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DE2743963A1 - Vorrichtung zum reinigen von verschmutztem wasser - Google Patents

Vorrichtung zum reinigen von verschmutztem wasser

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DE2743963A1
DE2743963A1 DE19772743963 DE2743963A DE2743963A1 DE 2743963 A1 DE2743963 A1 DE 2743963A1 DE 19772743963 DE19772743963 DE 19772743963 DE 2743963 A DE2743963 A DE 2743963A DE 2743963 A1 DE2743963 A1 DE 2743963A1
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Description

PATiNMNWTlTE
DR. E. W-SGAND DIP!..ING. W. ^IEMANN
DR. M. KÖHLER DIPL-ING. C GERNHARDT 2743963
MÖNCHEN HAMBURG
TELEFON: 555476 8000 M 0 N C H E N 2,
TELEGRAMME: KAR PATE NT MATH I ID E N STRAS S E 12
TELEX: 529068 KARP D
W. 42 986/77 Zi/RE 29. September 1977
Karl Ragner Dunkers
Täby, Schweden
Vorrichtung zum Reinigen von verschmutztem
Wasser
Die Erfindung bezieht sich auf das Reinigen von verschmutzem Wasser, wie Abwasser, und betrifft insbesondere eine Vorrichtung zum Abscheiden von festen und flüssigen Verunreinigungen aus dem verschmutzten Wasser, wobei die Vorrichtung so ausgebildet ist, daß sowohl ein im Wasser sinkendes Material als auch ein an die Wasseroberfläche steigendes Material auf einfache Weise abgeschieden werden kann. Die Vorrichtung kann darüber hinaus so ausgebildet sein, daß ein weiteres Fraktionieren des abgeschiedenen Materials erreicht werden kann.
Die Vorrichtung gemäß der Erfindung ist unter Anwendung der an sich bekannten LameIlentechnik aufgebaut, d.h. die Vorrichtung umfaßt ein Paket aus Lamellen mit kleinen Zwischenräumen, durch welche das Wasser hindurchfließen muß, während die Verunreinigungen sinken oder aufsteigen,
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um aus dem Wasser abgeschieden zu werden. Die Vorrichtung gemäß der Erfindung ist Jedoch so ausgebildet, daß die gewünschte Abscheidung auf eine wirkungsvollere und vorteilhaftere Weise erfolgt.
Die Abscheidung von schwebenden und absetzbaren Feststoffteilchen unter Verwendung der Lamellentechnik ist in den letzten Jahren in einem inner mehr zunehmenden Umfang für die Behandlung von Frisch- und Abwasser angewandt worden. Kennzeichnende Merkmale für die Lamellentechnik sind u.a. eine große Abscheidefläche pro Einheit an Bauvolumen, gesteuerte hydraulische Bedingungen innerhalb des Lamellenbereiches und verhältnismäßig geringe Anlagekosten. Die Lamellenkonstruktionen auf dem Markt sind hauptsächlich nur für ein einfaches Abscheiden, d.h. für ein Abscheiden einer einzigen Schlammphase ausgelegt. In vielen Fällen, beispielsweise bei Regenwasser, überlaufwasser und bestimmten Industrieabwässern, kann Jedoch das zufließende Wasser beträchtliche Mengen an 01, Schaum und Sand enthalten. Bei Lamellenkonstruktionen, die für ein einfaches Abscheiden ausgelegt sind, bleiben in einem solchen Fall das Ol und der Schaum in dem beschränkten Raum zwischen den Lamellen zurück. Der Schaum bildet hier bisweilen fußballgroße Klumpen, die sehr schwierig zu beseitigen sind und die Spalte und Räume zwischen den Lamellen vollständig versperren können. Gewisse bekannte Lamellenkonstruktionen sind zwar mit Einrichtungen zur Beseitigung von Schlamm ausgerüstet, da aber die Form der Lamellen bei diesen Konstruktionen ein Anordnen der Schlammabscheider gerade in dem Raum zwischen den Lamellen erforderlich macht,sind die Arbeitsweise und die Anwendungsmöglichkeiten dieser Konstruktionen stark begrenzt*
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Verhältnismäßig große Sandmengen treten gewöhnlich in ünwetterbedingten Sturzfluten und im Regenwasser aus kombinierten Leitungssystemen auf. In diesen Fällen kann der Sand natürlich in einem eigenen Sandfang abgeschieden werden. Kit Rücksicht auf die bisweilen sehr großen Wassermengen während der Regenperiode wären Jedoch eigene Sandfangeinrichtungen unvertretbar groß und teuer. Aufgrund der großen Schwankungen der zufließenden Wassermassen hätten diese Sandfangeinrichtungen auch den Nachteil, daß sie in den Zeiten eines geringen Zuschußes einen stark verschlammten Sand abscheiden würden, während sie bei einem großen Zufluß feinere Sandfraktionen durchlaufen ließen.
