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Die Erfindung bezieht sich auf einen Dampfturbinenrotor gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1. Ein derartiger Dampfturbinenrotor ist in der DE-AS 25 55 346 beschrieben.
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Bei einigen Dampfturbinen werden so große Rotoren verwendet, daß die Turbinenlaufräder, die die Turbinenschaufeln an ihren radial äußersten Teilen tragen, kein integraler Teil der Welle des Rotors sind. Die radialen Abmessungen solcher Turbinenrotoren liegen in der Grössenordnung von 2 oder 2,5 m, wobei die Turbinenschaufelabmessung nicht eingeschlossen ist. Es ist bekannt, daß bei so großen Rotoren große Spannungen aufgrund von deren Größe und aufgrund der Qualität und der Quantität des auf ihre Schaufeln einwirkenden Dampfes auftreten. Zusätzlich zu den Turbinenschaufeln hat jedes Laufrad einen Nabenabschnitt, der insgesamt in seinem radial inneren Teil angeordnet ist.
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Jeder Nabenabschnitt hat eine durchgehende Bohrung. Das Laufrad ist auf der Welle des Rotors durch einen festen Schrumpfsitz zwischen der radial inneren Oberfläche des Nabenabschnitts und der entsprechenden Oberfläche der Welle befestigt. Während des normalen Turbinenbetriebes verhindert dieser Festsitz eine Drehung des Laufrades relativ zu der Welle.
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Wegen der enormen Größe des Dampfturbinenrotors und wegen seiner Gestehungs- und Betriebskosten ist es erforderlich, daß die Turbinenschaufeln relativ zu der Welle in im wesentlichen festen Positionen gehalten werden. Diese Forderung sollte während allen Turbinenbetriebszuständen eingehalten werden, und zwar einschließlich normalen, aber nichtstationären Betriebszuständen, wie beispielsweise Überdrehzahl- und unerwünschten thermischen Übergangsperioden. Diese Forderung ist von noch größerer Wichtigkeit, wenn auf den Dampfturbinenrotor Dampf einwirkt, der im Kessel eines Kernreaktors erzeugt wird. Um zu gewährleisten, daß sich während solchen Turbinenbetriebszuständen die Turbinenlaufräder nicht relativ zu der Welle drehen, ist eine Sicherheitsvorrichtung oder redundante Verriegelungsvorrichtung in das Laufrad eingebaut, beispielsweise in die Bohrung des Nabenabschnittes des Laufrades.
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Bekanntlich steht die Grenzfläche zwischen der Laufradbohrung und der Wellenoberfläche unter großer mechanischer Spannung. Weiter ist bekannt, daß diese mechanische Spannung in Verbindung mit anderen Spannungen, die durch vorübergehende thermische oder andere unvermeidbare Betriebszustände erzeugt werden, Anzeichen für Spannungsrißkorrosion in dem Nabenabschnitt der Laufräder verursacht. Der genaue Mechanismus, der die Spannungsrißkorrosion erzeugt, ist zwar noch nicht völlig geklärt, es wird jedoch angenommen, daß, wenn die mechanischen Spannungen an der Laufradbohrung auf einem Minimum gehalten werden und die Ansammlung von Wasser, das aus dem Dampf kondensiert, in diesem Gebiet minimiert und/oder eliminiert wird, die Wahrscheinlichkeit, daß sich ein Spannungsrißkorrosionsproblem in diesem Laufrad entwickelt, reduziert, wenn nicht gar eliminiert wird.
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Bei einer bekannten Vorrichtung, die jedes Laufrad auf der Welle verriegelt, wird ein Teil benutzt, das in einen Schlitz an der Welle vorsteht. Diese relativ einfache Verriegelungsvorrichtung erhöht jedoch den Spannungsanhäufungs- oder Kerbbeiwert in diesem Gebiet der Laufradbohrung und vergrößert infolgedessen die Wahrscheinlichkeit eines Spannungsrißkorrosionsproblems in dem Laufrad.
