DE3314314C2 - Rollballenpresse für landwirtschaftliche Halmgüter mit zweiteiligem Preßraumgehäuse - Google Patents
Rollballenpresse für landwirtschaftliche Halmgüter mit zweiteiligem PreßraumgehäuseInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Rollballenpresse für
landwirtschaftliche Halmgüter mit einem zylindrischen, an
seinem Mantel mit umlaufenden Förderelementen ausgerüsteten
Preßraumgehäuse, welches aus einem gestellfesten Vordergehäuse
und einem an diesem um eine hochgelegene waagerechte Achse
aufklappbar gelagerten Hintergehäuse besteht, wobei an beiden
Gehäuseseiten je ein von einer Hydraulikanlage beaufschlagbarer
Hydraulikzylinder zwischen dem vorderen und dem hinteren
Preßraumgehäuse angelenkt ist, die das hintere Preßraumgehäuse
in geschlossener Betriebsstellung mit dem vorderen
Preßraumgehäuse schließen und beim Ausfahren in die
Entladestellung aufschwenken, wobei eine den Freiraum zwischen
dem ausgeworfenen Ballen und dem Schwenkbereich des hinteren
Preßraumgehäuses ermittelnde Tasteinrichtung vorgesehen ist,
die bei genügendem Abstand des Ballens von der Presse einen
Schaltvorgang auslöst, um das hintere Preßraumgehäuse an das
vordere Preßraumgehäuse anzuschwenken.
Die EP 0117817 A1 zeigt bereits eine Rollballenpresse, bei
welcher ein fertiger Ballen nach Hochschwenken einer Klappe
nach hinten ausgeworfen wird. Der Ballen läuft dabei über eine
Kontaktschiene der ein Meßwertgeber zugeordnet ist. Der
Meßwertgeber seinerseits steht mit einem Mikroprozessor in
Verbindung, wodurch der Auswurf eines Ballens geprüft und das
Schließen der Heckklappe eingeleitet wird. Der Nachteil einer
derartigen Einrichtung ist darin zu sehen, daß insbesondere
bei Talfahrt nicht immer gewährleistet ist, daß der
ausgeworfene Ballen auch tatsächlich einen genügenden Abstand
zur Presse aufweist, so daß nicht mit Sicherheit vermieden
werden kann, daß die sich schließende Heckklappe mit dem
ausgeworfenen Ballen kollidiert. Ein weiterer Nachteil ist
darin zu sehen, daß der Einsatz elektrischer bzw.
elektronischer Meß- und Regeleinrichtungen aufgrund ihrer
Anfälligkeit der rauhen Arbeitsweise von Rollballenpressen
nicht immer gewachsen ist.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher das Problem zu Grunde,
eine Rollballenpresse der eingangs näher bezeichneten Art so
auszubilden, daß Beschädigungen während des Schließens des
hinteren Preßraumgehäuses sowohl im Hinblick auf den Ballen
selbst wie auch im Hinblick auf die Presse ohne manuellen
Eingriff des Fahrers selbst mit Sicherheit vermieden werden.
Diese Aufgabe wird gelöst durch eine im Auslaufbereich des
fertigen Ballens vom ausrollenden Ballen entgegen der Kraft
einer Feder schwenkbaren Stange und einen von der Stange
verstellbaren Anschlag, der den Schalter für das Sperrventil
betätigt.
Auf diese Weise ist sichergestellt, daß das hintere
schwenkbare Gehäuseteil nur dann ausschwenken kann, wenn sich
kein Ballen mehr im Schwenkbereich des hinteren
Preßraumgehäuses befindet. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sind
in den Unteransprüchen dargelegt. Auf konstruktiv einfache Art und
Weise weist die Stange einen Hebel auf, an welchem eine
Schaltstange angelenkt ist, die von einer Druckfeder
bereichsweise umgriffen ist, wobei sich die Druckfeder
einerseits an einer die Schaltstange führenden Konsole und
andererseits an einer mit einem Ende der Schaltstange fest
verbundenen Endscheibe abstützt. In vorteilhafter Weise ist
die Stange um einen Zapfen schwenkbar, der ebenso wie die
Konsole an einem maschinenfesten Trägerprofil befestigt ist.
Es ist zweckmäßig, an dem Trägerprofil einen einen
Betätigungshebel aufweisenden Sperrhebel schwenkbar zu lagern,
der bei geschlossenem Preßraumgehäuse von einem an dem
hinteren Preßraumgehäuse befestigten Bolzen entgegen der Kraft
einer Zugfeder derart verschwenkt wird, daß ein weiterer mit
dem Sperrhebel verbundener Bolzen den Hebel und damit auch die
Schaltstange entgegen der Kraft der Druckfeder so weit bewegt,
bis der Anschlag den Schalter freigibt. Ein weiteres Merkmal
der Erfindung wird darin gesehen, daß bei hochgeschwenktem
hinteren Preßraumgehäuse der Bolzen unter Einwirkung der
Zugfeder den Hebel und somit die Schaltstange freigibt.
