DE324497C

DE324497C - Vakuumanzeiger fuer durchsichtige oder mit Schauoeffnungen versehene Gefaesse, z. B.Konservenglaeser

Info

Publication number: DE324497C
Application number: DE1918324497D
Authority: DE
Original assignee: Siemens Schuckertwerke AG
Current assignee: Siemens Schuckertwerke AG
Priority date: 1918-08-06
Filing date: 1918-08-06
Publication date: 1920-08-31

Description

Vakuumanzeiger für durchsichtige oder mit Schauöffnungen versehene Gefäße, z. B. Konservengläser. Für das Anzeigen des Vakuums in durchsichtigen oder mit Schaulöchern versehenen Gefäßen, z. B. in Konservengläsern, ist eine einfache, billige Vorrichtung erwünscht, die auch Ungeübten das Vorhandensein ausreichender Luftverdünnung leicht erkennen läßt.
Nach der Erfindung ist hierfür die bekannte Eigenschaft dünnwandiger Hohlkörper benutzt, ihre Form bei Änderung des Luftdruckes zu ändern, und zwar kann zum Anzeigen des Vakuums unmittelbar die Formänderung oder auch das durch sie geänderte Fassungsvermögen oder auch beides gleichzeitig verwendet werden. In der Zeichnung sind einige Ausführungsbeispiele des Vakuumanzeigers dargestellt.
In Fig. z ist a eine gebogene, allseitig geschlossene Röhre von passend bemessenerWandstärke. Sie hat eine als Zeiger dienende Verlängerung b, die dem Ende der Röhre im Abstand r. gegenübersteht. Dieser Abstand ändert sich je nach Wahl der Abmessungen und des Baustoffes bei Änderungen des Luftdruckes. Als Baustoff können z. B. Glas, Metall, Zellon und andere Stoffe dienen, die dicht und elastisch sind.
Die Anzeigevorrichtung kann auch eine zum offenen Ring gebogene Röhre d gemäß Fig. a sein, bei der der Abstand e der beiden Enden sich bei äußeren Luftdruckschwankungen ändert.
Um eine größere Empfindlichkeit zu erreichen, kann die Röhre d zu einer Spirale aufgewickelt werden, wie dies in den Fig. 3 und q. dargestellt ist. Das Ablesen des Abstandes c kann man durch eine Marke f an dem mittleren Ring der Spirale oder durch Abbiegen des einen Endes nach dem anderen Ende hin erleichtern.
Die Fig. 5 zeigt eine Hohlkugel g, deren Wand an einer oder mehreren Stellen lt beispielsweise durch Abschleifen geschwächt ist. Solange der Luftdruck im Innern der Kugel größer ist als außen, behält sie ihre Kugelform bei. Überwiegt jedoch der äußere Druck, so erfährt sie an den geschwächten Stellen eine Einbeulung. Diese ist besonders gut bei- spiegelnder Oberfläche zu erkennen.
Die Reihe der Beispiele läßt sich beliebig fortsetzen. Wesentlich für die Erfindung ist die Benutzung der Formänderung, die ein hohler Körper bei Änderung des Luftdruckes erfährt. Dabei kann der Körper auch eine mehr oder weniger große Zahl von Hohlräumen enthalten, wie es bei dem bekannten Schaumgummi der Fall ist, der aus mit Gas gefüllten Bläschen besteht. Auch er ist für den Zweck, das Vakuum anzuzeigen, gut geeignet. Ein Stück Schaumgummi wird in den luftverdünnten Raum gebracht und hinsichtlich seiner Größenänderung mit einem bei Luftdruckschwankungen unveränderlichen Maß verglichen.
Eine besonders geeignete Form, bei der die durch die Formänderung herbeigeführte Änderung des Fassungsvermögens von Hohlkörpern zum Anzeigen der Luftdruckänderung verwendet wird, ist in den Fig. 6 und 7 dargestellt.
Ein allseitig geschlossener Hohlkörper aus Glas ist durch eine Einschnürung i derart unterteilt, daß der eine, zweckmäßig linsenförmige Teil k bei sinkendem äußeren Druck sich nach der Kugelform auszudehnen strebt, also sein Fassungsvermögen ändert. Der Hohlkörper ist teilweise mit einer Flüssigkeit gefüllt, die, wenn der Anzeiger, sich unter dem Druck der Atmosphäre befindet, etwa. bis zu dem Teil m des Hohlkörpers reicht. Im luftverdünnten Raum verschiebt sich dann infolge der Ausbauchung des Teiles k die Flüssigkeit entsprechend dem Grad der Luftverdünnung.
Für Konservengläser füllt man den Anzeiger zweckmäßig mit einer über ioo ° siedenden Flüssigkeit, z. B. Glyzerin, das mit Hollunderbeerensaft oder anderen nicht gesundheitsschädlichen Farbstoffen. gefärbt ist, damit man den Stand der Flüssigkeit besser erkennen kann.
Die Anwendung der vorbeschriebenen Vorrichtungen ist sehr einfach. Sie werden z. B. bei Konservengläsern vor dem Sterilisieren entweder auf den Inhalt gelegt oder seitlich eingesteckt, so daß sie von außen gut sichtbar sind. Für die letztgenannte Anordnung eignet sich besonders der Anzeiger nach den Fig. 6 und 7, weil er den Zustand der Luftverdünnung von in Regalen eingeordneten Gefäßen erkennen läßt, ohne daß diese berührt zu werden brauchen. Die Anzeiger nach Fig. i bis 5 sind so eingerichtet, daß sie durch die notwendige Erhitzung, die bei ihnen im allgemeinen im Sinne einer äußeren Luftverdünnung wirkt, keinen Schaden leiden. Bei der Anordnung nach den Fig. 6 und 7 muß zum Ausgleich ein Ausdehnungsgefäß m vorgesehen sein, damit die Anzeiger während des Erhitzens nicht zersprengt werden.
Ein Vorteil der beschriebenen Vakuumanzeiger ist, daß sie leicht zu reinigen und immer i7,ieder verwendbar sind.

Claims

P1TL:NT-ANSPRÜCHE: i. Vakuumanzeiger für durchsichtige oder mit Schaulöchern versehene Gefäße, z. B. Konservengläser, unter Anwendung allseitig geschlossener Hohlkörper, dadurch gekennzeichnet, daß.der Hohlkörper aus einer zu einem offenen Ring gebogenen Röhre besteht. a. Vakuumanzeiger nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der Hohlkörper aus einer zur Spirale aufgewickelten Röhre besteht. ' 3. Vakuumanzeiger nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der Hohlkörper aus einer Kugel besteht, deren Wandung an einer oder mehreren Stellen geschwächt ist. 4.. Vakuumanzeiger nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der Hohlkörper aus einem Stück Schaumgummi besteht. 5. Vakuumanzeiger nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß ein mit Flüssigkeit teilweise gefüllter, allseitig geschlossener Glaskörper mit einer Einschnürung versehen ist, an der die mit dem äußeren Druck veränderliche Lage der Flüssigkeit .erkannt werden kann. 6. Vakuumanzeiger nach Anspruch i und 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Hohlkörper mit einer über ioo° siedenden, zweckmäßig gefärbten Flüssigkeit, z. B. Glyzerin, gefüllt ist.