DE3047622C2 - - Google Patents
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur
Herstellung von Ruß aus Acetylen und wenigstens einem gasförmigen
Kohlenwasserstoff, ausgewählt aus ethylenisch ungesättigten
Kohlenwasserstoffen, aromatischen ungesättigten
Kohlenwasserstoffen, monocyclischen ungesättigten Kohlenwasserstoffen,
und polycyclischen ungesättigten Kohlenwasserstoffen,
mit Sauerstoff durch thermische Zersetzung
und unvollständige Verbrennung von Acetylen und wenigstens
einem der gasförmigen Kohlenwasserstoffe in einem Reaktionsofen.
Es sind bereits verschiedene Vorrichtungen zur Herstellung
von Ruß bekannt. Gemäß DE-OS 24 20 893 werden die Reaktanten
vor dem Eintritt in den Reaktionsraum in einem Brenner
mit axialer Düse vermischt. Bei der Vorrichtung gemäß
DE-OS 28 09 280 umfaßt der Brenner eine Axialdüse, die mit
einem inneren zylindrischen Kanal zur Einführung von Acetylen
und mit einem ringförmigen Hohlkanal zur Einführung
von Luft versehen ist. Bei der aus US-PS 21 21 463 bekannten
Vorrichtung erfolgt die Rußherstellung durch thermische
Zersetzung von Acetylen, wobei die Einspeisung der
Reaktanten wiederum über konzentrisch angeordnete Einspeiserohre
erfolgt. Bei der aus DE-OS 20 00 112 bekannten
Vorrichtung werden die Reaktanten nicht direkt in die Reaktionskammer
eingespeist, sondern zunächst in einer Vorkammer
vermischt. Bei der Vorrichtung gemäß GB-PS 8 50 323
ist eine einzige, axial angeordnete Kohlenwasserstoff-Einspeisungsleitung
am Kopfende einer zylindrischen Reaktionskammer
vorgesehen. Ferner sind an der Peripherie der
Kammerstirnfläche mehrere Brenner zur Flammenerzeugung
vorgesehen.
Keine der bekannten Vorrichtungen eignet sich zur Herstellung
eines Rußes vom Acetylen-Typ mit gewachsener Struktur
und ausgezeichneten Eigenschaften hinsichtlich elektrischer
Leitfähigkeit, thermischer Leitfähigkeit und Adsorptionsfähigkeit
für Flüssigkeiten, wie sie insbesondere für
die Verwendung bei Trockenbatterien oder elektrisch leitfähigen
Harzen und Vulkanisaten mit hoher elektrischer
Leitfähigkeit gefordert werden. Bei Trockenbatterien ist
insbesondere eine ausgezeichnete Flüssigkeits-Adsorptionseigenschaft
wichtig. Die Flüssigkeits-Adsorption der im
Handel erhältlichen Ruße vom
Acetylentyp liegt in einem Bereich von etwa 15,6 bis
16,0 ml/5 g, bestimmt mittels der im japanischen Industriestandard
K 1469 definierten Chlorwasserstoffsäure-Adsorption.
Um das Erfordernis von verbesserten Charakteristika
einer Trockenbatterie zu erfüllen, ist eine Chlorwasserstoffsäure-Adsorption
von mehr als 17,0 ml/5 g erforderlich.
In der JA-AS 30 414/1968 wird zur Verbesserung der Flüssigkeits-Adsorption
von Lampenruß (furnace black) vorgeschlagen,
zusätzlich Acetylen einzuspeisen, und zwar nachdem
die Verbrennungsreaktion des Kohlenwasserstoffs im wesentlichen
vollständig abgelaufen ist. Das Produkt weist jedoch
die gleiche oder eine geringere Flüssigkeits-Adsorption
auf wie der herkömmliche Acetylenruß. Wenn auch die
Menge an teurem Acetylen bei diesem Verfahren verringert
ist, so trägt dieser Vorteil doch nicht zu irgendwelchen
Verbesserungen der Charakteristika des Produkts bei.
