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DE3142270A1 - Verfahren zum verbessern der festigkeitseigenschaften in den oberflaechennahen bereichen von werkstuecken,insbesondere aus stahl - Google Patents

Verfahren zum verbessern der festigkeitseigenschaften in den oberflaechennahen bereichen von werkstuecken,insbesondere aus stahl

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Publication number
DE3142270A1
DE3142270A1 DE19813142270 DE3142270A DE3142270A1 DE 3142270 A1 DE3142270 A1 DE 3142270A1 DE 19813142270 DE19813142270 DE 19813142270 DE 3142270 A DE3142270 A DE 3142270A DE 3142270 A1 DE3142270 A1 DE 3142270A1
Authority
DE
Germany
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heating
treatment
thermomechanical treatment
thermomechanical
temperature
Prior art date
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Granted
Application number
DE19813142270
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DE3142270C2 (de
Inventor
Rolf Dr.-Ing. 7803 Gundelfingen Prümmer
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Fraunhofer Gesellschaft zur Forderung der Angewandten Forschung eV
Original Assignee
Fraunhofer Gesellschaft zur Forderung der Angewandten Forschung eV
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Publication date
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Priority to DE19813142270 priority Critical patent/DE3142270C2/de
Publication of DE3142270A1 publication Critical patent/DE3142270A1/de
Application granted granted Critical
Publication of DE3142270C2 publication Critical patent/DE3142270C2/de
Expired legal-status Critical Current

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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C21METALLURGY OF IRON
    • C21DMODIFYING THE PHYSICAL STRUCTURE OF FERROUS METALS; GENERAL DEVICES FOR HEAT TREATMENT OF FERROUS OR NON-FERROUS METALS OR ALLOYS; MAKING METAL MALLEABLE, e.g. BY DECARBURISATION OR TEMPERING
    • C21D8/00Modifying the physical properties by deformation combined with, or followed by, heat treatment

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Physics & Mathematics (AREA)
  • Thermal Sciences (AREA)
  • Crystallography & Structural Chemistry (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Metallurgy (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Heat Treatment Of Articles (AREA)

Description

  • VERFAHREN ZUM VERBESSERN DER FESTIGKEITSEIGENSCHAFTEN
  • IN DEN OBERFlÄCHENNAHEN BEREICHEN VON WERKSTÜCKEN, INS-BESONDERE AUS STAHL.
  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Verbessern der Festigkeitseigenschaften in den oberflächennahen Bereichen von Werkstücken, insbesondere aus Stahl durch Erhitzen und schnelles Abkühlen. Dabei wird von dem Verfahren der thermomechanischen Behandlung Gebrauch gemacht.
  • Eine thermomechanische Behandlung von Werkstoffen, insbesondere Stahlproben, hat das Ziel, im Werkstoff eine hohe Versetzungsdichte bei einer Substruktur zu erzeugen, welche zu einer höheren Festigkeit bei gleichzeitig geringerer Rißanfälligkeit führt. Bisher wird dieses Verfahren wegen der hohen Umformgrade nur als Verfahren für eine Volumbehandlung angewandt.
  • Festigkeitserhöhende Maßnahmen bei metallischen Werkstoffen beruhen auf vier metallkundlichen Mechanismen oder deren Kombination untereinander. Sie bewirken, daß die Gleitung bestimmter Kristallitbereiche des Vielkristallverbandes durch Versetzungsbewegung behindert werden und damit eine plastische Verformungsmöglichkeit eines Werkstückes eingeschränkt wird Im einzelnen handelt es sich um die folgenden Mechanismen: A) Eine Verfestigung eines Werkstückes durch Erhöhung der Versetzungsdichte kann durch eine mechanische Kaltbearbeitung erfolgen, wie z.B. Kaltwalzen, Hämmern, Kaltschmieden u... Eine Behinderung der Versetzungsbewegung ist in diesem Fall durch eine hohe Dichte der Versetzungen gegeben, indem sich diese aufgrund ihrer Spannungsfelder gegenseitig behindern. Die Zunahme der Festikeit umbOy, ist dabei proportional der Wurzel aus der Versetzungsdichte N: B) Eine Verkleinerung der Korngröße eines Vielkristallverbandes bewirkt bei plastischer Verformung eine Aufstauung von Versetzungen an den Korngrenzen. Der Gewinn an der Streckgrenze eines Werkstoffes ist umgekehrt proportional der Wurzel aus der Korngröße D C) Ein weiterer Mechanismus, der die Beweglichkeit von Versetzungen hemmt, ist die Mischkristallhärtung, indem in das Grundgitter Fremdatome eingebaut werden.
  • Je größer der Atomradiusunterschied von Wirts- und Fremdatom ist, um so größer ist die Mischkristallhärtung. Außerdem ist die Zunahme der Mischkristallhärtung der Wurzel aus der Konzentration c der gelösten Atome proportional: In der Technik ist dieser festigkeitssteigernde Mechanismus als Legieren geläufig.
