DE2616856C2 - Organische Verbindungen, deren Herstellung und Verwendung - Google Patents
Organische Verbindungen, deren Herstellung und VerwendungInfo
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Description
D' — N = N
N = N
MO3S
NH-Acyl
worin D' einen Rest der Formel (a') und 30 Acyl einen C^-Alkylcarbonylrest bedeuten, verseift oder
c) zur Herstellung einer Verbindung der Formel (I), worin Fl einen Rest der Formel (c) bedeutet, ein Cyanurhalogenid
mit einer Verbindung der Formel
D —N
OH
N = N
MO3S
NH2
mit einer Verbindung HNR5R8 und mit einer Verbindung HY umsetzt, wobei die Umsetzung mit dem
Cyanurhalogenid unabhängig von der Reihenfolge der Zugabe der einzelnen Komponenten erfolgt.
6. Verfahren zum Einfärben von Papier, dadurch gekennzeichnet, daß man einen Farbstoff gemäß den
Ansprüchen 1 bis 4 oder Gemische davon verwendet.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind Verbindungen der Formel
?H
NH—R
MO3S
worin
Π einen Rest der Formel
oder
(SO3M)m , (SO3M),,
X -COM oder -SO3M,
Ri und R2 jeweils unabhängig voneinander Wasserstoff, Halogen, C]-3-Alkyl C|_3-Alkoxy bedeuten,
mtur 1,2 oder 3 steht, wobei, wenn m3 bedeutet, die beiden Sulfogruppen sich nicht an benachbarten C-Atomen
befinden.
η für 1 oder 2 und
m + η für 3 oder 4 stehen,
R3 Wasserstoff, Ci_3-Aikyi oder C|_3-Alkoxy und
R4 Wasserstoff oder Q-j-Alkyl, wobei die Reste R3 und R4, wenn beide eine andere Bedeutung als Wasserstoff
haben, paraständig zueinander sind, bedeuten,
R für Wasserstoff oder einen Rest der Formel
R für Wasserstoff oder einen Rest der Formel
N-R5
steht, jedoch nur dann für Wasserstoff, wenn D einen Rest der Formel
R1
MOOC I
bedeutet, worin die COOM-Gruppe sich in m- oder p-Position zur Azogruppe befindet,
R5 einen Rest - CHR6 - CHR6 - O -(CHR7CH2O ^- H, 40
die Reste R6 entweder beide Wasserstoff oder einer davon Wasserstoff und der andere Methyl oder
Äthyl,
R7 Wasserstoff, Methyl oder Äthyl,
R8 Wasserstoff, C,_6-Alkyl oder einen Rest -CHR6-CHR6-O-(CHR7CH2O)5-H,
Y - NR9R10 oder einen Rest - NR11 - CHR6 - CHR6 - O -(CHR7CH2O)7- H, 45
R9 und R10 jeweils unabhängig voneinander Wasserstoff oder d-6-Alkyl,
Ri 1 Wasserstoff, C, -«-Alkyl oder einen Rest - CHR6 - CHR6 - O -(CHR7CH2O )r H,
P, q, r und / jeweils unabhängig voneinander O oder eine ganze Zahl bis maximal 3 und
M Wasserstoff oder ein Äquivalent eines farblosen Kations
bedeuten, Verfahren zu deren Herstellung sowie ihre Verwendung als Farbstoffe.
Das Verfahren zur nerstcüung von Verbindungen der (I) ist dadurch gekennzeichnet, daß man
a) die Diazoverbindung aus einem Amin der Formel
R3
NH2
(Π)
50
60
auf eine Verbindung der Formel
(ΠΙ)
kuppelt,
b) zur Herstellung einer Verbindung der Formel (I), worin D einen Rest der Formel (a') und R Wasserstoff
ίο bedeuten, eine Verbindung der Formel
OH
is w—n, = ^—\^j/—1> = "< —ι c λ τ rvi dv)
is w—n, = ^—\^j/—1> = "< —ι c λ τ rvi dv)
ι ΛυΛ?\
NH — Acyl
worin D' einen Rest der Formel (a') und
Acyl einen C,._4-Alkylcarbonylrest bedeuten, verseift oder
c) zur Herstellung einer Verbindung der Formel (1), worin R einen Rest der Formel (c) bedeutet, ein Cyanurhalogenid
mit einer Verbindung der Formel
OH
(V)
D / \/ \y \
R4 MO3S NH2
mit einer Verbindung HNR5R8 und mit einer Verbindung HY umsetzt, wobei die Umsetzung mit dem
Cyanurhalogenid unabhängig von der Reihenfolge der Zugabe der einzelnen Komponenten erfolgt und das
eingesetzte Molverhältnis Cyanurhalogenid : Verbindung der Formel (V): HNR5R8: HY bevorzugt gleich
1:1:1:1 ist.
Die oben angeführten Verfahrensmethoden können grundsätzlich auf an sich bekannte Weise durchgeführt
werden.
So kann die Kupplungsreaktion gemäß Verfahrensweg a) in an sich bekannter Weise bei einem pH von 5-9,
sofern R für Wasserstoff steht, und bei einem pH von 4-6, sofern R einen Rest der Formel (c) bedeutet, erfolgen,
wobei als geeignete Temperatur ein Bereich von 0 bis 300C gewählt werden kann.
Gemäß Verfahrensweg b) kann ebenso in an sich bekannter Weise bevorzugt in schwach alkalischem Medium
bei 70-900C gearbeitet werden.
Wird gemäß Verfahrensweg c) als erster Schritt die Reaktion des Cyanurhalogenide mit einer Verbindung der
Formel (V) durchgeführt, so erfolgt diese Stufe vorzugsweise unter schwach sauren Bedingungen, beispielsweise
bei einem pH von 5-6 und bei einer Temperatur von 0-200C; die Folgereaktionen mit den Verbindungen
HNR5R8 und HY, die beliebig vertauschbar sind, werden vorzugsweise bei einem pH von 6-8 durchgeführt,
wobei jeweils für den ersten Umsetzungsschritt ein Temperaturbereich von 40-600C, für den zweiten von 80-1000C
gewählt werden kann.
Ist gemäß Verfahrensweg c) der erste Schritt die Umsetzung des Cyanurhalogenide mit einer Verbindung
HNR5R8, so wird diese vorzugsweise bei einer Temperatur von 0-200C und einem pH von 5-6 begonnen und
durch Erhöhung der Temperatur auf etwa 500C bei neutralem pH beendet. Die Folgereaktion mit der Verbindung
HY kann auf an sich bekannte Weise bei 5O-7O°C und mit einer Verbindung der Formel (V) bei 80- 1000C,
insbesondere bevorzugt bei 95-1000C durchgeführt werden.
