DE3426965C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Rollballenpresse für landwirtschaft­ liche Halmgüter nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.

Derartige Rollballenpressen sind in unterschiedlichen Aus­ führungen bekannt. Das Vorsehen von Vorkammern in solchen Rollballenpressen soll einen kontinuierlichen Betrieb er­ möglichen. Während der fertig gewickelte Rollballen vom Um­ hüllungsmaterial umschlungen wird, muß die Zufuhr des Ernte­ guts zum Wickelraum gestoppt werden. Das während des Umhüllungs­ vorgangs von der Pick-Up-Trommel aufgenommene Erntegut sammelt sich während dieser Betriebsphase im Vorraum. Nach dem Umhüllen des Rollballens wird dieser nach hinten abge­ worfen und es kann wieder Erntegut durch den Zuführspalt in den Wickelraum gefördert werden. Hierzu muß die entsprechende Fördereinrichtung so ausgelegt sein und arbeiten, daß sie sowohl das in der Vorkammer gespeicherte, als auch das neu in diese eintretende Erntegut durch den Zuführspalt in den Wickelraum transportieren kann.

Aus DE-OS 27 40 299 ist es bekannt, als Fördereinrichtung ein horizontales Förderband vorzusehen. Das horizontale Förderband erweist sich in der Praxis als nicht funktionsfähig.

Es ist nicht dazu geeignet, daß in der Vorkammer befind­ liche gespeicherte Erntegut schnell und sicher auszutragen. Es ist allenfalls ausreichend, um das frisch zugeförderte Erntegut in den Wickelraum zu transportieren. Bei dieser Konstruktion ergibt sich also der Nachteil, daß der Vor­ raum zwischen zwei Entleerungen des Wickelraums nicht oder zumindest nicht vollständig entleert wird. Die vor­ handene Speicherkapazität des Vorraums kann also nicht aus­ genutzt werden, so daß trotz des Vorsehens einer Vorkammer ein kontinuierlicher Betrieb nicht möglich ist.

Bei einer älteren Patentanmeldung (P 33 11 330.0) wird vorgeschlagen, den Speicherraum bzw. die Vorkammer durch ortsveränderlich gelagerte Förder- und Presswalzen zu bilden, deren Drehrichtung umkehrbar ist.

Abgesehen davon, daß zur Bildung eines ausreichend großen Speicherraums bei einer solchen Konstruktion ein sehr hoher technischer Aufwand erforderlich ist, hatte diese Konstruktion den wesentlichen Nachteil, daß auch sie keinen einwandfreien Transport des gespeicherten Ernte­ guts aus der Vorkammer durch den Zuführspalt in den Wickelraum erlaubt.

Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Rollballenpresse der im Ober­ begriff genannten Art so auszubilden, daß sie eine störungs­ freie, gleichmäßige und zuverlässige Entleerung der Vorkammer nach dem Speichervorgang, sowie ein sicheres Absperren des Wickelraums während des Speichervorgangs ermöglicht.

Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt mit den Merkmalen des Kennzeichnungsteils von Anspruch 1.

Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sind in den Unteransprüchen beschrieben.

Bei der erfindungsgemäßen Konstruktion stellt die Förder­ trommel eine gleichmäßige und störungsfreie Entleerung der Vorkammer nach dem Speichervorgang sicher. Dies wird im wesentlichen durch die Mitnehmer bewirkt, die jeweils auf der Rückseite, also der dem Wickelraum zugewandten Seite der Fördertrommel, unwirksam sind, während sie im übrigen Bereich über die rohrförmige Trommel vorragen und das Ernte­ gut mitnehmen. Dadurch, daß die Mitnehmer, welche vorzugs­ weise Förderzinken sind, auf der Rückseite entweder in die Trommel eintauchen oder sich eng an der Trommelumfang an­ legen, wird das Gut vollständig zum Preßraum hin abgegeben. Auch die Begrenzung des Verstellwegs der Fördertrommel führt dazu, daß keine übergroße, zur Verstopfung führende Ernte­ gutmenge durch den Zuführspalt in den Wickelraum gelangen kann, sondern der Speicherinhalt in gleichmäßigen Fluß abge­ baut wird. Das Vorsehen eines Rückstellelementes, vorzugs­ weise einer Feder, führt zu dem erforderlichen Anpreßdruck der Fördertrommel an das Erntegut, bzw. an das gegenüber­ liegende Widerlager. Dieses Widerlager kann entweder ein orts­ festes Leitblech sein oder ein umlaufendes Organ, beispiels­ weise eine Trommel.

