DE2952642C2 - Verfahren und Vorrichtung zur trockenen Heißreinigung von schadstoffhaltigen Gasen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur trockenen Heißreinigung von schadstoffhaltigen GasenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur trockenen Heißreinigung von schadstoffhaltigen
Gasen, wobei die schadstoffhaltigen Gase unter Zugabe von Additiven zuerst durch eine umlaufende
Kugelmühle und danach durch ein Filter geleitet werden, das durch mechanisches Auflockern und Durchleiten
eines Spülgases im Gegenstrom periodisch gereinigt wird. Die zur Durchführung dieses Verfahrens geeignete
Vorrichtung weist auf ein Reaktorgehäuse, in dem sich eine Kugelmühle und ein Reinigungsfilter befinden,
eine Zuführungsleitung für das schadstoffhaltige Abgas -(Rohgaszuführungsleitung), die in die Kugelmühle einmündet,
eine Abzugsleitung, die das Rohgas durch den Reaktor transportiert und als Reingas aus dem Reaktor
ausbringt, und eine Einrichtung zur Zugabe von Additiven.
Bei der trockenen Reinigung von schadstoffhaltigen Gasen, die den Vorteil bietet, daß eine Waschwasserbehandlung
entfallen kann und die Gase auch nicht nachträglich aufgewärmt werden müssen, werden die heißen
schadstoffhaltigen Abgase bekanntlich mit Additiven versetzt, die unter geeigneten Reaktionsbedingungen
mit den Schadstoffen reagieren. Zu diesem Zweck werden sie bei erhöhter Temperatur durch eine umlaufende
Kugelmühle hindurchgeleitet und nach erfolgter chemischer Umsetzung zwischen den Additiven und den
Schadstoffen durch Hindurchleiten durch ein Filter von allen unerwünschten Feststoffen, insbesondere Staubteilen,
befreit. Die zur Bindung der Schadstoffe verwendeten Additive (Chemikalien) sind als verbrauchte Stäube
ablagerungsfähig. Dabei müssen jedoch bestimmte Temperaturbereiche eingehalten werden und ausreichend
große Reaktionsflächen geschaffen werden, um eine ausreichende Bindung der Schadstoffe zu gewährleisten
(vgl. »Maschinenmarkt«. Würzburg, 85 (1979), Seiten 620-623). Da sich bei dieser Verfahrensweise mit
zunehmender Reaktionsdauer das Filter verstopft, wurde bereits vorgeschlagen, es durch mechanisches Auflockern
und Durchleiten emes Spülgases im Gegenstrom periodisch zu reinigen (DE-OS 27 38 '.19).
Bei der Durchführung dieses bekannten Verfahrens durchströmen die schadstoffhaltigen Gase die Kugelmühle
und kommen dabei intensiv mit dem darin enthaltenen Absorptionsmittel (Kalk) in Berührung, wobei der
Kalk zum Teil mit den sauren Schadstoffen reagiert. Die aus der Kugelmühle austretenden Gase führen neben
Reaktionsprodukten und nicht-umgesetzten Ausgangsmaierialien
auch durch die Kugeln fein gemahlenen Absorptionsstaub in hoher Konzentration mit sich. Aufgrund
der großen Oberflächen der leinen Staubteilchen findet in der Gasphase eine weitere Reaktion zwischen
dem Absorptionsmittel und den sauren Schadstoffen statt Das dabei schließlich erhaltene Gasgemisch wird
dann durch ein Schlauchfilter hindurchgeleitet, um den
darin enthaltenen reinstaub zu entfernen.
Der Nachteil dieses bekannten Verfahrens besteht darin, daß dabei die Temperatur des zu reinigenden,
schadstoffhaltigen Gases 2500C nicht übersteigen darf,
ίο da bisher kein Filtermaterial bekannt ist, das im Dauerbetrieb
mit einer Temperatur über 2500C betrieben werden kann. Dies bedeutet aber, daß dieses bekannte
Verfahren auf die trockene Reinigung von heißen Schwelgasen, wie sie in thermischen Behandlungsanlagen
beispielsweise bei der Pyrolyse von Abfallstoffen durch deren Erhitzung auf Zersetzungstemperaturen
entstehen, nicht angewendet werden kann, da diese Schwelgase unter anderem höhere Kohlenwasserstoffe
enthalten, die bei Temperaturen bis zu 250°C kondensieren und die Filteroberfläche verkleben.
Es ist auch bereits bekannt, umlaufende Trommeln zu verwenden, die eine Füllung von Kugeln und Additiven
aufweisen und durch die das zu reinigende Gas geleitet wird. Dabei werden in der Trommel bei den Additiven
ständig neue Oberflächen geschaffen, wodurch die Reaktion mit den Schadstoffen unterstützt wird. Da die
trockene Reinigung von schadstoffhaltigen Gasen eine hohe Staubdichte von Additiven im Gasstrom voraussetzt,
muß eine wirksame Entstaubung nachgeschaltet werden (vgl. »Umwelt«, 5, 79, Seiten 382). Die endgültige
Reinigung und Entstaubung kann bei diesem Verfahren mittels Gewebefiltern erfolgen. Derartige Gewebefilter
sind jedoch nur bis zu etwa 200° C im Dauerbetrieb einsatzfähig (vgl. »Maschinenmarkt«, Würzburg, 85
(1979), Seite 622). Bei einer derartigen Temperatur besteht
jedoch die Gefahr, daß eine Kondensation der in dem zu reinigenden Gas als Schadstoffe enthaltnenen
Kohlenwasserstoffe stattfindet, wodurch die Gefahr der Verstopfung der Gewebefilter und einer Zerstörung
derselben besteht. Hinzu kommt, daß die günstigste Reaktionstemperatur für das Abbinden der in dem zu reinigenden
Gas enthaltenen Schadstoffe durch die Additive im Bereich von 300 bis 600°C liegt. Das bedeutet, daß
das Gas, bevor es zu den Reinigungsfiltern weitergeleitet wird, abgekühlt werden muü was technisch sehr
aufwendig ist.
