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Schalungssystem mit rechteckigen Tafeln Die Erfindung betrifft ein
Schalungssystem mit rechteckigen Tafeln aus einer Rahmenkonstruktion und einer Schalhaut
mit Öffnungen zum Durchstecken von Ankern, die an zwei sich gegenüberliegenden Rändern
angeordnet sind.
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Bei Schalungssystemen dieser Art werden mehrere Tafeln mit gleicher
Höhe nebeneinander angeordnet und miteinander verbunden. Durch die an den Rändern
angeordneten Öffnungen werden Anker gesteckt, um zwei sich gegenüberliegende Schalungswände
miteinander zu verbinden. Die Anker haben Ankermuttern oder Platten, die so groß
sind, daß sie über den Rand der benachb2rter. Tafeln hinüberreichen und somit an
einer Stoßstelle 2 nebeneinanderliegende Tafeln halten.
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Je nach Höhe der Tafeln können 2, 3 oder auch mehrere Öffnungen im
Tafelrand vorgesehen sein. Um die untersten Anker und Ankermuttern über dem Fußboden
gut bedienen zu
können, ist es erforderlich, den Abstand zwischen
den Ecken der Tafeln und den ersten Öffnungen im Tafelrand ausreichend groß zu gestalten.
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Dies bringt den Nachteil mit sich, daß bei übereinander angeordneten
Schalungstafeln sowohl in den oberen Öffnungen der unteren Tafelreihe als auch in
den unteren Öffnungen der oberen Tafelreihe Anker angeordnet werden müssen.
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Tafeln der hier beschriebenen Art sind z.B. bekannt durch DBGM 67
51 166.
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Es ist ferner ein Schalungssystem bekannt (Paschal-Rasterschalung
9 73, S. 11), bei welchem die Anker nicht durch Öffnungen in den Tafelrändern gesteckt
werden, sondern bei dem die seitlichen Ränder nach außen offene Halböffnungen aufweisen,
so daß bei 2 nebeneinanderliegenden Tafeln durch diese Öffnungen Anker gesteckt
werden können, deren Ankermuttern wiederum die beiden nebeneinanderstehenden Schalungstafeln
halten. Bei diesem System sind die Öffnungen zum Durchstecken von Ankern an zwei
sich gegenüberliegenden Rändern so angeordnet, daß jeweils 1 Durchstecköffnung mit
Abstand von der Ecke vorgesehen ist, während eine andere Öffnung direkt im Eckpunkt
liegt.
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Dieses System gibt die Möglichkeit, bei übereinander angeordneten
Schalungstafeln in der horizontalen Stoßfuge mit nur einer Ankerreihe sowohl die
unteren als auch die oberen Tafeln zu halten.
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Nachteilig wirkt sich hierbei aber aus, daß die obere Tafelreihe spiegelbildlich
zur unteren Tafelreihe angeordnet werden muß, da 4 in den Ecken vorgesehene Viertelöffnungen
jeweils an einem Stoßpunkt von 4 Tafeln zusammen kommen müssen, um einen Anker durchführen
zu können. Als weiterer
Nachteil ergibt sich bei diesem Schalungssystem,
daß diese Tafeln nur stehend nebeneinander und, wie eben beschrieben, verdreht übereinander
angeordnet werden können, nicht jedoch teilweise stehend und teilweise liegend.
Es besteht also nicht die Möglichkeit, auf eine untere stehende Tafelreihe zur besseren
Anpassung an eine gewünschte Schalungshöhe eine zweite Reihe schmalerer Tafeln liegend
aufzulegen. In diesem Falle würden die in den Tafelrändern vorgesehenen Halb- bzw.
Viertel öffnungen nicht zur Deckung kommen, so daß keine Anker eingesteckt werden
können.
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Als weiterer Nachteil dieses Systems ist die Notwendigkeit zu nennen,
am Ende einer Reihe nebeneinanderliegender Schalungstafeln ein zusätzliches Bauteil
anzuordnen, um den letzten Rand der letzten Schalungstafeln mit Ankern zu versehen,
da die Halböffnungen alleine am Ende einer Schalung kein Durchstecken von Ankern
ermöglichen.
