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Verfahren und Anlage zur Vermeidung des Schrottanfalles
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in kontinuierlichen Breitbandstraßen Die Erfindung betrifft ein Verfahren
zur Vermeidung des Schrottanfalles in kontinuierlichen Breitbandstraßen bei Stsörungen
in der Fertigstraße unC/oder an der Haspelanlage sowie eine Anlage zur Durchfü.<rung
des Verfahrens.
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Beim Betrieb von kontinuierlichen Ifochleistungs-Breitbandstraßen
kann es vorkommen, daß oivörungen in der Fertigstraße oder an der dieser nachgeordneten
Haspelanlage auftreten. In einem solchen Falle befinden sich dann bereits drei bis
vier Walzbrammen außerhalb des Ofens, das heißt, in dem zwischen dem Ofen und der
Fertigstraße liegenden Arbeitsbereich der Breitbandstraße.
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Die auftretenden Störungen in der Fertigstraße oder an der ;aspelanlaOe
lassen es jedoch nicht zu, diese Brammen zum Fertigprodukt auszuwalzen. Vielmehr
ist es notwendig, das aus der Vorstraße austretende Verband am Einlaufen in die
Fertigstraße zu hindern. Man hat daher bislang beim Auftreten von Störungen in der
Fertigstraße oder an der IIaspelanlage das Verband beim Auslaufen aus dem letzten
Gerüst der Vorstraße seitwärts abgezogen, in Schrottlängen geschnitten und abtransportiert.
Das auf diese Weise beseitigte Material wurde entweder verschrottet oder aber als
Werkstoff zweiter Güte für bestimmte, untergeordnete Anwendungszwecke verkauft.
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Da das Gewicht einer einzelnen Bramme bis zu 45 t betragen kann, ist
es klar, daß beim Auftreten von Störungen in der Fertigstraße oder an der Haspelanlage
jeweils mehr als 100 t Walzmaterial unbrauchbar werden oder als Minderqualität verkauft
werden miissen.
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Zlaeck der Erfindung ist es, diesen, sich beim Betrieb von kontinuierlichen
Ifochleistungsbreitbandstraßen ergebenden Nachteil zu vermeiden. Es ist daher die
Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren und eine Anlage zur Vermeidung des Schrcttanfalles
in kontinuierlichen Breitbandstraßen zu schaffen, durch welches bzw. mit welcher
die vollstandige llalzlange aller aus der Vorstraße auslaufenden Vorbänder erhalten
werden und nach Beseitigung der aufgetretenen Störungen zur Weiterverarbeitung der
Fertigstraße wieder zugeführt werden kann.
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Die Lösung dieses Problems wird erfindungsgemäß in verfahrenstechnischer
Hinsicht dadurch erreicht, daß das Vorband beim Auslaufen aus der Vorstraße zu Bunden
aufgewikkalt, anschließend gespeichert und auf Walzhitze gehalten sowie schließlich
unter Abwickeln vom Bund der Fertigstraße zugeführt wird.
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Da beim Auftreten von Störungen in der Fertigstraße oder an der Haspelanlage
auch in der Vorstraße nicht mehr gewalztwird, sobald die außerhalb des Ofens befindlichen
Walzbrammen die Vorstraße vollständig durchlaufen haben, stehen bei Anwendung der
erfindungsgemäßen Verfahrens art sofort nach Beseitigung der Störungen bereits mehrere,
Walznitze aufweisende Vorbänder zur Verfügung, so daß der Walzbetrieb in der Fertigstraße
wieder aufgenommen werden kann, ohne daß zuvor eine ltSalzbramme die Vorstraße durchlaufen
haben muß.
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Nach der Erfindung hat es sich als zweckmäßig erwiesen, wenn das Bandbund
vor dem Einführen des darauf gespeicherten
Vorbandes in die Fertigstraße
um 1800 gewendet wird, weil dadurch das Bandende in gleicher Ebene und gleicher
Wickelrichtung weitergeleitet werden kann, wie es zuvor aufgewikkelt worden ist.
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Hit Vorteil wird dabei das Bandbund vor dem Warmhalten gewendet, so
daß das Vorband ohne Verzögerung mit Walzhitze wieder in die Fertigstraße eingeführt
werden kann.
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Die der Erfindung zugrunde liegerde Verfahrenstechnik sieht dabei
vor, daß das Bandbund zum Warmhalten und/oder Wenden aus der Walzlinie bewegt wird.