  • D) Ein Legieren kann sekundär aber auch durch einen weiteren Mechanismus festigkeitssteigernd wirken: durch eine Ausscheidung von Teilchen im Kristallgitter kann eine Behinderung der Versetzungsbewegung erfolgen. Die Teilchen müssen bei einer Ver setzungsbewegung geschnitten werden. Sind die Teilchen härter, ist hierfür eine erhöhte Schubspannung erforderlich oder es müssen'die Teilchen während einer Versetzungsbewegung umgangen werden. Die Erhöhung der Festigkeit ist gegeben durch mit f dem Volumanteil der ausgeschiedenen Teil chen und deren mittlerem Abstand d voneinander.
  • Treten mehrere Verfestigungsmechnismen gleichzeitig nebeneinander auf, dann superponieren sich ihre einzelnen Beiträge.
  • Beim Härten von Stahl, d.h. Abschrecken von hohen Temperaturen, bei welchen das Kristallgitter als kubisch flächenzentriertes Gitter vorliegt, auf Raumtemperatur tritt eine Umwandlung in ein kubisch raumzentriertes Gitter auf. Da die Löslichkeit des Kohlenstoffs im krz-Gitter wesentlich kleiner ist, ist dieses sehr stark verspannt. Es entsteht ein Gefügezustand, welcher als Martensit bezeichnet wird Seine Härte ist begründet zum einen durch die während der Umwandlung durch Anpassungsverformungen gebildeten Versetzungen und zum anderen durch Mischkristallhärtung durch den interstitiell gelösten Kohlenstoff. Beim Anlassen wird ein Teil der Mischkristallhärtung zurückgenommen, indem unter Bildung von Karbiden die Ausscheidungshärtung in Kraft tritt.
  • Es sei darauf hingewiesen, daß Legierungselemente wie Cr, V karbidbildend wirken und somit den Ausscheidungsmechanismus begünstigen. Hierzu ist ein Anlassen bei höheren Temperaturen erforderlich. Auch bereits im Austenit, d.h. der kubisch flächenzentrierten Phase des Eisens1 können sich bereits durch Zusatz bestimmter-Legierungselemente Karbide bilden. Solche Legierungs-Elemente sind W, Mo, Nb, Ti und Vanadium. Die sich bildenden eisenfreien "Sonderkarbide" säumen die Austenitkorngrenzen und verhindern somit ein Wachstum der Austenitkörner während des Austenitisierens beim Härten, machen also den Stahl überhitzungsbeständig".
  • Eine Sonderstellung nehmen die maraging-Stähle ein. Es handelt sich um C-arme Stähle mit Ni und Mo - sowie in geringerer Menge Al, Ti, Si-Zusätzen. Bei der Austenit-Martensit-Umwandlung entsteht aufgrund des geringen Kohlenstoffgehaltes ein duktiler Martensit. Bei einer Anlaßtemperatur von ca. 5000C entsteht während einiger Stunden eine feindisperse Ausscheidung von intermetallischen Phasen, welche diesen "martensitaushärtenden Stählen" Festigkeiten bis ca. 3000 N/mm2 verleihen. Die Festigkeitszunahmeist hierbei vor allem der Feinheit (kleiner Abstand d) der-Teilchen zuzuschreiben.
  • Es liegt auf der Hand, einzelne Maßnahmen zur Steigerung der Festigkeit von Werkstoffen miteinander zu kombinieren, indem beispielsweise eine Härtung eines Stahles durch eine Austenit-Martensit-Umwandlung (Mischkristallhärtung*+ Versetzungshärtung) zusätzlich noch durch eine mechanische Verfestigung <Versetzungshärtung) begleitet wird.
  • * Ausscheidungshärtung Erfolgt die mechanische Verfestigung z.B. durch Kaltwalzen im Anschluß an eine Wärmebehandlung, dann superponieren sich lediglich die einzelnen Anteile der Verfestigungsmechnismen. Man macht von dieser Tatsache Gebrauch bei einer Oberflächenbearbeitung von geh&rteten Wellen oder Zahnrädern durch Kugelstrahlen. Die hierbei durch die plastische Verformung der Oberflächenbereiche zusätzlich erzielte Kaltverfestigung bewirkt eine Festigkeitssteigerung. Dies wirkt sich günstig auf die Dauerfestigkeit aus. Die gleichzeitig in die Oberflächenbereiche des Werkstückes eingebrachten Druckeigenspannungen haben eine ähnlich günstige Wirkung auf die Dauerfestigkeit bei schwingender Beanspruchung des Bauteiles.