Nachstehend werden bevorzugte Ausführungsformen der Er­ findung anhand der Zeichnung im einzelnen beschrieben. Es zeigt

Fig. 1 - eine teilweise aufgeschnitten dargestellte schematische Seitenansicht einer ersten Aus­ führungsform der Rollballenpresse,

Fig. 2 - eine schematische Schnittdarstellung des Ein­ zugsbereichs einer zweiten Ausführungsform,

Fig. 3 - eine Seitenansicht des in Fig. 2 dargestellten Einzugsbereichs der zweiten Ausführungsform.

Die Rollballenpresse mit zwei seitlichen Laufrädern 22 besitzt einen vorderen feststehenden Gehäusebereich 7 und einen hinteren nach oben aufklappbaren Gehäusebereich 8, der in Richtung des Doppelpfeils 9 verschwenkbar ist. Zum Auswerfen des Rollballens 23 kann der hintere Gehäuse­ bereich 8 nach oben geklappt werden.

Der Wickelraum 1 ist durch ringsum angeordnete achsparallel zueinander angeordnete nebeneinander laufende Förderwalzen 10 begrenzt, die an der Vorderseite eine Zuführspalt 5 lassen, durch den das Erntegut 2 in den Wickelraum 1 ge­ langen kann.

Das Erntegut 2 wird von der Pick-Up-Trommel 3 vom Boden aufgenommen und in den Einzugsbereich der Fördertrommel 4 transportiert. Es wird in Richtung des Pfeils 6 mittels der Fördertrommel 25 durch den Zuführspalt 5 in den Wickel­ raum 1 transportiert. Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 1 ist das Leitblech 27 im vorderen Bereich als klappbarer Bereich 17 ausgebildet, an dem sich eine der Fördertrommel 25 gegenüberliegende glatte Gegenwalze anschließt. Bei dieser Ausführungsform ist lediglich der hinter der Gegenwalze 26 befindliche Bereich 27 als feststehendes Leitblech ausge­ bildet. Dem gegenüber ist bei der Ausführungsform gemäß Fig. 2 und 3 auf eine Gegenwalze 26 völlig verzichtet worden, das heißt, daß sich das Leitblech entweder bis zum unteren Ende der Vorkammer 19 erstreckt oder bis zu dem gegebenenfalls ebenfalls vorgesehenen klappbaren Be­ reich 17.

Die Vorkammer 19 ist oben offen. Die Frontwand 20 der Vor­ kammer ist um eine horizontale Achse nach vorn bzw. hinten verschwenkbar, und zwar mit Hilfe eines Stellorgans 18.

Oberhalb des Zuführspalts 5 befindet sich eine Eintrittsstelle 24, durch die Umhüllungsmaterial 12 in den Wickelraum 1 eintritt, wenn der Rollballen 23 fertig gerollt ist. Das Umhüllungsmaterial 12 befindet sich auf einer Vorratstrommel 11, die oberhalb der Rollballenpresse an Haltern 16 dreh­ bar gelagert ist.

Das Umhüllungsmaterial 12 läuft in Richtung des Pfeils 14 über ein Zählwerk 13 und durch eine Abtrenneinrichtung 15, sowie durch die Eintrittsstelle 24 auf den Umfang des fast fertigen Rollballens auf. Sobald das vordere Ende des Um­ hüllungsmaterials den Zuführspalt 5 erreicht hat, wird die Zufuhr des Ernteguts 2 gestoppt, bis das Ende des Umhüllungs­ materials sich im Bereich der Eintrittsöffnung 24 mit dem durch die Trenneinrichtung 15 abgetrennten Ende des Um­ hüllungsmaterials überlappt. Danach kann der fertig ge­ wickelte und umhüllte Rollballen nach hinten abgeworfen werden, sobald der hintere Gehäusebereich 8 mit Hilfe des Betätigungszylinders 21 hochgeklappt worden ist.

In der Ausführungsform gemäß Fig. 2 und 3 sind Einzel­ heiten der Fördertrommel 25 und ihres Antriebes dargestellt. Die Fördertrommel 25 besitzt eine rohrförmige Trommel 36 mit Umfangsdurchbrechung 38. Durch die Umfangsdurch­ brechungen 38 treten Förderzinken 37 nach außen. Die inneren Bereiche der Förderzinken 37 sind auf einer ortsfesten Schwenkachse 39 gelagert, die eine freie Umdrehung der Förderzinken 37 ermöglicht.

Die Lagerstelle 34 der Trommel 36 ist gegenüber der Schwenk­ achse 39 versetzt angeordnet. Die Lagerstelle 34 trägt ein mit der Trommel 36 fest verbundenes Antriebsrad, das über eine Antriebskette 35 gemeinsam mit der Trommel 36 verdreht wird. Die Antriebskette 35 erhält ihren Antrieb von der benachbarten Förderwalze 10.

