DE2934352A1 - Verfahren zur herstellung glasfaserverstaerkter transparenter gusskoerper - Google Patents
Verfahren zur herstellung glasfaserverstaerkter transparenter gusskoerperInfo
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Description
Glasfaserverstärkte Gußkörper wurden im allgemeinen durch Mischen von Glasfasern mit einem Harz, das im wesentlichen
aus Methacrylsäuremethylester bestand, und nachfolgendes Gießen, wobei die Polymerisation des Esters fortschreitet
und zum Härten des Harzes führt, hergestellt. Die erhaltenen glasfaserverstärkten Gußkörper, die im allgemeinen in Form
flacher oder gewellter Platten vorliegen, weisen eine sehr gute Witterungsbeständigkeit auf und wurden deshalb vielfach
als Konstruktionsmaterial bei der Erstellung von Gebäuden und als lichtdurchlässiges Material im Bereich der Land-
15 wirtschaft und für Kühltürme im Freien eingesetzt.
Jedoch weisen diese bekannten glasfaserverstärkten Gußkörper den Nachteil auf, daß sie wegen der unterschiedlichen
Brechungsindices bei Glasfasern (1,51 bis 1,55) und bei PoIymethacrylsäuremethylester
(1,49) relativ schlecht transparent sind. Deshalb sind aus diesem bekannten Material hergestellte
flache oder gewellte Platten für Anwendungszwecke nicht geeignet, bei denen eine sehr gute Transparenz erforderlich
ist. Dadurch wird die Verwendung derartiger Platten merklich
25 eingeschränkt.
Um diesen Nachteil zu überwinden, wurde vorgeschlagen, als
Harz ein Methacrylsäuremethylester-Copolymerisat einzusetzen, das durch Copolymerisieren einer aromatischen Vinylverbindung,
die zum Zeitpunkt des Polymerisierens einen Brechungsindex von 1,58 bis 1,60 aufweist, mit Methacrylsäuremethylester
in einem solchen Gewichtsverhältnis hergestellt worden ist, daß das erhaltene Copolymerisat den gleichen Brechungsindex
wie die Glasfasern aufweist (vgl. JP-OS 45 972/74).
Jedoch ist bei der Copolymerisation von Methacrylsäuremethylester mit einer aromatischen Vinylverbindung die Polymerisa-
L 030011/0748
tionsgeschwindigkeit niedriger als im Fall der Homopolymerisation
von Methacrylsäuremethylester. Dies führt zu einer Verlängerung der Gießzeit und damit zu einer Verminderung
der Wirtschaftlichkeit des Verfahrens. Es hat sich gezeigt, daß diese auf die aromatische Vinylverbindung zurückzuführende
Verlängerung der Gießzeit mit zunehmender Menge dieser Verbindungen sehr deutlich wird. Wird beispielsweise ein Polymerisationsinitiator
in großen Mengen eingesetzt, um die Gießzeit zu verkürzen, ergeben sich andere Nachteile, wie
Schäumen des Gemisches aus Glasfasern und Harz, und während des Gießens, eine Verminderung der Rißbeständigkeit und eine
merkliche Abnahme der Festigkeit.
Um diese Nachteile zu umgehen, wurden verschiedene Versuche unternommen. Beispielsweise wurde vor dem Gießen ein Monomer,
wie eine aromatische Vinylverbindung, in ein Prepolymerisat überführt, wodurch die Gießzeit verkürzt wurde; nach einer
anderen Methode wurde ein Harz eingesetzt, das durch Auflösen eines Copolymerisats, das die aromatische Vinylverbindung
als Komponente enthält, in Methacrylsäuremethylester hergestellt wurde (vgl.
JP-OS 41 368/78). In der genannten Druckschrift ist beschrieben, daß durch Einsetzen eines Harzes, das durch Auflösen
eines Acrylnitril-Styrol-Copolymerisats in Methacrylsäuremethylester hergestellt worden ist, die folgenden beiden Bedingungen
erfüllt werden:
Die Brechungsindices der Glasfaser und des Gußkörpers können
in Übereinstimmung gebracht und die durch Einbringen von Styrol in die Monomerkomponenten verursachte Verlängerung der
Gießzeit vermieden werden.
