DE2604275C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft flammverzögernde Polymermassen, denen
ein Gemisch aus einem Diaddukt von Hexahalogencyclopentadien
und Decabromdiphenyloxid zugesetzt worden ist.
Die Flammfestigkeit kann weiterhin durch Einarbeitung
einer Metallverbindung, insbesondere einer Verbindung
von Aluminium, Zink, Arsen, Antimon oder Wismuth, verbessert
werden. Eine bevorzugte Metallverbindung ist Antimonoxid.
Polymere auf Styrolbasis sind für ihre hohe Schlagfestigkeit
gut bekannt. Typische solche Polymere sind z. B. die
ABS-Polymeren, die Pfropfcopolymere von Polybutadien,
Styrol und Acrylnitril darstellen, sowie hochschlagfestes
Polystyrol, das kautschukartige Polymerteilchen besitzt,
die in einer Polystyrolmatrix dispergiert sind. Es besteht
derzeit ein gesteigerter Bedarf, solche Materialien
flammfest zu machen, um sie für solche Anwendungszwecke,
wie z. B. Gehäuse von Fernsehapparaten und dergleichen, geeignet
zu machen. Viele flammverzögernden Verbindungen
verschlechtern jedoch die günstigen Eigenschaften dieser
Polymeren, und zwar insbesondere hinsichtlich der Schlagfestigkeit.
Es besteht daher ein Bedürfnis nach einem
flammverzögernden System für hochschlagfeste thermoplastische
Polymere, das eine wirksame Flammverzögerung ergbit
und die Beibehaltung der Schlagfestigkeit des Polymeren
gestattet.
In der US-PS 34 03 036 werden Polymermassen beschrieben,
die als flammverzögernde Mittel die Diaddukte eines halogenierten
Cyclopentadiens mit polyungesättigten cycloaliphatischen
Verbindungen enthalten. Dabei handelt es sich
um die Diaddukte von 1,5-Cyclooctadien, Dicyclopentadien,
Cyclopentadien und Bicycloheptadien.
In der GB-PS 13 05 834 werden Polymermassen beschrieben,
die als flammverzögernde Mittel Diaddukte aus einem halogenierten
Cyclopentadien und Furan enthalten. Ähnliche
Addukte werden in der US-PS 36 32 544 beschrieben. Darin
werden auch Diadukkte von halognierten Cyclopentadienen
und Thiophen aufgeführt.
In der US-PS 30 75 944 werden Polyolefinmassen beschrieben,
die chlorierte und bromierte aromatische Ätherverbindungen,
z. B. Pentabromdiphenyläther(oxid) enthalten.
Es ist auch schon die Verwendung von anderen bromierten
Verbindungen vorgeschlagen worden, doch bringen diese Verbindungen
unerwünschte Ergebnisse mit sich. So treten
z. B. bei Verwendung von Hexabromdodecan erhöhte Gewichtsverluste
auf. Weiterhin tropft Hexabromdodecan zu stark
und es kann Korrosionsprobleme mit sich bringen. Octabromdiphenyl
und Decabromdiphenyl bringen toxikologische
Probleme mit sich und man nimmt an, daß die Wärmealterungseigenschaften
und die Gewichtsverluste, die bei diesen
Verbindungen bei höheren Temperaturen auftreten,
nicht tragbar sind.
Die Erfindung hat somit zum Ziel, feuerfeste thermoplastische Polymere
bereitzustellen, die zudem eine hohe Schlagfestigkeit aufweisen.
Es wurde nun gefunden, daß die Verwendung der Diaddukte
von halogenierten Cyclopentadienen und polyungesättigten
cycloaliphatischen Verbindungen und von polyungesättigten
heterocyclischen Verbindungen in Kombination mit Decabromdiphenyläther(oxid)
nicht nur eine ausgezeichnete
Feuerverzögerung für hochschlagfeste thermoplastische
Polymere ergibt, sondern daß sie auch die Schlagfestigkeit
von solchen Polymeren beibehält.
Durch die Erfindung werden nun flammverzögernde Polymermassen
mit überlegenen physikalischen Eigenschaften, z. B.
hinsichtlich der Schlagfestigkeit, zur Verfügung gestellt,
die ein hochschalgfestes thermoplastisches Polymeres
und eine wirksame flammverzögernde Menge eines
Diaddukts eines halogenierten Cyclopentadiens und einer
polyungesättigten cyclischen Verbindung in Kombination
mit Decabromdiphenyloxid enthalten. Die polyungesättigten
cyclischen Verbindungen sind vorzugsweise polyungesättigte
cycloaliphatische Verbindungen und polyungesättige
heterocyclische Verbindungen.
