DE2845055A1 - Verfahren zum schnellen trennen der walzen eines kalanders und vorrichtung zu dessen durchfuehrung - Google Patents
Verfahren zum schnellen trennen der walzen eines kalanders und vorrichtung zu dessen durchfuehrungInfo
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Description
Verfahren zum schnellen Trennen der Walzen eines Kalanders und Vorrichtung
zu dessen Durchführung
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum schnellen Trennen der Walzen
eines Kalanders, bei dem die unterste Walze, deren Lager auf den Kolben von unteren Hydraulikzylindern abgestützt sind, durch
Ablassen der Druckflüssigkeit aus der normalen Betriebsstellung
über einen etwa der Summe aller zum Trennen der Walzen erforderlichen Spalte entsprechenden Trennweg abgesenkt wird, sowie auf
eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens.
Bei Kalandern für die Bearbeitung von Papier, Textilien oder Kunststoff ist es bekannt, bei einer Unterbrechung der Bahn,
z. B. infolge eines Bahnrisses, die Walzen so weit voneinander zu trennen, daß keine gegenseitige Beschädigung möglich ist.
Um die Gefahr einer Beschädigung so gering wie möglich zu halten, bemüht man sich um eine kurze Trennzeit. So wird ein Trennen durch
Absenken der Walzen gegenüber einem Trennen durch Anheben der Walzen bevorzugt, weil hierdurch der Trennvorgang rascher beendet
ist.
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Es sind die verschiedensten Kaianderkonstruktionen bekannt,
bei denen die Lager der untersten Walze auf den Kolben von unteren Hydraulikzylindern abgestützt sind und das Absenken
dadurch erfolgt, daß beim Auftreten eines Trennsignals ein Sperrorgan in einer vom Raum unterhalb der Kolben abgehenden
Ablaßleitung geöffnet wird. Hierbei erfolgt das Absenken bis in eine definierte Endlage, die annähernd gleich dem Trennweg
ist. Die Endlage ist dadurch bestimmt, daß der Kolben gegen einen von der unteren Stirnseite des Hydraulikzylinders gebildeten
Anschlag stößt oder daß bei einem größeren Hubbereich, der auch ein Einstellen der für den Aus- und Einbau
einer Walze erforderlichen Spalte zu berücksichtigen gestattet, die Lager für die unterste Walze durch einen ausbaubaren Anschlag
abgefangen werden oder ein Endschalter zum Schließen des Sperrorgans betätigt wird. Hierbei können die unteren
Hydraulikzylinder die gesamte für die Einstellung des Liniendrucks erforderliche Belastung aufbringen oder
durch Andrücken der Kolben oder der Lager für die unterste Walze gegen einen oberen Anschlag lediglich eine ortsfeste
Abstützung für die unterste Walze bilden.
Bisher konnte bei einer gegebenen Kalanderkonstruktion
eine insbesondere von Aufbau, Zahl und Länge der Walzen abhängige Trennzeit nicht unterschritten werden. Dies
lag daran, daß schon auf dem Trennweg eine Bremsung erfolgen mußte, in der Praxis durch Wahl der Strömungswiderstände von Ablaßleitung und Sperrorgan. Denn die
Endgeschwindigkeit der untersten Walze durfte einen vorgegebenen Wert nicht überschreiten, da sonst der
plötzliche Stillstand durch Auftreffen auf den Anschlag o. dgl. wegen der großen Massen zu unzulässig hohen
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Trägheitskräften führen würde. Die unterste Walze und ihre Einbauten wurden daher durch die auftretenden Stöße und die
starke Durchbiegung des Mittelteils der Walze beschädigt werden. Da ein Zurückschwingen nicht zu vermeiden ist, kann auch die
benachbarte Walze in Mitleidenschaft gezogen werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs beschriebenen Art anzugeben, mit dem es für eine
gegebene Kalanderkonstruktion möglich ist, kürzere Trennzeiten ohne Überbeanspruchung der Kalanderteile zu erzielen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die
Absenkbewegung unter allmählicher Herabsetzung der Geschwindigkeit über einen Bremsweg fortgesetzt wird, der mindestens
50 % des Trennwegs beträgt.
