DE3212097A1 - Verfahren zur regelbaren erzeugung eines druckniveaus in einem beatmungsgeraet und beatmungsgeraet zur durchfuehrung des verfahrens - Google Patents
Verfahren zur regelbaren erzeugung eines druckniveaus in einem beatmungsgeraet und beatmungsgeraet zur durchfuehrung des verfahrensInfo
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Description
on 1 OZ I
Anmelder:
Lutz Freitag Papenburger Str. 4400 Münster
Dr. Michael Wendt Altenberger Str. 21 4400 Münster
Titel: Verfahren zur regelbaren Erzeugung eines Druckniveaus
in einem Beatmungsgerät und Beatmungsgerät zur Durchführung des Verfahrens
Vertreter: Patentanwälte
Dipl. Ing. S. Schulze Horn M. SC. Dr. H. Hoffmeister
Goldstraße 36
4400 Münster
Goldstraße 36
4400 Münster
■■*·
Verfahren zur regelbaren Erzeugung eines Druckniveaus
in_einem Beatmungsgerät und Beatmungsgerät zur Durchführung des Verfahrens
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur regelbaren Erzeugung eines Druckniveaus in einem Beatmungsgerät
'^ für die Anwendung am Menschen, mit einem mit der Luftröhre
verbindbaren Trachealtubus, der mit dem Beatmungsgerät verbunden ist, wobei in einem mit dem Trachealtubus
verbundenen Vorschaltrohr, das einen Innenraum mit zwei Endöffnungen besitzt, von denen die eine mit
dem Ende des Trachealtubus und die andere mit einem das verbrauchte Atemgas aufnehmenden Raum verbunden
ist, mit Hilfe wenigstens eines Gasstrahles, der in Druck und/oder Frequenz steuerbar ist, ein oszillierender
Gasstrom erzeugt wird,
dem durch die Steuerung von Druck und/oder Frequenz des Gasstrahles ein sich änderndes, sich in den Trachealtubus
fortpflanzendes Druckniveau aufmoduliert wird. Die Erfindung betrifft weiterhin ein Beatmungsgerät,
das auch zur Durchführung des Verfahrens nach
Anspruch 1 geeignet ist, sowie ein Vorschaltrohr, das mit dem Trachealtubus zu verbinden ist.
Seit etwa zehn Jahren sind Beatmungsgeräte bekannt, die mit der sogenannten Hochfrequenz-Jetventilation (HFJV)
arbeiten. Eine Fortentwicklung dieser Geräte wurde in einem Beitrag zum Zentraleuropäischen Anaesthesisten-Kongreß,
Berlin, Peptornl-or 1981, ^orcost eilt. Bei der
neuen Version ist der Frequenzbereich bis auf 1200 Ateirstöße
pro Minute erweitert worden. Von der HFJV-Technologie
profitieren vor allen Dingen Patienten mit erlittenem Barotrauma und Bronchusfistein. Zu den Vorteilen
der Hochfrequenzbeatmung gehören insbesondere alle Folgen des wesentlich geringeren Druckes in der
Lunge. Auch wird das Her ζ ^-Kr eis lauf system geschont. Der
Gesamtgasaustausch läßt sich bei verschiedenen Patienten deutlich verbessern. Durch Einstellung des entsprechenden
Luftstoßes können modulierte Beatmungskurven hergestellt werden, denen Druckkurven der sogenannten Engström-Kurven
entsprechen. Die Druck-Modulationskurve ist aber zur Erzielung eines negativen Druckes in der Luftröhre
praktisch nicht zu erweitern. Nachteilig ist weiterhin, daß die Flankensteilheit der Druckänderung (dP/dt)
keine für Therapieerfordernisse erforderliche Größe erreichen kann.
Es stellt sich daher die Aufgabe, das bekannte Verfahren zur regelbaren Erzeugung eines Druckniveaus dahingehend
zu verbessern, daß die Druck-Modulationsamplitude erhöht wird, daß die Amplitude schneller veränderlich gemacht
wird und daß damit die allgemeine Anwendbarkeit des Verfahrens auf weitere KrankheitsSymptome erweitert
wird.
Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren zur regelbaren Erzeugung eines Druckniveaus dadurch gelöst, daß der
oszillierende Gasstrom durch zwei oder mehr Gasstrahlen erzeugt wird, von denen wenigstens ein Gasstrahl-Paar
in entgegengesetzte Richtungen ausgestoßen wird. Wie weiter unten erläutert werden wird, sind durch diese
Anordnung die eingangs genannten Aufgaben lösbar, insbesondere ist es möglich, die Flankensteilheit der
Druckveränderung wesentlich zu vergrößern.
Die beiden in entgegengesetzte Richtungen ausgestoßencn
] Gasstrahlen können in Bezug auf den Druck und/oder auf die Frequenz praktisch beliebig geändert werden. Es
hat sich auch gezeigt, daß durch entsprechende Einstellungen eine große Mannigfaltigkeit verschiedener
Kurven moduliert werden kann, wobei im Trachealtubus auch ein Unterdruck künstlich herstellbar ist. Zur Herstellung
eines Überdrucks im Trachealtubus überwiegt die sich aus Druck und Frequenz ergebende Gasstrahlintensität
in Richtung Luftröhre, während zur Herstellung eines entsprechenden Unterdruckes der von der Luftröhre
wegblasende Gasstrahl in seiner Intensität überwiegt.
üblicherweise werden die Gasstrahlen mit Hilfe einer
impulsgesteuerten Ventilendstufe für jeden Gasstrahl gesondert erzeugt. Dabei ist es relativ einfach möglich,
die Laufzeit der Gasdruckwelle im Tubus zu kompensieren, indem die Steuerimpulsfolge für einen der Gasstrahlen
durch ein entsprechendes, elektronisches Verzögerungsglied verzögert wird.
Vorteilhafterweise wird die Frequenz des Gasstrahles zwischen 10 und 1200 Druckstößen pro Minute einstellbar gemacht. Der Arbeitsdruck liegt im allgemeinen
zwischen 0,5 und 5 bar.
Die Erfindung bezieht sich weiterhin auf ein Beatmungsgerät, das unter anderem auch zur Durchführung des
genannten Verfahrens geeignet ist. Allerdings sind die Therapiemöglichkeiten, die das Gerät bietet, nicht nur
auf die Anwendung des genannten Verfahrens beschränkt, da beispielsweise eine der beiden Gasstrahlen auch ausgeschaltet werden kann,
Das Beatmungsgerät ist mit einem mit der Luftröhre verbindbaren Trachealtubus versehen, der an seinem
körperabgewandten Ende mit einem Vorschaltrohr ver-
32Ί
bunden ist, das einen im wesentlichen zylindrischen Innenraum mit zwei Endöffnungen besitzt, von denen die
eine mit dem Ende des Trachealtubus und die andere mit einem das verbrauchte Atemgas aufnehmenden Raum verbunden
ist. Das Vorschaltrohr besitzt ferner eine in seinen Innenraum mündende Frischgasleitung und wenigstens
ein im Bereich des Innenraumes des Rohres mündendes Gasstrahlrohr. Zur Erweiterung des Anwendungsbereiches
an sich bekannter Beatmungsgeräte mit derartigen Vorschaltrohren, bei denen jeweils nur ein Gasstrahlrohr
vorhanden ist, das in Richtung Luftröhre zeigt, werden gemäß Erfindung wenigstens zwei Gasstrahlrohre
vorgesehen, von denen die Mündung des einen im wesentlichen zum Trachealtubus, während die Mündung des anderen
in eine im wesentlichen entgegengesetzte Richtung bläst bzw. zeigt. Dadurch ist möglich, das zweite Gasstrahlrohr
auch außerhalb des Vorschaltrohres münden zu lassen, beispielsweise direkt in den Trachealtubus
einblasen zu lassen.
