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BESCHREIBUNG
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Die vorliegende Erfindung betrifft das Stranggießen von Metallen
und Legierungen und bezieht sich insbesondere auf ein Steuerverfahren für das Ausziehen
eines Gie3-stranges aus einer Kokille bei horizontalem Stranggießen und auf eine
Einrichtung zu dessen Durchführung Die Einrichtung wird vorteilhaft zur Kontrolle
der Prozeßstabilität während des Ausziehens eines Gießstranges aus einer Kokille
bei horizontalem Stranggießen v Metallen und Legierungen verwendet.
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Bei bekannten Stranggießanlagen aller Art, außer bei horizontalen,
ist der Metailmeniskus in der Kokille offen, was es gestattet, die Bildung der Schale
des erstarrten Stranges visuell zu beobachten und bei deren Bruc nötige Maßnahmen
zu dessen Behebung zu treffen..
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Bei horizontalen Stranggießanlagen ist die visuel Beobachtung des
Vorganges der Bildung der Schale des tran ges in der Kokille nicht möglich, weil
das Schmelzezwische gefäß durch einen feuerfesten Stoppfenausguß mit der Kokille
luftdicht verbunden ist. Deswegen ist die Entwicklung eines Steuerverfaurens für
das Ausziehen des Gießstrangs aus einer Kokille und die Entwicklung einer Einrichtung
zu dessen Durchführung, welche eine sichere Bestimmung des Zeitpunktes eines Bruchs
in der Kruste des stranges und di Beseitigung dieses Bruchs ermöglichen, ale dringende
Notwendigkeit zur Gewährleistung eines störungsfreien Strang gießvorganges anzusehen,
Es ist ein Steuerverfahren für das Ausziehen eines Gießstranges bei horizontalem
Stranggießen bekannt, das darin besteht, daß man innerhalb einer Zeitspanne t1 den
erstarrten Strang aus der Kokille unter gleichzeitiger Zuführung einer Porti.on
Rlüssigen Metalls zur Zone der Anfangebildung der Strangsohale auszieht, den Auszichvorgang
für eine vorgegebene Zeitspanne t2 zum Gießschweißen einer neu gebildeten Schale
mit dem Strang und zu deren Dickenwachstum in der Anfangsbildungszone dar schale
bet nunter brechenem Messen der Kokillsnwandtemperatur in dieser Zone unterbricht.
die kokillenwandtenperat
dungszone der Schale überwacht die sich
periodisch mit der Auszichzyklusfrequenz ändert, und die Unterbrechungszeitdauer
des Auszichvorganges für eine vorgegebene Zeit bei Anderung der Temperatur (siche
z. B.
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US-PS 3.726.333) vergrößert.
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Liegt kein Bruch der schale vor, d.h. verläuft der Auszichvorgang
normal. so hat infolge periodischer Zuführung von Portionen flüssigen Metalls zur
Anfangsbildungszone der Schale die Anderung der Kokllenwandtemperatur einen Schwankungsverlauf
mit der Strangauszichzyklusfrequenz: beim Ausziehen des Stranges findet eine geringe
Erhöhung der Temperatur und bei der Unterbrechung des Ausziehvorganges eine geringe
Verminderung derselben statt.
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Bei einem Bruch der Schale - dies geschieht an der Frontverschmelzungsstells-bleibt
ein Teil der Schale von der Stirnseite der Kokille an bis zur Verschmelzungsstelle
unbewegliche Hierbei wird eine steile Abnahme der Kokillenwandtemperatur nach dem
Beginn des Zyklus beobachtet0 Beim Temperaturabfall verlängert man zwecks Wiederherstellung
der Schale die Unterbrechungsdauer des Auszichvorganges um eine vorgegebens Zeit,
worauf dieser Auszichvergang fortgesetzt wird.