Jedoch ist eine weitere Bedingung zu erfüllen, um glasfaserverstärkte
Gußkörper mit hervorragender Transparenz herzustellen: Das voz"her in Methacrylsäuremethylester gelöste Copolymerisat
muß mit dem Methacrylsäuremethylesterpolymerisat, das sich beim Gießen bildet, verträglich sein, und das Ge-
L 030011/074ß J
misch aus beiden Harzen muß transparent sein. Bezüglich der Erfüllung dieser dritten Bedingung ist in der vorgenannten
Druckschrift ausgeführt, daß Acrylnitril-Styrol-Copolymerisate, deren Zusammensetzung in einem bestimmten Bereich liegt, zusammen
mit einem Methacrylsäuremethylesterpolymerisat ein transparentes Harzgemisch bilden. Jedoch sind die nach dem
Stand der Technik herstellbaren Produkte noch unzureichend.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Verfügung zu stellen, in dem die drei vorgenannten Bedingungen
erfüllt werden und dabei glasfaserverstärkte Gußkörper mit hervorragender Transparenz und mit hohen Gießgeschwindigkeiten
hergestellt werden können. Diese Aufgabe wird durch die Erfindung gelöst.
15
15
Die Erfindung betrifft somit den in den Ansprüchen gekennzeichneten
Gegenstand.
Überraschenderweise hat sich gezeigt, daß die gewünschten glasfaserverstärkten Gußkörper mit hervorragender Transparenz
dadurch erhalten werden können, daß man Glasfasern mit einem Harz, das eine Harzkomponente und Monomerkomponenten enthält,
mischt und das erhaltene Gemisch durch Gießen in die gewünschte Form überführt, wobei das Harz als Harzkomponente ein
Copclymerisat enthält, in dem als Komponente eine aromatische Vinylverbindung enthalten ist, die den Brechungsindex erhöht,
und wobei das Harz außerdem als Monomerkomponenten eine aromatische Vinylverbindung zusätzlich zur Harzkomponente der
Monomeren, wie Methacrylsäuremethylester, enthält. 30
Das erfindungsgemäße Verfahren hat den Vorteil, daß die notwendigen
Bedingungen zur Herstellung eines transparenten Harzgemisches in einem weiten Bereich gewählt werden können,
wobei die Gießzeit und der Brechungsindex in einem für die Praxis vernünftigen Bereich liegen. Beispielsweise kann der
Gehalt der aromatischen Vinylverbindung, z.B. Styrol, im Harz,
L 03001 1 /0748 -J
d.h. die Gesamtmengen der aromatischen Viny!.verbindung im Harz
und in den Monomeren, durch gegenseitiges Verändern des Gehalts der aromatischen Vinylverbindung sowohl in der Harzkomponente
als auch in den Monomeren auf einen bestimmten Wert eingestellt werden.
Es wurde auch gefunden, daß Maleinsäureanhydrid als vierte Komponente mit Vorteil dem Harz zugesetzt werden kann, wodurch
die Gießzeit des Harzes verkürzt und auch die Bedingungen zur Herstellung der transparenten Gußkörper gemäßigt werden können.
Die erfindungsgemäß eingesetzten Harze können auf verschiedene
Arten hergestellt werden. Beispielsweise kann zunächst das Copolymer!sat A hergestellt und in einem Gemisch der Monomeren
B und C gelöst werden. Es kann auch ein Gemisch aus den Monomeren
B und C so prepolymerisiert werden, daß das erhaltene Harz die vorgenannte Zusammensetzung aufweist. Weiterhin kann
das durch Prepolymerisation der Monomeren hergestellte Harz gegebenenfalls mit anderen Monomeren gemischt werden, um diese
Zusammensetzung zu erreichen.
Als aromatische Vinylverbindungen kommen vorzugsweise solche Verbindungen in Frage, die hochpolymerisierbar sind und eine
starke Erhöhung des Brechungsindex bewirken. Spezielle und bevorzugte Beispiele für derartige Verbindungen sind in Anspruch
angegeben.
Spezielle und bevorzugte Beispiele für andere oder weitere polymerisierbare Monomere, die mit den vorgenannten aromatisehen
Vinylverbindungen copolymerisierbar sind und eine Doppelbindung im Molekül enthalten, sind in Anspruch 5 angegeben.