Zur genaueren Einstellung und zur Erhöhung der Anwendungsbreite wird vorgeschlagen, die Gasstrahlrohre in
ihrer Richtung verstellbar zu machen. Ferner ist möglich, Druck und/oder Frequenz der beiden Gasstrahlrohre getrennt
einzustellen. Die Druckwerte liegen im allgemeinen zwischen 0,5 und 5 bar, die Frequenz der Beatmungsstöße
zwischen O und 1200/min.
Zur Erzeugung eines druckauslösenden Effektes werden der Innenraum des Vorschaltrohres bzw. der im Bereich
des Vorschaltrohres liegende Teil des Trachealtubus im Bereich der Gasstrahlmündungen in Strahlrichtung verengt.
Bei entsprechender, anschließender Erweiterung
ergibt sich ein Venturi-Effekt.
35
35
Schließlich sei darauf hingewiesen, daß sich die Erfin1-dung
auch auf den Kern des Beatmungsgerätes allein,
nämljch auf (.Ims VoradiiilLrohr bezieht, das mit wenigstens
zwei Gasstrahlrohren ausgestattet ist, von denen die Mündung des einen entgegen der Mündung des anderen
::eigt. Ein solches Vorschaltrohr kann als Tubuskonnektor
für bekannte Standardtuben ausgeführt sein.
Weitere Einzelheiten der Erfindung, die sich aus den Unteransprüchen ergeben, werden anhand von Ausführungsbeispielen erläutert.
Die Figuren zeigen im einzelnen:
Figur 1 ein Blockschaltdiagramm eines Beatmungsgerätes
gemäß Erfindung;
15
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Figur 2 ein Vorschaltrohr in einer ersten Ausführungsform;
Figur 3 eine andere Ausführungsform des Vorschaltrohres;
Figur 4 ein Beispiel für eine erzeugbare Druckkurve im
Tubus aufgrund zweier Impulsfolgen an den Ventilendstufen;
25
25
Figur 5 Beispiele für Modulationskurven, die gemäß Verfahren
hergestellt wurden.
Figur 1 zeigt in schematischer Darstellung anhand eines Blockschaltbildes die Anwendung der Erfindung. Die
menschliche Lunge ist schematisch mit 1 und die Luftröhre mit 2 angedeutet. Mit der Luftröhre 2 ist ein
Standard-Trachealtubus 3 dichtschließend verbunden. Der Trachealtubus 3 ist am körperabgewandten Ende mit
einem Vorschaltrohr 4 verbunden, das einen im wesentlichen zylindrischen Innenraum 5 mit zwei Endöffnungen
6 und 7 besitzt.
Die Endöffnung 6 des Vorschaltrohres 4 ist mit den
Trachealtubus 3 verbunden, während die Endöffnung 7 in ständiger offener Verbindung mit der Atmosphäre
steht. Der Querschnitt des zylindrischen Innenraumes 5 ist nicht konstant, sondern weist wenigstens eine
Erweiterung auf, wie noch unten erläutert werden wird. In den zylindrischen Innenraum 5 des Vorschaltrohres
mündet seitlich eine Frischgas-Zufuhrleitung 8, Diese wird, wie an sich bekannt, mit einem Atemgas beschickt,
das unter geringem überdruck (ca. 0,1 bar) durch das Vorschaltrohr strömt. In den Innenraum des
Vorschaltraumes 4 münden weiterhin zwei Gasstrahlrohre 20, 21, die als relativ dünne Hohlnadeln ausgebildet
sind und eine lichte Weite von beispielsweise 0,9 - 1,2 mm Durchmesser aufweisen.
