DE2835606C2 - Explosionssicheres Gebäude - Google Patents
Explosionssicheres GebäudeInfo
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- E04H—BUILDINGS OR LIKE STRUCTURES FOR PARTICULAR PURPOSES; SWIMMING OR SPLASH BATHS OR POOLS; MASTS; FENCING; TENTS OR CANOPIES, IN GENERAL
- E04H9/00—Buildings, groups of buildings or shelters adapted to withstand or provide protection against abnormal external influences, e.g. war-like action, earthquake or extreme climate
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein explosionssicheres Gebäude, d. h. ein Gebäude, das nicht einstürzt bei einer
außerhalb des Gebäudes stattfindenden Explosion. Die Gefahr einer solchen Explosion besteht z. B. bei bestimmten
chemischen Verfahren. In nächster Nähe des Produktionsverfahrens ist jedoch oft ein Kontroll- und
Produktionsüberwachungsgebäude erforderlich. Bei der Konstruktion eines solchen Gebäudes soll man jedoch
die Explosionsgefahr, der dieses ausgesetzt ist, berücksichtigen.
Es ist daher üblich, diese Gebäude als Bunker auszubilden. Dies ist jedoch eine teure und äußerst
unpraktische Konstruktion mit einer meistens deprimierenden Arbeitsumgebung. Außerdem läßt sich
das Verhalten eines solchen Bunkers schwer einigermaßen genau vorhersagen, und zwar u. a. im Zusammenhang
mit dem weniger bekannten Verhalten von Beton und dessen verhältnismäßig großen Standardabweichungen.
Wenn später die Produktionsanlage erneuert, geändert oder ersetzt werden muß, kann der Betonbunker
ein erhebliches Hindernis bilden und nur äußerst
schwer angepaßt oder abgebrochen werden.
Die Erfindung bezweckt ein Gebäude, das obige Nachteile nicht aufweist und trotzdem doch gegen eine
eventuelle Explosion beständig ist, wobei außerdem das Verhalten des Gebäudes bei einer Explosion vorher verhältnismäßig
genau bestimmt werden kann.
Dies wird gemäß der Erfindung erreicht, wenn das
Gebäude besteht aus einem überdimensionierten Skelett, sich in den Räumen zwischen den Skelett-Teilen
ίο erstreckenden und an den Skelett-Teilen befestigten
hochwertigen Stahldrähten, wie Vorspannstahl, sowie an den Stahldrähten anliegenden, die Räume zwischen
den Skelett-Teilen ausfüllenden Platten. Während einer Explosion wird sich das Gebäude, d. h. insbesondere der
hocawertige Stahl plastisch deformieren, wobei auf vorteilhafte Weise die Eigenschaft dieses Stahls, daß dieser
durch plastische Verformung in großem Maße Energie absorbieren kann, ausgenützt wird. Wird zum Beispiel
ein Stahl verwendet, der eine Dehnung von 53% hat, so
beträgt die aufzunehmende Menge Energie in dem plastischen Bereich je V2 " Strang 3.4-10* Joule. Das Gebäude
wird sich daher während einer Explosion zwar plastisch verformen, aber in einer vorher verhältnismäßig
genau zu bestimmenden Weise. Die plastische Ver-
formung des Gebäudes wird die Explosionsenergie einerseits durch Schränken des Skeletts und andererseits
durch Drücken der Platten gegen die vorgespannten Stahldrähte beseitigen.
Gemäß der Erfindung kann in dieser Weise ein vcrhältnismäßig leicht konstruiertes, explosionssicheres Gebäude verwirklicht werden, dem in einfacher Weise ein ästhetisch verantwortbares Äußeres erteilt werden kann und daneben leicht abgebrochen oder geänderten Umständen angepaßt werden kann.
Gemäß der Erfindung kann in dieser Weise ein vcrhältnismäßig leicht konstruiertes, explosionssicheres Gebäude verwirklicht werden, dem in einfacher Weise ein ästhetisch verantwortbares Äußeres erteilt werden kann und daneben leicht abgebrochen oder geänderten Umständen angepaßt werden kann.
Eine günstig verteilte, regelmäßige Energie-Aufnahme wird gemäß einer weiteren Ausführungsform der
Erfindung erhalten, wenn sowohl die Wände, wie das Dach durch sich zwischen den SkeleU-Teilen erstrekkende
vorgespannte hochwertige StahKIrähte mit daran anliegenden Wand- bzw. Dachplatten gebildet werden.
Es empfiehlt sich dabei, daß die vorgespannten Stahldrähte sich in den Räumen zwischen den Skelett-Teilen
in regelmäßigen Abständen voneinander und parallel zueinander erstrecken. Dieser Effekt kann noch intensiviert
werden, wenn die vorgespannten Stahldrähte ein zweidimensionales Neuwerk bilden. Diese Konstruktion
hat insbesondere Vorteile für die Dachkonstruktion, wobei es sich empfiehlt, daß eine erste Gruppe
parallel zueinander verlaufender Stahldrähte sich scnkrecht zu einer zweiten Gruppe parallel zueinander verlaufender
Stahldrähte erstreckt.