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Ein solches Bauteil ist in der OS 22 o3 999 beschrieben, insbesondere
auf Seite 2 und Seite 6 sowie in den Fig. 2 und 3.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Schalungssystem zu schaffen,
welches es ermöglicht, bei übereinander angeordneten Schalungstafeln im Bereich
der horizontalen Stoßfuge mit nur einer Ankerreihe sowohl die unteren als auch die
oberen Schalungstafeln zu halten, wobei es keine Rolle spielt, ob alle Tafeln im
gleichen Sinne aufrecht oder wahlweise liegend angeordnet werden und bei dem gleichzeitig
die Notwendigkeit entfällt, am Ende einer Reihe nebeneinanderstehender Schalungstafeln
ein zusätzliches Bauteil anzuordnen, um die letzten Anker am Schalungsrand einzusetzen.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß an jedem der
beiden Ränder der Schalungstafeln eine Öffnung
unmittelbar in der
einen Ecke der Tafel und eine andere Öffnung mit Abstand von der anderen Ecke der
Tafel vorgesehen ist.
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Beim Einsatz von Schalungen ist es nicht immer möglich, zwei sich
gegenüberstehende Schalungswände so exakt anzuordnen, dass die Ankeröffnungen eine
gemeinsame geradlinig verlaufende Systemachse haben. Es ist daher besonders empfehlenswert,
wenn sich die Öffnungen zum Durchstecken der Anker auf die Stärke der Schalhaut
beschränken und nach rückwärts rohrähnliche Ummantelungen aufweisen, die auf ihren,
der Schalhaut gegenüberliegenden Seiten mit der Rahmenkonstruktion bündig abschliessen
und als Gegenlager für die Ankermutter dienen.
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Es ist bekannt, bei Schalungssystemen mit Schalungstafeln gleicher
Höhe verschiedene Tafelbreiten vorzusehen, um ein Anpassen an die jeweiligen Baustellenverhältnisse
zu erleichtern. Bei einem Schalungssystem gemäss der Erfindung, bei dem Schalungstafeln
stehend oder liegend angeordnet werden können, wobei jeweils im Stossbereich zweier
Tafeln immer nur ein Anker notwendig ist, ergibt sich eine besonders hohe Anpassungsfähigkeit
an alle Schalungsmasse hinsichtlich der Breite oder der Höhe, wenn eine Tafel, beispielsweise
die Grundtafel des Systems, in Höhe und Breite die gleiche Abmessung aufweist. Bei
einer solchen quadratischen Tafel können die schmaleren Tafeln bei der Anpassung
an eine gewünschte Schalungshöhe quer auf die quadratische Grundtafel aufgelegt
werden, ohne das Raster in der gesamten Schalungswand zu beeinflussen. Als besonders
vorteilhaft wirkt es sich ferner aus, wenn die nächst kleinere Schaltafel des Systems
eine Breite von 2/3 der Höhe und die wiederum nächst kleinere Tafel eine Breite
von 1/3 der Höhe hat. Bei einem beliebigen
solcher Aneinandereihen(Taeln
unterschiedlicher Breite ergeben sich sowohl in horizontaler als auch in vertikaler
Richtung die besten Anpassungsmöglichkeiten unter Beibehaltung des Grundrasters
der Tafeln. Hierbei wirkt sich gleichzeitig der Vorteil aus, daß bei allen Stoßfugen
immer nur ein Tafelrand mit Ankern zu versehen ist, die gleichzeitig mit ihren Ankermuttern
die benachbarten Tafeln halten.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt
und wird im folgenden näher beschrieben.