Über Druckleitungen 9, 10 werden die Gasstrahlrohre 20, 21 mit einem Gasstrom, der über eine Ventilanordnung
herangeführt wird, beschickt. Mit Sicherheitsmagnetventilen
11, die stromlos offen sind, läßt sich der Gasstrom im Notfall sofort unterbrechen. Die Feinsteuerung
des Gasstromes in den Gasstrahlrohren erfolgt durch eine elektronische Steuerung, deren wichtigster
Teil ein regelbarer Frequenzgenerator 12 ist, der zwei Ventilendstufen 13 und 14 steuert. Die Ventilendstufen
13, 14 werden in an sich bekannter Anordnungen über Gasleitungen 131, 141 mit einem unter höherem Druck
stehenden Gas, das im allgemeinen die Zusammensetzung des Atemgases hat, beaufschlagt. In den Ventilendstufen
wird dann unter dem Rhythmus, der den Impulssignalkurven entspricht, die vom Frequenzgenerator 12 kommen, geöffnet
und geschlossen, so daß eine sehr schnelle Folge von Druckstößen herstellbar ist.
Die Ventilendstufen 13 bzw. 14 stellen somit vom Prinzip her präzise magnetisch steuerbare Ventile dar.
Der Frequenzgenerator 12 wird durch einen (nicht darge-
"." -,. t- •i-j'ejrt«» »βοά
-AV
stellten) Schaltkreis in Bezug auf Frequenz und Impulspausenzeit gesteuert, wobei über eine erste Signalleitung
15 die Ventilendstufe 13 direkt angesteuert wird; die zweite Ventilendstufe wird über die Leitung 17* bzw. 17"
ebenfalls in analoger Weise gesteuert, jedoch ist hier ein sogenanntes regenerierendes Verzögerungsglied 16
dazwischengeschaltet. Das regenerierende Verzögerungsglied 16 wird elektronisch so gesteuert, daß es die Ventilsignalimpulse an die zweite Endstufe 14 derartig ver-
zögert abgibt, daß die Tubuslaufzeit der Druckwelle vom
Vorschaltrohr bis zum Bronchus dadurch kompensiert werden kann. Durch diese einfache Schaltmaßnahme wird auch
bei komplizierten Impulssignalkurven verhindert, daß eine unerwünschte Überlagerung von Signalen stattfindet.
Selbstverständlich können beide Signalendstufen 13, 14 völlig unabhängig voneinander mit verschiedenen Signalfolgen
beaufschlagt und gesteuert werden.
Figur 2 zeigt das Vorschaltrohr 4 in etwas vergrößerter, detaillierterer Darstellung. Der zylindrische Innenraum
5 des Vorschaltrohres 4 ist im unteren Viertel etwa in seiner Querschnittsfläche um 50 % erweitert.
Die in den Innenraum 5 mündenden Gasstrahlrohre 20, 21 ragen bis zur Achse A des zylindrischen Innenraumes 5
vor und enden jeweils in einem senkrecht abgewinkelten Endstück 22 bzw. 23. Die Endstücke 22, 23 sind an ihren
Enden mit düsenartigen Mündungen 24, 25 ausgerüstet, von denen die eine Mündung - 23 - im wesentlichen zum
Trachealtubus 3, und die andere - 24 - in eine im wesentlichen entgegengesetzte Richtung bläst bzw. zeigt. Durch
leichtes Verdrehen der Gasstrahlrohre 20, 21 um ihre innerhalb der Rohrwandung liegenden Achsen lassen sich
die Strahlrichtungen etwas verändern.
In eine Erweiterung 19 des Innenraumes 5 wird das mit einer Manschette 27 versehene Ende des Trachealtubus 3
dicht eingeschlossen. Insgesamt ergibt sich durch die
Verengung und anschließende graduelle Erweiterung des teilweise vom zylindrischen Innenraum 5 gebildeten Durch
flußquerschnitts eine Venturi-ähnliche Diffusor-Wirkung,
so daß durch die Gasstrahlstöße ein Druck erzeugt wird, der sich in den Trachealtubus fortpflanzt. Experimente
haben ergeben, daß bei entsprechender Steuerung der Gasstrahlintensität, bedingt vor allem durch Frequenz
und Druck, sich sowohl Überdrücke als auch Unterdrücke ■JO im Trachealtubus herstellen lassen.