Aufgabe der Erfindung war es daher, die bekannten Verfahren dahingehend vveiterzuentwickeln, daß sie
auch bei Temperaturen über 250'1C durchgeführt werden können, ohne daß eine Abkühlung der schadstoffhaltigen
Gase vor der abschließenden Reinigung und Entstaubung erforderlich ist.
Es wurde nun gefunden, daß diese Aufgabe dadurch gelöst werden kann, daß bei einem Verfahren der eingangs
genannten Art die schadstoffhaltigen Abgase, insbesondere Schwelgase, aus thermischen Behandlungsanlagen bei Temperaturen von 250 bis 600° C, vorzugsweise
350 bis 500°C, zuerst durch eine Kugelmühle und danach von oben her durch ein horizontales Schütt-
bO schichtfilter, das vorzugsweise ein Kiesbettfilter ist, geleitet
werden.
Bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird das bisher in derartigen Verfahren eingesetzt
Schlauchfilter, dessen Betrieb auf Temperaturen bis zu 2500C beschränkt ist. durch ein Schüttschichtfilter
ersetzt, das auch für den Betrieb bei wesentlich höheren Temperaturen geeignet ist. Dubei hat sich die Verwendung
eines Schüttschichtfilters, vorzugsweise eines
Kiesbettfilters, als außerordentlich wirksam erwiesen, da es auch bei Temperaturen weit über 250° C betrieben
werden kann.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren ist es möglich, schadstoffhaltige Gase, insbesondere Schwelgase,
aus thermischen Behandlungsanlagen problemlos zu reinigen, weil aufgrund der angewendeten hohen Reaktionstemperatur
die Kondensation von darin enthaltenen höheren Kohlenwasserstoffen und damit die Verklebung
des nachgeschalteten Gasfilters zuverlässig vermieden werden kann. Durch den erfindungsgemäßen
Einsatz eines Schüttschichtfilters, insbesondere Kiesbettfilter, anstelle des bisher üblichen Schlauchfilters ist
es gelungen, den Anwendungsbereich der bisher bekannten trockenen Gasreinigungsverfahren dahingehend
zu erweitern, daß damit nunmehr auch Schwelgase aus thermischen Behandlungsanlagen auf technisch einfache
und wirksame Weise gereinigt werden können.
Bei dem erfindungsgemäß verwendeten Schüttschichtfilter handelt es· sich vorzugsweise um ein Kiesbettfilter,
wie es bisher schon zur Abtrennung des KaIkfeinstaubes aus den Prozeßgasen in der Kalkindusirie
verwendet wurde (vgl. DE-AS 20 38 553).
Die zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens geeignete, einen weiteren Gegenstand der Erfindung
bildende Vorrichtung mit dem eingangs genannten Aufbau ist dadurch gekennzeichnet, daß das
Reinigungsfilter als Schüttschichtfilter ausgebildet und oberhalb der Kugelmühle angeordnet ist, zwischen der
Kugelmühle und der Oberseite des Schüttschichtfilters ein Gasführungsraum vorgesehen ist, durch den in der
Reinigungsphase das Rohgas und in der Abreinigungsphase die durch ein Spülgas von dem Schüttschichtfilter
im Gegenstrom entfernten Reaktionsprodukte transportiert werden, an der Unterseite des Schüttschichtfilters
ein als Gasführungsraum ausgebildeter Reaktorraum für das Reingas oder das Spülgas vorgesehen ist
und im Bereich der Kugelmühle eine Austragseinrichtung für verbrauchte Additive bzw. Reaktionsprodukte
angeordnet ist.
Erfindungsgemäß ist es möglich, gegenüber dem vorstehend
diskut.erten Stand der Technik einen auch für den Fachmann nicht vorhersehbaren synergistischen
Kombinationseffekt zu erzielen, der darin besteht, daß der Wirkungsgrad der Schadstoffabtrennung eines
Kiesbettfilters wesentlich erhöht wird durch Vorschaltung einer Kugelmühle, da die bei der periodischen Reinigung
des Kiesbettfilters anfallende zusammengebakkene Filtrationsschicht in der Kugelmühle wieder aufgemahlen
und hierdurch für die Gasreinigung reaktiviert wird. Frfindungsgemäß wird der Einsatzbereich des
Kiesbettfilters wesentlich erweitert und sein Gasreinigungseffekt durch Vorschaltung einer Kugelmühle in
synergistischer Weise verbessert
Erfindungsgemäß wird in abwechselnder Folge
das zu reinigende schadstoffhaltige Gas (nachstehend als »Rohgas« bezeichnet) in bekannter Weise durch eine umlaufende Kugelmühle geleitet, in der eine Reaktion der zugegebenen Additive mit den in dem Rohgas enthaltenen Schadstoffen erfolgt,
das zu reinigende schadstoffhaltige Gas (nachstehend als »Rohgas« bezeichnet) in bekannter Weise durch eine umlaufende Kugelmühle geleitet, in der eine Reaktion der zugegebenen Additive mit den in dem Rohgas enthaltenen Schadstoffen erfolgt,
das die Kugelmühle verlassende, noch nicht-umgesetzte
Restschadstoffe enthaltende Rohgas zusammen mit den aus der Reaktion der Schadstoffe mit den Additiven in
der Kugelmühle entstandenen staubförmigen Reaktionsprodukten und Additiven im Reaktor (nachstehend
als »Sorptionsreaktor« bezeichnet) weitergeleitet und dabei auf einer Temperatur von über 2500C gehalten
werden.
das weitergeleitete Rohgas zusammen mit den staubförmigen Raktionsprodukten und Additiven von oben her
durch ein horizontales Schüttschichtfilter im Reaktor geleitet wird und dabei die Reaktionsprodukte abgeschieden
werden und die mitgeführten Additive mit den im Rohgas noch enthaltenen Restschadstoffen im
Schüttschichtfilter reagieren gelassen werden und das Reingas unterhalb des Schüttschichtfilters abgezogen
wird, und
ίο nach einer bestimmten Betriebsdauer ein Spülgas im
Gegenstrom von unten durch das dabei zusätzlich mechanisch aufgelockerte Schüttschichtfilter nach oben
geleitet wird und dabei die auf und im Schüttschichtfilter abgeschiedenen Reaktionsprodukte vom Spülgas
mitgerissen und ausgetragen werden.
