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Vorrichtung zum Befestigen eines Gerüsts
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an einer Gebäudewand Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung
zum Befestigen eines Gerüsts an einer Gebäudewand, bestehend aus einem an seiner
der Gebäudewand zugekehrten Seite mit Abstand voneinander angeordnete Auflagerfüße
aufweisenden Lastverteiler mit einer Ringöse zum Befestigen des Gerüsts und mit
einem mit einen Mauerdübel oder dergleichen in der Gebäudewand verbindbaren Zugglied
zum Verspannen des Lastverteilers gegen die Gebäudewand.
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Eine derartige Vorrichtung ist aus der deutschen Auslegeschrift 2
012 545 bekannt. Bei dieser Vorrichtung besteht der Lastverteiler aus einem im eingebauten
Zustand senkrecht zur Gebäudewand stehenden Rohr, die Auflagerfüße bestellczn aus
drei pyramIdenförmig. angeordneten, mit je einem ihrer Enden am Rohr angeschlossenen
Stäben und das Zugglied wird aus einem im Rohr verlaufenden, durch eine Mutter oder
ein Sp'1nnschloß anspannbaren Zuganker gebildet. Zwar ist diese beknnÜ-e Vorrichtung
in der Lage, Kräfte aus allen Richtun-
gen aufzunehmen, jedoch kann
diese Vorrichtung nur an Gebäudewänden angebracht werden, die in der Lage sind,
die durch die Auflagerfüße auf die Gebäudewand übertragenen Kräfte aufzunehmen.
Mithin entfällt für diese bekannte Vorrichtung jedwede Verwendungsmöglichkeit an
Gebäuden mit Fassadenverkleidungen, die üblicherweise dünnwandig ausgebildet sind
und mit Abstand gegenüber der eigentlichen Gebäudewand angeordnet sind. Diese Fassadenverkleidungen
können keinerlei Kräfte aufnehmen und weiterleiten. Andererseits ist es unbedingt
erforderlich, aus der Fassadenverkleidung herausragende ösen zum Befestigen eines
Gerüstes seitlich abzustützen, ohne daß dabei die Fassadenverkleidung belastet wird.
Ohne diese Vorsichtsmaßnahmekönnten weder während des Ncubaus die Baugerüste neu
verankert werden, wenn während der Montage der Fassadenverkleidungen die unmittelbar
an der Gebäudewand befindlichen Gerüstverankerungen gelöst werden noch können Gerüste
an derartigen Gebäuden hochgezogen werden, wenn Reparaturen durchgeführt werden
sollen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs
erwähnten Art zu schaffen, die an Gebäudewänden mit Fassadenverkleidungen sowohl
während der Montage der Fassadenverkleidung als auch nachträglich angebracht werden
kann, wobei durch diese Vorrichtung sichergestellt sein soll, daß die Fassadenverankerung
nur im Rahmen des zulässigen, durch seitlich wirkende Kräfte belastet werden kann.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch die Merkmale des ETauptanspruchs.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den nachfolgenden Ansprüchen
festgehalten.
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Der erfindungsgemäße Lastverteiler mit den vier Auflagerfüßen ist
so gestaltet, daß er ohne weiteres zwischen die Kreuzfuge von aneinanderstoßenden
Fassadenplatten hindurchgeführt werden kann, bis er sich auf der eigentlichen Gebdwand
abstütz. Zu diesem Zweck sind die Auflagerfüße schmal im Verhältnis zu ihrer radialen
Länge ausgebildet, so daß sie durch die Kreuzfuge hindurchgeführt werden
können
und dennoch eine genügende Auf standfläche besitzen.
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Zum Verspannen des Lastverteilers wird anschließend eine Gewindestange
durch die Bohrung des Zentralkörpers hindurchgeführt und entweder in einen in der
Gebäudewand vorher eingesetzten Dübel eingeschraubt oder aber, falls die Gebäudewand
an dieser Stelle einen Stahlträger aufweist, direkt in eine Gewindebohrung des Stahlträgers
eingeschraubt.
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Der Lastverteiler ist so bemessen, daß er nicht über die Fassadenverkleidung
hinausragt, wobei entweder eine mit der Gewindestange verbundene Ringöse ständig
über die Fassadenverkleidung hervorragt und direkt für die Verankerung eines Gerüstes
verwendbar ist oder aber gemäß einer anderen vorteilhaften Ausführungsform eine
Ringschraube bei Bedarf in eine in die Fassadenverkleidung versenkte Gewindebuchse
eingeschraubt wird, während die oeffnung der Gewindebuchse bei Nichtbedarf durch
einen Kunststoffstopfen verschlossen wird.
