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Durch die DE-AS 15 11 303 ist zwar schon eine Vorrichtung zum Trocknen
von Schreibstift-Leimlingen bekanntgeworden, die mit einer billigeren Energiequelle
betreibbar ist, und zwar mit einer elektrischen Widerstandsheizung, die also ähnlich
wie eine Herdplatte oder die Platte eines Bügeleisens beheizbar ist. Diese vorbekannte
Anordnung weist jedoch den Nachteil auf, daß von einem Leimling jeweils nur ein
einziges Brettchen von den auf etwa 150"C bis 180"C aufgeheizten Preßplatten erwärmt
wird und die Leimlinge in dieser Presse nicht rückkühlen können, so daß sich der
zur Anwendung gelangende PVAc-Leim (weißer Kunstharzleim auf Polyvinylacetat-Basis)
vielfach noch im plastischen Wärmebereich befindet, wenn
sich die
Presse öffnet. Dies hat häufig zur Folge, daß beim Auftreten von Wärmespannungen
die Leimfugen der Leimlinge wieder auseinandergehen. Deshalb können auch bei dieser
vorbekannten Anordnung praktisch nur Brettchen aus Zedernholz eingesetzt und diese
nur mit Spezialleimen verleimt werden. Aber selbst bei dieser kostspieligen Holz-
und Leimart bleiben die Leimlinge selbst bei gebeizten und mit Wachs imprägnierten
Zederbrettchen nicht immer gerade, so daß auch hierbei Ausschußware in verhältnismäßig
großem Umfange und somit ein entsprechend großer Material- und Energieaufwand zu
verzeichnen ist Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren und eine Vorrichtung
der eingangs erwähnten Art so auszugestalten, daß die Verwendung normaler Holzleime,
insbesondere PVAc-Leime (Polyvinylacetat-Leime) sowie aller für die Schreibstiftherstellung
geeigneter Hölzer ermöglicht wird und daß gleichzeitig der Investitions- und Energieaufwand
gering gehalten wird.
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Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren der eingangs erläuterten Art
erfindungsgemäß mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst Mit dem
erfindungsgemäßen Verfahren wird insbesondere der Vorteil erzielt, daß die Abmessungen
der Heizstrecke und der Durchlaufpresse selbst bei einem hohen Durchsatz vergleichsweise
gering gehalten werden können, weil die Vielfachstapelung und Hindurchführung der
Leimlingsstapel in Querlage zur Förderrichtung durch die Durchlaufpreßvorrichtung
nur eine geringe Länge derselben erfordert, die praktisch an die Länge der örtlich
getrennten Heizstrecke anpaßbar ist. Ferner ist der Wärmeverlust der Leimlinge gering,
weil diese unmittelbar nach der Heizstrecke zu einem kompakten Stapel übereinandergeschichtet
werden und die Leimlingsstapel abstandslos oder mit nur geringem gegenseitigem Abstand
durch die Durchlaufpreßvorrichtung geführt werden. Da die Oberflächen der einzelnen
Leimlinge in der Heizstrecke relativ gleichmäßig erwärmt werden, entfallen Wärmespannungen
innerhalb der Leimlinge weitestgehend und es läßt sich der Temperaturausgleich innerhalb
der Durchlaufpreßvorrichtung vergleichsweise schnell bewirken.
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Von besonderem Vorteil ist, daß die Energiebilanz des erfindungsgemäßen
Verfahrens, insbesondere dann sehr günstig ist, falls nach einer Variante dieses
Verfahrens die Leimlingsstapel unter Einwirkung wenigstens eines Teils der Abwärme
der Heizstrecke in der Durchlaufpreßvorrichtung auf möglichst gleichmäßiger Temperatur
gehalten werden.
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Eine erfindungsgemäße Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens ist im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 6 angegeben.
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Als vorteilhaft hat es sich erwiesen, daß die Heizstrecke von einer
Strahlungsheizung, vorzugsweise im Infrarotbereich, gebildet ist.
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Dadurch wird die vorteilhafte Wirkung erzielt, daß die Leimlinge
von oben und von unten durch Strahlungswärme - also berührungslos - an deren Oberflächen
aufgeheizt werden können. Die Strahlungswärme verleiht den Brettchenoberflächen
beispielsweise in 10 bis 15 Sekunden einen genügend hohen Wärmeimpuls, so daß beim
Weiterfließen der Wärme durch die Holzbrettchen bis zur Leimfuge eine Verleimtemperatur
entsteht, die zwischen 40"C bis 60° C für den gesamten Leimling beträgt.
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Besonders vorteilhaft ist, daß aufgrund der Stapelung
der Leimlinge
die Durchlaufpreßvorrichtung mit einer ziemlich konstanten Verleimtemperatur von
etwa 40"C bis 600 C durchlaufen wird, so daß die Leimfugen in etwa 8 bis 10 Minuten
abbinden können. Der innerhalb der Durchlaufpreßvorrichtung abbindende - PVAc-Leim
ist bei dieser Temperatur noch nicht im thermoplastischen Bereich, so daß die Leimlinge
nach dem Verlassen der Durchlaufpreßvorrichtung unmittelbar der nächsten Bearbeitungsmaschine
zugeführt werden können.