Zweckmäßigerweise ist die Länge der Druckfeder derart
bemessen, daß bei freigegebener Schaltstange der Anschlag
gegen den Schalter bewegbar ist. Um den Schließvorgang des
Preßraumgehäuses automatisch erfolgen zu lassen, wirkt die
Tasteinrichtung direkt oder indirekt auf ein Steuerventil ein.
Im folgenden soll die Erfindung anhand eines Aus
führungsbeispiels und zweier dieses schematisch
darstellender Figuren näher erläutert werden. Dabei
zeigt
Fig. 1 eine Rollballenpresse in der Seitenansicht
und
Fig. 2 einen Teil der in Fig. 1 dargestellten
Rollballenpresse in vergrößerter Darstellung.
Mit 1 ist eine Rollballenpresse bezeichnet, die ein
zylindrisches an seinem Mantel mit umlaufenden Walzen
2 versehenes Preßraumgehäuse aufweist, welches aus
einem rahmenfesten vorderen Preßraum 3 und an diesem
um eine hoch gelegene waagerechte Achse 4 aufklapp
bar gelagerten hinteren Preßraum 5 besteht. An den
beiden Gehäuseseiten ist je eine hydraulische
Kolbenzylindereinheit 6 zwischen dem vorderen und
dem hinteren Preßraumgehäuse 3 bzw. 5 angelenkt.
Über Leitungen 7 und 8 und ein Steuer
ventil 9 werden je nach Bedarf die Kolben
zylindereinheiten 6 mit Öl beaufschlagt. In die
Leitungen 8 sind Elektromagnet-Sperrventile
11 eingebaut, die über einen Mikroschalter
31 geschaltet werden. Sobald nun ein Ballen fertig
gewickelt ist, schwenkt dieser den hinteren Preß
raum 5 um die Achse 4 um ein geringes Maß nach
außen, so daß der Anschlag 12 das Betätigungs
glied 13 freigibt und der Mikroschalter 14 dem
Schlepperfahrer beispielsweise über ein akustisches
Signal anzeigt, daß ein Ballen mit der gewünschten
Preßdichte gewickelt ist. Der Fahrer betätigt so
dann das Ventil 9 derart, daß über die
Leitung 8 Öl zu den Kolbenzylindereinheiten 6 ge
lang und daß auf der anderen Seite der Kolben
anstehende Öl über die Leitungen 7 abfließen kann.
Der hintere Preßraum 5 wird folglich hochgeschwenkt,
so daß der Ballen 15 aus der Rollballenpresse 1
herausrollen kann. Er rollt dabei über einen Ab
laufbügel, dessen äußere Stange 16 um Zapfen 17
drehbar gelagert ist, so daß sich für den Ballen
15 eine schräge Ablaufbahn ergibt. Die Zapfen 17
sind mit zwei maschinenfesten Trägerprofilen 18
verbunden. Zumindest eine Stange 16 weist einen mit
ihr verschweißten Hebel 19 auf, an dessen der Stange
16 abgewandten Ende eine Schaltstange 20 angelenkt
ist. Diese Schaltstange 20 ist in einer mit dem Träger
profil 18 verbundenen Konsole 21 geführt. Die Schalt
stange 20 wird bereichsweise von einer Druckfeder 22
umgriffen, die sich zum einen an der Konsole 21 und
zum anderen an der Endscheibe 21, die mit der Schalt
stange fest verbunden ist, abstützt. In der in Fig. 1
dargestellten Stellung drückt ein mit dem hinteren
Preßraum 5 verbundener Bolzen 23 den Betätigungs
hebel 24 eines Sperrhebels 25 gegen die Kraft einer
Zugfeder 26 im Gegenuhrzeigersinn um den Lagerpunkt
27 so weit herum, bis ein am Sperrhebel 25 vorge
sehener Bolzen 28 am Hebel 19 anliegt, der an diesem
Bolzen 28 durch die Druckfeder 22 gehalten wird. In
der in Fig. 2 dargestellten Lage hat der Bolzen 23
den Betätigungshebel 24 freigegeben, so daß sich der
Sperrhebel 25 aufgrund der Zugkraft der Feder 26
gegen den Anschlag 29 legt, der am Trägerprofil 18
befestigt ist. Ist nun der Ballen 15 von den Stangen
16 abgerollt, werden diese bedingt durch die Druck
feder 22 auf ihrer mit vollen Linien dargestellten
Lage in die mit strichpunktierten Linien dargestellte
verschwenkt, so daß der Ballen 15 durch die Stangen
16 bzw. den entsprechenden Rechen daran gehindert
wird, in den Schwenkbereich des hinteren Preßraumes
5 zurückzurollen. Gleichzeitig mit dem Hochschwenken
der Stangen 1 haben sich auch der Hebel 19, der An
schlag 30 und die Endscheibe 23 in die mit gestrichel
ten Linien dargestellte Lage verlagert, wobei der
Anschlag 30 den Mikroschalter 31 betätigt hat, der
über eine Steuerleitung 32 das Sperrventil 11 frei
gibt und außerdem dem Schlepperfahrer beispielsweise
über ein an sich bekanntes akustisches oder optisches
Signal anzeigt, daß das hintere Preßraumgehäuse 5
gefahrlos an das vordere Preßraumgehäuse 3 angeschwenkt
werden kann. Danach nehmen die beiden Preßraumgehäuse
wieder die in Fig. 1 dargestellte Lage ein. Dadurch,
daß während des Anschwenkens des hinteren Preßraumge
häuses 5 an das Preßraumgehäuse 3 der Bolzen 23 den
Hebel 24 in Richtung auf das Preßraumgehäuse 3 verschwenkt
hat und dadurch der Bolzen 28 den Hebel 19 ebenfalls um den
Zapfen 17 verschwenkt hat, ist die Feder 22 wieder ein wenig
vorgespannt, so daß die Stange 16 die in Fig. 1 darge
stellte etwa waagerechte Lage einnimmt. Während
dieser Bewegung hat sich auch der Anschlag 30
vom Schalter 31 wegbewegt. Das Wickeln weiterer
Ballen erfolgt dann in analoger Weise.
