DE2722197C2 - Gleitflächendichtung an kontinuierlichen Laminiermaschinen - Google Patents

Description

Kontinuierliche Laminiermaschinen arbeiten vorzugsweise mit endlosen Prägebändern aus Stahl oder einem ähnlichen geeigneten Mater:-¹, in der Weise, daß diese Bänder über Rollen umgelenkt so angeordnet werden, daß ihre Außenseiten die Obe- bzw. Unterseite der zu verdichtenden Imprägnate unter Druck- und Temperaitureinwirkung verdichten und härten. Dabei formt die Bandoberfläche sich negativ auf der Laminatoberfläche ab.

Zur Ausbildung der Reaktionszone wird auf den beiden sich gegenüberliegenden Bandinnenseiten ein gas- oder flüssigkeitsgefülltes Kissen angeordnet, das durch auf den Bandinnenseiten gleitende Dichtungen gegen Druckmittelverluste nach außen abgedichtet wird. Diese den Stand der Technik darstellende Anordnung ist vor allem aus der amerikanischen Patentschrift Nr. 21 35 763 bekannt, ferner aus der DE-OS 24 21 296.

Sollen solche kontinuierlich arbeitenden Laminiermaschinen mit Ausstoßleistungen dargestellt werden, die die Leistungen diskontinuierlich arbeitender Anlagen wesentlich übertreffen, dann ergeben sich wegen der Zeitabhängigkeit der unter Wärmeeinwirkung ablaufenden Härtevorgänge im Laminat lange Reaktionszonen und damit lange Dichtspalten parallel zur Vorschubrichtung.

Da bei den für die Härtung gebräuchlichen Temperaturen über 160° C die Palette der für die Übernahme der Dichtungsfunktion geeigneten Werkstoffe sehr klein ist, müssen auch solche eingesetzt werden, deren Reibungsbeiwerte vergleichsweise hoch sind Die bei der gleitenden Bewegung zwischen Bandrückseite und Gleitdichtungswerksloff auftretenden Reibungskräfte führen zu Zug^ bzw. Schubbelastungen, die die Dichtungen unzulässig deformieren bzw, zerstören können und die der Anwendung höherer Reaktionsdrücke störende Grenzen setzen,

Der Erfinder hat sich die Aufgabe gestellt, diese Schwieirgkeiten zu beheben, d.h. auch bei hohen Drücken und daher hohen Reibkräften und langen Dichtungen eine einwandfreie Abdichtung zu schaffen, bei der dlie Dichtungen ihre notwendige Beweglichkeit beibehalten und trotzdem nicht durch Schubbelastung wegwandern oder zerstört werden. Zur Lösung vergleiche die Patentansprüche.

In Fi g. 1 und 2 ist ein Schnitt durch die Druckplatten 1, Γ, die gleitende Dichtung 2,2', ruhende Dichtung 3,3' und Prägeband 4 parallel bzw. senkrecht zur Vorschubrichtung dargestellt. Im Betrieb bewegt sich das Prägebandpaar 4,4' zusammen mit dem dazwischenliegenden Laminat 5 in Vorschubrichtung an der gleitenden Dichtung 2, 2" vorbei. Diese ist in einer ifr-förmigen metallischen Leiste 6,6' unlösbar gefaßt und diUitet, wie bekannt, durch ein fluides Druckmittel aus der Dichtungsnut 7, T oder durch dort angeordnete Federn gegen die Rückseite der Prägebänder 4, 4' gedrückt, die Druckzone 8, 8' nach außen gegen die Atmosphäre ab.

Die Druckplatten 1, Γ sind in bekannter Weise durch einen Seitenabschiuß miteinander verbunden, der die in den Kissen entstehenden Reaktionskräfte aufnimmt (DE-OS 24 21 296, dort Ziffer 52).

Um die auf die Dichtungen 2,2' wirkenden Reibkräfte über die Leisten 6,6' ohne unzuträgliche Verformungen in die Druckplatten 1, Γ einzuleiten, wird ^rfindungsgemäß vorgeschlagen, an den Schenkeln der Leisten 6, 6', Stützwinkel 11, 11' so anzubringen, daß die einzuleitenden Reibkräfte die auf den Querlagern 12, 12' (Fig. 3) zulässigen Pressungen nicht überschreiten.