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Es zeigen: Fig. 1 eine quadratische Schalungstafel in der Rückansicht,
Fig. 2 die Einzelheit "A" der Fig. 1 in vergrößertem Maßstab und einen Schnitt nach
der Linie a-a mit einem eingelegten Anker, Fig. 3 3 Tafeln unterschiedlicher Breite
und gleicher Höhe in der Rückansicht, Fig. 4 ein Beispiel für die Zusammensetzungsmöglichkeiten
der Tafeln gemäß Fig. 3, Fig. 5 die in einem Punkt zusammentreff enden 4 Eckpunkte
von 4 Schalungstafeln in vergrößertem Maßstab, Fig. 6 das Ende einer Schalungswand
mit eingesetzten Ankern, Fig. 7 nebeneinanderstehende, jedoch in der Höhe versetzt
angeordnete Schalungstafeln, Fig. 8 die Anpassungsmöglichkeit des Schalungssystems
an unterschiedliche Höhen und unter Beibehaltung des Grundrasters.
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Die in den Figuren 1 und 3 gezeigten Schalungstafeln besitzen an 2
sich gegenüberliegenden Rändern Öffnungen zum Durchstecken der Anker, wovon jeweils
eine Öffnung 1 direkt im Eckbereich und eine andere Öffnung 2 mit Abstand an der
Ecke angeordnet sind. Für die Erfindung ist es unwesentlich, ob zwischen den Öffnungen
1 und 2 weitere Öffnungen zum Durchstecken der Anker vorgesehen werden.
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Bei diesem Ausführungsbeispiel besteht die Rahmenkonstruktion aus
Flachstabprofilen 3, 4, die aus Stah4Leichtmetall oder einem anderen Werkstoff sein
können. Als eigentliche Schalhaut ist eine Sperrholztafel 5 vorgesehen, die mit
der Rahmenkonstruktion verbunden wird.
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Die Öffnungen 1, 2 zum Durchstecken der Anker befinden sich nur in
der Schalhaut 2. Sie können zur Verringerung des Verschleißes mit einer rückwärtig
angebrachten, hier nicht dargestellten dünnen Metalltafel versehen werden.
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Im Bereich der Öffnungen 1, 2 befinden sich an der Rückseite der Sperrholztafel
5 Ummantelungen 6, 7, die mit der Rahmenkonstruktion fest verbunden sind. Sie können
einen runden oder eckigen Querschnitt haben und weisen einen lichten Durchmesser
auf, der mindestens doppelt so groß ist wie die Öffnungen 1, 2 zum Durchstecken
der Anker.
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Der Zweck dieser Ummantelungen ist aus Fig. 2 zu ersehen.
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Sie dienen als Anlagefläche für die Ankermutter 8 des durchgesteckten
Ankers 9. Aus Fig. 2 ist ferner zu ersehen, daß der untere Anker so weit vom Boden
entfernt liegt, daß eine unbehinderte Betätigung des Ankers und der Ankermuttern
gewährleistet ist.
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Entsprechend der Erfindung ist es besonders sinnvoll, für das Schalungssystem
3 Tafelgrößen vorzusehen mit den Seitenverhältnissen H (Höhe) : B (Breite):H : B
= 1 : 1 und H : B = 1:2/3 und H : B = 1 : 1/3.
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Neben einer quadratischen Grundtafel lo sind eine weitere Tafel 11
mit gleicher Höhe, aber 2/3 der Breite und eine weitere Tafel 12 mit gleicher Höhe,
aber 1/3 der Breite, vorgesehen. Zusammensetzungsmöglichkeiten dieser Tafeln sind
in Fig. 4 als Beispiel dargestellt. Bei der Anordnung der Ankeröffnungen und den
vorgeschlagenen Seitenverhältnissen der Tafeln können alle einzelnen Tafeln in beliebiger
Reihenfolge und beliebiger Lage, also horizontal oder vertikal, nebeneinander angeordnet
werden.
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Hierdurch ergeben sich nicht nur so gute Anpassungsmöglichkeiten,
wie sie bisher noch nicht erreicht wurden, sondern gleichzeitig wird auch ein hoher
Einsatzgrad aller Schalungstafeln erreicht, da jede Tafelgröße in jeder Lage in
der Schalungswand Verwendung finden kann.