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Aufgabe der Erfindung ist es, einen Dampfturbinenrotor mit einer Verriegelung oder Verdrehsicherung an der Laufradbohrung/Wellenoberfläche-Grenzfläche zu schaffen, die eine Drehung des Laufrades relativ zu der Welle verhindert, wenn sich der Festsitz zwischen denselben lockert, und die den Spannungsanhäufungs- oder Kerbbeiwert in diesem Gebiet minimiert.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Maßnahmen gemäß dem kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs 1 gelöst.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
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Die mit derErfindung erzielbarenVorteile bestehen insbesondere darin, daß die Teile oder Finger nur einen diskreten bogenförmigen Teil der Laufradbohrung einnehmen. Vorteilhafterweise werden zwei Teile als Verdrehsicherungen benutzt. Diese beiden Teile sind im wesentlichen umfangsmäßig versetzt entgegengesetzt zueinander an der Laufradbohrung angeordnet. Zum Aufrechterhalten eines minimalen Spannungsanhäufungsbeiwertes an der Laufradbohrung des Nabenabschnittes brauchen nicht mehr als vier Teile oder Finger von dieser Bohrung aus vorzustehen.
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Wenn an einem bestimmten Nabenabschnitt ein Teil oder Finger als Verdrehsicherung vorgesehen ist, so kann an dem benachbarten Nabenabschnitt ein ähnlicher oder ein anderer Teil oder Finger benutzt werden. Wichtig ist dabei die Lage eines diskreten Teils oder Fingers an der Schulter, die Lage einer diskreten gekrümmten, im wesentlichen sich über den Umfang erstreckenden Nut, die dieses Teil oder diesen Finger von der Festsitzgrenzfläche trennt, in Verbindung mit den Entspannungsnuten und der Längsnut in der Welle.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im folgenden unter Bezugnahme auf die Zeichnungen näher beschrieben. Es zeigt
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Fig. 1 eine weggeschnittene Teillängsansicht des Dampfturbinenrotors,
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Fig. 2 eine weggeschnittene Teillängsansicht der Nabenabschnitte mehrerer Turbinenlaufräder und des benachbarten Teils der Welle,
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Fig. 3 in auseinandergezogener Darstellung eine weggeschnittene perspektivische Ansicht eines Teils eines Laufradnabenabschnitts mit einem axial vorderen Teil und dem benachbarten Wellenteil,
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Fig. 4 eine weggeschnittene Teillängsansicht der Laufradnabenabschnitte, die Teile aufweisen, welche an den axial hinteren Teilen der Nabenabschnitte angeordnet sind,
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Fig. 5 die axiale Ansicht eines Teils, betrachtet aus der Perspektive der Schnittlinie 5-5&min; in Fig. 4,
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Fig. 6A-6C Ansichten der Teile und der zugeordneten Wellenteile, betrachtet aus den Perspektiven längs der Schnittlinien 6 a-6 a&min;, 6 b-6 b&min; bzw. 6 c-6 c&min; in Fig. 5,
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Fig. 7 eine weggeschnittene Teillängsansicht der Nabenabschnitte mehrerer Turbinenlaufräder, wobei ein Paar Laufräder auf einem Absatz befestigt ist, und
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Fig. 8 eine weggeschnittene Teilansicht des Turbinenrotors einer Zweistromturbine, der zwei axiale Abschnitte hat, von denen jeder einen Satz sequentiell kleinerer Absätze hat.
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Fig. 1 zeigt eine weggeschnittene Teillängsansicht eines Dampfturbinenrotors 10. Mehrere Turbinenräder, die jeweils mit der Bezugszahl 12 bezeichnet sind, tragen an ihren radial äußersten Teilen, von denen einer mit der Bezugszahl 14 bezeichnet ist, Dampfturbinenschaufeln 16. Ummantelungen 18 sind mit dem radial äußeren Teil der Schaufeln 16 durch Zapfen 20 verbunden. Jedes Laufrad 12 hat an seinem radial inneren Teil einen Nabenabschnitt 22.
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Eine mehrfach abgesetzte Welle 36 ist in der Dampfturbine drehbar gelagert. Fig. 1 zeigt einen axialen Abschnitt der Welle 36 mit Absätzen, die sequentiell abnehmende Radien aufweisen. r 1, der radiale Abstand zwischen der radial inneren Oberfläche des Nabenabschnittes des am weitesten links befindlichen Laufrades und der Mittelachse der Welle 36, ist größer als r 2, der wiederum größer als r 3 ist. Die radialen Abmessungen r 4, r 5 und r 6 sind sequentiell kleinere Radien, wie es Fig. 1 zeigt.