Die Diaddukte der halogenierten Cyclopentadiene, die
für die flammverzögernden Polymermassen gemäß der Erfindung
geeignet sind, haben die Formel
worin X aus der Gruppe Chlor, Brom und Fluor ausgewählt
ist, Y aus der Gruppe Chlor, Brom, Fluor, Alkylgruppen
mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen, Alkoxygruppen, bei
denen die Alkylgruppe 1 bis 10 Kohlenstoffatome enthält,
Halogenalkylgruppen und Halogenalkyloxygruppen, wobei
die Alkylgruppen 1 bis 10 Kohlenstoffatome enthalten,
und Halogen Chlor, Brom oder Fluor bedeutet, ausgewählt ist,
und Z für einen vierwertigen cyclischen Rest mit mindestens
4 Kohlenstoffatomen, der durch Alkylgruppen mit 1
bis 6 Kohlenstoffatomen, durch Chlor, Brom oder Fluor
substituiert sein kann, steht. Die Alkyl- und Alkoxygruppen
haben vorzugsweise 1 bis 6 Kohlenstoffatome. Z
ist vorzugsweise ein vierwertiger cyclischer Kohlenwasserstoffrest
mit 5 bis 18 Kohlenstoffatomen oder ein
vierwertiger heterocyclischer Rest mit 4 bis 18 Kohlenstoffatomen
und er weist vorzugsweise 1 bis 5 Ringstrukturen
auf. Wenn Z eine Vielzahl von Ringstrukturen ist,
dann sind sie geschmolzen bzw. anelliert, d. h. sie teilen
Kohlenstoffatome.
Die vorstehend genannten Diaddukte werden im allgemeinen
durch eine Diels-Alder-Reaktion von 1 Mol einer polyungesättigten
cyclischen Verbindung, z. B. einer polyungesättigten
cycloaliphatischen Verbindung oder einer polyungesättigten
heterocyclischen Verbindung, mit 2 oder
mehr Mol eines polyhalogenierten Cyclopentadiens der Formel:
worin X und Y die oben angegebenen Bedeutungen haben, hergestellt.
Beispiele für polyhalogenierte Cyclopentadiene,
die für die Herstellung der erfindungsgemäßen Diaddukte
geeignet sind, sind Hexachlorcyclopentadien, 5,5-Dimethoxytetrachlorcyclopentadien,
Hexabromcyclopentadien, 5,5-
Difluortetrachlorcyclopentadien, 5,5-Dibromtetrachlorcyclopentadien
und 5,5-Diäthoxytetrachlorcyclopentadien.
Beispiele für geeignete polyungesättigte cyclische Verbindungen,
die zur Herstellung der erfindungsgemäßen
Diaddukte geeignet sind, sind cycloaliphatische Verbindungen,
wie z. B. Methylcyclopentadien, Cyclopentadien,
Dicyclopentadien, Bicyclo(2,2,1)heptadien, 1,5-Cyclooctadien,
Cyclodecadien, Cyclododecadien, Bicyclo(4,3,0)-
nona-3,7-dien, und die 1,4-Cyclohexadiene, wie z. B. 1,4-
Cyclohexadien, Alkyl-1,4-cyclohexadiene, wie z. B. 1-
Methyl-1,4-cyclohexadien, 1-Äthyl-1,4-cyclohexadien,1-
Propyl-1,4-cyclohexadien, 1,2-Dimethyl-1,4-cyclohexadien,
1,2-Diäthyl-1,4-cyclohexadien, 1,2,3-Trimethyl-1,4-hexadien
etc., halogensubstituierte 1,4-Cyclohexadiene, wie
z. B. 1-Chlor-1,4-cyclohexadien, 1-Brom-1,4-cyclohexadien,
1-Fluor-1,4-cyclohexadien, 1,2-Dichlor-1,4-cyclohexadien,
1,2,3-Trichlor-1,4-cyclohexadien, 1,2-Dibrom-1,4-cyclohexadien,
1,2-Difluor-1,4-cyclohexadien und dergleichen.
Geeignete polyungesättigte cyclische Verbindungen sind
z. B. auch heterocyclische Verbindungen, wie die Furane
und die Thiophene. Geeignete Furanverbindungen besitzen
die Formel:
worin R aus der Gruppe Wasserstoff und Alkylgruppen mit
1 bis 6 Kohlenstoffatomen ausgewählt wird. Somit kann
z. B. die Furanverbindung Furan selbst oder 1-Methylfuran,
1-Propylfuran, 1-Heptylfuran, 1,4-Dipropylfuran, 1-Methyl-
4-isobutylfuran und dergleichen sein. Die Thiophenverbindungen
haben die Formel:
in der R′ Wasserstoff und/oder Alkyl mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen
bedeutet. Die Thiophenverbindung kann daher
Thiophen selbst oder 1-Methylthiophen, 1-Propylthiophen,
1-Heptylthiophen, 1,4-Dipropylthiophen und dergleichen
sein.