Bei Lamelleneinrichtungen, die nur zum Abscheiden einer einfachen Schlamrcphase ausgelegt sind, wird der Sand natürlich gleichzeitig mit dem Schlamm um eine Sand-ZSchlamm-Mischung abgeschieden. In vielen Fällen, beispielsweise bei der Behandlung von unwetterbedingten Sturzfluten und Hochwasser, ist dies Jedoch nicht sehr erwünscht, da der Schlamm zweckmäßigerweise dem Abwassersystem für den weiteren Transport und die Behandlung in einer nahegelegenen Anlage zur Abwasserbehandlung zugeführt werden sollte, während der abgeschiedene Sand direkt an Ort und Stelle zum Trocknen und späteren Abtransport in getrocknetem Zustand gelagert werden kann.
Die auf dem Markt erhältlichen Lamellenkonstruktionen sind hauptsächlich für Anwendungsgebiete mit verhältnismäßig begrenzten Schwankungen der Zuflußmengen, beispiels-
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weise für das chemische Ausfällen von gemeindlichen und industriellen Abwässern, entwickelt worden. Der Aufbau der Lamelleneinheiten mit benachbarten Ein- und Auslaßkanälen ist daher von Beziehungen zwischen der gesamten LameIlenfläche, der Durchsatzmenge, den gewählten Oberflächenbelastungen, den Verfahren zum Abziehen der abgeschiedenen Phase und dergleichen bestimmt worden. Bei der Anwendung der Lamellentechnik im Fall von großen Durchsatzschwankungen und großen ankommenden Wassernengen werden daher diese Beziehungen mit der Folge gestört, daß die Kanäle Lamellen und Lamellenräume nicht die Anforderungen erfüllen können^.welche diese Anwendungsgebiete stellen. Auf.der anderen Seite bietet die Lamellentechnik im allgemeinen eine zunehmend günstige Entwicklung der Anlagekosten mit zunehmend großen Zuflußmengen und Durchsatzschwankungen. Es ist daher in doppeltem Sinn beklagenswert, daß di« vorstehend aufgezeigten Bachteile bei der heutigen Lamellentechnik vorhanden sind.
Es ist daher hauptsächlich Ziel und Zweck der Erfindung, eine neue Art der Lamelleneinrichtung zu schaffen, bei welcher die vorstehend beschriebenen Nachteile bei der Sand-/Schlamm-Abscheidung,beim Entfernen von Schaum und öl und bei der Ausgestaltung der Lamellenräume, der Leitungen und Kanäle beseitigt sind. Weitere Ziele und Vorteile der Erfindung gehen aus der nachstehenden Beschreibung hervor.
Im nachstehenden werden einige Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand von Zeichnungen näher erläutert. In den Zeichnungen zeigen:
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Flg. 1 einen senkrechten Querschnitt durch eine Vorrichtung gemäß der Erfindung,
Fig. 2 eine Seitenansicht von zwei Lamellen der in Fig. 1 gezeigten Vorrichtung,
Fig. 3 einen senkrechten Querschnitt längs der Linie III-III in Fig. 1 durch eine andere Ausführungsform einer Vorrichtung gemäß der Erfindung,
Fig. 1I eine Teildraufsicht auf die Vorrichtung gemäß Fig. 3,
Fig. 5 und 6 Teilschnitte durch die Vorrichtung gemäß den Fig. 3 und H längs den Linien V und VI in Fig. M, und
Fig. 7 eine schematische Ansicht einer Anlage zur Behandlung von unwetterbedingten Sturzfluten und Überschwemmungswasser mit einer Vorrichtung gemäß der Erfindung.