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Es ist zu beachten, daß zwar jeder Absatz einen im wesentlichen gleichmäßigen Radius hat, wie z. B. den Radius r 1, daß jedoch der Absatz einen etwas konischen Radius haben kann. Der Ausdruck "im wesentlichen gleichförmig" und die Bezeichnung "r" umfassen einen solchen konischen Absatz. Ein sich radial erstreckender angeformter Flansch 38 ist neben dem Absatz angeordnet, der die maximale radiale Abmessung r 1hat. Der Flansch 38 hat gemäß Fig. 1 eine radiale Abmessung r m . Der Flansch 38 ist in Fig. 2 ausführlicher dargestellt. Der Flansch 38 kann Teil eines maximalen radialen Teils der Welle 36 sein, der sich in Fig. 1 nach links erstreckt. Außerdem kann die radiale Strecke r m singulär der maximale radiale Teil der Welle 36 sein.
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Fig. 2 zeigt eine weggeschnittene Teillängsansicht von mehreren Nabenabschnitten und den benachbarten Teil der abgesetzten Welle 36 mit dem integralen Flansch 38, der von ihr radial vorsteht. Der Nabenabschnitt 40 hat eine radial innere Oberfläche 42. Der Nabenabschnitt 40 und sein zugeordnetes Turbinenlaufrad sind auf der Absatzoberfläche 44 durch einen festen Schrumpfsitz zwischen der Oberfläche 42 und der Oberfläche 44 befestigt, um eine Drehung zwischen dem Laufrad und der Welle zu verhindern. Der Nabenabschnitt 46 hat mit seiner inneren Oberfläche 48 einen Festsitz auf der Absatzoberfläche 50 des nächsten Absatzes, der einen kleineren Radius hat, d. h. r 2 ist kleiner als r 1. Der nächste Nabenabschnitt 52 ist auf gleiche Weise auf der Welle 36 durch einen Festsitz zwischen der Oberfläche 54 und der Absatzoberfläche 56 befestigt.
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Jede Absatzoberfläche 44, 50 und 56 hat einen im wesentlichen gleichmäßigen Radius über ihrer axialen Ausdehnung. Zwei im wesentlichen parallele Umfangsnuten sind in jeder dieser Oberflächen angeordnet. Die Absatzoberfläche 50 hat eine axial vordere Nut 60 neben der vorangehenden Absatzoberfläche 44 und eine axial hintere Nut 62 nahe bei, aber mit axialem Abstand von der als nächsten folgenden Absatzoberfläche 56, die einen kleineren Radius von r 3 hat. In der gesamten Beschreibung bezieht sich die Bezeichnung axial "vorn" und "hinten", die bei manchen Teilen benutzt wird, auf die Position des Teils relativ zu dem radial maximalen Teil der Welle, weshalb sich ein "axial vorderes" Teil näher bei dem maximalen Teil als ein "axial hinteres" Teil befindet.
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Ein Längsschlitz 63 erstreckt sich axial zwischen der Nut 62 und dem axial hinteren Rand 64 der Absatzoberfläche 50. Der axial hintere Teil der Absatzoberfläche 50 zwischen der Nut 62 und dem Rand 64 ist durch eine gestrichelte Linie dargestellt, weil der in Fig. 2 gezeigte Längsschnitt durch die Mittelebene des Schlitzes 63 geht. Die Tiefe des Schlitzes 63 unter der Oberfläche 50 ist kleiner als die Tiefe der Nut 62. Alle Absatzoberflächen 44, 50 und 56 haben axial vordere und axial hintere Nuten auf jeder axialen Seite der Schrumpfsitzgrenzfläche zwischen dem Laufrad und der Welle, um den Spannungsanhäufungsbeiwert an der Oberfläche der Welle zu beseitigen oder zu verringern. Auf diese Weise sind die vordere und die hintere Nut 60 bzw. 62 Freistiche für die Absatzoberfläche 50 am einen bzw. anderen axialen Ende der Schrumpfsitzgrenzfläche. Die Nuten 60 und 62 bilden außerdem einen Ablaufkanal für das Dampfkondensat, das sich darin aufgrund der Wärmegradienten zwischen dem Dampfströmungsweg und der Welle 36 und jedes axialen Wärmegradienten an dem Schlitz 63 ansammeln kann. Alle aufeinanderfolgenden Absatzoberflächen haben vordere und hintere Nuten, die deren Festsitzgrenzflächen zwischen sich einschließen.