  • Die als thermomechanische Behandlung bezeichnete gleichzeitige Wärmebehandlung und Kaltverfestigung eines Werkstoffes jedoch führt zu einer Vervielfachung der Anteile der Verfestigungsmechanismen. Wird z.B. ein Stahl vor oder während der pw -Umwandlung mechanisch durch Walzen verfestigt, dann wird die im Austenit erzeugte Versetzungsstruktur auf den Martensit vererbt bzw. verstärkt'. Gleichzeitig findet eine Kornverfeinerung statt. Außerdem werden eine Vielzahl von Keimen für die Ausscheidungshärtung geschaffen, so daß eine Anlaßbehandlung zu feineren Teilchen mit kleinerem Abstand d führen muß. Schließlich wird auch die Umwandlungskinetik selbst beeinflußt, indem die Umwandlungstemperatur zu höheren Temperaturen bzw. kleineren Zeiten verschoben wird (verformungsinduzierte Umwandlung).
  • Man unterscheidet im wesentlichen zwei Verfahren der thermomechanischen Behandlung von Werkstoffen: die hochtemperaturthermomechanische Behandlung HTMB und die niedertemperaturthermomechanische Behandlung NTMB. Bei der HTMB findet eine mechanische Bearbeitung eines Halbzeuges durch Walzen, Ziehen, Strangpressen oder Hämmern über der A3-Temperatur statt, bei der LTMB zwischen A1 und Ms (der Martensitbildungstemperatur).
  • In dcn Figuren 1 und 2 sind die beiden Prozesse schematisch in einem ZTU-Diagramm eingetragen. Eine thermomechanische Behandlung bei Temperaturen, welche bei Zwischentemperaturen ausgeführt wird, wird als Isoforming bezeichnet. Auch ist eine thermomechanische Behandlung im zweiphasengebiet A1- TCA3 möglich, die zu sehr feinen Duplex-Gefügen oder Gefügen mit feindisperser Verteilung von Karbiden führt.
  • Wegen des Zeitaufwandes für die mechanische Bearbeitung kommt eine thermomechanische Behandlung in Betracht für Stähle, die eine gewisse Umwandlungsträgheit aufweisen und beim Abschrecken dann möglichst vollständig in Martensit umwandeln. Eine Besonderheit sind Stähle, welche im ZTU-Diagramm zwischen der Perlit- und Bainitstufe einen Temperaturbereich geringer Umwandlungsgeschwindigkeit aufweisen. Wenn in diesem Bereich des metastabilen Austenits vor der Umwandlung umgeformt wird, spricht man von austenitformgehärteten Stählen.
  • Wird eine HTM-Behandlung bei Stählen ausgeführt, die bei der Abkühlung keiner Umwandlung unterliegen, macht man allein von der aufgrund der bei höheren Temperaturen eingebrachten Verfestigung und damit begünstigten Ausscheidungskinetik, d.h. einer feindispersen Verteilung der Ausscheidungen mit dem Ziel einer besseren Festigkeit und eines besseren Korrosionsverhaltens Gebrauch.
  • Im allgemeinen erreicht man bei der HTM-Behandlung sowohl bessere Festigkeits- als auch Zähigkeitseigenschaften, während bei der NTMB (Ausforming) zwar eine Steigerung der Festigkeit erzielt wird, die Zähigkeit (d.h. Brucheinschnürung, Bruchzähigkeit, Dehnung, Kerbschlagzähigkeit) entweder unverändert, größer und kleiner sein kann. Bei niedriglegierten Stählen zoBo wird nach HTMB von Zunahmen der Streckgrenze und Bruchzähigkeit in der Größenordnung von 30% berichtet, wobei die Konstante der Rißausbreitung nach der Paris-Beziehung sogar auf die Hälfte absinkt. Die Dauerfestigkeit nimmt nach HTMB ebenfalls zu. Auch das Verhalten unter dem Einfluß einer Kontakt-Ermüdung ist wesentlich günstiger.
  • Aus diesen Gründen hat die thermomechanische Behandlung bereits eine breite Anwendung gefunden. Sie ist allerdings wegen der erforderlichen hohen Umformgrade auf Bauteile mit einfacher Geometrie beschränkt und findet ihre Anwendung vor allem bei Blechen Stangen, Rohren und Draht, wobei als Unformverfahren das Walzen, Schmieden, Strangpressen, Hämmern und Drahtziehen in Betracht kommen. Bauteile wie Blattfedern, Federband stahl, Bohrstangen, Arbeitswalzen, Kardanwellen, Achsen, Schraubenfedern u. Rohre lassen sich durch die Anwendung thermomechanischer Verfahren unter Ersatz von teuren legierten Stählen durch niedriglegierte Stähle herstellen, wobei gleichzeitig eine Verbesserung der mechanischen Eigenschaften erzielt wird. Eine Anwendung der thermomechanischen Behandlung auf endgeformte Bauteile ist bisher wegen der notwendigen plastischen Verformungen nicht möglich.
  • Die Ursachen für eine Verbesserung der Festigkeitseigenschaften bei gleichzeitiger Erhöhung der Zähigkeit eines Werkstoffes durch eine thermomechanische Behandlung hat Seine Ursache in verschiedenen Einflußfaktoren: 1) eine feinverteilte Anordnung der Versetzungen in Zellwänden bei gleichzeitig hoher Versetzungsdichte.