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Das genannte Verfahren bietet keine Möglich kein, den Zeitpunkt des
Bruchs des erstarrten Strangs richtig zu bestimmen, weil der Abfall der Kokillenwandtemperatur
nicht nur durch den Bruch der Schale, sondern auch durch Änderung der Gießgeschwindigkeit,
der Wärmedaten des Betriebszustandes der Kokille Ä"er Temperatur des flüssigen Metalls
erfolgt. All dies verursacht unvertretbare Stillstandzeiten im Gießvorgang, eine
Senkung der Produktionsle istung der Anlage und Metallverluste während des Ausziehens.
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Es ist eipe Stauereinrichtung für das Ausziehen eines Gießstranges
aus einer Kokille bei horizontalem Stranggießen bekannt, die einen Temperaturmeßfühler
für die Kokillenwand enthält, der in der Zone der Anfangsbildung der Schale des
erstarrten Strangs angeordnet und über einen REgistrierer mit einer Steuereinheit
des Antriebs der Ausziehvorrichtung
slektrisch verbunden ist (siche
US-PS 3.726.333).
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Bei steilem Abfall der Kokillenwandtenparatur wird ein Signal zur
Stillsetzung des Antriebs der Ausziehen vorrichtung gegeben und die Stillstandzeit
verlängert, wodurch die Beseitigung des Bruch gewährleisteistst wird. 9arauf wird
der Antrieb eingeschaltet und der Gießvorgang fortgesetzt.
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Durch diese Einrichtung gelingt es nicht, den Zeitpunkt des Bruchs
der Strangsohale richtig zu ermitteln, wei man die Stillsetzung des Antriebs der
Ziehvorrichtung jedesmal bei steilem Abfall der Kokillenwandtemperatur vornimmt.
Das letztere kann, wie oben erwähnt, durch eine Reihe von Ursachen bedingt sein,
welche nichts mit dem Bruch der kruste des Stangs zu tun haben.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabs zugrunds gelegt, ein
Steuerverfahren für das Aus zichen eines Gießstranges aus einer Kokille bei horizontalem
Stranggießen und eine Einrichtung zu dessen Durchführung zu entwickeln, bei de nen
durch die Unterbrechung des Zichvorganges, die bei einem bestimmten Verlauf der
Temperatur der Kokillenwand vorgenommen wird, eine richtige Bestiminung des Zeitpunktes
de Brucha der Strangschale ermöglicht wird.
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Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß man bei einem Steuerverfahren
für das Auszichen eines Gießstranges aus einer Kokille bei horizontalem Strangguß,
bei dem man innerhalb einer vorgegebenen Zeitspaane t1 den erstarrten Strang aus
der Kokille auszieht und gleichzeitig eine Portion flüssigen Metalls in die Zone
der Anfangsbildung der Strangschale ein führt, den Ausziehvorgang für eine vorgegebene
Zeitspanne t2 zum Gießschweißen einer neu gebildeten Schale mit dem Strang und zu
deren Dickenwachstum in der Anfangsbildungszone der Schale bei un unterbrochenem
Messen der Kokillenwandtemperatur in dieser Zone unterbricht, die Kokillenwandtemperatur
in der Anfangsbildungszone der Schale überwacht, die sich periodisch mit der Ausziehzyklusfrequenz
ändert, sowie die Unterbrecaungsdauer des Ausziehvorganges für eine vorgegebene
Zeit bei
Änderung der Temperatur verlängert, gemäß der Erfindung
den Auszichvorgang dann unterbrlcht, keine Schwankungen der Kokillenwandtanperatur
mit der Auszichzylusfrequenz unter gleichzeitigam Abfall der Kokillenwandtemperatur
auftreten, wobei man die Unterbrechungszeit des Auszichvorganges um Lnindestens
das 2fache gegenüber der Zeitperiode des vorhergegangenen Auszichzyklus verlängert,
um die Schale des erstarrten Stranges wiederherzuetellen.