Das andere polymerisierbare Monomer im Copolymerisat A und das weitere polymerisierbare Monomer im Monomerengemisch
können gleich oder verschieden sein. Das erfindungsgemäß eingesetzte
Harz kann, wie erwähnt, auf verschiedene Arten herge-
L 030011/0748 _j
— ο — -
stellt werden, wobei je nach Art der Herstellung verschiedene Monomeren bevorzugt werden. In der Praxis sind Acrylsäure,
Methacrylsäure, Acrylsäuremethylester, Methacrylsäuremethylester, Acrylnitril, Methacrylnitril, Acrylsäure-ß-hydroxyäthylester
und Methacrylsäure-ß-hydroxyäthylester besonders bevorzugt. Insbesondere ist Methacrylsäuremethylester als
Hauptkomponente bevorzugt, da es eine hervorragende Witterungsbeständigkeit der erhaltenen Produkte ergibt.
Das Copolymerisat A besteht aus 20 bis 95 Gewichtsprozent der
aromatischen Vinylverbindung und 5 bis 80 Gewichtsprozent
eines anderen polymerisierbaren Monomers, wobei der optimale Anteil jeder der beiden Komponenten von deren Art abhängt. Die
Gesamtmenge der aromatischen Vinylverbindung (d.h. der Gehalt
dieser Verbindung als Komponente des Copolymerisats A und der Gehalt des Monomers B) im Harz ist auf einen geeigneten Bereich
beschränkt, um den Brechungsindex des Gußkörpers mit dem der Glasfasern in Übereinstimmung zu bringen. Beispielsweise
beträgt diese Menge 10 bis 40 Gewichtsprozent, vorzugsweise
2^ 15 bis 35 Gewichtsprozent, insbesondere 20 bis 30 Gewichtsprozent,
jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht des Harzes, wenn der Brechungsindex der Glasfasern etwa 1,52 beträgt. Innerhalb
des genannten Bereichs kann ein größerer Anteil der aromatischen Vinylverbindung entweder im Copolymerisat A oder im
Monomerengemisch vorliegen. In anderen Worten, der Gehalt der
aromatischen Vinylverbindung kann vorwiegend in einer dieser beiden Harzkomponenten vertreten sein. Somit können die Anteile
der aromatischen Vinylverbindung in beiden Komponenten in ziemlich breiten Bereichen eingestellt werden.
Das Harz kann gegebenenfalls Maleinsäureanhydrid in einer Menge von 0,5 bis 10 Gewichtsteilen enthalten. Liegt Maleinsäureanhydrid
vor, enthält das Harz 10 bis 50 Gewichtsteile des Copolymerisats A, 1 bis 40 Gewichtsteile der aromatischen Vinylverbindung
B, 50 bis 90 Gewichtsteile des weiteren polymerisierbaren Monomers C und 0,5 bis 10 Gewichtsteile Maleinsäureanhydrid
als Komponente D.
030011/0748
Liegt der Gehalt des Copolymerisate A über 50 Gewichtsteilen,
ist die Viskosität des Harzes zu hoch, als daß es noch möglich wäre, das Harz zu entschäumen und es mit der Glasfaser
praxisgerecht zu mischen. Liegt der Gehalt des Copolymerisats A dagegen unter 10 Gewichtsteilen, geht die gewünschte Wirkung
des Harzes verloren.
Beträgt der Gehalt des anderen polymerisierbaren Monomers weniger als 50 Gewichtsteile, wird die auf diese polymerisierbaren
Verbindungen, insbesondere den Methacrylsäuremethylester, zurückzuführende gute Witterungsbeständigkeit nicht erreicht.
Rin Gehalt von mehr als 90 Gewichtsteilen dieser Monomere
ist gleichfalls unerwünscht, da es dann unmöglich wird, den Brechungsindex des Gußkörpers mit dem der Glasfaser
in Übereinstimmung zu bringen. Beträgt der Gehalt an Maleinsäureanhydrid weniger als 0,5 Gewichtsteile, ist die Wirkung
des Anhydrids gering; liegt dagegen sein Gehalt bei über 10 Gewichtsteilen, wird die Witterungsbeständigkeit des Gußkörpers
in Abhängigkeit von der Harzzusammensetzung manchmal vermindert.