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Aufgrund des Transportes in einem Stapel können die Längsabmessungen
der Durchlaufpreßvorrichtung vergleichsweise gering gehalten, vorzugsweise mit der
Länge der Heizstrecke optimiert werden.
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Da die Strahlungsheizung, die auch auf Dampf-, Gas-oder Ölbasis über
ein Wärmeträgeröl durchgeführt werden kann, an die Besonderheiten der verwendeten
Holzart, der Art der Minen oder der Leimart, durch eine Regelvorrichtung angepaßt
werden kann, wird allein aus diesem Grunde - abgesehen von der Konstruktion der
erfindungsgemäßen Vorrichtung - ein erheblicher Teil an Energie eingespart Anhand
der Zeichnung werden weitere Einzelheiten der Erfindung näher erläutert. Es zeigt
F i g. 1 eine Seitenansicht der Vorrichtung gemäß der Erfindung, F i g. 2 die entsprechende
Draufsicht auf die Vorrichtun gemäß Fig. 1 und F i g. 3 einen Querschnitt der Vorrichtung
gemäß der Erfindung längs der Schnittlinie III-III der F i g. 1.
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Die Vorrichtung gemäß der Erfindung weist eine Querförderbahn 1 auf,
die im wesentlichen aus einem endlosen Kettentrieb 2 mit daran befestigten Mitnehmern
3 besteht Jeder Mitnehmer 3 befördert einen noch nicht abgebundenen Leimling 4 durch
eine Heizstrecke 5, wobei jeder Leimling 4 aus zwei mit Leim bestrichenen Nutbrettchen
6 und eingelegten Minen 7 besteht Die Heizstrecke 5 weist je nach Größe der Anlage
und deren Durchsatz mehrere Infrarotstrahler 8 auf, welche die Leimlinge 4 von beiden
Seiten her, d. h. von unten und von oben anstrahlen und diesen in etwa 10 bis 15
Sekunden einen solchen Wärmeimpuls verleihen, daß beim Weiterfließen der Wärmeenergie
durch die Nutbrettchen 6 bis zur Leimfuge eine Verleimtemperatur entsteht, die in
etwa zwischen 40"C bis 60"C für den gesamten Leimling 4 liegt.
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Anstelle der elektrischen Infrarotstrahler 8 als.
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Wärmeenergiespender kann auch eine Strahlungsheizung auf Dampf-, Gas-
oder Ölbasis, z.B. über ein Wärmeträgeröl, eingesetzt werden.
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Damit wenigstens der größte Teil der Wärmeenergie der Heizstrecke
5 für die Erwärmung der Leimlinge 4 an dieser Stelle nutzbar gemacht wird, ist die
Heizstrecke 5 gegen zu starke Wärmeverluste mit einer Abdeckung 9 versehen.
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Die Zuführung der Leimlinge 4 zum Kettentrieb 2 und damit zur Heizstrecke
5 erfolgt durch einen Vorratsspeicher 10, in den die Leimlinge 4 in Richtung des
Pfeiles 11 eingebracht werden. Die Laufrichtung des Kettentriebes 2 ist aus der
Richtung des Pfeiles 12 zu ersehen.
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Zwecks größtmöglicher Ausnutzung der Wärmeenergie der Heizstrecke
5 ist letztere unterhalb einer Durchlaufpreßvorrichtung 13 angeordnet, so daß etwa
von der Heizstrecke 5 abströmende Wärmeenergie noch dazu verwendet wird, Platten
14a, 19a umlaufender Förder- 14 und Preßketten 19 sowie andere Teile der Durchlaufpreßvorrichtung
13 und durchlaufende Leimlingsstapel
15 auf der erforderlichen
Verleimtemperatur zu halten, ohne daß eine zusätzliche Wärmequelle in der Durchlaufpreßvorrichtung
13 selbst erforderlich ist.
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Die Leimlinge 4 werden unmittelbar nach dem Verlassen des durch die
Heizstrecke 5 führenden Kettentriebes 2 jeweils zu Leimlingsstapeln 15 zusammengesetzt.
Auf diese Weise geht möglichst wenig Wärmeenergie verloren, da sich diese über den
gesamten Stapel und auch über die benachbarten Stapel verteilen kann. Die Leimlingsstapel
15 bestehen aus etwa 30 Leimlingen und werden mit Hilfe eines als Paternoster ausgebildeten
Hebegerätes 16 in Richtung des Pfeiles 22 nach oben befördert und übereinander gestapelt.
Anschließend werden die Stapel mit Hilfe eines Querschiebers 17 in Richtung des
Pfeiles 18 in einen von den Platten 14a und 19a gebildeten Zwischenraum der umlaufenden
Förder- 14 und Preßketten 19 der Durchlaufpreßvorrichtung 13 geschoben und zwar
so, daß die einzelnen Leimlingsstapel 15 dicht, d. h. mit möglichst geringem Abstand
zueinander angeordnet sind, wie dies aus F i g. 1 ersichtlich ist.