Bei diesem Vorgehen erfolgt das Bremsen, das notwendig ist, um die unterste Walze ohne Beschädigung zur Ruhe kommen zu
lassen, im wesentlichen erst nachdem der Trennweg durchlaufen ist. Dies erlaubt es einerseits, die Strömungswiderstände in
der Ablaßleitung äußerst klein zu halten und dadurch Absenkgeschwindigkeiten zu erzielen, die bisher in der Praxis nicht
zulässig waren, so daß sich insgesamt eine erheblich kürzere Absenkzeit erzielen läßt. Andererseits kann der Bremsweg ausreichend
lang gewählt werden, um die auf die untere Walze wirkenden Verzögerungskräfte so klein zu halten, daß keine
Beschädigungen oder unzulässige Durchbiegungen auftreten. Auch bei sehr schweren unterwalzen und bei sehr langen Walzen
können Stoßbelastungen und Schwingungen weitgehend verhindert werden. Dadurch erhalten auch die Konstruktionsteile der Walzen,
insbesondere die Lagerungen und, soweit vorhanden, die für einen Durchbiegungsausgleich vorgesehenen Teile, eine höhere Lebensdauer.
Der Bremsweg des Kolbens mit der auf ihm aufliegenden Uhterwalze dient gleichzeitig als Sicherheitsstrecke, die verhindert,
daß die darüber befindlichen Walzen ihrerseits infolge Durchbiegung auf der unteren Walze aufschlagen.
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Vorzugsweise ist der Bremsweg größer als der Trennweg, weil dann die Verzögerungskräfte kleiner gehalten werden können
als die Erdbeschleunigungskräfte. Günstige Werte liegen zwischen dem 1,5 bis 4fachen des Trennweges.
Die Absenkgeschwindigkeit sollte zumindest über den größten Teil des Trennweges, vorzugsweise über den gesamten Trennweg,
zunehmen. Das bedeutet, daß die Strömungswiderstände in der Ablaßleitung so gering sind, daß sie eine Zunahme der Absenkgeschwindigkeit
aufgrund der Erdbeschleunigung nicht oder nur geringfügig behindern. Entsprechend groß ist die Geschwindigkeit
am Ende des Trennweges und entsprechend kurz die Trennzeit.
Ferner ist es günstig, wenn die Absenkbewegung längs des größten Teils des Bremsweges mit annähernd konstanter Verzögerung erfolgt.
Diese kann so bemessen sein, daß bei kürzestmöglichem
Bremsweg die auf die untere Walze wirkenden Verzögerungskräfte und Durchbiegungen innerhalb des Zulässigkeitsbereüis liegen.
Insbesondere sollte die Geschwindigkeit stufenlos bis auf Null herabgesetzt werden. Die untere Walze kommt daher völlig
weich zum Stillstand.
Eine noch höhere Absenkgeschwindigkeit und eine noch kürzere Trennzeit erhält man dadurch, daß zumindest über einen Teil
des Trennwegs eine hydraulische Druckkraft in Trennrichtung auf die Kolben der unteren Hydraulikzylinder ausgeübt wird.
Mit den erfindungsgemäßen Mitteln läßt es sich ohne weiteres
erreichen, daß die Absenkbewegung zumindest gegen Ende des Trennhubes eine Geschwindigkeit von mindestens 20 cm/s,
vorzugsweise mehr als 25 cm/s, hat.
Günstig ist es ferner, wenn die Herabsetzung der Geschwindigkeit über einen Bremsweg erfolgt, der annähernd gleich den
zum Aus- und Einbau einer Walze erforderlichen Spalten ist. Hierdurch wird der Steuerungsaufbau vereinfacht. Denn es
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braucht nicht mehr zwischen einer Absenkung zum Zweck der Walzentrennung und einer Absenkung zum Zweck des Auswechselns
einer Walze unterschieden zu werden.