Es ist somit Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung
zur Herstellung von Ruß mit ausgezeichneter elektrischer
Leitfähigkeit, thermischer Leitfähigkeit und der
angestrebten gewachsenen Struktur zur Erzielung einer hohen
Flüssigkeitsadsorption zu schaffen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine Vorrichtung
der eingangs erwähnten Art mit den im Patentanspruch
gekennzeichneten Merkmalen.
Im folgenden wird die Erfindung anhand von Zeichnungen näher erläutert;
es zeigt
Fig. 1 eine schematische Ansicht einer Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Vorrichtung; und
Fig. 2 einen Querschnitt entlang der Linie II-II von
Fig. 1.
Zur Herstellung von Ruß mit gewachsener Struktur werden der verwendete
ungesättigte Kohlenwasserstoff und Sauerstoff für die
teilweise Verbrennung und Acetylen jeweils mit spezifizierten
Verhältnissen in den Reaktionsofen eingespeist. Dabei
findet die Hauptreaktion unter Bildung von Ruß im gleichen
Bereich statt. Beim Einspeisen der Reaktanten werden gesonderte
Düsen zum Einspeisen von Sauerstoff und des spezifischen
ungesättigten Kohlenwasserstoffs und zum Einspeisen von
Acetylen verwendet, um zu erreichen, daß zum Zeitpunkt des
Beginns der Reaktionen die teilweise Verbrennung des ungesättigten
Kohlenwasserstoffs und die thermische Zersetzung
von Acetylen gesondert ablaufen.
Im folgenden wird das in der erfindungsgemäßen Vorrichtung ablaufende Verfahren im einzelnen
erläutert. Das Verfahren umfaßt eine Verfahrensstufe
der Herstellung von Ruß durch teilweise Verbrennung des
gasförmigen Kohlenwasserstoffs und Sauerstoff und die Verfahrensstufe
der Herstellung von Ruß durch thermische Zersetzung
von Acetylen. Diese Verfahrensstufen sind nicht
klar getrennt. Beide Verfahrensstufen werden während der
anfänglichen Periode der Umsetzung als unabhängige Verfahrensstufen
angesehen, der größte Teil der Reaktionen während
der letzteren Verfahrensstufe läuft jedoch in dem gemeinsamen
Reaktionsbereich ab. Es besteht daher die Möglichkeit,
daß ein Teil des Sauerstoffs mit Acetylen reagiert.
Erfindungsgemäß sollte daher die Einspeisung von Sauerstoff
und des Kohlenwasserstoffs und die Einspeisung von Acetylen
über benachbarte Düsen durchgeführt werden, die mit zweckentsprechenden
Abständen angeordnet sind, so daß die teilweise
Verbrennung des Kohlenwasserstoffs und die thermische
Zersetzung des Acetylens während der anfänglichen Periode
der Umsetzung unabhängig ablaufen und die Hauptverfahrensstufen
der Umsetzungen in einem einheitlichen System ablaufen.
Vorzugsweise wird eine durchschnittliche Verweilzeit der
Reaktanten von weniger als 0,1 sec in den Bereichen vorgesehen,
in denen die teilweise Verbrennung des Kohlenwasserstoffs
und die thermische Zersetzung des Acetylens gesondert
und unabhängig voneinander abläuft. Das heißt, erfindungsgemäß
laufen die beiden Reaktionsschritte im anfänglichen
Stadium der Umsetzung unabhängig voneinander ab,
der letztere Reaktionsschritt läuft jedoch im gemeinsamen
Reaktionsbereich ab, wodurch Ruß mit einheitlichen Charakteristika
gebildet wird.
Die verwendeten Kohlenwasserstoffe
sollten in gasförmiger Form vorliegen.