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Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der
nachstehenden, anhand zweier in der Zeichnung dargestellter Ausführungsbeispiele
gegebenen Beschreibung und es zeigen: Figur 1 eine erfindungsgemäße Vorrichtung
entsprechend einem ersten Ausführungsbeispiel, Figur 2 eine Draufsicht auf die Vorrichtung
entsprechend Figur 1 und Figur 3 eine erfindungsgemäße Vorrichtung entsprechend
einer zweiten Ausführungsform.
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Ein Lastverteiler 2 besteht aus einem Zentralkörper 4 mit einer Bohrung
5. Am Zentralkörper 4 sind vier, radial im rechten Winkel zueinander ausgehende
Auflagerfüße 6 befeti9t. Der Zentralkörper 4 und die Auflagerfüße 6 sind vorzugsweise
einstückig, z.B. als Gußteil l1ergestcllt. Die Aufiagerfüße 6 sind so schmal ausgeführt,
daß sie durch die üblichen IRrouzfugen einer Fas sadenverki eidung hil?dul-chclc-
führt
werden können. Für den Zentralkörper 4 muß gegebenenfalls der Stoß der Kreuzfuge
etwas aufgebohrt werden. Die Aufstanzflächen der Auflagerfüße 6 sind mit Abstand
vom Zentralkörper 4 angeordnet. Zwischen dem Zentralkörper 4 und einer Gebäudewand
16, die hier als Teil eines Stahlträgers dargestellt ist, ist eine Buchse 8 angeordnet,
die der Abstützung des Zentralkörpers 4 auf der Gebäudewand 16 dient. Eine Ringöse
10 zum Befestigen eines Gerüsts ist einstückig mit einer Gewindestange 12 ausgeführt,
die durch den Zentralkörper 4 und die Buchse 8 hindurch in eine Gewindebohrung der
Gebäudewand 16 eingeschraubt ist. Das Verspannen des Lastverteilers 2 gegen die
Gebäudewand 16 erfolgt mittels einer Kontermutter 14, die gleichzeitig die Gewindestange
12 gegen unbeabsichtigtes Herausschrauben blockiert. Durch das Verspannen der Gewindestange
12 gegen den Lastverteiler 2 können auf die Gewindestange keine Biegekräfte einwirken,
da seitlich wirkende Kräfte durch die Auflagerfüße 6 in die Gebäudewand 16 eingeleitet
werden und somit von der Gewindestange 12 ferAgehalten werden. Die Höhe des Lastverteilers
2 ist so bemessen, daß er über eine mit Abstand zur Gebäudewand 16 angeordnete Fassadenverkleidung
18, die aus Aluminiumblech, Eternitplatten oder Natur- oder Werksteinplatten bestehen
kann, nicht hinausragt. Im Ausführungsbeispiel gemäß Figur 1 wird nach Fertigstellung
des Gebäudes entweder die gesamte Vorrichtung gelöst und bei Bedarf wieder montiert
oder aber die Vorrichtung verbleibt am Gebäude, wobei dann auch die ösen 10 vor
der Fassadenverkleidung 18 verbleiben.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist besonders vorteilhaft anwendbar
bei Hochhäusern, die üblicherweise zunächst im Rohbau hochgezogen werden, wobei
selbstverständlich Baugerüste vorhanden sInd, die jeweils an der Gebäudewand verankert
sind. Die Montage der Fassadenverkleidung erfolgt wahrend des Ilochziehens des Rohbaus,
zeitlich etwas verschonen, von unten nach ohen, wobei die Gerüstvcrankerungen am
Rohbau gelöst werden müssen, um die Fassadenverkleidung befestigen zu können. Da
diese Rolibauverankerungen des Ge-
rüsts nicht mit dem Rastermaß
der Fassadenplatten übereinstimmen, ist es erforderlich, gleichzeitig mit der Montage
der Fassadenverkleidung neue Gerüstverankerungen vorzusehelle Dies geschieht dergestalt,
daß die mit der Montage der Fassadenverkleidung beschäftigten Personen jeweils nur
die störenden Rohbauverankerungen lösen, um die Fassadenverkleidungen zu montieren,
während durch die Kreuzfugen der Fassadenverkleidungen hindurch die neuen, erfindungsgemaßen
Vorrichtungen zum Befestigen der Gerüste angebracht werden Selbstverständlich kann
in der gleichen Weise an Gebäuden vorgegangen werden, die Fassadenverkleidungen
aufweisen, aber noch keine Gerüstverankerungen. In diesem Falle kann bei Bedarf
die erfindungsgemäße Vorrichtung zusammen mit dem Aufbau eines Gerüstes zum Zwecke
der Reparatur oder Reinigung des Gebäudes angebracht werden.
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Selbstverständlich ist die erfindungsgemäße Vorrichtung auch an Gebäudewänden
ohne Fassadenverkleidung anwendbar, da sie auch in diesem Falle die Verankerung
von seitlich wirkenden Kräften freihält.
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Das in Figur 3 dargestellte Ausführungsbeispiel zeigt einen Lastverteiler
20 mit einem Zentralkörper 22, der bis zu einer Gebäudewand 36 reicht und sich auf
dieser abstützt.
