DE3216019C3 - Verfahren zum Erzeugen von Roheisen und Nutzgas und Verwendung eines Schmelz/Vergasungs-Ofens zu dessen Durchführung - Google Patents
Verfahren zum Erzeugen von Roheisen und Nutzgas und Verwendung eines Schmelz/Vergasungs-Ofens zu dessen DurchführungInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren gemäß
Oberbegriff des Anspruchs 1.
Bei einem bekannten Verfahren dieser Art (DE-OS 28 43 303) wird mit einem
Kohlewirbelbett gearbeitet, in dem von oben eingebrachte Eisenschwammteilchen
abgebremst und erhitzt werden; das Schmelzen der Eisenschwammteilchen erfolgt in einer
Hochtemperaturzone im unteren Bereich des Kohlewirbelbettes und auf bzw. in der auf
dem Roheisen schwimmenden Schlackeschicht. Es ist ferner die Möglichkeit beschrieben,
insbesondere beim Anfahren des Prozesses mit einem eingebrachten "Koksgerüst" zu
arbeiten, in dem die herabfallenden Eisenschwammteilchen festgehalten werden und dann
in der Hochtemperaturzone aufgeschmolzen werden können. Es ist nicht beschrieben, daß
die Oberseite des Koksgerüstes weiter oben als die Hochtemperaturzone sein soll und daß
in diesem Fall das Kohlewirbelbett nicht vorhanden sein soll. Kohlenwasserstoffe werden
als gesonderter Brennstoff oberhalb des Oxidationsgas-Zuströmbereichs vom Umfang des
Reaktionsraumes her eingeblasen.
Ausgehend von dem abgehandelten Stand der Technik
liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, unter Beibehaltung
der auch gattungsgemäßen Möglichkeit, für das
Bett Koks oder Kohle geringerer Qualität einzusetzen,
eine hohe Produktivität und Wärmewirksamkeit zu erreichen.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird das gattungsgemäße Verfahren erfindungsgemäß
so geführt, wie im kennzeichnenden Teil des Anspruchs
1 angegeben.
Das erfindungsgemäße Verfahren zeigt einen hohen
Wirkungsgrad, einen niedrigen Gesamtenergieverbrauch
und einen niedrigen Koksverbrauch. Der Begriff "Eiseneinsatzmaterial
mit verringertem Eisenoxidanteil" umfaßt
insbesondere auch halbreduziertes Eisen. Der Begriff
"vom Umfang des Reaktionsraumes her zugeführter Brennstoff"
umfaßt insbesondere auch den Fall der Brennstoffzuführung
im Bereich einer Querschnittsänderung
des Reaktionsraumes, vgl. die Ausführungsbeispiele.
Das Einblasen von Sauerstoff und gesondertem Brennstoff
in den gleichen Bereich eines Reaktionsraums,
der Kohle bzw. Koks und Eiseneinsatzmaterial enthält,
ist an sich bekannt (z. B. GB-PS 6 75 238, US-PS
40 72 504). Dabei herrschen jedoch hinsichtlich des
Eiseneinsatzmaterials (Erz oder vorreduziert) oder der
Art der Einbringung des Eiseneinsatzmaterials oder
des Orts des Schmelzens des Eiseneinsatzmaterials oder
der Art des Verfahrensablaufs oder dergleichen andere
Verhältnisse als bei der Erfindung.
Von dem bekannten Verfahren zur Roheisenerzeugung in
einem herkömmlichen Hochofen unterscheidet sich das
erfindungsgemäße Verfahren in erster Linie durch die
Zusammensetzung des erzeugten Nutzgases und das Arbeiten
mit vorreduziertem Eiseneinsatzmaterial.
Die Erfindung bezieht sich ferner auf die Verwendung eines Schmelz/Vergasungs-Ofens
mit den in Anspruch 17 angegebenen Merkmalen zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens. Aus der US-PS 31 08 869 ist ein Ofen bekannt, der sehr weitgehend die
körperlichen Merkmale des erfindungsgemäß verwendeten Ofens aufweist, aber zur
Durchführung eines anderen Verfahrens dient.
Bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich
aus den abhängigen Ansprüchen 2 bis 16 und 18 bis 22.
Bei dem Verfahren gemäß Anspruch 2 und dem gemäß Anspruch 17
verwendeten Schmelz/Vergasungs-Ofen findet die Vergasung
von Brennstoff im wesentlichen außerhalb des Außenumfangs
des unteren Bereichs des Koksbetts statt.
Bei der Erfindung kann das Schwergewicht an erzeugten
Produkten wahlweise mehr auf Roheisen oder mehr auf
Nutzgas liegen.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand bevorzugter
Ausführungsformen mit zugeordneten Beispielen näher
erläutert. In den Zeichnungen zeigt
Fig. 1 im Schnitt eine erste Ausführungsform
eines Schmelz/Vergasungs-Ofens,
Fig. 2 im Schnitt eine zweite Ausführungsform
eines Schmelz/Vergasungs-Ofens,
Fig. 3 ein Fließschema zur Erläuterung einer erweiterten
Anlage zum Erzeugen von Roheisen
und Nutzgas,
Fig. 4 ein Fließschema ähnlich Fig. 3 unter Verwendung
des Schmelz/Vergasungs-Ofens gemäß
Fig. 2,
Fig. 5 im Schnitt eine dritte Ausführungsform
eines Schmelz/Vergasungs-Ofens,
Fig. 6 eine graphische Darstellung des Verhältnisses
verschiedener Parameter, einschließlich
der Menge an Koks, Kalkstein, erzeugtem
Roheisen und erzeugtem Gas pro
Nm³ an O₂, die entsprechend der zugeführten
Kohlemenge unterschiedlich sind.
Eine Kokseinsatzschicht trägt an ihrer Oberseite eine Menge reduzierten
Eisens, welches durch aufsteigendes Heißgas geschmolzen
wird, wobei die Eigenwärme des Heißgases wirksam ausgenutzt
wird,
wenn sowohl die durch das Schmelzen des reduzierten
Eisens entstehende Eisenschmelze als auch die eisenoxidhaltige
Schlacke durch die Kokseinsatzschicht im Gegenstrom
zum aufsteigenden Heißgas, welches Eisenoxide reduziert und
Eisenschmelze aufkohlt, nach unten fließt.
Hauptsächlich aus Kohlenstoff und
Wasserstoff zusammengesetzter Brennstoff wird mittels Sauerstoff und
wahlweise Wasserdampf zu einem Verbrennungsgas vergast, welches
im wesentlichen aus CO und H₂
besteht. Die Gründe hierfür sind folgende:
- 1. Das erzeugte Gas ist ein Heißgas von hohem Heizwert und ein Reduktionsgas, welches hauptsächlich aus CO und H₂ besteht. Die Verwendung von Luft ist deshalb nicht bevorzugt, weil das dabei entstehende Gas einen hohen N₂-Gehalt (%) erhält. Die Gewinnung und weitere Nutzung dieses heißen Reduktionsgases trägt viel zur Verbesserung des Nutzeffektes der Gesamtenergie bei.
- 2. Wenn Sauerstoff verwendet wird, kann ein Gas erhalten werden, das eine ausreichend hohe Temperatur zum Schmelzen reduzierten Eisens hat und in den Ofen mit normaler Temperatur eingeblasen wird. Die Verwendung von Luft hingegen erfordert eine Vorerwärmung von ca. 500°C oder mehr.
- 3. Wasserdampf wird nach Bedarf zum Steuern der Temperatur des erzeugten Gases verwendet und ist verantwortlich für eine Zunahme des Wasserstoffgehaltes des erzeugten Gases, wenn ein kohlenstoffreicher Brennstoff, wie Kohle oder Koks, verwendet wird.
Der Ausdruck "Brennstoff" bezieht sich auf Festbrennstoffe, wie
Kohle oder Koks, Flüssigbrennstoffe, wie Schweröl oder Teer und
gasförmige Brennstoffe, wie Erdgas, Kokereigas u. dgl. Vorzugsweise
wird als Brennstoff Kohle, Koks (insbesondere pulverisierte
Kohle, Gruskoks) usw., d. h. ein Festbrennstoff verwendet.
Wenn als Brennstoff Kohle verwendet wird, hat das in den Verbrennungszonen
entstehende Heißgas, welches hauptsächlich aus
Kohlenmonoxid und Wasserstoff besteht, folgende Zusammensetzung:
CO: 60-75%, H₂: 25-35% und CO₂ plus N₂: ca. 5%.
Es sei allerdings erwähnt, daß die Zusammensetzung des Heißgases
je nach den verwendeten Mengen an Brennstoff und eingeblasenem
Wasserdampf usw. mehr oder weniger stark schwanken kann.
Die maximalen Temperaturen in den Verbrennungszonen liegen im
Größenordnungsbereich von 2000 bis 2500°C, üblicherweise um
2300°C. In diesem Fall hat das nach dem Schmelzen von reduziertem
Eisen gewonnene Gas einen CO-Gehalt, der etwas über dem des
genannten Heißgases liegt (welches in den Verbrennungszonen erzeugt
wird) und ist z. B. wie folgt zusammengesetzt: CO: 65-80%,
CO₂ plus N₂: 5% und H₂: 20-30%. Das gewonnene Gas sollte
eine Temperatur haben, die normalerweise von 900 bis 1000°C
reicht, vorzugsweise um 950°C liegt, je nach der Temperatur
der Beschickung, den Betriebsbedingungen und weiteren Faktoren.
Das so gewonnene Heißgas von hohem Heizwert wird mit Vorteil in
anschließenden Verfahren als Reduktionsgas, Brenngas oder Gas
für chemische Stoffe u. dgl. eingesetzt.
Meistens fließt die entstehende Eisenschmelze durch die Kokseinsatzschicht
(die als Wärmebereich dient) mit einer Temperatur
von 1500 bis 1600°C nach unten und ist üblicherweise wie folgt
zusammengesetzt: C: 4,5%, Si: 0,2%, Mn: 0,2%, P: 0,12% und
S: 0,03%, Rest Fe (bei Verwendung pulverisierter Kohle als Brennstoff
und halbreduzierten Eisens als Beschickung). Während die Eisenschmelze
durch die Kokseinsatzschicht nach unten fließt, wird
sie von der Schlacke entschwefelt, deren Basizität auf einen
geeigneten Wert eingestellt wird (ca. 1,0 bis 1,5), um dann
schließlich in einem Gestell gesammelt zu werden, welches im
untersten Bereich des Ofenhauptkörpers gebildet ist und die
untere Zone der Kokseinsatzschicht umfassen kann.