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Da das Vorband beim Auslaufen aus dem letzten Gerüst der Vorstraße
noch eine beträchliche Dicke hat, wird der l!iczelvorgang begünstigt, wenn nach
einem weiteren Er-Pindungsmerlmal das Vorband vor dem Aufwickeln vorgebogen wird,
Andererseits ist es aber auch sinnvoll, des Vorband «eiT.n Abwickeln vom Bund wieder
zu richten, bevor es in die Fertigstraße einläuft.
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Durch die DU-OS 2 256 0L-4 und die DT-OS 2 256 030 ist es zwar bekannt,
das aus der Vorstraße eines Walzwerkes auslaufende Vorband zu Bunden aufzuwickeln
und es dann unmittelbar anschließend glieder vom Bund abzuziehen und in die Fertigstraße
einzuführen. Diese bekannte Verfahrensart kann jedoch nicht dem Zweck dienen, die
beim Auftreten von Störungen in der Fertigstraße oder an der Haspelanlage noch in
der Vorstraße befindlichen Brammen in Form von ausgewalzten Vorbändern zu speichern,
bis die Störungen behoben sind.
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Sie hat vielmehr lediglich den Zweck, zu erreichen, daß die Durchlaufrichtung
des Walzgutes in der Fertigstraße gegen-;ber der Durchlaufrichtung in der Vorstraße
umgekehrt wird.
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D. h., das in der Vorstraße nachlaufende Ende des Walzbandes soll
in die Fertigstraße als Kopfende einlaufen, um den beim Durchlauf durch die Vorstraße
aufgetretenen Temperaturabfall z.ischen dem Kopfteil und dem nachlaufenden Ende
des Vorbandes
auszugleichen.
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Eine Anlage zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist
im wesentlichen dadurch gekennzeichnet, daß in der ItTalzlinie zwischen Vorstraße
und Fertigstraße eine ttJickelmaschine für Auf- und Abwickelbetrieb angeordnet ist,
daß sich außerhalb der Walzlinie seitlich neben der Wickelmaschine ein Wärmofen
befindet, und daß zwischen ir Wickelmaschine und dem Wärmofen eine Bund-Transportvorrichtung
hin- und herbewegbar ist.
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I;ach einem weiterbildenden Erfindungsmerkmal ist der Wikkelmaschine
an der Vorstraßen-Seite eine Band-Vorbiegevorrichtung und an der J?ertigstraßen-Seite
eine Band-Richtmaschine zugeordnet, um einerseits den Wickelbetrieb zu erleichtern
und andererseits das sichere Einlaufen des Vorbandes in die Fertigstraße zu gewährleisten.
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Es ist ferner vorgeschlagen worden, die Anlage so aufzubauen, faß
der Wärmofen einen Speicher für mehrere Bandbunde bildet.
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Damit ein wärmewirtschaftlich optimaler Betrieb der Anlage erreicht
werden kann, ist nach einem anderen Erfindungsmerkzwar dem Wärmofen an der Be- und
Entladeseite eine Temperaturschleuse vorgeschaltet.
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Erfindungsgemäß kann die Bund-Transportvorrichtung aus einem Bundwagen
bestehen, der unterhalb der Wickelmaschine und des Wärmofens verfahrbar ist und
einen heb- und senkbaren Drehtisch für die Bandbunde aufweist, welcher in den Wärmofen
hochstellbar ist.
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Schließlich ist die erfindungsgemäBe Anlage so aufgebaut, daß der
Drehtisch des Bunäwagens in einem Zwischenraum zwischen Wickelmaschine und Wärmofen
um eine Vertikalachse um 180° drehbar ist.
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Selbstverständlich läßt sich die erfindungsgemäße Anlage aber auch
so ausführen, daß der Drehtisch des Bundwagens eingespart werden kann, und zwar
dadurch, daß der Einlauf für das aufzuwickelnde Vorband in die Wickelmaschine auf
einer anderen Ebene liegt als der Auslauf für das abzuwikkelnde Band aus der Wickelmaschine,
Während aber bei Verwendung eines Drehtisches die Wickelmaschine für das Aufwickeln
des Vorbandes mit der gleichen Drehrichtung betrieben werden kann wie für das Abwickeln
des Vorbandes, wäre es bei Einsparung des Drehtisches notwndig, die Wickelmaschine
für das Aufwickeln des Vorbandes und für das Abwikkeln des Vorbandes jeweils mit
entgegengesetzten Drehrichtungen zu betreiben.
