DE29706468U1 - Elektromechanische Kupplung, vorzugsweise für Schließeinrichtungen - Google Patents

Description

Dipl.-Ing. Lutz Stoß
Dr.-Theodor-Brugsch-Str. 56
08529 Plauen

Thomas Spinnler
Zum Burgteich 70
08527 Thiergarten

08. 04. 1997 - G 900 -

Elektromechanische Kupplung, vorzugsweise für Schließeinrichtungen

Die Erfindung betrifft eine Kupplung für Schließeinrichtungen mit der es möglich ist, mittels Magnet-, Chip-, oder Transponderkarte, beziehungsweise einer Tastatur, unter Yerschluß gehaltene Türen, insbesondere in Hotels, Büros und vergleichbaren Einrichtungen, zu öffnen. Dabei wird das System von einem batteriegespeisten Elektro-Kleinstmotor ein- oder ausgekuppelt, wobei konventionelle Türschlösser beibehalten werden können.

Mit der DE-OS 40 02085, aber auch der Schrift DE-G 90 13254.8 sowie DE - G 89 14281.0 werden mehrere Lösungen aufgezeigt, bei welchen Schaltkupplungen in Schließeinrichtungen auf magnetischer oder elektromagnetischer Wirkungsweise beruhen und entsprechend reagieren.

So betrifft die Erfindung DE-OS 40 02085 eine Schließeinrichtung, welche nur mit einer magnetischen Schlüsselkarte aktiviert werden kann. Beim Einstecken einer derartigen Schlüsselkarte wird dabei über eine Zahnradkupplung die Verbindung zwischen äußerem Türdrücker und dem zu öffnenden Schloß hergestellt.

Dieser Lösung haftet jedoch der Nachteil an, daß das Öffnen des Schlosses lediglich mittels magnetischer Schlüsselkarte möglich ist. Der Aufbau einer derartigen Schließvorrichtung ist zudem durch die Verwendung einer Vielzahl von mechanisch zu fertigenden Teilen sehr aufwendig, daher auch kostenungünstig, kompliziert im Aufbau und relativ störanfällig. Dieser Lösung haftet ferner der Nachteil an, daß im Falle des Nichtentfernens der Schlüsselkarte nach der Benutzung, die an sich angestrebte Sicherheit nicht realisiert werden kann, was bei dieser Ausführung relativ häufig auftritt.

Die Erfindung gemäß DE G 90 13254.8 ist hingegen als Schließeinrichtung mit elektromagnetischer Kupplung unter Einbeziehung eines Türknaufes ausgeführt, der sich leer durchdreht. Erst bei Benutzung beziehungsweise Aktivierung der Kupplung wird eine formschlüssige Verbindung zwischen dem Türknauf und der Schließeinrichtung der Tür durch entsprechende Bauelemente hergestellt, wodurch letztlich die Türöffnung bewirkt wird.

Dieser Lösung haftet wiederum der Nachteil an, daß sie durch die große Anzahl von herzustellenden Einzelteilen nur mit hohem Fertigungsaufwand realisierbar ist, was zwangsweise zu einer unerwünschten Verteuerung führt. Außerdem läßt diese konstruktiv so gewählte Ausführung keine Türdrücker zu, da keine Posi-

tionierung in die an sich übliche Drückerstellung möglich ist. Dem Benutzer steht nur eine begrenzte Zeit für das Öffnen der Tür zur Verfügung. Diese Lösung erfordert für das Kuppeln und das Halten des Magnetfeldes relativ viel Energie, was sich bei dem prinzipiellen Einsatz von Batterien negativ auf deren Lebensdauer auswirkt und damit unökonomisch ist.

Ferner wird mit der Erfindung gemäß DE G 89 14281.0 eine zweifach wirkende Schließvorrichtung aufgezeigt, welche nur mit einem Schlüssel und zusätzlich noch mit dazugehöriger Karte oder aber Tastatur funktioniert. Dabei erfolgt das Öffnen über zwei elektromagnetische Kupplungen, welche nacheinander aktiviert werden und die Formschlüssigkeit zwischen den Öffnungselementen und dem Schloß herstellen.

Diese Variante beinhaltet eine sehr aufwendige Schließeinrichtung, welche eine weitere Kontrolle der Benutzer durch eine dritte Person gewährleisten soll. Dabei werden zwei elektromagnetische Kupplungen zum Einsatz gebracht, welche zum einen mit einem hohen Fertigungs- und auch hohem Montageaufwand verbunden sind und zum anderen einen relativ hohen Energieaufwand erfordern.

Aufgabe der Erfindung ist es daher eine elektromechanische Kupplung zu schaffen die es ermöglicht, Schließeinrichtungen vorzugsweise an Türen, die mittels Magnet-, Chip-, Transponderkarte oder auch einer Tastatur arbeiten, zu betätigen. Ferner stellt sich die Erfindung die Aufgabe eine Möglichkeit zu schaffen, das Öffnen und Schließen mit Sicherheitsschlüssel für eigens dafür bestimmte, beziehungsweise autorisierte Personen zu gewährleisten. Zudem stellt sich die Erfindung die Aufgabe, daß der Antrieb der Kupplungselemente mit einem sehr geringen Energiebedarf auskommt, aus wenigen Einzelteilen besteht, welche ohne hohem Kompliziertheitsgrad kostengünstig herstellbar sind. Schließlich stellt sich die Erfindung die Aufgabe, daß die elektromechanische Kupplung universell bei linken wie auch rechten sowie bereits eingebau-

ten, oder neu einzusetzenden Schlössern verwendet werden kann. Die Aufgabe wird gelöst, durch die im kennzeichnenden Teil des Punktes 1 aufgezeigten technischen Merkmale.

