
U-Profilstücke 32 eingeführt sind. Daher sind alle Flansche
42 und 43 auf jeder Seite jedes Siebelementes 13 durch die
Reibelemente 14 fixiert, die als langgestreckte Blöcke bzw.
Leisten gestaltet sind, die vorzugsweise auf der Rückseite
mit einer Abdeckung aus Metall mit einem Boden 47 und zwei
Seitenwänden 48 und 49 versehen sind. Diese Abdeckung ist in
den rückwärtigen Abschnitt der Reibelemente 14 sicher so ein
gebettet, daß sie sich an die Flansche 42 und 43 der Sieb
elemente 13 anpreßt, um die Baugruppe zusammenzuhalten. Jedes
der Reibelemente 14 kann aus einem beliebigen Schleifmaterial,
z. B. Korund, sein oder aus Metall hergestellt und feilenartig
oder in ähnlicher Art genutet (geriffelt) oder gezahnt sein,
damit sie auf Körner, die in eine zwischen der Unterbaugruppe
aus Reibsieb 10 und Siebhalter 12 und dem Rotor 11 ausgebil
dete Behandlungskammer 9 der Baugruppe aufgegeben werden,
eine kräftige Reibwirkung zum Enthülsen bzw. Schälen und Po
lieren der Körner ausüben können.
Jedes Reibelement 14 ist am Grund des zugehörigen U-Profil
stückes 32 durch zweckdienliche Befestigungsmittel 33 befe
stigt, die beim gezeigten Beispiel als Bolzen und Muttern
dargestellt sind und weiter unten näher beschrieben werden.
Der Rotorteil der Sieb- und Rotor-Baugruppe ist in Fig. 2, 3
und 4 in einer zylindrischen Ausführungsform dargestellt.
Auch er kann in jeder beliebigen anderen Form, z. B. kegel
stumpfförmig o. dgl., ausgeführt sein. Beim gezeigten Beispiel
weist der Rotor einen Hohlzylinder bzw. ein hohles zylindri
sches Hauptteil 11 auf mit einem Hohl- bzw. Innenraum 20 zum
Führen des von der zugehörigen Maschine in bekannter Weise
erzeugten Luftstroms. Das Hauptteil 11 hat wenigstens zwei
sich diametral gegenüberliegende Felder mit Bohrungen 21 eben
falls für die Luftführung aus dem Innenraum 20 in die Behand
lungskammer 9, sowie wenigstens zwei Nuten 51 und 52, in de
nen gemäß Fig. 5 mit dem Rotor umlaufende zweckdienliche Reib
einsätze 91 angeordnet sind. Die Reibeinsätze 91 sind in ihrer
Stellung durch einen zweckdienlichen Befestigungsbolzen 93
gehalten, der an einem in die Rückseite des Reibeinsatzes 91
eingebetten U-Profilstück 94 befestigt, durch eine zugehörige
Bohrung 90 im Hauptteil 11 hindurchgesteckt und an letzterem
in zweckdienlicher Weise, z. B. durch eine Mutter oder ein
anderes Befestigungsmittel, befestigt ist.
Gemäß Fig. 5 und folgende ist das Hauptteil bzw. der Rotor 11
auf der Innenseite des Reibsiebes 10 konzentrisch so angeord
net, daß die umlaufenden Reibeinsätze 91 und die feststehen
den Reibelemente 14 einen zweckdienlichen Abstand voneinander
haben, damit auf die Körner, die in die Behandlungskammer 9
der Sieb- und Rotor-Baugruppe eingeleitet werden, eine kräf
tige Schleif- und Reibwirkung ausgeübt werden kann.
Fig. 5 zeigt eine bevorzugte Ausführungsform der Sieb- und
Rotor-Baugruppe mit den Unterbaugruppen Rotor 11, Reibsieb 10
und Siebhalter 12, die je die weiter oben schon beschriebenen
Bauteile aufweisen, auf deren nochmalige Beschreibung daher
verzichtet wird. In Fig. 5 sind verschiedene Befestigungs
weisen zum Befestigen der Reibelemente 14 und des Reibsiebes
10 an den U-Profilstücken 32 des Siebhalters 12 und der Flan
sche 42 und 43 der Siebelemente 13 dargestellt.
Bei dem mit A bezeichneten U-Profilstück 32, von dem in der
selben Weise fünf dargestellt sind, ist das Reibelement 14
am Boden 47 einer Abdeckung aus Metall befestigt, und von
einem Bolzen 98 mit einem Kopf 99 und einer Mutter 100
dem Boden des U-Profilstücks 32 (A) gehalten.