Der bei der Herstellung der Verbindungen der Formel (I) gemäß Weg c) aus dem Cyanurhalogenid freigesetzte
Halogenwasserstoff muß in allgen Fällen gebunden werden, wozu beispielsweise ein Überschuß an der
Aminkomponente oder auch die Neutralisation durch Zusatz von Lauge oder von alkalisch hydrolysierbaren
Salzen dienen kann.
Die Verbindungen der Formeln (II) bis (V) sind entweder bekannt oder sie können auf an sich bekannte Weise
oder analog zu an sich bekannten Methoden aus zugänglichem Ausgangsmaterial erhalten werden.
Die Verbindungen der Formel (IU), worin R einen Rest der Formel (c) bedeutet, können hergestellt werden
durch Umsetzung eines Cyanurhalogenides mit a) J-Säure, b) einer Verbindung HNR5R8 und c) einer Verbindung
HY in beliebiger Reihenfolge. Die einzelnen Reaktionsstufen können auf an sich bekannte Weise analog
dem Verfahrensweg c) durchgeführt werden.
Die erhaltenen Verbindungen der Formel (I) können auf an sich bekannte Weise aus dem Reaktionsgemisch
isoliert und gereinigt werden.
Steht in Verbindungen der Formel (I) R1 bzw. R2 in der Bedeutung von Halogen, so bedeutet dieses beispiels-
Steht in Verbindungen der Formel (I) R1 bzw. R2 in der Bedeutung von Halogen, so bedeutet dieses beispiels-
weise Chlor oder Brom und vorzugsweise Chlor. R, bzw. R2 als Alkyl enthält bevorzugt 1 oder 2 C-Atome und
steht besonders bevorzugt für Methyl; R, bzw. R2 als Alkoxy steht bevorzugt tür Methoxy oder Äthoxy.
Bevorzugt steht R1 für R', in der Bedeutung von Wasserstoff, Chlor, Methyl, Methoxy oder Äthoxy, insbesondere
bevorzugt für R',' in der Bedeutung von Wasserstoff, Methyl oder Methoxy und ganz besonders bevorzugt
für R"' in der Bedeutung von Wasserstoff oder Methyl. s
R2 steht bevorzugt fur R2 in der Bedeutung von Wasserstoff, Chlor oder Methyl, insbesondere bevorzugt für
R2" in der Bedeutung von Wasserstoff oder Methyl und ganz besonders bevorzugt für Wasserstoff.
X in dem Rest der Formel (a) bedeutet vorzugsweise die Sulfogruppe.
Liegt in dem Phenylrest neben X ein weiterer einzelner Substituent R, oder R2 vor und befindet sich dieser
Substituent in m-Stellung zum Rest X, so werden von X und diesem Substituenten bevorzugt die 2- und 4-Stel- ίο
lungen zur Azogn.ippe besetzt. Befindet sich dieser Substituent in o- oder p-Stellung zum Rest X, so steht X vorzugsweise
in 3-, 4- oder 5-Position, d. h. die Reste X und R1 bzw. R2 befinden sich bevorzugt in 2,5- oder 3,4-Stellung
zur Azogruppe.
Liegen neben dem Rest X zwei weitere Substituenten R, und R2 vor, so befindet sich der Rest X vorzugsweise
in Stellung 4 oder 5 und die beiden Reste R1 und R2 in den Stellungen 2,5 bzw. 2,4 zur Azogruppe.
Für die CQOM-Gruppe im Rest der Formel (a') ist die m- und p-Position zur Azogruppe gleichermaßen bevorzugt.
Steht im Rest (a') die COOM-Gruppe in Stellung 4, so kann sich ein einzelner weiterer Substituent R1 bzw.
R2 in o- oder m-Stellung dazu befinden; zwei weitere Substituenten R1 und R2 befinden sich bevorzugt in
2,5-Stellung.
Steht im Rest (a') die COOM-Gruppe in m-Stellung zur Azogruppe (3- bzw. 5-Stellung), so befindet sich ein
einzelner weiterer Substituent R1 bzw. R2 vorzugsweise in p-Stellung dazu oder in p-Stellung zur Azogruppe; bei
zwei weiteren Substituenten R1 und R2 ist die bevorzugte Anordnung der beiden Substituenten in 2,4-Stellung
mit der COOM-Gruppe in Stellung 5.
Liegt in dem Naphthylrest (b) eine einzelne Sulfogruppe vor, so befindet sich diese beispielsweise in den Stellungen
5,6,7 oder 8, wobei die Stellungen 5 und 6 bevorzugt sind. Ist der Naphthylrest (b) durch zwei Sulfogruppen
substituiert, so befinden sich diese beispielsweise in den Positionen 3,6; 3,7; 4, 8; 5,7 oder 6,8, wovon die
Positionen 3, 6; 4, 8 und 6, 8 bevorzugt sind.
In Verbindungen der Formel (I), worin R den Triazinylrest (c) bedeutet, steht D vorzugsweise für einen Rest
der Formel (a).
R3 in der Bedeutung von Alkyl steht bevorzugt für Methyl; in der Bedeutung von Alkoxy bevorzugt für
Methoxy oder Äthoxy. R4 in der Bedeutung von Alkyl steht bevorzugt für Methyl.
Vorzugsweise stehen R3 für R'3 in der Bedeutung von Wasserstoff, Methyl, Methoxy oder Äthoxy und R4 für R4
in der Bedeutung von Wasserstoff oder Methyl. Insbesondere bevorzugt bedeuten R3 und R4 Wasserstoff.
p, q, r und t stehen bevorzugt für p', q', r' und 1' in der Bedeutung von 0 oder 1.
R6 bzw. R7 steht vorzugsweise für R6 bzw. R7 in der Bedeutung von Wasserstoff oder Methyl.
R5 steht bevorzugt für R, in der Bedeutung von - CHR6CHR6O -(CHR7CH2O)^ H und insbesondere bevorzugt
für R5" in der Bedeutung - CH2CH2O -(CH2CH2O)^ H.
R8 in der Bedeutung von Alkyl enthält bevorzugt 1 bis 4 C-Atome, insbesondere bevorzugt 1 oder 2 C-Atome
und ganz besonders bevorzugt bedeutet es Methyl.
Bedeutet R8 einen Rest - CHR6 - CHR6 - O -(CHR7CH2O^ H, so steht q vorzugsweise für O und R6 bevorzugt
für R6 und insbesondere bevorzugt für Wasserstoff.
Bevorzugt steht R8 für R'8, wenn/? oderp' O bedeutet, in der Bedeutung von Wasserstoff oder - CHR6CHR6OH
oder, wenn q oderp' 1 bedeutet, in der Bedeutung von Wasserstoff; insbesondere bevorzugt für R8', wenn ρ oder
p' O bedeutet, in der Bedeutung von Wasserstoff oder -CH2CH2OH oder, wenn ρ oder p' 1 bedeutet, in der
Bedeutung von Wasserstoff.
R9 bzw. R]o als Alkyl enthält vorzugsweise 1 bis 4 C-Atome und insbesondere 1 oder 2 C-Atome.