Eii.e gute Verankerung und eine optimale Wirkung der Gesamtkonstruktion wird erhalten, wenn entsprechend
einer weiteren Ausführungsform gemäß der l"r findung die an den Skelett-Teilen angeordneten, vorgespannten
Stahldrähte sich durch in den Skelett-Teilen angebrachte Rohre, in denen (gegebenenfalls) die Drähte
verankert werden, erstrecken.
Bei der erfindungsgemäßen Konstruktion ist es außerdem in vorteilhafter Weise möglich, daß wenigstens eine Platte versehen ist mit einem Rahmen mit Triplex-Glas, hinter dem vorgespannte Stahldrähte angeordnet sind. Es hat sich nämlich gezeigt, daß bei einer Explosion das Triplex-Glas nicht zersplittert, sondern sich um die dahinter befindlichen Stahldrähte faltet. Zur Optimalisierung dieses Effekts empfiehlt es sich, daß die hochwertigen Stahldrähte sich durch Rohre erstrecken. Durch die so entstandene Möglichkeit, Fenster iin/.ti-
Bei der erfindungsgemäßen Konstruktion ist es außerdem in vorteilhafter Weise möglich, daß wenigstens eine Platte versehen ist mit einem Rahmen mit Triplex-Glas, hinter dem vorgespannte Stahldrähte angeordnet sind. Es hat sich nämlich gezeigt, daß bei einer Explosion das Triplex-Glas nicht zersplittert, sondern sich um die dahinter befindlichen Stahldrähte faltet. Zur Optimalisierung dieses Effekts empfiehlt es sich, daß die hochwertigen Stahldrähte sich durch Rohre erstrecken. Durch die so entstandene Möglichkeit, Fenster iin/.ti-
bringen, wird die Arbeitsumgebung erheblich verbessert.
Unter Hinweis auf ein in der Zeichnung wiedergegebenes Ausführungsbeispiel wird das erfindungsgemäße
cxplosionssichere Gebäude näher erläutert Dabei zeigt
bzw. zeigen
F i g. 1 eine Ansicht eines explosionssicheren Gebäudes gemäß der Erfindung, und die
Fi g. 2-6 Schnitte gemäß den Linien H-II, HI-III, IV-IV,
V-Vund VI-VI in Fig. 1.
Das in F i g. 1 wiedergegebene Gebäude ist versehen mit einer Grundplatte aus einer üblichen Balken-Plattcnkonstruktion
aus bewehrtem Beton sowie einem Betonskelett, das in drei Richtungen vorgespannt und aus
Stützen 1 und Trägern 2 zusammengesetzt ist. In den Räumen zwischen jeweils zwei Stützen 1, einem Träger
2 und einer Grundplatte ist eine Wandplatte 3 angeordnet. Fenster 4 und Türen 5 können in den Wandplatten
vorgesehen sein.
An Hand des in Fig.2 wiedergegebenen Schnittes
kann die Wandkonstruktion erläutert werden. Die anzuordnenden Wandplatten 3 können aus einer profilierten
Stahlplatte 6, einer Steinwollplatte 7 und eine*-profilierten
stählernen Deckplatte 8 zusammengesetzt sein. Die Stahlplatte 6 liegt an ihrer Innenseite gegen vorgespannte
Stahldrähte 9, die einerseits an den Trägern und andererseits an der Grundplatte befestigt sind. Die innere
Bekleidung der Wandplatten 3 kann durch eine Abdeckschicht 10 aus Vinyl auf einer weichen Unterlage
mit Gewebeverstärkung gebildet werden.
Aus dem Schnitt nach F i g. 3 geht hevor, wie ein Fenster 4 in einer Wandplatte 3 angeordnet werden kann. In
einer öffnung in der Wandplatte 3 wird ein Rahmen 11
angebracht, von dem ein Teil Ua I-förmig ausgebildet ist. Die eine Seite des von dem Steg und den Schenkeln 3s
des Profils gebildeten Raums nimmt dabei die Sieinwollplatte 7 und die Deckplatte 8 auf, während die andere
Seite eine Einraststelle für eine Scheibe 12 aus Triplcx-Glas
sowie ein Ausfüllelement 13 bildet Einer der Schenkel des Teiles 11a bildet mit dem weiteren Teil des
Rahmens 11 ein U-Profil, in welches die profilierte Stahlplatte 6 und die Abdeckschicht 10 aufgenommen
werden. Zur Sicherung der Stahlplatte 6 ist ein Füllteil 14 vorhanden. Die Spanndrähte 9 an der Stelle der
• Scheibe 13 erstrecken sich durch Rchre 15.