Wie aus den Fig. 1 bis 6 hervorgeht, wird das Wasser durch einen Einlaßkanal 1 der Lamelleneinrichtung zugeführt. Vom Einlaßkanal 1 wird das Wasser durch die öffnungen den Spalten 3 zugeführt, die zwischen einer Anzahl von geneigten Lamellen gebildet sind. Wenn das Wasser durch diese Spalte hindurchgetreten ist, die im nachstehenden Eintrittspalte genannt werden, wird das Wasser in einer offenen Kanmer k gesammelt, die mit trogartigen Rinnen 5 und einer zugehörigen Bedienungseinrichtung 6 zum Abscheiden von Schaum und öl ausgerüstet ist. Der Schlamm und das öl wer-
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den von einer Rinne 5 über eine Leitung 7 einem Sammelkanal 8 zugeführt. In der offenen Kammer 4 wird der Wasserstrom in die entgegengesetzte Richtung gegen die den Einlaßspalten benachbarten Spalte 9 umgelenkt, die im nachstehenden Ausgangsspalten genannt werden.
In Flg. 2 ist schematisch dargestellt, wie die abwechselnd aufeinanderfolgenden Spalte als Eingangsspalte 3 und Ausgangsspalte 9 wirken. Oben an der Einlaßseite der Ausgangsspalte 9 1st ein Schaumschirm angeordnet, welcher die Aufgabe hat, zu verhindern, daß das Ul und der Schaum mit dem abfließenden Wasser mitgehen. Ein Einlaßschirm 11 verhindert einen direkten Durchgang vom Einlaßkanal 1 zu den Ausgangsspalten 9· Im Prinzip kann eine beliebige Anzahl von Spalten als Eingangsspalten gewählt werden, während die restlichen Spalte als Ausgangsspalte wirken.
Das von Schauir., öl und absetzbaren Peststoffteilchen befreite Wasser (Fig. 1 und 3) wird von den Ausgangsspalten 9 durch Überlauföffnungen 12 trogartigen Rinnen 13 zugeführt, die mit einstellbaren Überlaufwehren 14 ausgerüstet sind. Die überlaufwehre haben die Aufgabejeine gleichmäßige Verteilung des Wasserflusses zu allen Lamellenspalten zu gewährleisten. Nach den Überlaufwehren 14 wird das Wasser in sekundären Sammelrinnen 15 gesammelt, aus denen das Wasser über Leitungen 16 einem zentralen Sammelkanal 17 für das abfließende V/asser zugeführt wird«
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Die absetzbaren Feststoffteilchen können gemäß der Erfindung in ein oder zwei Bodenfraktionen abgeschieden werden. Fig. 1 zeigt einen Querschnitt durch eine Lamelleneinrichtung für zwei Fraktionen, während in Fig. 3 eine entsprechende Konstruktion zum Abscheiden von nur einer einzigen Bodenfraktion dargestellt ist.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 1 werden schwerere, absetzbare Feststoffteilchen, beispielsweise Sand, bei der Behandlung von unwetterbedingten Sturzfluten, in den Eingangsspalten 3 abgeschieden, indem sie.sich am geneigten Boden 18 des Spaltes absetzen und von hierweiter nach unten zu einer eigenen SammeIkammer 19 fallen, welche für die schwereren,sich absetzenden Teilchen bestimmt ist. Das abgeschiedene schwerere Material wird aus dieser Kammer mittels einer Saugleitung 20 und einer Pumpe 21 zu einer Lagerstätte zum Trocknen und Abtransportieren gepumpt. Die Pumpe 21 ist gewöhnlich eine Druckluftpumpe.
Aufgrund der geringeren Durchflußgeschwindigkeit und der geringeren Oberflächenbelastung setzen sich die leichten Teilchen in den Ausgangsspalten 9 ab und gelangen über die geneigten Böden 22 der Spalte nach unten zu einer eigenen Samr;ielkammer 23. Die abgeschiedenen Teilchen werden von hier über eine Leitung 24 und über-eine einstellbare Uberlaufleitung entweder einem eigenen Sammelkanal oder, wie in Fig. 1 gezeigt, dem gleichen Kanal 8 zugeführt, in welchem das öl und der Schaum für die weitere Behandlung gesammelt werden. Die Überlaufleitung 25 hat die Aufgabe, einen hydrostatischen Differentialdruck aufzubauen,
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so daß ein kontinuierliches Abziehen dieser Bodenfraktion ebenfalls möglich 1st.