Bei dem mit B bezeichneten U-Profilstück 32 ist
ein H-förmiges Befestigungs
teil 102 aus Metall verwendet ist, das eine Nut 103 und einen
Flansch 101 zur Aufnahme des Randes einer Bohrung des U-Profil
stückes 32 (B) in der Nut 103 hat. Der Bolzen 98 ist in das
Befestigungsteil 102 eingeschraubt, und die Mutter 100 ist
gegen das Befestigungsteil 102 festgezogen, um das Reibele
ment 14 in seiner Stellung im U-Profilstück 32 (B) zu fixie
ren. Zur zweckdien
lichen Fixierung der gesamten Einheit sind vorzugsweise Unterleg
stücke 96 verwendet, die an die Flansche 43 der Siebelemente
13 anpreßbar sind.
Bei der in Fig. 5 für das mit C bezeichnete U-Profilstück 32
dargestellten erfindungsgemäßen Ausführungsform ist eine elastische Montage
vorgesehen mit einer Druckfeder 104, die sich mit einem Ende
an einer an der Außenseite des U-Profilstücks 32 (C) befestig
ten äußeren Kappe 107 und mit dem anderen Ende am Boden 47
des in der Rückseite des Reibelementes 14 eingebetteten
U-Profilstückes bzw. Abdeckung aus Metall abstützt. Die Mutter
100 ist auf den Bolzen 98 aufgeschraubt, um die Druckfeder 104
zusammenzupressen und das Reibelement 14 in seiner Stellung
zu fixieren, das in diesem speziellen Falle wegen der Druck
feder 104 elastisch wirkt.
Bei der in Fig. 5 dargestellten Ausführungsform für das mit
D bezeichnete U-Profilstück 32 ist an dessen Außenfläche
der Boden einer Kappe 105 befestigt, in die ein Gewindeteil
106 eingeschraubt ist. Dieses hat eine Gewindebohrung, in
welche der Bolzen 98 bis zur gewünschten Stellung einschraub
bar ist.
Auch der Rotor 11 kann am Grund der Nuten 51 und 52 die ent
sprechenden Reibeinsätze 91 aufweisen, die mittels in den
Rotor 11 eingeschraubter Bolzen 93 befestigt sind. An der
Rückseite des Reibeinsatzes 91 kann ein U-Profilstück 94 be
festigt sein, um es durch den Kopf 108 des Bolzens 93 zu
blockieren (s. Fig. 5). Um die umlaufenden Reibeinsätze 91
in der Stellung fixieren zu können, in der sie auf die Kör
ner in der Behandlungskammer 9 eine mehr oder weniger starke
Reibwirkung ausüben, können am Grund der Nuten 51 oder 52
zwischen dem U-Profilstück 94 und dem Nutgrund ein oder meh
rere Unterlegstücke 95 angeordnet sein.
Bei der in Fig. 6 dargestellten Ausführungsform hat das Reib
sieb 10 acht Reibelemente 14 und acht mit ihnen alternierend
angeordnete Siebelemente 13.
Ein zusätzliches Merkmal besteht darin, daß wenigstens ein mit E und E′
bezeichnetes Paar Reibelemente 14 durch Unterlegen mit Unter
legstücken 96 in bezug auf das Reibsieb 10 radial nach innen
hervortritt, um in diesem Bereich eine stärkere Reibwirkung
auf in die Behandlungskammer 9 zwischen dem Rotor 11 und dem
Reibsieb 10 eingeleitete Körner auszuüben, wogegen die übri
gen Reibelemente 14 in den U-Profilstücken 32 angeordnet
sind und auf die Körner eine normale Reibwirkung ausüben.
Von den Reibeinsätzen 91 des Rotors 11 kann einer ebenfalls
mit einem oder mehreren Unterlegstücken 95 versehen sein und
tritt aus der Außenfläche des Rotors 11 heraus, um auf sehr
schwierig zu enthülsende bzw. schälende und polierende Kör
ner, wie z. B. vorzukochende Reiskörner, in der Behandlungs
kammer 9 eine noch stärkere Schleif- und Reibwirkung aus zu
üben. Diese hervortretenden Reibelemente 14 und Reibeinsätze
91 wirken auf harte Körner, wie z. B. vorzukochende Reiskörner,
sehr viel stärker ein, um die Enthülsung und gleichzeitig
durch Schleifen das Polieren solcher Körner durchzuführen.
Die übrigen Bauteile dieser Ausführungsform entsprechen exakt
den im Zusammenhang mit Fig. 5 beschriebenen, so daß ihre
nochmalige Beschreibung nicht notwendig ist.