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Beim Auswalzen verschiedener Stähle, insbesondere solcher Stähle,
die für die Rohrherstellung verwendet werden, ist es aus metallurgischen Gründen
erwünscht, das Material in der Vorstraße bei einer höheren Temperatur zu walzen
als in der Fertigstraße. Oberflächlich betrachtet erscheint es einfach, diese Bedingung
zu erfüllen, indem man einfach das aus der VorstraBe auslaufende Band vor dem Einlaufen
in die Fertigstraße auf die niedriqere Temperatur für das Auswalzen in der Fertigstraße
abkühlen läßt.
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In der Praxis ergeben sich hierdurch jedoch erhebliche Schwierigkeiten,
die zu einer nachhaltigen Störung des kontinuierlichen Walzbetriebes führen.
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Eine weitere Aufgabe der Erfindung besteht demnach, ein Verfahren
und eine Anlage für Temperaturriegelung von Vorband zu entwickeln, das bzw. die
ohne wesentliche Verlängerung der gesamten Breitbandstraße eine gezielte Temperaturbeeinflussung
der gesamten Länge des Vorbandes bei Aufrechterhaltung eines praktisch kontinuierlichen
Walzbetriebes von Vorstraße und Fertigstraße ermöglicht.
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Ausgehend von der Verfahrensart, bei welcher das Vorband beim Auslaufen
aus der voxstrare, 8Bunden gewickelt,
dann wärmebehandelt und anschließend
für das Einlaufen in die Fertigstraße von den Bunden wieder abgewickelt wird, ergibt
sich die Lösung dieses Problems im wesentlichen dadurch, daß die Bandbunde zunächst
einer Temperatursenkung unter die Walztemperatur der Fertigstraße unterzogen und
unmittelbar anschließend auf die exakte Fertigstraßen-Walztemperatur aufgeheizt
werden.
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Die Anlage zur Durchführung dieses Verfahrens ist in der Hauptsache
dadurch gekennzeichnet, daß der außerhalb der Walzlinie angeordnete Wärmeofen mindestens
eine von der Vorstraße wegführende Temperatur-Minderungszone und eine zur Fertigstraße
hinführende Temperatur-Erhöhungszone aufweist. Als besonders vorteilhaft hat es
sich dabei erwiesen, wenn der Wärmofen 3 voneinander trennbare Temperaturzonen enthält,
von denen die beiden ersten Temperaturzonen gemeinsam die Temperatur-Minderungszone
bilden.
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Jede der 3 Temperatur zonen des Ofens ist nach einem anderen Merkmal
der Erfindung als Speicher für mehrere Bandbunde ausgebildet und enthält jeweils
eine eigene Transportvorrichtung für die Bandbunde.
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Es hat sich ferner als zweckmäßig erwiesen, wenn die 3 Temperaturzonen
des Ofens jeweils im rechten Winkel zueinander angeordnet sind und miteinander einen
im wesentlichen U-förmigen Wärmofen bilden.
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Die Erfindung soll nunmehr an Hand der Zeichnung ausführlich beschrieben
werden , und zwar zeigt Figur 1 in schematisch vereinfachter Darstellung eine kontinuieiiche
Hochleistungs-Breitbandstraße mit einer zugeordneten Anlage zur Vermeidung des Schrottanfalles
in einer Betriebsphase, bei der sich mehrere Walzbrammen im Arbeitsbereich zwischen
Ofen und Fertigstraße befinden, während der Betrieb der Fertigstraße und/oder der
Haspelanlage gesbp tt znt1 K
Figur 2 eine der Fig. 1 entsprechende
Darstellung der kontinuierlichen Hochleistungs-Breitbandstraße in einer Betriebsphase,
in der die Störung der Fertigstraße und/oder der Haspelanlage behoben ist, Figur
3 in ausführlicher Darstellung und geschnittener Seitenansicht die einen wesentlichen
Teil der Anlage zur Vermeidung des Schrottanfalles bildende Vorband-Wickelmaschine,
Figur 4 in vereinfacht schematischer Darstellung eine kontinuierliche Hochleistungs-Breitbandstraße
mit einer zugeordneten Anlage für Temperaturriegelung von Vorband nach dem Auslaufen
aus der Vorstraße und vor dem Einlaufen in die anschließende Fertigstraße, Figur
5 in größerem Maßstab eine ausführliche Draufsichtdarstellung der aus Figur 4 ersichtlichen
Anlage zur Temperaturregelung von Vorband, Figur 6 einen Schnitt längs der Linien
VI - VI in Figur 5, Figur 7 einen Schnitt längs der Linien VII - VII in Figur 5,
Figur 8 einen Schnitt längs der Linien VIII - VIII in Figur 5 und Figur 9 einen
Schnitt längs der Linie IX - IX in Figur 5.