Mit Vorteil wird die unterste Walze nach Durchlaufen des Bremsweges
durch Einführen von Flüssigkeit in den unteren Hydraulikzylinder bis in eine dem Ende des Trennwegs entsprechende Wartestellung
angehoben. Aus dieser Wartestellung können dann die Walzen in kürzester Zeit wieder in ihre Arbeitsstellung gebracht
werden.
Eine zur Durchführung des Verfahrens geeignete Vorrichtung zum schnellen Trennen der Walzen eines Kalanders, bei dem die
Lager der untersten Walze auf den Kolben von Hydraulikzylindern abgestützt sind, deren Hub einen etwa der Summe aller zum
Trennen der Walzen erforderlichen Spalte entsprechenden Trennweg zuläßt, wobei den Hydraulikzylindern eine vom Raum unterhalb
des Kolbens abgehende Ablaßleitung mit einem beim Auftreten eines Trennsignals öffnenden Sperrorgan zugeordnet
ist, ist erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet, daß der Hub wesentlich größer ist - insbesondere um die zum Aus- und Einbau
einer Walze erforderlichen Spalte - als der Trennweg und daß die Ablaßleitung mit einem Drosselorgan versehen ist,
das mittels einer Steuervorrichtung derart veränderbar ist, daß der Drosselwiderstand während einer etwa dem Trennweg
entsprechenden Trennzeit auf einem Kleinstwert gehalten ist und während einer anschließenden Bremszeit allmählich zunimmt.
Durch die Verwendung eines solchen mittels einer Steuervorrichtung
betätigten Drosselorgans läßt sich die gewünschte Herabsetzung der Geschwindigkeit über den Bremsweg auf einfache
Weise erzielen.
Hierbei kann das Drosselorgan gleichzeitig als Sperrorgan ausgebildet
sein.
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Mit Vorteil weist das Drosselorgan ein Stellglied auf, das entsprechend der Größe eines von der Steuervorrichtung abgegebenen
Steuersignals verstellbar ist. Insbesondere handelt es sich um ein Proportional-Stellglied, das den Öffnungsquerschnitt des Drosselorgans proportional zur Größe des
Steuersignals einstellt.
Die Steuervorrichtung kann das Steuersignal in Abhängigkeit von einem Zeitprogramm abgeben. Dieses kann beispielsweise
vom Trennsignal auslösbar sein oder von dem Signal eines Schalters, der am Ende des Trennweges betätigbar ist. Statt
dessen kann das Steuersignal auch in Abhängigkeit von der Lage des Kolbens des unteren Hydraulikzylinders oder eines daran
abgestützten Teils abgegeben werden, beispielsweise mit Hilfe eines wegabhängigen Potentiometers.
Zweckmäßig ist es, wenn jedem unteren Hydraulikzylinder ein eigenes Drosselorgan zugeordnet ist. Hiermit kann der Drosselwiderstand
während des Trennweges besonders klein und eine gleichmäßige Absenkung beider Kolben erzielt werden.
In diesem Zusammenhang kann an die Ablaßleitung zwischen unterem Hydraulikzylinder und Drosselorgan ein mit einem
Rückschlagventil versehener Zweig einer für die Hydraulikzylinder gemeinsamen und mit einem Schaltorgan versehenen
Druckflüssigkeitszuleitung angeschlossen sein. Die Rückschlagventile sorgen trotz gemeinsamer Zuleitung dafür,
daß die Drosselorgane voneinander unabhängig arbeiten können.
Ferner kann der untere Hydraulikzylinder einen doppelt wirkenden Kolben besitzen und dem Raum oberhalb des Kolbens beim
Auftreten des Trennsignals wenigstens während eines Teils des Trennweges Druckflüssigkeit über ein Schaltglied zuführbar
sein. Auch hierdurch wird die Absenkgeschwindigkeit erhöht.
Die höhere Absenkgeschwindigkeit der untersten Walze führt auch zu höheren Geschwindigkeiten der übrigen Kalanderwalzen.