In Fig.4 ist die Anordnung einer Tür 5 in einer
Wandplatte 3 wiedergegeben. Die dazu in der Platte angebrachte Öffnung wird durch einen Rahmen 16 umrahmt,
welcher eine Tr?fe hat, die der Dicke der Steinwollplatte
7 und der Deckplatte 8 entspricht. Der Rahmen 16 kit im wesentlichen ein kastenförmiges Profil
mit zwei vorstehenden Lippen 16a, von denen die eine einen Anschlag für einen Türkörper 17 bildet und die
andere sich vor der Deckplatte 8 erstreckt Ein kastenförmiges Füllprofil 18 mit einer Tiefe, die der Profilhöhe
der Stahlplatte 6 gleich ist, befindet sich zwischen dem Rahmen 16 und der Abdeckschicht 10, wobei die Konstruktion
durch eine gebogene Abdeckleiste 19 komplettiert wird. Selbstverständlich können an der Stelle
einer Tür keine vorgespannten Stahldrähte vorhanden eo sein.
Die Eckkonstruktion des explosionssicheren Gc^*''-dcs
nach der Erfindung kann wie in F i g. 5 wiedergegeben ausgebildet sein. Zwei Stützen sind dabei so aufgestellt,
daß diese eng aneinander anschließen, aber im Falie einer Explosion irn schwenken können. Die abgewendete
Winkel-Wandplatte ist dabei aus denselben Komponenten wie die übrigen Wandplatten zusammengesetzt,
also aus einer profilierten Stahlplatte 6, einer Steinwollplatte 7 und einer stählernen Deckplatte 8, die
jedoch alle über 90° gebogen sind. Als Winkelabschluß
ist eine Profilleiste 20 angeordnet An der Stelle einer solchen Winkelkonstruktion brauchen keine vorgespannten
Stahldrähte angeordnet zu werden.
In F i g. 6 ist im Schnitt ein Träger 2 mit den daran anschließenden Wand- und Dackonstruktionen wiedergegeben.
Die vorgespannten Stahldrähte 9, die einen wesentlichen Teil der Wandkonstruktion bilden, erstrecken
sich durch in dem Träger 2 eingegossene Rohre 21. An der Oberseite des Trägers sind dabei zum
Spannen und/oder Verankern der Stahldrähte 9 Vorkehrungen getroffen, wobei die Drähte andererseits in
der Grundplatte verankert sind.
Eine Dachplatte ist aus einer profilierten Stahlplatte 22, einer Steinwollplatte 23 und aus einer Dachbedekkung
24 üblicher Art zusammengesetzt Die Stahlplatten 22 liegen mit ihren Unterseiten gegen vorgespannte
Stahldrähte 25» die sich durch in dt:,-} Träger 2 angeordnete
Rohre 26 erstrecken, wobei an σ ;ren Außenseite Mittel zum Spannen und Arretieren der Drähte 25 vorhanden
sind. Es dürfte klar sein, daß in dem Dach in
einfacher Weise zwei Gruppen von einander senkrecht kreuzenden Stahldrähten 25 angeordnet werden können.
In dem Träger 2 können noch weitere Drähte 27 verankert sein an welche eine abgehängte Decke 28, Beleuchtungsarmaturen
und Leitungen aufgehängt werden können.
Selbstverständlich sind im Rahmen der Erfindung viele Varianten und Abwandlungen möglich. So können
auch an der Stelle der Wände einander kreuzende Gruppen von vorgespannten Stahldrähten vorhanden
sein oder können die Wandplatten in anderer Weise aufgebaut oder aus anderen Elementen zusammengesetzt
sein.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
Claims (8)
1. Explosionssicheres Gebäude, bestehend aus einem überdimensionierten Skelett, sich in den
Zwischenräumen zwischen den Skelett-Teilen erstreckenden und an den Skelett-Teilen befestigten
hochwertigen Stahldrähten (9, 25), wie Vorspannstahl,
sowie an den Stahldrähten (9, 25) anliegenden, die Räume zwischen den Skelett-Teilen ausfüllenden
Platten.
2. Explosionssicheres Gebäude nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sowohl die Wände; wie
das Dach durch sich zwischen den Skelett-Teilen erstreckende vorgespannte hochwertige Stahldrähte
(9,25) mit daran anliegenden Wand- bzw. Dachplatten (3) gebildet werden.
3. Explosionssicheres Gebäude nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die hochwertigen
Stahldrähte (9,25) sich in den Räumen zwischen den Skelett-Teilen in regelmäßigen Abständen voneinander
und parallel zueinander erstrecken.
4. Explosionssicheres Gebäude nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die hochwertigen Stahldrähte (9, 25) ein zweidimensionales Netzwerk bilden.
5. Explosionssicheres Gebäude nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß eine erste Gruppe parallel
zueinander verlaufender Stahldrähte (9,25) sich senkrecht zu einer zweiten Gruppe parallel zueinander
verlaufende. Stahldrähte (25 bzw. 9) erstreckt
6. Explosionssicheres Gebäude nach einem der vorhergehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet,
daß die an den Skelett-Teile- angeordneten, hochwertigen Stahldrähte (25) sich durch in den Skeieu-Teilen
angebrachte Rohre (26) erstrecken.
7. Explosi"nssicheres Gebäude nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß wenigstens eine Platte versehen ist mit einem Rahmen (11) mit Triplex-Glas, hinter dem hochwertige
Stahldrähte (9) angeordnet sind.
8. Explosionssicheres Gebäude nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die hochwertigen
Stahldrähte (9) sich durch Rohre (15) erstrecken.
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