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Herdwagen zum Transport von
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keramischen Formlingen
Herdwagen zum Transport von
keramischen Formlingen Die Erfindung betrifft einen Herdwagen zum Transport von
keramischen Formlingen durch einen Trocken- bzw. Brenntunnel mit einer rostartig
ausgebildeten Plattform zur Aufnahme der keramischen Formlinge und einem gasdichten
Boden.
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Herdwagen dieser Art sind beispielsweise aus der DE-AS 209 483 und
aus der AT-PS 174 012 bekannt. Diese Herdwagen werden mit Stapeln von keramischen
Formlingen beladen durch die Aufwärmzone, Brennzone und Kühlzone eines Tunnelofens
geführt, wobei die Vorwärmung vorteilhaft mittels der Rauchgase erfolgen kann, die
aus der Brennzone abgezogen und der Vorwärmzone zugeführt werden.
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Es ist bekannt, solche Brenntunnel durch Einbauten in der Wand oder
in der Decke in kammerartige Sektionen zu unterteilen, die jeweils von stationären
Umwälzventilatoren beaufschlagt werden, wobei die Brenngase unter der Wirkung des
Ventilators vom Ofengewölbe abgesaugt und durch Wandkanäle des Ofens dem Bodenteil
des Ofentunnels zugeführt werden.
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Beim Betrieb solcher Brenntunnel ergibt sich die Schwierigkeit, daß
die aufeinander gestapelten Formlinge ungleichmäßig von den Brenngasen beaufschlagt
werden, weil sie
sich gegenseitig abdecken.
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Da seitliche Spalte zwischen der Tunnelofenwand und dem Herdwagen
bzw. den Formlingsstapeln unvermeidlich sind, nimmt die Hauptmenge der Brenngase
stets den Weg des geringeren Widerstandes entlang der Außenflächen des Stapels.
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Bei Formlingen, die eine durchgehende Lochung haben, ist eine Durchströmung
der Lochung wegen des höheren Strömungswiderstandes der Kernlöcher und des unvermeidlichen
Versatzes im Stapel nicht möglich.
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Die geschilderten Schwierigkeiten sind von besonderer Bedeutung beim
Brennen von keramischen Formlingen, die Wärme erzeugende brennende Bestandteile
enthalten. Bei ungleichmäßiger Beaufschlagung der Kernlöcher gegenüber der Außenseite
der Formlinge entsteht ein ungleichmäßiger bzw. unvollkommener Ausbrand mit schwarzen
Kernflecken an den ungenügend beaufschlagten Stellen.
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Nach der AT-PS 349 958 wurde vorgeschlagen, zur Vermeidung der geschilderten
Schazierigkeiten Herdwagen nur einlagig mit den zu brennenden Formlingen zu beladen
und zusätzlich Heißgasblasrohre an der Decke anzuordnen.
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Aber auch mit dieser Maßnahme ist eine gleichmäßige Zwangsbegasung
von gelochten Formlingen unzureichend, weil der notwendig einzuhaltende Abstand
der Formlinge von den Blasrohren den Strömungsdruck so weit verringert, daß nicht
alle Löcher gleichmäßig durchströmt werden.
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Die Erfindung bezweckt die Vermeidung dieser Nachteile und Schwierigkeiten
und stellt sich die Aufgabe, eine Zwangsumwälzbegasung für die Formlinge zu gewährleisten,
um eine gleichmäßige und vollständige Trocknung bzw. Ausbrand der zu brennenden
Formlinge sicherzustellen, wobei vorzugsweise das Ausmaß der Begasung entsprechend
den Bedingungen bzw. Erfordernissen in der Vorwärmzone, Brenn-
zone
und Kühlzone regelbar ist.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einem Herdwagen der eingangs
bezeichneten Art dadurch gelöst, daß in dem Boden des Wagens mindestens ein Heißgasumwälzventilator
eingebaut ist und daß im Boden des Wagens Strömungskanäle vorgesehen sind, die den'Ansaugteil
über das Flügelrad des Ventilators mit dem Ausblasteil verbinden.
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Bei dieser Konstruktion sind keine den Wirkungsgrad der Gasumwälzung
vermindernde seitliche bzw. Deckenspalte vorhanden, durch die die Brenngase unkontrolliert
strömen können; dadurch wird neben der gleichmäßigen Beaufschlagung auch eine bessere
Ausnutzung der Wärme der Brenngase erreicht.