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Die kontinuierlich arbeitende Hochleistungs-Breitbandstraße 1 besteht
aus einer Vorstraße 2, einer Fertigstraße 3 und aus einem Bandhaspel 4. Die auszuwalzenden
Brammen 5 werden ihr aus einen Ofen 6 zugeführt.
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Beim normalen Walzbetrieb durchlaufen die einzelnen Brammen 5 nacheinander
die Vorstraße 2 und die Fertigstraße 3 und werden dadurch allmählich zu dem Breitband
der gewünschten Abmessung ausyewalzt. Das aus der Fertigstraße 3 auslaufende Walzband
wird dann mit Hilfe der Haspelanlage 4 zu Bandbunden gewickelt Treten beim Betrieb
der Hochleistungs-Breitbandstraße 1 in der Fertigstraße 3 oder der Haspelanlage
4 Störungen auf, dann befindet sich bereits eine größere Anzahl von Walzbrammen
5 zwischen der Ausstoßseite des Ofens 6 und dem letzten Gerüst der Vorstraße, wie
dies aus Fig. 1 ersichtlich ist.
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Da das Gewicht jeder einzelnen Bramme 5 bis zu 45 t betragen kann,
befinden sich im Störungsfall regelmäßig mehr als 100 t Walzmaterial außerhalb des
Ofens 6, wenn man davon ausgeht, daß mindestens drei Walzbrammen 5 im Bearbeitungsprozeß
stehen.
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Damit die aus der Vorstraße 2 auslaufenden Vorbänder 7 nicht verschrottet
werden müssen, ist zwischen der Vorstraße 2 und der Fertigstraße 3 eine Hilfsanlage
8 zur Vermeidung des Schrottanfalls angeordnet. Diese besteht aus einer Wickelmaschine
9, die das Vorband 7 zunächst zu BAndbunden aufwickelt. Ferner ist eine Bund-Transportvorrichtung
10 vorhanden, die die fertig gewickelten Bandbunde von der Wickelmaschine 9, die
das Vorband 7 zunächst zu Bandbunden aufwickelt. Ferner ist eine Bund-Transportvorrichtung
10 vorhanden, die die fertig gewickelten Bandbunde von der Wickelmaschine übernimmt
und sie seitwärts aus der Walzlinie in einen Wärmeofen 11 transportiert.
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Dieser Wärmeofen. 11 bildet einen Speicher für mehrere Bandbunde und
hält diese während der Betriebsstörungen in der Fertigstraße 3 oder an der Haspelanlage
4 auf Walztemperatur.
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Die Bund-iiransportvorrichtung 10 ist so ausgelegt, daß sie die von
der Wickelmaschine 9 übernommenen Bandbunde vor dem Einfahren in den Wärmofen 11
in horizontaler Ebene um 1800 dreht, so daß das aus der Vorstraße 2 nachlaufende
Ende des Vorbandes in eine Lage gelangt, bei der es das vorlaufende Ende für das
Einführen in die Fertigstraße 3 bildet.
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Sobald die Betriebsstörung in der Fertigstraße 3 oder an der Haspelanlage
4 behoben ist, fährt die Bund-'2ransportvorrichtung 10 einzeln und nacheinander
aus dem Wärmofen 11 und übergibt sie an die Wickelmaschine 9. Diese wickelt das
Vorband 7 vom Bandbund ab und wird dabei in der gleichen Drehrichtung betrieben
wie beim vorher beschriebenen Aufwickelvorgang.
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Die einzelnen Vorbänder 7 durchlaufen dann die Fertigstraße 3 und
werden zum Breitband 12 ausgewalzt. Dieses läuft zur Haspelanlage 4 und wird von
dieser zu einzelnen Bandbunden 13 aufgewickelt.