Bevorzugt steht R9 bzw. R10 für R9 bzw. R10 in der Bedeutung von Wasserstoff, Methyl oder Äthyl.
Ru als Alkyl enthält bevorzugt 1 bis 4 C-Atome, besonders bevorzugt 1 oder 2 C-Atome und bedeutet ganz
besonders bevorzugt Methyl.
Bedeutet R1, einen Rest - CHR6 - CHR6 - O -(CHR7CH2O)7 H, so steht t vorzugsweise für O und R6 bevorzugt
für R6 und insbesondere für Wasserstoff.
Bevorzugt steht R1, für R'; 1., wenn r oder r1 0 bedeutet, in der Bedeutung von Wasserstoff oder - CHR6CHR6OH
oder, wenn roder r' \ bedeutet, in der Bedeutung von Wasserstoff, insbesondere bevorzugt für R'i b wenn /-oder r'
O bedeutet, in der Bedeutung von Wasserstoff oder - CH2CH2OH oder, wenn r oder r' 1 bedeutet, in der
Bedeutung von Wasserstoff.
Bedeutet Y einen Rest - NH,, - CHR6 - CHR6 - O -(CHR7CH2O)? H, so steht dieser bevorzugt für den Rest
-Ri1CHR6CHR6OH oder -NH-CHR6CHr6O-CHR7CH2OH.
Y steht bevorzugt für Y' in der Bedeutung von -NRgRi0, -NRi1CHR6CHR6OH oder
- NH - CHK6CHR6O - CHR7CH2OH und insbesondere bevorzugt für Y" in der Bedeutung von - NH2 oder
-NRV1CH2CH2OH.
Besonders bevorzugt sind Verbindungen der Formel (I), in denen die Reste - NR5R8 und Y identisch sind oder
die den Rest - NRiJR8' und Y = NH2 enthalten.
Welches Kation für M vorliegt, ist kein kritischer Faktor, vorausgesetzt es handelt sich um ein farbloses Kation.
Grundsätzlich kommt jedes für derartige Farbstoffe als üblich anzusehende Kation in Frage.
Als Beispiele solcher Kationen können insbesondere angeführt werden Alkaümetallionen (Lithium, Natrium
oder Kalium), unsubstituiertes Ammonium oder durch niedrigmolekulares Alkyl oder Hydroxyalkyl substituiertes
Ammonium, wobei niedrigmolekulares Alkyl vorzugsweise 1 bis 3 C-Atome und niedrigmolekulares
Hydroxyalkyl vorzugsweise 2 bis 4 C-Atome enthalten (beispielsweise Tetramethylammonium, Triäthyiammo-
nium, Mono-, Di- oder Triäthanolammonium). Herstellungsbedingl stehl M vorzugsweise für ein Alkalimetallion,
am einfachsten für Natrium.
Im Rahmen der vorliegenden Erfindung bevorzugte Verbindungen entsprechen der Formel
Im Rahmen der vorliegenden Erfindung bevorzugte Verbindungen entsprechen der Formel
MOOC
OH
N = N-
NdO3S
NH2
worin die COOM-Gruppe und der Rest R'2 sich in den oben als bevorzugt angegebenen Positionen befindet,
sowie der Formel
r;
MO3S
worin die SO3M-Gruppe und die Reste R', und R'2 sich in den obengenannten bevorzugten Positionen befinden.
Besonders bevorzugt stehen in Verbindungen der Formel (la) resp. (Ib) R3 und R^ für Wasserstoff sowie in Verbindungen
der Formel (Ib) die Reste R', und R'2 für R',' und RJ.
Unter den Verbindungen der Formel (Ib) sind besonders bevorzugt Verbindungen der Formel
OH
MO3S
worin die SO3M-Gruppe und R'" die genannten bevorzugten Stellungen einnehmen.
Die neuen Farbstoffe der Formel (I) finden Anwendung zum Färben von Zellulosefasern und eignen sich insbesondere
zum Färben von Papier. Ebenso können sie zum Färben von Leder verwendet werden.
Papier kann in der Masse oder nach der Blattbildung in geleimter wie auch ungeleimter Form gefärbt werden.
Die Farbstoffe der Formel (I) können als solche oder vorzugsweise in Form flüssiger oder fester Präparationen
eingesetzt werden. Sie können bei der Massenfärbung direkt, ohne vorheriges Auflösen, als Pulver oder Granulat
angewendet werden, ohne daß dadurch eine Beeinträchtigung der Brillanz oder Verminderung der Farbausbeute
eintritt.
Flüssige Farbstoffpräparate, die in Form von konzentrierten wäßrigen Zubereitungen eingesetzt werden, enthalten
beispielsweise pro IQO GewiChtsteüe mindestens eines Diazofarbstoffes der Formel (I) 0-20 Gewichtsteile Salz wie Natriumchlorid, 250-800 Gewichtsteile Wasser und 50-500 Gewichtsteile Harnstoff, wobei der
Harnstoffanteil im Farbstoffpräparat maximal 40% betragen kann. Die Präparate sind stabil und können über
längere Zeit gelagert werden.
Feste Farbstoffpräparate, die als Pulver oder in Form von Granulaten mit einer Korngröße von durchschnittlich
mindestens 20 μ. eingesetzt werden können, enthalten beispielsweise pro 100 Gewichtsteile mindestens
eines Disazofarbstoffes der Formel (I) 1-50 Gewichtsteile Salz wie Natriumchlorid und 0-200 Gewichtsteile
eines Stellmittels, wobei gegebenenfalls das Farbstoffpräparat bis zu 15% Wasser enthält. Vorteilhaft werden die
granulierten Präparate durch Zerstäuben entsprechender wäßriger Farbstofflösungen hergestellt.
Die erfindungsgemäßen Farbstoffe besitzen hervorragende Löslichkeit, insbesondere zeichnen sie sich durch
eine sehr gute Kaltwasserlöslichkeit aus. Sie sind hoch Substantiv, melieren nicht, sind weitgehend pH-unempfindlich
und neigen nicht zur farbigen Papierzweiseitigkeit.
Die Farbstoffe der Formel (I), worin D einen Rest der Formel (a') und R Wasserstoff bedeuten, sind insbeson-
«i5 dere perfekt hinsichtlich ihrer Unempfindlichkeit gegen Vorleimung, das heißt wenn bei der Herstellung von
geleimten Papieren Harzleim und Alaun der Papiermasse vor dem Farbstoff zugesetzt werden, tritt keine Beeinträchtigung
von Brillanz und Farbausbeute auf.
Färbungen mit Verbindungen der Formel (I), die als R den Rest (c) enthalten, zeigen insbesondere sehr gute
Lichtechtheit, bei längerer Belichtung ändert sich die Nuance Ton in Ton. Die Vorleimungsunempfindlichkeit
dieser Farbstoffe ist gut.