Die Ofenbeschickung ist reduziertes Eisen, und es wird zusätzlich
Koks nachgefüllt, um den Koksverlust der Kokseinsatzschicht
wieder aufzufüllen, und es wird eine gegebene Menge
eines Schlackebildners (Flußmittel), z. B. Kalkstein, der nachfolgend
zu den Zuschlägen gerechnet wird, zum Einstellen der
Fließfähigkeit und Basizität der Schlacke hinzugefügt. Zu den
Zuschlägen gehören weitere bekannte Zusätze, die für die Herstellung
von Roheisen verwendet werden.
In dem Schmelz-Vergasungsofen gemäß der Erfindung wird mit Vorteil
ein reduziertes Eisen verwendet, welches einen Metallisierungsgrad
von ca. 75% oder mehr hat und ein Gemisch aus reduziertem
Eisen mit Erzen sein kann.
Als Sauerstoff dient vorzugsweise reiner Sauerstoff (Reinheit
99% oder mehr), obwohl aus wirtschaftlichen und anderen Gründen
auch industrieller Sauerstoff mit einem Sauerstoffgehalt von
96 bis 97% oder selbst ca. 90% oder mehr verwendet werden
kann.
Die Hohlräume in der Kokseinsatzschicht
können von einer Art sein, daß das ansteigende Heißgas in Gegenströmungsberührung
mit der abwärts fließenden Eisenschmelze
gelangt, die durch das Schmelzen von reduziertem Eisen und eisenoxidhaltiger
Schlacke gebildet ist. Der verwendete Koks kann
einen Durchmesser von 30 mm oder mehr haben, eine Größe, die je
nach der Größe des verwendeten Ofens, den Betriebsbedingungen
und weiteren Faktoren veränderlich ist. Die Höhe der Kokseinsatzschicht
wird unter Berücksichtigung der Aufkohlung des geschmolzenen
Eisens, d. h. der Auflösung von Kohlenstoff des
Kokses in der Eisenschmelze, der Reduktion der Oxide in der
Schlacke und weiterer Faktoren bestimmt und kann, gemessen von
der Höhe der Blasformen, ca. 4 bis 5 m betragen, wenn der
Ofen eine tägliche Produktionskapazität von 2000 Tonnen hat.
Die Kokseinsatzschicht ist ausreichend fest, um an ihrer Oberseite
die Beschickung aus reduziertem Eisen, Koks und Zuschlägen,
wie Kalkstein usw. zu halten und nimmt den Hauptbereich
des Ofens in Anspruch. Es sei noch erwähnt, daß auch
unvollständig verkokte Kohle verwendet werden kann.
Vor der Blasform bzw. den Blasformen, die vorzugsweise radial
in der Ofenseitenwand im unteren Bereich der Kokseinsatzschicht
gebildet sind, ist eine Anzahl Verbrennungszonen oder Zonen für
die Vergasung von Brennstoff geschaffen. Die Temperatur in den
Verbrennungszonen wird durch eine durch die Blasformen eingeführte
Wasserdampfmenge auf gegebene Werte gesteuert.
Im horizontalen Querschnitt hat die Kokseinsatzschicht je nach
dem Querschnitt des Ofens beispielsweise die Form eines Kreises
oder Polygons. Außerhalb jeder Verbrennungszone mündet die Blasform,
durch die Brennstoff und Sauerstoff und nötigenfalls
Dampf sowie gegebenenfalls ein Schlackebildner, wie pulverisierter
Kalkstein eingeblasen wird.
Die Kokseinsatzschicht
ist mit Hohlräumen versehen,
deren Größe es sowohl dem Gas als auch der Schlacke ermöglicht
hindurchzufließen. Im untersten Bereich des Ofens ist
ein Gestell vorgesehen, in welchem sich Eisenschmelze und Schlacke
ansammeln.
Die Kokseinsatzschicht bildet die Wände der Verbrennungszonen
und wird bei der Verbrennung und Vergasung des Brennstoffs aufgebraucht.
Deshalb wird im allgemeinen eine zusätzliche Koksmenge
durch den Einlaß an der Oberseite gemeinsam mit frischem
reduziertem Eisen nachgefüllt.
Wenn nötig, wird ein Schlackebildner, z. B. Kalkstein, durch den
Einlaß an der Oberseite eingeführt, um die Basizität, das
Fließvermögen, die Entschwefelungswirkung usw. der Schlacke
einzustellen.
Die Kokseinsatzschicht erreicht normalerweise in ihrem unteren
Bereich eine Temperatur von ca.
1800-2000°C und in ihrem
oberen Bereich eine Temperatur von ca. 1600-1650°C. Das reduzierte
Eisen und der Koks werden entweder abwechselnd oder als
Gemisch durch die Gicht des Ofens von oben zugeführt, um eine
Schicht aus reduziertem Eisen (oder im Gemisch mit Koks) an der
Oberseite der Kokseinsatzschicht zu bilden und dann allmählich
durch das aufsteigende Heißgas geschmolzen zu werden. Das gewählte
reduzierte Eisen kann eine Korngröße von 5 mm oder mehr
haben, um eine gute Durchlässigkeit zu gewährleisten und seine
Mitnahme durch die Gasströmung zu vermeiden.
Wenn die oben beschriebene grundlegende Anordnung gewählt wird,
gelten die in den Beispielen 1 und 2 angegebenen grundlegenden
Parameter für die erste Ausführungsform (reiner
Sauerstoff, pulverisierte Kohle als Brennstoff und halbreduziertes
Eisen als Ausgangsbeschickung).
Im Betrieb kann der Druck im Ofen eine niedrige Höhe von z. B.
1 bar oder mehr haben, wenn der Druck für die weitere Verwendung
des gewonnenen Gases vernachlässigt wird; er kann aber
für die üblichen Zwecke zwischen 3 und 5 bar schwanken.
Es kann also ein Brennstoff, der hauptsächlich
aus Kohlenstoff und Wasserstoff zusammengesetzt ist, wie Kohle
oder Schweröl, mittels Sauerstoff und nötigenfalls Wasserdampf
vergast werden, um reduziertes Eisen an der Oberseite einer
Kokseinsatzschicht zu Schmelzeisen zu schmelzen und ein Heißgas
zu gewinnen, welches hauptsächlich aus Kohlenmonoxid und Wasserstoff
zusammengesetzt ist. Das Verfahren ist nicht nur für
das Schmelzen von reduziertem Eisen usw. wirksam, sondern auch
geeignet für die Verwendung von Brennstoff, wie Kohle, die
direkt verbrannt und vergast wird. Außerdem ist das gewonnene
Gas in vorteilhafter Weise für weitere Zwecke verwendbar.
Von dem bekannten Hochofenverfahren unterscheidet sich die Erfindung
dadurch, daß eine größere Menge Brennstoff, z. B. pulverisierte
Kohle, Teer oder Schweröl, durch reinen Sauerstoff
vergast wird, um reduziertes Eisen zu schmelzen. Weitere Vorteile
der Erfindung werden nachfolgend aufgeführt.
- 1. Ca. 60% oder mehr des gesamten Brennstoffeinsatzes kann ein anderer Brennstoff als Koks sein.
- 2. Durch die Blasformen können größere Mengen pulverisierter Kohle und anderer Brennstoffe geblasen werden.
- 3. Die Koksreaktion wird nicht verschlechtert, da das Schmelzen von (halb) reduziertem Eisen angestrebt wird. Das ermöglicht die Verwendung von Koks geringer Festigkeit.
- 4. Es kann auch unvollständig verkokte Kohle bzw. Halbkoks verwendet werden.
- 5. Der verwendete Ofen hat einen einfachen Aufbau und geringe Größe.
- 6. Der Schwefelgehalt in der Eisenschmelze kann auf 0,03% oder weniger gehalten werden, da die Zusammensetzung der Schlacke durch Zusatz eines Schlackebildners, wie Kalkstein usw., steuerbar ist.
- 7. Der Wärmewirkungsgrad des Verfahrens ist durch den Wärmeaustausch im Gegenstromverfahren zwischen dem heißen Verbrennungsgas und der Eisenschmelze und Schlacke, der mit Hilfe der Kokseinsatzschicht, d. h. durch dieselbe erfolgt, erhöht.
- 8. Praktische Untersuchungen haben gezeigt, daß sich das resultierende CO₂ auf 1-2% im gewonnenen Gas beläuft (durch die Blasformen geblasener Kohlenstaub; O₂ : Kohlenstaub - Verhältnis = 1 Nm³ : 1 kg).
Die folgenden Beispiele 1 und 2 sollen die erste Ausführungsform noch näher erläutern.
Die Beispiele beziehen sich auf konstruierte Öfen oder berechnete Betriebsdaten,
die für die praktische Verwendung auf der Basis von Testergebnissen
hochgerechnet wurden.
Der in Fig. 1 gezeigte Ofen 1 hat einen Einlaß 2, durch den
halbreduziertes Eisen 7 und Koks 8 eingeführt wird, sowie einen
Gasauslaß 3 im oberen Bereich, in der Seitenwand eine Vielzahl
von Blasformen 4 zum Einblasen von Sauerstoff 9 und Wasserstoff 11
sowie pulverisierter Kohle 10 und gegebenenfalls pulverisierten
Kalksteins 13a, und im unteren Bereich Auslässe 5 und 6 für Eisenschmelze
bzw. Schlacke. Der Ofen 1 ist im wesentlichen zylindrisch
und hat in seinem unteren Teil einen etwas größeren
Durchmesser, während in seinem oberen Teil der Einlaß 2 und
der Gasauslaß 3 angeordnet ist. Die Blasformen 4 sind in der
Seitenwand des oberen Teils des Ofens mit dem größeren Durchmesser
vorgesehen, während der Auslaß 5 für die Eisenschmelze
(Abstichloch) und der Auslaß 6 (Schlackenstich) von oben gesehen
in der Seitenwand des Ofens unterhalb der Blasformen 4
ausgebildet ist.
