DE3222250C2 - - Google Patents
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung
einer wirkstoffstabilen Mutterkornalkaloid-Weich-Gelatinekapsel,
in dem man aus wenigstens einem Mutterkornalkaloid aus der all
gemeinen Formel
worin R₁ Wasserstoff oder Halogen bedeutet, R₂ Wasserstoff
oder Alkyl mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen bedeutet, R₃ für Iso
propyl, sek.-Butyl, Isobutyl oder Benzyl steht, R₄ Methyl,
Ethyl oder Isopropyl bedeutet und entweder R₅ für Wasserstoff
und R₆ für Wasserstoff oder Methoxy stehen oder R₅ und R₆
zusammen eine einfache Bindung bilden, in freier Form oder in
Form eines Salzes zuerst eine Zubereitung auf Basis eines Poly
ethylenglykols bildet, und diese Zubereitung dann in eine Weich-
Gelatinekapsel einkapselt.
Die Erfindung betrifft insbesondere eine stabile Weich-
Gelatinekapsel sowie ein Verfahren zur Herstellung einer
Weich-Gelatinekapsel enthaltend als Wirkstoff ein Mutterkorn
alkaloid oder Gemische von Mutterkornalkaloiden.
Die Verwendung von Weich-Gelatinekapseln zur Verabreichung von
Mutterkornalkaloiden ist seit langem bekannt. Die Vorteile,
Pharmazeutika in Form von Weich-Gelatinekapseln zu verab
reichen, sind im Einzelnen in der Literatur beschrieben,
zum Beispiel in soft elastic gelatin capsules: a unique dosage
form; William R. Ebert; Pharmaceutical Technology; Oktober 1977.
Neben dem Vorteil, daß der Wirkstoff in einem flüssigen
Medium in Lösung gebracht werden kann, bietet die Weich-
Gelatinekapsel die Vorteile einer Dosen-Einheitsform.
Zusätzlich wird dank der Kapselschale ein hoher Widerstand
gegen Oxydation und Lichtabbau erreicht. Mutterkornalkaloide
sind besonders empfindlich gegen diese zwei Abbau-Typen und
scheinen ideal für die Weich-Gelatine-Einkapselung zu sein.
Es war bisher jedoch nicht möglich, Mutterkornalkaloide in
Weich-Gelatinekapseln zu verabreichen, und zwar wegen der
offensichtlichen Unbeständigkeit dieser Alkaloide in ver
träglichen Lösungsmitteln für den Kapselinhalt, d. h. für die
Lösung, die in der Weich-Gelatinekapsel eingekapselt ist.
Mit Äthanol, Glycerin und Propylenglykol, zum Beispiel, wird
die Stabilität von Mutterkorn-Alkaloiden in Lösung wohl ver
bessert, aber Äthanol oder Glycerin und Propylenglykol
können nicht als Trägerstoffe in der Weich-Gelatinekapsel
verwendet werden, da sie die Kapselschale angreifen und
auflösen. Es wurde gezeigt, daß in flüssigen Polyäthylen
glykolen, die die Kapselschale nicht angreifen, die Mutter
kornalkaloide äußerst unbeständig sind. Die Ursache dieser
Unbeständigkeit ist nicht bekannt. Es wird jedoch angenommen,
daß sie auf das Ergebnis einer gegenseitigen Beeinflussung
zwischen den Mutterkornalkaloiden und dem Polyäthylenglykol
zurückzuführen ist, da die Zugabe von Stabilisierungsmitteln
und Antioxydantien die Beständigkeit von Mutterkornalkaloiden
in diesem Lösungsmittel nicht zu verbessern scheint.
Eine 0,2%ige Lösung des Gemisches im Gewichtsverhältnis
1 : 1 : 1 der Mesylate von Dihydroergokryptin (2 : 1 α : β),
Dihydroergocornin und Dihydroergocristin in einem Poly
äthylenglykol 400 enthaltend 10% Propylenglykol und 1,4%
Ascorbinsäure als Stabilisator wurde bei Raumtemperatur in
einer Bernsteinflasche gelagert. Der Mutterkornalkaloidgehalt
wurde in verschiedenen Abständen geprüft. Die nachfolgenden
Prozentsätze an intaktem Mutterkornalkaloid wurden erhalten:
Für ein annehmbares pharmazeutisches Handelsprodukt ist eine
Mindestbeständigkeit der Kapselschale von 2 Jahren bei
Raumtemperatur, z. B. 20 bis 30°C, mit 90%, vorzugsweise
95% unabgebautem Mutterkornalkaloid erforderlich. Aus den
obigen Daten ist ersichtlich, daß die Lösungen der Mutter
kornalkaloide in Polyäthylenglykol und Popylenglykol diese
Stabilitätserfordernisse nach dem ersten Lagerungsmonat nicht
erfüllen. In Stabilitätsversuchen bei höheren Konzentrationen
an Mutterkornalkaloiden und niedrigeren Konzentrationen an
Ascorbinsäure werden ähnliche Ergebnisse erhalten. Aus diesen
Ergebnissen wird klar, warum bis jetzt keine Mutterkorn
alkaloide enthaltende Weich-Gelatinekapsel im Handel erhältlich
war.