Die Farbstoffe der Formel (I) können bezogen auf Papier in einer beliebigen Konzentration eingesetzt werden,
bis die Sättigungsgrenze des zu färbenden Substrates erreicht isL Man erhält mit den Farbstoffen rot bis violett
gefärbte Papiere, die sich durch hervorragende Ausblutechtheiten auszeichnen. Sie sind ausblutecht vor
allem gegen Wasser, Milch, Fruchtsäfte, gesdflte Mineralwasser und Alkohol. Durch Nachbehandlung der Färbungen
mit einem kationenaktiven Fixierarittel werden praktisch perfekte Ausblutechtheiten erreicht.
Die erfindungsgemSSen Farbstoffe sifld den nächstvergleichbaren Farbstoffen der DE-PS 2 37 742, der
DE-OS 20 58 816 sowie der US-PS 27 22 527 hinsichtlich der Bleichbarkeit der ungeleimten Papierfärbungen
bzw. hinsichtlich der Abwasser- und Wasserechfileit der Papierfärbung fiberlegen.
In den folgenden Beispielen bedeuten die Teile Gewichtsteile, die Prozente Gewichtsprozente; die Temperaturen
sind in Celsiusgraden angegeben.
Beispiel 1
(Wega)
(Wega)
27,7 Teile 4-Amino-1 ,l'-azobenzoW-sulfonsäure werden bei 50° in 750 Teilen Wasser und 15 Teilen 30%-iger
Natriumhydroxidlösung gelöst. Hierauf gibt man 7 Teile Natriumnitrit dazu und läßt die Lösung innert 30 Minuten
in eine Vorlage aus 30 Teilen 30%-iger Salzsäure und 100 Teilen Wasser einfließen. Nach 4-stündigem
Nachrühren ist die Diazotierung fertig; die überschüssige salpetrige Säure wird mit Amidosulfonsäure zerstört.
43,6 Teile 2-(5'-Hydroxy-7'-sulfonaphthylamino-2')-4,6-bis(2"-hydroxyäthylamino)-l,3,5-triazin werden in
200 Teilen Wasser und 15 Teilen 30%-igör Natriumhydroxidlösung gelöst und diese Lösung mit 10 Teilen
Natriumbicarbonat versetzt. Anschließend läßt man die Diazosuspension zulaufen und rührt, bis die Kupplung
beendet ist. Dann versetzt man mit 300 Teilen Natriumchlorid und rührt über Nacht. Der ausgeschiedene Färbstoff
entspricht in Form der freien Säure der Formel
OH
NHCH2CH2OH
NHCH2CH2OH
Der anfallende Preßkuchen kann direkt zu festen oder flüssigen Präparationen verarbeitet werden. Nach dem
Trocknen erhält man ein dunkles Pulver, das sich in Wasser mit roter Farbe löst und Papier in reinen roten Tönen
färbt.
Die Kupplungskomponente 2-(5'-Hydroxy-7'-sulfonaphthylamino-2')-4,6-bis(2"-hydroxyäthylamino)-l,3,5-triazin
kann auf dem folgenden Weg hergestellt werden: 18,5 Teile 2,4,6-Trichlor-l,3,5-triazin (Cyanurchlorid)
werden in 50 Teilen Wasser und 50 Teilen Eis zu einer feinen, homogenen Suspension verrührt. Zu dieser
Suspension läßt man innert 1 Stunde eine Lösung aus 24 Teilen 2-Amino-5-hydroxynaphthalin-7-sulfonsäure,
200 Teilen Wasser und 15 Teilen 30%-iger Natriumhydroxidlösung laufen. Man rührt das Reaktionsgemisch
3 Stunden bei 0-5° und hält während dieser Zeit den pH-Wert zwischen 2,5 und 3,5 durch Zutropfsn einer 15%-igen
Natriumcarbonatlösung. Sobald der pH-Wert konstant bleibt, werden 12 Teile Monoäthanolamin dazugegeben,
auf 50-55° erwärmt und 2 Stunden bei dieser Temperatur gehalten. Anschließend erwärmt man weiter
auf 95°. Sobald die Temperatur von 80° erreicht ist, beginnt man mit dem Zutropfen von 15%-iger Natriumcarbonatlösung,
so daß der pH-Wert zwischen 6,5 und 7 liegt. Wenn die Kondensation beendet ist, stellt man die Reak- so
tionslösung mit Salzsäure mineralsaurer und filtriert das ausgeschiedene Produkt ab.
Beispiel 2
(Weg c)
(Weg c)
18,5 Teile Cyanurchlorid werden in 50 Teilen Wasser und 50 Teilen Eis zu einer feinen, homogenen Suspension
verrührt. Zu dieser Suspension tropft man innert 2 Stunden bei 0-5° eine neutrale Lösung aus 52,7 Teilen
der Aminodisazoverbindung, welche man durch Kuppeln von diazotierter 4-Amino-l,l'-azobenzol-4'-sulfonsäure
auf 2-Amino-5-hydroxynaphthalin-7-sulfonaäure in neutralem Medium erhält, und 500 Teilen Wasser.
Gleichzeitig hält man durch Einstreuen von Natriumbicarbonat den pH-Wert zwischen 5 und 6. Sobald die
Reaktion beendet ist, wird das Reaktionsgemisch auf 45° erwärmt und mit 12 Teilen Monoäthanolamin versetzt.
Nach 2-stündigem Rühren fügt man 17 Teile Natriumbicarbonat hinzu, erwärmt auf 95° und hält diese Temperatur
während 4 Stunden. Der gebildete Disazofarbstoff wird mit Kochsalz ausgefällt. Man erhält dasselbe Produkt
wie nach Beispiel 1.
Beispiel 3
(Weg c)
(Weg c)
18,5 Teile Cyanurchlorid werden in 100 Teiles Aceton gelöst Diese Lösung wkd in eine Vorlage aus 200 Teilen
Wasser, 200 Teilen Eis und 21 Teilen Diäthanolamin getropft. Das Reaktionsgemisch wird 2 Stunden bei
5-10° gerüWt Anschließend wird auf 50° erwärmt und 2 Stuaden bei dieser Temperatur gehalten. Gleichzeitig
gibt man 11 Teile Natri ,^ncarbooat in Form einer 10%-igen Lö&ung zu, so daß ein pH-Wert von 6,5-7 eingehalten
wird. Dann läßt man auf 20° abkühlen und filtriert das ausgeschiedene Kondsnsatioosprodukt ab.
54 Teile der Aminodisazoverbindung, welche man durch Kuppeln von diazotierter 4-Aminc~2-methyl-l,razobenzol-4'-sulfonsäure
auf 2-Amino-5-hydroiynajphthalin-7-sulfonsäjire in neutralem Medium erhält, werden
in 600 Teilen Wasser mit Natriumhydroxidlösung neutral gelost, mit 9 Teilen Natriumbicarbonat und dem
Kondensationsprodukt aus Cyanurchlorid und Diethanolamin versetzt Man erwärmt auf 98° und rührt 2 Stunden
bei dieser Temperatur. Der erhaltene Disazofarbstoffe der in Form der freien Säure der Formel
OH
CH2CH2OH
CH2CH2OH
/CH2CH2OH
CH2CH2OH
entspricht, wird mit Natriumchlorid ausgefällt und abfiltriert. Er färbt Papier in roten Tönen.