Falls ein flüssiger Kohlenwasserstoff verwendet wird, ist
die Teilchen-Durchmesserverteilung des Rußes bemerkenswert
verbreitert, wodurch die Einheitlichkeit schlechter
ist. Die bei der vorliegenden Erfindung eingesetzten Kohlenwasserstoffe
sind solche, die gewöhnlich zur Herstellung
von Rußen mit in hohem Maße gewachsener Struktur verwendet
werden. Es kann sich um äthylenisch ungesättigte Kohlenwasserstoffe;
aromatische ungesättigte Kohlenwasserstoffe;
monocyclische ungesättigte Kohlenwasserstoffe und
polycyclische ungesättigte Kohlenwasserstoffe handeln. Bezüglich
der Art des Kohlenwasserstoffs bestehen keine Beschränkungen,
und es kann jeder Kohlenwasserstoff zweckentsprechend
eingesetzt werden, falls er nur in gasförmiger
Form verwendet werden kann und dabei die physikalischen
Charakteristika des herkömmlichen Acetylenrußes aufrechterhalten
werden können, und falls gewährleistet ist, daß
der Ruß mit überragend hoher Flüssigkeits-Adsorption unter
den wechselseitigen und komplizierten Effekten der teilweisen
Verbrennung des Kohlenwasserstoffs mit Sauerstoff
und der thermischen Zersetzung von Acetylen gebildet wird.
Im folgenden werden die zweckentsprechenden Verhältnisse
von Kohlenwasserstoff, Sauerstoff und Acetylen angegeben.
Das für die
teilweise Verbrennung des Kohlenwasserstoffs erforderliche
Sauerstoffverhältnis wird vorzugsweise so eingestellt, daß
Ruß mit einem Verhältnis von 50 bis 80 Gew.-%, bezogen auf
die Kohlenstoffkomponente in dem Kohlenwasserstoff gebildet
wird. Die Sauerstoffmenge reicht zur Bildung von Ruß
durch die teilweise Verbrennung des Kohlenwasserstoffs nicht
aus. In dem gemeinsamen Reaktionsbereich läuft jedoch die
thermische Zersetzung ab, wodurch eine große Wärmeenergiemenge
geliefert wird und wodurch die angestrebte Reaktionstemperatur
erreicht wird. Falls eine große Menge an Sauerstoff
eingespeist wird, die zur Bildung von Ruß mit einem
Verhältnis von weniger als 50 Gew.-%, bezogen auf die Kohlenstoffkomponente
im eingespeisten Kohlenwasserstoff,
führt, ist die Temperatur der Verbrennungsflamme zu hoch,
und es kommt zur Beeinträchtigung des Wachstums der Struktur
des resultierenden Rußes, was dazu führt, daß die angestrebte
Flüssigkeits-Adsorption nicht erhalten wird. Falls
andererseits eine geringe Menge Sauerstoff eingespeist wird,
die zur Bildung von Ruß mit einem Verhältnis von mehr als
80 Gew.-%, bezogen auf die Kohlenstoffkomponente des eingespeisten
Kohlenwasserstoffs, führt, wird keine ausreichende
Verbrennung des Kohlenwasserstoffs erreicht, und die Temperatur
im Reaktionsofen ist zu niedrig, und es kann ebenfalls
kein Ruß mit einer angestrebten Flüssigkeits-Adsorption
erhalten werden.
Die Acetylenmenge ist vorzugsweise so gewählt, daß Ruß
mit einem Verhältnis von 40 bis 90 Gew.-% der aus dem Acetylen
stammenden Kohlenstoffkomponente, bezogen auf die Gesamtrußmenge,
gebildet wird. Falls die aus dem Acetylen
stammende Kohlenstoffkomponente mehr als 90 Gew.-% beträgt,
wird lediglich Ruß mit der gleichen Flüssigkeits-Adsorption
geschaffen, wie bei dem Ruß, der nur durch thermische
Zersetzung von Acetylen hergestellt wurde. Falls andererseits
die aus dem Acetylen stammende Kohlenstoffkomponente
weniger als 50 Gew.-% beträgt, kann kein Ruß mit
einer befriedigenden Flüssigkeits-Adsorption erhalten werden.