Der Ofen 1 wird durch seinen Einlaß 2 an der Oberseite mit einer
Koksmenge begichtet, nachdem zuvor eine Kokseinsatzschicht b
eingefüllt wurde, die Hohlräume aufweist. Auf dieser Kokseinsatzschicht
b wird eine Schicht a angeordnet, die eine Menge
reduzierten Eisens in ungeschmolzenem Zustand enthält, während
sich unterhalb der Kokseinsatzschicht b eine geschmolzene
Schlackeschicht c und eine geschmolzene Eisenschicht d befinden.
Vor den Blasformen 4 befindet sich im unteren Bereich der Kokseinsatzschicht
eine Vielzahl von Verbrennungszonen e.
Der Ofen hat typischerweise die folgenden Abmessungen:
Innendurchmesser der Blasformen: 190 mm,
Anzahl Verbrennungszonen vor den Blasformen: 4,
Innendurchmesser im oberen Bereich der Kokseinsatzschicht: 4 m,
Innendurchmesser im unteren Bereich der Kokseinsatzschicht: 6 m,
Abstand zwischen der Schicht a des aufgegebenen reduzierten Eisens und der Höhe der Blasformen: 5 m.
Innendurchmesser der Blasformen: 190 mm,
Anzahl Verbrennungszonen vor den Blasformen: 4,
Innendurchmesser im oberen Bereich der Kokseinsatzschicht: 4 m,
Innendurchmesser im unteren Bereich der Kokseinsatzschicht: 6 m,
Abstand zwischen der Schicht a des aufgegebenen reduzierten Eisens und der Höhe der Blasformen: 5 m.
Durch die Blasformen 4 werden Sauerstoff 9 und Feinkohle 10 in
den Ofen 1 geblasen, und reduziertes Eisen 7 und Koks 8 (mit
einer Teilchengröße von 40 mm oder mehr) werden gemeinsam mit
Kalkstein 13 durch den
Einlaß 2 an der Oberseite zugeführt. Der
Ofen arbeitet mit einem Innendruck (innerhalb der Verbrennungszonen)
von 5 bar. Das erzeugte Gas 12 wird durch den Gasauslaß
3 gewonnen, und die Eisenschmelze mit einer Temperatur von
1500°C wird durch den im Gestell vorgesehenen Auslaß 5 abgegeben.
Die Schlacke wird gelegentlich durch den Auslaß 6 abgeführt.
In der folgenden Tabelle 1 sind die Betriebsdaten, die
die Mengen zu verwendender Stoffe und Brennstoffe angeben, sowie
die erhaltenen Produkte zusammengefaßt.
Das reduzierte Eisen 7 hat eine Korngröße von 5 bis 15 mm und
einen Metallisierungsgrad M.Fe/T.Fe von 90%, der verwendete Sauerstoff
9 hat eine Reinheit von 99%, der verwendete Koks 8 hat
einen festen Kohlenstoffgehalt von 88,9% und einen Aschegehalt
von 10,6%, und die pulverisierte Kohle 10 hat einen Kohlenstoffgehalt
von 52,1%, einen Verflüchtigungsgehalt von 30%, einen
Aschegehalt von 15,0% und einen Feuchtigkeitsgehalt von 2,2%.
Die Zusammensetzung des reduzierten Eisens geht aus Tabelle 2
hervor.
Ein Ofen ähnlich dem Ofen 1 gemäß Beispiel 1 wird hauptsächlich
mit reduziertem Eisen (Metallisierungsgrad M.Fe 85%) und unvollständig verkokter Kohle bzw. Halbkoks
(81,5% fester Kohlenstoffgehalt, 8% Verflüchtigungsgehalt
und 10,5% Asche) betrieben. Zusätzlich wird Wasserdampf durch
die Blasformen eingeblasen. Die Ergebnisse gehen aus Tabelle 3
hervor.
Sauerstoff | ||
328 Nm³/t · Fe | ||
Kohlenstaub | 393,5 kg/t · Fe | |
Wasserdampf | 7,2 kg/t · Fe | |
Reduziertes Eisen | 1349 kg/t · Fe | |
Halbkols | 205 kg/t · Fe | |
erhaltene Eisenschmelze | 1050 kg | |
C | 4,5% | |
Si | 0,2% | |
Mn | 0,2% | |
P | 0,12% | |
S | 0,03% | |
Temp. | 1500°C | |
Gewonnenes Gas | 1082 Nm³/t · Fe | |
Co | 67,6% | |
CO₂ | 2,0% | |
H₂ | 30,0% | |
N₂ | 0,4% | |
Temperatur | 950°C | |
Heizwert | 2813 kcal/Nm³ | |
Schlackemenge | 387 kg | |
halbreduziertes Eisen @ | T.Fe | 74,15% |
M.Fe | 63,03% | |
FeO | 14,3% | |
SiO₂ | 6,8% | |
CaO | 10,2% |
Es handelt sich um eine Abwandlung,
bei der die Vergasung von Brennstoff in
einer Verbrennungszone bzw. in Verbrennungszonen erfolgt, die
im wesentlichen außerhalb des unteren Bereichs der Kokseinsatzschicht
liegen. Der
Ofen hat eine zusätzliche Öffnung bzw. Öffnungen in der
Ofenwand oberhalb der Blasform bzw. Blasformen, durch die Festbrennstoff
und gegebenenfalls ein Schlackebildner usw. eingeführt
wird. In einer Schicht des durch die zusätzlichen Öffnungen
eingeführten Festbrennstoffs (nachfolgend als "Festbrennstoffcharge"
bezeichnet), die im wesentlichen außerhalb des unteren
Bereichs der Kokseinsatzschicht liegt, ist eine Verbrennungszone
bzw. Verbrennungszonen gebildet.
Fig. 2 zeigt schematisch einen entsprechenden abgewandelten Schmelz/Vergasungs-
Ofen 1a.
Der Ofen 1a hat eine Vielzahl zusätzlicher
Öffnungen 15, die oberhalb der Blasformen 4 in etwa waagrechten Wandbereichen
eines Durchmessersprungs des Ofens 1a ausgebildet sind und durch die
Festbrennstoff 10a, wie Koks oder Kohle, Schlackebildner 13, wie Kalkstein u. dgl.,
eingeführt werden. Vor den Blasformen 4 sind mehrere Verbrennungszonen e in der
durch die Öffnungen 15 zugeführten Festbrennstoffcharge ausgebildet. Der
durch die Öffnungen 15 zugeführte Brennkoks 10a kann von
der für Brennstoffe zur Verfügung stehenden Güte sein.
Als Festbrennstoff kann Kohle allein durch die Öffnungen 15 zugeführt
werden. Es sollte jedoch darauf geachtet werden, daß die
Festbrennstoffcharge, d. h. die Kohleschicht g, nicht durch
Überhitzen hängenbleibt, indem Wasserdampf 11 durch die Öffnungen
15 in die Nähe derselben geblasen wird, wenn nötig.
Wie bei der ersten Ausführungsform kann pulverisierter Brennstoff, z. B.
Kohlenstaub oder Gruskoks, oder ein anderer flüssiger oder gasförmiger
Brennstoff durch die Blasformen 4
eingeblasen werden. Besonders bevorzugt ist das Einblasen
von Kohlenstaub oder Feinkohle. Beim Einblasen von Kohlenstaub,
Gruskoks usw. durch die Blasformen 4 wird gleichzeitig
ein Schlackebildner 13a, z. B. Kalkstein, in Pulverform eingeblasen,
um die rasche Schlackebildung zu fördern, das Fließvermögen
zu verbessern und die Abgabe aus den Verbrennungszonen
e zu erleichtern.
Es ergibt sich der Vorteil, daß
der Festbrennstoff, z. B. Kohle, Koks u. dgl., in größerer Menge
als bei der ersten Ausführungsform für die Vergasung verwendet werden kann und daß
der Koksverbrauch im unteren Bereich der Kokseinsatzschicht b
geringer ist, weil die Verbrennungszonen e aus Schichten g und
von diesen umgeben gebildet werden, die mit dem durch die
Öffnungen 15 zugeführten Festbrennstoff gefüllt sind.
Die Verbrennungszonen e werden wie folgt gebildet. Wenn
zum Verringern des Koksverbrauchs in Form von Kokskohle, Kohlenstaub
verbrannt wird, indem Kohlenstaub gemeinsam mit Sauerstoff
und Wasserdampf durch die Blasformen 4 eingeblasen wird,
erhält das Verbrennungsgas einen außerordentlich hohen Gehalt
an CO₂ und H₂O, wenn die Verbrennungszonen nicht mit Koks oder
Kohle gefüllt sind, was dazu führt, daß Koks aus der Kokseinsatzschicht
durch Umsetzung verbraucht wird. Wenn die Verbrennungszonen
mit Koks oder Kohle dicht gefüllt sind, wird hingegen
der CO₂- und H₂O-Gehalt im Verbrennungsgas durch Umsetzung
mit Koks oder Kohle in der Verbrennungszone zu CO und H₂-Gas
umgewandelt, so daß ein hoher Heizwert erzielt wird. Allerdings
bestehen in der Verbrennungszone Widerstände oder Hindernisse
gegen die Erzeugung eines Verbrennungsgasstroms, und die im
Stirnbereich der Öffnungen der Blasformen 4 zu bildenden Laufbahnen
werden so stark gestört, daß keine stabile Verbrennung
sichergestellt ist. Bei der zweiten Ausführungsform
werden diese Schwierigkeiten
überwunden, denn die Verbrennungszonen e werden aus
Koks oder Kohle (Festbrennstoff) gebildet bzw. damit gefüllt,
um ein Verbrennungsgas von hohem Heizwert zu erhalten. Außerdem
werden in der Kokseinsatzschicht, die mit durch den Einlaß
an der Oberseite zugeführtem Koks gefüllt ist, dessen Korngröße
größer ist als die des Kokses in der Verbrennungszone,
Gaskanäle gebildet, um die Verbrennung
zu stabilisieren und die Umsetzung des im Verbrennungsgas
erzeugten CO₂ in den Verbrennungszonen mit Koks zu fördern, damit
ein an CO reiches Gas mit außerordentlich niedrigem CO₂-
Gehalt erzeugt wird.