Es wurde nun gefunden, daß, wenn Mutterkornalkaloid-Lösungen
eingekapselt werden, überraschenderweise kein weiterer Abbau
des Alkaloids stattfindet. Es wurde insbesondere eine der
oben erwähnten identischen Mutterkornalkaloid-Lösung
enthaltend 1,4% Ascorbinsäure und 0,2% Mutterkornalkaloid
sofort nach Herstellung eingekapselt. Der Beginn des Versuchs
zeigte wiederum, daß 98,3% der theoretischen Menge an
Mutterkornalkaloiden vorhanden war. Nach 15 Wochen Lagerung
bei Raumtemperatur blieben immer noch 98,2% der ursprünglich
vorhandenen Menge an Mutterkornalkaloiden übrig. In ähnlicher
Weise verloren Lösungen enthaltend 0,5 mg Mutterkornalkaloid
und 0, 0,5 und 1,5% Ascorbinsäure ungefähr 10% des
Alkaloidgehaltes nach einem Monat Lagerung in Bernstein
flaschen. Nach der Einkapselung, hingegen, trat praktisch kein
weiterer Verlust an Alkaloiden ein.
Die vorliegende Erfindung betrifft somit das in Anspruch 1
definierte Verfahren zur Herstellung einer wirkstoff
stabilen Mutterkornalkaloid-Weich-Gelatinekapsel.
Die Erfindung liefert eine Weich-Gelatinekapsel ent
haltend eine flüssige Mutterkornalkaloid-Lösung, die
die Kapselschale nicht angreift. Die Erfindung betrifft
eine stabile Mutterkornalkaloid
enthaltende Weich-Gelatinekapsel bestehend im wesentlichen aus
einer Weich-Gelatinekapselschale enthaltend eine flüssige
Lösung, die im wesentlichen aus einer therapeutisch wirksamen
Menge eines Mutterkornalkaloids oder Mutterkornalkaloid
gemisches in Lösung in einem pharmazeutisch annehmbaren,
polaren, hydrophilen, zum Abfüllen von Weich-Gelatinekapseln
geeigneten Lösungsmittel besteht.
Das Mutterkornalkaloid bzw. Mutterkornalkaloidgemisch besteht
aus einer Verbindung der Formel I,
worin
R₁ Wasserstoff oder Halogen bedeutet,
R₂ Wasserstoff oder Alkyl mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen bedeutet,
R₃ für Isopropyl, sek.-Butyl, Isobutyl oder Benzyl steht,
R₄ Methyl, Äthyl oder Isopropyl bedeuten und entweder
R₅ für Wasserstoff und R₆ für Wasserstoff oder Methoxy stehen oder
R₅ und R₆ zusammen eine einfache Bindung bilden, in freier Form oder in Form eines Salzes bzw. aus einem Gemisch solcher Verbindungen.
R₁ Wasserstoff oder Halogen bedeutet,
R₂ Wasserstoff oder Alkyl mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen bedeutet,
R₃ für Isopropyl, sek.-Butyl, Isobutyl oder Benzyl steht,
R₄ Methyl, Äthyl oder Isopropyl bedeuten und entweder
R₅ für Wasserstoff und R₆ für Wasserstoff oder Methoxy stehen oder
R₅ und R₆ zusammen eine einfache Bindung bilden, in freier Form oder in Form eines Salzes bzw. aus einem Gemisch solcher Verbindungen.
Als Halogen bedeutet R₁ vorzugsweise Brom.
Bevorzugte Verbindungen der Formel I sind diese, worin R₁,
R₅ und R₆ Wasserstoff bedeuten, R₂ für Methyl und R₄ für
Isopropyl oder Methyl stehen, wobei R₄ nur dann Methyl
bedeutet, wenn R₃ für Benzyl steht.
