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Offenendspinnvorrichtung
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Die Erfindung betrifft eine Offenendspinnvorrichtung mit einem in
einer Unterdruckkammer angebrachten Spinnrotor, dessen durch eine Öffnung in der
Unterdruckkammer hindurchgehende Nabe mittels einer Welle und einer Lagerbuchse
in einem Verlängerungsstück der Unterdruckkammer federnd gelagert ist.
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Bei einer üblichen Offenendspinnvorrichtung ist der Spinnrotor mittels
seiner Nabe auf einer Welle befestigt. Die Welle ist in einer ortsfest in einem
Verlängerungsstück der Kammer angeordneten Lagerbuchse gelagert. Im Bereich, wo
die Nabe des Spinnrotors durch eine Öffnung in der Kammerwand ins Verlängerungsstück
hindurchgeht, ist die Nabe mit einer Labyrinthdichtung versehen. Diese gewährleistet
- bei einem minimalen Spielraum zwischen der Nabe und der erwähnten Öffnung -die
Abtrennung
der Räume mit unterschiedlichen Druckverhältnissen von der äußeren Atmosphäre. Auf
diese Art und Weise wird insbesondere die Störung der in dem den Spinnrotor lagernden
Raum bestehenden Druckverhältnisse vermieden und Luftströmung über die Lagerbuchse
in diesen Raum verhindert.
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Durch die Entwicklung der Lagerkonstruktion von Lagerbuchsen im Verlängerungsstück
der Kammer wurde eine Lagerung der Spinnrotorlagerbuchse in einem federnden, dynamische
Stöße dämpfenden und einen Ausschlag der Spinnrotorwelle ermöglichenden Gehäuse
erzielt.
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Wegen einer solchen federnden Lagerung der Lagerbuchse muß jedoch
der Spielraum zwischen der Spinnrotornabe und der Öffnung in der Kammerwand vergrößert
werden.
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Die Vergrößerung des Spielraums zwischen der Labyrinthdichtung auf
der Spinnrotornabe und der öffnung in der Kammerwand hat eine Störung der Funktion
von Labyrinthdichtung zur Folge, welche darin besteht, daß falsche Luft von der
äußeren Atmosphäre in den Lagerraum des Spinnrotors und zwar einerseits über Entlüfungslöcher
bei der Nabe im Verlängerungsstück der Kammer und andererseits unmittelbar über
die Lagerbuchse eingesaugt wird. Dies hat wiederum unerwünschtes Austrocknen von
Lager fett in der Lagerbuchse und insbesondere einen negativen Einfluß auf die Druckverhältnisse
im Lagerraum des Spinnrotors zur Folge; aus diesem Raum muß dann eine viel größere
Luftmenge in einen Kanal zum Abführen der sog. Arbeitsluft abgesaugt werden. Die
über die schlecht funktionierende Labyrinthdichtung eingesaugte Luft nimmt nicht
am technologischen Garnbildeprozeß teil und verschlimmert die Energieausbeute der
Offenendspinnvorrichtung.
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Die Erfindung hat es sich zur Aufgabe gemacht, den oben angeführten
Nachteil des Standes der Technik zu eliminieren und eine Offenendspinnvorrichtung
zu schaffen, bei der Luftströmungen über die Lagerbuchse und damit ein Austrocknen
von Lagerfett verhindert wird, wobei gleichzeitig ein großes Spiel zwischen der
Nabe des Spinnrotors und der sie umgebenden Druckkammer vorgesehen werden kann.
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Zur Lösung dieser Aufgabe wird vorgeschlagen, daß im Bereich der
öffnung in der Unterdruckkammer für die Nabe des Spinnrotors sich in axialer Richtung
erstreckende Ventilationsmittel auf der Nabe des Spinnrotors angeordnet sind.
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Durch die erfindungsgemäße Anordnung kann man -trotz eines vergrößerten
Spielraums zwischen der Spinnrotornabe und der Öffnung in der Kammerwand - eine
unerwünschte Luftströmung an der Lagerbuchse und (zer Er,1-lüftungslöchern in den
Lagerraum des Spinnrotors verhindern und somit den Bedarf an eine von diesem Raum
aus technologischen Gründen während des Garnbildeprozesses abzusaugende Luftmenge
herabsetzen. Zugleich wird auch die Eindringung eventueller Verunreinigungen von
der äußeren Atmosphäre in den Lagerraum des Spinnrotors sowie in die Lagerbuchse
odgl. vermieden.
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Die Erfindung ermöglicht also eine Offenendspinnvorrichtung mit einem
in einer Unterdruckkammer angebrachten Spinnrotor, dessen durch eine Öffnung in
der Kammer hindurchgehende Nabe mittels einer Welle und einer Lagerbuchse in einem
Verlängerungsstück der Kammer federnd gelagert ist, wobei im Bereich dieser Öffnung
axial verlaufende
Ventilationsmittel, wie zB eine schraubenförmige
Nut oder eine Schraubenfeder, vorgesehen sind, wodurch eine eventuelle Luftströmung
über die Lagerbuchse der Spinnrotorwelle und ein daraus folgendes Aus trocknen von
Lagerfett vermieden werden.