  • 2) eine homogene Verteilung feindisperser Ausscheidungen.
  • Dadurch wird eine sonst oft übliche Ausscheidung an Korngrenzen und eine hierdurch bedingte Versprödung vermieden.
  • 3) Die Umwandlung von Austenit in Martensit wird dahingehend beeinflußt, daß ein erhöhter Anteil von Massivmartensit auf Kosten von in einem mechanischen Verhalten sprödem Plattenmartensit gebildet wird.
  • Das Betriebsverhalten von Bauteilen, insbesondere unter schwingender Beanspruchung, wird im wesentlichen durch dessen Oberflächenbeschaffenheit bestimmt. Die Oberfläachenkristallite eines Vielkristalles nehmen bezüglich ihres mechanischen Verhaltens eine Sonderstellung ein, indem sie nur zum einen Halbraum von Korngrenzen umgeben sind.
  • An der freien Oberfläche besteht also keine Gleitbehinderung.
  • Deshalb weisen die Oberflächenschichten gegenüber dem Volumenkörper z.B. eine verminderte Streckgrenze und ein vermindertes Verfestigungsverhalten bei plastischer Verformung auf und es liegt bei schwingender Beanspruchung der Ausgangspunkt von Ermüdungsanrissen fast ausschließlich in der Oberflächenschicht unter Bildung ihrer Vorstufe, der sog.
  • F-Bänder. Werkstoffinhomogenitäten, z . B. nichtmetallische Einschlüsse, sind dabei oft Anlaß für die Bildung der Ermüdungsanrisse.
  • Oberflächenbehandlungsverfahren zielen darauf ab, diese nachteilige Sonderstellung der Oberflächenschichten zu beseitigen. Bei Stählen sind eine Vielzahl von Verfahren bekannt, die den Oberflächenschichten höhere Festigkeiten verleihen, wie Nitrieren, Karbonitrieren, Einsatzhärten, Flamm- oder Induktionshärten, Chromieren, Borieren, Beschichten nach verschiedenen Verfahren. Nicht verbessert wird hiermit allerdings die Zähigkeit der Oberflächenschichten, im Gegenteil, die Erzeugung hochfester Oberflächenschichten ist mit einer Einbuße an Zähigkeit verbunden, was die Rißanfälligkeit ungünstig beeinflußt.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die thermomechanische Behandlung zur Verbesserung der mechanischen Festigkeitseigenschaftenauch bei solchen Werkstücken zu ermöglichen, die schon vor die Wärmebehandlung ihre endgültige Grundform erhalten haben, und bei denen deshalb keine Verformung des gesamten Querschnittes nach der Erwärmung zulässig ist.
  • Die Lösung dieser Aufgabe geschieht erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruchs 1. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren beruht auf den folgenden Überlegungen: Die Erzeugung von Oberflächenschichten mit sowohl höherer Festigkeit als auch höherer Zähigkeit wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß eine thermomechanische Ober flächenbehandlung vorgenommen wird. Die Behandlung erfolgt derart, daß die Oberfläche eines endbearbeiteten Bauteiles auf Temperaturen oberhalb A3 (bzw. bei der Anwendung der NTMB auf Temperaturen zwischen A1 und Ms) erhitzt wird und gleichzeitig in erhitztem Zustand kalter festigt wird. Das Werkstück insgesamt erfährt dabei keine Gestaltsänderung. Die Erhitzung kann entweder unter Strahlungseinwirkung hoher Intensität erfolgen (z.B. Laser, Elektronenstrahl) oder durch Flamme oder auf induktivem Welle, In erhitztem Zustand erfolgt eine "Kaltverfestigung" derart, daß das Bauteil entweder kugelgestrahlt (shot peening) oder gewalzt bzw. gerollt wird. Es können hierbei die gebräuchlichen Kugelstrahlanlagen oder Glatt- bzw. Festwalzmaschinen eingesetzt werden. Im Anschluß an die Verfestigungsbearbeitung bei hoher Temperatur erfolgt die Härtung in gewohnter Weise durch Abschrecken des Bauteiles in Wasser oder öl oder bei Werkstoffen mit trägem Umwandlungsverhalten an Luft (Lufthärter). Eine Variante des Verfahrens besteht darin, daß auf ein Abschrecken ganz verzichtet wird, indem die Verfestigungsbehandlung mit kaltem Werkzeug solange fortgesetzt wird bis die Abkühlung unterhalb M5 fortgeschritten ist. Unter kaltem Werkzeug ist hierbei zu verstehen, daß das bearbeitende Werkzeug, d.h.