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An jedem Punkt, an dem vier Schalungstafeln zusammenstoßen, wird in
einer Ankeröffnung 1 ein Ankevorgesehen, dessen Ankerplatte bzw. Ankermutter 8 alle
4 Ecken überdeckt und somit allen 4 Tafeln den notwendigen Halt gibt. Obwohl die
Form der Ankermutter bzw. Ankerplatte keine maßgebliche Rolle spielt, ist es vorteilhaft,
ihr einen kreisrunden Querschnitt zu geben. In Fig. 5 ist dies durch eine strichlierte
Linie dargestellt.
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Da die Ankeröffnungen 1, 2 in den Tafeln angeordnet sind, können am
Ende einer Schalungswand die letzten Anker ohne Verwendung von Zusatzteilen in der
letzten Tafelvorgesehen werden. Dies zeigt Fig. 6. Die Anker 9 mit ihren Ankermuttern
8 übernehmen hier die Verankerung zweier sich gegenüberlieger Schalungstafeln 11
am Ende einer Schalwand.
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Liegen die Anker öffnungen gemäß der Erfindung innerhalb der Tafeln,
so überdecken die Ankermuttern 8 die Ränder der benachbarten Tafeln und geben ihnen
den notwendigen Halt.
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Hierdurch wird der weitere Vorteil erreicht, daß nebeneinanderstehende,
aber in der Höhe versetzt angeordnete Tafeln ohne Rücksicht auf die Größe des Höhenversatzes
völlig normal verankert werden können.
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In Fig. 7 ist zu erkennen, daß der Anker 13 in der Tafel 14 angeordnet
ist und die Tafel 15 zusätzlich mit verankert.
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Dagegen ist der Anker 16 durch eine Öffnung in der Tafel 15 gesteckt
und unterstützt in seinem Bereich die Tafel 14.
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In ähnlicher Form hält der in der Tafel 15 angeordnete Anker 17 zusätzlich
die Tafel 18, die ihrerseits wiederum durch die Anker 19 verankert ist. Die Fig.
7 zeigt diesnur beisnielhaft, während im Falle der praktischen Verwendung von Fall
zu Fall zu entscheiden ist, wieviele Anker im Stoßbereich benachbarter Tafeln vorzusehen
sind.
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Obwohl die Erfindung unabhängig ist von den effektiven Abmessungen
der Schalungstafeln, ist es vorteilhaft, der Grundtafel lo die Abmessung von 1,oo
x 1,oo m zu geben.
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Die Tafel 11 wtjrde dann eine Breite von o,67 m und die Tafel 12 eine
Breite von o,33 m haben. In Figur 8 ist zu erkennen, wie sich durch das Breitenverhältnis
der einzelnen Tafel jede Schalungshöhe im Raster von 1/3 der Grundabmessung der
Tafel erreichen läßt. Bei dem Beispiel der Grundtafel 1,oo x 1,oo m ergäben sich
gemäß Fig. 8 Wandhöhen im Raster von 33 cm, wobei in dieser Darstellung am rechten
Rand eine Schalungshöhe von 2,67 m erreicht würde, die der normalen Wandhöhe im
Wohnungsbau entspräche.
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Es ist selbstverständlich, daß der gleiche Effekt auch mit anderen
Tafel abmessungen, insbesondere mit der Abmessung o,9o x o,9o m,für die Grundtafel
erreicht werden kann.
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Diese Zahlenbeispiele sollen nur die hohe Anpassungsfähigkeit an alle
Bauabmessungen und die Einfachheit des Systems bei den Schalungsarbeiten erläutern.
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Zur Verbindung nebeneinanderstehender Tafeln können die für solche
Aufgaben bekannten und bewährten Teile wie Bolzen und Keile, Klammern oder dergl.
eingesetzt werden. Sie sind in den Zeichnungen nicht dargestellt, da sie für die
Erfindung ohne Bedeutung sind.
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