Insbesonders bevorzugte Verbindungen, in welchen R₂ für
Methyl steht und R₁, R₅ und R₆ Wasserstoff bedeuten, sind
Dihydro-α-ergokryptin (R₄=Isopropyl, R₃=Isobutyl),
Dihydro-β-ergokryptin (R₄=Isopropyl, R₅=sek.-Butyl),
Dihydroergocornin (R₄=R₃=Isopropyl), Dihydroergocristin
(R₄=Isopropyl, R₃=Benzyl) und Dihydroergotamin (R₄=
Methyl, R₃=Benzyl). Die bevorzugte Verbindung, in welcher
R₁ für Brom steht, ist Bromokryptin (R₂=Methyl, R₃=
Isobutyl, R₄=Isopropyl und R₅ und R₆ bilden zusammen eine
einfache Bindung).
Das Mutterkornalkaloid kann in Form der freien Base oder
bevorzugt in Form eines pharmazeutisch verträglichen Säure
additionssalzes vorliegen.
Geeignete Salze sind Salze von pharmakologisch annehmbaren
Säuren, z. B. das Mesylat (oder Methansulfonat), das Maleat
und das Tartrat.
Besonders bevorzugt sind das Mesylat des Dihydroergotamins (DHE)
und das Gemisch im Gewichtsverhältnis 1 : 1 : 1 der Mesylate
von Dihydroergokryptin (2 : 1 α : β), Dihyroergocornin und
Dihydroergocristin (auch bekannt als Dihydroergotoxin
methansulfonat oder co-dergocrine-methansulfonat).
Die Verwendung der Mutterkornalkaloide als Pharmazeutika ist
gut bekannt und in der Literatur ausführlich beschrieben,
z. B. in der allgemeinen Übersicht Ergot Alkaloids and
related compounds; B. Berde und H. O. Schild; Springer Verlag,
Berlin, Heidelberg, New York, 1978. Das Dihydroergotoxin
methansulfonat kann z. B. in der Behandlung der Zustände, die
auf zerebrale Gefäßstörungen zurückzuführen sind oder der
Arteriosklerose eingesetzt werden. Eine geeignete Verab
reichungsdosis ist 0,5 bis 1,5 mg p. o., vorzugsweise 1 mg
zwei- bis dreimal täglich. Das Dihydroergotamin kann z. B. für
die Behandlung des orthostatischen Unterblutdrucks und die
Prophylaxe der Migräne verwendet werden. Geeignete Dosierungs
formen für die orale Anwendung enthalten 0,5 bis 3 mg
Dihydroergotamin und werden zwei- bis dreimal täglich verab
reicht. Bromokryptin (2-Brom-α-ergokryptin) kann z. B. zur
Behandlung der Amenorrhoea und Galactorrhoea Anwendung finden,
wobei eine geeignete Dosierung 1 bis 3 mg zwei- bis dreimal
täglich ist.
Der Hauptanteil der Mutterkornalkaloidlösungen, die gemäß der
vorliegenden Erfindung verwendet werden, ist zweckmäßiger
weise ein wassermischbares, nicht flüchtiges, flüssiges,
polares Lösungsmittel, das Weich-Gelatinkapseln nicht angreift.
Es handelt sich um ein Polyäthylenglykol mit einem
Molekulargewicht zwischen 200 und 600, oder Gemischen solcher
Verbindungen. Ein besonders geeignetes Polyäthylenglykol ist
ein solches mit einem durchschnittlichen Molekulargewicht
von 400 (PEG 400). Die Polyäthylenglykol-Menge muß mindestens
genügend sein, um den Anteil der Ascorbinsäure in dem Kapsel
inhalt in Lösung zu bringen, wobei dieser Anteil von der
Mutterkornalkaloid-Menge im Kapselinhalt abhängig ist.
Es kann der übliche Kapselumfang für die Verabreichung von
Pharmazeutika verwendet werden. Der größte bevorzugte
Kapselgehalt beträgt 0,5 ml. Ein Kapselgehalt von 0,2 ml ist
besonders bevorzugt. Größere Kapselgehalte ergeben Kapseln,
die nur schwer geschluckt werden können und somit weniger
vorteilhaft im Vergleich mit Tabletten und Hart-Gelatine
kapseln sind.