Aus der Figur 2 ist weiterhin erkennbar, daß die Frisch-1
gaszufuhrleitung 8 schräg zur Zylinderachse A des Innenraumes 5 mündet, wobei der axiale Vektoranteil der Ein-
"15 blasimpulse in Richtung Tubus zeigt. Dabei bildet die
Einblasrichtung vorzugsweise einen Winkel von 45 mit der Tubusachse, der aber innerhalb der Grenzen 30 variiert
werden kann. Die Anbringung der Frischgaszufuhrleitung 8 kann auf verschiedene Weise erfolgen,
beispielsweise auch senkrecht auf der Achse A stehend oder durch ein sich an die öffnung 7 anschließendes
T-Stück. Wesentlich ist, daß durch die zylindrische Ausbildung des Innenraumes 5 und durch eine relativ
große lichte Weite die spontane Atmung des Patienten und das Husten nicht behindert werden. Es soll auch
möglich sein, das Vorschaltrohr frei absaugen zu können,
so daß der Patient auch größere Sekretbrocken ungehindert abhusten kann, wobei keine Lumeneinengung entsteht,
die die Atemarbeit deutlich erhöhen würde. Es wird daher dafür gesorgt, daß die nach Einbau der Gasstrahlmündungen
verbleibende lichte Weite des Innenraumes 5 des Vorschaltrohres 4 der lichten Weite des Trachealtubus
im wesentlichen entspricht.
wie aus der Figur 2 erkennbar ist, kann der Trachealtubus
3 auch mit einer Druckmeßleitung 28 versehen sein; mit der der im Bronchus herrschende Druck abgetastet
worden kann.
l;s sei darauf hingewiesen, daß die Stellung der Endstücke
22, 23 sich gemäß den Erfordernissen verschieden gestaltet. Im allgemeinen liegen die Mündungen 24, 25
der beiden Endstücke zwischen 10 und 50 mm auseinander. Sie können in genau entgegengesetzte Richtung blasen.
Es ist jedoch auch möglich, die Blasrichtung gegeneinander etwas zu verstellen, beispielsweise mehr auf die
Innenwand des Innenraumes 5 zu richten. Auch die Mantelkontur des Innenraumes kann aerodynamisch angepaßt werden.
Die Entfernung zwischen der Frischgaszufuhrleitung 8 und der zu ihr zeigenden Mündung 24 des Gasstrahlrohres
wird im allgemeinen so bemessen, daß der "Jet-Effekt", der vom Gasstrahlrohr'20 ausgeht, nicht zu sehr
überlagert wird durch einen starken Frischgasstrom. Hier hat sich beispielsweise eine Wahl der Entfernung: unterer
Rand Frischgaszufuhr - Mündung 24 zwischen 40 und 100 mm als günstig erwiesen. Auch hier kommt es darauf
an, ein möglichst kompaktes, leichtes Vorschaltrohr 4 zu bauen, um die Störung und Beeinflussung des Patienten
so gering wie möglich zu halten. Überhaupt muß ·■ darauf geachtet werden, daß das Vorschaltrohr als Tubuskonnektor
für bekannte Standard-Trachealtuben ausgelegt ist.