(Weg a)
Zu einer Aufschlämmung von 18,5 Teilen Cyanurchlorid in 50 Teilen Wasser und 50 Teilen Eis gibt man 10,5
Teile Diäthanolamin und rührt 3 Stunden bei 0-5°, wobei man durch Einstreuen von Natriumbicarbonat der
pH-Wert bei 5 hält. Dann gibt man 4,5 Teile Athylamin als 70%-ige wäßrige Lösung hinzu und erwärmt innert
2 Stunden auf 70°. Gleichzeitig sorgt man durch Einstreuen von Natriumbicarbonat dafür, daß der pH-Wert zwischen
6,5 und 7,5 liegt. Man kühlt die erhaltene Suspension auf 20° und filtriert das Kondensationsprodukt ab.
24 Teile 2-Amino-5-hydroxynaphthalin-7-sulfonsäure werden in 200 Teilen Wasser und 15 Teilen 30%-iger
Natriumhydroxidlösung gelöst und mit 9 Teilea Natriumbicarbonat und dem Kondensationsprodukt aus Cyanurchlorid,
Diäthanolamin und Athylamin versetzt. Das Gemisch wird 3 Stunden bei 95-100° gerührt und
anschließend mit Salzsäure mineralsauet gestellt. Nach dem Abkühlen wird abfiltriert.
Das erhaltene 2-(5'-Hydroxy-7'-sulfonai>hthylamino-2')4-(2"-hydroxyäthylamino)-6-äthylamJno-l,3,5-triazin
wird in 250 Teilen Wasser und 15 Teilen 30%-iger Natriumhydroxidlösung gelöst und bei pH 4-5 mit der durch
Diazotieren von 30,5 Teilen 4-Amino-2',5'-dimethyl-l,l'-azobenzol-4'-sulfonsäure erhaltenen Diazoverbindung
zum Disazofarbstoff der Formel
CH,
HO3S
N=N-C C ^V-N=N-Z-SYrV1 NHCH2CH3
HO3S
CH2CH2OH
CH2CH2OH
gekuppelt. Der Farbstoff wird durch Zugabe von Natriumchlorid ausgefällt. Er färbt Papier in roten Tönen.
In der folgenden Tabelle sind weitere Disazofarbstoffe aufgeführt, die nach einem der vorstehenden Beispiele
1-4 hergestellt werden können. Sie entsprechen der Formel
OH
worin die Symbole A, Z und Y die in der Tabelle angegebene Bedeutung haben. Die damit erhaltenen Färbungen
auf Papier sind rot.
Bsp. A
Nr.
5 | HO3S |
6 | desgl. |
7 | desgl. |
8 | desgl. |
9 | desgl. |
10 | desgl. |
11 desgl.
12 desgl.
13 desgl.
14 desgl.
15 desgl.
16 desgl.
18 desgl.
19 desgl.
20 desgl.
CH3
CH2CH2OH | -N | XCH2CH2OH | CH2CH2OH -NX |
-NH2 | -ν' | 10 |
CH2CH2OH | CH2CH2OH | CH2CH2OH | CH2H5 | NC2H5 | ||
-NHCH2CH2OCh2CH2OH | -NX CH3 |
-NHCH2CH2OCh2CH2OH | CH2CH2OH | 15 | ||
desgl. | CH2CH2OH | -NKCH2CH2OH | -NX \ CH3 |
|||
-NHCH2CHOH ι |
-N NCH2CH2OH |
-NHCH2CHOH ι |
■ | |||
I CH3 |
desgl. | CH3 | -NHCH2CH2OH | |||
-NHCH2CH2OH | desgl. | -NH2 | 25 | |||
CH2CH2OH | desgl. | -NH-CH3 | ||||
-NHCHCH2OH | -NH-C2H5 | |||||
I H3 |
-NHCHCH2OH | 30 | ||||
-NHCH2CH2OH | CH3 | |||||
-NHCH2CH2OH | 35 | |||||
desgl. | ||||||
CH2CH2OH -NX CH7CH2OH |
desgl. | 40 | ||||
-NH-CH3 | ||||||
desgl. | CH2CH2OH / |
45 | ||||
/ CH2CH2OH |
||||||
50 | ||||||
55 | ||||||
60 | ||||||
65 | ||||||
Fortsetzung
Bsp. A
Nr.
CH3
21
CH3
22 desgl CH3
A.
23
CH3
24 desgl.
25 desgl.
26 desgl.
27 desgl.
28 desgl.
29 desgl.
CH3
HO3S
31 desgl.
32 HOOC-
33 desgl.
34 desgl.
36 desgl..
37 desgl.
-N=N-
SO3H
CH2CH2OH
CH2CH2OH
-N
\h2ch2oh
desgl.
desgl.
desgl.
-NHCH2CH2OH
CH2CH2OH -NX
CH2CH2OH
-NHCH2CH2OH desgl.
CH2CH2OH
-NHCH2CH2OH
-NH2
-NHCH2CH2OH
CH,CH2OH
/ -N
^CH2CH2OH
-NH2 -NH-CH3
-NKCH2Ch2OCH2CH2OH -NHCH2CH2OCH2Ch2OH
CH2CH2OH
-NHCH2CH2OH CH2CH2OH
-N
CH2CH2OH
-NHCH2CH2OH desgl.
CH2CH2OH
CH2CH2OH
desgl.
-NHCH2CH2OH
desgl.
CH2CH2OH
-N \
CH2CH2OH CH2CH2OH
-NHCH2CH2OCH2CH2Oh -NHCH2CH2OCH2CH2Oh
-NHCH2CH2OH
desgl.
CH2CH2OH
-NHCH2CH2OH -NH2
-NH,
CH2CH2OH
Fortsetzung
Bsp. A
CH2CH2OH
39 | desgl. |
40 | desgl. |
41 | desgl. |
SO3H |
43 desgl.
44 desgl.
45 desgl.
CH2CH2OH
desgl.
-NHCH2Ck2OCH2CH2OH
desgl.
-NHCH2Ck2OCH2CH2OH
CH2CH2OH
CH2CH2OH
desgl.
-NH-CH3
-NHCH2CH2OH -NHCH2CK2OCH2Oh
CH2CH2OH
-NX
XCH2CH2OH
desgl.
-NHCH2CH2OH -NHCH2CH2OH
desgl. -NH2
-NHCH2Ch2OCH5CH2OH -NHCH2CH2OCh2CH2OH
SO3H
-NHCH2CH2OH
-NHCH2CH2OH
CH3
CH3
desgl.
desgl.