Das Lösungsmittel in der Kapsel kann auch bis zu 10 Vol-%,
bevorzugt bis zu 5 Vol-% Glycerin enthalten. Zweckmäßiger
weise enthält das Lösungsmittel Propylenglykol, z. B. bis zu
10 Vol-%. Die Lösung kann auch pharmazeutisch annehmbare
Mengen von pharmazeutisch verträglichen, acetylierten
Glyzeriden und Tensiden enthalten. Normalerweise werden
solche Glyzeride und Tenside in Mengen bis zu 30 Vol-%
verwendet.
Ein bevorzugter Tensid ist ein Polyalkylen(C2-4)glykol-
Steroläther. Solche Äther sind gut bekannt. Der verwendete
Sterol ist nicht entscheidend. Es kann z. B. Lanosterol,
Dihydrocholesterol oder vorzugsweise Cholesterol sein.
Bevorzugt beträgt die durchschnittliche Polymerisierungszahl
des Alkylenglykols ca. 8 bis 70 Einheiten, z. B. 20 bis 25.
Bevorzugt ist der Polyalkylenglykol ein Polyäthylenglykol.
Bevorzugt ist der Steroläther ein Polyäthylenglykol-(24)-
Cholesteroläther. Ein solcher Äther ist erhältlich unter dem
Namen Solulan C-24 (eingetragene Marke). Hersteller ist
Amerchol, USA.
Das Verhältnis zwischen Mutterkornalkaloid und Steroläther
liegt zweckmäßigerweise zwischen ca. 1 : 2 und ca. 1 : 8.
Mit dem Verfahren der vorliegenden Erfindung können z. B.
Kapseln, in welchen eine Lösung enthalten ist, bestehend
im wesentlichen aus 1 mg Dihydroergotoxin-methansulfonat oder
Dihydroergotamin-methansulfonat oder 2,5 mg Bromokryptin
methansulfonat, 3 mg Ascorbinsäure, 0,05 ml Propylenglykol und
der Menge Polyäthylenglykol mit einem durchschnittlichen
Molekulargewicht von ca. 400, die nötig ist, um das Lösungs
volumen auf ca. 0,5 ml zu bringen, hergestellt werden.
Im Falle von Dihyroergotoxin-methansulfonat können auch
0,02 ml Propylenglykol anwesend sein, wobei das Lösungs
volumen 0,2 ml beträgt.
Falls erwünscht, kann Dihydroergotoxin-methansulfonat in einer
einzigen täglichen Dosis von z. B. bi zu 6 mg, bevorzugt
4,5 mg verabreicht werden.
Die Lösung in der Kapsel kann auch Ascorbinsäure enthalten,
um den Abbau vor und während der Einkapselung herabzusetzen.
Vorzugsweise enthält die Lösung in der Kapsel ca. 0,5 bis
1,5% Gew. zu Vol. Ascorbinsäure.
Die Lösung in der Kapsel kann nach an sich zur Herstellung
von Lösungen in Weich-Gelatinekapseln bekannten Methoden
hergestellt werden. Beispielsweise werden die Füllstoffe in
ca. drei Viertel des Polyäthylenglykols bei einer Temperatur
zwischen 40 und 50°C aufgelöst. Die Temperatur sollte
bevorzugt unter 50°C liegen. Die Lösung kann auf 20° bis
25°C gekühlt werden, dann wird das Muterkornalkaloid
zugegeben. Das Gemisch kann bis zur Auflösung des Mutterkorn
alkaloids gerührt werden, dann kann Polyäthylenglykol bis zum
Erhalten des gewünschten Volumens zugegeben werden. Die
Lösung kann eingekapselt werden, solange die Konzentration
an Mutterkornalkaloid nicht unter 90% des ursprünglichen
Wertes fällt. Vorzugsweise wird die Lösung innerhalb
72 Stunden, insbesondere 24 Stunden nach deren Herstellung
abgefüllt. Vorzugsweise ist der Mutterkornalkaloidgehalt
zum Zeitpunkt der Einkapselung nicht unter 95% des Ausgangs
wertes gefallen.