Gegebenenfalls kann das Harz auch ein polyfunktionelles ungesättigtes
Monomer, wie Athylenglykoldimethacrylat, Äthylenglykoldiiicrylat,
Trimethylolpropantriacrylat und Pentaerythrittriacrylat,
enthalten, um die Eigenschaften der glasfaserverstärkten Gußkörper zu verbessern. Die geeignete Menge des polyfunktionellen
ungesättigten Monomers liegt bei höchstens 10 Gewichtsprozent, vorzugsweise bei 0,1 bis 5 Gewichtsprozent,
bezogen auf das Gesamtgewicht des Harzes.
Die Viskosität des Harzes wird in einem geeigneten Bereich gehalten,
um ein leichtes Mischen mit den Glasfasern zu ermöglichen und das Beseitigen von Luftblasen zu erleichtern. In
der Praxis liegt die Viskosität im Bereich von O,O2 bis
10 Pa . s, vorzugsweise 0,05 bis 2 Pa . s, bei 25°C. Der
Staudinger-Index (intrinsic viscosity) des Copolymerisats A
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wird auf 0,1 bis 2,0 dl/g, vorzugsweise 0,15 bis 1,5 dl/g,
bei 250C in Chloroform eingestellt.
Das Harz kann gegebenenfalls auch andere übliche Zusatzstoffe, wie Polymerisationsinhibitoren, UV-Absorber und Füllstoffe,
in jeweils einer Menge enthalten, die noch gestattet, die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe zu lösen.
Vorrichtungen zur Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens
müssen keine speziellen Merkmale aufweisen, soweit es sich um Vorrichtungen zur Herstellung flacher oder gewellter Platten
aus glasfaserverstärkten Harzen handelt. Selbstverständlich können hierzu Vorrichtungen verwendet werden, wie sie
zur Herstellung von Platten aus glasfaserverstärkten ungesättigten Polyesterharzen vorgesehen sind.
Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens kann das
Gießen unter Einsatz einer Form erfolgen, welche die gewünschte Gestalt aufweist und beispielsweise aus Glas oder einem
Film aus Cellulose (Cellophan), Polyester, Polyvinylalkohol, Polyäthylen oder Polypropylen oder aus Aluminium, Eisen
oder korrosionsbeständigem Stahl besteht. Das Formen kann auch kontinuierlich zwischen zwei bewegten Bändern aus korrosionsbeständigem
Stahl oder einem der vorgenannten Materialien erfolgen, um flache oder gewellte Platten herzustellen. Die
so erhaltenen Produkte können durch Verformen in der Wärme weiter verarbeitet werden.
Die im erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzten Glasfasern sind bekannter Art. Ihre Gestalt entspricht derjenigen von
Glasseidensträngen, Oberflächenvliesen, geschnittenen Glasspinnfäden,
Glas-Schnittmatten, Satin, karierten Bindungen, Grundbindungen, elastischen Twillgeweben und Netzgeweben.
Es können irgendwelche Glasfaserarten, wie Glasfasern vom C- und Ε-Typ, verwendet werden. Das Gewichtsverhältnis von Glasfasern
zum Harz entspricht dem üblichen Verhältnis. Vorzugsweise be-
030011/0748
trägt die Menge der Glasfasern 10 bis 40 Gewichtsprozent, bezogen auf das Gewicht des Gußkörpers.
Beim erfindungsgemäßen Verfahren ist die Gießtemperatur, d.h.
die Temperatur, bei der das mit den Glasfasern gemischte Harz gegossen wird, nicht besonders begrenzt. Die Temperatur liegt
vorzugsweise bei 50 bis 100°C. Beim Gießen wird ein Polymerisations
initiator verwendet, dessen Art jedoch nicht besonders eingeschränkt ist. Spezielle Beispiele für Polymerisationsinitiatoren
sind Azoverbindungen, wie Azobisisobutyronitril, Azobisdimethylvaleronitril und Azobiscyclohexannitril, Peroxide,
wie Benzoylperoxid, Lauroylperoxid, Acetylperoxid,
Caprylperoxid, 2,4-Dichlorbenzoylperoxid, Isobutyrylperoxid,
Acetylcyclohexylsulfonylperoxid, tert.-Butylperoxypivalat,
tert.-Butylperoxyisobutyrat, tert.-Butylperoxy-2-äthylhexanoat,
Isopropylperoxydicarbonat, sek.-Butylperoxydicarbonat, n-Butylperoxydicarbonat
und Bis-(4-tert.-butylcyclohexyl)-peroxydicarbonat, sowie Redoxinitiatoren, die eines der vorgenannten
Peroxide als eine Komponente enthalten. Diese Initiatoren können allein oder in Kombination aus mindestens zwei dieser
Verbindungen eingesetzt werden.