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Dies ist bis zu einem gewissen Grenzwert ohne Problematik, weil die oberste Walze in der Regel schon nach einem kurzen Weg und
mit entsprechend geringer Geschwindigkeit zum Stillstand gebracht wird und die zwischen der untersten und der obersten
Walze angeordneten Zwischenwalzen eine geringere Masse haben als die unterste Walze. Bei sehr großen Absenkgeschwindigkeiten
ist es jedoch zweckmäßig, auch bezüglich der übrigen Kalanderwalzen Zusatzmaßnahmen zu treffen.
Insbesondere kann die oberste Walze beim Absenken der untersten Walze ortsfest gehalten werden. Sie ist daher überhaupt keinen
Erschütterungen durch Auftreffen auf einen Anschlag ausgesetzt.
Dies kann beispielsweise dadurch geschehen, daß die Lager
der obersten Walze mit den Kolben von oberen Hydraulikzylindern verbunden sind und der Raum unterhalb der Kolben mit einer
Flüssigkeits-Zu- und-Abführleitung, die ein beim Trennvorgang
absperrbares Sperrventil aufweist, versehen ist. Eine besonders einfache Ausführung besteht darin, daß die Kolben
der oberen Hydraulikzylinder mit einer die Lager der obersten Walze tragenden Kolbenstange versehen sind und die Räume
oberhalb und unterhalb eines Kolbens gemeinsam über das Sperrventil mit dem Hydrauliksystem verbunden sind. Die
oberen Hydraulikzylinder können im übrigen in üblicher Weise dem feinfühligen Aufbringen von Druck, dem Anheben der obersten
Walze beim Walzenwechsel oder dem Einstellen der Lage der obersten Walze dienen.
Wenn für die Zwischenwalzen zwischen der obersten und der untersten Walze Hänge spindeln mit den Trennspalt bestimmenden
Stützorganen vorgesehen sind, empfiehlt es sich, den Hängespindeln Bremselemente zum Abbremsen der Zwischenwalzen zuzuordnen.
Auf diese Weise wird verhindert, daß die Zwischenwalzen sehr plötzlich zum Stillstand gebracht werden.
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Insbesondere können die Bremselemente durch Bremsfedern gebildet sein, die zwischen einem oberen Anschlag der Hängespindeln
und einem zugehörigen Widerlager angeordnet sind. Darüber hinaus können die Bremsfedern auch dämpfend ausgebildet sein, beispielsweise
nach Art von Schwingmetall.
Andere Möglichkeiten der Ausbildung der Bremselemente bestehen darin, hydraulische Bremsvorrichtungen vorzusehen oder jedem
Abstutzorgan der Hängespindel ein eigenes Bremselement zuzuordnen.
Die Erfindung wird nachstehend anhand eines in der Zeichnung veranschaulichten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es
zeigen:
Fig. 1 eine schematische Seitenansicht eines erfindungsgemäß ausgestatteten Kalanders,
Fig. 2 einen Vertikalschnitt durch das Lager der unteren Walze und den unteren Hydraulikzylinder,
Fig. 3 ein Absenkhub-Zeit-Diagramm und
Fig. 4 ein Schaltbild des hydraulischen Kreises.