HO3S | \-N=N-( | OCH3 I |
-NHCH2CH2OH | -N | -NHCH2CH2OH | -N | |
48 | HO3SKg | <*->T» ΛΤΤ /"VtT | CH2CH2OH | ||||
49 | desgl. | ||||||
CH2CH2OH
CH2CH2OH
OCH3
HO3S 51 desgl.
desgl.
-NHCH2CH2OH
desgl.
-NHCH2CH2OH
13
Fortsetzung Bsp. A
Nr.
HO3S
15 53 desgi.
-NHCH2CH2OH
CH3
CH2CH2OH
_M
Cl
54 HO3S
CH2CH2OH
-NHCH2CH2OH
Cl
Cl
55
desgl.
CH3 OCH3
35 56 H03S-<^Q/-N=N vO/ desgl·
CH3
OC2H5
57 HO
SO3H
58 CHjO-<^O/-N=N-
59 C2l·
CH2CH2OH
/
/
-N
CH2CH2OH
-NHCH2CH2OH
HO3S
CH3
60 HOjS-Z(J)-N=N-
CH3
61 desgl.
desgl.
-NHCHjCH2OH
CH2CH2OH
-N
CH2CH2OH
-NHCH2CH2OH
desgl.
desgl.
desgl.
CH2CH2OH
-N
CH2CH2OH
-NHCK2CH2OH
desgl.
CH2CH2OH
-NHCH2CH2OCh2CH2OH -N
CH2CH2OH
14
Fortsetzung Bsp. A
Nr.
CH3
62 HO3
CH,CH,OH
N=N-
-N
CH2CHOH
'.'V | 63 | HO3S^ | CH3 |
% | OCH3 ι |
||
W | |||
i
I |
64 | desgl. | XTl/ CH3 |
SO3H | |||
L | |||
OCH3
N=N-
-NHCH2CH2OH
desgl.
SO3H
66 desgl.
η (ΟΥΟΥΝ-Ν
HO3S \/ \/ SO3H
68 desgl.
N=N-
CH2CH2OH
-N
CH2CH2OH
desgl.
-NHCH2CH2OH
desgl.
CH2CH2OH
70 desgl.
-N
CH,CH,OH
CH2CH2OH
CH2CH2OH
desgl.
-NHCH2CH2OH
-NH2
CH2CH2OH
XC H2C H2OH
desgl.
-NHCH2CH2OH
-NH2
CH2CH2OH
-N
-N
^CH2CH2OH
Beispiel 71 (Wega)
24,1 Teile 4-Amino-l,r-azobenzol-4'-carbonsäure werden in 500 Teilen Wasser bei 60° mit 15 Teilen 30%-iger
Natriumhydroxidlösung neutral gelöst. Zu dieser Lösung gibt man 7 Teile Natriumnitrit und läßt auf Raumtemperatur
abkühlen, wobei das Nittriumsalz der 4-Amino-l,l'-azobenzol-4'-carbonsäure teilweise ausfallt. Diese
Suspension laßt man innert 30 Minuten in eine gut gerührte Vorlage aus 25 Teilen 30%-iger Salzsäure und 50 Teilen
Eis fließen. Ein etwaiger Überschuß an salpetriger Säure wird mit Amidosulfonsäure zerstört, anschließend
wird der pH-Wfert der Diazosuspension mit Natriembicarbonat auf 5 abgestumpft. Die so vorbereitete Diazosuspension
gibt man zu einer Lösung von 24 Teilen 2-Aniiflo*5-hydroxyi*aphthalin-7-sulfonsäure, 200 Teilen Wasser
und 15 Teilen 30%--iger Natriumtiydfoxidlösufig. Gleichzeitig titipit man eine 15%-ige NatriumcafbonaÜösung
so zu, daß dör pH-Wert im Bereich von 7 bis 8 gehalten wird. Nach einer Stunde wird mit 10 Teilen 3OYo-iger
Natriumhydroxidlösung auf pH 11 eingestellt, auf 6Ob erwärmt und der Farbstoff durch zugabe von NatKum-
15
chlorid ausgefällt. Der Niederschlag wird abfiltriert und getrocknet. Man erhält den Farbstoff, der in Form der
freien Säure der Formel
OH HOOC—<( ^V-N = N- "
entspricht, als graues Pulver, das sich in Wasser mit roter Farbe löst und Papier in brillanten roten Tönen färbt.
Beispiel 72
(Weg a)
(Weg a)
13,7 Teile 3-Aminobenzoesäure werden mit 100 Teilen Wasser, 100 Teilen Eis und 25 Teilen 30%-iger Salzsäure
zu einer feinen Suspension verrührt und anschließend mit 7 Teilen Natriumnitrit, gelöst in 25 Teilen
Natriumnitrit, gelöst in 25 Teilen Wasser, diazotiert. Nachdem die überschüssige salpetrige Säure mit Amidosulfonsäure
zerstört wurde, trägt man in die Diazolösung 18,7 Teile Anilin-<y-methansulfonsäure ein und stellt den
pH-Wert durch Einstreuen von Natriumcarbonat auf 7. Nach 2stündigem Nachrühren ist die Kupplung beendet.
Nun erwärmt man die entstandene Farbstofflösung auf 80°, fügt 40 Teile 30%-ige Natriumhydroxidlösung zu
und hält die Temperatur 2 Stunden bei 80°. Nach dieser Zeit ist die ω-Methansulfonsäuregruppe vollständig
abgespalten. Durch Zugabe von 30%-iger Salzsäure wird die Farbstofflösung neutralisiert, mit 100 Teilen
Natriumchlorid versetzt und über Nacht bei Raumtemperatur gerührt.
Die in Form ihres Natriumsalzes ausgeschiedene 4-Amino-1,r-azobenzol-3'-carbonsäure wird abfiltriert und
in 300 Teilen Wasser gelöst. Zur Lösung gibt man 7 Teile Natriumnitrit und tropft sie bei 0-5° uqter gutem Rühren
in ein Gemisch aus 20 Teilen 30%-iger Salzsäure und 30 Teilen Eis. Nach einstüadigem Rühren wird der
Überschuß an salpetriger Säure mit Amidosulfonsäure zerstört und durch Einstreuen von Natriumbicarbonat
der pH-Wert der Diazosuspension auf 6 gebracht. Die so vorbereitete Diazosuspension läßt man in eine Lösung
von 24 Teilen 2-Amino-5-hydroxynaphthalin-7-sulfonsäure, 200 Teilen Wasser, 15 Teilen 30%-iger Natriumhydroxidlösung
und 15 Teilen Natriumbicarbonat einlaufen. Nach 2 Stunden erwärmt man auf 60°, stellt mit
30%-iger Natriumhydroxidlösung den pH-Wert auf 10 und fällt den Farbstoff durch Zugabe von Natriumchlorid
aus.