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Diese Aufgabe wird ferner dadurch gelöst, daß eine Einrichtung zur
Durchführung des Steuerverfahrens für das Ausziehen eines Gießstranges aus einer
Kokille bei horizontalem Strangguß, die einen Temperaturmeßfühler für die Kokillenwand
enthält, der in der Anfangsbildungszone der Strangschale angeordnet ist und über
einen Registrierer mit einer Steuereinheit für den Anlrieb der Ausziehvorrichtung
in elektrischer Verbindung steht, erfindungsgemäß einen Geber für die Überwachung
des von der Änderung der Kokillenwandtemperatur abhängigen Zustand der Strangschale
aufweist, dessen eines Anschlußende mit dem Temperaturmeßfühler der Kokillenwand
und dessen anderes Anschlußende mit der Steuereinheit des Antriebs der Ausziehvorrichtung
verbunden ist.
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äs ist zweckmäßig, wenn bei Ausbildung des Registrierers in Form
eines Schreibers der Geber für die Überwachung des von der anderung der Kokillenwandtenperatur
abhängigen Zustandes der Strangschale aus einem elektrischen Kontakt und einem Zeitrelais
besteht, das in Reihe mit de elektrischen Kontakt geschaltet ist, und der Schreiber
einen zusatzlichen Waben enthält, auf dem der elektrische Kontakt angebracht ist,
der mit dem Hauptwagen durch einen Mitnehmer verbunden ist, der entlang der Bewegungsachse
in einer Nut ôes zusätzlichen Wagens verschiebbar angeordnet ist, wubei die Länge
der Nut um das 1,5 bis 2fache größer als der Empfindlichkeitsbereich des elektrischen
Kontaktes und die Verzögerungszeit des Zaitrelais um das l,5fache l änge r als die
Zeitdauer ies Auszichzyklus ist.
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Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren wird das Unter-
brechen
des Ziehvorganges nur unter Einhaltung von zwei Bedingungen vorgenommen, und zwar
beim Ausbleiben eines Schwankungsvertlaufs Uer Kokillenwandtemperatur mit der Ausziehzykl-usfrequenz
und bei gleichzeitigem Temperaturab fall. Dabei verlängert man die Untarbrechungszeit
des Ausziehvorganges um mindestens das 2fache gegenißber der vorhergehenden Zeitperiode
des Auszichzyklus, um die Strangschale wiederherzustellen. Diese Maßnahme ermöglicht
eine Erhöhung der Zuverlässigkeit und eine richtige Bestimmung des Zeitpunktes für
den Bruch der strangschale.
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Durch den in der erfindungsgemäßen Einrichtung vorgesehenen Geber
für die Überwachung des Zustandes der Strangschale wird ermöglicht, die Fchlstillsetzung
des An triebs der Auszichtung darm zu vermeiden, werin die Temperaturabnahme nicht
durch den Bruch der Schale des Stra verursacht wird. Dies kann man daduroh erzielen,
daß der Geber ein Signal für die Stillsetzung des -Antriebs nur in dem Falle liefert,
wenn die Temperaturschwankungen aufhören und gleichzeitig die Temperatur sinkt.
Die Struereinheit ermöglicht entsprechend dem gewählten Programm die automatische
Verlängerung der Stillstandzeit während des vorgegebenen Zyklus nach der Bestimmung
der Bruchzeitpunktes, ohne den -Austritt der gebrochenen Strangschale aus Jer Kokille
zuzulassen Durch Vermeidung von unnötigen Stillstandzeiten des Antriebs der Ausziehvorrichtung
wird beim Gießen von Strängen die Produktionslei stung sowie der Anfall von Nutzmetall
gesteigert, weil die Fehlstillsetzungen des Antriebs das Entstehen von Fehlern in
demjenigen Teil der Strangsohale hervorrufen, welcher im Augenblick der-Stillsetzung
mit dem feuerfesten Stopfenausguß in Berührung stand. Darüber hinaus ermöglicht
die Verwendung der erfindungsgemäßen Einriontung eine wesentliche Erhöhung der Proze5stabilität
bei horizontalem Strang guß, eine beträcütliche benkung der Verluste an flussigem
Metall und bietet dem Bedienungsmann die Möglichkeit, den Prozeß beim Gießen von
Metall in vier Kokillen gleichzeitig zu steuern, Nachstehend wird die Erfindung
an Hand eines
Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die beigelegten
Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt: Fig. 1 ein Einrichtung zur Durchführung des
Steuerverfahrens für das Ausziehen eines Gießstranges aus einer Kokille bei horizontalem
Stranggießen, sowie ein Schmeizezwischengefäß und eine Kokille; Fig. 2 die Gesamtansicht
eines Gebers für die Uberwachung des von der Änderung de-r Kokillenwandtemperatur
abhäntligen Zustandes der Schale des erstarrten Strangs und eines Wagens mit Zeiger
eines Registrierers, Fig. 3 eine Ansicht nach Pfeil B in Fig. 2, Fig. 4 die elektrisohe
Sohaltung einer Steuereinheit des Antriebs der auszichvorrichtung, Fig. 5 eine Temperaturkurve
für die Kokillenwand in der Zone der Anfangsbildung der Strangßohale, Die Einrichtung
zur Durchführung des Ateuerverfahrens für das Ausziehen eines Goeßstranges aus einer
Kokille bei horizontalem StrangguB enthält einen Temperaturmeßfühler 1 für die Kokillenwana,
welcher in der Zone A der Anfangsbildung der Schale des erstarrten Strangs angeordnet
ist.