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Damit der Wärmofen 11 unter wärmewirtschaftlich günstigen Bedingungen
gefahren werden kann, ist ihm an der Be- und Entladeseite eine Temperaturschleuse
14 vorgeschaltet, welche beim Ein- und Ausfahren der Bandbunde übermäßige Wärmeverluste
verhindert.
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Aus Fig. 3 der Zeichnung ist der prinzipielle Aufbau der Wickelmaschine
9 und deren Zusammenwirken mit der Bund-Transportvorrichtung 10 ersichtlich. Außerdem
geht aus dieser Darstellung die Zuordnung einer Band-Vorbiegevorrichtung 15 an der
Vorstraßen-Seite der Wickelmaschine 9 sowie einer Band-Richtmaschine 16 an der Fertigstraßen-Seite
der Wickelmaschine 9 hervor.
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Die Wickelmaschine 9 ist als dornlose Wickelmaschine im Prinzip einer
Dreirollen-Biegemaschine ausgeführt, bei der die Rolle 17 am Innenumfang des Bandbundes
als Stützrolle
wirksam ist und gegen diesen über einen Druckmittelzylinder
18 angestellt werden kann. Die Rolle 19 der Wikkelmaschine ist Teil der Bund-Transportvorrichtung
10 und lagert in einem um eine Vertikalachse um 1800 beweglichen Drehtisch 20, welcher
von einem Bund-Transportwagen 21 getragen wird, welcher auf Schienen 22 einerseits
unter die Wickelmaschine gefahren werden kann, andererseits aber auch unter den
Wärmofen 11 bewegbar ist.
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Der Drehtisch 20 ist im Bund-Transportwagen 21 ach heb-und senkbar
geführt, so daß die Biegerolle 19 in die Wikl.elposition hochgefahren werden kann,
in welcher sie am Außenumfang des Bandbundes wirksam wird.
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Die Biegerolle 23 kann mit Hilfe eines Druckmittelzylinders 24 ebenfalls
gegen den Außenumfang des zu wickelnden Bandbundes angestellt werden, und zwar derart,
daß alle drei Biegerollen 17, 19 und 23 gemeinsam den jeweiligen Biegeradius für
das Vorband 7 bestimmen.
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Während die Biegerollen 17 und1) lose gelagert sind, wird die Biegerolle
23 kraftangetrieben.
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Damit das Aufwickeln des Vorbandes 7 ohne Störungen vor sich geht,
wird dieses über einen Treiber 25 in die Wikkelmaschine 9 gefahren. Hinter dem Treiber
25 ist die Vorbiegevorrichtung 15 angeordnet, durch welche dem Vorband 7 eine Vorbiegung
aufgezwungen wird, durch welche es aus der Walzebene in die Wickelposition abgelenkt
wird. Dabei läuft das Vorband 7 unter einer Stützrolle 26 des Drehtisches 20 hindurch,
welche zusammen mit der ebenfalls an diesem gelagerten Biegerolle 19 den fertig
gewickelten Bandbund stützt, während er von der Wickelmaschine 9 in den Wärmofen
11 oder in umgekehrter Richtung transportiert wird.
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Auch beim Abwickeln des Vorbandes 7 vom Bandbund läuft dieses zwischen
den Rollen 19 und 26 des Drehtisches 20
hindurch, und zwar nimmt
dabei der Drehtisch 20 eine gegenüber der Figur 3 um die Vertikalachse um 1800 gedrehte
Position ein. D.h., beim Abwickelbetrieb liegt die Rolle 19 an der Stelle, welche
die Rolle 26 beim Aufwickelbetrieb hat und umgekehrt befindet sich die Rolle 26
beim Abwickelbetrieb in einer Position, welche die Rolle 19 während des Aufwickelbetriebes
einnimmt.
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Damit das von Bandbund abgewickelte Vorband 7 beim Einlaufen in die
Fertigstraße 3 keine Biegung mehr aufweist, läuft es von der Wickelmaschine 9 aus
durch die an der Fertigstraßen-Seite angeordnete Band-Richtmaschine 16.
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Auf der dem Ofen 11 gegenüberliegenden Seite der Straße 1 kann auch
noch ein Rost 27 angeordnet werden,Dieser Rost 27 erlaubt es, die auf der Wickelmaschine
9 gebildeten Bandbunde, bedarfsweise zur Abkühlung und für den nachfolgenden Abtransport
neben der Wickelmaschine 9 abzustellen.