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Jeder Nabenabschnitt hat einen Schulterteil an jedem axialen Ende seiner inneren Oberfläche. Der Nabenabschnitt 46 hat eine Schulter 66 an seinem axial hinteren Ende 68. Die Schulter 66 hat eine radiale Abmessung, die größer ist als die radiale Abmessung der inneren Oberfläche 48. Der Nabenabschnitt 46 hat an seinem axial vorderen Ende 70 gemäß Fig. 2 eine Schulter 72. Die Schulter 72 hat wenigstens ein diskretes, radial innen angeordnetes Teil 74. Das Teil 74 weist aufgrund einer diskreten gekrümmten, im wesentlichen kreisförmigen Nut 76 an der Schulter 72 axialen Abstand von der inneren Oberfläche 48 auf.
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Die vorangehende Absatzoberfläche 44 hat eine axial vordere Nut 80, eine axial hintere Nut 82 und einen Längsschlitz 83, der sich zwischen der Nut 82 und einem axial hinteren Ende 84 erstreckt. Gemäß Fig. 2 ist das Teil 74 des Nabenabschnitts 46 in Paßeingriff mit dem Schlitz 83 der vorangehenden Absatzoberfläche 44.
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Der Nabenabschnitt 40 gleicht insgesamt dem Nabenabschnitt 46 insofern, als die innere Oberfläche 42 eine axial hintere Schulter 86 und eine axial vordere Schulter 88 neben axialen Stirnflächen 87 bzw. 92 hat. Gemäß Fig. 2 sind jedoch der Nabenabschnitt 40 und sein zugeordnetes Laufrad auf dem Absatz angeordnet, der die größte radiale Abmessung r 1 hat, und ein Finger 90 steht von der Stirnfläche 92 nahe der Schulter 88 axial vor. Der angeformte Flansch 38 hat einen Längsschlitz 94, der sich zu dem axial hinteren Rand 96 des Flansches erstreckt. Der Nabenabschnitt 40, der die größte radiale Bohrungsabmessung r 1 hat, braucht den Finger 90 nicht aufzuweisen, sondern könnte ein radial innen angeordnetes Teil ähnlich dem Teil 74 des Nabenabschnittes 46 aufweisen. In der dargestellten Ausführungsform hat der Finger 90 aufgrund einer diskreten bogenförmigen, sich im wesentlichen in Umfangsrichtung erstreckenden Nut 89 an der Schulter 88 Abstand von der Festsitzgrenzfläche der Oberflächen 42 und 44.
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Fig. 3 zeigt in auseinandergezogener Darstellung einen keilförmigen Abschnitt des Nabenabschnitts 46, des Nabenabschnitts 40 und des benachbarten Bereiches der Welle 36. Gleiche Teile wie in Fig. 2 tragen gleiche Bezugszeichen. Der Schlitz 83 erstreckt sich axial zwischen der Nut 82 und dem hinteren Rand 84 an dem axial hinteren Teil 100 der Absatzoberfläche 44. Der hintere Teil 100 kann entweder koplanar zu der Oberfläche 44 sein oder eine etwas kleinere radiale Abmessung im Vergleich zu r 1haben.
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Gemäß Fig. 3 ist das Teil 74 in Paßeingriff mit dem Schlitz 83 bringbar, und die Schulter 72 überlappt den mit ihr zusammenpassenden hinteren Teil 100 der Oberfläche 44.
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Fig. 4 zeigt zwei Nabenabschnitte 110 und 112 und den benachbarten Wellenteil 114. Die Teile 128 sind an dem axial hinteren Ende ihrer Nabenabschnitte angeordnet. Der Nabenabschnitt 110 hat eine innere Oberfläche 116, die einen Festsitz auf der Absatzoberfläche 118 der Welle 114 aufweist. Eine Schulter 120 befindet sich an dem axial vorderen Ende 122 des Nabenabschnitts 110. Eine axial hintere Schulter 124 hat eine diskrete bogenförmige Nut 126 , aufgrund der das Teil 128 Abstand von der inneren Oberfläche 116 hat. Wie bei allen sequentiellen Absätzen befindet sich die axial hintere Nut 130 des Absatzes 118 an dem als nächsten folgenden Absatz, und ein Längsschlitz 132 erstreckt sich axial zwischen der Nut 130 und dem axial hinteren Rand 134 des Absatzes 118. Gemäß Fig. 4 erstreckt sich das Teil 128 radial einwärts über die innere Oberfläche 116 hinaus, um den Schlitz 132 der Absatzoberfläche 118 an der axialen Stirnfläche 123 des Nabenabschnitts 110 einzugreifen.
