DE3006861A1 - Verfahren zum befeuchten und anschliessenden trocknen feinkoernigen guts - Google Patents
Verfahren zum befeuchten und anschliessenden trocknen feinkoernigen gutsInfo
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Description
Glawe, DeIfs, Moll & Partner - ρ 9556/80 - Seite
Beschreibung
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren gemäß Oberbegriff
des Anspruchs 1, das aus der DE-OS 26 02 454 bekannt ist. Bei dem bekannten Verfahren wird das Gut
zusammen mit einem heißen Luftstrom von oben in einen Sprühmischer eingegeben, im freien Fall besprüht und,
nachdem es während einer Übergangszeit eine Ruhezone durchlaufen hat, von dem im unteren Teil des Sprühmischers
vorgesehenen Wirbelbett aufgefangen, das ebenfalls mit heißem Gas betrieben wird. Da nicht nur das Medium des
Wirbelbetts sondern auch das in den oberen Teil des Sprühmischers mit dem Gut eintretende Gas heiß ist,
beginnt die Trocknung der Benetzungsflüssigkeit bereits im oberen Teil des Sprühmischers unmittelbar bei und
nach dem Benetzen des Guts. Das oben in den Sprühmischer eingeführte Gas nimmt in der Sprüh- und Ruhezone Flüssigkeit
auf, wodurch der Partialdruck des Flüssigkeitsdampfes in dem Gas erhöht wird. Dadurch daß es mit hoher Temperatur
zugeführt wird, ist dieser Partialdruck jedoch nicht so hoch, daß dadurch die Trocknungsgeschwindigkeit während der
Übergangszeit maßgeblich beeinflußt würde.
Hingegen beruht die Erfindung auf der Erkenntnis, daß es
vorteilhaft ist, die Trocknungsgeschwindigkeit in der Übergangszeit stark herabzusetzen oder sogar die Trocknung
.in diesem Bereich zu unterbinden, damit die Flüssigkeit um so besser in die Poren des benetzten Guts einziehen kann
und dieses gleichmäßiger durchnetzt bzw. damit die langer an der Oberfläche des Guts vorhandene Flüssigkeit den
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Glawe, DeIfs, Moll & Partner - ρ 9556/80 - Seite 3
Agglomerationsvorgang erleichtert. Um dies zu erreichen, besteht die Lehre der Erfindung darin, das Gut nach dem
Benetzen mit der Flüssigkeit während der Übergangszeit in einer Atmosphäre hohen Partialdrucks des Flüssigkeitsdampfes zu belassen. In der Praxis erreicht man dies dadurch,
daß am Kopf des Sprühmischers tief temperiertes Gas und/oder Gas mit hohem Partialdruck des Benetzungsflüssigkeitsdampfes
eingegeben wird und/oder daß das Gas im Sprühbereich oder davor mit verdampfter Benetzungsflüssigkeit
zur Erhöhung von deren Partialdruck angereichert wird.
Unter einem hohen Pafctialdruck ist ein solcher zu verstehen,
der nahe dem Sättigungsdruck der verdampften Flüssigkeit liegt. Die Erfindung läßt sich daher auch so ausdrücken,
daß in der betrachteten Zone das Gas eine bei etwa 100 % liegende relative Feuchte bezüglich der Benet
Zungsflüssigkeit haben soll;
Zweckmäßigerweise herrscht eine solche Atmosphäre mit nahe bei 100 % liegender relativer Feuchte nicht erst in
der an die Benetzungszone anschließende Ubergangszone
sondern bereits in der Benetzungszone selbst, damit die Zeit, während welcher die Benet Zungsflüssigkeit ungetrocknet
bleibt, möglichst lang ist bzw. damit die Höhe des Sprühmischers durch entsprechende Kürzung der an die
Benetzungszone anschließenden Übergangszone entsprechend verringert werden kann.
Um ein Abschrecken des Guts durch plötzlichen übergang
aus der gesättigten Atmosphäre der Ubergangszone in die trocknende Atmosphäre der Wirbelschicht zu vermeiden,
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Glawe, DeIfs, Moll & Partner - ρ 9556/80 - Seite 4 -
kann es zweckmäßig sein, eine Zwischenzone einzuschalten, in welcher der Partialdruck des Benetzungsflüssigkeitsdampfes
allmählich abnimmt.
