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Bezeichnung: Wendevorrichtung für eine raffbare Lamellen-
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Jalous ie
Beschreibung Die Erfindung betrifft eine
Wendevorrichtung für eine raffbare Lamellen-Jalousie, bei welcher die oberen Enden
der beiden Holme einer jeden Lamellen-Tragleiter an einem sich um eine Wickeltrommel
für ein Lamellenaufzugsband erstreckenden Tragorgan befestigt ist, das bei der Drehung
einer die Wickeltrommel drehfest durchsetzenden Wende- und Wickelwelle von der Wickeltrommel
unter dem Zug der von den Lamellen belasteten Tragleiterholme bis zum Abfangen des
Zugs des sich senkenden Holms an je einem ortsfesten Anschlag kraftschlüssig mitnehmbar
ist.
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Wendevorrichtungen dieser Art sind in verschiedenen Ausführungen bekannt.
Bei einer ersten solchen Ausführung (DE-AS 1 683 oo7) weist die Wickeltrommel, die
drehfest mit der Wende- und Wickelwelle verbunden ist, seitlich neben dem eigentlichen
Wickelbereich einen zylindrischen Teil auf, dessen Umfang lose von einer Schlingfeder
umspannt ist.
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Diese hat an jedem ihrer beiden einander überlappenden Enden Befestigungsösen,
in die jeweils ein Traqleiterholm mit seinem oberen Ende eingehängt ist. Es hängt
somit das gesamte Gewicht des Lamellenbehangs an den beiden Enden der Schlingfeder,
wodurch zwischen der Schlingfeder und der Wickeltrommel eine reibschlüssige drehfeste
Verbindung hergestellt wird. Wenn nun die Welle verdreht wird, wird hierdurch auch
die reibschlüssig mit der Wickeltrommel verbundene Schlingfeder verdreht, und zwar
so lange, bis die in Drehrichtung vorauseilende Öse der Schlingfeder, an welcher
der sich senkende Tragleiterholm befestigt ist, an einem ortsfesten Anschlag im
Gehäuse der Wendevorrichtung abgefangen wird.
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Dies hat zur Folge, daß die Schlingfeder etwas aufgedreht und die
vorher zwischen der Wickeltrommel und der Schlingfeder vorhandene reibschlüssige
Verbindung weitgehend aufgehoben wird. Dieser Vorgang wiederholt sich in der anderen
Drehrichtung der Welle, wo am Ende der Drehbewegung ein
weiterer
ortsfester Anschlag die andere Öse abfängt.
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Die vorbeschriebene bekannte Wendevorrichtung zeigt den Nachteil auf,
daß bei überschweren Jalousien die Schlingfeder durch Anfahren an den einen oder
anderen Anschlag derart aufgezogen bzw. aufgedreht wird, daß sie nicht mehr in ihre
ursprüngliche Lage, in der sie die reibschlüssige Verbindung mit der Wickeltrommel
herstellen soll, zurückzufedern vermag.
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Eine einwandfreie Funktion des Wendevorqanqs der Lamellen ist demgemäß
nicht gewährleistet.
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Bei einer anderen bekannten Wendevorrichtung der eingangs genannten
Art (DE-PS 74 26 173) sind die Tragorqane von je zwei auf einer Wickeltrommel begrenzt
axial verschieblich und gegeneinander verdrehbaren Tragtrommeln gebildet, an denen
je ein Tragleiterholm gegenüberliegend zum anderen Traqleiterholm befestigt ist,
und die beiden Traqtrommeln bilden zusammen mit ihrer Wickeltrommel eine Konuskupplunq,
die durch Umsetzung des an den Tragtrommeln wirkenden Zugsder Tragleiterholme in
einem zwischen den Traqtrommeln wirkende Axialkraft bis zum Abfangen der Drehbewegung
der vorauseilenden Tragtrommel an einem ortsfesten Anschlag einrückbar ist.