Schüttschichtfilter, die vorzugsweise als Kiesbettfilter ausgebildet sind, verkraften ohne weiteres Temperaturen
über 2500C. Das bedeutet, daß im Reaktor erfindungsgemäß
eine Temperatur aufrechterhalten werden kann, die über dieser Temperatur liegt, so daß kondensierbare
Bestandteile in dem schadstoffhaltigen Rohgas nicht zum Versetzen bzw. Verkleben des Filters führen,
wie dies bei Gewebefiltern der Fall ist, die nur eine Dauerbetriebstemperatur von 2000C aushalten (vgl.
»Maschinenmarkt«, Würzburg 85 (1979), 32, Aufsatz von Rudolf Rasch, »Entwicklungsstand der trockenen
Heißreinigung von Rauchgasen«, Seite 622).
Die Erfindung kann sowohl zum Abbinden von sauren als auch von basischen Schadstoffkomponenten eingesetzt
werden. Beispielsweise kann Kalk für die Bindung saurer Schadstoffe verwendet werden. Auch Kalkhydrat
und/oder Hämatit eignen sich zur Entfernung der sauren Schadstoffe. Als Bindemittel für basische
Schadstoffe können saure Erden, beispielsweise Montmorillonit und Bentonite, verwendet werden, insbesondere
kann das erfindungsgemäße Verfahren zur Reinigung von Schwelgas verwendet werden, das durch Pyrolyse
von Abfallstoffen entsteht. Erfindungsgemäß müsser; die Additive nicht dem Drehrohrofen, in welehern
die Pyrolyse durchgeführt wird, zugesetzt werden, sondern es ist möglich, diese Additive nach der Pyrolyse,
beispielsweise dem erfindungsgemäß verwendeten Sorptionsreaktor, zuzusetzen. Die Erfindung kann daher
beispielsweise bei dem in der DE-OS 29 44 989 beschriebenen Verfahren zum Einsatz kommen.
Die zugegebenen Additive können mit den Schadstoffen sowohl eine chemische Bindung eingehen als
auch als Absorptionsmittel und/oder Adsorptionsmittel wirken.
Bei der Erfindung wird das Rohgas zunächst durch die Kugelmühle geleitet, in die Kugeln und die Additive
eingefüllt sind. In dieser erfolgt eine Abbindung der Schadstoffe im Rohgas. Das Rohgas, das die Kugelmühle
verläßt, enthält noch unreagierte Schadstoffe. Mit diesem abgeführten Gas werden sowohl staubförmige Reaktionsprodukte
als auch Additive mitgerissen und im Schüttschichtfilter folgt die abschließende Reinigung
durch Reaktion der mitgerissenen staubförmigen Additive mit den im Gas noch vorhandenen Restschadstof- .
bo fen. Außerdem wird das durch das Schüttschichtfilter hindurchgeleitete Gas entstaubt, so daß an der Unterseite
des Schültschichtfilters Reingas, das frei von Schadstoffen ist, abgeführt werden kann. Demnach erfolgt
im Schüttschichtfilter nicht nur eine Entstaubung
b5 des Gases, sondern auch die Abbindung noch vorhandener
Restschadstoffe im Gas. Dabei kann das Gas, wie schon erwähnt, auf die absorptive Abbindung günstige
Temperatur in einem Bereich von 3000C bis 6000C ge-
halten werden. Eine vorherige Abkühlung des staubhaltigen und noch Restschadstoffe enthaltenden Gases
nach dem Verlassen der Kugelmühle ist daher nicht erforderlich.
Bei der Spülung des Schüttschichtfilters durch das Spülgas, das beispielsweise Luft, Retngas oder Inertgas
sein kann, und welches vorzugsweise stoßweise durch das Schüttschichtfilter geleite, wird, kann die zusätzliche
mechanische Auflockerung durch Rühr-, Schicbund Klopfbewegungen in der Schüttschicht und/oder
Vibrationsbewegungen des Siebbodens und/oder der Auflockerungsorgane erfolgen. Bei der im Gegenstrom
erfolgenden Spülung wird die auf dem Filter während der Hindurchleitung des Rohgases in der Reinigungsphase gebildete Schicht entfernt und zur Kugelmühle
zurückgebracht. Soweit sich diese Schicht verdichtet hat, werden die verdichteten Teile wieder in der Kugelmühle
in Feinstaub aufgelöst. Auf diese Weise wird gewährleistet, daß bei der auf den Spülvorgang nachfolgenden
Reinigungsphase auf der Schüttschicht sich wieder eine gleichmäßige Schicht ausbilden kann, d. h. es
wird in der Reinigungsphase eine gleichmäßige Durchströmung des Schüttschichtfilters und damit eine gleichmäßige
absorptive und filtierende Reinigung des Gases gewährleistet
In der Abreinigungsphase wird durch das Spülgas und die zusätzliche mechanische Auflockerung der Schüttschicht
während der Abreinigungsphase nicht nur eine Auflockerung der Schüttschicht, sondern gleichzeitig
erzielt, daß durch die Reibung der Körner untereinander der an den Körnern anhaftende Staub abgerieben
wird.
Die Zugabe der Additive in den Rohgasstrom kann vor dem Einleiten des Rohgasstromes in die Kugelmühle
oder nach dem Verlassen der Kugelmühle vor dem Auftreffen auf das Schüttschichtfilter erfolgen. Die Reaktion
der Additive mit den im Rohgas enthaltenen Schadstoffen erfolgt sowohl bei der Zugabe der Additive
in den Rohgasstrom als auch bei der Durchströmung der Kugelmühle sowie bei der Staubabscheidung in der
Filterschicht des Schüttschichtfilters.