Die Erfindung wird im folgenden näher unter Bezugnahme auf die Zeichnung erläutert, die eine schematische Schnittdarstellung
durch eine zur Ausübung des Verfahrens geeignete Vorrichtung in einer Figur vzeigt.
Dargestellt ist ein Sprühmischer mit einem im wesentlichen zylindrischen Behälter 1 mit vertikaler Achse, der sich
unten bei 2 zu einem engeren Bodenteil 3 verengt. Der Bodenteil wird unten durch einen Lochboden 4 abgeschlossen,
dessen Unterraum 5 bei 6 ein Wirbelmedium zuführbar ist, welches oberhalb des Lochbodens 4 eine Wirbelschicht 7
bildet, aus welcher das Gut bei 8 abgezogen werden kann. In den geschlossenen Kopf des Behälters ist das Gut durch
ein Rohr 9 einführbar, welches innerhalb des Behälters 1 in einer Vorrichtung 10 endet, die das Gut in der Art des
bei 11 angedeuteten Schleiers in gewünschter Weise zu
verteilen vermag. Die Vorrichtung 10 wird von einem Lochblech 12 umgeben, durch das ein bei 13 zugeführtes Gas
im Sinne des Pfeils 14 in den Behälter hindurchtritt. Im Behälter sind Düsen 15 vorgesehen, die Sprühstrahlen auf
den Gutschleier 11 richten. Innerhalb des Behälters 1
ist durch eine zylindrische Wand 16 ein Raum 17 eingeschlossen,
in welchem die Vorrichtungen 10 und 12 münden, der die Sprühdüsen 15 aufnimmt und unterhalb der Sprühdüsen
und der Vorrichtung 10 für den Schleier 11 eine gewisse Fallstrecke umfaßt. Zwischen der Wand des Behälters
und dem Mantel 16 befindet sich ein Ringraum 18, aus
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Glawe, DeIfs, Moll & Partner - ρ 9556/80 - Seite 5 -
dem bei 19 das Gas abgeführt werden kann, das in den
Behälter bei 6 bzw. 13 eintritt.
Innerhalb des Behälters lassen sich verschiedene Behandlungszonen unterscheiden. Die Sprüh- oder Benetzungszone wird
etwa durch die Klammer 20 abgegrenzt. Es schließt sich eine Übergangs- oder Ruhezone 21 an. Diese geht in die
Zwischenzone 22 über, bevor die Zone 23 des Wirbelbetts erreicht wird. Die Zonen 20, 21 und 22 lassen sich nicht
genau gegeneinander abgrenzen. Dies ist auch nicht erforderlich, weil es gemäß der Erfindung lediglich darauf ankommt,
daß im Anschluß an die Sprühzone 20, also in dem Bereich 21, vorzugsweise in der Sprühzone 20 selbst auch, ein Bereich
hoher relativer Feuchte gebildet ist, durch den die Trocknung der in der Sprühzone 20 auf das Gut aufgetragenen
Flüssigkeit nicht oder nur in einem so geringen Umfang stattfindet, daß das Einziehen der Flüssigkeit in das Gut bzw.
die Agglomerierung aneinander stoßender Partikel besser stattfinden kann als wenn die Trocknung der Flüssigkeit
unverzüglich nach dem Benetzen beginnen würde.
Die Vorrichtung wird in folgender Weise betrieben. Das bei 13 in den Behälter eingeführte Gas hat eine solche
Temperatur und relative Feuchte, daß die Wärme- und Stoffbilanz
im Bereich 21, zweckmäßigerweise schon im Bereich im wesentlichen Sättigung des Gases ergibt. Dies läßt sich
durch Beeinflussung verschiedenster Parameter erreichen. Zum einen kann die Menge des bei 13 eingeführten Gases so
reduziert werden, daß schon die von den Sprühstrahlen bzw. von dem im Sprühbereich befindlichen benetzten Gut an das
Gas abgegebene Flüssigkeit zu dessen Sättigung ausreicht.