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Fig. 5 zeigt das Teil 128 und den benachbarten Wellenbereich in einer Ansicht von der Schnittlinie 5-5&min; in Fig. 4 aus. Wegen der großen radialen Abmessungen der Laufradbohrung und des Nabenabschnitts erscheinen das Teil und die gezeigten Bereiche der Wellenoberflächen in Fig. 5 eben, während es sich tatsächlich um einen diskreten gekrümmten Teil des Umfangs der Welle und des Innenumfangs des Nabenabschnitts handelt. Wenn die in Fig. 5 gezeigte Drehrichtung angenommen wird, ist die vordere Stirnfläche 140 des Teils 128 mit der vorderen Seitenwand 142 des Schlitzes 132 in Berührung. Die Ausdrücke "vordere" und "hintere", die in der Beschreibung benutzt werden, beziehen sich auf die Position eines Teils relativ zu der Wellendrehrichtung. Wenn der Festsitz zwischen dem betreffenden Laufrad sich aus irgendeinem Grund lockert, verhindert das Teil 128 die Drehung des Laufrades wegen der vorgenannten mechanischen Berührung.
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Die Grenzfläche zwischen der vorderen Stirnfläche 140 und der Schulter 124 ist in Fig. 5 mit A bezeichnet und ist eine stromlinienförmige Ausrundung. Bekanntlich unterscheidet sich eine stromlinienförmige Ausrundung von einer einfachen kreisförmigen Ausrundung dadurch, daß die stromlinienförmige Ausrundung einen variablen Krümmungsradius im Gegensatz zu dem konstanten Krümmungsradius der kreisförmigen Ausrundung hat. Die stromlinienförmige Ausrundung A minimiert den tangentialen Spannungsanhäufungsbeiwert in dem Bereich des Teils 128. Auf gleiche Weise hat die hintere Stirnfläche 144 eine stromlinienförmige Ausrundungsgrenzfläche B zwischen der Stirnfläche 144 und der Schulter 124. Bekanntlich wird durch jedweden Vorsprung oder Ausschnitt an der Oberfläche eines Zylinders oder an der radial inneren Oberfläche eines Ringes der Spannungsanhäufungsbeiwert in dem Bereich des Vorsprunges oder des Ausschnittes vergrössert. Ein wichtiges Merkmal der Erfindung ist das Minimieren des tangentialen Spannungsanhäufungsbeiwertes in dem Bereich der Teile und der Schlitze. Das Vorhandensein von Umfangsfreistichen auf jeder Seite des Schlitzes an der Wellenoberfläche minimiert den Spannungsanhäufungsbeiwert innerhalb der Welle in dem Bereich des Schlitzes. Die stromlinienförmigen Ausrundungen in den Bereichen A und B sowie die diskreten bogenförmigen Nuten, die den axialen Abstand der Teile von den inneren Oberflächen der Nabenabschnitte herstellen, reduzieren den Spannungsanhäufungsbeiwert in der Bohrung der Laufradnabe. Diese Freistiche in Kombination mit den stromlinienförmigen Ausrundungen reduzieren den Spannungsanhäufungsbeiwert um schätzungsweise 25% im Vergleich zu anderen Vorrichtungen.
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In einer Ausführungsform hat die radial innere Fläche 146 des Teils 128 radialen Abstand vom Grund 148 des Schlitzes 132. Außerdem hat die hintere Seitenwand 150 des Schlitzes 132 Umfangsabstand von der hinteren Stirnfläche 144 des Teils 128. Diese Abstände gestatten das Zusammenbauen der Laufräder ohne übermäßige Kraft und verringern so begleitende mechanische Spannungen, die sich aus dem Zusammenbau ergeben können, und gestatten außerdem das Ablaufen von Kondensat, das sich in dem Schlitz oder auf dem Teil bilden kann.