Erfindungsgemäß werden die glasfaserverstärkten Gußkörper
durch Imprägnieren oder Mischen der Glasfasern mit dem Harz und nachfolgendes Gießen hergestellt. Die Gießtemperatur kann
während des Gießens konstant gehalten oder schrittweise oder kontinuierlich geändert werden. Nach dem Gießen kann der
Gießling einer weiteren Wärmebehandlung unterworfen werden, um den Gehalt an restlichen Monomeren herabzusetzen. Im allgemeinen
wird die Wärmebehandlung vorzugsweise bei Temperaturen von 110 bis 150°C durchgeführt.
Erfindungsgemäß können glasfaserverstärkte transparente
Gußkörper mit geringen Kosten hergestellt werden, da das Gießen innerhalb kurzer Zeit und deshalb mit hoher Produktivität
erfolgen kann. Die Transparenz der Gußkörper ist be-
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sonders gut. Dementsprechend können die Gußkörper in weiten Bereichen der Bautechnik und in der Landwirtschaft eingesetzt
werden.
5 Die Beispiele erläutern die Erfindung.
Die Transparenz wird durch visuelle Beurteilung der erhaltenen glasfaserverstärkten Gußkörper festgestellt.
Beispiele 1 bis 3
^ 100 Gewichtsteile eines Gemisches aus Styrol und Methacrylsäuremethylester
(das auf das Gewicht bezogene Mischungsverhältnis der beiden Komponenten ist in der Tabelle I angegeben) ,
150 Gewichtsteile Wasser, Suspensionsstabilisatoren (0,024 Gewichtsteile Natriumpolyacrylat, 0,3 Gewichtsteile Dinatrium-
^ hydrogenphosphat und 0,015 Gewichtsteile wasserlösliche
Cellulose der Bezeichnung "Metolose", hergestellt von Shinetsu Chemical Industry Co., Ltd.), und 2 Gewichtsteile Azobisisobutyronitril
als Polymerisationsinitiator werden in einen mit einem Rührer ausgerüsteten Reaktor gegeben. Nach dem Er—
satz der Luft im Reaktor durch Stickstoff wird das Gemisch auf 930C erhitzt und 2 Stunden bei dieser Temperatur polymerisiert.
Das so erhaltene Copolymerisat A wird mit Wasser gewaschen und getrocknet. Sein Staudinger-Index (intrinsic
viscosity) in Chloroform bei 250C ist in der Tabelle I ange-
25 geben.
30 Gewichtsteile des erhaltenen Copolymerisats A werden in 70 Gewichtsteilen eines Monomerengemisches aus Styrol,
Methacrylsäuremethylester, Athylenglykoldimethacrylat und Maleinsäureanhydrid (das Gewichtsverhältnis der vier Komponenten
ist in der Tabelle I angegeben), zu einem Harz gelöst. Anschließend werden 1,5 Gewichtsprozent Benzoylperoxid
(100 % Feststoff, nachfolgend "BPO") als Initiator zum Gießen in dem Harz gelöst, das anschließend unter vermindertem Druck
entlüftet wird. 100 Gewichtsteile des Harzes werden in eine gleichmäßig mit 25 Gewichtsteilen Glasfasern (geschnittene
L 030011/07*8 J
Glasspinnfäden, Brechungsindex 1,52) beschickte Form eingespritzt.
Nach dem Imprägnieren der Glasfasern mit dem Harz erfolgt das Gießen durch Eintauchen der Form in ein Wärmebad
von 850C. Während des Gießens wird ein Temperaturanstieg durch
freiwerdende Polymerisationswärme und eine zum Erreichen des Temperaturmaximums erforderliche Zeit gemessen. Die Zeit ist
in der Tabelle I in der vorletzten Zeile angegeben. Nach dem Erreichen des Temperaturmaximums wird das Reaktionsprodukt
auf Raumtemperatur abgekühlt und entformt. Man erhält eine glasfaserverstärkte Platte mit einer Dicke von etwa 5 mm.