Beim Zuführen des Rohgases in die Kugelmühle im Bereich der Mahlkörper kommt der vom Rohgas mitgeführte
feine Koksstaub oder Kohlenstaub aus der thermischen Behandlungsanlage in Kontakt mit den in der
Kugelmühle befindlichen Additiven. Das Vermählen oder Verwalken des Gasfeinstaubes mit den Additiven
führt zu einer Agglomeration des Feinstaubes mit den Additiven, wodurch die spätere Abtrennung innerhalb
der Schüttschicht erleichtert wird. Die Verdichtung des Feinstaubes mit den Additiven läßt sich dadurch erklären,
daß der Feinstaub zu etwa 50% aus feinstem Kohlenstoff besteht, der beim Kontakt mit den Additiven
einen elektrischen Ladungsausgleich erfährt. Da der Feinstaub des Rohgases aufgrund seines Kohlenstoffanteils
auch saubere Schadstoffe abbinden kann, ist es von Vorteil, insbesondere bei Drehrohrentgasungsanlagen.
den Gehalt an Feinstaub im Rohgas beispielsweise durch Einbauten und/oder Mahlvorrichtungen im Drehrohrreaktor
zu erhöhen. Auch Schwermetalle in Form von Dampf oder feinsten Partikeln werden mit dem
Feinstaub in erheblicher Menge ausgetragen. Insbesondere bei der Haus- und Sondermüllpyrolyse ergibt sich
das Problem, daß Quecksilber im Dampfform sich Gas befindet Die Schwermetalle können insbesondere in
der Eingangsstufe durch die Additive abgebunden werden.
Es ist auch möglich, mehrere Schüttschichtfilter nebeneinander im Reaktorraum ohne Zwischenfügen von
Trennwänden anzuordnen. Dabei werden bei der Abreinigung eines der Schüttschichtfilter die übrigen Schüttschichtfilter
nicht beeinträchtigt, weil die verdichteten zurückgespülten Reaktionsprodukte und Additive gegen
das aufströmendc Rohgas nach unten fallen . Es läßt sich daher eine kompakte Bauweise des Reaktors erzielen.
Die auf die Kugelmühle zurückgeworfen verdichteten Reaktionsprodukte und Additive werden in der Kugelmühle in Feinstaub umgewandelt und in dieser gleichmäßig verteilt Im Bereich der Kugelmühle befindet sich auch die Austragseinrichtung für die verbrauchten Additiven. Diese Austragseinrichtung ist zweckmä-
Die auf die Kugelmühle zurückgeworfen verdichteten Reaktionsprodukte und Additive werden in der Kugelmühle in Feinstaub umgewandelt und in dieser gleichmäßig verteilt Im Bereich der Kugelmühle befindet sich auch die Austragseinrichtung für die verbrauchten Additiven. Diese Austragseinrichtung ist zweckmä-
ßigerweise in Form einer Überlaufvorrichtung ausgebildet, so daß gewährleistet ist, daß die Kugelmühle mit
Additiven nicht volläuft. Auf diese Weise läßt sich auch ein Regulativ schaffen, durch das schwankende Staubmengen
im Rohgas sich nicht beeinträchtigend auswirken. Es ist immer gewähleistet, daß die Kugelmühle
über einen bestimmten Füllungsgrad mit Additiven bzw. Staub hinaus nicht angefüllt wird. Dies erweist sich insbesondere
dann von Vorteil, wenn das Rohgas aus einer Pyrolyseanlage kommt und die Gasmenge ständig in
Abhängigkeit von der Müllzusammensetzung schwanken. Schwankungen der Rohgasmenge haben bei der
Erfindung keinen wesentlichen Einfluß auf die Absorption und Filtrationswirkung.
Aufgrund der geringen Strömungsgeschwindigkeiten, mit denen gearbeitet werden kann, ist der Verschleiß innerhalb des Reaktors, beispielsweise im Vergleich zu Einrichtungen, die zur Abscheidung des Staubes in Zyklonen arbeiten, äußerst gering. Für den Betrieb genügt ein Saugzuggebläse, durch das das Rohgas durch die Kugelmühle und von dort nach oben zum Schüttschichtfilter und durch das Schüttschichtfilter als Reingas abgesaugt wird.
Aufgrund der geringen Strömungsgeschwindigkeiten, mit denen gearbeitet werden kann, ist der Verschleiß innerhalb des Reaktors, beispielsweise im Vergleich zu Einrichtungen, die zur Abscheidung des Staubes in Zyklonen arbeiten, äußerst gering. Für den Betrieb genügt ein Saugzuggebläse, durch das das Rohgas durch die Kugelmühle und von dort nach oben zum Schüttschichtfilter und durch das Schüttschichtfilter als Reingas abgesaugt wird.
Bei nichtkondensathaltigen Gasen oder bei Verfahren, bei denen vor dem Absorber bereits ein höherer
Unterdruck vorhanden ist. kann es sinnvoll sein, vor dem Absorber ein Druckerhöhungsgebläse zu setzen.
Das zu reinigende Rohgas wird in diesem Fall durch den Absorber gedrückt.
Die Schichthöhen des Schüttschichtfilters wählt man vorteilhafterweise zwischen 100 und 250 mm. Für die
Schüttschicht verwendet man vorteilhafterweise ein Rundkorn mit einem Durchmesser von 1 bis 6 mm. Bei
Spitzkörnern besteht nämlich die Gefahr der Siebverletzung. Zudem ist das Anströmen eines Rundkorns
günstiger. Es eignen sich für die Schüttschicht alle kahnigen verschleißarmen Materialien, die gegen chemischen
Angriff beständig sind, weitgehend abriebfest sind und die genannten Betriebstemperaturen aushalten. Die
Körnungsmasse wird jeweils innerhalb einer engen Klassierung gewählt, um einen möglichst gleichmäßigen
Absorptions- und Fiitrationseffekt zu erzielen.
