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Schmiervorrichtung aus einem heberförmigen Kapillarrohr. Die Erfindung
betrifft eine Schmiervorrichtung aus einem heberförmigen Kapillarrohr, und es besteht
das Neue darin, daß- ein Abreißen der Flüsigkeitssäule bei herausgehobenem Heber
durch einen einseitig angebrachten Widerstand verhindert wird. Der erforderliche
Widerstand kann in Form eines Ölsackes oder durch Anbringen eines Drahtes, der an
einem Heberende zwecks Herstellung 'des Widerstandes zu Schleifen gebogen -ist,
gebildet werden.
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Nun- ist zwar einesteils bekannt, einen Heber an beiden Enden mit
einem groben., feuchten Mullgewebe zuzubinden, um ein Abreißen der Flüssigkeitssäule
bei herausgehobenem Heber zu vermeiden, andernteils hat man bereits die Kapillarwirkung
von Saughebern durch Anbringen eines Drahtes zu beeinflussen gewußt, ohne in diesem
Falle indes eine Vorrichtung zum Verhindern des Abreißens der Flüssigkeitssäule
anzubringen. Demgegenüber war man bisher noch nicht zu der Erkenntnis gelangt, daß
. durch Herstellung eines einseitigen Widerstandes an Saughebern dem Abreißen der
Flüssigkeitssäule in herausgehobenem Zustande vorgebeugt werden konnte. Dieser Umständ
aber macht den Heber in einwandfreier Weise als Schmiervorrichtung, insbesondere
als Ersatz für die Dochtschmierung, verwendbar und unterdrückt die mannigfachen,
'der Dochtschmierung anhaftenden Mängel. Dochte im Verhältnis zur neuen Schmiervorrichtung
sind teuer, unsauber beim Gebrauch,. ihre Kapillarität läßt mit der Zeit nach; bei
Gegenwart von Wasser in Öl saugen: sie nicht mehr, im Winter frieren sie
oft ein; zu fest in die Olaustrittsöffnung des Schmiergefäßes hineingepreßt, arbeiten
sie nicht mehr, sie nutzen sich ab; ihre Ausflußmenge ist unbestimmt, und eine Kontrolle
derselben ist kaum möglich.
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Das glatte Ende des kapillaren Hebers ist leicht in die Ölausflußöffnung
des Ölgefäßes einzubringen und wieder herauszunehmen, und somit die Schmiervorrichtung
in und außer- Betrieb zu - setzen. Das offene glatte Ende des-Hebers gestattet fernerhin
ein bequemes Reinigen des Hebers durch Wasserstrahl oder .mit Hilfe eines Drahtes.
Auch das Ansaugen des Hebers wird durch das offene Heberende erleichtert, trotzdem
ein Abreißen der Ölsäule niemals stattfindet; gleichviel ob der Heber in das Öl
eintaucht oder aus der Flüssigkeit gehoben ist, oder in welche Lage man auch immer
den kapillaren Heber bringen mag.
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In der Zeichnung sind beispielsweise Ausführungsformen des -Erfindungsgegenstandes
im vergrößerten Maßstabe, dargestellt, .und zwar zeigt: Fig. i den, kapillaren Heber
mit Ölsack, Fig. a den Heber mit einem Draht durchzogen, Fig. 3 eine Draufsicht
auf den Gegenstand nach Fig. ?.
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Zur Herstellung des Saughebers werden Röhrchen von etwa i bis 3 mm
1. W. benutzt. Nach Fig. i ist der Heber a gleichschenklig gebogen, an einem Ende
in der ganzen Weite offen; am anderen Ende verschlossen,. so daß ein: Ölsack c gebildet
wird. In einiger
Entfernung von dem verschlossenen Ende sind eine
oder mehrere kleine Öleintrittsöffnungen bin dem Heber angebracht, die zusammen
einen geringeren Querschnitt haben, als das Kapillarrohr besitzt. Zieht man en Heber
aus dem Öl heraus, so wird infolge der Kohäsion des Öles die im Ölsack befindliche
Ölmenge eine der Bewegung der Ölsäule entgegengesetzte Kraft hervorrufen, und es
wird ein Gleichgewichtszustand der Kräfte eintreten Der Heber hört auf zu laufen,
und das hergestellte Kräfteverhältnis' wird erst -,wieder durch Eintauchen des einen
Heberschenkels in das" Öl zerstört, wodurch zu gleicher Zeit 'der Heber dann wieder
in Tätigkeit gesetzt wird. In Fig. 3 ist in anderer Weise eine Gegenkraft zur Heberwirkung
erzielt. Der Heber ist mit einem Draht d durchzogen, der die " Öleintrittsöffnungen
etwas drosselt, um die WidLerstandskraft zur Saugwirkung zu vergrößern. Der Draht
ist an einem"Ende zu einer oder mehreren, annähernd senkrecht zur Rohrachse stehenden
Schleifen e geformt, in denen sich Öltropfen, die mit den Oleintrittsöffnungen in
Verbindung stehen, bilden und bei der Herausnahme des Hebers' aus der- Flüssigkeit
eine Gegenkraft darbieten, durch welche bewirkt wird, daß die sich im Heber in Bewegung
befindliche Flüssigkeitssäule zur Ruhe . kommt und darin verbleibt. Die Verwendung
eines Drahtes, der den Heber durchzieht, .bietet den bekannten weiteren Vorteil,
-bei dickflüssigen Ölen in beqü-emer Weise den Heber bei der ersten Inbetriebnahme
durch Bewegen des Drahtes füllen zu können.
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Nur einmal, und zwar bei der ersten Inbetriebsetzung, ist der Kapillarheber
zu füllen. . Dies geschieht in einfacher Weise, indem man ihn entweder mit Hilfe
der Wasserleitung füllt oder mit dem wassergefüllten. Munde vollpreßt. Man läßt
dann das Wasser über den Rand des Schmiergefäßes zunächst abtropfen, um sich zu
überzeugen, daß der Heber angesaugt ist, und stellt die erwünschte Tropfenzahl Lest,
welche durch Vergrößerung der Öleintrittsöffnungen oder durch Drosselung * der Austrittsöffnung
beeinflußt werden kann. Man: führt alsdann den einen Schenkel des Hebers in das
ölausflußrohr des Ölgefäßes ein. Der Heber bleibt jetzt ununterbrochen in Tätigkeit.
Ist das Ölgefäß leer, oder der Ölspiegel unbeachtet bis unter die Öleintrittsöffnungen
des Hebers gesunken, so reißt trotzdem die Ölsäule niemals ab, sondern es tritt
der vorbeschriebene Kräfteausgleich ein. Füllt man wieder das Schmiergefäß auf,
so beginnt der Heber von neuem seine Tätigkeit. Will man bei gefülltem Ölbehälter
die Wirkung des - Ölers unterbrechen, so zieht man den Heber aus dem Ölausflußrohr,
legt ihn in -beliebige Stellung auf den Deckel des Schmiergefäßes oder stellt oder
hängt ihn in irgendeiner Weise in. das Ölgefäß. Um die Schmiervorrichtung dann wieder
in Tätigkeit zu setzdn,-genügt es, den einen Schenkel des Hebers wieder in das Olausflußrohr
hineinzustecken.
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Billige und sicher wirkende Tropföler sind näch'dem neuen Prinzip
herzustellen; und bestehende ohne weiteres mit der neuen Vorrichtung auszustatten.