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Mit dieser bekannten Wendevorrichtung werden zwar die Nachteile der
zuerst erwähnten vorbekannten Wendevorrichtung vermieden; der konstruktive Aufwand
ist jedoch verhältnismäßig hoch, und die einwandfreie Funktion der Konuskupplung
ist stark von den verwendeten Materialien abhängig und setzt eine sehr genaue Fertigung
voraus, die die Herstellung weiter verteuert und den Einsatz von Kunststoffen beschränkt.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Wendevorrichtung der eingangs genannten
Art so auszugestalten, daß sie bei einfachem Aufbau aus möglichst wenig Einzelteilen
und der Möglichkeit, diese spanlos aus Kunststoff zu fertigen, auch über lange Zeiträume
und unabhängig von der Belastung durch den Behang
einwandfrei arbeitet.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß das Tragorgan
von einem mit Keilquerschnitt ausgebildeten Ringsegment gebildet ist, das in einer
am Umfang der Wickeltrommel angeordneten Keilnut aufgenommen ist, wobei die Anschläge
in die Keilnut ragen und so ausgebildet sind, daß sie das jeweils auftreffende Ende
des Ringsegments aus der Keilnut ausheben.
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Bei der Erfindung wird also der Kraftschluß zwischen dem Tragorgan
und der Wickeltrommel durch eine Verkeilung des Ringsegments in der Keilnut zuwege
gebracht, die bei geeigneter Auswahl des Keilwinkels auch schon bei geringstem Gewicht
des Lamellenbehangs eine sichere Mitnahme der von den Ringsegmenten gebildeten Tragorgane
bei der Drehung der Wickeltrommel gewährleistet, während andererseits auch bei schweren
Lamellenbehängen ein einwandfreies Lösen des Kraftschlusses durch das Auflaufen
der Segmentenden gegen die Anschläge erfolgt. Hierzu sollte der Keilwinkel in vorteilhafter
Ausgestaltung der Erfindung so bemessen sein, daß Selbsthemmung des Ringsegments
in der Keilnut gegeben ist.
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Nach einem anderen Merkmal zur vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung
ist die Umfangserstreckung des Ringsegments größer als 900 und kleiner als 1800.
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Das Lösen des Kraftschlusses wird in weiterer vorteilhafter Ausgestaltung
der Erfindung dadurch begünstigt, daß die Holme einer jeden Tragleiter lose über
den Außenumfang des zugehörigen Ringsegments geführt und an dem Ringsegment zwischen
dessen Umfangsenden festgelegt sind. Diese Ausbildung sichert auch bei verhältnismäßig
kurzen Segmentlängen, wie sie zur Erzielung eines möglichst großen Schwenkwinkels
der Lamellen notwendig sind, daß sich die Verkeilung der Ringsegmente in den Keilnuten
der Winkeltrommel vorzeitig löst.
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Ferner ist es zur einwandfreien Aufhebung des Kraftschlusses beim
Erreichen der Anschläge zweckmäßig, das Ringsegment außenseitig mit Umfangsnuten
zur Führung der Tragleiterholme zu versehen, so daß diese nicht in Berührung mit
den Nutflanken der Wickeltrommel gelangen können.
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Nach einem weiteren Ausgestaltungsmerkmal der Erfindung sind die Holme
einer jeden Tragleiter durch ein Verbindungsmittel wie eine Klemme oder Plombe miteinander
verbunden, welches formschlüssig in eine Aufnahme am Außenumfang des zugehörigen
Ringsegments eingreift. Diese Ausgestaltung erleichtert den Zusammenbau und die
eventuelle Reparatur der Jalousie. Um dennoch ein selbsttätiges Lösen des Verbindungsmittels
aus der Aufnahme vor allem in den Anschlagstellungen der Ringseqmente zu verhindern,
in denen jeweils der eine Traqleiterholm entlastet ist, ist in noch weiterer Ausgestaltung
der Erfindung eine jede Wickeltrommel in an sich bekannter Weise von einem Gehäuse
umschlossen, das mit seiner Innenseite derart an die Wickeltrommel angepaßt ist,
daß das Verbindungsmittel wenigstens in der Anschlagstellung des Ringsegments in
dessen Aufnahme gesichert ist.
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Ein Ausführungsbeispiel wird im folgenden anhand der Zeichnung näher
erläutert. Es zeigen: Fig. 1: Querschnitt durch die Wendevorrichtung nach Linie
I - I in Fig. 2, Fig. 2: eine Draufsicht auf die Wendevorrichtung bei abgenommenem
Gehäusedeckel und Fig. 3-: einen Längsschnitt gemäß Linie III - III in Fig. 2.