Die Kokseinsatzschicht b sollte durch Nachfüllen einer gegebenen
Koksmenge durch den Einlaß 2 an der Oberseite stets konstant
gehalten werden.
Die aus dem Festbrennstoff, wie Koks, Kohle u. dgl., in den
Verbrennungszonen e anfallende Asche wird mittels eines Schlackebildners
13, z. B. Kalkstein oder Löschkalk, der den Verbrennungszonen
e von oben zugeführt wird, auf stabile Weise verschlackt
und fließt durch die Verbrennungszonen e nach unten zum Boden des
Ofens 1a. Durch wahlweises Regulieren des Verhältnisses von CaO,
welches durch Wärmezersetzung von Kalkstein gebildet wird, zu SiO₂, einem
Hauptbestandteil der aus Koks, Kohle u. dgl. entstehenden Asche,
kann das Kalksteinzufuhrverhältnis beispielsweise
bis zu ca. 1,5 eingestellt werden.
Das Verbrennungsgas steigt auf durch die Kokseinsatzschicht b,
deren Korngröße 50 mm oder weniger beträgt, und schmilzt das
reduzierte Eisen an der Oberseite derselben. Gleichzeitig fließt
die sich bildende Schlacke durch die Kokseinsatzschicht b zum
Boden des Ofens 1a nach unten. Hierzu ist unten im Ofen 1a ein Gestell
d ausgebildet, welches in einen oberen Teil zur Aufnahme der
Schlacke c, die aus dem reduzierten Eisen und der aus den Verbrennungszonen
kommenden Asche resultiert, und einen unteren
Teil unterteilt ist, der die Roheisenschmelze aufnimmt.
Der in Fig. 2 schematisch gezeigte Ofen 1a
ist ein schachtartiger
Ofen mit einem Ofenhauptkörper, einer Vielzahl von Blasformen
4 in der Seitenwand, durch die Sauerstoff 9, Wasserdampf 11
und Kohlenstaub 10 eingeblasen wird, einer Vielzahl von
Öffnungen 15 in der Seitenwand oberhalb der Blasformen 4 zum Einführen
von Festbrennstoff 10a, wie Koks, Kohle, Kalkstein usw.,
einem Einlaß 2 an der Oberseite zur Begichtung mit dem Ofengang,
der reduziertes Eisen 7, Koks 8 u. dgl. umfaßt, sowie mit einem
Gasauslaß 3 im oberen Bereich und einem Auslaß 5 für Eisenschmelze
sowie einem Auslaß 6 für Schlacke im unteren Bereich.
Vor den Blasformen 4 ist eine Vielzahl von Verbrennungszonen e
in Schichten g gebildet, die mit durch die Öffnungen
15 zugeführtem Koks, Kohle, Kalkstein u. dgl. gefüllt sind. In
den Verbrennungszonen e wird der durch die Blasformen 4 eingeblasene
Kohlenstaub gemeinsam mit der Koks- und Kohlebeschickung mit
Hilfe von gleichzeitig durch die Blasformen 4 eingeblasenem
Sauerstoff und Wasserdampf verbrannt. Vor den Verbrennungszonen e
befindet sich ein Heizbereich, der einen Teil der Kokseinsatzschicht
b aufweist, die mit durch den Einlaß 2 zugeführtem Koks
gefüllt ist. Oberhalb des Heiz- oder Wärmebereichs befindet sich
ein Schmelzbereich in der Schicht a aus reduziertem Eisen, welches
gleichfalls durch den Einlaß 2 zugeführt wurde. Das aus
dem Heizbereich herabfließende, geschmolzene Roheisen und die
Schlacke sowie die in den Verbrennungszonen e gebildete geschmolzene
Asche wird im Gestell d aufgenommen.
Es sei noch darauf hingewiesen, daß der Druck des Gases in dem
Ofen 1a mittels eines Druckregulierventils einstellbar ist,
welches an der vom Gasauslaß 3 wegführenden Gasgewinnungsleitung
vorgesehen ist.
Es kann ein reduzierendes
Heißgas von außerordentlich niedrigem CO₂-Gehalt
erzeugt und gewonnen werden, und bei Verwendung der Anordnung
mit den Zonen zum Verbrennen von Koks, Kohle, Kalkstein und
Kohlenstaub sowie dem Heizbereich in der Kokseinsatzschicht,
d. h. dem Bereich vor den Verbrennungszonen, in dem das Gas mit
der Schmelze in Gegenströmungsberührung tritt, kann die Eisenschmelze
zu einem Roheisen umgewandelt werden, welches einen
geringen Schwefelgehalt hat. Ferner kann durch Verwendung eines
beweglichen Betts, dessen Inhalt momentan erneuert oder nachgefüllt
werden kann, die Vergasung von Kohle und das Schmelzen
von reduziertem Eisen kontinuierlich über eine lange Zeit hinweg
durchgeführt werden.
Der Ofen 1a kann mit den folgenden unterschiedlichen Betriebsbedingungen
gefahren werden.
Betrieb mit durch den Einlaß an der Oberseite
zugeführtem, pulverisiertem, reduziertem
Eisen.
Obwohl dieser Betrieb Änderungen je nach dem Durchsatz unterliegt,
mit dem Gas durch den Schmelzbereich fließt, besteht
keine Möglichkeit, daß bei einer Gasströmungsgeschwindigkeit von 1 m/s körnchenförmiges,
reduziertes Eisen selbst mit einer Korngröße von
10 mm oder weniger vom Gas mitgerissen wird und durch den Gasauslaß
austritt. Im Gegenteil, dieses reduzierte Eisen wird rascher
geschmolzen als zu Pellets verarbeitetes reduziertes Eisen,
weil es eine so kleine Korngröße hat. Der
Ofen 1a ist also für diesen Betrieb anwendbar. Wenn reduziertes
Eisen mit kleinerer Korngröße verwendet wird, können
zufriedenstellende Ergebnisse erhalten werden, wenn die erzeugte
Gasmenge dadurch verringert wird, daß weniger Sauerstoff
durch die Blasformen eingeblasen wird oder daß der Gasdurchsatz
durch den Schmelzbereich herabgesetzt wird, indem der
Druck im Ofen auf 5 bar oder höher gehalten wird.
Der Ofen 1a kann auch ohne Zufuhr von Koks
und Kohle durch die Öffnungen 15 betrieben werden, d. h.
in einem Zustand, bei dem die Verbrennungszonen nicht gefüllt
sind. In diesem Fall ist es möglich, auf stabile Weise mit Hilfe
der Wärmeabstrahlung aus dem unteren Bereich der Kokseinsatzschicht
des Heizbereichs im Stirnbereich der Verbrennungszonen
den durch die Blasformen 4 zugeführten Kohlenstaub zu verbrennen.
Allerdings sollte in diesem Fall so viel Kohlenstaub wie möglich
benutzt werden, da der einen Teil des Wärmebereichs bildende
Koks von dem in den Verbrennungszonen erzeugten CO₂-Gas
verbraucht wird. Eine Erhöhung der Kohlenstaubmenge führt zu
einer beträchtlichen Verminderung der verbrauchten Koksmenge
von bis zur Hälfte. Das liegt daran, da die Zufuhr von Koks
allein zum Heizbereich für die gewünschten Ergebnisse ausreichend
ist.
Der Ofen 1a ist auch anwendbar, wenn Kalkstein
durch die Blasformen 4 eingeblasen wird. Bei dieser Art von Betrieb
wird statt der Zufuhr von Kalkstein usw. durch die
Öffnungen 15 oder zur Ergänzung der durch die
Öffnungen 15 zugeführten Kalksteinmenge Kalksteinpulver oder
Löschkalk durch die Blasformen 4 eingeblasen. Das Kalksteinpulver
schmilzt rasch und verbessert gemeinsam mit der aus Kohlenstaub
resultierenden, geschmolzenen Asche das Fließvermögen der
geschmolzenen Asche. Das führt dazu, daß eine geringere Menge
Kalkstein verwendet werden kann, die im Vergleich zu der Kalksteinmenge
bei Zufuhr durch die Öffnungen 15 um ca. 10-
20% geringer sein kann.
Der Ofen 1a ist auch anwendbar, wenn flüssiger
Brennstoff, wie Schweröl, gasförmiger Brennstoff, wie Erdgas,
oder pulverförmiger Brennstoff, wie pulverisiertes Asphaltpech
als Brennstoff verwendet wird. Diese Brennstoffe können als
Ersatz für Kohlenstaub oder als Gemisch mit Kohlenstaub verwendet
werden.
Bei Verwendung von Schweröl als Brennstoff ist es nötig, die
durch die Blasformen 4 eingeblasene Menge Wasserdampf zu verringern,
da hier mehr Zersetzungswärme absorbiert wird als von
Kohlenstaub. Die nötige Menge Schweröl ist jedoch geringer als
die Menge Kohlenstaub, da Schweröl größere Mengen an Kohlenstoff
und Wasserstoff enthält. Wenn Erdgas oder Asphaltpech
verwendet wird, wird die durch die Blasformen 4 zugeführte Wasserdampfmenge
so reguliert, daß das in den Verbrennungszonen erzeugte
Gas eine Temperatur oberhalb von 1800°C behält.
Das folgende Beispiel 3 soll die zweite Ausführungsform noch
näher erläutern.
In einem Ofen 1a gemäß Fig. 2 wird unter Beachtung der
folgenden Betriebsdaten Kohle vergast und reduziertes Eisen zu
Roheisen geschmolzen. In Tabelle 4 ist die Zusammensetzung des
verwendeten Kohlenstaubs, Koks und reduzierten Eisens aufgeführt,
während Tabelle 5 die Zusammensetzung, Menge, Temperatur
usw. des erhaltenen, geschmolzenen Roheisens und der gewonnenen
Gase enthält.
Anzahl Verbrennungszonen (Blasformen): 4
Wirksame Höhe (vom Boden bis zum Gasauslaß): 10 m
Durchmesser des Schmelzbereichs: 5 m
Wirksames Volumen des Ofens: 350 m³
Wirksame Höhe (vom Boden bis zum Gasauslaß): 10 m
Durchmesser des Schmelzbereichs: 5 m
Wirksames Volumen des Ofens: 350 m³
Sauerstoff: 28 kNm³/Std.