Claims (8)
1. Rollballenpresse für landwirtschaftliche Halmgüter mit
einem zylindrischen, an seinem Mantel mit umlaufenden
Förderelementen ausgerüsteten Preßraumgehäuse, welches
aus einem gestellfesten Vordergehäuse und einem an diesem
um eine hochgelegene waagerechte Achse aufklappbar gelagerten
Hintergehäuse besteht, wobei an beiden Gehäuseseiten je
ein von einer Hydraulikanlage beaufschlagbarer
Hydraulikzylinder zwischen dem vorderen und dem hinteren
Preßraumgehäuse angelenkt ist, die das hintere
Preßraumgehäuse in geschlossener Betriebsstellung mit dem
vorderen Preßraumgehäuse schließen und beim Ausfahren in
die Entladestellung aufschwenken, wobei eine den Freiraum
zwischen dem ausgeworfenen Ballen und dem Schwenkbereich
des hinteren Preßraumgehäuses ermittelnde
Tasteinrichtung vorgesehen ist, die bei genügendem
Abstand des Ballens von der Presse einen Schaltvorgang
auslöst, um das hintere Preßraumgehäuse an das vordere
Preßraumgehäuse anzuschwenken,
gekennzeichnet durch eine
im Auslaufbereich des fertigen Ballens vom ausrollenden
Ballen (15) entgegen der Kraft einer Feder (22)
schwenkbare Stange (16) und einen von der Stange (16)
verstellbaren Anschlag (30), der den Schalter (31) für
das Sperrventil (11) betätigt.
2. Rollballenpresse nach Anspruch 1,
gekennzeichnet durch
eine den Freiraum zwischen dem ausgeworfenen
Ballen (15) und dem Schwenkbereich des hinteren
Preßraumgehäuses (5) ermittelnde, mechanische,
optische oder sonstige Tasteinrichtung, welche
auf ein in den Ölkreislauf der beiden Kolben
zylindereinheiten (6) geschaltetes Sperrventil
(11) und/oder auf ein akustisches bzw.
optisches Signal einwirkt.
3. Rollballenpresse nach den Ansprüchen 1-2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Stange (16) einen Hebel (19) auf
weist, an welchem eine Schaltstange (20)
angelenkt ist, die von einer Druckfeder (22)
bereichsweise umgriffen ist, wobei sich die
Druckfeder (22) einerseits an einer die Schalt
stange (20) führenden Konsole (21) und anderer
seits an einer mit einem Ende der Schaltstange
(20) fest verbundenen Endscheibe abstützt.
4. Rollballenpresse nach den Ansprüchen 1-3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Stange (16) um einen Zapfen (17)
schwenkbar ist, der ebenso wie die Konsole
(21) an einem maschinenrahmenfesten Träger
profil (18) befestigt ist.
5. Rollballenpresse nach den Ansprüchen 1-4,
dadurch gekennzeichnet,
daß an dem Trägerprofil (18) ein einen Be
tätigungshebel (24) aufweisender Sperrhebel
(25) schwenkbar gelagert ist, der bei ge
schlossenen Preßraumgehäusen (3 und 5) von
einem an dem hinteren Preßraumgehäuse (5)
befestigtem Bolzen (23) entgegen der Kraft
einer Zugfeder (26) derart verschwenkt wird,
daß ein weiterer mit dem Sperrhebel (25) ver
bundener Bolzen (28) den Hebel (19) und damit
auch die Schaltstange (20) entgegen der Kraft
der Druckfeder (22) so weit bewegt, bis der
Anschlag (30) den Schalter (31) freigibt.
6. Rollballenpresse nach den Ansprüchen 1-5,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei hochgeschwenktem hinteren Preßraum
gehäuse (5) der Bolzen (28) unter Einwirkung
der Zugfeder (26) den Hebel (19) und somit
die Schaltstange (20) freigibt.
7. Rollballenpresse nach den Ansprüchen 1-6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Länge der Druckfeder (22) derart be
messen ist, daß bei freigegebener Schaltstange
(20) der Anschlag (30) gegen den Schalter (31)
bewegbar ist.
8. Rollballenpresse nach den Ansprüchen 1 und
3-7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Tasteinrichtung unmittelbar auf das
Steuerventil (9) einwirkt.
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