Bei dem Betrieb der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird als Temperatur der
Bereiche, in denen die wesentliche Bildung des Rußes abläuft,
also des Bereichs, der zur teilweisen Verbrennung
der Kohlenwasserstoffe vorgesehen ist, und des Bereichs,
in dem die thermische Zersetzung des Acetylens abläuft,
sowie des Bereichs, in dem beide Umsetzungen ablaufen,
vorzugsweise eine Temperatur von 1600 bis 2300°C vorgesehen.
Stromabwärts der genannten Reaktionsbereiche wird vorzugsweise
ein Alterungsgebiet eingerichtet, um die kristalline
Modifikation des in den genannten Reaktionsbereichen gebildeten
Rußes durch einen thermischen Effekt zu schaffen.
Dadurch können die anderen Charakteristika neben der Flüssigkeits-Adsorption,
z. B. die elektrische Leitfähigkeit,
und die Eigenschaften, die den Ruß für die Anwendung bei
einer Trockenbatterie bestimmen, verbessert werden. Die
durchschnittliche Verweilzeit des Produktes im Reaktionsofen
wird insbesondere in der Weise eingestellt, daß sie
etwa einige Sekunden bis zu 10 sec beträgt. Die durchschnittliche
Verweilzeit liegt in einer Größenordnung von
etwa dem 10- bis 100fachen der bei der Herstellung von Ruß
mittels der herkömmlichen furnace-black-Methode angewendeten
Verweilzeit. Die Verbrennung des Kohlenwasserstoffs
wird mit Sauerstoff durchgeführt, und das Sauerstoffverhältnis
ist klein. Dadurch ist die Kapazität des Reaktionsofens
pro Einheit des resultierenden Rußes relativ gering
und die Umsetzungen können somit leicht ablaufen. Da zusätzlich
Acetylen verwendet wird und das Sauerstoffverhältnis
gering ist, ist die Ausbeute an Ruß hoch, und es kann die
genannte lange Verweilzeit vorgesehen werden. Falls die
Verweilzeit ebenso lang wie bei der herkömmlichen furnace-black-Methode
ist, verringert sich die Ausbeute bemerkenswert.
Unter Bezugnahme auf die Zeichnungen wird im folgenden eine
Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung näher
erläutert. Fig. 1 zeigt eine schematische Ansicht eines
zentralen Schnitts durch einen Reaktionsofen sowie die Einspeisungsleitungen.
Fig. 2 zeigt einen Querschnitt entlang
der Linie II-II von Fig. 1. Das Bezugszeichen 1 bezeichnet
einen vertikalen Reaktionsofen, der mit einer Kohlenwasserstoff-Einspeisungsdüse
2 zum Einspeisen eines gasförmigen
Kohlenwasserstoffs und Sauerstoff im zentralen, oberen Bereich
ausgerüstet ist. Mit 3 ist eine Sauerstoffspeiseleitung
und mit 4 eine Kohlenwasserstoffspeiseleitung bezeichnet.
Falls die Kohlenwasserstoffe in flüssiger Form eingesetzt
werden, wird der Kohlenwasserstoff durch Erhitzen
mit Dampf in den Gaszustand überführt. Dazu wird Dampf
durch eine Dampfspeiseleitung 6 einem Verdampfer 5 zugeführt
und über ein Auslaßrohr 7 abgelassen. Der verdampfte
Kohlenwasserstoff wird der Kohlenwasserstoffeinspeisungsdüse
2 zugeführt. Mit 8 ist eine Acetyleneinspeisungsdüse
zum Einspeisen von Acetylen bezeichnet und mit 9 ist eine
Acetylenspeiseleitung bezeichnet.