Die Weich-Gelatinekapselschalen können in üblicher Weise nach
an sich bekannte Methoden hergestellt werden. Es können
Gelatin, Weichmacher wie Glyzerin oder Sorbit und Wasser
verwendet werden. Ferner können Farb- und Aromastoffe,
Mittel zur Haltbarkeit wie z. B. Methyl- und Propylparaben
oder Sorbinsäure und Trübungsmittel wie Titandioxyd zugegeben
werden. Die Härte der Kapsel kann durch den Weichmacher-Gehalt
geregelt werden. Für die Weich-Gelatinkapsel der vorliegenden
Erfindung liegt das Verhältnis von Gelatin zu Weichmacher
vorzugsweise zwischen ca. 1 : 0,5 und 1 : 1 und beträgt
insbesondere 1 : 0,67. Das Verhältnis von Wasser zu Gelatin
in der feuchten Kapselschale-Zusammensetzung liegt bevorzugt
zwischen ca. 0,75 : 1 und 1 : 1. Die Schalen-Zusammensetzung
kann in Streifen verarbeitet werden und die Mutterkorn
alkaloidlösung kann mittels einerr rotierenden Färbe- und
Einkapselung-Maschine nach der üblichen Fabrikationstechnik
eingekapselt werden, wobei Kapseln der gewünschten Form und
Größe erhalten werden können. Die Kapseln können vorzugsweise
bei Raumtemperatur bis zu einem Gleichgewichtspunkt mit 20 bis
30% Feuchtigkeit getrocknet werden.
Die nachfolgenden Beispiele erläutern die Erfindung.
Gemäß dem oben beschriebenen Verfahren wurden mehrere Weich-
Gelatinekapsel-Lösungen hergestellt, wobei als Mutterkorn
alkaloid Dihydroergotoxin-methansulfonat verwendet wird.
Die Zubereitungen wurden vor der Einkapselung in Bernstein
flaschen bei Raumtemperatur gelagert. Die aus diesen
Zubereitungen hergestellten Weich-Gelatinekapseln wiesen
folgende Zusammensetzung auf:
Die Zubereitungen A bis D wurden in eiförmigen opak-blaue
"B" Kapseln, Größe 4 mm, ungefähr 3 Wochen nach Herstellung
eingekapselt. Die Zubereitung E wurde in länglichen opak
weißen "A" Kapseln, Größe 9,5 mm sofort nach Herstellung
eingekapselt.
Die Kapseln wurden bei Raumtemperatur gelagert und der Inhalt
in verschiedenen Abständen zur Bestimmung des Abbaus geprüft.
Folgende Prozentsätze an intaktem Mutterkornalkaloid wurden
erhalten:
Aus den obigen Ergebnissen geht hervor, daß nach ungefähr
4 Wochen die Stabilität der nicht eingekapselten Lösungen
unter die Minimalgrenze von 90% unabgebautem Mutterkorn
alkaloid fällt. Um den Gehalt an intaktem Mutterkornalkaloid
oberhalb dieser Grenze zu halten, muß die Lösung vor diesem
Zeitpunkt eingekapselt werden. Um den Gehalt oberhalb der
gewünschten 95%igen Grenze zu halten, darf die Lösung
schätzungsweise nicht länger als 72 Stunden nach Herstellung
eingekapselt werden.
Es wurden beschleunigte Alterungsstudien bei 50, 60, 70 und
80°C durchgeführt, um die Lagerungsbeständigkeit der
Zusammensetzung E zu bestimmen. Die Ergebnisse zeigen, daß
die Konzentration des Dihydroergotoxin-mesylats in der
Zusammensetzung E nach 4 Jahren bei 30°C bzw. 5½ Jahren
bei 25°C unter die 90%ige Minimalgrenze fallen würde.
Schätzungsweise kann gesagt werden, daß in Kapseln mit der
Formulierung E bei Raumtemperatur die Konzentration nach
3½ Jahren auf 95% des ursprünglichen Wertes fallen würde.
Es wird ein Gemisch bestehend aus 3000 ml PEG 400 und 400 ml
Propylenglykol in einem geeigneten Gefäß auf 45-50°C
erwärmt. Anschließend werden 56 g Ascorbinsäure in diese
Mischung unter Rühren aufgelöst und die erhaltene Lösung
wird auf 20-25°C gekühlt. Dazu werden 8,15 g Dihydro
ergotoxin-methansulfonat (98,1% intakt) gegeben. Die
Mischung wird gerührt bis das Alkaloid vollständig in Lösung
gegangen ist und es wird dann PEG 400 zugegeben bis die
Zusammensetzung ein Endvolumen von 4000 ml aufweist. Die
Zusammensetzung wird innerhalb 24 Stunden in länglichen
opak-weißen "A" Kapseln, Größe 9,5 mm, eingekapselt und
verpackt. Das Endprodukt besitzt alle Vorteile einer Weich-
Gelatinkapsel und weist eine mehr als dreÿährige Lagerungs
beständigkeit auf.