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Die Gebäudewand 36 ist im vorliegenden Fall aus Beton und weist daher
einen Mauerdübel 34 auf, der mit einer Gewindebohrung zur Aufnahme einer Gewindestange
30 versehen ist.
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Diese Gewindestange 30 durchläuft eine Bohrung 23 des Zentralkörpers
und wird mittels einer Gewindebuchse 28, die sich in einer Einsenkung 25 des Zentralkörpers
22 abstützt, gegen den Mauerdübel 34 und die Gebäudewand 36 verspannt.
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Am Zentralkörper 22 sind vier radial im rechten Winkel zueinander
ausgehende Auflagerfüße 24 vorgesehen, die dazu dienen, seitliche Kräfte in die
Gebäudewand 36 einzuleiten.
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Die Gewindebuchse 28 ragt so über das Ende der Gewindestange 30 hinaus,
daß eine Ringschraube 26 in die Gewindebuchse 28 hineingeschraubt werden kann. Sie
wird ge9en die Gewillc1(!lJuchsc 28 durch einc Kontermutter 32 blockierL-. Das
Verspannen
der Gewindestange 33 mittels der Gewindebuchse 28 kann bei.spielsweise dadurch erfolgen,
daß die Ringschraube 26 in die Gewindebuchse 28 eingeschraubt wird und die Kontermutter
32 festgezogen wird. Danach kann die Rinyschraube 26 oder die Kontermutter 32 als
Angriff für einen Schraubenschlüssel verwendet werden, um die Ringschraube 26, die
Gewindebuchse 28 und die Kontermutter 32 gemeinsam anzuziehen. Ist die Gewindebuchse
28 einmal festgezogen, so genügt es, die Kontermutter 32 unter Festhalten der Ringschraube
26 zu lösen, um die Ringschraube 26 herausschrauben zu können, ohne die Gewindebuchse
28 zu lockern.
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Die Gewindebohrung der Gewindebuchse 28 kann dann durch einen nicht
dargestellten Kunststoffstopfen verschlossen werden.
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Die in den Figuren 1 und 3 dargestellte Abstützung des Zentralkörpers
4 über die Buchse 8 bzw. des Zentralkörpers 22 direkt auf der Gebäudewand 16 bzw.
36 dient im wesentlichen dazu, ein Herausziehen eines Mauerdübels entsprechend dem
in Figur 3 dargestellten Mauerdübel 34 beim Verspannen der Lastverteiler 2 bzw.
20 zu verhindern. Weiterhin wird durch diese Anordnung erreicht, daß bei einem durch
eine seitlich oder schräg wirkende Kraft auftretenden Verrutschen der Lastverteiler
2 bzw. 20 die Gewindestange 12 bzw. 30 nicht auf Biegung beansprucht wird, sondern
allenfalls auf Abscheren. Da die Auf lagerfüße 6 bzw. 24 mit einer erheblichen Reibung
auf der Gebäudewand 16 bzw. 36 gleiten, bedeutet dies, daß die Scherbeanspruchung
um diese Reibungskraft vermindert ist und zu einer nicht so hohen Belastung der
Gewindestange 12 bzw. 30 führt. Beim Ausführungsbeispiel gemäß Figur 1 braucht die
Buchse 8 nur aus diesem Grunde vorgesehen zu werden, da kein Mauerdübel vorhanden
ist, und daher auch kein Herausziehen befürchtet zu werden braucht.
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ist, wie in Figur 3 dargestellt, zwischen der Geb<-iudewand 36
und der Fassadenverkleidung 38 eine Isolierung 40 in Form von Mineralfasennatten
oder Schaumstoffplatt:en vorgesehen, so ist es erforderlich, diese kreuzweise an
der
Stelle, wo der Lastverteiler 20 angebracht werden soll, einzuschneiden.
Dies kann in einfacher Weise durch einen Lastverteiler 20 geschehen, dessen Auflagerfüße
24 an den Aufstanzflächen messerartig zugeschärft sind, indem diese Vorrichtung
durch leichte Hammerschläge in die Isolierung 40 hineingetrieben wird. Genauso gut
kann auch eine besondere, entsprechend gestaltete Vorrichtung verwendet werden.
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Bezugszeichenliste 2 Lastverteiler 4 Zentralkörper 5 Bohrung 6 Auflagerfüße
8 Buchse 10 Ringöse 12 Gewindestange 14 Kontermutter 16 Gebäudewand 18 Fassadenverkleidung
20 Lastverteiler 22 Zentralkörper 23 Bohrung 24 Auflagerfüße 25 Einsenkung 26 Ringschraube
28 Gewindebuchse 30 Gewindestange 32 Kontermutter 34 Mauerdübel 36 Gebäudewand 38
Fassadenverkleidung 40 Isolierung
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