Fig. 3 zeigt im Querschnitt,wie abgeschiedene, absetzbare Feststoffteilchen in einem System mit nur einer einzigen Bodenfraktion gesammelt und abgezogen werden. In diesem Fall haben die Ein- und Ausgangsspalte nach unten gerichtete, freie öffnungen 13· Das abgeschiedene Bodenmaterial wird in einer Kammer 31 gesammelt und von hier über eine Leitung 32 und ein mit einer Einstelleinrichtung 31* versehenes Überlaufrohr 33 dem Kanal 8 für den Abtransport zugeführt. Die Aufgabe des Überlaufrohres 33 besteht darin, ähnlich wie in Fig.1, einen hydrostatischen Differentialdruck zu erzeugen.
Fig. k zeigt eine Draufsicht auf die Lamelleneinrichtung gemäß Fig. 3.
In Fig. 5 ist der unter den Lamellen befindliche Raum zu sehen, der mit Bodenrippen zwischen den Rohren 32 zum Abziehen des Schlammes versehen ist. Bei größeren Anlagen kann der Boden auch flach zum maschinellen Räumen des Schlammes ausgebildet sdin.
Fig. 6 ist ein Teilquerschnitt,'durch die trogartige Rinne 13, mit der Darstellung, wie das Wasser unter der Rinne einen freien Durchgang durch die öffnungen 2 zu den Eingangsspalten hat, während die Schirme 11 das Wasser an einem Eindringen in die Ausgangsspalte hindern. Oberhalb der Rinne liegt die entgegengesetzte Situation vor, bei welcher die öffnungen 12 den Durchgang des behandelten Wassersaus den
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Ausgangsspalteη zur trogartigen Rinne 13 gestatten, während die hochgezogenen Kanten der Rinne das Wasser daran hindern von den Eingangsspalten in die Rinne 13 hinüberzufließen.
Die Wirkungsweise gemäß der Erfindung ergibt eine Vielzahl von offensichtlichen Vorteilen, verglichen mit der bisher bekannten Lamellentechnik auf allen Anwendungsgebieten, wie bei der Behandlung von Oberflächenwasser, Frischwasser, sowie gemeindlichem und industriellem Abwasser. Darüber hin aus kann die Lamelleneinrichtung gemäß der Erfindung auf Gebiete , wie unwetterbedingte Sturzfluten und überschwemmungswasserj angewandt werden, auf welche die herkömmliche Lamellentechnik ohne besondere Maßnahmen nicht anwendbar ist.
Dank der Anordnung zum Umdrehen der Strömungsrichtung der Wassermassen in der Kammer zwischen den Eingangs- und Ausgangsspalten kann das öl und der Schaum in einer zweckentsprechenden Weise in einer hierfür vorgesehenen eigenen Kammer an der Seite der eigentlichen Lamellenkammer und nach der erforderlichen Verweilzeit in den Eingangsspalten des Lamellenteils abgeschieden werden.
Der Vor- und Rückfluß des Wassers durch die Lamelleneinheit schafft ferner die Möglichkeit, eine Aufteilung der abgesetzten Bodensubstanz in eine leichte Fraktion und eine schwerere Fraktion zu erzielen. Durch eine geeignete Wahl der gesamten Lamellenfläche in den Eingangsspalten, ▼erglichen mit der entsprechenden Fläche in den Ausgangsspalten und unter Berücksichtigung der Sinkgeschwindigkeit bei verschiedenen Teilchengröße^kann man die Grenzen der
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Teilchengrößeafür beide Bodenfraktionen verhältnismäßig frei wählen. Diese Möglichkeit der Aufteilung ist sehr wichtig bei einer Vielzahl von Anwendungsfällen, beispielsweise beim Abscheiden von Sand und Schlamm aus unwetterbedingten Sturzfluten, beim Abscheiden verschieden großer Fasern aus dem Abwasser der Holz- und Papierindustrie, beim Abscheiden von Sand/Schlamm aus dem Waschwasser der Nahrungsmittelindustrie usw.