Die Acetyleneinspeisungsdüse 8 und die Kohlenwasserstoffdüse
2 sollten in einem zentralen oberen Bereich des vertikalen
Reaktionsofens in der Weise angeordnet sein, daß
Acetylen sich mit dem Kohlenwasserstoff unter Bildung von
Ruß unter homogenen Bedingungen gründlich vermischt. Deshalb
ist, wie in den Zeichnungen dargestellt, die Kohlenwasserstoffdüse
2 als Haupteinspeisungsdüse zentrisch im
Ofen angeordnet und die drei Acetyleneinspeisungsdüsen 8
sind als Nebeneinspeisungsdüsen so angeordnet, daß sie die
Haupteinspeisungsdüse umgeben. Es ist möglich, die umgekehrte
Anordnung vorzusehen, d. h. die Acetylendüse 2 als
die Haupteinspeisungsdüse anzuordnen und die Kohlenwasserstoffeinspeisungsdüsen
8 als Nebeneinspeisungsdüsen um die
Hauptdüse herum anzuordnen. Die Zahl der Nebeneinspeisungsdüsen
ist nicht auf drei limitiert, sondern kann, abhängig
von dem Einspeisungsverhältnis der Rohmaterialien
und der Konstruktion des Ofens, zwei oder vier oder mehr
betragen. Die Haupteinspeisungsdüse kann, wie oben beschrieben,
entweder die Acetyleneinspeisungsdüse oder die
Kohlenwasserstoffeinspeisungdüse sein. Im Hinblick auf
die Steuerung der Strömungsraten wird vorzugsweise die Düse
abhängig von der niedrigeren Einspeisungsrate des Ausgangsmaterials,
und zwar entweder des Kohlenwasserstoffs oder
des Sauerstoffs, gewählt.
Der Abstand zwischen der Kohlenwasserstoffeinspeisungsdüse
und der Acetyleneinspeisungsdüse hängt von dem Durchmesser
des Reaktionsofens ab und kann nicht präzise unter Angabe
eines spezifischen, in Millimetern ausgedrückten Maßes definiert
werden. Die Düsen sollten jedoch einen derartigen
Abstand voneinander haben, daß einen Moment lang unabhängige
Umsetzungen erfolgen, und die Düsen sollten einen möglichst
großen Abstand von der Wand des Reaktionsofens haben.
Falls der Abstand zwischen der Acetyleneinspeisungsdüse
und der Kohlenwasserstoffeinspeisungsdüse zu klein
ist, z. B. kleiner als 50 mm, tritt hinsichtlich der gewachsenen
Struktur des Rußes eine Verminderung ein, wodurch
sich eine geringere Flüssigkeits-Adsorption ergibt.
Falls der Abstand zwischen der Wand des Ofens und der in
der Nähe der Wand angeordneten Düsen zu klein ist, bildet
sich an der Innenwand des Reaktionsofens Kohlenstoffgrieß,
wodurch leicht Schwierigkeiten, wie ein Verstopfen der
Düsen, verursacht werden.
Ein Teil des in den Reaktionsofen eingespeisten Kohlenwasserstoffs
wird verbrannt und der Rest wird thermisch unter
Bildung von Ruß zersetzt. Der größte Teil des Acetylens
wird thermisch unter Bildung von Ruß und Wasserstoff zersetzt.
Im Reaktionsofen werden unmittelbar nach dem Einspeisen
der Reaktanten durch die Acetyleneinspeisungsdüse und
die Kohlenwasserstoffeinspeisungsdüse die thermische Zersetzung
des Acetylens und die teilweise Verbrennungsreaktion
des Kohlenwasserstoffs gesondert durchgeführt. Der Zeitraum,
in dem diese gesonderten Umsetzungen ablaufen, ist
ganz kurz, und es wird folglich nur eine geringe Menge Ruß
durch die gesondert ablaufenden Umsetzungen gebildet. Der
größte Teil des Rußes wird im gleichen Reaktionsbereich im
gemischten Zustand der Reaktionsteilnehmer gebildet. Der
resultierende Ruß wird in dem Gasstrom, der hauptsächlich
Wasserstoffgas und Kohlenmonoxidgas umfaßt, mitgerissen und
durch die Auslaßöffnung 10 des Reaktionsofens abgelassen.
Der Ruß wird nach herkömmlichen Verfahren abgetrennt und
gesammelt.
Gemäß der vorliegenden Erfindung wird Ruß mit bemerkenswert
gewachsener Struktur erhalten. Die Charakteristika
des Rußes im Hinblick auf den Jod-Adsorptionsexponenten
und auf den elektrischen Widerstand (spezifischer Widerstand) können leicht gesteuert
werden, ohne daß die strukturellen Charakteristika
nachteilig beeinflußt werden. Aufgrund der Änderungen der
Bedingungen im Reaktionsofen kann Ruß über einen langen
Zeitraum mit einer konstanten Qualität hergestellt werden.