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Die Länge der Zone A ist gleich dem Ausziehschritt des Strarges 3.
Der Tetnperat:urmeßfühler ist über einen Registrierer 4 mit einer eteuereinheit
5 des Antriebs der Ausziehvorrichtung elektrisch verbunden. Der Antiieb 6 der Ausziehvorrichtung
führt ein periodisches Ausziehen des Stranges 5 aus der Kokille 2 mit einer vorgegebenen
Fre-Quenz durch. Dabei ist die Kokille 2 über einen feuerfesten Stopfenausguß 7
mit einem Schmelzezwischengefäß 8 vervunden, indem sich as flüssige Metall 9 befindet.
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Die Einrichtung enthält auch einen Geber 10 für die Uberwachung des
von der Änderung der Kokillenwandtemperatur abhängigen Zustands der Strangschale.
Ein AnschluB-ende 11 des Gebers 10 ist mit dem Temperaturmeßfühler 1 der Kokillenwand
und das andere anschlußende 12 dieses
Gebers mit der Steuereinheit
5 des Antriebs der Ausziehvorrichtung verbunden.
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Bei dieser Ausführungssform der Einrichtung ist der Registrierer
4 als Schreiber ausgebildet, welcher einen Wagen 13 (Fig. 2,3) mit Zeiger 14 enthält.
Der Wagen 15 ist entlang einer Aohse 15 in einer Führung 16 verschiebbar angeordnet.
Die Anzeige des Registrierers 4 wird an der Temperaturskale abgelesen. Der Genannte
Geber iO ist hierbei in Form eines elektriechen Kontaktes und eines Zeitrelais 19
ausgeführt, das mit diesem- elektrischen Kontakt 18 in Reihe geschaltet ist. Der
elektrische Kontakt 18 ist auf einem zusätzlichen Wagen 20 des Schreibers angebracht.
Der zusätzliche Wagen 18 ist auf einer Achse 21 in einer Führung 22 versohiebbar
angeordnet. Im Wagen 20 ist eine Nut 23 (Fig. 2) ausgeführt, in der ein Ende eines
Mitnehmers 24 (Fig. 2,3) entlang der Bewegungsachae verschiebbar angeordnet ist.
Das andere Ende des tilitnehmers 24 ist starr an dem Wagen 13 befestigt. Die fände
der Nut 23 ist um das 1,5 bis 2fache größer als der Sspfindlichkeitsbereich des
elektrischen Kontaktes 18, während die Verzögerungszeit des Zeitrelais 19 so gewählt
ist, daß sie um das 1,5fache größer als die Ze-itdauer des AuFziehzyklus ist.
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Zum Betätigen des Kontaktes 18 ist eine Rolle 25 vorgesehen, die
an dem Wagen mittels eines Mitnehmers 26 starr befestigt ist.
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in Fig. 4 ist eine elektrische Schaltung der Steuereinheit 5 des
Antriebs der Ausziehvorrichtung dargestellt.