In Figur 3 ist ein etwas geändertes Vorschaltrohr 4'
dargestellt, dessen Innenraum 5 sich im Bereiche der Mündungen 24, 25 der Gasstrahlrohre 2O, 21 zunächst
etwas erweitert, dann wieder etwas zusammenzieht, um sich anschließend nochmals zu erweitern. Das Vorschaltrohr
41 wird ähnlich am Trachealtubus 3 angebracht, wie
das der Figur 2. Unterschiedlich ist, daß die Einführung der beiden Gasstrahlrohre 20, 21 durch die Wandung des
^ Vorschaltrohres 4' mit einem gewissen axialen Abstand
erfolgt. In den Zwischenraum zwischen den beiden Gasstrahlrohren 20, 21 ist ein Infrarot-Sender 30 einge-
setzt, dem auf der anderen Seite eine Infrarot-Meßzelle
als Empfänger gegenüberliegt. Die Meßanordnung 30/31 dient dazu, den CO2-Gehalt der sich im Bereich zwischen
den Mündungen 24, 25 befindlichen Luft zu messen und dient damit vorzugsweise zur Messung des expiratorischen
CO--Gehaltes. Wird der CO^-Gehalt zu gering, so bedeutet
diss, daß keine ausgeatmete Luft mehr bis zur Meßanordnung gelangt und daß der Gasaustausch nicht mehr ausreichend
ist. In diesem Falle muß ein Alarm gegeben werden. Beispielsweise kann durch Intensivierung des Gasaustausches
die Atmung wieder in Gang gebracht werden. Zur besseren Überwachung kann auch noch ein weiterer Druckmeßfühler
30 in das Vorschaltrohr 41 im Bereiche der Mündungen
24, 25 eingebaut sein (vgl. Figur 3), da der hier befindliche Druck wesentlich ist für die kontinuierliche
Beatmung des Patienten.
Durch Steuerung der Frequenz und des Impuls-Pausenverhältnisses
sowie des Druckes des Gasstromes, d. h. eines angefeuchteten, vorzugsweise mit O2 angereicherten
Atemgases, wird das Druckniveau im Trachealtubus wesentlich beeinflußt.
Figur 4 zeigt die Synopsis dreier Kurven, die sich aufgrund zweier Steuerkurven ergeben. Die Kurven bedeuten
im einzelnen:
- Kurve A 1 eine Impulsfolge vom Freguenzgenerator 12
an die erste Ventilendstufe 13;
- Kurve A 2 eine Impulsfolge vom Frequenzgenerator 12 an die zweite Ventilendstufe 14;
- Kurve B die sich ergebende Druckkurve im Trachealtubus
3 am Übergang zum Bronchus.
Die in den Kurven A 1 und A 2 sich manifestierenden
Impulssignalfolgen dauern bei hoher Freguenzfolge, z. B.
1000 Druckstößen pro Minute, immer über mehrere Druckstöße, so daß sich in Wahrheit eine etwas verwaschene
Kurve B ergibt (vgl. Auch Figur 5). Die untere Kurve A ist aufgrund der Zwischenschaltung des Verzögerungsgliedes
um den Zeitbetrag τ verzögert, τ ist die Laufzeit der Druckwelle im Tubus von der Mitte zwischen den Mündungen
bis zum übergang zum Bronchus. Es ist ersichtlich, daß die entsprechenden Signalfolgen, die nach
mannigfachen Steuereingängen am Frequenzgenerator erzeugt werden können, eine genau definierte Atemkurve
ergeben. Insbesondere kann das I - E - Verhältnis genau und exakt eingehalten werden. Hierunter wird das Verhältnis
der Intensität von Einatmung und Ausatmung verstanden. Im Prinzip ist eine Mannigfaltigkeit verschiedener
Druckmuster herstellbar, wobei entsprechend der notwendigen Therapie und überwachung des Patienten die Kurven
eingestellt werden müssen.
Figur 5 zeigt in den Abschnitten 5.1 bis 5.7 verschiedene Möglichkeiten der Kurvengestaltung von Atemkurven. Insbesondere
läßt sich auch anhand der Figur 5 zeigen, daß ein sehr steiler Flankenanstieg dP/dt forciert
werden kann. Die Kurven sind an der sogenannten Modelllunge gewonnen worden. Im einzelnen zeigen die Kurven
folgende Figur 5 (auf zwei Figurenblättern 5.10 u. 5.20)
5.1 Jet Ventilation für die Wiederbelebung, Hier ist
ein besonders steiler Flankenanstieg erforderlich. 30
5.2 High-Frequency Jet Ventilation mit großem dP/dt,
jedoch kleinem
5,3 die High-Frequency Oscillation, bei dem Ventilend
stufen 13 und 14 aperiodisch arbeiten. Der Atemmitteldruck ist 0.