Wasserdampf: 1 t/Std.
Kohlenstaub: 28 t/Std.
Koks (Zufuhr durch Öffnungen 15): 10 t/Std.
Koks (Zufuhr durch Oberseiteneinlaß): 8 t/Std.
Kohle (Zufuhr durch Öffnungen 15): 3 t/Std.
Kalkstein: 7 t/Std.
Reduziertes Eisen: 110 t/Std.
Druck im Ofen: 5 bar
Wasserdampf: 1 t/Std.
Kohlenstaub: 28 t/Std.
Koks (Zufuhr durch Öffnungen 15): 10 t/Std.
Koks (Zufuhr durch Oberseiteneinlaß): 8 t/Std.
Kohle (Zufuhr durch Öffnungen 15): 3 t/Std.
Kalkstein: 7 t/Std.
Reduziertes Eisen: 110 t/Std.
Druck im Ofen: 5 bar
Kohlenstaub | |
C: 75%, H₂: 5% durch 200 mesh (74 µm) Sieb: 70% | |
Koks (Zufuhr durch Öffnungen 15) | C: 88%, Korngröße: 15 mm |
Koks (Zufuhr durch Oberseiteneinlaß) | C: 88%, Korngröße: 50 mm |
Reduziertes Eisen | Metallgehalt: 85%, CaO/SiO₂: 1,3, Korngröße: 10 mm |
Geschmolzenes Roheisen | |
C: 4,5%, Si: 0,5%, S: 0,02%, Temperatur: 1500°C | |
Gewonnenes Gas | CO: 76%, H₂: 22%, S: 200 ppm, |
Temperatur: ca. 1000°C, Heizwert: ca. 2950 kcal/Nm³, | |
Staubgehalt: 10 g/Nm³ |
Es wird Roheisen von hoher Qualität für
die Stahlerzeugung erhalten, welches einen Kohlenstoff-, Silizium-
und Schwefelgehalt von 4,5%, 0,5% und 0,02% oder weniger
hat. Das erhaltene Gas von hoher Qualität hat einen Heizwert
von ca. 2950 kcal/Nm³, einen Staubgehalt von 10 g/Nm³ oder weniger
und einen Schwefelgehalt von 200 ppm
oder weniger, wie die Ergebnisse in Tabelle 5 erkennen lassen.
Der Ofen 1b gemäß Fig. 5 ist für die hauptsächliche Erzeugung von
Nutzgas ausgelegt.
Der in Fig. 5 gezeigte Ofen 1b ähnelt grundsätzlich dem
Ofen 1a gemäß Fig. 2, denn er hat eine Vielzahl von Blasformen 4, eine Vielzahl
von oberhalb der Blasformen 4 angeordneten Öffnungen 15 und eine
Vielzahl von Verbrennungszonen e, die im wesentlichen außerhalb
des unteren Bereichs der Kokseinsatzschicht b und vor den Blasformen
4 angeordnet und in Schichten g gebildet sind, die mit
Festbrennstoffchargen durch die mittleren Öffnungen 15 gefüllt
sind. Das erhaltene Gas ist wiederum ein reduzierendes Heißgas,
welches hauptsächlich aus Kohlenmonoxid und Wasserstoff zusammengesetzt
ist. Um eine wirksame Vergasung des Brennstoffs, wie
Kohle zu ermöglichen, muß geschmolzene Asche entfernt werden.
Die geschmolzene Asche
wird von dem abwärtsströmenden, geschmolzenen, reduzierten Eisen mitgerissen
und als Schlacke zusammen mit der Eisenschmelze aus
dem Ofen 1b abgeführt.
Die Verbrennungszonen e werden durch Einblasen von O₂ oder Wasserdampf
durch die Blasformen 4 geschaffen. Durch die
Öffnungen 15 werden gegebene Mengen Koks, Kohle und Kalkstein
in die Verbrennungszonen e eingeführt, wo sie verbrannt werden.
Das entstehende Heißgas strömt zum Schmelzen des reduzierten
Eisens mittels seiner Eigenwärme durch die Kokseinsatzschicht
b nach oben, die Koks von geringem Reaktionsvermögen enthält.
Das entstehende reduzierende heiße Verbrennungsgas, welches
hauptsächlich aus Kohlenmonoxid und Wasserstoff zusammengesetzt
ist, wird am Gasauslaß 3 gewonnen. Die in den Verbrennungszonen
e gebildete, geschmolzene Asche, die verflüssigten Schlackenbildner
und das reduzierte Eisen, welches
auf der Kokseinsatzschicht b geschmolzen wurde, fließen
nach unten in das Gestell d, um
durch die Auslässe 5 bzw. 6 abgestochen zu werden.
Da die Verbrennungszonen e mit
koks- oder kohlehaltigen Schichten g gefüllt sind, wird ein
Gas von hohem Heizwert erhalten. Da die Kokseinsatzschicht
b, die Koks enthält, der in hohem Maße durchlässig ist
aber geringes Reaktionsvermögen hat, im Frontbereich der Verbrennungszonen
e vorhanden ist, ergibt sich eine stabile Verbrennung
und strömt das Verbrennungsgas geradewegs durch die Verbrennungszonen
e. Wenn das hauptsächliche Ziel die Vergasung
von Brennstoff ist, so kann die Kokseinsatzschicht b anstelle
von Koks Graphitkugeln aufweisen.
Mit dem ein statisches Bett aufweisenden Vergasungsofen
kann ein Gas von hohem Heizwert erhalten werden,
dessen Temperatur bis zu 2000°C beträgt. Hierzu erfolgt eine
stabile Verbrennung einer nichtverkokenden Kohle oder von
Koks niedriger Festigkeit, der durch Halbverkokung einer nichtverkokenden
Kohle und Härtung durch ein Bindemittel erhalten wird.
Durch die Eigenwärme des erzeugten Heißgases kann außerdem reduziertes
Eisen zu Eisenschmelze umgewandelt werden, die die
Asche mitreißt, welche vom Koks und der nichtverkokenden Kohle
stammt.
Es sei noch darauf hingewiesen, daß der Ausdruck "statisches
Bett" nicht ausschließt, daß die Koks enthaltende Schicht mit
Koks nachgefüllt wird, wie oben erwähnt.
Es ist auch möglich, die Temperatur des Verbrennungsgases
in den mit Koks oder Kohle gefüllten Verbrennungszonen
e entweder durch Regulieren des durch die Blasformen
4 eingeblasenen Dampfstroms oder durch Einblasen von Wasserdampf
durch eine gesondert angeordnete Düse 16 zu steuern. Wenn
die CO₂-Konzentration in dem gewonnenen Verbrennungsgas ansteigt,
kann die durch die Blasformen 4 eingeblasene Menge an Sauerstoff,
Luft von normaler Temperatur und Kohlenstaub geregelt werden.
Das folgende Beispiel 4 soll die dritte Ausführungsform noch
näher erläutern.
In dem in Fig. 5 gezeigten Schmelz/Vergasungs-Ofen 1b wird die
Kohle vergast und das reduzierte Eisen zu Roheisen geschmolzen.
Fig. 6 zeigt die Menge an gewonnenem Nutzgas, das erhaltene
Roheisen, den als Beschickung verwendeten Kalkstein,
den eingeblasenen Wasserdampf und den Koks pro Kohlecharge sowie
den Heizwert des Nutzgases.
Aus Fig. 6 ist zu entnehmen, daß der Heizwert des Nutzgases
um so höher ist, je mehr Kohle verwendet wird, entsprechend
einem Unterschied im resultierenden Gasvolumen zwischen Kohle
und Koks, und daß das Schmelzvermögen des Gases gleichfalls um
so höher ist.
In der folgenden Beschreibung soll der Ausdruck "Eisenerze"
Stückerze und agglomerierte Erze, wie Eisenoxide
in Körnchenform
oder in Stückform, z. B. Pellets, Briketts u. dgl.,
umfassen, wenn nichts anderes angegeben ist.
Dieses Verfahren soll dazu
dienen, den Energieverbrauch und das Koksverhältnis im Vergleich
zum Hochofenverfahren zu senken und die Verwendung einer Beschickung
von geringer Qualität und/oder Güte zu ermöglichen.
Dieses Ziel wird durch
eine Kombination aus einem Gasreduktionsofen
und einem Schmelz/Vergasungs-Ofen erreicht.
Als Schachtreduktionsofen kann entweder ein Ofen mit beweglichem
Bett oder mit statischem Bett benutzt werden, wobei der Ofen mit
beweglichem Bett bevorzugt wird. Es ist jedoch auch möglich,
eine Vielzahl von Öfen mit statischem Bett abwechselnd für kontinuierlichen
Betrieb einzusetzen. Das Verfahren soll
anhand eines Schachtreduktionsofens mit beweglichem Bett näher
erläutert werden.
Der Reduktionsofen mit beweglichem Bett hat einen Ofenhauptkörper
mit einem Einlaß für Eisenerz und einem Gasauslaß im oberen
Teil, einer Gasdüse in der Seitenwand und einem
Auslaß für reduziertes Eisen im unteren Teil. Im Ofenhauptkörper
ist eine Schicht vorgesehen, die mit körnchenförmigen Eisenoxiden
gefüllt ist, welche durch den Eisenerzeinlaß zugeführt
sind. Das durch den Gaseinlaß eingeblasene Reduktionsgas
fließt nach oben durch die Eisenoxide enthaltende Schicht und
reduziert die körnchenförmigen Eisenoxide, so daß körnchenförmiges,
reduziertes Eisen entsteht. Das Reduktionsgas wird am Gasauslaß
wiedergewonnen und das entstehende reduzierte Eisen
durch den Auslaß im unteren Teil abgegeben.
Bei der Kombination aus dem Schachtreduktionsofen mit beweglichem
Bett mit dem Schmelz/Vergasungs-Ofen wird das im letzteren
erzeugte Gas als Reduktionsgas im Schachtreduktionsofen verwendet
und zurückgewonnen, während das reduzierte Eisen, welches
im Schachtreduktionsofen entsteht, in dem Schmelz/Vergasungs-
Ofen geschmolzen wird. So wird der Gesamtenergieverbrauch
verringert oder begrenzt, und es kann eine Beschickung von geringer
Qualität oder Güte verwendet werden.