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In dieser Schaltung ist in Reihe mit dem elektrischen Kontakt 18 das
Zeitrelais 19 geschaltet, das mit einem im Stromkreis eines Sperrelais 2d liegenden
Kontaktes 27 versehen ist. Der Schließkontakt 29 des Sperrelais 28 steuert den Stromkreis
eines Ausziehzyklus- Relais 30, in den der Kontakt 31 eines Zyklengebers(nicht gezeigt)
geschaltet ist, der in einem Schütz des elektrischen Antriebs e angeordnet ist.
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Der Öffnungskontakt 32 des Sperrelais 28 betätigt den Stromkreis
eines Rückstellrelais 34 der Spule 54 eines in
der Steuereinheit
5 vorhandenen Schrittwahl'ers 35, in der ein Öffnungskontakt 36 des Schrittwählers
35 und ein Schließkontakt 37 des Ausziehzyklus -Relais 50 liegen.
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Parallel zum Kontakt 37 sind ein Schließkontakt 38 des Rückstellrelais
33 und ein Endschalter 39 des Schrittwählers 35 geschaltet.
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Der Schließkontakt 40 des sperrelais 28 steuert ein erstes Programmrelais
41, das zusammen mit dem Schrittwähler 35 und einen' Zeitrelais 42 eine Verlängerung
der Pausenzeit des vorgegebenen Ziehzyklus ermöglicht. Im Stromkreis des Zeitrelais
42 liegt ein Schließkontakt 43 des Programmrelais 41.
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Der Schließkontakt 44 des Sperrelais 28 steuert ein zweites programmrelais
45, durch das ermöglicht wird, zusätzlich die Pausenzeit des vorgegebenen Ziehzyklus
zu verlängern. Im Kreis des Zeitrelais 46. liegt ein Schließkontakt 47 des Programmrelais
45.
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Durch den Schließkontakt 48 des Sperrelais 28 wird ein drittes Programturelais
49 gesteuert, das zusammen mit dem Sonrittwähler 35 und dem Öffnungskont akt 50
die vollständige Stillsetzung des Antriebs 6 der Ausziehvorrichtung dann ermöglicht,
werin die Wiederherstellung der Ganzheit der Schale mißlungen ist.
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in Reihe mit dem Öffnungskontakt 50 eind Kontakte 51, 52 eines Zeitrelais
46, Kontakte 53, 54 des Zeitrelais 42 und ein handbetätigter Umschalter 55 geschaltet.
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Die Steuereinheit 5 enthält weiter d drei Programmschalter 56, 57,
58, welche die Möglichkeit bieten, die Programme zur Verlängerung der Pause im vorgegebenen
Ausziehzyklus auszuwählen und die Einrichtung vollständig stillzusetzen, wobei die
Betatigung dieser Schalter von Hand erfolgt.
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Die Wirkungsweise der erfindungsgemäßen Einrichtung zur Durchführung
des Steuerverfahrens für das Ausziehen eines Gießstranges aus einer Kokille bei
horizontalem Stranggießen ist folgende.
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innerhalb einer vorgegebenen Zeitspanne t1 zieht man den Gießstrang
5 (Fig.$) aus der Kokille 2 unter gleich-
zeitiger Zuführung einer
Portion flüssigen Metalls 9 aus dem Zwischengefäß 8 zur Zone A der Anfangsbildung
der Sche le des erstarrten Stranges aus. Man unterbricht den Ausziehvorgang für
eine vorgegebene Zeitspanne t2 zwecks Gießschweißen einer neu gebildeten Schale
des erstarrten Stranges und mißt ununterbrochen die Wandtemperatur der Kokille 2
in dieser Zone A. Man überwacht die Temperatur der Wand der Kokille 2 in der Anfangsbildungszone
A der Kruste, welche sich periodisch ändert.
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In Fig. 5 ist ein Verlauf der Temperatur t°C der Wand der Kokille
2 in Abhängigkeit von der Zeit tSv gezeigt.