5.4 Mixed-Mode Vibration: hierbei werden die Schleimproduktion
und das Abhusten angeregt.
5.5 Es wird eine höhere Frequenz erzeugt. Der Gasver-
Schiebeeffekt innerhalb des Bronchus und des Tracheal tubus wird erhöht.
5.6 zeigt, "imitierte" Engström-Druckkurven. Diese Kurven
werden bei der künstlichen Beatmung nichtthoraxgeschädigter Patienten bevorzugt.
5.7 eine kürzere Impulszeit als bei 5.2 ist gewählt,
daher ergibt sich ein niedrigerer Mitteldruck.
Alle Kurven 5.1 bis 5.7 und weitere können ohne "Absetzen" oder Wechseln des Vorschaltrohres oder Tubus
erzielt werden. Die Veränderung erfolgt lediglich durch Variationen der Einstellungsparameter Frequenz, Impuls-Pausen-Verhältnis
und des Impulsverhältnisses in den beiden Gasstrahlrohren 20 und 21.
Insgesamt bietet damit das Verfahren und das Beatmungsgerät gemäß Erfindung einen überraschend großen Spielraum
für die Beatmung geschädigter Patienten. 25
Claims (19)
1. Verfahren zur regelbaren Erzeugung eines Druckniveaus
in einem Beatmungsgerät für die Anwendung am Menschen, mit einem mit der Luftröhre verbindbaren Trachealtubus,
der mit dem Beatmungsgerät verbunden ist, wobei
in einem iait dem Trachealtubus verbundenen Vor-*·
schaltrohr, dcis einen Innenraum mit zwei Endöffnungen
besitzt, von denen die eine mit dem Ende des Tracheal-
■JO tubus und die andere mit einem das verbrauchte Atemgas
aufnehmenden Raum verbunden ist, mit Hilfe wenigstens eines Gasstrahles, der in Druck und/oder Frequenz
steuerbar ist, ein oszillierender Gasstrom erzeugt wird,
dem durch die Steuerung von Druck und/oder Frequenz des Gasstrahles ein sich änderndes, sich in den Tra1-chealtubus
fortpflanzendes Druckniveau aufmoduliert wird,
dadurch gekennzeichnet, daß der oszillierende Gasstrom durch zwei oder mehr Gasstrahlen erzeugt wird, von denen wenigstens ein Gasstrahl-Paar in entgegengesetzte Richtungen ausgestoßen wird.
dadurch gekennzeichnet, daß der oszillierende Gasstrom durch zwei oder mehr Gasstrahlen erzeugt wird, von denen wenigstens ein Gasstrahl-Paar in entgegengesetzte Richtungen ausgestoßen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß zur Herstellung eines Überdrucks im Trachealtubus die sich aus Druck und Frequenz ergebende Gasstrahlintensität
in Richtung Luftröhre überwiegt, während zur Herstellung eines entsprechenden Unterdrucks
der von der Luftröhre wegblasende Gasstrahl in seiner
Intensität überwiegt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Frequenz des Gasstrahles zwischen 10
und 1200 Druckstößen pro Minute liegt. 35
4. Verfahren nach Anspruch 1, mit einer irnpul s ge st euer ton
Vuritilendnt-u fo für jeden Ga.'-nt rahl , dadurch qokciin-
] zeichnet, daß die Steuerimpulsfolge des einen Gasstrahls
gegenüber der des zweiten Gasstrahls zur Kompensation der Tubuslänge verzögert wird.
5. Beatmungsgerät, auch zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 , mit einem mit der Lu::tröhre verbindbaren
Trachealtubus, der an seinem körperabgewandten
Ende mit einem Vorschaltrohr verbunden ist, das einen im wesentlichen zylindrischen Innenraum mit zwei Endöffnungen
besitzt, von denen die eine mit dem Ende des Trachealtubus und die andere mit einem das verbrauchte
Atemgas aufnehmenden Raum verbunden ist, sowie mit einer in das Vorschaltrohr mündenden Frischgasleitung
und wenigstens einem, im Bereiche des Innenraumes der Kammer mündenden Gasstrahlrohr F
dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens zwei Gasstrahlrohre (20, 21) vorgesehen sind, von denen die
Mündung (25) des einen im wesentlichen zum Trachealtubus (3)^während die Mündung (24) des anderen in eine
im wesentlichen entgegengesetzte Richttmg bläst bzw.
zeigt.