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Die Fig. 6A-6C zeigen Längsansichten derTeile und der zugeordneten Wellenteile aus der Perspektive der Schnittlinien 6 a-6 a&min;, 6 b-6 b&min; bzw. 6 c-6 c&min; in Fig. 5. Fig. 6A zeigt eine Ansicht ungefähr in der Mitte durch den Schlitz 132 aus einer Längsperspektive. Deutlich gezeigt ist in Fig. 6A die diskrete gekrümmte Nut 126, die an der Schulter 124 umfangsmäßig ausgerichtet ist und axialen Abstand des Teils 128 von der inneren Oberfläche 116 schafft. Außerdem ist die Nut 130 in der Absatzoberfläche 118 nahe bei, jedoch mit Abstand von dem axial hinteren Rand 134 des Absatzes 118 angeordnet. Üblicherweise hat das Teil 128 eine Stirnfläche, die auf die axiale Stirnfläche 123 des Nabenabschnitts radial ausgerichtet ist. Außerdem kann bei den axial vorderen Teilen, die in den Fig. 1, 2 und 3 gezeigt sind, eine der Stirnflächen radial auf die axial vordere Stirnfläche ihrer zugeordneten Nabenabschnitte ausgerichtet sein.
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Fig. 6B zeigt eine Ansicht aus der Perspektive der Schnittlinie 6 b-6 b&min; in Fig. 5. Das besondere Merkmal in Fig. 6B ist die Schräge der Schulter 124. Gemäß der Darstellung in Fig. 5 bildet die nach außen gehende Schräge, die sich von der Oberfläche 116 zu der Stirnfläche 123 erstreckt, einen Winkel von ungefähr 0° mit der Ebene der Absatzoberfläche 118. Hier in der Beschreibung bedeutet die Bezeichnung "nach außen gehend" eine Richtung aus der Perspektive der Festsitzgrenzfläche zu einer besonderen axialen Stirnfläche des Nabenabschnitts.
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Das besondere Merkmal in Fig. 6C ist die nach außen gehende Schräge der Schulter 124 , die unter einem Winkel von 5° gegen die Absatzoberfläche 118 dargestellt ist. Es sei angemerkt, daß die nach außen gehende Schräge der Schulter 124 umfangsmäßig über die diskrete bogenförmige Nut 126 hinaus zwischen 0 und 10° betragen kann.
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Der radiale Abstand zwischen der Schulter 124 und dem hinteren Teil der Absatzoberfläche 118 (in Fig. 6B gezeigt) in Kombination mit der nach außen gehenden Schräge der Schulter 124 in Umfangsrichtung über die gekrümmte Nut hinaus ( Fig. 6C gezeigt) gestattet Dampfkondensat, aus diesem Bereich abzufließen. Es ist anzunehmen, daß eine Ansammlung von Wasser oder Kondensat des Dampfes die Wahrscheinlichkeit einer Spannungsrißkorrosion in dem Laufradbohrungsbereich weiter steigern kann, wobei aber diese Schräge und der radiale Abstand diese Ansammlung im wesentlichen eliminieren. Außerdem können diese radialen und umfangsmäßigen Abstände Öffnungen für Prüfvorrichtungen schaffen, mittels welchen das Vorhandensein von Anzeichen für eine Spannungsrißkorrosion ermittelt werden kann. Es sei angemerkt, daß die obige ausführliche Beschreibung des axial hinteren Teils 128 und des Schlitzes 132 direkt auch für ein Teil gilt, das an einer axial vorderen Stelle angeordnet ist, wie in den Fig. 1, 2 und 3 dargestellt ist. Der Hauptunterschied zwischen dem axial hinteren Teil und dem axial vorderen Teil besteht darin, daß das axial hintere Teil radial nach innen über die innere Oberfläche seines Nabenabschnitts hinaus vorsteht, während das axial vordere Teil in seiner radialen Ausdehnung auf die radiale Abmessung der inneren Oberfläche begrenzt ist.
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Fig. 7 zeigt zwei Laufräder und ihre zugeordneten Nabenabschnitte 202 und 204, die auf der Welle 206 durch einen festen Schrumpfsitz befestigt sind. Die zugeordnete Absatzoberfläche 208 hat eine im wesentlichen gleichmäßige radiale Abmessung über ihrer gesamten axialen Spannweite. Die Oberfläche 208 hat zwei axial getrennte Absatzteile 208 a und 208 b. Zwei parallele Umfangsnuten 210 und 212 trennen den axial vorderen Absatzteil 208 a und den axial hinteren Absatzteil 208 b. Der axial vordere Nabenabschnitt 202 ist auf der Welle 206 durch einen Festsitz an der Grenzfläche zwischen der inneren Oberfläche 214 und der Absatzoberfläche 208 a befestigt. Der Nabenabschnitt 202 hat ein axial vorderes Teil 216, der einen Paßeingriff in einem Längsschlitz 218 in dem vorangehenden Absatz hat, welcher eine größere radiale Abmessung als der Absatz 208 hat. Der Nabenabschnitt 202 hat eine axial vordere Schulter 220, von der aus das Teil 216 vorsteht, und eine axial hintere Schulter 222.