Der in Fig. 1 veranschaulichte Kalander weist ein Gestell 1 auf, das zwei Ständer 2 besitzt. Zwischen einer obersten
Walze 3 und einer untersten Walze 4 sind mehrere, z. B. zehn, weitere Zwischenwalzen 5 angeordnet. Die Lager 6 der
untersten Walze 4 sind je in einer Einheit 7 gehalten, die
sich auf einer Stützfläche 8 eines Fußes 9 jedes Ständers 2 abstützen. Die Lager 10 und 11 der übrigen Walzen können längs
einer Führung 12 der Ständer 2 vertikal gleiten. Im Normalbetrieb werden die Lager 6 der untersten Walze 4 mit Hilfe der
unterer
Kolben 13 zweier/Hydraulikzylinder 14 gegen Anschläge 15 gedrückt, so daß sie in ihrer Lage fixiert sind. Der Liniendruck wird mit Hilfe einer oberen Druckvorrichtung erzeugt,
Kolben 13 zweier/Hydraulikzylinder 14 gegen Anschläge 15 gedrückt, so daß sie in ihrer Lage fixiert sind. Der Liniendruck wird mit Hilfe einer oberen Druckvorrichtung erzeugt,
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die rein mechanisch ausgebildet sein oder aus Hydraulikzylindern 16 mit Kolben 17 bestehen kann. An Hängespindeln 18 sind Abstützorgane
19 für die Lager 11 angebracht. Die Hängespindeln
ruhen mit oberen Anschlägen 20 unter Zwischenschaltung eines Bremselements 20a aus Schwingmetall auf ständerfesten Widerlagern
20b. Das Lager 10 der obersten Walze ist über eine Kolbenstange 17a mit dem Kolben 17 verbunden. Wenn die Kolben
des unteren Hydraulikzylinders 14 abgesenkt werden, legen sich die Lager/an den zugehörigen Anschlägen 19 an, während die
oberste Walze, wie später noch erläutert wird, ortsfest gehalten wird, so daß sich zwischen allen Walzen je ein Trennspalt befindet.
Fig. 2 zeigt, daß die Baueinheit 8 ein Unterteil 21 besitzt, das den unteren Hydraulikzylinder 14 aufnimmt und an dem zwei
Bolzen 22 befestigt sind. Diese Bolzen dienen als Führung für das Lager 9 und tragen oben die Anschläge 15, gegen welche
das Lager 9 mit entsprechenden Gegenanschlägen 23 gedrückt werden kann. Der Hydraulikzylinder 14 weist eine Dichtung
24 auf, in der der Kolben 13 gleiten kann. Der Unterteil 21 kann mittels Schrauben am Fuß 9 des Ständers 2 befestigt
werden. Der Unterteil 21 kann ferner einen schematisch veranschaulichten Annäherungsschalter 26 tragen, der anspricht,
wenn die Unterkante des Lagers 9 die Höhe des Schalters 26 erreicht.
In Fig. 2 ist der Trennweg h1 eingetragen, der erforderlich ist, um alle Walzen so weit voneinander zu trennen, daß diese
einander nicht mehr berühren oder beschädigen können. Der Gesamthub ist um den Betrag h2 größer, der nachstehend als Bremsweg
bezeichnet wird. Er kann so groß sein, daß bei der Gesamtabsenkung ausreichend große Spalte vorhanden sind, um eine
Walze aus- und einzubauen.
In dem Absenkhub-Zeit-Diagramm der Fig. 3 ist gestrichelt veranschaulicht,
wie der Trennvorgang in den bekannten Fällen bisher ablief. Wenn im Nullpunkt des Koordinatensystems ein
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Trennsignal auftrat, wurden die Sperrorgane in den Ablaßleitungen der unteren Hydraulikzylinder geöffnet. Unmittelbar
nachdem der Trennweg h1 durchlaufen war, schlugen die Kolben 13 oder die Lager 9 gegen einen festen Anschlag oder die Sperrorgane
wurden in Abhängigkeit von dem Annäherungsfühler 26 geschlossen. Dies ergab infolge des plötzlichen Stillstands eine
stoßartige Beanspruchung der untersten Walze sowie ein Durchschwingen und Zurückschwingen des mittleren Walzenabschnitts,
wie es im Bereich des Haltepunkts A veranschaulicht ist. Die damit verbundenen Probleme wurden dadurch klein gehalten, daß
bereits während des größten Teils der Absenkbewegung eine Abbremsung erfolgte, indem die Strömungswiderstände der Ablaßleitung
und des Sperrorgans so bemessen waren, daß eine vorgegebene Geschwindigkeit (vgl. den geradlinigen Verlauf über
einen erheblichen Teil der Länge) nicht überschritten werden konnte. Gemäß der Erfindung kann der Absenkvorgang beim
Schnelltrennen gemäß der voll ausgezogenen Linie durchgeführt werden. Die Geschwindigkeit kann unter dem Einfluß der Gravitationskraft
kontinuierlich im wesentlichen bis zum Ende des Trennwegs h1 anwachsen. Die eigentliche Abbremsung erfolgt
erst auf dem an den Trennweg anschließenden Bremsweg h2, der ohne Schwierigkeiten so bemessen werden kann, daß eine sehr
sanfte Abbremsung erfolgt, so daß die unterste Walze nicht durch zu große Trägheitskräfte oder Durchbiegungen belastet
wird. Der Stillstandspunkt B kann ganz weich erreicht werden. Auf diese Weise kann die Trennzeit ti ganz erheblich herabgesetzt
werden. Bei einem Kalander mit zwölf Walzen beispielsweise läßt sich die Trennzeit von etwa 0,6 s auf weniger als 0,4 s
vermindern, ohne daß dadurch die unterste Walze Schaden leidet.