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In Figur 4 ist eine kontinuierliche Hochleistungs-Breitbandstraße
31 dargestellt, die wiederum aus einer Vorstraße 32 einer Fertigstraße 33 oder einem
Bandhaspel 34 besteht. Die auszuwalzenden Brammen 35 werden ihr aus dem Ofen 36
zugeführt.
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Die Breitbandstraße 31 ist so ausgelegt, daß beim normalen Walzbetrieb
die einzelnen Brammen 35 nacheinander die Vorstraße 32 und die Fertigstraße 33 durchlaufen,
wobei das aus der Fertigstraße 33 auslaufende Walzband mit Hilfe der Haspelanlage
34 zu den Bandbunden gewickelt wird.
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Beim Auswalzen von Sonderstählen, wie sie beispielsweise für die Rohrherstellung
verwendet werden, ist jedoch ein anderer Ablauf des Walzvorganges vorgesehen. Und
zwar werden hierbei die aus der Vorstraße 32 auslaufenden Vorbänder 37 zunächst
einer Hilfsanlage 38 zur Temperaturregelung zugeführt,
bevor sie
zur Weiterführung der Walzarbeit in die Fertigstraße 33 einlaufen.
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Die Hilfsanlage 38 zur Temperaturregelung der Vorbänder 37 besteht
aus einer Wickelmaschine 39, die das Vorband 37 zunächst zu Bandbunden aufwickelt.
Diese Bandbunde werden dann von einer Bund-Transportvorrichtung 40 übernommen, die
zunächst die Bandbunde um 1800 dreht und sie dann einem Wärmofen 41 zuführt.
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Dieser Wärmofen 41 besteht aus drei Ofenabschnitten 42, 43 und 44,
von denen jeder einen Speicher für mehrere Bandbunde bildet. Die Ofen-Abschnitte
42, 43 und 44 sind aber jeweils im rechten Winkel zueinander angeordnet, so daß
der Wärmofen 41 einen im wesentlichen U-förmigen Grundriß hat. Hierbei bringt die
Bundbinde-Transportvorrichtung 40 die von der Wickelmaschine 39 kommenden Bandbunde
zunächst in den Ofen-Abschnitt 42, innerhalb welchem sie schrittweise auf den Ofenabschnitt
43 zu bewegt werden.
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Im Ofen abschnitt 43 wird die Bewegungsrichtung der Band-° bunde um
90 umgelenkt, so daß sie sich parallel zur Walzrichtung der Breitbandstraße 31 erstreckt.
Auf der Höhe des Ofenabschnittes 44 folgt dann wiederum eine Umlenkung der Bewegungsrichtung
für die Bandbunde um 9o0, wobei letztere schrittweise wiederum in Richtung auf die
Walzlinie zu transportiert werden. Am Ende des Ofenabschnittes 44 wird jeder einzelne
Bandbund wieder von einer Bund-Transportvorrichtung 45 übernommen und an eine Wickelmaschine
46 über geben, die das Vorband 37 vom BAndbund abwickelt und in die Fertigstraße
33 einführt. Nach dem Durchlaufen der Fertigstraße 33 wird das Walzband von der
Haspelanlage 34 aufgewickelt.
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Aufbau und Wirkungsweise der Hilfsanlage 38 und insbesondere des Wärmofens
41 werden nunmehr in Verbindung mit den Figuren 5 - 9 beschrieben.
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Der Wärmofen 41 dient dem Zweck, die Temperatur des aus der Vorstraße
32 auslaufenden Vorbandes 37 auf eine vorbestimmte Temperatur zu senken, bevor es
in der Fertigstraße 33 weiterverarbeitet wird. Um das zu erreichen, ist die Temperatur
im Ofenabschnitt 42 niedriger,gehalten als die Temperatur des auf der Wickelmaschine
39 zu einem Bandbund gewickelten Vorbandes 37. Im Ofenabschnitt 43 ist die Temperatur
wiederum niedriger als im Ofenabschnitt 42 und zwar in einem solchen Maße, daß die
Temperatur der Bandbunde, nach denen sie die Ofenabschnitte 42 und 43 durchlaufen
haben unterhalb derjenigen Temperatur liegt, mit welcher das Vorband 37 in der Fertigstraße
weiter verarbeitet werden soll. Der Ofenabschnitt 44 ist nun in solcher Weise beheizt,
daß die ihm aus dem Ofenabschnitt 43 zugeführten Bandbunde wieder eine Temperaturerhöh-ung
erfahren, und zwar in solcher Weise, daß das von der Wickelmaschine 46 zum Einlaufen
in die Fertigstraße 33 abgewickelte Vorband 37 exakt die erforderliche (niedrigere)
Walztemperatur hat.