Die Transparenz der Gußplatte ist in der Tabelle I angegeben.
030011/0748
ΙΌ
cn
OI
cn
Copoly- merisat A |
Staudingerindex, dl/g | MMA, Gewichtsprozent | ST, Gewichtsprozent | Art | Transparenz | Beispiel 1 | Beispiel 2 | Beispiel 3 | |
Harz | Monome- renge- misch |
Zusammen setzung |
ST, " | MMA, " | Menge, Gewichtsprozent auf Harz bezogen | 0,32 | 0,32 | 0,32 | |
Menge, Gewichtsteile | EGDM, | Temperatur, 0C | 74 | 74 | 74 | ||||
Zusammen setzung |
MAH, | Zeit, min | 26 | 26 | 26 | ||||
Menge, Gewichtsteile | 30 | 30 | 30 | ||||||
Viskosität des Harzes, Pa.s | 21,7 | 21,7 | 21,7 | ||||||
Menge der Glasfasern, Gewichtsteile | 74,0 | 72,6 | 71,1 | ||||||
Initiator | 1,43 | 2,86 | 1,43 | ||||||
2,86 | 2,86 | 5,71 | |||||||
70 | 70 | 70 | |||||||
0,19 | 0,19 | 0,19 | |||||||
25 | 25 | 25 | |||||||
BPO | BPO V | BPO | |||||||
1,5 | 1,5 | 1,5 | |||||||
85 | 85 | 85 | |||||||
19,4 | 16,0 | 13,7 | |||||||
transpa rent |
transpa rent |
transpa rent |
MMA = Methacrylsäuremethylester, MAH = Maleinsäureanhydrid,
EGDM - Äthylenglykoldimethacrylat, ST ■>
Styrol,
BPO ■ Benzoylperoxid
BPO ■ Benzoylperoxid
] Beispiele 4 bis 7
In 20 Gewichtsteilen eines Acrylnitril-Styrol-Copolymerisats (Typ CD von Daicel Ltd.; Acrylnitril : Styrol = 28 : 72 Gewichtsprozent)
werden 80 Gewichtsteile eines Monoraerengemisches aus Styrol, Methacrylsäuremethylester, Äthylenglykoldimethacrylat
und Maleinsäureanhydrid (das Gewichtsverhältnis der vier Komponenten ist in der Tabelle II angegeben) zu einem
Harz gelöst.
Gemäß den Beispielen 1 bis 3 werden glasfaserverstärkte Gußplatten hergestellt, wobei die in der Tabelle II angegebenen
Initiatorer, eingesetzt werden. Die Ergebnisse sind in der Tabelle
II zusammengefaßt.
030011/07*8
ω cn
Ν3
Ol
Ol
cn
cn
Copoly- merisat A |
,Staudingerindex, dl/g | AN, Gewichtsprozent | ST, Gewichtsprozent | Art | Transparenz | Beispiel 4 | Beispiel 5 | Beispiel 6 | Beispiel 7 | |
Harz | Monome- renge- misch |
Zusammen setzung |
ST, " | MMA, | Menge, Gewichtsprozent auf Harz bezogen |
1,03 | 1,03 | 1,03 | 1,03 | |
Menge, Gewichtsteile | EGDM, | Temperatur, 0C | 28 | 28 | 28 | 28 | ||||
Zusammen setzung |
MAH, " | Zeit, min | 72 | 72 | 72 | 72 | ||||
Menge, Gewichtsteile | 20 | 20 | 20 | 20 | ||||||
Viskosität des Harzes, Pa.s | 16,3 | 16,3 | 7,5 | 16,3 | ||||||
Menge der Glasfasern, Gewichtsteile | 77,5 | 75,0 | 85,6 | 76,3 | ||||||
Initiator | 1,25 | 1,25 | 1,89 | 2,50 | ||||||
Gießen | 5,0 | 7,5 | 5,0 | 5,0 | ||||||
80 | 80 | 80 | 80 | |||||||
0,33 | 0,33 | 0,37 | 0,33 | |||||||
25 | 25 | 25 | 25 | |||||||
BPO | BPO | PV, | BPO | |||||||
1,5 | 1,5 | 1,5 | 1,5 | |||||||
85 | 85 | 85 | 85 | |||||||
16,1 | 12,7 | 6,9 | 13,0 | |||||||