Die körnige Klasse des Schüttschichtfilters kann selbst Absorptionseigenschaften oder reaktive Eigenschaften
haben. Es können hierzu körnige Klassen, z. B.
aus Aluminiumoxid, verwendet werden, mit denen eine Umsetzung, insbesondere mit Fluorwasserstoff, möglich
ist Auch kann das Schüttschichtfilter mit körnigem Kalkstein versetzt sein, der mit allen sauren Schadstoffen
reagieren kann. Ferner ist es möglich, daß das Schüttschichtfilter selbst einen kataiytischen Einfluß auf
die Abbindung der Schadstoffe ausübt. Hierzu kann das Schüttschichtfilter mit Nickel- und/oder Platinkatalysatoren
versetzt sein, die insbesondere zur Umsetzung
von Ammoniak förderlich sind.
Um beim Spülen der Schüttschicht in der Abreinigungsphase
des Kondensationseffekte zu verhindern, die zur Verklebung des Staubes führen können, wird das
Spülgas entsprechend vorgewärmt und besitzt eine Temperatur über 25O0C.
Während des Spülvorganges und der gleichzeitigen mechanischen Auflockerung der Schüttschicht wird diese
fluidisiert, so daß nach dem Spülvorgang eine Schüttschicht mit gleichmäßiger Schichtdicke gebildet wird,
die eine gleichmäßige Absorption und Filtration währenddes Reinigungsvorganges ermöglicht.
Ferner ergibt sich bei der Erfindung noch der Vorteil, daß nach dem Spülvorgang ein Restgehalt ann Additiven
in der Schüttschicht verbleibt. Hierdurch wird erzielt, daß bei der darauffolgenden neuen Reinigungsphase von Anfang an Additive in der Schüttschicht vorhanden
sind, die Schadstoffe aus dem Rohgas abbinden können. Insbesondere gegenüber Gewebefiltern ist dies
ein Vorteil, da diese in der Regel ganz abgereinigt werden müssen und in der ersten Betriebsphase des dann
beginnenden Reinigungsvorganges einen Schadstoffdurchgang etwa in der Größenordnung von 10% haben.
Bei der Erfindung verbleibt demgegenüber auf Jen Körnern der Schüttschicht der schon erwähnte Restgehalt
an Additiven in Form von mehligem Staub.
In vorteilhafter Weise können vor Beginn eines jeden Reinigungsvorganges auf das Schüttschichtfilter Additive
aufgebracht werden, so daß mit Sicherheit ein Schadstoffdurchgang verhindert wird. Diese Additive können
beispielsweise von oben her auf das Schüttschichtfilter, beispielsweise unter Zuhilfenahme einer Förderschnekke,
aufgebracht werden oder vom Rohgasstrom im Bereich seiner höchsten Strömungsgeschwindigkeit eingebracht
werden.
In den Figuren sind Ausführungsbeispiele der Vorrichtung
der Erfindung dargestellt. Anhand dieser Figuren soll die Erfindung nun näher erläutert werden. Es
zeigt
Fig. 1 ein erstes Ausführungsbeispie! der Vorrichtung
der Erfindung;
Fig. 2 ein zweites Ausführungsbeispie! der Vorrichtung
der Erfindung, bei dem im Zusammenhang mit einer Kugelmühle beidseitig zur vertikalen Mittelachse
eines Sorptionsreaktors Schüttschichtfilter angeordnet sind;
F i g. 3 ein Ausführungsbeispiel, bei dem vertikal übereinander zwei Kugelmühlen zur Anwendung kommen
und
Fig.4 ein Ausführungsbeispiel, bei dem mehrere
Schüttschichtfilter nebeneinander angeordnet sind, in der Draufsicht.
In einem Reak'orgehäuse 1, das doppelwandig ausgebildet
sein kann, befindet sich eine Kugelmühle 2, in die über eine Zuleitung 3 Rohgas eingeleitet werden kann.
Im oberen Teil des Reaktorgehäuses 1 befindet sich ein Schüttschichtfilter 4, das als Kiesbettfilter ausgebildet
sein kann. Die Zugabe der Additve kann, wie nicht näher dargestellt ist, im Bereich der Zuleitung 3 für das Rohgas
erfolgen oder, wie in den Figuren dargestellt ist, im Bereich des Gasführungsraumes 5. in welchem das Rohgas,
das die Kugelmühle 2 verläßt, nach oben zum Schüttschichtfilter 4 geführt wird. H ierzu ist in den Figuren
eine Zugabeeinrichtung 6 für die Additive dargestellt.
Über ein Gasführungsstück 7 ist eine Abzugsleitung 8 für das Reingas und eine Spülleitung 9 für ein Spülgas an
den unterhalb des Schüttschichtfilters 4 befindlichen Reaktorraum 10 angeschlossen. Mit Hilfe einer umlegbaren
Klappe 11 kann entweder die Abzugsleitung 8 für das Reingas oder die Spülleitung 9 für das Spülgas an
den Reaktorraum 10 angeschlossen werden.
Am unteren Teil des Reaktorraumes 10, der gegenüber dem Gasführungsraum 5 durch eine Trennwand 12
abgeschlossen ist, befindet sich eine Austragseinrichtung 13 für Feinstaub, der während des Spülvorgangs,
wie im einzelnen noch zu erläutern ist, im Reaktorraum 10 entstehen kann.
Ferner befindet sich im Bereich der Kugelmühle 2 eine weitere Austragseinrichtung 14 zum Austrag der
verbrauchten Additive.
Zur mechanischen Auflockerung der Schüttschicht des Schüttschichtfilters 4 ist ein hin- und herbewegbarer Rechen 15 vorgesehen, der mit Hilfe einer angelenkten Kolbenzylindereinrichtung 16 hin- und herbewegt werden kann.
Zur mechanischen Auflockerung der Schüttschicht des Schüttschichtfilters 4 ist ein hin- und herbewegbarer Rechen 15 vorgesehen, der mit Hilfe einer angelenkten Kolbenzylindereinrichtung 16 hin- und herbewegt werden kann.