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Anstelle des paternosterartigen Hebegerätes 16 kann selbstverständlich
auch eine andere Fördereinrichtung verwendet werden, mit deren Hilfe die einzelnen
ankommenden Leimlinge 4 zu dem Leimlingsstapel 15 zusammengefügt werden können und
die Höhendifferenz zwischen dem Kettentrieb 2 der Heizstrecke 5 und dem Eingang
der Durchlaufpreßvorrichtung 13 überwunden werden kann.
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Während des Durchlaufes durch die Durchlaufpreßvorrichtung 13 bleibt
die Verleimtemperatur von etwa 40"C bis 60"C aufrechterhalten, ohne daß eine zusätzliche
Beheizung der Durchlaufpreßvorrichtung 13 erforderlich ist.
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Die mittlere Verleimtemperatur wird so eingestellt, daß sie unterhalb
des Erweichungspunktes des verwendeten Holzleimes, vorzugsweise thermoplastischen
Leims liegt, was den Vorteil mit sich bringt, daß die Leimfugen nach dem Abbindevorgang,
also nach dem Verlassen der Durchlaufpreßvorrichtung 13 nicht mehr aufspringen können.
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Damit die Temperatur in dem von einer äußeren Verkleidung 20 der
Durchlaufpreßvorrichtung 13 umfaßten Raum nicht zu hoch werden kann, sind regelbare
Belüftungsklappen 21 vorgesehen, die in Abhängigkeit von der Innentemperatur des
Raumes einstellbar sind.
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Die Durchlaufpreßvorrichtung 13 als solche besteht im wesentlichen
aus einer unteren und oberen endlosen Kette 14, 19 mit den daran befestigten Platten
14a bzw.
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19a, die über drehbare Rollen 23 bzw. 24 auf eine genaue
Distanz »A«
(F i g. 3) mit Hilfe von Zugankern 25 und 26 sowie zugehöriger Muttern 27 und 28
stufenlos eingestellt werden können. Durch Veränderung des Abstandes »A« kann also
der Preßdruck sehr feinstufig geregelt werden, wobei die Leimlingsstapel 15 selbst
das federnde und druckerzeugende Element bilden. Es entfallen also hydraulische,
pneumatische oder andere aufwendige federelastische Druckerzeugungsmittel samt deren
Steuerungen, was die erfindungsgemäße Vorrichtung besonders kostengünstig und wartungsfreundlich
macht.
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Zur besseren Erfassung und Halterung der Leimlingsstapel 15 und deren
allmählichen Druckentlastung am Ausgang der Durchlaufpreßvorrichtung 13 weist die
obere Plattenkette, die Preßkette 19, bei 29 einen schrägen Einlauf und bei 30 einen
schrägen Auslauf auf.
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In besonders gelagerten Fällen kann auch die untere Plattenkette,
die Förderkette 14, entsprechend ausgebildet werden.
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Sobald die Leimlingsstapel 15 die Druckzone der Durchlaufpreßvorrichtung
13 verlassen haben, werden sie mit einem Schieber 31 von den Platten 14a der unteren
Förderkette 14 auf ein Transportband 32 geschoben, auf dem die Leimlingsstapel 15
bis zu-ihrem Eintreffen an der nächsten Bearbeitungsmaschine auf etwa Raumtemperatur
rückgekühlt werden können.
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Durch die Stapelung der Leimlinge 4 im Eingangsbereich der eigentlichen
Durchlaufpreßvorrichtung 13 wird der wesentliche Vorteil erzielt, daß die Längserstreckung
der Durchlaufpreßvorrichtung 13 vergleichsweise kurz gehalten werden kann. Damit
wird die Möglichkeit geschaffen, daß sich die Heizstrecke 5 praktisch annähernd
über die gesamte Länge der Durchlaufpreßvorrichtung 13 erstreckt, ohne daß die Infrarotstrahler
8 der Heizstrecke 5 nach Anzahl oder Intensität überdimensioniert werden müßten.
Selbst wenn die Infrarotstrahler 8 der Heizstrecke 5 ober- und unterhalb des oberen
Trums des die Leimlinge 4 zuführenden Kettentriebes 2 angeordnet werden, kann bei
entsprechend großen Leimlingsstapeln 15 eine Überdimensionierung der Heizstrecke
5 selbst für den Fall vermieden werden, daß sich diese Heizstrecke 5 etwa annähernd
über die gesamte Länge der Durchlaufpreßvorrichtung 13 erstreckt.
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Die Förder- 14 und Preßketten 19 ermöglichen in Verbindung mit den
stufenlos verstellbaren oberen Rollen 23 und den ortsfesten unteren Rollen 24 die
Aufrechterhaltung eines weitgehend gleichmäßigen Preßdruckes längs der Durchlaufpreßvorrichtung
13 und einen günstigen Wärmeübergang auf die Leimlinge 4.