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Das Problem der gleichmäßigen Durchströmung ist nicht nur bei Formlingen
mit Kernlöchern, wie Hohl- oder Lochziegeln gegeben, sondern auch bei vollen Formlingen,
wie Dachziegeln oder -platten, wenn sie auf dem Rost hochkant nebeneinander gereiht
sind und zwischen ihnen eine Vielzahl von Spalten vorhanden ist. Wäre in diesem
Fall keine Zwangsbelüftung vorhanden, würden auch diese Spalte nur unzureichend
durchströmt werden.
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Um über die gesamte Plattform gleichmäßige Begasungsverhältnisse zu
erreichen, ist vorteilhaft der Boden des Herdwagens im Ansaug- bzw. im Ausblasteil
trichterförmig vertieft ausgebildet.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform weist der Herdwagen rostseitig
einen mittleren Ansaugteil und zwei seitliche Ausblasteile auf.
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Eine weitere zweckmäßige Ausführungsform ist dadurch gekennzeichnet,
daß der Herdwagen rostseitig einen zentralen Ansaugteil und einen konzentrischen
Ausblaskanal aufweist.
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Gemäß einer modifizierten Gestaltung weist der Herdwagen rostseitig
nur einen Ansaugteil auf, während ein Ausblaskanal im Boden des Herdwagens tunnelseitig
mündet.
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Zur Energieversorgung des Ventilators ist vorteilhaft der Antriebsmotor
des Ventilators mittels einer Schleifleitung mit abhebbarem Bügel mit der Energiezuführungsleitung
verbunden.
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Zur Regelung der Begasung sind die Strömungskanäle mit Regelschiebern
versehen, wobei zweckmäßig die Regelschieber durch eine Kulissen aufweisende Steuerschiene
betätigbar sind.
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Die Erfindung ist in der Zeichnung anhand mehrerer Ausführungsformen
in schematischer Darstellung veranschaulicht; Fig. 1 zeigt einen Längsschnitt durch
einen Tunnelofen; die Fig. 2 einen Schnitt durch einen Herdwagen parallel zu seiner
Fortbewegungsrichtung; Fig. 3 einen Grundriß des Herdwagens. Die Fig. 4 und 5 stellen
in zu Fig. 2 und 3 analoger Darstellung einen Herdwagen nach einer anderen Ausführungsform
dar. Fig. 6 zeigt einen rechtwinkelig zur Fortbewegungsrichtung des Herdwagens geführten
Schnitt nach einer weiteren Ausführunorm; Fig. 7 ist der zugehörige Grundriß.
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Auf einem Ofenfundament 1 sind auf Schienen 2 Herdwagen 3 durch einen
Ofentunnel 4 geführt. Der Ofenraum 4, dessen Decke mit 5 bezeichnet ist, weist eine
Vorwärmzone 6, eine Brennzone 7 und eine Kühlzone 8 auf. Die Brenngase durchströmen
die Brennzone 7 und anschließend die Vorwärmzone 6 in Richtung der Pfeile 9 im Gegenstrom
zur Fortbewegungsrichtung der Wagen gemäß den Pfeilen 10; die Kühlluft wird ebenfalls
im Gegenstrom zur Fortbewegungsrichtung 10 geführt.
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Die Herdwagen 3 sind einlagig mit im Abstand voneinander gereihten
keramischen Formlingen 11 beladen, von denen einige in Fig. 2 im Schnitt dargestellt
sind. Die Formlinge, die aus einer Mischung von Ton und Kohle gefertigt sind, sind
mit durchgehenden Kernlöchern 12 ausgestattet.
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Jeder Herdwagen 3 weist, wie insbesondere aus Fig. 2 ersichtlich ist,
oberhalb seines gasdichten Bodens 13 eine rostartige, aus Stegen 14 gebildete Plattform
15 auf, auf der die Formlinge 11 in der Art und Weise aufliegen, daß die Kernlöcher
12 senkrecht zur Plattform 15 gerichtet sind.
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Um eine möglichst geringe Auflagefläche der Formlinge 11 auf den Stegen
14 zu erreichen, können die Stege nach oben hin keilförmig verjüngt ausgebildet
sein.