Die Wirkung des in der Fig. 1 dargestellten Sorptionsreaktors
ist die folgende:
Die über die Zugabeeinrichtung 6 in den Sorptionsreaktor eingegebenen Additive werden in der Kugelmühle
2 zusammen mit dem über die Zuleitung 3 zugeführten Rohgas gebracht. Dabei findet eine Umsetzung der
Additive mit den Schadstoffen %'.¥.'■■ Das Rohgas wird
über die Zuleitung 3 aufgrund eines nicht näher Jarge
stellten Saugzuggebläses, das an die Abzugsleitung S !ur
das Reingas angeschlossen ist, in die Kugelmühle eingebracht und das die Kugelmühle verlassende Gas, das
noch Restbestandteile an Schadstoffen enthält, wird über den Gasführungsraum 5 zusammen mit noch nicht
reagierten Additiven und Feinstaub in einen Gasführungsraum 17 eingebracht, der sich oberhalb des Schüttschichtfilters
4 befindet. Die Strömungsrichtung während dieser Reinigungsphase ist durch den Pfeil A dargestellt.
Aufgrund der Saugwirkung des Saugzuggebläses wird das Gas durch das Schüttschichtfilter 4, wie in
der Fig. 1 dargestellt, hindurchgeleitet, wobei auf der
Schüttschicht ein Absetzen und eine Verdichtung der Additive erfolgt. Diese Additive reagieren mit den im
Rohgas noch befindlichen Rcstschadstoffen, insbesondere
durch Absorption oder Adsorption. Ferner wird durch das Schüttschichtfilter Feinstaub aus dem Gas
entfernt. Unterhalb des Schüttschichtfiiters 4 wird dann das Reingas aus dem Reaktorraum 10 in die Abzugsleitung
8 für das Reingas abgesaugt, wobei die Klappe 11 sich in der unteren Stellung befindet, so daß die Spülleitung
9 gegenüber dem Reaktorraum 10 abgesperrt ist.
Im Verlauf dieser Reinigungsphase erhöht sich der Filterwiderstand und es kann in Abhängigkeit von einem bestimmten Wert des Filterwiderstandes oder auch aufgrund einer Zeitprogrammsteuerung durch Umlegen der Klappe 11 in die obere Stellung die Spülleitung 9 an den Reaktorraum 10 angeschlossen werden, wobei die Abzugsleitung 8 für das Reingas abgesperrt wird. Während der sich anschließenden Abreinigungsphase wird das Spülgas von unten, d. h. vom Reaktorraum 10 her, im Gegenstrom durch das Schüttschichtfilter 4 in Richtung des Pfeiles B hindurchgeleitet. Gleichzeitig wird durch Hin- und Herbewegung des Rechens 15 die Schüttschicht aufgelockert, wodurch diese fluidisiert wird. Nach dem Spülvorgang stellt sich aufgrund der vorangegangenen Fluidisierung der Schüttschicht eine gleichmäßige Schichtdicke ein, die für eine gleichmäßige
Im Verlauf dieser Reinigungsphase erhöht sich der Filterwiderstand und es kann in Abhängigkeit von einem bestimmten Wert des Filterwiderstandes oder auch aufgrund einer Zeitprogrammsteuerung durch Umlegen der Klappe 11 in die obere Stellung die Spülleitung 9 an den Reaktorraum 10 angeschlossen werden, wobei die Abzugsleitung 8 für das Reingas abgesperrt wird. Während der sich anschließenden Abreinigungsphase wird das Spülgas von unten, d. h. vom Reaktorraum 10 her, im Gegenstrom durch das Schüttschichtfilter 4 in Richtung des Pfeiles B hindurchgeleitet. Gleichzeitig wird durch Hin- und Herbewegung des Rechens 15 die Schüttschicht aufgelockert, wodurch diese fluidisiert wird. Nach dem Spülvorgang stellt sich aufgrund der vorangegangenen Fluidisierung der Schüttschicht eine gleichmäßige Schichtdicke ein, die für eine gleichmäßige
b5 Absorption und Filtration während der Reinigungsphase
notwendig ist In bevorzugter Weise ist das Spülgas auf über 2500C vorgewärmt, so daß Kondensationseffekte
in der Schüttschichl vermieden werden. Hierzu
kann die Spülleitung 9 in gleicher Weise wie das Reaktorgehäuse 1 doppelwandig ausgebildet sein und ebenso
wie die Doppelwandung des Reaktorgehäuses 1 von einem Aufheizmedium, das beispielsweise von der vorgeschalteten
thermischen Behandlungsanlage ist. durchströmt sein. Eine derartige Vorwärmung der Additive
wird in bevorzugter Weise ebenfalls durchgeführt, wozu, wie dargestellt, die Zugabeeinrichtung 6 für die Additive
ebenfalls doppelwandig ausgebildet sein kann.
In der Abreinigungsphase werden durch Spülluft und durch das mechanische Aufrühren die Körner der
Schüttschicht vom Staub gereinigt und insbesondere verdichtete Teile der während der Reinigungsphase auf
der Oberfläche der Schüttschicht gebildeten Schicht werden zur Kugelmühle 2 nach unten transportiert, in
der eine Zerkleinerung dieser verdichteten Teile erfolgt.
Wie schon erwähnt, arbeitet die in der F i g. 1 dargestellte Austragseinrichtung 14 für die verbrauchten Additive
nach einem Überlaufprinzip, so daß in der Kugelmühle auch bei schwankenden Staubmengen im Rohgas
immer ein bestimmter Füllungsgrad nicht überschritten wird. Oberflüssiger Staub und überflüssige Additive laufen
über und werden ausgetragen. Dies ist auch deshalb möglich, weil die Additive und der Staub in der Kugelmunle
einen quasi fluidiserten Zustand aufweisen und sich wie eine Suspension verhalten. Durch diesen Zustand
wird auch gewährleistet, daß eine gleichmäßige Verteilung der Additive, selbst wenn diese unregelmäßig
verteilt über die Kugelmühle durch die Zugabeeinrichlung 6 und während des Abreinigungsvorganges der
Kugelmühle zugeliefert werden, aufweisen.