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Damit in den einzelnen Ofenabschnitten 42, 43, 44 jeweils das richtige
Temperaturniveau auf Dauer erhalten bleibt, sind sie mittels Hubtoren 45 gegeneinander
absperrbar (Figur 6), die jeweils zwischen zwei Transportschritten für die Bandbunde
geflossen gehalten sind, und nur während jedes Transportschrittes kurzzeitig geöffnet
werden. Jedem der Ofenabschnitte 42 und 44 ist noch eine Temperaturschleuse 46 zugeordnet,
die gegen die Walzlinie hin von einem Hubtor 47 verschlossen wird, während sie gegen
den Ofenabschnitt 42 bzw. 44 durch ein weiteres Hubtor 48 abgesperrt werden kann.
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Innerhalb der Ofenabschnitte 42 und 44 und auch in den Temperaturschleusen
46 werden die Bandbunde schrittweise durch eine Hubbalken-Transportvorrichtung 49
bewegt, die jeweils mit den Wickelmaschinen 39 und 46 über einen Bundtransportwagen
50 in Transportverbindung stehen.
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Zumindest der Bundtransportwagen 50, welcher dem Ofenabschnitt 42
zugeordnet ist, weist dabei auch noch einen Drehtisch auf, mit dessen Hilfe die
Bandbunde um 180 gewendet werden können.
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Im Ofenabschnitt 43 ist als Transportvorrichtung ein Transportwagen
51 vorgesehen, welcher in Längsrichtung des Ofenabschnittes 43 mit Hilfe eines Plattenband-Antriebs
52 hin-und hergefahren werden kann. Dieser Transportwagen 51 hat Auflager 53 für
mehrere, bspw. drei, Bandbunde, wobei die Auf lager 53 so ausgeführt sind, daß ihnen
die einzelnen Bandbunde mit Hilfe der Hubbalken-Transportvorrichtung 49 des Ofenabschnitts
42 übergeben werden können, während umgekehrt, durch die Hubbalken-Transportvorrichtung
49 des Ofenabschnitts 44 die Bandbunde hiervon wieder einzeln abgehoben werden.
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Damit innerhalb des Wärmofens 41 ein gleichmäßiger Temperaturausgleich
an jedem einzelnen Bandbund stattfindet, werden die Auflager für die Bandbunde in
jedem einzelnen Ofenabschnitt 42, 43, 44 durch drehangetriebene Rollen 54 bzw. 55
gebildet, wie das aus den Figuren 5 bis 8 ersichtlich ist.
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Zu erwähnen ist noch, daß die Hubbalken-Transportvorrichtungen 49
in den beiden Ofenabschnitten 42 und 44 so ausgelegt sind, daß Hubantrieb und Verschiebeantrieb
der Hubbalken getrennt voneinander bewirkt werden. Hierdurch ist sichergestellt,
daß eine funktionssichere Übergabe der Bandbunde vom Hubbalken 49 des Ofenabschnittes
42 an den Transportwagen 51 des Ofenabschnittes 43 erfolgt und andererseits auch
eine ebenso störungsfreie Übernahme der Bandbunde vom Transportwagen 51 auf den
Hubbalken 49 des Ofenabschnittes 44 erfolgen kann.
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Zu erwähnen ist ferner noch, daß die Stützrollen 54 für die Bandbunde
in den Ofenabschnitten 42 und 44 unabhängig von den Hubbalken 4) tnd beidseitig
neben diesen drehantreibbar gelagert sind, während die Stützrollen 55 der Auflager
53 mit dem Transportwagen 51 verfahren werden.
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Der Fig. 9 kann noch entnommen werden, daß die beiden Wickelmaschinen
39 und 46 der Hilfsanlage 38 mit zueinander entgegengesetzten Wickelrichtungen arbeiten,
derart, daß das Ende des von der Wickelmaschine 39 aufgenommenen Vorbandes als Bandanfang
von der Wickelmaschine 46 abläuft. Diese Anordnung der Wickelmaschine 39 und 46
macht es notwendig, entweder die übergabevorrichtung 40 oder aber die Ubergabevorrichtung
45 (Fig. 4) als Bundtransportwagen 50 mit einem Drehtisch auszubilden.
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