Im einzelnen wird bei diesem Verfahren zur
Roheisenherstellung Eisenerz im Schachtreduktionsofen mit einem
Reduktionsgas reduziert, welches aus dem Schmelz/Vergasungs-Ofen
gewonnen wird, und das reduzierte Eisen wird im Schmelz/Vergasungs-
Ofen zu Roheisen geschmolzen. Im Schmelz/Vergasungs-Ofen
wird der hauptsächlich aus Kohlenstoff und Wasserstoff zusammengesetzte
Brennstoff mittels Sauerstoff verbrannt und vergast,
um ein reduzierendes Heißgas zu erzeugen, welches hauptsächlich
aus Kohlenmonoxid und Wasserstoff besteht. Das Heißgas fließt
nach oben durch die Kokseinsatzschicht und schmilzt dabei das
reduzierte Eisen an der Oberseite dieser Schicht. Das geschmolzene
Eisen fließt durch die Kokseinsatzschicht nach unten und
wird zu Roheisen umgewandelt. Das Reduktionsgas wird durch den
Auslaß an der Oberseite abgezogen und dem Reduktionsofen zugeführt.
Es ist klar, daß eine zusätzliche Menge Reduktionsgas
aus dem System abgegeben und für andere Zwecke verwendet wird.
Das im Schachtofen reduzierte Eisen hat einen Metallisierungsgrad
von ca. 75% oder mehr und eignet sich für die Zufuhr
zum Schmelz/Vergasungs-Ofen. Wenn nötig, kann ein Gemisch
aus reduziertem Eisen mit frischen Eisenerzen dem Schmelz/Vergasungs-
Ofen zugeführt werden, wobei das Verhältnis zwischen
dem Metallgehalt der Beschickung und der Kapazität des Reduktionsofens
in Betracht gezogen wird.
Als Schachtreduktionsofen kann ein Ofen benutzt werden, der
eine Hochdruckreduktion ermöglicht, denn das gewünschte, unter
hohem Druck stehende Reduktionsgas kann durch Einstellen des
Drucks im Schmelz/Vergasungs-Ofen gewonnen werden.
Wie das grundsätzliche Fließschema gemäß Fig. 3 zeigt,
wird eine Menge
Eisen 7, die in einem Schachtreduktionsofen 20 reduziert wurde,
einem Schmelz/Vergasungs-Ofen 1 nach Kühlung, wenn nötig, zugeführt.
Bei der Reduktion arbeitet der Schachtofen mit einer
Temperatur im Inneren von 800-950°C, vorzugsweise 900°C, und
einem Druck im Inneren von 2,0-2,5 bar unter der Bedingung,
daß ein Hochdruckreduktionssystem angewandt wird.
Wenn nötig, wird eine Menge frischer Eisenerze 14 vorerhitzt.
Die Schmelz/Vergasungs-Öfen gemäß Fig. 1 und 2 sind gleichermaßen
anwendbar.
In Fig. 4 ist ein Verfahren
schematisch gezeigt, bei dem ein Schmelz/Vergasungs-
Ofen 1a mit einem Schachtreduktionsofen 20a mit beweglichem
Bett kombiniert ist. Durch einen Auslaß 24 am Boden des Schachtreduktionsofens
20a abgegebenes reduziertes Eisen 7 wird wahlweise
in einer nicht gezeigten Weise gekühlt und durch eine
Leitung 29 einem Vorratsbehälter 25 zugeführt, in dem es gespeichert
wird.
Koks 8 wird dem Schmelz/Vergasungs-Ofen 1a über eine Rutsche 26
durch den Einlaß 2 in der Oberseite zugeführt, und Zuschläge 13,
einschließlich eines Schlackebildners, wie Kalkstein u. dgl.
werden durch eine Rutsche 27 zugeführt.
Je nachdem, ob das im Schmelz/Vergasungs-Ofen erzeugte Gas als
Reduktionsgas im Schachtreduktionsofen oder für andere Zwecke
verwendet werden soll, wird der Schmelz/Vergasungs-Ofen auf
hohem Innendruck gehalten, der von 2 bis 5 bar oder mehr
reicht, vorzugsweise um 5 bar liegt.
Der Schachtreduktionsofen 20a weist ein
bewegliches Bett f auf. Die der Oberseite des Betts f zugeführten
Eisenerze oder körnchenförmigen Eisenerze werden durch die
aufsteigende Strömung des Reduktionsgases 12 allmählich erwärmt
und geschmolzen und zu reduziertem Eisen umgewandelt, und
gleichzeitig damit sinken die Eisenerze durch das bewegliche
Bett ab und werden durch den Auslaß 24 im Boden abgegeben. Das
Reduktionsgas strömt durch einen Gasauslaß 22 und eine Reinigungsvorrichtung
28 und wird als Nebenprodukt gewonnen.
Bei der beschriebenen Anlage kann das Reduktionsgas, welches
bei einem herkömmlichen Schachtreduktionsofen gesondert
hergestellt werden muß, an Ort und Stelle produziert werden,
nämlich im Schmelz/Vergasungs-Ofen. Außerdem kann es mit erhöhter
Temperatur und erhöhtem Druck gewonnen werden, so daß beträchtliche
Energieeinsparungen im Vergleich zum herkömmlichen
Schachtreduktionsofen möglich sind. So hält unter dem Gesichtspunkt
des Wärmewirkungsgrades selbst ein kleiner Ofen
den Vergleich mit einem großen Hochofen aus.
Als ein hauptsächlich aus Kohlenmonoxid und Wasserstoff zusammengesetztes
und im wesentlichen von N₂ freies Reduktionsgas
ist das im Schmelz/Vergasungs-Ofen erzeugte Gas ein stark reduzierendes
Heißgas,
welches den Reduktionswirkungsgrad des Reduktionsofens
stark verbessert. Bei der Zufuhr des Reduktionsgases
kann der Druck im Schmelz/Vergasungs-Ofen im Einklang mit
dem nötigen Druck im Schachtreduktionsofen eingestellt werden.
Der Schmelz/Vergasungs-Ofen ist nicht nur zum Schmelzen von reduziertem
Eisen wirksam, sondern eignet sich auch für die direkte
Verwendung von Brennstoffen, wie Kohle, Koks (besonders von geringer
Qualität) usw. durch Verbrennung und Vergasung.
Grundsätzlich unterscheidet sich das beschriebene Verfahren vom bekannten
Hochofenverfahren dadurch, daß eine große Menge eines festen
Brennstoffs, wie Kohlenstaub oder Koksgrus oder flüssiger Brennstoff,
beispielsweise Schweröl oder Teer einerseits durch reinen
Sauerstoff vergast wird, um reduziertes Eisen zu schmelzen,
und daß das aus dem Schmelz/Vergasungs-Ofen gewonnene Gas andererseits
als Reduktionsgas im Schachtreduktionsofen zum Reduzieren
von Eisenerzen benutzt wird.
Der Schmelz/Vergasungs-Ofen ist aus folgenden Gründen im Abstand mit dem Schachtreduktionsofen
zusammengeschlossen.
Ähnlich wie beim Hochofen soll mit der Erfindung Roheisen
mit hohem Wirkungsgrad durch die Gasreduktion von Eisenerzen,
gefolgt von einem Schmelzvorgang, erzeugt werden. Wenn die
Gasreduktion und das Schmelzen von Eisenerzen und die Verbrennung
und Vergasung von Koks in einem einzigen Reaktor durchgeführt
wird, wie das beim Hochofen der Fall ist, wird der Koks
und die Kohle Stößen und anderen Belastungen ausgesetzt, während
sie der Oberseite des Ofens zugeführt werden und im Ofen absinken,
denn das Intervall (die Höhe) zwischen der Gicht des Ofens
und dem Niveau der Blasformen beträgt ca. 25 m. Die Erze werden
im oberen Bereich des Ofens mittels Gas reduziert und im Schmelzbereich
etwa 20 m unterhalb der Oberseite des Ofens geschmolzen,
so daß sie einer Belastung von ca. 25 t/m² unterliegen. Unter
dieser Last ziehen sich im Schmelzverfahren die heißen Erze
zusammen und bilden eine Schicht, der es an Durchlässigkeit
fehlt und die als kohärente Zone bezeichnet wird, die
das Absinken erschwert, beispielsweise durch Hängen oder Rutschen
u. dgl. Aus diesem Grund sollten massive Erze verwendet
werden, die ausgezeichnete Erweichungseigenschaften bei hohen
Temperaturen haben und keine große kohärente Zone bilden. Auch
der Koks unterliegt in ähnlicher Weise Stößen und anderen Belastungen,
und wenn er im Zeitpunkt der Verbrennung an den
Mündungen der Blasformen eine Qualitätsverschlechterung erlitten
hat, leidet darunter die Durchlässigkeit. Aus diesem Grund
sollte Koks von großer Festigkeit verwendet werden.
Bei dem beschriebenen Verfahren werden hingegen
die Erze zunächst im Schachtreduktionsofen reduziert
und dann im Schmelz/Vergasungs-Ofen 1 geschmolzen.
Im Schmelz/Vergasungs-Ofen 1 können Erze verwendet werden, deren
Erweichungseigenschaften bei hohen Temperaturen minderwertig
sind, denn das reduzierte Eisen wird ohne Belastung im Schmelzbereich
a oberhalb des Heizbereichs b geschmolzen, den die Kokseinsatzschicht
b bildet. Es kann auch Koks von geringer Festigkeit
verwendet werden, da der durch die Öffnungen 15
oberhalb der Blasformen zugeführte Koks in den Verbrennungszonen
vor den Blasformen rasch ausbrennt. Koks von geringer
Festigkeit ist außerdem deshalb verwendbar, weil der durch den
Einlaß 2 in der Oberseite zugeführte Koks, der den Heizbereich
b bestimmt, nur durch die Aufkohlungsreaktion mit geschmolzenem
Eisen und Schlacke verbraucht wird, die beide durch die Kokseinsatzschicht
nach unten fließen, und durch die Reduktionsreaktion
von SiO₂ usw., so daß der Koks keinen Belastungen und
Stößen ausgesetzt wird, wie beim Absinken im Hochofen.