transpa rent |
transpa rent |
transpa rent |
transpa rent |
AN » Acrylnitril, ST ■ Styrol, MMA * Methacrylsäuremethylester, EGDM ■ Äthylenglykoldimethacrylat,
MAH = Maleinsäureanhydrid, BPO =Benzoylperoxid, PV ■ 50 % tert.-Butylperoxypivalat in Toluol
MAH = Maleinsäureanhydrid, BPO =Benzoylperoxid, PV ■ 50 % tert.-Butylperoxypivalat in Toluol
CO CO ***
CO
1 Beispiele8 und 9
und Verglexchsfaeispiele 1 und 2
Gemäß Beispiel 4 wird ein Harz hergestellt, jedoch unter Einsatz von 73 Gewichtsteilen eines Monomerengemisches gemäß
nachfolgender Tabelle III und 27 Gewichtsteilen des gemäß Beispiel 4 verwendeten Acrylnitril-Styrol-Copolymerisats.
Gemäß Beispiel 1 werden glasfaserverstärkte Gußplatten hergestellt.
Der eingesetzte Initiator und die erhaltenen Ergebnisse sind in der Tabelle III angegeben.
030011/6748 -J
ω cn
ω ο
αϊ
Copolyme- risat A Monomeren- gemisch |
Zusammenset- ■ zung |
AN, Gewichtsprozent | ST, Gewichtsprozent | Art | Transparenz | Beispiel 8 | Beispiel 9 | Vergleichs beispiel 1 |
Vergleichs beispiel 2 |
|
Harz | ST, " | MMA, " | Menge, Gewichtsprozent auf Harz bezogen |
28 | 28 | 28 | 28 | |||
Menge, Gewichtsteile | EGDM, " | Temperatur, 0C | 72 | 72 | 72 | 72 | ||||
Zusammenset zung |
MAH, " | Zeit, min | 27 | 27 | 27 | 27 | ||||
Menge, Gewichtsteile | 4,1 | 4,1 | 0 | 0 | ||||||
Menge der Glasfasern, Gewichtsteile | 94,5 | 91,8 | 95,9 | 98,6 | ||||||
Initiator | 1,4 | 1,4 | 1,4 | 1,4 | ||||||
Gießen | O | 2,7 | 2,7 | 0 | ||||||
73 | 73 | 73 | 73 | |||||||
25 | 25 | 25 | 25 | |||||||
TBN | PV | PV | PV | |||||||
1,5 | 1,5 | 1,5 | 1,5 | |||||||
75 | 80 | 80 | 80 | |||||||
8,9 | 7,6 | 6,3 | 6,1 | |||||||
transpa rent |
transpa rent |
ziemlich trübe |
ziemlich trübe |
AN ■ Acrylnitril, MMA * Methacrylsäuremethylester, EGDM ■
ST ■ Styrol, MAH ■ Maleinsäureanhydrid, TBP = Bis-(4-tert
PV ■ 50 % tert.-Butylperoxypivalat in Toluol
Äthylenglykoldimethacrylat,
-butylcyclohexyl)-peroxydicarbonat,
-butylcyclohexyl)-peroxydicarbonat,
Claims (13)
1. Verfahren zur Herstellung glasfaserverstärkter transparenter
Gußkörper, dadurch gekennzeichnet, daß man Glasfasern mit einem Harz mischt, das
(a) 10 bis 50 Gewichtsteile eines Copolymerisats A, bestehend
im wesentlichen aus 20 bis 95 Gewichtsprozent einer aromatischen Vinylverbindung und 5 bis 80 Gewichtsprozent
eines anderen polymerisierbaren Monomeren,
(b) 1 bis 40 Gewichtsteile einer aromatischen Vinylverbindung B und
(c) 50 bis 90 Gewichtsteile eines weiteren polymerisierbaren Monomeren C
enthält, und das erhaltene Gemisch durch Gießen in die gewünschte Form überführt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man dem Harz 0,5 bis 10 Gewichtsteile Maleinsäureanhydrid
zusetzt.