In Fig. 4 ist der hydraulische Kreis für eine geringfügig abgewandelte
Ausführungsform veranschaulicht. Die beiden unteren
Hydraulikzylinder 114 und 214 haben doppelt wirkende Kolben 113 und 213. Eine Pumpe 27, die Druckflüssigkeit aus einem
Tank 28 ansaugt, steht über eine Zuleitung 29 mit einem Schaltorgan 30 und zwei Zweigen 31, 32 mit je einem Rückschlagventil
33, 34 mit den Ablaßleitungen 35 und 36 in
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Verbindung, so daß "bei Betätigen des Schaltorgans 30 die Kolben
113 und 213 nach oben gedrückt werden, bis die Lager 9 gegen die Anschläge 15 anliegen. Anschließend kann das Schaltorgan
30 wieder geschlossen oder, wenn Leckverluste zu befürchten sind, während des Normalbetriebs offen gehalten werden.
Wenn ein Bahnriß festgestellt wird, gibt ein Signalgeber 37 ein Trennsignal über Signalleitungen 38 ab. Aufgrund dieses
Trennsignals spricht eine Steuervorrichtung 39 an, die über die Steuerleitungen 40 ein Steuersignal abgibt, das gemäß
dem eingetragenen Diagramm 41 zeitlich vorprogrammiert ist und beispielsweise ein aus R- und C-Gliedern aufgebautes Zeitglied
enthält. Statt dessen kann die Steuerung auch in Abhängigkeit von der Lage des Abgriffs 52 eines Potentiometers 53 erfolgen,
mit dem die Lage des Lagers 9 festgestellt wird. Das Steuersignal wirkt auf Stellglieder 42, 43 zweier auch als Sperrorgan
wirkender Drosselorgane 44 und 45 in der Ablaßleitung 35 bzw. 36. Diese Drosselorgane gehen daher zunächst aus ihrem Sperrzustand
in den größten öffnungszustand, in dem der Drosselwiderstand
so klein wie möglich ist. Nach Ablauf der Trennzeit wird der Drosselquerschnitt verkleinert und damit der
Drosselwiderstand erhöht, um die gewünschte Bremswirkung herbeizuführen. Die Drosselorgane schließen allmählich, so
daß/auch eine allmähliche Herabsetzung der Geschwindigkeit ergibt.
Die Räume oberhalb der doppelt wirkenden Kolben 113 und 213 können mit Hilfe der Schaltorgane 46 und 47 wahlweise mit
dem Tank oder mit der Pumpenleitung 48 verbunden werden. Beim Auftreten des Trennsignals gehen die Schaltorgane 46
und 47 aus der veranschaulichten Ruhestellung in die Arbeitsstellung,
so daß der volle Pumpendruck von oben auf die Kolben 113 und 213 wirkt. Hierdurch wird das Absenken
der ¥alzen noch beschleunigt und die Trennzeit noch weiter verkürzt.
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Bei den oberen Hydraulikzylindern 16 bzw. 116 sind die Räume oberhalb und unterhalb der Kolben 17 und 117 miteinander verbunden.