  • das Strahlmittel bzw. die Glatt- bzw. Festwalzrollen Raumtemperatur aufweisen oder gar gekühlt sind. Wird hierbei die Kaltbearbeitung durch Strahlen- bzw. Festwalzen beim weiteren Abkühlen fortgesetzt, dann addiert sich zu der thermomechanischen Bearbeitung (HTMB oder NTMB oder Isoforming) eine Kaltverfestigung der Oberflächenschichten.
  • Die dabei erzielte Oberflächenverfestigung geht in bekannter Weise mit der Bildung von Druckeigenspannungen einher, welche zu einer Erhöhung der Dauerfestigkeit des betreffenden Bauteiles führen.
  • Ein Kugelstrahlen als Teil der thermomechanischen Behandlung ist bei Bauteilen angebracht, welche eine komplizierte geometrische Konfiguration aufweisen. Bei rotationssymmetrischen Teilen wie Wellen, Hülsen, Ringen, Scheiben ist ein Festwalzen geeigneter. Der Anpressdruck ist gering im Vergleich zu dem beim Fest- bzw. Glattwalzen kalter Bauteile üblichen. Das Verfahren wird zweckmäßigerweise derart durchgeführt, daß die Oberfläche des rotierenden zylindrischen Werkstücks von der einen Seite (z.B. auf einer Drehbank) mechanisch verformt wird während auf der anderen Seite die Erwärmung (induktiv mittels eines Halbschaleninduktorsoder mit Flamme) erfolgt und anschließend mittels Wasser abgeschreckt wird.
  • Wenn das zu behandelnde Werkstück während der thermomechanischen Oberflächenbehandlung gemäß dem Patentanspruch 9 einer Zugbeanspruchung unterworfen wird, lassen sich in der Oberflächenschicht Druckeigenspannungen erzeugen, welche die Festigkeit des Werkstücks erhöhen. Dies beruht darauf, daß die Festigkeit ton Bauteilen erhöht werden kann, wenn in bestimmten Probenbereichen Eigenspannungen derart eingebracht werden t daB diese nach Vorzeichen und Richtung den Beanspruchungsspannungen entgegenwirken. Ein Beispiel hierfür ist der Spannbeton: Da die Zugfestigkeit von Beton nur 1/10 des Wertes der Druckfestigkeit beträgt, muß man bei Betonkonstruktionen eine Bewehrung mit Werkstoffen vorsehen, die hohe Zugkräfte aufzunehmen imstande sind, wie dies bei Stahl im Stahlbeton der Fall ist.
  • Wenn aber auch im Stahlbeton große Zugkräfte zu übertragen sind, spannt man den Stahl zum sog. "Spannbeton" vor. Während des Abbindens des Betons wird die Stahlbewehrung hohen Zugspannungen ausgesetzt. Nach dem Aushärten und Entlasten der von außen auf den Stahlbeton einwirkenden Kräfte wird der Beton in Spannbeton also unter Druckvorspannungen gesetzt. Diese wirken den im späteren Belastungsfall auftretenden Zugspannungen entegen.
  • Es ist auch eine bekannte Tatsache, daß bei einer schwingenden Beanspruchung von metallischen Werkstoffen in den Oberflächenschichten vorliegende Druckspannungen sich auf die Dauerfestigkeit günstig auswirken. Bei vielen Oberflä chenbehandlungsverfahren, z . beLm Einsatzhärten, Nitrieren, Flammhärten von Stahlproben treten solche Druckeigenspannungen auf, wenn auch das primäre Ziel dieser Behandlungsverfahren eine verschleiß festere Oberflächenschicht ist. Es sind bisher aber keine Verfahren bekanntgeworden, welche das gezielte Einbringen von Eigenspannungen in die Oberflächenschichten von metallischen Bauteilen ermöglichen. Vielmehr wird stets die Auswirkung der bei einer Bearbeitung mehr oder weniger unfreiwillig entstehenden Eigenspannungen diskutiert.
  • Meist kann dann eine Trennung der Auswirkung der Eigenspannungen von anderen Einflußfaktoren, wie Kaltvesfestigung, Härtegefüge und Mischkristallverfestigung nicht vorgenommen werden.
  • Erfindungsgemäß ist aber erkannt worden, daß Druckeigenspannungen in die Oberfläche eines Bauteiles gezielt eingebracht werden können, wenn das Bauteil während der Oberflächen-Behandlung, d.h. im Fall einer HTMB oder einer NTMB während der Erhitzungsphase und während der erfolgenden mechanischen Oberflächenbearbeitung durch Glatt- bzw.
  • Festwalzen bzw. Kugelstrahlen bis zum Zeitpunkt erfolgter Abschreckung insgesamt einer mechanischen Zugbeanspruchung ausgesetzt werden, die bis zur Streckgrenze des Materiales im nicht erhitzten Restguerschnitt. reicht.