Das Wesen der Erfindung besteht dabei in einer elektromechanischen Kupplung die das Öffnen eines Schlosses ermöglicht, indem elektrische Impulse über ein Steuerteil durch eine Magnet-, Chip-, Transponderkarte oder aber eine Tastatur ausgelöst werden.

Den Antrieb der Kupplung selbst übernimmt dabei vorzugsweise ein batteriebetriebener Elektro-Kleinstmotor welcher eine Kurbelscheibe aufweist. Durch die Drehbewegung der Kurbelscheibe wird ein Stift bewegt, der an einem federnden Element befestigt ist. Beide Bauteile, der Stift und das federnde Element sind derart im Mittelpunkt des Drückervierkant angeordnet, daß die bewegliche Verbindung keine Funktionsbeeinträchtigung beim Verdrehen des Drückervierkantes verursacht. Eine Rückstellfeder, welche auf der Buchse fixiert ist, in Verbindung mit einem Bolzen gewährleistet bei Verwendung eines herkömmlichen Türdrückers die Rückholung in die Ausgangsstellung. Der konstruktive Aufbau dieser elektromechanischen Kupplung ermöglicht die Verwendung von wenigen und einfach herzustellenden Teilen, welche komplett im Türschild montiert werden können und vor Ort sowohl an links oder rechts gehängten Türen mit wenigen Handgriffen angebracht werden. Das System kann bei der beschriebenen Ausführung nur von autorisierten Personen geöffnet werden, wobei das Prinzip einen minimalen Stromverbrauch garantiert.

Die Erfindung soll nachstehend an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert werden. In den dazugehörigen Zeichnungen zeigen:

Figur 1 : Türschild mit Kupplung Figur 2 : Schnitt Türschild mit Kupplung eingekuppelt Figur 3 : Schnitt Türschild mit Kupplung ausgekuppelt

Die Figuren 1 bis 3 zeigen ein Türschild 1, welches mit einer elektromechanischen Kupplung ausgestattet ist. Dabei erhält ein kleiner Elektromotor 9, von einem herkömmlich bekannten Steuerteil einen kurzen Impuls von weniger 100 ms sowie mit gerichtet gewählter Polarität. Dadurch wird eine Kurbelscheibe 10 um etwa 180" gedreht und drückt mittels Kurbelfeder 8 mit einem angehängten Mitnehmerstift welcher in einer Führung 13 geführt wird, in die Aussparung eines Winkels 15. Die Formschlüssigkeit zwischen einem Drückervierkant 5 und einem Schloßvierkant 12 ist somit hergestellt, wodurch sich das Schloß öffnen läßt. Nach Ablauf einer programmierbaren Zeit erhält der Elektromotor 9 wiederum einen kurzen Impuls, jedoch mit umgekehrter Polarität, wodurch die vorgenannte Formschlüssigkeit aufgehoben wird.

Die Führung 13 und die Scheibe 4 sind mit dem Drückervierkant 5 und der Winkel 15 mit dem Schloßvierkant 12 fest verbunden. Eine Federscheibe 11 ist zwischen Buchse 3 und Scheibe 4 zur Aufhebung des Achsialspiel angeordnet. Die Bewegung des äußeren Türdrückers 6 wird durch die beiden Anschlagbolzen 17 begrenzt und mittels der auf der Buchse 3 befindlichen Rückstellfeder 7 und Mitnehmer 16 in die Ausgangsstellung gebracht, beziehungsweise gehalten. Ein Bolzen 2 fixiert dabei die Rückstellfeder 7.

Aufstellung der verwendeten Bezugszeichen

1	Türschild
2	Bolzen
3	Buchse
4	Scheibe
5	Drückervierkant
6	Türdrücker
7	Rückstellfeder
8	Kurbelfeder
9	Elektromotor
10	Kurbelscheibe
11	Federscheibe
12	Schloßvierkant
13	Führung
14	Mitnehmerstift
15	Winkel
16	Mitnehmer
17	Anschlagbolzen

Claims (3)

Schut&zgr;anSprüche:

1. Elektromechanische Kupplung für Schließeinrichtungen dadurch gekennzeichnet, daß der Antrieb durch einen Elektromotor (9) erfolgt, welcher eine Kurbelscheibe (10) aufweist, die bei ihrer Drehbewegung eine Kurbelfeder (8) mit einem angehängten Mitnehmerstift (14) der in einer Führung (13) geführt wird und in einer Aussparung des Winkels (15) ein-, oder auskuppelt, betätigt.

2. Elektromechanische Kupplung für Schließeinrichtungen nach Punkt 1 dadurch gekennzeichnet, daß die Kurbelfeder (8) mit dem beweglich angehängten Mitnehmerstift (14) im Mittelpunkt des Drückervierkantes (5) angeordnet ist.

3. Elektromechanische Kupplung nach Punkt 1 dadurch gekennzeichnet, daß die Rückstellfeder (7) durch einen Bolzen (2) derart gehalten wird, daß beim Bewegen des Türdrückers (6) die Vorspannung über den Mitnehmer (16) auf die Führung (13) sowie den Drückervierkant (5) wirkt und den Türdrücker (6) in die Ausgangslage bringt.