Eine gemeinsame Leitung 49 bzw. 149 enthält ein Sperrventil 50 bzw. 150, das beim Auftreten des Trennsignals in den
Schließzustand gesteuert wird. Auf diese Weise werden die an den oberen Kolben 17 bzw. 117 befestigten Lager 10 der obersten
Walze 3 ortsfest gehalten, wenn der Trennvorgang beginnt. Im Normalbetrieb dagegen gelangt Druckflüssigkeit von der Pumpenleitung
48 über eine Druckregelvorrichtung 51 und die beiden
Sperrventile 50 und 150 in die Hydraulikzylinder 16 bzw. 116, die wegen der unterschiedlichen Kolbenflächen mit einer abwärts
gerichteten Kraft belastet werden. Diese läßt sich feinfühlig einstellen.
Das beschriebene Prinzip läßt sich auch bei anders aufgebauten
Kalandern anwenden, beispielsweise wenn beim Trennhub die oberste Walze nach oben gezogen wird oder wenn die gesamte
Linienbelastung durch die unteren Hydraulikzylinder aufgebracht wird. Obwohl dieses Prinzip besonders vorteilhaft
für Kalander mit mehr als fünf Walzen ist, läßt sich auch bei einer geringeren Walzenzahl eine Verminderung der Trennzeit
erzielen. Die Steuervorrichtung 39 kann auch in der Weise arbeiten, daß das Ende des ersten horizontalen Abschnitts des
Diagramms 41 durch Ansprechen des Schalters 26 festgelegt wird.
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Claims (25)
- PatentansprücheΘ Verfahren zum schnellen Trennen der Walzen eines Kalanders, bei dem die unterste Walze, deren Lager auf den Kolben von unteren Hydraulikzylindern abgestützt sind, durch Ablassen der Druckflüssigkeit aus der normalen Betriebsstellung über einen etwa der Summe aller zum Trennen der Walzen erforderlichen Spalte entsprechenden Trennweg abgesenkt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Absenkbewegung unter allmählicher Herabsetzung der Geschwindigkeit über einen Bremsweg fortgesetzt wird, der mindestens 50 % des Trennwegs beträgt.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Bremsweg größer als der Trennweg ist.
- 3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Absenkgeschwindigkeit zumindest über den größten Teil des Trennweges, vorzugsweise über den gesamten Trennwe g, zunimmt.
- 4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Absenkbewegung längs des größten Teils des Bremsweges mit / konstanter Verzögerung erfolgt.annähernd
- 5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Geschwindigkeit stufenlos bis auf Null herabgesetzt wird.030016/0554ORIGINAL INSPECTED
- 6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest über einen Teil des Trennweges eine hydraulische Druckkraft in Trennrichtung auf die Kolben der unteren Hydraulikzylinder ausgeübt wird.
- 7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Absenkbewegung zumindest gegen Ende des Trennhubes eine Geschwindigkeit von mindestens 20 cm/s, vorzugsweise mehr als 25 cm/s, hat.
- 8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Herabsetzung der Geschwindigkeit über einen Bremsweg erfolgt, der annähernd gleich den zum Aus- und Einbau einer Walze erforderlichen Spalten ist«
- 9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die unterste Walze nach Durchlaufen des Bremsweges durch Einführen von Druckflüssigkeit in den unteren Hydraulikzylinder bis in eine dem Ende des Trennwegs entsprechende Wartestellung angehoben wird.
- 10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die oberste Walze beim Absenken der untersten Walze ortsfest gehalten wird.