  • Auf diese Weise wird erreicht, daß während der Erhitzungsphase die in den Oberflächen schichten vorliegende Lastspannung abgebaut wird, da der erhitzte Werkstoff dort die Fließspannung null aufweist. Während der thermomechanischen Behandlung entstehen dann in den Oberflächenschichten verfahrensbedingt Eigenspannungen, die von solchen entgegensetzten Vorzeichens in den Kernbereichen der Probe kompensiert werden. Bei dann erfolgender Probenentlastung entstehen dann in den Oberflächenschichten zusätzliche Druckeigen-spannungen mit einem Betrag, welcher sich aus der zuvor angelegten Zugspannung 6'z und den Querscnittsanteilen von gehärteter Oberflächenschicht FM und kalter Kernschicht FK nach der Beziehung ergibt. Der am Ende vorliegende Eigenspannungszustand setzt sich also zusammen aus bearbeitungsbedingten Eigenspannungen und solchen, die durch Absetzen einer äußeren Belastung entstanden sind.
  • Zur thermomechanischen Oberflächenbehandlung einer zylindrischen Rundprobe muß diese um ihre eigene Achse rotieren, um eine über den Umfang gleichmäßige Bearbeitungsintensität zu erzielen. Eine Zugbeanspruchung kann dann über drehbar gelagerte Einspannköpfe erfolgen.
  • Es ist ebenfalls Gegenstand dieser Erfindung, daß eine derartige Erzeugung von Druckeigenspannungen in Bauteil * Oberflächenbearbeitungsverfahren angewendet werden kann.
  • Wird z.B. eine zylindrische Versuchsprobe in der geschilderten Weise während des Induktivhärtens vorgespannt und die Entlastung erst nach vollständiger Abkühlung der Oberflächenschichten vorgenommen, dann entstehen zusätzlich zu den verfahrensbedingten (durch Induktivhärten bedingten) Eigen spannungen solche durch das Entlasten entstehende Eigenspannungen. Denn in erhitztem Zustand während des Härtens kann die Probenoberfläche keine Zugspannungen aufnehmen. Ihre Tragfähigkeit entwickeln die Oberflächenschichten erst wieder nach dem Abschrecken mittels der Wasserdusche, so daß nach Entlastung in der Probenoberfläche zusätzliche Druckeigenspannungen entstehen.
  • In ähnliher Weise können die während einer Kugelstrahlbehandlung oder während eines Festwalzens von Bauteilen entstehenden Druckeigenspannungen in den Oberflächenschichten zusätzlich verstärkt werden. Dies geschieht in der Weise, daß das Bauteil zunächst einer Zugbeanspruchung bis in die Nähe der Streckgrenze ausgesetzt wird. Unter Zugbeanspruchung erfolgt dann die Oberflächenbearbeitung durch Kugelstrahlen oder Festwalzen.
  • Hierbei werden durch plastische Verformungsvorgänge in den Oberflächenschichten die Lastspannungen ab- und verfahrensbedingt Druckeigenspannungen aufgebaut. Die anschließend erfolgende Entlastung des Bauteiles von äußeren Kräften führt dann zu zusätzlichen Druckeigenspannungen in den Oberflächenschichten.
  • * oberflächen bei einer Reihe von s6nstigen...
  • Es ist weiterer Gegenstand dieser Erfindung, daß das Aufbringen einer Zugspannung nicht über den gesamten Probenquerschnitt zu erfolgen hat, sondern nur an der Stelle der Probenoberfläche erfolgt, an der die Oberflächenbearbeitung vorgenommen wird. Beim Festwalzen und Kugelstrahlen einer rotierenden zylindrischen Probe kann dies derart geschehen, daß die rotierende Probe gebogen wird (wie in einem Umlaufbiegeversuch) und zur Erzeugung von Druckeigenspannungen die Bearbeitung an der auf Zug beanspruchten Seite der Probe erfolgt. Zur Erzeugung von Zugeigenspannungen erfolgt die Bearbeitung entsprechend an der auf Druck beanspruchten Seite der Probe.
  • Im folgenden wird die Erfindung anhand der Figuren beispielsweise erläutert. Es zeigen: die Figur 1 den Verlauf einer hochtemperatur-thermomechanischen Behandlung HTMB schematisch in einem ZTU-Diagramm, die Figur 2 den Verlauf einer niedertemperatur-thermomechanischen Behandlung NTMB ebenfalls im ZTU-Diagramm, die Figur 3 und 4 eine Einrichtung zur erfindungsgemäßen thermomechanischen Behandlung eines Rotationskörpers, z.B. einer Welle, in einer Ansicht und von oben, die Figur 5 eine entsprechende Anordnung zur thermomechanischen Behandlung eines plattenförmigen Bauteils mit vorzugsweise ebener Oberfläche.
  • die Figur 6 eine der Einrichtung nach den Figuren 3 und 4 ähnliche Anordnung, mit der ein Rotationskörper während seiner thermomechanischen Behandlung einer Zugbeanspruchung in Langsrichtung ausgesetzt werden kann.