Verwendet man anstelle des Dihydroergotoxin-mesylats 16 g
Dihydroergotamin-methansulfonat oder 20 g 2-Brom-α-ergokryptin-
methansulfonat, so erhält man Weich-Gelatinkapseln mit ebenso
guter Lagerungsbeständigkeit.
Es wird ein Gemisch bestehend aus 1500 ml PEG 400 und 200 ml
Propylenglykol in einem geeigneten Gefäß auf 45-50°C
erwärmt. Anschließend werden 30 g Ascorbinsäure in diese
Mischung unter Rühren aufgelöst und die erhaltene Lösung wird
auf 20-25°C gekühlt. Dazu werden 10,11 g Dihydroergotoxin-
methansulfonat (98,1% intakt) gegeben. Die Mischung wird
gerührt bis das Alkaloid vollständig in Lösung gegangen ist
und es wird dann PEG 400 zugegeben bis die Zusammensetzung
ein Endvolumen von 2000 ml aufweist. Die Zusammensetzung wird
innerhalb 24 Stunden in opak-blaue Kapseln eingekapselt und
verpackt. Das Endprodukt besitzt alle Vorteile einer Weich-
Gelatinkapsel und weist eine mehr als dreÿährige Lagerungs
beständigkeit auf.
Claims (6)
1. Verfahren zur Herstellung einer wirkstoffstabilen
Mutterkornalkaloid-Weichgelatinekapsel, indem man aus
wenigstens einem Mutterkornalkaloid aus der allgemeinen
Formel
worin
R₁ Wasserstoff oder Halogen bedeutet,
R₂ Wasserstoff oder Alkyl mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen bedeutet,
R₃ für Isopropyl, sek.-Butyl, Isobutyl oder Benzyl steht,
R₄ Methyl, Ethyl oder Isopropyl bedeutet und entweder
R₅ für Wasserstoff und R₆ für Wasserstoff oder Methoxy stehen oder
R₅ und R₆ zusammen eine einfache Bindung bilden,
in freier Form oder in Form eines Salzes zuerst eine Zuberei tung auf Basis eines Polyethylenglykols bildet und diese Zubereitung dann in eine Weich-Gelatinekapsel einkapselt, dadurch gekenn zeichnet, daß man als Zubereitung eine flüssige Lösung des jeweiligen Mutterkornalkaloids in einem flüssigen Polyethylenglykol als Lösungsmittel und Hauptanteil der Lösung verwendet und diese flüssige Lösung nach ihrer Herstellung dann spätestens innerhalb eines Zeitraums in die Weich-Gela tinkapsel einkapselt, zu dem die Konzentration an Mutterkorn alkaloid nicht unter 90% des Ausgangswertes gefallen ist.
R₁ Wasserstoff oder Halogen bedeutet,
R₂ Wasserstoff oder Alkyl mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen bedeutet,
R₃ für Isopropyl, sek.-Butyl, Isobutyl oder Benzyl steht,
R₄ Methyl, Ethyl oder Isopropyl bedeutet und entweder
R₅ für Wasserstoff und R₆ für Wasserstoff oder Methoxy stehen oder
R₅ und R₆ zusammen eine einfache Bindung bilden,
in freier Form oder in Form eines Salzes zuerst eine Zuberei tung auf Basis eines Polyethylenglykols bildet und diese Zubereitung dann in eine Weich-Gelatinekapsel einkapselt, dadurch gekenn zeichnet, daß man als Zubereitung eine flüssige Lösung des jeweiligen Mutterkornalkaloids in einem flüssigen Polyethylenglykol als Lösungsmittel und Hauptanteil der Lösung verwendet und diese flüssige Lösung nach ihrer Herstellung dann spätestens innerhalb eines Zeitraums in die Weich-Gela tinkapsel einkapselt, zu dem die Konzentration an Mutterkorn alkaloid nicht unter 90% des Ausgangswertes gefallen ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß man die flüssige Lösung innerhalb von 72 Stunden,
insbesondere innerhalb von 24
Stunden nach ihrer Herstellung einkapselt.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die flüssige Lösung 0,5 bis 1,5
Gewichtsprozent Ascorbinsäure enthält.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die flüssige Lösung bis zu 10
Volumenprozent Propylenglykol enthält.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die flüssige Lösung bis zu 30
Volumenprozent eines Polyethylenglykolsterolethers mit 20
bis 25 Ethylenglykoleinheiten enthält.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die flüssige Lösung bis zu
10 Volumenprozent Glycerin enthält.
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