Die Ausbeute an Ruß, bezogen auf den Kohlenstoff in den
Reaktanten Acetylen und Kohlenwasserstoffe, ist bemerkenswert
hoch, und zwar z. B. 70 bis 95%.
Im folgenden wird die Erfindung anhand von Beispielen und
Vergleichsbeispielen näher erläutert.
In einen vertikalen Reaktionsofen mit einem Innendurchmesser
von 60 cm und einer Länge von 3,6 m gemäß den Zeichnungen
werden gasförmiges Benzol und Sauerstoff durch eine
Haupteinspeisungsdüse eingespeist, die im Zentrum der Oberseite
des Ofens angeordnet ist. Durch drei Nebeneinspeisungsdüsen,
die auf einem Kreis mit einem Durchmesser von
18 cm um das Zentrum jeweils mit gleichem Abstand voneinander
angeordnet sind, wird Acetylen eingespeist. Die Düsen
sind etwa 4° auf die zentrale, axiale Richtung hin geneigt,
wodurch Ruß hergestellt wird. Unter den in Tabelle 1 angegebenen
Bedingungen wird die Rußherstellung durchgeführt.
Die Ergebnisse sind in Tabelle 2 aufgeführt.
Es wird der gleiche Reaktionsofen wie in Beispiel 1 verwendet.
Die Haupteinspeisungsdüse ist jedoch verschlossen.
Acetylen, verdampftes Benzol und Sauerstoff werden mit den
gleichen Verhältnissen vermischt und das gemischte Gas
wird durch die drei Nebeneinspeisungdüsen eingeleitet. Auf
diese Weise wird Ruß hergestellt. Die Einspeisungsrate und
die Testergebnisse des Produktes sind in Tabelle 1 bzw. 2
zusammengestellt. In Tabelle 2 ist die Chlorwasserstoffsäure-Adsorption
und der elektrische Widerstand, gemessen
nach JIS K 1469, angegeben. Der Jod-Adsorptionsexponent
wird gemäß ASTM D-1510 bestimmt.
Claims (1)
- Vorrichtung zur Herstellung von Ruß aus Acetylen und wenigstens einem gasförmigen Kohlenwasserstoff, ausgewählt aus ethylenisch ungesättigten Kohlenwasserstoffen, aromatischen ungesättigten Kohlenwasserstoffen, monocyclischen ungesättigten Kohlenwasserstoffen und polycyclischen ungesättigten Kohlenwasserstoffen, mit Sauerstoff durch thermische Zersetzung und unvollständige Verbrennung von Acetylen und wenigstens einem der gasförmigen Kohlenwasserstoffe in einem Reaktionsofen, dadurch gekennzeichnet, daß der Reaktionsofen (1) eine im Zentrum der Oberseite des Ofens angeordnete Haupteinspeisedüse (2) und um diese Düse (2) Nebeneinspeisedüsen (8) aufweist, wobei die Düsen (2, 8) einen derartigen Abstand voneinander haben, daß einen Moment lang unabhängige Umsetzungen erfolgen, und die Düsen (2, 8) einen möglichst großen Abstand von der Wand des Reaktionsofens (1) aufweisen sollten, und wobei entweder die Haupteinspeisedüse (2) mit einer Sauerstoffspeiseleitung (3) und einer Speiseleitung (4) für gasförmigen Kohlenwasserstoff verbunden ist und die Nebeneinspeisedüsen (8) mit je einer Acetylenspeiseleitung (9) verbunden sind, oder wobei die Haupteinspeisedüse (2) mit einer der Acetylenspeiseleitungen (9) verbunden ist und die Nebeneinspeisedüsen (8) mit der Sauerstoffspeiseleitung (3) und der Speiseleitung (4) für gasförmigen Kohlenwasserstoff verbunden sind.
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