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Wie aus der Zeichnung ersichtlich, ist in einem im Querschnitt U-förmigen
Gehäuse 1 eine Wickeltrommel 2 gelagert, die zu diesem Zweck an ihren beiden Enden
Ringschultern 3,4 aufweist.
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Die Wickeltrommel 2 lagert ihrerseits eine Wende- und Wickelwelle
5, die über eine Keil-Nut-Verbindung drehfest mit der Wickeltrommel 2 verbunden
ist.
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Die Wickeltrommel 2 weist, wie aus den Figuren 2 und 3 ersichtlich,
zwei einstückig angeformte, im Abstand zueinander vorgesehene Flansche 6, 7 auf,
zwischen denen auf der Wickeltrommel 2 ein Lamellen-Aufzugsband 8 befestigt ist.
Durch dieses werden die jeweils zwischen zwei Travleiterholmen 9, 1o in der üblichen
Weise befestigten Lamellen 11 hochgezogen bzw. herabgelassen, wenn die Welle 5 -
und somit auch die Wickeltrommel 2 - verdreht wird.
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Seitlich neben dem Flansch 6 trägt die Wickeltrommel 2 zwei wesentlich
kräftiger als die Flansche 6,7 ausgebildete Flansche 12, 13, deren gegeneinander
gerichtete Seiten leicht konisch ausgebildet sind und eine ringförmige Keilnut 14
einschließen, in welche ein Ringsegment 15 eingesetzt ist, dessen Querschnitt dem
Keilprofil der Nut 14 angepaßt ist.
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Das Ringsegment 15 enthält seinerseits auf seiner Außenseite eine
Umfangsnut 16, die sich vorzugsweise in der Umfangsmitte des Ringsegments 15 bei
17 erweitert und darin eine Klemme oder Plombe 18 aufnimmt, die die oberen Enden
der durch die Umfangsnut geführten Tragleiterholme 9,10 miteinander verbindet.
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Am Boden des Gehäuses 1 befindet sich ferner ein in die Keilnut 14
ragendes Anschlagglied 19, das in einem Stück mit dem Gehäuse 1 ausgebildet sein
kann. Das Anschlagglied 19 trägt beiderseits Anschlaqflächen 20, 21, die mit den
Endflächen 22 bzw. 23 des Ringsegments 15 zusammenwirken.
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Dadurch daß - wie Fig. 1 zeigt, die Endflächen 22, 23 des Ringsegments
15 zur Radialrichtung der Wickeltrommel 2 geneigt verlaufen, während die Anschlagflächen
20, 21 parallel zur senkrechten Mittelachse gerichtet sind, wird erreicht, daß das
Ringsegment 15 beim Auftreffen einer seiner beiden Endflächen 22, 23 aus der Keilnut
14 ausgehoben und damit der Kraftschluß zwischen dem Ringsegment 15 und den die
Keilnut 14 zwischen sich einschließenden Flanschen 12, 13 gelöst wird.
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Die Wickeltrommel 2 kann daraufhin ungehindert zum Hochziehen oder
Herablassen der Lamellen 11 des Jalousie-Behangs weitergedreht werden Wenn sich
hingegen das Ringsegment 15 außer Berührung mit einer der beiden Anschlagflächen
Xo, 21 befindet, sorgt der Zug der Tragleiterholme 9, 1o für einen sicheren Eingriff
der Keilverbindung zwischen dem Ringsegment 15 und den beiderseitigen Flanschen
12, 13 der Wickeltrommel 2, so daß die Lamellen 11 der Jalousie beim Anziehen oder
Nachgeben des Lamellen-Aufzugbandes 8 in der gewünschten Weise verstellt werden.
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Es leuchtet ein, daß der Winkel, um welchen die Lamellen der Jalousie
mit Hilfe der vorbeschriebenen Wendeeinrichtung verstellt werden können, sowohl
durch eine Änderung der Ringsegmente 15 als auch des Abstandes der Anschlagflächen
20, 21 verändert werden können.
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Das Gehäuse 1 wird nach dem Einbau der Wickeltrommel 2 durch einen
nicht gezeigten Deckel verschlossen, der von der Bördelung 24 des die gesamte Trageinrichtung
der Jalousie aufnehmenden Oberkastens 25 in Stellung gehalten wird.