Die Querlager 12, 12' ermöglichen eine Bewegung der Dichtungen 2, 2' und der sie einfassenden Leisten 6, 6' senkrecht zur Prägebandoberfläche und damit deren Anpassung an wechselnde Laminatdicken.

F i g. 3 zeigt in Draufsicht die Druckplatte 1 mit der von der Dichtungsnut 7 umschlossenen Druckzone 8, beiderseits der Dichtungsnut 7 in Bohrungen angebrachte zylindrische Querlager 12, und an der u-förmigen Leiste angebrachte, sich auf dem Querlager 12 abstützende Stützwinkel 11.

Im Betrieb werden die zwischen .Stahlband 4, 4' und gleitender Dichtung 2, 2' auftretenden Reibkräfte von dieser über die Leisten 6, 6' und die Stützwinkel 11, IV in die Querlager 12, 12' und damit in die im Maschinengestell befestigten Druckplatten 1, Γ eingeleitet.

Es leuchtet ein, daß über jeden Stützwinkel die Hälfte der zwischen zwei 3tützwinkeln in Längsrichtung auftretenden Reibkräfte in die Druckplatte eingeleitet

so wird, daß also durch diese erfindungsgemäße Anordnung deren Addition in — die Zug- und Knickbelastbarkeit von Leiste 6 und Dichtung 2 überschreitende Größen vermieden ist.

In Fig.4 und 5 und 6 ist eine weitere Lösung der gestellten Aufgabe offenbart, die dann zweckmäßig ist, wenn der an die Nut angrenzende Bauraum beschränkt ist: In den Druckplatten 1, Γ sind in einer stufig abgesetzten Nut die gleitende Dichtung 2, 2', die aus zwei Rundprofilen bestehende ruhende Dichtung 3, 3'

6Q und die Querlager 13, 13' eingebaut, Die Querlager [Stützen sich auf der in Vorschubrichtung liegenden Wand der Nutstufe ab und übertragen über an der Basis der u-förmigen Leiste 6,6' angebrachte Stützwinkel 14, 14', die an der gleitenden Dichtung 2, 2' auftretenden Reibkräfte in die Druckplatten 1, Γ,

Die bei Dichtungen ohne Stützelemente an den rechtwinklig zur Vorschubrichtüng liegenden Dich^ tungsteilen sehr störenden erhöhten Pressungen bei 15

und 16 Pig,3 und 6 entfallen bei Anordnung der erfindungsgemäßen Stützelemente völlig, mit der Wirkung, daQ sich die Dichtungen bei bewegter Prägebändern mit geringen Kräften an die Prägebandrückseite anlegen lassen oder unter der Wirkung von Laminatdickenunterschieden leicht beweglich ausweichen.

Hierzu 4 Blatt Zeichnungen

Claims (2)

Patentansprüche:

1. Gleitflächendichtung an einer kontinuierlichen Laminiermaschine, bei der das zu laminierende Gut zwischen zwei endlos umlaufenden Bändern eingegeben wird, auf deren dem Gut abgewandie Rückseiten ein mit fluiden Mitteln erzeugter Druck in Kammern aufgebaut wird, die von den Bändern, von in der Maschine befestigten Druckplatten und von Gleitdichtungen gebildet werden, die in am Rand der Druckplatten umlaufenden Nuten durch fluide oder mechanische Druckmittel bzw. durch die vom Preßgut ausgehenden Reaktionskräfte nutaus- bzw. nuteinwärts beweglich angeordnet sind, gekennzeichnet durch u-förmige Halteleisten (6, 6') und seillich, bzw. zum Nutgrund gerichtete Stützwinkel (11,11', 14,14') an den Halteleisten zur Abstützung des in Längsrichtung wirkenden Schubs und dazu korrespondierende, von den Nuten (7, T) ausgehende Anssparungen in den Druckplatten (1, V) zu beiden Seiten der Nut bzw. im Nutgrund.

2. Gleitflächendichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß für die die Reibkräfte übernehmenden Stützflächen Quer-Gleitlager aus Trockengleitwerkstoffen angeordnet werden.