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In dem gasdichten Boden 13 jedes Wagens ist ein Heißgasumwälzventilator
16 eingebaut. Ebenfalls im Boden des Wagens vorgesehene Strömungskanäle 17, 18 verbinden
einen Ansaugteil 19 mit einem Ausblasteil 20 über das Flügelrad 21 des Ventilators
16.
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Gemäß der in den Fig. 2 und 3 dargestellten Ausführungsform sind ein
mittlerer Ansaugteil 19 und zwei seitliche, jeweils an den Enden des Wagens 3 liegende
Ausblasteile 20 vorgesehen. Der Boden ist sowohl im Ansaug- als in jedem Ausblasteil
trichterförmig vertieft ausgebildet, wobei jede Vertiefung 22, 23 vom jeweiligen
Strömungskanal 17, 18 ausgehend gegen die Plattform 15 zu erweitert gestaltet ist.
Dadurch herrschen über die gesamte Plattform 15 etwa gleiche Druck- und etwa gleiche
Strömungsverhältnisse.
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Der durch die Strömungskanäle 17, 18 strömende Gasstrom ist mittels
Regelschieber 24 regulierbar. Die Schieber sind mittels einer Kulissen 25 aufweisenden
ortsfesten Steuerschiene 26 betätigbar. Der Antriebsmotor des Ventilators 16 ist
mittels einer Schleifleitung 27, die einen
abhebbaren Bügel 28
aufweist, mit einer ortsfesten Energiezuführungsleitung 29 verbunden. Sowohl die
Energiezuführungsleitung 29 als auch die Steuerschiene 26 sind in einem mittig unterhalb
der Schienen 2 im Ofenfundament 1 vorgesehenen und längs des Ofens verlaufenden
Kanal 30 untergebracht.
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Die Funktion des erfindungsgemäßen Herdwagens ist folgende: Die im
Ansaugteil 19 der Plattform angesaugten und im Ausblasteil 20 ausgepreßten Gase
beaufschlagen die Formlinge 11 nicht nur an ihren Außenflächen, sondern sie durchströmen
auch die Kernlöcher 12 der Formlinge. Von besonderer Bedeutung ist dabei die gute
Regelbarkeit der die Formlinge beaufschlagenden und durch die Kernlöcher der Formlinge
gesaugten bzw. gepreßten Gasmenge, die infolge des direkten Zwangsumlauf es zwischen
und durch die Formlinge durch keinerlei "Falschluft", etwa zwischen Ofenseitenwand
und Herdwagen strömende Luft, gestört wird.
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Dadurch ist es möglich, in jeder Zone 6, 7, 8 des Tunnelofens eine
optimal wirksame Gaszirkulation entweder durch Drehzahlregelung des Ventilators
16 oder mittels der Regelschieber 24, die durch die ortsfeste Steuerschiene bei
Fortbewegen des Wagens betätigt werden, einzustellen.
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Gemäß der in den Fig. 4 und 5 dargestellten Ausführungsform weist
die etwa quadratische Plattform 31 einen zentralen Ansaugteil 32 und einen diesen
radial umgebenden konzentrischen über einen Ringkanal 33 versorgten Ausblasteil
34 auf.
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Bei der Ausführungsform gemäß den Fig. 6 und 7 werden die Brenngase
durch die rostartige Plattform 35 angesaugt; die angesaugten Gase werden über seitlich
gerichtete, den Ausblasteil darstellende Kanäle 36 ausgeblasen und können durch
(nicht dargestellte) in der Ofenseitenwand vorgesehene korrespondierende Kanäle
in den Ofenraum rückge-
leitet werden.
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Die Erfindung ist nicht auf die in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele
beschränkt, sondern kann in verschiedener Hinsicht modifiziert werden. So ist es
beispielsweise möglich, bei dem in den Fig. 6 und 7 dargestellten Herdwagen durch
die Plattform nur auszublasen.
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Ansaug- und Ausblasteil der Plattform können auch andere Formen als
dargestellt aufweisen, die Plattform könnte beispielsweise auch zur Hälfte als Ansaug-
und zur anderen Hälfte als Ausblasteil gestaltet sein, wobei die Trennlinie zwischen
Ansaug- und Ausblasteil quer zur Fortbewegungsrichtung des Wagens verläuft.
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Weiters ist es möglich, an einem Herdwagen mehr als einen Heißgasumwälzventilator,
jeweils mit zugehörigen Ansaug-und Ausblasteilen, vorzusehen.
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