  • Zu den Figuren 1 und 2 erübrigen sich hier weitere Erläuterungen, weil die Grundlagen der HTMB und der NTMB in Verbindung mit dem ZTU-Diagramm schon oben zum Stand der Technik beschrieben wurden und dem Fachmann z.B. aus Z. Metallkunde Bd.63 (1972) H.9 S.531-541 bekannt sind.
  • In den Figuren 3 und 4 ist mit 1 eine zu behandelnde Welle bezeichnet, die durch einen nicht dargestellten Motor in Pfeilrichtung gedreht wird (n $ 1200 U/min)O Die Beheizung der oberflächennahen Zone der Welle 1 erfolgt durch eine Induktionsspule 2. Durch ein Pyrometer 3 kann die dabei erzielte Oberflächentemperatur gemessen und geregelt werden (Temperaturbereich g750 - 1000 OC). Infolge der Drehung der Welle 1 gelangt die erhitzte Oberflächenzone in den Bereich von Druckwalzen 4, die der Erhitzungszone etwa gegenüberliegend angeordnet sind und je nach dem Erhitzungsgrad der Welle 1 an diese angepreßt oder von ihr entfernt werden können. Die Walzbereiche W sind in den ZTU-Diagrammen nach den Figuren 1 und 2 durch schematische Darstellung der Walzen angedeutet.
  • Nach dem oder während des Walzens wird die verformte Oberflächen zone durch eine Wasserbrause 5 abgeschreckt (Bereich A ZTU-Diagramm der Figuren 1 und 2).
  • Die Behandlung von ebenen Oberflächen oder plattenförmigen Bauteilen erfolgt sinngemäß entsprechend den vorstehenden Angaben zu den Figuren 3 und 4. Gemäß der Figur 5 wird das zu behandelnde Bauteil 6 in Pfeilrichtung unter der Behandlungseinrichtung durchgeschoben.
  • Die Oberflächenzone wird zunächst durch die Induktionsspule 10 erhitzt, wobei die Oberflächentemperatur mittels eines Pyrometers 11 gemessen und mit der Vorschubgeschwindigkeit geregelt wird. Nach Erreichen der erforderlichen Temperatur wird die Oberflächenzone durch einen Kugelstrahler 8 mit Kugelfang 9 mechanisch verfestigt.
  • Die Abkühlung erfolgt erfo-derlichenfalls mit der Wasserbrause 7. Bei lufthärtenden Stählen kann sie unterbleiben. Wie vorabgeschildert kann auch das Strahlmittel selbst als Kühlmedium wirken.
  • Die Figur 6 zeigt eine Anordnung, mittels der die beschriebene thermomechanische Oberflächenbehandlung (HTMB oder NTMB) zur Erzeugung eines die Dauerfestigkeit eines Bauteiles erhöhenden Druckeigenspannungszustandes herangezogen wird.
  • Die Einrichtung besteht zunächst aus den gleichen Teilen wie sie in den Figuren 3 und 4 beschrieben sind. Die rotierende Welle ist hier mit 12, die Induktionsspule mit 13 und die Druckwalze mit 16 bezeichnet. Die weiteren in den Figuren 3 und 4 dargestellten Teile (Pyrometer und Wasserdusche) sind in der Figur 6 zur Vereinfachung weggelassen. Zusätzlich weist die Welle 12 in der Figur 6 an einem Ende einen auf ihr drehbaren Spannkopf 15 auf, durch den eine Zugkraft zur Erzeugung einer Zugbeanspruchung 14 in Längsrichtung auf die Welle 12 übertragen werden kann.
  • Diese Zulgabeanspruchung wird während der thermomechanischen Behandlung bis zum Zeitpunkt nach erfolgtem Abschrecken auf die Welle oder einen anderen an ihrer Stelle eingespannten Bauteil ausgeübt. Nach Entlasten der Welle 12 von der Zugbeanspruchung werden in der thermomechanisch behandelten Oberflächenzone Druckspannungen erzeugt, die eine Erhöhung der Festigkeit und der Dauerfestigkeit bewirken.
  • Die Erzeugung eines die Dauerfestigkeit eines Bauteiles erhöhenden Druckeigenspannungszustandes durch eine thermomechanische Behandlung (HTMB oder NTMB) in einer Einrichtung gemäß der Figur 6 verläuft folgendermaßen: Nach Austonitisierung des Oberflächenbereiches der rotierenden Probe, z.B. der Welle 12, durch Aufheizen mittels der Induktionsspule 13, wird die Zugbeanspruchung 14 über den auf der Welle drehbar gelagerten Spannkopf 15 auf die Welle 12 aufgebracht. Diese Zugbelastung bleibt aufurechte-halten, solange die Wellenoberfläche erhitzt, durch die Druckwalze 16 mechanisch verformt und schließlich mittels der Wasserbrause abgeschreckt wird. Erst nach völliger Abkühlung wird die Welle 12 oder sonstige Probe von der Zugspannung entlastet. Hierdurch wird in dem Oberflächenbereich der Welle eine in axialer Richtung wirkende Druckeigenspannung erzeugt.