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Glawe, DeIfsf Moll & Partner - ρ 9556/80 - Seite 6 -
Die Reduzierung der zugeführten Gasmenge kann bis auf Null erfolgen, d.h. daß in manchen Fällen auf die Gaszufuhreinrichtungen
12, 13 gänzlich verzichtet werden kann. Es stellt sich dann in dem Raum 17 aufgrund der Bewegung des
Gutsc hLeiers 11 eine Gaszirkulation ein, die mit den
Pfeilen 24, 25 angedeutet ist und durch die ständig feuchtes Gas aus dem Bereich der 'Gutbewegung in den Sprühbereich
gelangt. Diese Zirkulation stellt sich selbstverständlich auch dann ein, wenn durch die Vorrichtung 12 geringe
Gasmengen eingeführt werden und überlagert sich dann mit dem zugeführten Gas. - Das bei 13 zugeführte Gas kann von
vornherein mit verhältnismäßig hoher relativer Feuchte beladen sein, indem es beispielsweise vom Gasauslaß 19
rezirkuliert wird. Sollte das bei 19 austretende Gas zu trocken sein, kann es zwischengekühlt werden, wodurch bei
gleichbleibendem Flüssxgkeitsgehalt die relative Feuchte steigt. - Eine Rolle spielt ferner die Temperatur des
bei 9 zugeführten Guts. Ist es im Verhältnis zu dem bei
zugeführten Gas kühl, so wird sich das Gas im Wärmeaustausch mit dem Gut abkühlen und dadurch seine relative
Feuchte steigen. - Die durch die Düsen 15 eingesprühte Flüssigkeit kann auf erhöhte Temperatur gebracht werden,
um dadurch im Sprühbereich rascher zu verdampfen und die
relative Feuchte des Gases anzuheben. Diese Verdampfung steht nicht im Widerspruch zum Erfindungsgedanken, weil
es nach der Erfindung nur darauf ankommt, daß die Flüssigkeit möglichst lange ungetrocknet auf den Gutpartikeln veribleibt,
während eine etwaige Trocknung von den Düsenstrahlen oder beim Benetzen des Guts keine Rolle spielt, vorausgesetzt,
daß die Flüssigkeit in solcher Menge bzw. solcher
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Verdünnung eingespritzt wird, daß auch nach der Flüssigkeitsverdampfung im unmittelbaren Sprühbereich
noch eine ausreichende Flüssigkeitsmenge mit ausreichender Viskosität auf den Partikeln in der Übergangszeit verbleibt.
- Schließlich kann auch durch besondere Gasbefeuchtung smittel innerhalb des Behälters die relative
Feuchte des Gases in oder vor der Sprühzone erhöht werden, nämlich beispielsweise durch die Einführung von Dampf der
Benetzungsflüssigkeit.
Im Raum 22 findet man sowohl feuchtes Gas aus dem Raum 17 als auch trockenes oder weniger feuchtes Gas aus der Zone
In dieser Zwischenzone wird daher die relative Feuchte von der Unterkante des Mantels 16 bis zur Wirbelschicht 7
allmählich zunehmen. Die bei 6 eingeführte trockene Atmosphäre trifft daher nicht schlagartig auf das Gut sondern
mit einer gewissen Verzögerung. Die Überschußatmosphäre aus dem Raum 17 und aus dem Bereich 22 wird im Sinne der
Pfeile 26, 27 dem Ringraum., 18 und schließlich der Auslaßöffnung 19 zugeführt. Das getrocknete Gut wird aus
der Wirbelschicht 7 bei 8 abgezogen.
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Leerseite
Claims (2)
- Patentan sprüche1J Verfahren zum Befeuchten und anschließenden Trocknen feinkörnigen Guts unter Verwendung eines Sprühmischers oder dergleichen, in welchem das Gut im Zustand freien Schwebens mit einer Flüssigkeit benetzt und nach einer Obergangszeit in einer mit Trocknungsmedium geringen Partialdrucks des Flüssigkeitsdampfes betriebenen Wirbelschicht aufgefangen wird, dadurch gekennzeichnet, daß das Gut während der Überganszeit in einer Atmosphäre hohen Partialdrucks des Flüssigkeitsdampfes belassen wird.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man das Gut aus der Atmosphäre hohen Partialdrucks durch eine Zwischenzone fallenden Partialdrucks in den Bereich des Trockenmediums mit niedrigem Partialdruck des Flüssigkeitsdampfes gelangen läßt.130036/0228
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