Bei der in Fig. 7 dargestellten besonders bevorzugten Aus
führungsform sind bestimmte Reibelemente 14 mit einer
ebenen freiliegenden Fläche 110 ausgeführt, wogegen andere
eine schräge Angriffs- bzw. wirksame Fläche 111 aufweisen,
die in bezug auf die Umlaufrichtung des Körnergutes so ge
neigt ist, daß das Korn vom vorderen zum hinteren Ende jedes
dieser Reibelemente 14 allmählich zusammengepreßt wird. Gemäß
Fig. 7 dreht sich der Rotor 11 im Uhrzeigersinn, und das her
vortretende Ende der Reibelemente 14 ist das in bezug auf
die Drehrichtung des Rotors 11 nacheilende Ende. Die Anzahl
der Reibelemente 14 mit einer Schrägfläche 111 kann beliebig
sein, jedoch stets mit der Maßgabe, daß sie paarweise sich
gegenüberliegend angeordnet sein müssen. Bei dem in Fig. 7
gezeigten Beispiel haben vier sich diametral gegenüberliegen
de Reibelemente 14 eine Schrägfläche 111, wogegen vier Reib
elemente 14 ebene Flächen 110 aufweisen. Die Reibelemente 14
mit Schrägflächen 111 sind mit den Reibelementen 14 mit ebe
nen Flächen 110 alternierend angeordnet, derart, daß jedes
diametrale Reibelemente-Paar Reibelemente 14 von gleicher
Ausbildung aufweist.
Weil die Möglichkeit besteht, zwischen dem Grund der U-Profil
stücke 32 und den Reibelementen 14 Unterlegstücke anzuordnen,
sind die Reibelemente 14 radial einstellbar. Beispielsweise
können die Reibelemente 14 bündig mit den Siebelementen 13
angeordnet sein oder in bezug auf sie radial hervortreten,
entweder paarweise oder in einer Anordnung, bei der die Reib
elemente 14 entlang dem Umfang des Reibsiebes 10 zunehmend
stärker hervortreten, derart, daß eine spiralige Reibbaugrup
pe gebildet ist, um auf die in die Behandlungskammer 9 einge
leiteten Körner eine stärkere Reibwirkung auszuüben.
Die Montage der Reibelemente 14, durch welche die Siebelemen
te 13 in den U-Profilstücken 32 des Siebhalters 12 direkt
fixiert sind, bietet die Möglichkeit, ein oder mehrere Sieb
elemente 13 durch einfaches Lösen einer begrenzten Anzahl von
Schrauben, mit denen die Reibelemente 14 an den U-Profil
stücken 32 befestigt sind, auszubauen, da hierdurch auch die
Siebelemente 13 gelöst werden und zum Auswechseln oder In
standsetzen aus der Maschine ausgebaut werden können. Zum
Montieren der Siebelemente 13 wird in umgekehrter Reihenfolge
vorgegangen, wobei die Siebelemente 13 einfach einzeln von
oben eingesetzt und dann die Gewindebolzen 98 festgezogen
werden, mit denen die Reibelemente 14 an den U-Profilstücken
32 des Siebhalters 12 befestigt sind. Auf diese Weise lassen
sich die Siebelemente 13 bequem und rasch in den Siebhalter
12 ein- und aus ihm ausbauen.
Die Sieb- und Rotor-Baugruppe gemäß der Erfindung ist zum
Enthülsen, Schälen, Polieren, Perlförmigmachen und Schleifen
verschiedener Körnerarten, Ölsaaten und Getreidekörner in
hohem Maße wirkungsvoll und in jeder Art von Körner-, ins
besondere Reis-Enthüls- und Poliermaschine verwendbar. Die
Sieb- und Rotor-Baugruppe gemäß der Erfindung kann in jeder
zweckdienlichen Form, z. B. zylindrisch oder kegelstumpfförmig,
ausgeführt und mit jeder zweckdienlichen Ausrichtung, waage
recht oder senkrecht, eingesetzt werden.
Die Sieb- und Rotor-Baugruppe hat sich als in hohem Maße wir
kungsvoll bei Poliermaschinen für vorzukochende Reiskörner
erwiesen, da diese Reiskörner von solcher Härte und solchem
Fettgehalt sind, daß sie zum ordnungsgemäßen Polieren mit her
kömmlichen Maschinen in wenigstens fünf Stufen durch ent
sprechende Maschinen behandelt werden müssen. Außerdem muß
das Körnergut im Luftstrom gereinigt werden, um aufgrund des
hohen Fettgehaltes an ihm haftendes Mehl oder Kleie zu ent
fernen.