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Im Teil I der Kurve ist ein Temperaturdiagramm beim -normalen Prozeßablauf
gezeigt. Der Abschnitt CD ist kennzeichnend für das Gelangen einer Portion flüssigen
Metalls 9 aus dem Zwischengefäß 8 zur Zone A der Anfangsbildung der Strangschale
in der Kokille 2 während der Zeit tl, die von einer kurzzeitigen Temperaturerhöhung
während des Ausziehens des Stranges begleitet wird. Der abschnitt DE entspricht
einer Zeitpause t2 im Ausslehzyklus unter gleichzei gem intensivem Auskühlen der
Schale des Stranges 3 und Gieß schweißen mit dem Strang in der Zone A, das von einer
kurzzeitigen Abnahme der Temperatur begleitet wird.
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Somit hat beim normalen Prozeßablauf die Temperaturänderung einen
Schwankungsverlauf.
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Im Teil II der Kurve ist ein weiteres Tamperaturdiagran ebenfalls
beim normalen Prozeßablauf abgebildet. Der zu beobeachtende Temperaturabfall unter
Beibehaltung eines Schwankungsverlauf der Temperatur wird durch verschiedene Faktoren,
z.B. durch Verminderung der Temperatur des im Zwischengefäß 8 befindlichen flüssigen
Metalls 9 oder durch Verminderung der Ausziehgeschwindigkeit bedingt. Der Teil III
der Kurve stellt ein Diagramm für die Kokillenwandt bei Zerstörung der Strangschale
dar. In diesem Fall wird ein Temperaturabfall beobachtet, aber diese Temperaturänderung
hat dabei keinen Schwankungsverlauf mehr.
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Bei normalem Ablauf des Ausziehvorganges (Fig. 5, Teil 1), wo die
Änderung der Wandtemperatur der Kokille 2 einem Schwankungsverlauf mit der Ausziehzyklusfrequenz
ge-
horcht, erfolgt eine schwingende Bewegung des Wagens 13 (Figo
2, 3) und des Zeigers 14 des Schreibers.
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Bei der Änderung der Temperatur, wie sie im Abschnitt C-D gezeigt
ist, verschiebt sich der Wagen 13 (Fig.2) mit Scarelbteder nach rechts Am Anfang
der Verschiebung des Wagens 13 wird Das Ende den Mitnehmers 24 in der Nut verschoben,
wahrend der Wagen 20 unbeweglich bleibt, wobei durch die Rolle 25 der Kontakt 18
geöffnet wird.
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Beim Übergang auf den Abschnitt DE, d.h. in der Kurvenknickung bleiben
die beiden Wagen 13, 20 stchen, dann beginnt der Wagen 20 mit der Bewegung in entgegengesetzter
Richtung, während der zusätzliche Wagen 20 durch die vorhandene Nut 23 unbeweglich
bleibt, und die Rolle 25 schließt den Kontakt 18.
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Auf solche Weise arfolgt beim normalen Auszichvorgang ein periodisches
Schließen bzwe öffnen des Kontaktes 18 mit der Auszichzyklusfrsquenz; hierbei befindet
sich die Zeitrelais 19 in der Ausgangsstellung, so daß an der Steuereinheit 5 des
Antriebs der Auszichvorrichtung kein Signal für dessen Stilsetzung eintrifft.
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Bei einer Verminderung der Temperatur der Wand der Kokille 2 und.
unter Beibehaltung eines Schwankungsverlaufs der Kurve (Fig. 5, Teil II) wird vom
Wagen 13 (Fig. 2) der zusätzliche Wagen 20 in eine neue Stellung mitgenommen, aber
der Schwingungsverlauf der Bewegung der Wagen 13, 20 relativ zueinander bleibt erhalten,
In diesem Pall gelangt ebenfalls kein Signal zur Steuereinheit 5 des Antriebs der
Auszichvorrichtung.
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Den Auszichvorgang unterbricht man beim Ausbleiben eines Schwankungsverlaufs
der Wandtemperatur der Kokille 2 mit der Auszichzyklusfrequenz und bei gleichzeitigem
Temperaturabfall. Dabei verlängert man die Unterbrechungszeit des Ausziehvorganges
uni mindestens das 2fache gegenüber der Zeitperiode des vorhergehenden auszichzyklus,
um die Strangschale wiederherzustellen.