Weitere Vorteile
sind folgende:
- 1. Das Einblasen von Sauerstoff durch die Blasformen des Schmelz/ Vergasungs-Ofens ermöglicht das Einblasen einer großen Menge Kohlenstaub (der in einer Menge bis zu 1 bis 1,5 kg/Nm³ an O₂ verwendbar ist) und anderen Brennstoffs. So kann ca. 60% oder mehr des Gesamtbrennstoffs, d. h. des Koks für den Hochofen durch andere Brennstoffe ersetzt werden.
- 2. Da das Schmelzen von reduziertem Eisen keine Verschlechterung der Koksreaktion mit sich bringt, kann Koks von geringer Festigkeit oder Halbkoks als Beschickung verwendet werden.
- 3. Angesichts eines Reduktionsgases von hohem Heizwert kann der Schmelz/Vergasungs-Ofen einen einfachen Aufbau und geringe Größe und der Schachtreduktionsofen geringe Größe haben, was die Vorrichtungskosten senkt.
- 4. Es wird ein hoher Wärmewirkungsgrad erzielt, weil eine Wärmeübertragung vom reduzierenden Heißgas zum körnchenförmigen, reduzierten Eisen auf der Kokseinsatzschicht erfolgt, um das körnchenförmige, reduzierte Eisen im Schmelz/Vergasungs-Ofen zu schmelzen, und weil ein Gegenstrom-Wärmeaustausch zwischen dem Gas und den Erzen im Schachtreduktionsofen erfolgt.
- 5. Wegen des raschen Schmelzens von reduziertem Eisen wird im Schachtreduktionsofen und im Schmelz/Vergasungs-Ofen praktisch kein oder nur ein geringes Schmelzband gebildet. Folglich können Eisenerze oder agglomerierte bzw. gesinterte Erze von geringer Qualität verwendet werden.
- 6. Selbst wenn Eisenerze von geringer Qualität verwendet werden, kann ein körnchenförmiges, reduziertes Eisen von hohem Metallgehalt von 85 bis 96% und mehr erhalten werden und dem Schmelz/ Vergasungs-Ofen als solches zugeführt werden, da auch ein Schachtreduktionsofen vorgesehen ist.
- 7. Das Gesamtsystem einschließlich des Schachtreduktionsofens ermöglicht einen stabilen Betrieb und eine leichte Steuerung.
- 8. Das im Schmelz/Vergasungs-Ofen gewonnene Reduktionsgas kann als solches dem Schachtreduktionsofen zugeführt werden, so daß eine gesonderte Herstellung und Behandlung des Reduktionsgases (reformieren und behandeln, um das Reduktionsgas auf hohen Druck und hohe Temperatur zu bringen) wegfällt, was zu einer deutlichen Senkung der benötigten Energie und Kosten führt.
Kurz gesagt, ermöglicht es die Anordnung, bei der der Schmelz-Vergasungsofen
vom Reduktionsofen mit
beweglichem Bett getrennt
ist, Koks von geringer Festigkeit und Eisenerze von geringer
Qualität zu verwenden, deren Erweichungseigenschaften bei hohen
Temperaturen minderwertig sind.
Sauerstoff und Kohlenstaub werden im Schmelz/Vergasungs-Ofen
aus den folgenden Gründen verwendet.
Die Verbrennung von Kohlenstaub schwankt stark je nach der Verbrennungstemperatur
und der Sauerstoffkonzentration des
Oxidationsgases. Eine einprozentige Zunahme an Sauerstoffkonzentration
führt zu einem etwa 6%igen Anstieg der Verbrennungsleistung.
Wenn also in einen Hochofen eine Luftmenge eingeblasen
wird, deren Sauerstoffgehalt ca. 21% beträgt, so ist die
pro Nm³ Sauerstoff verwendete Kohlenstaubmenge auf ca. 0,3-
0,4 kg beschränkt. Die Erfindung ermöglicht jedoch die Verwendung
von Kohlenstaub in einer Menge von ca. 1-1,5 kg pro
Nm³ an Sauerstoff, was eine deutliche Senkung des Verbrauchs
an zu verbrennendem Koks ermöglicht.
Das durch Verbrennung erzeugte Gas sollte eine Temperatur von
mindestens 1500°C haben, um reduziertes Eisen zu schmelzen.
Folglich muß im Fall eines Hochofens die verwendete Luft in
einem Ofen erhitzt werden. Wenn hingegen Sauerstoff verwendet wird,
hat das erzeugte Gas eine
ausreichend hohe Temperatur, weil die pro Einheit der Verbrennungsreaktion
erzeugte Gasmenge beschränkt ist. Das hat den zusätzlichen
Vorteil, daß kein Lufterhitzer nötig ist wie beim Hochofenverfahren.
Außerdem kann Sauerstoff in den Schmelz/Vergasungs-Ofen eingeblasen
werden, wenn flüssiger Sauerstoff als Sauerstoffquelle verwendet
wird, der so vergast wird, daß ein Gas mit einem Druck
von 2-5 bar (Überdruck) erhalten wird, ohne daß irgendein
Gebläse nötig ist, was beim Hochofenverfahren unvermeidlich
ist.
Roheisen wird mit der Anlage gemäß Fig. 4 hergestellt,
wozu ein Schmelz/Vergasungs-Ofen und zwei Reduktionsöfen
mit beweglichem Bett verwendet werden. Einzelheiten zu den Öfen
sind aus den nachfolgenden Betriebsdaten zu entnehmen.
Wirksames Ofenvolumen: 350 m³
Anzahl Blasformen: 4
Oberseiteneinlaß für Koks und reduziertes Eisen: 1
Mittelhoher Einlaß für Koks, Kohle und Kalkstein: 1
Verbrennungszonen: 4
Innendurchmesser des unteren Bereichs: 5 m
Innendurchmesser des Schmelzbereichs: 5 m
Höhe des Schmelzbereichs: 10 m
Gasauslaß: 1
Innendruck: 3∼5 bar
Anzahl Blasformen: 4
Oberseiteneinlaß für Koks und reduziertes Eisen: 1
Mittelhoher Einlaß für Koks, Kohle und Kalkstein: 1
Verbrennungszonen: 4
Innendurchmesser des unteren Bereichs: 5 m
Innendurchmesser des Schmelzbereichs: 5 m
Höhe des Schmelzbereichs: 10 m
Gasauslaß: 1
Innendruck: 3∼5 bar
Wirksames Ofenvolumen: 150 m³
Innendurchmesser: 5 m
Erzeinlaß: 1
Gaseinlaß (ca. 10 m unterhalb Erzeinlaß): 1
Auslaß für reduziertes Eisen: 1
Gasauslaß: 1
Innendruck: 3∼5 kg/cm²
Innendurchmesser: 5 m
Erzeinlaß: 1
Gaseinlaß (ca. 10 m unterhalb Erzeinlaß): 1
Auslaß für reduziertes Eisen: 1
Gasauslaß: 1
Innendruck: 3∼5 kg/cm²
Durch die Blasformen 4 werden in den Schmelz/Vergasungs-Ofen
28 kNm³/Std. Sauerstoff, 1 t/Std. Dampf und 28 t/Std. Kohlenstaub
eingeblasen. Durch die mittleren Öffnungen 15 werden den Brennzonen
10 t/Std. Koks (C: 88%, Korngröße: 40 mm oder weniger),
3 t/Std. Kohle (C: 75%, Korngröße:
40 mm oder weniger) und 5 t/Std. Kalkstein zugeführt. Gleiche
Mengen reduzierten Eisens werden aus den entsprechenden Auslässen
der beiden Reduktionsöfen 20a abgegeben, um die Temperatur des
den Schmelzvergasungsofen 1a durch den Gasauslaß verlassenden Verbrennungsgases
auf ca. 950°C zu halten. Das reduzierte Eisen
wird durch den entsprechenden Einlaß und die Leitung 29 dem
Schmelz/Vergasungs-Ofen zugeführt. Basische agglomerierte Erze
(Metallgehalt 56%, durchschnittliche Korngröße: 12 mm) werden den einzelnen
Reduktionsöfen 20a in einer dem abgegebenen reduzierten Eisen
entsprechenden Menge zugeführt. Der Schmelz/Vergasungs-Ofen
wird dadurch nachgefüllt, daß durch den Einlaß für reduziertes
Eisen 8 t/Std. Koks (C: 88%, Korngröße: 40 mm oder mehr)
zugeführt werden, um dadurch das obere
Niveau der Kokseinsatzschicht, die den Heizbereich des Schmelz/
Vergasungs-Ofens bildet, auf einer Höhe von 10 m über dem Boden
des Ofens zu halten. Gleiche Mengen an Verbrennungsgas mit einer
Temperatur von ca. 950°C, die den Schmelz/Vergasungs-Ofen
durch den Gasauslaß verlassen, werden in die beiden Schachtreduktionsöfen
mit beweglichem Bett eingeblasen. Nach der Reduktion
wird das Gas durch den Gasauslaß zurückgewonnen, gekühlt
und einer Entstaubung unterzogen. Das Gas wird auf einen Druck
von 2 bar einreguliert, so daß der durch die Blasformen 4 in
den Schmelz/Vergasungs-Ofen eingeblasene Sauerstoff einen Druck
von 4,5 bar erreicht. Das diesen Ofen 1a durch den Gasauslaß
verlassende Gas entspricht 87,5 kNm³/Std. und hat einen CO-
Gehalt von 75%, einen H₂-Gehalt von 22% und
einen Druck von
3,2 kg/cm². Die aus den beiden Reduktionsöfen 20a mit beweglichem
Bett durch den jeweiligen Gasauslaß abgezogenen Gase haben
eine Temperatur von ca. 200°C vor dem Kühlen und Entstauben
und eine Zusammensetzung von CO: 39%, H₂: 12% und CO₂: 36%.
Die Gesamtmenge der jedem Schachtreduktionsofen 20a mit beweglichem
Bett zugeführten Eisenerze beträgt 140,8 t/Std., die Menge des
dem Schmelz/Vergasungs-Ofen zugeführten reduzierten Eisens
110,8 t/Std., der Metallgehalt ist 71,1% und
der Metallisierungsgrad ist 85%. Die Temperatur,
bei der der Schmelz/Vergasungs-Ofen begichtet wird,
beträgt ca. 500°C. Die Menge an Koks, der durch die mittelhohen
Öffnungen 15 zugeführt wird, beträgt insgesamt 13 t/Std., und die
Menge an Kalkstein, der durch dieselben zugeführt wird, beträgt
insgesamt 4,3 t/Std. Der dem Schmelz/Vergasungs-Ofen durch den
Einlaß für reduziertes Eisen zugeführte Koks beträgt 8 t/Std.