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Der Nabenabschnitt 204 ist auf der Welle 206 durch einen Festsitz an der Grenzfläche zwischen der inneren Oberfläche 224 und dem Stufenteil 208 b befestigt. Der Nabenabschnitt hat eine vordere Schulter 226 und eine hintere Schulter 228, von der aus ein hinteres Teil 230 vorsteht. Das Teil 230 hat einen Paßeingriff in dem Längsschlitz 232 auf der Absatzoberfläche 208. Die vordere Nut 234 und die hintere Nut 236 der Absatzoberfläche 208 wirken auf gleiche Weise wie die vorderen und hinteren Nuten der anderen hier beschriebenen Absätze. Die Absatzoberfläche 208 weist die Nuten 210 und 212 auf, die Freistiche zwischen den beiden Festsitzgrenzflächen des Absatzes 208 darstellen, und die Nuten sind auf die ihnen zugewandten Schulterteile 222 und 226 radial ausgerichtet. Außerdem zeigt Fig. 7 einen axialen Ring 240, der mit einem Ausschnitteil der Schulter 226 des Nabenabschnitts 204 zusammenpaßt, um eine Axialbewegung des Nabenabschnitts 204 sowie des Nabenabschnitts 202 auf der Welle 206 zu verhindern.
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Fig. 7 und die zugehörige Beschreibung zeigen, daß sowohl vordere als auch hintere Teile benutzt werden können, um eine Drehung der Laufräder relativ zu der Welle zu verhindern, falls sich ein besonderer Laufradfestsitz lockern sollte. Auf gleiche Weise könnte bei einem besonderen Laufrad ein Finger wie er oben mit Bezug auf Fig. 2 beschrieben ist, benutzt werden, der von der axial vorderen Stirnfläche des Nabenabschnitts 40 axial vorsteht. Auf diese Weise würde jeder Finger in den Schlitz in der vorangehenden Absatzoberfläche eingreifen. Im Rahmen der Erfindung könnte auch eine Kombination von Fingern und radial vorstehenden Teilen benutzt werden.
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Fig. 8 zeigt eine Teillängsschnittansicht eines Rotors einer Zweistromturbine. Bekanntlich strömt bei einer Zweistromturbine der Dampf in zwei axial entgegengesetzten Richtungen, die in Fig. 8 durch Pfeile A&min; und B&min; angedeutet sind. Die mehrfach abgesetzte Welle 300 hat zwei axiale Abschnitte, nämlich einen Abschnitt 310 auf der rechten Seite in Fig. 8 und einen Abschnitt 312 auf der linken Seite in Fig. 8. Jeder axiale Abschnitt hat mehrere Absätze mit sequentiell kleineren Radien. Gemäß der Darstellung hat der axiale Abschnitt 310 eine größte Absatzoberfläche mit einem Radius r 20, die nächste Absatzoberfläche hat einen kleineren Radius r 21, und die Radien der weiteren Absatzoberflächen nehmen nacheinander von r 22 bis r 25 ab. Auf gleiche Weise hat der axiale Abschnitt 312 einen Satz Absätze, die nacheinander kleinere Radien haben, und zwar beginnend mit dem größten Absatz, der eine radiale Abmessung von r 30 hat, und mit zunehmend kleineren Absätzen, die Abmessungen haben, welche von r 31 bis r 35 reichen. Der Aufbau des Rotors, der Naben, der Teile usw., der in Fig. 8 gezeigt ist, gleicht im wesentlichen dem in den anderen Figuren Dargestellten und mit Bezug auf diese Beschriebenen. Das unterscheidende Merkmal besteht gemäß Fig. 8 darin, daß der Rotor zwei Sätze von Absätzen hat, die jeweils sequentiell abnehmende Radien haben und sich von einem maximalen radialen Teil der Welle 300 jeweils nach aussen erstrecken. In dieser Ausführungsform beziehen sich die Ausdrücke axial "vorn" und "hinten" auf die Perspektive von dem maximalen radialen Teil der Welle aus.