Bei Verwendung beispielsweise in einer Maschine des in der
US-PS 4 292 890, insbesondere in deren Patentansprüchen be
schriebenen Typs ist die Sieb- und Rotor-Baugruppe gemäß der
Erfindung in der Lage, das härteste vorkommende Körnergut
und das Körnergut mit dem höchsten Fettgehalt, z. B. vorzu
kochende Reiskörner, in einem einzigen Durchgang zu polieren,
weil bei ihr die Möglichkeit besteht, durch einfaches Ein
stellen der Lage der Reibelemente 14 des Reibsiebes 10 und
der Reibeinsätze 91 des Rotors 11 die Stärke der Reibwirkung
auf das Körnergut in zweckdienlicher Weise zu verändern, um
die Körner in vielen verschiedenen Zentrifugier- und Reib
mustern kräftiger zu reiben.
Claims (9)
1. Sieb- und Rotor-Baugruppe für Körner-Enthüls-, Schäl-,
Schleif- und Poliermaschinen, mit
- - einem Siebhalter (12) mit einem oberen Kranz (31), einem unteren Kranz (31′) und mehreren geraden Profilstücken (32), die mit ihrem oberen Ende am oberen Kranz (31) und mit ihrem unteren Ende am unteren Kranz (31′) befestigt sind,
- - einem Reibsieb (10), das an dem Siebhalter (12) auf dessen Innenseite abgestützt ist und alternierend Siebelemente (13) mit mehreren Schlitzen sowie in den geraden Profilstücken (32) gehaltene Reibeelemente (14) aufweist,
- - einem Rotor (11), der auf Innenseite des Siebhalters (12) konzentrisch zu diesem drehbar gelagert ist und ein zylinderförmiges Hauptteil (11) aufweist, in dessen Oberfläche zwei sich diametral gegenüber liegende axiale Nuten (51, 52) mit darin angeordneten Reibeinsätzen (91) vorgesehen sind,
dadurch gekennzeichnet, daß
- - die Seitenränder der Siebelemente (13) abgewinkelte Flansche (42, 43) aufweisen, die in die Profilstücke (32) des Siebhalters (12) hineinreichen und an den Seitenwänden und am Grund der Profilstücke (32) anliegen,
- - die Reibelemente (14) in den Profilstücken (32) in radialer Richtung elastisch so gehalten sind, daß sich die abgewinkelten Flansche (42, 43) der Sieb elemente (13) zwischen den Reibelementen (14) und dem Grund der Profilstücke (32) befinden, und
- - die Reibelemente (14) Befestigungsmittel (98, 100) und Druckfedern (104) aufweisen, mit denen die radiale Stellung der Reibelemente (14) in den Profilstücken (32) in elastisch fixierter Weise so einstellbar ist, daß die Reibeinsätze (91) zum Rotor (11) hin, um einen festgelegten Betrag aus den Profilstücken (32) heraus ragen.
2. Baugruppe nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Reibsieb (10) mit zwei bis acht Siebelementen (13) versehen
ist, die mit zwei bis acht in radialer Richtung elastisch
gehaltenen Reibelementen (14) alternierend angeordnet sind.
3. Baugruppe nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Reibelemente (14) an den U-Profilstücken (32) mit schraub
baren Befestigungsmitteln (98) gehalten sind und ihre radiale
Stellung durch den Grad des Anziehens der schraubbaren Be
festigungsmittel (98) veränderbar ist.
4. Baugruppe nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Siebelemente (13) eben sind und zusammen mit den Reib
elementen (14) ein polygonales Reibsieb (10) bilden.
5. Baugruppe nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Siebelemente (13) in Querrichtung gekrümmt sind und zu
sammen mit den Reibelementen (14) ein zylindrisches Reibsieb
(10) bilden.
6. Baugruppe nach einem der Ansprüche 2 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Reibelemente (14) langgestreckte Leisten sind, die mit
einer ebenen Fläche (11) gegen den Rotor (11) weisen.
7. Baugruppe nach einem der Ansprüche 2 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Reibelemente (14) langgestreckte Leisten sind, die mit
einer Schrägfläche (111) gegen den Rotor (11) weisen, deren
Höhe in der Drehrichtung des Rotors (11) zunimmt.
8. Baugruppe nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Reibelemente (14) und die Reibeinsätze (91) Leisten aus
Korund sind.
Applications Claiming Priority (1)
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