  • In entsprechender Weise können auch Zugeinspannungen in Oberflächennähe erzeugt werden, indem auf das Bauteil während der thermomechanischen Behandlung eine Druckbeanspruchung aufgebracht wird, die so groß ist, daß nach ihrem Wegfall in der Oberflächen zone des Bauteils eine Zugeigenspannung verbleibt.
  • Die vorstehend geschilderte Erzeugung von Druckeigenspannungen in Bauteiloberflächen kann auch in Verbindung mit einigen anderen Verfahren zum Oberflächenbehandlung angewendet werden. Wird z.B.
  • in der Einrichtung nach Figur 6 auf den Einsatz der Rolle 16 verzichtet, so ergibt sich bei sonst gleichem Verfahrensablauf nur eine Induktionshärtung.
  • In plastisch erhitztem Zustand kann die Oberfläche des Bauteils, z.B.. der Welle 129 keine Zugspannung aufnehmen, durch die Zugbeanspruchung 14 werden somit nur in dem nicht erhitzten Kern der Welle 12 Zugspannungen aufgebaut. Ihre Tragfähigkeit entwickeln die Oberflächenschichten erst nach dem Abschrecken mittels der Wasserbrause. Wenn die Welle dann von der äußeren Zugbeanspruchung entlastet wird, entstehen in der Oberflächenzone die erwünschten Druckeigenspannungen.
  • Es ist aber auch möglich, auf den Einsatz der Induktionsheizspule 13 zu verzichten. Dann erfolgt eine mechanische Oberflächenverfestigung der Welle 12 durch die Walze 16 unter der Zugbelastung 14. Dabei werden die von außen entgegengebrachten Zugspannungen in der gewalzten Oberflächenzone durch plastische Verformung abgebaut, wobei durch die plastische Verformung gleichzeitig eine mechanische Verfestigung dieser Zone stattfindet. Nach Beendigung des Walzvorganges wird die Welle 12 von der Zugbeanspruchung 14 entlastet wodurch sich in dem zuvor verfestigten Oberflächenbereich Druckeigenspannungen ausbilden. Die Walze 16 kann dabei auch durch eine Einrichtung zum Kugelstrahlen ersetzt werden. In diesem Falle werden die gewöhnlich beim Kugelstrahlen in der bestrahlten Oberfläche entstehenden Druckeigenspannungen durch die während des Strahlprozesses von außen aufgebrachte Zugbeanspruchung noch verstärkt.
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Claims (9)

  1. PATENTANSPRÜCHE 1. Verfahren zum Verbessern der Festigkeitseigenschaften des oberflächennahen Bereiches von Werkstücken, insbesondere aus Stahl, durch Erhitzen und schnelles Abkühlen, dadurch gekenns zeichnet, daß im Sinne einer örtlichen thermomechanischen Behandlung nur dieser oberflächenu nahe Bereich auf eine hohe Temperatur oberhalb des Umwandlungspunktes im ZTU-Diagramm, zoBo oberhalb A3 bei Stählen, erhitzt und dabei mechanisch verformt und während oder nach der Verformung abgekühlt oder abgeschreckt wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine solche Wahl der Verfahrensparameter (Verformungsgrad und Temperaturverlauf), daß in dem bezüglich seiner Festigkeitseigenschaften zu verbessernden oberflächennahen Bereich eine hochtemperatur-thermomechanische-Behandlung HTMB bewirkt wird (Figur 1).
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine solche Wahl der Verfahrensparameter, daß eine niedertemperatur-thermomechanische Behandlung NTMB bewirkt wird (Figur 2).
  4. 4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, gekennzeichnet durch eine solche Führung des Erhitzungsvorganges der Werkstückoberfläche, daß nur ein geringer Tiefenbereich von der Erhitzung erfaßt wird
  5. 5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Erhitzung elektrisch durch Induktion erfolgt.
  6. 6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Verformen der oberflächennahen Bereiche durch Walzen, Hämmern oder KugeSstrahlen erfolgt.
  7. 7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der oberflächennahe Bereich durch den Kontakt mit dem kalten Verformungswerkzeug abgekühlt wird.
  8. 8. Verfahren nach Anspruch 1 bis 7 zum Behandeln von rotationssymmetrischen Körpern, insbesondere von Wellen, Rohren oder Ringen, dadurch gekennzeichnet, daß das Erhitzen, Verformen und Abkühlen der oberflächennahen Bereiche in festen Zonen rund um den rotierenden Körper erfolgt.
  9. 9. Verfahren nach Anspruch 1 bis 8, dadurch gekenn -zeichnet, daß das Werkstück während der thermomechanischen Behandlung der oberflächennahen Bereiche bis nach der Abkühlung insgesamt einer Zug- oder Biegebeanspruchung unterworfen wird.
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