Um in Abhängigkeit von der Schwankungsbreite des Schadstoffgehaltes im Rohgas unterschiedliche Füllungsgrade
in der Kugelmühle fahren zu können, kann die Überlaufkante in der Höhe verstellbar angeordnet
sein.
Unter Umständen ist es möglich, daß während der Abreinigung auf der Reingasseite im Reaktorraum 10,
insbesondere bei falsch gewählter Spülgasmenge, eine Staubbildung stattfindet, die in eine Strömungstotzone
gelangt. Da beim Spülvorgang im Reaktorraum 10 Überdruck herrscht, läßt sich mit Hilfe dieses Überdrucks
während des Spülvorgangs dieser Feinstaub austragen. Hierzu dient die Aunragseinrichtung 13. Dieser
Austrag kann natürlich auch kontinuierlich während der Reinigungsphase erfolgen. Den durch die Austragseinrichtung
13 ausgetragenen Staub kann man den durch die Austragseinrichtung 14 ausgetragenen verbrauchten
Additiven zugeben oder wiederum in das System einschleusen.
Es ist möglich, mehrere Schüttschichtfilter 4 nebeneinander in einem einzigen nicht unterteilten Reaktorraum
vorzusehen, jedoch können auch zwischen den einzelnen Schüttschichtfütern Trennwände 18 vorgesehen
sein, wobei dann insbesondere beim Spülvorgang in der Abreinigungsphase eines Schüttschichtfilters die
übrigen, insbesondere die daneben befindlichen Schüttschichtfilter, räumlich durch Trennwände abgetrennt
sind. Wenn die Schüttschichtfilter in einem einzigen durchgehenden Reaktorraum angeordnet sind, erfolgt
während des Spülvorgangs eines der Schüttschichtfilter keine Beeinträchtigung des Reinigungsvorgangs, der in
den anderen Schüttschichtfiltern durchgeführt wird, da bei Spülvorgang mitgerissene verdichtete Teile gegen
das ausströmende Gas aufgrund ihrer Schwerkraft nach unten fallen.
Der Rotor der Kugelmühle 2 kann zylindrisch oder auch kugelförmig ausgebildet sein.
In der F i g. 2 ist eine Anordnung gezeigt, bei der beidseitig
einer durch das Reaktorgehäuse gelegten Mittelebene Schüttschichtfilter 4 angeordnet sind. Auch bei
dieser Anordnung kann der Rotor der Kugelmühle 2 kugelförmig ausgebildet sein, wobei bei einem derartigen
Rotor es auch möglich ist, die Schüttschichtfilier nicht nur beidseitig, sondern in bestimmten Winkclabständcn
voneinander um eine durch den Rotor gelegte Mittelachse anzuordnen. Es kann dann für alle Schüttschichtfilter
eine gemeinsame umlaufende Abzugsleitung 8 für das Reingas vorgesehen sein, von der zum
jeweiligen Schüttschichtfilter 4 entsprechende Gasführungsstücke 7 in die unterhalb der Schüttschichtfilter 4
befindlichen Reaktorräume 10 geführt sind. Desgleichen kann auch eine gemeinsame Spülleitung 9 für das Spülgas
vorgesehen sein. Im Bereich der einzelnen Gasführungsstücke 7 befinden sich dann entsprechende Klappen
11, wie in der F i g. 1 bzw. in der F i g. 2 dargestellt
ist.
Bei dem in der Fig. 3 dargestellten Ausführungsbeispiel
kommen zwei übereinander angeordnete Kugelmühlen zum Einsatz, durch die das Rohgas hindurchgeleitet
wird. Die Wirkungsweise bei diesem in der F i g. 3 dargestellten Soptionsreaktor ist die gleiche wie vorstehend
schon beschrieben.
Es können natürlich auch mehrere Anordnungen, wie sie in der Fi g. 1 im Schnitt dargestellt sind, nebeneinander
vorgesehen sein und über Gasführungsstücke 7 jeweils an eine gemeinsame Abzugsleitung 8 für das Reingas
und eine gemeinsame Spülleitung 9 angeschlossen sein.
Ferner ist es möglich, mehrere derartige Sorptionsreaktoren hintereinander zu schalten. Bei der Kombination
mehrerer Sorptionsreaktoren kann auch ein Wechsei von Gleich- und Gegenstromführung gewählt werden.
Beim Hintereinanderschalten der Aggregate wird man eine Assitivzuführung im Gegenstrom bevorzugen,
um eine möglichst gute Endreinigung des Rohgases m erhalten.
Bei dem in der F i g. 4 dargestellten Ausführungsbeispiel ist eine kompakte Anordnung mehrerer nebeneinanderliegender
Schüttschichtfilter 4 gezeigt. Von den dargestellten vier Schüttschichtfiltern können beispielsweise
immer drei in Betrieb sein, während ein Schüttschichtfilter abgereinigt wird. Beim dargestellten Ausführungsbeispiel
erfolgt die Zuführung des Rohgases durch die Zuleitung 3 längs der Kugelmühle. Der Einfachheit
halber ist nur für eines der vier dargestellten Schüttschichtfilter der Rechen 15 mit dem dazugehörigen
Kolbenzylinderantrieb 16 gezeigt.