6. Beatmungsgerät nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Blasrichtung wenigstens eines der Gas-Strahlrohre
(20; 21) verstellbar ist.
7. Beatmungsgerät nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Innenraum (5) des Vorschaltrohres (4; 4')
gerade ist und daß die freie Endöffnung (7) unmittelbar in die Atmosphäre endet.
8. Beatmungsgerät nach Anspruch 5 bis 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die nach Einbau der Gasstrahlrohr-Mündungen (24; 25) verbleibende lichte Weite des
Innenraums (5) des Vorschaltrohres (4; 4') der lichten Weite des Trachealtubus (3) im wesentlichen
entspricht.
9. Beatmungsgerät nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß Druck und/oder Frequenz und/oder Phasenverschiebung der Gasdruckimpulsfolge der beiden Gasstrahlrohre
(21, 22) getrennt einstellbar sind.
10. Beatmungsgerät nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Innenraum (5) des Vorschaltrohres (4;
4') bzw. die lichte Weite des Trachealtubus (3) sich im Bereich der Gasstrahlrohr-Mündung(en) (24, 25)
in Strahlrichtung verengt.
11. Beatmungsgerät nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Leitung (8) für die Frischgaszufuhr seitlich in den Innenraum (5) des Vorschaltrohres
(4; 41) mündet.
12. Beatmungsgerät nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
daß der Stellwinkel des Frischgaszufuhrrohres (8) zur Achse des Vorschaltrohres (4; 41) verstellbar
ist.
13. Beatmungsgerät nach Anspruch 9 oder 10, dadurch ge-1-kennzeichnet,
daß das Frischgaszufuhrrohr (8) schräg zur Wand des Innenraums gestellt 1st, wobei die
Achse der Einblasströmung mit der Zylinderachse einen Winkel zwischen 30 und 60° bildet und im wesentlichen
zum Tubus gerichtet ist,
14. Beatmungsgerät nach Anspruch 5, dadurch gekennzeich-30.
net, daß ein die Gaszusammensetzung aufnehmender
Fühler (30, 31) zwischen den Mündungen (24, 25) der Gasstrahlrohre (20, 21) in das Vorschaltrohr (4; 4r)>
vorzugsweise in der Mitte zwischen ihnen, angeordnet ist.
35
35
15. Beatmungsgerät nach Anspruch 14, dadurch gekennzeiclv
net, daß der Fühler aus einer IR-Lichtquelle (30)
und einem entsprechenden Empfänger (31) besteht, die sich an der Wandung des Vorschaltrohres (4; 4') gegenüberliegen.
16. Beatmungsgerät nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand der Mündung (unterer Scheitelpunkt)
der Frischgaszufuhrleitung (8) von der Mündung (24) des körperabgewandten blasenden Gasstrahlrohres
(20) zwischen 40 und 100 nun liegt.
17. Beatmungsgerät nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß in den Trachealtubus (3) und/oder in den Innenraum (5) des Vorschaltrohres ein Druckmeßfühler
(28) eingebaut ist.
18. Vorschaltrohr für ein Beatmungsgerät gemäß Anspruch 5,
in das wenigstens zwei GasStrahlrohre (20, 21) eingebaut sind, von denen die Mündung (25) des einen im
wesentlichen zu der freien öffnung (6) und die andere Mündung (24) zu der anderen freien Endöffnung (7)
zeigt.
19. Vorschaltrohr nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet,
daß das Vorschaltrohr (4; 41) als Tubuskonnektor für bekannte Standardtrachealtuben ausgelegt ist«
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