- 11. Vorrichtung zum schnellen Trennen der Walzen eines Kalanders, bei dem die Lager der unteren Walze auf den Kolben von Hydraulikzylindern abgestUzt sind, deren Hub einen etwa der Summe aller zum Trennen der Walzen erforderlichen Spalte entsprechenden Trennweg zuläßt, wobei den Hydraulikzylindern eine vom Raum unterhalb des Kolbens abgehende Ablaßleitung mit einem beim Auftreten eines Trennsignals öffnenden Sperrorgan zugeordnet ist, zur Durchführung des Verfahrens nach einen der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Hub wesentlich größer ist - insbesondere um die zum Aus- und Einbau einer Valze erforderlichen Spalte - als der Trennweg (h1) und daß die Ablaßleitung (35, 36) mit einem Drosselorgan (44, 45) versehen ist, das mittels einer030016/0554Steuervorrichtung (39) derart veränderbar ist, daß der Drosselwiderstand während einer etwa dem Trennweg entsprechenden Trennzeit (ti) auf einem Kleinstwert gehalten ist und während einer anschließenden Bremszeit (t2) allmählich 2unimmt.
- 12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß das Drosselorgan (44, 45) gleichzeitig als Sperrorgan ausgebildet ist.
- 13. Vorrichtung nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, daß das Drosselorgan (44, 45) ein Stellglied (42, 43) aufweist, das entsprechend der Größe eines von der Steuervorrichtung (41) abgegebenen Steuersignals verstellbar ist.
- 14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuervorrichtung (41) das Steuersignal in Abhängigkeit von einem Zeitprogramm abgibt.
- 15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß das Zeitprogramm vom Trennsignal auslösbar ist.
- 16. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß das Zeitprogramm von dem Signal eines Schalters (26) auslösbar ist, der am Ende des Trennweges (ti) betätigbar ist.
- 17. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuervorrichtung (41) das Steuersignal in Abhängigkeit von der Lage des Kolbens (13; 113; 213) des unteren Hydraulikzylinders oder eines daran abgestützten Teils (9) abgibt.
- 18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß jedem unteren Hydraulikzylinder ein eigenes Drosselorgan zugeordnet ist.
- 19. Vorrichtung nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß an die Ablaßleitung (35, 36) zwischen unterem Hydraulikzylinder (114, 214) und Drosselorgan (44, 45) ein mit einem030016/0554Rückschlagventil (33» 34) versehener Zweig (31, 32) einer für die Hydraulikzylinder gemeinsam und mit einem Schaltorgan (30) versehener Druckflüssigkeitszuleitung (29) angeschlossen ist.
- 20. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 Ms 19, dadurch gekennzeichnet, daß der untere Hydraulikzylinder (114, 214) einen doppelt wirkenden Kolben (113, 213) besitzt und dem Raum oberhalb des Kolbens beim Auftreten des Trennsignals wenigstens während eines Teils des Trennwegs Druckflüssigkeit über ein Schaltglied (46, 47) zuführbar ist.
- 21. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 20, dadurch gekennzeichnet, daß die Lager (10) der obersten Walze (3) mit den Kolben (17,117) von oberen Hydraulikzylindern (16,116) verbunden sind und der Raum unterhalb der Kolben mit einer Flüssigkeits-Zu- und-Abführleitung (49,149), die ein beim Trennvorgang absperrbares Sperrventil (50,150) aufweist, versehen ist.
- 22. Vorrichtung nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, daß die Kolben (17, 117) der oberen Hydraulikzylinder (16,116) mit einer die Lager (10) der obersten Walze (3) tragenden Kolbenstange (17a) versehen sind und die Räume oberhalb und unterhalb eines Kolbens gemeinsam über das Sperrventil (50,150) mit dem Hydrauliksystem verbunden sind.
- 23. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 22, dadurch gekennzeichnet, daß für die Zwischenwalzen (5) zwischen der obersten und der untersten Walze Hängespindeln (18) mit den Trennspalt bestimmenden Abstützorganen (19) vorgesehen sind und daß den Hängespindeln Bremselemente (20a) zum Abbremsen der Zwischenwalzen zugeordnet sind.
- 24. Vorrichtung nach Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet, daß die Bremselemente (20a) durch Bremsfedern gebildet sind, die zwischen einem oberen Anschlag (20) der Hängespindeln (18) und einem zugehörigen Widerlager (20b) angeordnet sind.
- 25. Vorrichtung nach Anspruch 24, dadurch gekennzeichnet, daß die Bremsfedern (20a) dämpfend ausgebildet sind.030016/0554
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