Die Aufteilung in eine oder zweij Bodenfraktionen, in eine Oberflächenfraktion und eine Klarphase gibt den Grundgedanken der Erfindung wieder,wonach ein Merkmal die Fraktionsverteilung ist, weshalb diese Art der Lamelleneinrichtung die Bezeichnung "Fraktionator" erhalten hat.
Das Verfahren zum Abscheiden der Fraktionen mit Hilfe des hydrostatischen Differentialdruckes macht es möglich, daß die verschiedenen Fraktionen kontinuierlich aus dem System abgezogen werden. Im Zusammenhang mit wechselnden und bisweilen sehr großen Strömungsmengen, beispielsweise bei der Behandlung von unwetterbedingten Sturzfluten und Überschwemmungswasser, kann das Lamellensystem gemäß der Erfindung hauptsächlich als Verteiler des Wasserstroms dienen. Dies macht es wiederum möglich, die Regenwasser- und Verweilbehälter zur Lagerung abgezogener Boden- .und Oberflächenfraktionen anstelle von Regenwasser zu verwenden, wie dies in der gegenwärtigen Technik der Fall ist. Eine Änderung der Aufgabe der Regenwasserbehälter in Verbindung mit dem Lamellensystem gemäß der Erfindung bringt nennenswerte Einsparungen an Kosten für die Behältervolumina mit sich.
Die Behandlung von überschwemmungewässer und unwetter-
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bedingten Sturmfluten erfolgt nach dem gegenwärtigen Stand der Technik hauptsächlich mit Hilfe von Speichervolumina mit dem Ziel,., einen gleichförmigen Spitzenfluß zu schaffen, der während der Dauer des Niederschlags auftritt. Diese Speicherungen haben gewöhnlich die Form von Ausgleichsbekken, Überlaufbecken, Verweilbecken oder Regenwasserbecken. Wenn es aufgehört hat zu regnen, kann der Beckeninhalt ganz oder teilweise zur Wasserreinigungsanlage zur herkömmlichen Behandlung zurückgeführt werden.
In der Praxis gibt es zwei verschiedene Systeme, nämlich mit getrenntem und kombiniertem Leitungssystem. Im ersten Fall wird das Niederschlagswasser und das Abwasser (Abwasser aus Haushalten und dergleichen) in getrennten Leitungen geführt. Das Abwasser wird einer Anlage zur Abwasserbehandlung zugeführt, aus welcher das gereinigte Wasser abgezogen und zu einem Aufnahmebehälter gebracht wird. Das Niederschlagswasser wird einem Ausgleichsbecken zugeführt, aus welchem ein Teil des Niederschlagswassers der Anlage zur Abwasserbehandlung zugeführt werden kann. Jedoch kann zumindest bei einem großen Zufluß der größere Teil des Niederschlagwassers direkt dem Aufnahmebehälter zugeführt werden. Bei großen Zuflußmengen muß ein Teil des Wassers aus dem Abwassersystem durch Überläufe an der Anlage zur Abwasserbehandlung vorbei zum Aufnahmebehälter geführt werden.
Bei einem kombinierten Leitungssystem wird das Abwasser und Niederschlagswasser gemeinsam einer Anlage zur Abwasserbehandlung zuführt. Um größere Zuflußmengen aufnehmen zu können, müssen auch hier Überläufe verwendet werden, wobei
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das Überlaufwasser teilweise direkt dem Aufnahmebehälter und teilweise einem Ausgleichsbecken zugeführt werden kann, aus welchem gegebenenfalls ein Teil des aufgefangenen Überlaufwassers der Anlage zur Abwasserbehandlung zugeführt werden kann.
Die Anwendung dieser Technik mit Speicherräumen ist durch die überaus hohen Anlagekosten beträchtlich begrenzt. Selbst wenn die Becken für eine Regenmenge mit einer verhältnismäßig gemäßigten Niederschlagsdichte dimensioniert werden, würden die Beökenvolumina unverhältnismäßig groß und teuer. Darüber hinaus ist die Ausgleichswirkung begrenzt, da die Becken bei normalem Regen rasch voll sind. Ferner erfolgt in diesem Becken eigentlich kein wasserreinigender Vorgang.