030011 /n?iB
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als aromatische Vinylverbindung im Copolymerisat A und
als aromatische Vinylverbindung B jeweils eine der Verbindungen Styrol, Vinyltoluol, α-Methylstyrol, α-Methyl-p-methylstyrol,
α-Methyl-m-methylstyrol, Vinylxylol, a-Methylvinylxylol,
a-Chlorstyrol, p-Chlorstyrol, m-Chlorstyrol, a-Methylp-chlorstyrol,
a-Methyl-m-chlorstyrol oder a-Chlorvinylxylol
oder ein Gemisch aus mindestens zwei dieser Verbindungen einsetzt.
10
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4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß man als aromatische Vinylverbindung Styrol, Vinyltoluol oder
α-Methylstyrol einsetzt.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als das andere polymerisierbare Monomer im Copolymerisat
A und als das weitere polymerisierbare Momomer C jeweils eine der Verbindungen Acrylsäure, Methacrylsäure, Acrylsäuremethylester,
Methacrylsäuremethylester, Acrylsäureäthylester, Methacrylsäureäthylester, Acrylsäureisopropylester, Methacrylsäureisopropylester,
Acrylsäure-n-propylester, Methacrylsäuren-propylester,
Acrylsäureisobutylester, Methacrylsäureisobutylester, Acrylsäure-tert.-butylester, Methacrylsäure-tert,-butylester,
Acrylsäure-n-butylester, Methacrylsäure-n-butylester,
Acrylsäurecyclohexylester, Methacrylsäurecyclohexylester, Acrylsäure-ß-hydroxyäthylester, Methacrylsäure-ßhydroxyäthylester,
Acrylsäure-ß-hydroxypropylester, Methacrylsäure-ß-hydroxypropylester,
Acrylsäureglycidylester, Methacrylsäureglycidylester, Acrylsäure-2-cyanäthylester, Meth-
30 acrylsäure-2-cyanäthylester, Acrylsäure-ß-äthoxyäthylester,
Methacrylsäure-ß-äthoxyäthylester, Acrylsäure-2-äthylhexylester,
Methacrylsäure-2-äthylhexylester, Acrylnitril, Methacrylnitril,
Methacrylsäure-N,N-dimethylaminoäthylester,
Acrylamid, Methacrylamid, Diacetonacrylamid, Vinylacetat
Acrylamid, Methacrylamid, Diacetonacrylamid, Vinylacetat
oder Vinylchlorid oder ein Gemisch aus mindestens zwei dieser Verbindungen einsetzt.
L 030011/07A8
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
man als anderes polymerisierbares Monomer oder als weiteres polymerisierbares Monomer Acrylsäure, Methacrylsäure, Acrylsäuremethylester.
Methacrylsäuremethylester, Acrylnitril, Methacrylnitril, Acrylsäure-ß-hydroxyäthylester oder Methacrylsäure-ß-hydroxyäthylester
einsetzt.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Copolymerisat A mit einem Staudinger Index von 0,1
bis 2,0 dl/g, gemessen in Chloroform bei einer Temperatur von 25 C, einsetzt.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Copolymerisat A mit einem Staudinger-Index von
0,15 bis 1,5 dl/g, gemessen in Chloroform bei einer Temperatur von 25°C, einsetzt.
9. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Harz einsetzt, das bei einer Temperatur von 25 C eil
Viskosität von 0,02 bis 10 Pa · s aufweist.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Harz einsetzt, das eine Viskosität von 0,05 bis 2
Pa . s aufweist.
11. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Harz einsetzt, das ein polyfunktionelles ungesättigtes
Monomer enthält.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß
man das polyfunktionelle ungesättigte Monomer in einer Menge
von höchstens 10 Gewichtsprozent des Harzes einsetzt.
13. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß man als polyfunktionelles ungesättigtes Monomer Ä'thylenglykoldiacrylat,
Äthylenglykoldimethacrylat, Trimethylolpropantriacrylat
oder Pentaerythrittriacrylat oder ein Gemisch aus mindestens zwei dieser Verbindungen einsetzt.
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