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bei Bruch der Strangschale in der Kokille 2, d.h. bei Störung des
normalen Prozeßablaufs (Fig. 5, Teil III) findet ein Temperaturabfall statt und
die Tsmperaturschwan-
kungen hören auf Der Wagen 13 (Fig. 2) bewegt
wenn nach links und nimmt mit Hilfe des Mitnehmers 24 den zusätzllchen Wagen 20
mit.
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In diesem Fall bleibt der Kontakt 18 für eine Zeit Geschlos sen, die
größer als die eines Auszichzyklus ist. Dadurch kommt das Relais 19 zur Funktion,
desaen Kontakt 27 (Fig.4) das Sperralais 28 einschahtet. Durch die Kontakte 29,
32, 40, 44, 48 des Sperrelais 28 werden die Stromkreise des Auszichzyklus-Relais
30, des Rückstellnelais 33 und der Programmrelais 41, 45, 49 vorbereitet Der Kontakt
3t des Zyklengeber schaltet das Auszichzyklus -Relais 30 ein, durch das über den
Kontakt 3'g auf die Wicklung 34 des Schrittwählers 35 Befchle zur Zählung von Zyklen
gegeben werden.
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Der Sonrittwähler 35 schaltet mit Hilfe seiner Kontakte über die Programmschalter
56, 57 der Reihe nach die Programmrelais 41a 45 ein, die über das Zeitrelais 42
und bei Bedarf über das Zeitrelais 46 einen Befehl zur Ausführung des ersten bzw.
des zweiten Programms der Verlängerung der Pausenzeit im Ausziehzyklus. Gleichzeitig
damit schaltet der Schrittwähler 35 mittels seiner Kontakte digitale Anzeigeele
mente (in Fig. 4 nicht gezeigt) zur Zählung der nach dem Zeitpunkt der Feststellung
des Bruchs der Strangschale in der Kokille 2 erfüllten Zyklen ein, Ist nach Ablauf
der zweiten Pausenzeit die zerbrochene Schale nicht wiederhergestellt, wovon eine
weitere Abnahme der Wandtemperatur der Kokille 2 ohne deren Schwankungen zeugt,
dana wird in diesem Zyklus durch den Programmschalter 58 und das Programmrelais
49 ein Befehl ziim Abstoppen des ausziehvorganges abgegeben.
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Ist die Ganzheit der Strangschale nach der Verlängerung der zur Ausführung
des ersten bzw. des zweiten Programms erforderlichen Pausenzeit wiederhergestellt,
was von einer Temperaturerhöhung der Wand der Kokille 2 bei gleichzeitigem Auftreten
von Temperaturschwankungen begleitet wird, eo wird der Kontakt ld geöffnet, ao daß
das Sperrelais 28 abfällt und die Schaltung in die Ausgangsstelle zurückgestellt
wird.
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Somit gestattet die erfindungsgemäße Einrichtung es, den Zeitpunkt
eines Bruchs der Schale des erstarrten Strangs
(Fig. 1) in der
Kokille 2 zu bestimmen und den Bruch durch Verlängerung der Pausenzeit im Auszichzyklus,
die für die Ausführung des ersten bzw, des zweiten Programms in An spruch genommen
wird, zu beheben, was die vollstandige Vermeldung von Durchbrüchen des Strangs am
Austritt der Kokille 2 und die Verhinderung von durch unrichtige Handhebungen des
Bedienungsmannes hervorgerufenen Fehlern während der Steuerung des Prozesses ermölicht.
Dadurch werden wiederum die Stabilität des eigentlichen Giessvorganges erheblich
verbessert, Verluste an flüssigem Metall, Aufwände für die Sciirottentfernung und
Reparatur der Anlage herabgesetzt und die Produktionsleistung der Anlage durch Verkürzerung
von Stillstandzeiten gesteigert.