Infolgedessen wird durch den Auslaß für Eisenschmelze des
Schmelz/Vergasungs-Ofens eine Menge an geschmolzenem Roheisen
abgegeben, die 83,3 t/Std. beträgt und eine Zusammensetzung
von C: 4,5%, Si: 0,5%, S: 0,02% oder weniger und weitere
Verunreinigungselemente: 0,5% insgesamt und eine Temperatur
von 1500°C hat. Die gleichzeitig damit abgegebene Schlacke
beläuft sich auf eine Menge von 35 t/Std.
Der oben beschriebene Betrieb läßt sich wie folgt tabellarisch
zusammenfassen:
Für die Herstellung von einer Tonne Roheisen benötigte Stoffe:
Kohle: 36 kg
Kohlenstaub: 336 kg
Sauerstoff: 336 Nm³
Wasserdampf: 12 kg
Kalkstein: 52 kg
Eisenerze (Metallgehalt 56%): 1690 kg
Nebenprodukt-Gas von 1664 kcal/Nm³: 940 Nm³
Tatsächlich im System verbrauchte Energie: 2568 Mcal
Energie für die Sauerstoffbereitung: 572 Mcal
Gesamtenergie: 3140 Mcal/t
Für die Herstellung von einer Tonne Roheisen benötigte Stoffe:
Kohle: 36 kg
Kohlenstaub: 336 kg
Sauerstoff: 336 Nm³
Wasserdampf: 12 kg
Kalkstein: 52 kg
Eisenerze (Metallgehalt 56%): 1690 kg
Nebenprodukt-Gas von 1664 kcal/Nm³: 940 Nm³
Tatsächlich im System verbrauchte Energie: 2568 Mcal
Energie für die Sauerstoffbereitung: 572 Mcal
Gesamtenergie: 3140 Mcal/t
In diesem Zusammenhang sei daran erinnert, daß das Hochofenverfahren
nur eine Energie von 2800 Mcal pro Tonne an herzustellendem
Roheisen braucht, was um ca. 340 Mcal geringer zu sein
scheint. Jedoch besteht für
die zur Vorbehandlung nötige Koksmenge ein großer Energiebedarf
von ca. 500 kg/t, d. h. grob gesagt doppelt so viel wie
bei dem beschriebenen Verfahren. Bei Betrachtung der zur Vorbereitung des
Koks verbrauchten Energie (erfindungsgemäß: 260 Mcal, Hochofenverfahren:
560 Mcal) können beide Verfahren im wesentlichen als
gleichwertig betrachtet werden. Es liegt aber auch auf der Hand,
daß das beschriebene Verfahren dem Hochofenverfahren deshalb
überlegen ist, weil für das Hochofenverfahren Koks von
hoher Qualität und agglomerierte bzw. gesinterte Eisenerze nötig
sind.
Der Schmelz/Vergasungs-Ofen kann kleiner und
niedriger sein als ein Hochofen
und kann doch mit hoher Leistungsfähigkeit
betrieben werden.
Claims (22)
1. Verfahren zum Erzeugen von Roheisen und Nutzgas, das im
wesentlichen aus Kohlenmonoxid und Wasserstoff besteht, wobei in
einem Reaktionsraum der als Koksbett enthaltene Brennstoff sowie
gesondert vom Umfang des Reaktionsraumes her zugeführter
Brennstoff mit im wesentlichen aus Sauerstoff bestehendem, in
einem unteren Bereich des Reaktionsraumes eingeblasenem
Oxidationsgas unvollständig verbrannt wird, oberhalb des
Koksbettes zugeführtes Eiseneinsatzmaterial mit verringertem
Eisenoxidanteil geschmolzen und reduziert wird, Roheisen und
Schlacke am unteren Ende des Reaktionsraums abgezogen werden,
und das Nutzgas oberhalb des Koksbettes abgeführt wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Koksbett, als statisches Koksbett vorgesehen, den Hauptteil
der Höhe des Reaktionsraumes einnimmt und daß das auf dem
Koksbett abgestützte Eiseneinsatzmaterial von dem durch das
Koksbett nach oben strömenden Verbrennungsgas unter Bildung von
Metallschmelze und flüssiger Schlacke geschmolzen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß Brennstoff und Oxidationsgas einem unteren
Reaktionsraumbereich, der einen größeren Querschnitt
als ein oberer Reaktionsraumbereich hat, an einer oder
mehreren Stellen zugeführt werden, die radial weiter
außen als der obere Reaktionsraumbereich liegen.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Koksbett zur Aufrechterhaltung des Niveaus
seiner Oberseite von oben her nachgefüllt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß für das Koksbett Koks oder unvollständig verkokte
Kohle eingesetzt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß als Oxidationsgas Sauerstoff
mit einer Reinheit von mindestens 90% eingeblasen
wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Brennstoff fester, pulverförmiger Brennstoff,
vorzugsweise Kohlenstaub, Koksgrus, pulverisiertes Pech
oder ein Gemisch dieser Stoffe, oder flüssiger Brennstoff,
vorzugsweise Schweröl oder Teer, oder gasförmiger
Brennstoff, vorzugsweise Erdgas oder Kokereigas
oder ein Gemisch dieser Brennstoffe eingesetzt
wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß zur Steuerung der Temperatur des erzeugten Verbrennungsgases
bedarfsweise Wasserdampf eingeblasen
wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß Schlackebildner dem Oxidationsgas-Zuströmbereich
vom Umfang des Reaktionsraums her und/oder durch den
Einlaß dem Koksbett zugeführt werden.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß fester Brennstoff und/oder Schlackebildner
und/oder Wasserdampf durch mindestens eine Öffnung
in der Wand des Reaktionsraumes oberhalb der
Oxidationsgas-
Einblasstelle(n) zugeführt bw. eingeblasen werden.
10. Verfahren nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß als fester Brennstoff Kohle,
unvollständig verkokte Kohle, Koks geringer Qualität
und dergleichen oder ein Gemisch derselben eingesetzt
werden.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine oder mehrere Verbrennungszonen, die sich vor
der (den) Oxidationsgas-Einblasstelle(n) ausbilden,
im wesentlichen umschlossen von dem Koksbett und/oder
dem festen Brennstoff gehalten werden.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß es mit Überdruck im Reaktionsraum betrieben wird.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß Eiseneinsatzmaterial mit einem Verhältnis
metallisches Eisen zu Gesamt-Eiseneinsatzmaterial von
mindestens 75% eingesetzt wird.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß mit einem Verhältnis Koks zu Gesamtmenge Brennstoff
von 40% oder weniger gearbeitet wird.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 14,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Temperatur in der (den) Verbrennungszone(n),
die sich vor der (den) Oxidationsgas-Einblasstelle(n)
ausbildet (ausbilden), auf 2000 bis 2500°C gehalten
wird.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 15,
dadurch gekennzeichnet,
daß Nutzgas mit einem Gehalt von CO₂ und N₂ von
insgesamt 5% oder weniger erzeugt wird.
17. Verwendung eines Schmelz/Vergasungs-Ofens, mit einer
Einlaßrichtung (2) für Koks (8) und Eiseneinsatzmaterial (7)
sowie einem Gasauslaß (3) für Nutzgas (12) in seinem oberen
Bereich, Öffnungen (5; 6) zum Abstechen von
Roheisenschmelze (d) und flüssiger Schlacke (c) an seinem
unteren Ende, und mindestens einer Zuführöffnung (4; 15) für
Oxidationsgas (9) und Brennstoff (10), die in der Ofenwand
höher als die Abstichöffnungen (5; 6) vorgesehen ist, wobei der
Ofen (1; 1a) einen unteren Teil mit gegenüber dem oberen Teil
vergrößertem Querschnitt aufweist, die Zuführöffnung(en) (4;
15) im unteren Ofenteil vorgesehen sind, und die Brennstoff-
Zuführöffnung(en) (15) mit der (den) Oxidationsgas-
Einblasöffnung(en) (4) vereinigt oder oberhalb von dieser
(diesen) angeordnet ist (sind),
zur Durchführung des in einem der Ansprüche 1 bis 16
angegebenen Verfahrens.
18. Verwendung nach Anspruch 17, wobei die Brennstoff-
Zuführöffnung(en) (15) im Bereich des Querschnittsübergangs
vom oberen Ofenteil zum unteren Ofenteil vorgesehen ist
(sind).
19. Verwendung nach einem der Ansprüche 17 bis 18, wobei die
Einlaßeinrichtung (2) zum zusätzlichen Einbringen von
Schlackebildnern (13) ausgebildet ist.
20. Verwendung nach einem der Ansprüche 17 bis 19, wobei die
Oxidationsgas-Zuführöffnung(en) zum zusätzlichen Einblasen
von pulverförmigem, festem oder flüssigem oder gasförmigem
Brennstoff (10) und/oder zum zusätzlichen Einblasen von
Schlackebildner (13a) und/oder zum zusätzlichen Einblasen von
Wasserdampf (11) ausgebildet ist (sind).
21. Verwendung nach einem der Ansprüche 18 bis 20, wobei die
Brennstoff-Zuführöffnung(en) (15) zum zusätzlichen Einbringen
von Schlackebildnern (13) und/oder Wasserdampf (11)
ausgebildet ist (sind).
22. Verwendung nach einem der Ansprüche 17 bis 21, wobei ein
Ventil in der Nutzgasabführung zum Einstellen von Überdruck
im Ofen (1; 1a) vorgesehen ist.
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JP5370382A JPS58171515A (ja) | 1982-04-02 | 1982-04-02 | 銑鉄の製造方法及び装置 |
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Family
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Family Applications (1)
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DE (1) | DE3216019C3 (de) |
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GB (1) | GB2100755B (de) |
SE (1) | SE457265B (de) |
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Representative=s name: SCHMITT-NILSON, G., DIPL.-ING. DR.-ING. HIRSCH, P. |
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