Hierzu 3 Blatt Zeichnunaren
Claims (1)
- Patentansprüche:1. Verfahren zur trockenen Heißreinigung von schadstoffhaltigen Gasen, bei dem die schadstoffhaltigen Gase unier Zugabe von Additiven zuerst durch eine umlaufende Kugelmühle und danach durch ein Filter geleitet werden, wobei das Filter durch mechanisches Auflockern und Durchleiten eines Spülgases im Gegenstrom periodisch gereinigt wird, dadurch gekennzeichnet, daß Abgase aus thermischen Behandlungsanlagen bei Temperaturen von 250 bis 6000C zuerst durch eine Kugelmühle und danach von oben her durch ein horizontales Schüttschichtfilter geleitet werden.2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Schüttschichtfilter ein KiesbettfilttT eingesetzt wird.3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Additive in das aus der Kugelmühle nach oben strömende Rohgas eingebracht werden.4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Additive in das der Kugelmühle zugeführte Rohgas eingebracht werden.5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die thermische Behandlung bei Temperaturen von 350 bis 500°C sowohl in der Kugelmühle als auch im Schüttschichtfilter durchgeführt wird.6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Abgase schadstoffhaltige Gase von thermischen Behandlungsanlagen sind.7. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 6 mit einem Reaktorgehäuse, in dem sich einp Kugelmühle und ein Reinigungsfilter befinden, einer Zuführungsleitung für das schadstoffhaltige Abgas (Rohgaszuführungs- ao leitung), die in die Kugelmühle einmündet, einer Abzugsleitung, die das Rohgas durch den Reaktor transportiert und als Reingas aus dem Reaktor ausbringt, und einer Einrichtung zur Zugabe von Additiven, dadurch gekennzeichnet, daß das Reinigungsfilter als Schüttschichtfilter (4) ausgebildet und oberhalb der Kugelmühle (2) angeordnet ist,zwischen der Kugelmühle (2) und der Oberseite des Schüttschichtfilters (4) ein Gasführungsraum (5) vorgesehen ist, durch den in der Reinigungsphase das Rohgas und in der Abreinigungsphase die durch ein Spülgas von dem Schüttschichtfilter (4) im Gegenstrom entfernten Reaktionsprodukte transportiert werden, an der Unterseite des Schüttschichtfilters (4) ein als Gasführungsraum ausgebildeter Reaktorraum (10) für das Reingas oder das Spülgas vorgesehen ist und im Bereich der Kugelmühle (2) eine Austragseinrichtung (14) für verbrauchte Additive bzw. Reaktionsprodukte angeordnet ist.8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Reaktorgehäuse (1) von außen beheizt ist.9. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch bs gekennzeichnet, daß das Reaktionsgehäuse (1) eine Doppelwand aufweist, durch die ein fließfähiges Heizmedium hindurchgeleitet werden kann.10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 9. dadurch gekennzeichnet, daß das Schüttschichtfilter (4) als KiesbettFilter ausgebildet ist11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis10, dadurch gekennzeichnet, daß das Schüttschichtfilter (4) parallel zur Drehachse der Kugelmühle (2) angeordnet ist12. Vorrichtung nach ehiem der Ansprüche 7 bis11, dadurch gekennzeichnet, daß die Schichthöhe des Schüttschichtfilters (4) 100 bis 250 mm beträgt13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche? bis12, dadurch gekennzeichnet, daß die Schüttschicht Rundkörner mit einem Durchmesser von 1 bis 6 mm aufweist14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis13, dadurch gekennzeichnet, daß die Austragseinrichtung (14) für die Reaktionsprodukte bzw. verbrauchten Additive als Überlaufeinrichtung ausgebildet ist15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis14, dadurch gekennzeichnet, daß im Reaktorgehäuse (1) mehrere Schüttschichtfilter (4) nebeneinander angeordnet sind, zu denen von der Kugelmühle (2) aus ein gemeinsamer Gasführungsraum (5) sich erstreckt16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis15, dadurch gekennzeichnet, daß die nebeneinanderliegenden Schüttschichtfilter (4) in getrennten Räumen angeordnet sind.17. Vorrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß zu den in getrennten Räumen angeordneten Schüttschichtfiltern (4) diesen zugeordnete, voneinander getrennte Gasführungsräume (17) vorgesehen sind.18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis17, dadurch gekennzeichnet, daß der an der Unterseite des Schüttschichtfilters (4) vorgesehene Gasführungsraum (10) mit einer Austragscinrichtung (13) für Feinsiaub ausgestattet ist.19. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis18, dadurch gekennzeichnet, daß die Kugelmühle (2) einen kugelförmigen Rotor aufweist.20. Vorrichtung ndch einem der Ansprüche 7 bis18, dadurch gekennzeichnet, daß bei einem zylindrischen Rotor der Kugelmühle (2) beiderseits der Rotorachse Schüttschichtfilter (4) angeordnet sind.21. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis19, dadurch gekennzeichnet daß bei einem kugelförmigen Rotor mehrere Schüttschichtfilter (4) auf einem Kreis um eine durch den Rmormittelpunkt führende vertikale Linie angeordnet sind.22. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 21, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Reaktoren hintereinander angeordnet sind.23. Vorrichtung nach Anspruch 22. dadurch gekennzeichnet, daß auf einen Reaktor zur Entfernung basischer Schadstoffe ein Reaktor zur Entfernung saurer Schadstoffe folgt.24. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 23, dadurch gekennzeichnet, daß im Reaktorgehäuse(1) zwei oder mehr Kugelmühlen vorgesehen sind.25. Vorrichtung nach Anspruch 24. dadurch gekennzeichnet, daß die Rohgaszuführungsleitung (3) in die unten liegende Kugelmühle (2) einmündet.2b. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 25, dadurch gekennzeichnet, daß in der Kugelmühle(2) unterschiedliche Füllungsgrade der Additive einstellbar sind.27. Vorrichtung nach Anspruch 26, dadurch gekennzeichnet, daß durch eine höhenverstellbar Oberlaufkante der unterschiedliche Füllungsgrad einstellbar ist.28. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 27, dadurch gekennzeichnet, daß die körnige Masse des Schüttschichtfilters (4) ganz oder teilweise aus Aluminiumoxid besteht29. Vorrichtung nach Anspruch 28, dadurch gekennzeichnet, daß das Schüttschichtfilter (4) mit körnigem Kalkstein versetzt ist30. Vorrichtung nach Anspruch 28 oder 29, dadurch gekennzeichnet daß das Schüttschichtfilter (4) mit Nickel- und/oder Platinkatalysatoren versetzt ist
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