Um die Schwenkachse 10 a der Förderwalze 10 ist der Schwenk­ arm 28 schwenkbar gelagert. Er trägt einen Zapfen 29, der in einem Langloch 30 geführt ist. Die Enden des Langlochs 30 bilden die Anschläge für den Schwenkarm 28 und begrenzen dessen Verstellweg. Das Langloch 30 befindet sich in einem um eine Schwenkachse 32 verschwenkbaren Halter 31. An dem Schwenkarm 38 greift eine Zugfeder 33 an, die die Förder­ trommel 25 in Richtung auf das Leitblech 27 zieht.

In Fig. 3 sind die beiden möglichen Endlagen der Trommel 36 einmal gestrichelt und einmal strichpunktiert dargestellt. Der Abstand zwischen dem Leitblech 27 und der gegenüber­ liegenden Kontur der Trommel 36 im am weitesten ausgelenkten Zustand ist kleiner als die Weite des Zuführspalts 5.

Bei einer Drehung der Trommel 36, die durch die Antriebs­ kette 35 angetrieben wird, können sich die Förderzinken 37 um die Schwenkachse 39 drehen und mit ihren Enden den Schwenkkreis 40 beschreiben. Der Antrieb der Förder­ zinken 37 erfolgt durch die Trommel 36, die an den Umfang­ durchbrechungen 38 die Förderzinken 37 in Drehrichtung mitnimmt.

Das Absperren der Vorkammer erfolgt in der Weise, daß die Trommel 36 in der in Fig. 2 bzw. 3 dargestellten Lage angehalten wird. Dabei dienen die in Richtung auf das Leitblech 27 weisenden nebeneinander liegenden Förder­ zinken 37 als Absperrgitter.

Claims (9)

1. Rollballenpresse für landwirtschaftliche Halmgüter mit einem durch umlaufende Förderelemente begrenzten Wickel­ raum und einer Vorkammer, ferner mit einer ersten Förder­ einrichtung zum Fördern des Erntegutes in die Vorkammer und einer zweiten Fördereinrichtung zum Fördern des Erntegutes aus der Vorkammer durch einen Zuführspalt zwischen zwei benachbarten Förderwalzen hindurch in den Wickelraum, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Fördereinrichtung eine achsparallel zu den Förderwalzen (10) angeordnete mit Förderzinken (37) ausgerüstete Fördertrommel (25) aufweist, die quer zu einem gegenüberliegenden Widerlager (27, 26) unter Überwindung der Kraft eines Rückstellelements (33) innerhalb eines vorgegebenen Weges (30) verlagerbar ist, wobei die Gutzufuhr zum Wickelraum während des Speichervorgangs mittels der Förderzinken (37) bei stillstehender Fördertrommel (25) gestoppt wird.

2. Rollballenpresse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Widerlager ein in den Zuführspalt (5) mün­ dendes Leitblech (27) ist.

3. Rollballenpresse nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Mitnehmer Förderzinken (37) sind, die in parallel zur Trommelachse verlaufenden Reihen angeordnet sind.

4. Rollballenpresse nach den Ansprüchen 1-3, dadurch gekennzeichnet, daß beim Stop der Fördertrommel (25) der Förderspalt (5) durch eine Förderzinken­ reihe (37) gitterartig abgesperrt wird.

5. Rollballenpresse nach den Ansprüchen 1-4, dadurch gekennzeichnet, daß die Mitnehmer wendelförmig auf dem Trommel­ umfang verteilt angeordnet sind.

6. Rollballenpresse nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Förderzinken (37) durch Umfangsdurch­ brechungen (38) aus dem Inneren der rohrförmig­ gen Trommel (36) herausragen und mit ihrem inneren Bereich derart an ein außerhalb der Drehachse (34) der Trommel (36) liegenden Teil gehalten sind, daß sie sich beim Umlaufen der rohrförmigen Trommel (36) in deren Durchbre­ chungen aus- und einwärts bewegen.

7. Rollballenpresse nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Förderzinken (37) mit ihrem inneren Bereich auf einer außermittig zur Drehachse (34) der Trommel (36) in dieser angeordneten, nicht mit umlaufenden Schwenkachse (39) schwenk­ bar gehalten sind.

8. Rollballenpresse nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Förderzinken (37) um zur Drehachse der Trommel (36) parallele Achsen schwenkbar gelagert sind und im hinteren Bereich an die Außenfläche der Trommel angelegt sowie im vorderen und unte­ ren Bereich davon abgeschwenkt sind.

4. Rollballenpresse nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Verschiebeweg der Fördertrommel (25) kleiner oder gleich der Weite des Zuführspaltes (5) ist.