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Eine bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Offenendspinnvorrichtung
wird anhand der Zeichnung näher erläutert, die eine Längsschnittansicht der Offenendspinnvorrichtung
mit einer federnd gelagerten Lagerbuchse veranschaulicht und einen vergrößerten
Spielraum zwischen der Nabe des Spinnrotors und einer zum Durchgang des Spinnrotors
bestimmten Öffnung in der Wand der den Spinnrotor lagernden Kammer zeigt.
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Die erfindungsgemäße Offenendspinnvorrichtung besteht im wesentlichen
aus einer nicht dargestellten Auflöseeinrichtung, aus einer Speiseeinrichtung zum
Befördern von aufgelösten und orientierten Fasern und aus einem Spinnrotor 1, wo
Garn gebildet wird. Der Spinnrotor 1 weist im Innern eine Sammelrinne 2 auf, die
von der einen Seite mit einer sich kegelförmig von der Sammelrinne 2 an zu einer
Stirnöffnung 4 verjüngenden Rutschfläche 3 und von der anderen Seite mit einem Boden
5 abgegrenzt ist. Im Boden 5 des Spinnrotors sind Ventilationsöffnungen 6 vorgesehen,
die in den Raum 7 einer den Spinnrotor 1 enthaltenden Unterdruckkammer 8 münden.
Der Raum 7 der Unterdruckkammer 8 ist um die Stirnöffnung 4 des Spinnrotors 1 herum
mit einem Deckel 9 abgeschlossen und steht durch eine Öffnung 10 mit einem nicht
dargestellten Kanal zum Abführen der sog. im Spinnverlauf aus den Ventilationsöffnungen
6 des Spinnrotors 1 heraustretenden Arbeitsluft in Verbindung.
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Der Spinnrotor 1 weist eine Nabe 11 auf, die durch eine Öffnung 12
der Kammer 8 hindurchgeht und mittels deren der Spinnrotor 1 auf einer Welle 13
festgehalten ist. Die Welle 13 ist in einer im Verlängerungsstück 15 der Kammer
8 federnd gelagerten Lagerbuchse 14 drehbar angeordnet.
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Im Bereich, in dem die Nabe 11 des Spinnrotors 1 durch die in der
Wand der Unterdruckkammer 8 vorgesehene öffnung 12 hindurchgeht, ist die Nabe 11
mit axial laufenden Ventilationsmitteln zB in Form von einer ein-oder mehrgängigen
Schraubennut 16 bzw. einer die Nabe 11 umgebenden Schraubenfeder odgl versehen,
wobei der Sinn der Steigung der Schraubenlinie von Ventilationsmitteln auf der Nabe
11 des Spinnrotors 1 in Richtung zum Spinnrotor 1 dem Drehsinn des letztgenannten
gleicht. Zwischen den axialen Ventilationsmitteln und der eventuell ausgefutterten
Öffnung 12 in der Wand der Kammer 8 ist ein verhältnismäßig breiter Spielraum x
vorgesehen. Das Verlängerungsstück 15 der Unterdruckkammer 8 ist in der Nähe des
Endes der Nabe 11 des Spinnrotors 1 mit einem Entlüftungskanal 17 versehen.
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Während des Garnbildungsprozesses in der Sammelrinne 2 des Spinnrotors
1 entstehen im Raum 7 der Unterdruckkammer 8 gewisse gegenüber der äußeren Atmosphäre
unterschiedliche
Luftverhältnisse. Hier wirkt sich einçnicht dargestellteq, mit dem Raum 7 der Kammer
8 mittels der Öffnung 10 kommunl-
zierender Kanal zum Ab führen von Arbeitluft#aus. Bei der Rotation der Nabe 11 des
Spinnrotors 1 rufen die axialen Ventilationsmittel in dem vergrößerten Spielraum
x zwischen der Nabe 11 des Spinnrotors 1 und der Öffnung 12 in der Wand der Kammer
8 Luftströmungen hervor, die das
Eindringen von Luft von der äußeren
Atmosphäre in den Raum 7 der Unterdruckkammer 8 im wesentlichen verhindern.
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Die schraubenförmige Ausführung der Ventilationsmittel schafft Bedingungen
zum Herausdrücken von Niederdruckluft aus dem Raum 7 der Kammer 8 in Axialrichtung,
wobei der Druck der aus diesem Raum 7 heraus gedrückten Luft-mit dem Luftdruck in
der äußeren Atmosphäre im Gleichgewicht steht. Eine solche Anordnung ermöglicht
es, den Spielraum x im Bereich der Öffnung 12 der Kammer 8 in Bezug auf die federnde
Lagerung der Lagerbuchse 14 der Welle 13 des Spinnrotors 1 zu vergrößern. Eventuelle
Abweichungen in Luftverhältnissen in der öffnung 12 der Kammer 8 werden mittels
eines Entlüftffngskanals 17 im Verlängerungsstück 15 der Kammer 8 kompensiert, wobei
eine eventuelle Luftströmung über die Lagerbuchse 14 und daraus folgendes Austrocknen
von Lagerfett nicht auftritt.