Der ausgeschiedene Farbstoff, der in Form der freien Säure der Formel
OH
N = N-C (JV-N = N
HOOC HO3S NH
entspricht, wird filtriert und getrocknet. Man erhält ein dunkel gefärbtes Pulver, das sich in Wasser mit roter
Farbe löst und Papier in reinen roten Tönen färbt.
Beispiel 73
(Weg b)
(Weg b)
24,1 Teile 4-Amino-l,r-azobenzol-3'-carbonsäure werden, wie in Beispiel 72 angegeben, diazotiert. In die
Diazosuspension trägt man 28,1 Teile 2-AcetylamLno-5-hydroxynaphihaiin-7-suifoasäuie ein und neutralisiert
das Gemisch durch Zutropfen einer 15%-igen Natriumcarbonatlösung. Sobald die Kupplung beendet ist, gibt
man 60 Teile Natriumhydroxidlösung dazu, erwärmt auf 85° und hält das Gemisch 3 Stunden bei dieser Temperatur.
Nach dieser Zeit ist die Acetylgruppe vollständig abgespalten. Man neutralisiert mit 30%-iger Salzsäure,
läßt unter Rühren auf Raumtemperatur abkühlen und filtriert ab, wobei der gleiche Farbstoff wie in Beispiel 72
erhalten wird.
Analog den Beispielen 71 bzw. 72 und 73 können weitere in der folgenden Tabelle aufgeführten Farbstoffe
hergestellt werden. Sie entsprechen der Formel
60
60
OH
A—N=N—B—N=N
16
worin A und B die in der Tabelle angegebene Bedeutung haben. Unter der Kolonne 1 sind dabei die auf Papier
erhaltenen Farbtöne angegeben; f»s bedeuten a = blaustichigrot, b = rubin, c = bordeaux, d = rot.
Nr.
74
HOOC
75
76 77
79
80
desgl.
desgl.
desgl.
a ίο
Beispiel 81 (Weg a)
Der Farbstoff, der freien Säure der Formel
HOOC
CH3
HO3S
NH,
entspricht, kann folgendermaßen hergestellt werden: 13,7 Teile 3-Aminobenzoesäure werden analog Beispiel
72 diazotiert. In die so erhaltene Diazolösung gibt man 11 Teile m-Toluidin, streut dann im Verlauf von 4 Stunden
10 Teile Natriumacetat ein und rührt über Nacht. Der gebildete Aminoazofarbstoff fällt teilweise aus. Man
erwärmt die Suspension auf 50°, gibt 5 Teile 30%-ige Salzsäure dazu und filtriert nach 15 Minuten. Der erhaltene
Rückstand wird in 500 Teile Wasser eingetragen und mit soviel 30%-iger Natriumhydroxidlösung versetzt, daß
17
eine neutrale Lösung entsteht. Zu dieser Lösung gibt man 7 Teile Natriumnitrit und läßt sie bei 0-5° in ein
Gemisch aus 25 Teilen 30%riger Salzsäure und 40 Teilen Eis einlaufen. Die Aufbereitung der Diazosuspension
sowie die folgende Kupplung mit 24 Teilen 2-Ammo-5-hydroxypaphÜialin-7-sulfonsäure und Isolierung des
Endproduktes wird, wie in Beispiel 72 angegeben, durchgeführt. Die erhaltene Farbstofipasie wird bei 60° in 800
Teilen Wasser wieder gelöst Man läßt langsam 30 Teile 30%-iger Salzsäure zutropfen, wobei sich der Farbstoff in
Form der freien Säure abscheidet. Die Farbstoffpaste kann zur Herstellung von festen und flüssigen Farbstoffpräparationen
verwendet werden.
Beispiele 82 und 83
80 Teile des Dinatriumsalzes des Farbstoffes aus Beispiel 1 resp. 72 werden in Form des (der) bei der Schlußfiltration
anfallenden Preßkuchens (Farbstoffpaste) bei Raumtemperatur in eine Lösung aus 20 Teilen Natriumsulfat
und 300 Teilen Wasser eingetragen und zu einer homogenen Suspension (Dispersion) verrührt. Durch
Zerstäubungstrocknung erhält man rotbraune Granulate, die sich in Wasser sehr gut lösen und Papier in brillanten
roten Tönen färben.
Analog können die Farbstoffe der übrigen Beispiele zu Granulaten verarbeitet werden.
120 Teile des Farbstoffes aus Beispiel 1 werden in eine Lösung von 200 Teilen Harnstoff und 600 Teilen Wasser
eingetragen und unter Erwärmen auf 60° gelöst. Die Lösung wird unter Zusatz eines Filterhilfsmittels klärfiltriert.
Das Filtrat läßt man auf Raumtemperatur abkühlen und stellt es mit Wasser auf 1000 Teile ein. Man erhält
eine Farbstofflösung, die bei Raumtemperatur mehrere Monate haltbar ist und direkt oder nach Verdünnen mit
Wasser zum Färben von Papier eingesetzt werden kann.
Analog können die Farbstoffe aus den Beispielen 2-70 zu solchen stabilen Farbstoffpräparationen verarbeitet
werden.
200 Teile des Farbstoffes aus Beispiel 1 werden in Form der freien Farbstoffsäure in 500 Teilen Wasser homogen
verrührt und durch Zugabe von 58 Teilen Diäthanolamin und 100 Teilen Harnstoff bei 40° gelöst. Die
Lösung wird unter Zusatz eines Filterhilfsmittels klärfiltriert. Das Filtrat läßt man auf Raumtemperatur abkühlen
und stellt es mit Wasser auf 1000 Teile ein. Man erhält eine ähnlich stabile Farbstofflösung wie nach Beispiel
84.
120 Teile des Farbstoffes aus Beispiel 81 werden in Form der erhaltenen Paste der Farbstoffsäure mit 150 Teilen
Harnstoff und 600 Teilen Wasser zu einer homogenen Dispersion verrührt. Diese wird auf 60° erwärmt und
ihr pH-Wert durch Zugabe von 50 Teilen Diäthanolamin auf 7,5-8,5 gestellt, wobei der Farbstoff in Lösung
geht. Nach einer Klärfiltration unter Zusatz eines Filterhilfsmittels wird die Farbstofflösung mit Wasser auf 1000
Teile eingestellt. Die Farbstoffiösung ist bei Raumtemperatur mehrere Monate haltbar und kann direkt oder
nach Verdünnung mit Wasser zum Färben von Papier eingesetzt werden.
Analog eignen sich auch die Farbstoffsäuren der Beispiele 71-80 zur Herstellung solcher stabilen flüssigen
Farbstoffpräparate.
Wenn man in den Beispielen 85 und 86 für die Neutralisation anstelle von Diäthanolamin Monoäthanolamin,
Triäthanolamin, Diglykolamin, Polyglykolamine, Ammoniak, Tetramethylammoniumhydroxid, Lithiumhydroxid
oder Lithiumcarbonat verwendet, so erhält man flüssige Farbstoffpräparationen mit ähnlich guten Eigenschaften.