Auch andere Verfahren, wie Sieben, Entschlammen, Desinfizieren, Flotation, Filtern und chemisches Ausfällen_, wurden in wechselndem Umfang erprobt. Selbst wenn mit diesen Verfahren eine gewisse Reinigungswirkung hinsichtlich der Wasserqualität erzielt wird, ist Jedoch diese Wirkung auf Zeiten mit verhältnismäßig niedrigen und konstanten Durchflußnengen beschränkt. Die bleibende Schwierigkeit besteht in den schwankenden Belastungen bei Niederschlägen. Aus diesem Grund hat keines dieser Verfahren eine nennenswerte Verbreitung gefunden. Nur wenn diese Behandlungsverfahren durch Ausgleichsbecken ergänzt werden, lassen sich auch bei wechselnden Zuflußmengen zufriedenstellende Behandlungswirkungen erzielen. Dies läßt sich jedoch nur auf Kosten ungerechtfertigt hoher Anlagekosten erreichen.
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Die Erfindung betrifft ein Verfahren, mit welchem es gelungen ist, die erforderlichen Speichervolumina für überschwemmungs- und Regenwasser beträchtlich N zu verringern, wobei gleichzeitig in Verbindung mit dem Ausgleich des Wasserzuflusses eine die Wasserqualität verbessernde Wirkung erzielt wird. Dank der Verringerungder Beckenvolumina führt das Verfahren zu beträchtlich niedrigeren Anlagekosten als dies bei herkömmlichen Ausgleichs- oder Verweilbecken der Fall ist.
Fig. 7 zeigt die Behandlung von Abwasser und Niederschlagswasser, wenn eine Vorrichtung gemäß der Erfindung verwendet wird. Das Hauptprinzip besteht darin, daß das Regenwasser für die Ausgleichsbecken in drei oder mehr Fraktionen aufgeteilt wird, wodurch das eigentliche Regenwasser am Ausgleichsbecken vorbei direkt zum Aufnahmekörper für das Wasser geführt wird. Das Ausgleichsbecken dient stattdessen zur Aufnahme der übrigen,bei der Stromverteilung abgeschiedenen Fraktionen, d.h. von Sand und Bodenschlamm sowie von Schaum und öl. Da der Strom für diese Fraktionen nur einen Bruchteil des eigentlichen Regenwasserstromes darstellt, wild der Bedarf an Speichervolumen natürlich stark herabgesetzt.
Regenwasser und/oder Überschwemmungswasser wird über eine Leitung 51 einer schematisch dargestellten Lamellenabscheideeinheit 52 gemäß der Erfindung zugeführt, die im vorstehenden näher beschrieben wurde und bei welcher der Strom in mindestens drei verschiedene Teilströme
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aufgeteilt wird. Der Hauptstrom besteht aus Wasser, das In den Lamellen von Schaum und absitzendem Schlamm befreit worden ist. Dieser Hauptstrom wird in einer trogartigen Rinne 53 gesammelt und von ihr in einer Leitung 51» zu einem Aufnahmekörper für das Wasser gebracht. Der Bodenschlamm wird in einer Kammer 55 unter den Lamellen gesammelt und durch eine Leitung 56 zu einem Speicherbecken 57 gebracht. Schaum und gegebenenfalls öl werden in einer trogartigen Rinne 58 gesammelt und durch eine Leitung 59 dem gleichen Speicherbecken 57 zugeführt. In den Zeiten, in denen die zugehörige Anlage zur Abwasserbehandlung gering belastet ist, vorzugsweise nachts bei trockenem Wetter, wird der Befckeninhalt durch Leitungen 60 und eine Pumpe 61 der weiteren Behandlung und Unschädlichmachung zugeführt.
Aufgrund der Anordnung mit doppelten Durchgängen durch die Lamellenspalte kann die Erfindung ferner vom Abscheiden nittels der Flotation in den Eingangs spalten und gleichzeitig zum Abscheiden mittels Sedimentation in den Ausgangsspalten verwendet werden. In diesem Fall werden fein verteilte Luftblasen dem Einlaßkanal 1 zugeführt oder dem zulaufenden Strom in einem geeigneten Raum zugegeben, bevor das Wasser in den Einlaßkanal eintritt. Die Luftblasen haften am suspendierten Material an, das in den Eingangsspalten nach oben an die Oberfläche schwimmt und dann als Schaum ▼on der Einrichtung 5 und 6 entfernt werden kann« Schwerere teilchen setzen sich gleichzeitig in den Eingangsspalten ab, während sich die leichten Teilchen, die nicht von der Luft erfaßt worden sind, sich in den Aus gangs spalten absetzen. Diese Kombination von Flotation und Sedimentation
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1st besonders zweckmäßig beim Reinigen von Abwässern, die Fraktionen von Substanzen enthalten, die sich nur schwer absetzen.