Färbevorschrift A
In einem Holländer werden 70 Teile chemisch gebleichte Sulfitzellulose (aus Nadelholz) und 30 Teile chemisch
gebleichte Sulfitzellulose (aus Birkenholz) in 2000 Teilen Wasser gemahlen. Zu dieser Masse streut man
0,2 Teile des in Beispiel 82 bzw. 83 beschriebenen Farbstoffpräparates. Nach 20 Minuten Mischzeit wird aus dieser
Masse Papier hergestellt. Das auf diese Weise erhaltene, saugfähige Papier ist rot gefärbt. Das Abwasser ist
praktisch farblos.
Färbevorschrift B
0,5 Teile des Farbstoffpulvers aus Beispiel 1 resp. Beispie) 71 werden in 100 Teilen heißem Wasser gelöst und
die Lösung auf Raumtemperatur abgekühlt. Diese Lösung gibt man zu 100 Teilen chemisch gebleichter Sulfitzellulose,
die mit 2000 Teilen Wasser in einem Holländer gemahlen wurden. Nach 15 Miauten Durchmischung
wird auf übliche Art mit Harzleim und Aluminiumsulfat geleimt. Papier, das aus diesem Stoff hergestellt wird,
besitzt eine rote Nuance von mittlerer Intensität mit guten Naßechtheiten.
Färbevorschrift C
Werden in der Färbevorschrift A anstelle von 0,2 Teilen des Farbstoffpräparates aus Beispiel 82 1,0 Teile der
flüssigen Zubereitung aus Beispiel 84 verwendet, so erhält man ein gefärbtes Papier mit vergleichbarer Nuance
und ähnlich guten Echtheiten.
Färbevorschrift D
Werden in der Färbeyorschrift A anstelle von 0,2 Teilen des Farbstoffpräparates aus Beispiel 83 1,0 Teile der
flüssigen Zubereitung aus Beispiel 86 verwendet, so erhält man ein blaustichig rot gefärbtes Papier mit ähnlich
guten Echtheiten.
Färbevorschrift E
Eine saugfahtge Papierbahn aus ungeleimtem Papier wird bei 40—50° durch eine Farbstofflösung der folgenden
Zusammensetzung gezogen:
0,5 Teile des Farbstoffpräparates aus Beispiel 82 resp. 83
0,5 Teile Stärke und
99,0 Teile Wasser.
0,5 Teile Stärke und
99,0 Teile Wasser.
Die überschüssige Farbstofflösung wird durch zwei Walzen abgepreßt. Die getrocknete Papierbahn ist rot
gefärbt.
20
30
35
40
50
55
60
65
Claims (5)
- Patentansprüche: OHR, und R2 jeweils unabhängig voneinander Wasserstoff, Halogen, C,_3-Alkyl C|-3-Alkoxy bedeuten, to für 1,2 oder 3 steht, wobei, wenn m 3 bedeutet, die beiden Sulfogruppen sich nicht an benachbarten C-Atomen befinden.η für 1 oder 2 undm + η für 3 oder 4 stehen,R3 Wasserstoff, C,_rAlkyl oder C|-3-Alkoxy undR4 Wasserstoff oder C,_r Alkyl, wobei die Reste R3 und R4, wenn beide eine andere Bedeutung als Wasserstoff haben, paraständig zueinander sind, bedeuten,
R für Wasserstoff oder einen Rest der FormelR8 N-R5N-Isteht, jedoch nur dann für Wasserstoff, wenn D einen Rest der FormelMOOCbedeutet, worin die COOM-Gruppe sich in m- oder p-Position zur Azogmppe befindet,R5 einen Rest - CHR6 - CHR6 - O -(CHR7CH2O )y H,die Reste R6 entweder beide Wasserstoff oder einer davon Wasserstoff und der andere Methyl oderÄthyl,R7 Wasserstoff, Methyl oder Äthyl,R8 Wasserstoff, C,_6-Alkyl oder einen Rest - CHR6 - CHR6 - O -(CHR7CH2O)5-H, Y - NR9R10 oder einen Rest -NRII-CHR6-CHR6-O-(CHR7CH2O)TH, R9 und R|„ jeweils unabhängig voneinander Wasserstoff oder C| 6-Alkyl,Rn Wasserstoff, Ci-6-Alkyl oder einen Rest- CHR, - CHR6 -Oi CHR7CH2O )r H,/>, i/, r und ι jeweils unabhängig voneinander O oder eine ganze Zahl bis maximal 3 undM Wasserstoff oder cm Äquivalent eines farblosen Kationsbedeuten. - 2. Verbindungen gemäß Anspruch 1, die der Formel-N=N-^T (JJ^N = N-Ri MO3SMOOC'NH2entsprechen,worin die COOM-Gruppe sich in m- oder p-Position zur Azogruppe befindet,R2 Wasserstoff, Chlor oder Methyl,R3 Wasserstoff, Methyl, Methoxy oder Äthoxy und Ri Wasserstoff oder Methyl bedeuten.
- 3. Verbindungen gemäß Anspruch 1, die der FormelMO3Sr;entsprechen, worinR; Wasserstoff, Chlor, Methyl, Methoxy oder Äthoxy, R2 Wasserstoff, Chlor oder Methyl, R3 Wasserstoff, Methyl, Methoxy oder Äthoxy, R4 Wasserstoff oder Methyl,
Rp' O oder 1, entwederRJ Wasserstoff oder - CHRiCHRiOH, wenn p' für O steht, oder R8 Wasserstoff, wenn /?' für 1 steht, Y' -NR^R',0, -NR',,CHR^CHRiOH oder -NHCHRi1CHRiOCHRyCH2OH,R9 und R'lo unabhängig voneinander Wasserstoff, Methyl oder Äthyl,R'„ Wasserstoff oder -CHKiCHRiOH,Ri und R7 jeweils unabhängig voneinander Wasserstoff oder Methyl bedeuten. - 4. Verbindungen gemäß Anspruch 3, die der Formel Ri"MO3SMO1SNHRS'N —1Y"(Ib)(Ib')entsprechen, worinR]" Wasserstoff oder Methyl, |! R? -CH2CH2O-(CH2CH2O)7H, entweders| Rg Wasserstoff oder - CH2CH2OH, wenn p' für O steht, oder 55P R8" Wasserstoff, wenn p' für 1 steht,I- Y" -NH2 oder -NR]',CH2CH2OH undP R',', Wasserstoff oder - CH2CH2OH bedeuten.^;
- 5. Verfahren zur Herstellung von Verbindungen der Formel (I) gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeich- 60Si net, daß mandie Di;i7ovcrbindun): aus einem Amin der FormelNH,auf eine Verbindung der Formel OHkuppelt,b) zur Herstellung einer Verbindung der Formel (I), worin D einen Rest der Formel (a') und R Wasserstoff bedeuten, eine Verbindung der Formel
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