Das Lamellensystem gemäß der Erfindung besitzt ferner eine Vielzahl von praktischen Vorteilen aus dem Gesichtspunkt der Wartung und des Betriebes. Bei der Anordnung mit getrennten Kammern für die Entfernung von öl und Schaum wird cleichzeitig eine freie Verbindungsmöglichkeit nach unten zur Kammer unter den Lamellen geschaffen, wodurch natürlich alle Arten von Untersuchungen und Reinigüngsarbeiten erleichtert werden.
Das I»amellensystem gemäß der Erfindung macht es möglich, die Ein- und Austrittskanäle auf der einen Seite des Lamellenaufbaus und die Kanäle für alle abgezogenen Fraktionen auf der anderen Seite des Lamellenaufbaus anzuordnen. Dies schafft ebenfalls gute Untersuchungsmöglichkeiten 'und führt zu einer linearen Anordnung der verschiedenen Einheiten in der Lamelleneinrichtung.
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Claims (7)

  1. Patentansprüche
    Vorrichtung zum Abscheiden von sinkenden und schwimmenden Materialien, wie Sand, Schlamm, öl und Schaunijaus verunreinigtem Wasser mit einem Lamellensystem für einen horizontalen Durchfluß von Wasser durch die Spalten zwischen den Lamellen, wobei das absinkende Material in den Spalten nach unten sinkt und. das aufschwimmende Material in den Spalten nach oben steigt, dadurch gekennzeichnet, daß die Lamellen so angeordnet und die Spalten so mit den Einrichtungen für die Zufuhr des verunreinigten Wassers und den Abzug des gereinigten Wassers verbunden sind, daß das züge führte Wasser in einer Richtung durch bestimmte Spalte (3) fließt und nach der Umkehr seiner Strömungsrichtung in einem Raum (1O am entgegengesetzten Ende dieser Spalte (3) in entgegengesetzter Richtung durch die restlichen Spalte (9) den Einrichtungen zum Abziehen des gereinigten Wassers zufließt.
  2. 2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Raum (1I), in welchem das Wasser seine Strömungsrichtung ändert, zum Entfernen von aufschwimmendem, abscheidbarem Material vorgesehen ist.
  3. 3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Lamellensystem so ausgelegt ist, daß das sinkende Material in zwei Fraktionen abgeschieden wird.
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  4. 4» Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Spalte .(3,9) In der Welse nach unten teilweise offen und teilweiae geschlossen sind, daß die fraktionelle Abscheidung erzielt wird.
  5. 5» Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Abscheidung von aufschwimmendem Material in den Eingangsspalten (3) unter Hinzufügung oder Beimischung von Luft bewirkt wird.
  6. 6. Vorrichtung zur Behandlung von überschwemmungs- wasser oder unwetterbedingten Sturzfluten, dadurch gekennzeichnet, daß der ankommende Strom in drei oder mehr Teilströme aufgeteilt wird,von denen der größte Teilstrom an einem zugeordneten Ausgleichsbecken vorbeigeführt wird, während die restlichen Teilströme in diesem Ausgleichsbecken gesammelt und anschließend einer das Abwasser behandelnden Anlage zugeführt werden, wobei die Fraktionierung in verschiedene Ströme mit Hilfe der Abscheidung in einem Lamellenabscheider gemäß Anspruch erfolgt.
  7. 7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die restlichen Teilströr.:e teilweise aus an die Oberfläche steigenden Schmutzstoffen und teilweise aus. auf den Grund sinkenden Teilchen bestehen.
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DE2743963A 1976-09-29 1977-09-29 Vorrichtung zum Abscheiden von Stoffen aus verunreinigtem Wasser Expired DE2743963C2 (de)

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