Typische Diaddukte, die für die Erfindung verwendet werden
können, sind z. B. die folgenden Verbindungen:
1,2,3,4,7,8,9,10,13,13,14,14-Dodecachlor-1,4,4a,5,6,6a,7,10,10a,11,1-2,12a- dodecahydro-1,4:7,10-dimethanodibenzo[a,e]- cycloocten,
1,2,3,4,6,7,8,9,13,13,14,14-Dodecachlor-1,4:5,10:6,9-trimethano- 11H-benzo[b]-fluoren,
1,2,3,4,5,6,7,8,10,10,11,11-Dodecachlor-1,4:5,8-dimethanofluoren,
1,2,3,4,5,6,7,8,12,12,13,13-Dodecachlor-1,4:5,8:9,10-trimethanoanthr-acen,
1,2,3,4,5,6,7,8,11,11,12,12-Dodecachlor-1,4,4a,5,8,8a,9,9a,10,10a- decahydro-1,4,5,8-dimethanoanthracen,
1,2,3,4,6,7,8,9,10,10,11,11-Dodecachlor-1,4,4a,5,5a,6,9,9a,9b- octahydro-1,4:6,9-dimethanodibenzothiophen und
1,2,3,4,6,7,8,9,10,10,11,11-Dodecachlor-1,4,4a,5,5a,6,9,9a,9b- octahydro-1,4:6,9-dimethanodibenzofuran.
1,2,3,4,7,8,9,10,13,13,14,14-Dodecachlor-1,4,4a,5,6,6a,7,10,10a,11,1-2,12a- dodecahydro-1,4:7,10-dimethanodibenzo[a,e]- cycloocten,
1,2,3,4,6,7,8,9,13,13,14,14-Dodecachlor-1,4:5,10:6,9-trimethano- 11H-benzo[b]-fluoren,
1,2,3,4,5,6,7,8,10,10,11,11-Dodecachlor-1,4:5,8-dimethanofluoren,
1,2,3,4,5,6,7,8,12,12,13,13-Dodecachlor-1,4:5,8:9,10-trimethanoanthr-acen,
1,2,3,4,5,6,7,8,11,11,12,12-Dodecachlor-1,4,4a,5,8,8a,9,9a,10,10a- decahydro-1,4,5,8-dimethanoanthracen,
1,2,3,4,6,7,8,9,10,10,11,11-Dodecachlor-1,4,4a,5,5a,6,9,9a,9b- octahydro-1,4:6,9-dimethanodibenzothiophen und
1,2,3,4,6,7,8,9,10,10,11,11-Dodecachlor-1,4,4a,5,5a,6,9,9a,9b- octahydro-1,4:6,9-dimethanodibenzofuran.
Die Polymeren, die für die Erfindung geeignet sind,
schließen Homopolymere und Copolymere von Monomeren ein,
die z. B. Styrol oder substituiertes Styrol (substituierte
Vinylbenzole), wie Styrol, Vinyltoluol, Chlorstyrole,
Methylstyrole, wie α-Methylstyrol, p-Methylstyrol,
Vinylbenzylchlorid, Divinylbenzol und dergleichen,
sind. Besonders gut geeignete Polymere sind die
sogenannten ABS-Polymere, die Pfropfcopolymere aus Polybutadien,
Styrol und Acrylnitril darstellen, sowie die
Polymeren, die als hochschlagfeste Polystyrole bezeichnet
werden. Hochschlagfestes Polystyrol ist ein Heterophasenpolymeres,
bei dem kautschukartiges Polymeres in
Form von kleinen Kugeln in einer kontinuierlichen Polystyrolmatrix
dispergiert ist. Die vorhandene Volumenmenge
des Kautschuks kann bei mittleren Schlagfestigkeitsgraden
nur 10 bis 15% betragen und sie kann sich
in besonders hochschlagfesten Typen bis zu 40% erstrecken.
Das kautschukartige Polymere, das zusammen mit dem
Polystyrol verwendet wird, ist gewöhnlich ein Elastomeres
mit restlicher Unsättigung, z. B. Polybutadien-
oder Styrol/Butadien-Kautschuk. Diese zähgemachten Polystyrolsorten
können durch mechanische Vermischung des
Kautschuks mit dem Polystyrol auf einem Zweiwalzenstuhl
oder einem Extruder hergestellt werden. Übliche Herstellungstechniken
sehen eine Lösungs/Pfropfpolymerisation
vor, obgleich einige spezielle Sorten auch in
der Weise hergestellt werden, daß man Polybutadienlatex
mit dem Polystyrol mechanisch vermischt. Letzteres kann
durch Masse-, Suspensions-, Lösungs-, ionische oder
Emulsionspolymerisation hergestellt werden. Der Pfropfpolymerisationsprozeß
begint damit, daß man den Kautschuk
in monomerem Styrol auflöst und sodann die Kautschuklösung
in die Polymerisationsgefäße einleitet.
Die erfindungsgemäßen Polymermassen können in verschiedenen
physikalischen Formen vorliegen, z. B. als Formkörper,
wie Preßteile, Blätter, Stäbe und dergleichen, als
Fasern, Überzüge, Filme, Flächengebilde und dergleichen.
Die Kombination aus den erfindungsgemäßen halogenierten
Diaddukten und Decabromdiphenyloxid wird in die Polymermassen
in einer wirksamen flammverzögernden Verhältnismenge
eingearbeitet. Im allgemeinen wird die Kombiantion
der halogenierten Komponenten in einer Menge von etwa 2
bis etwa 50 Gew.-%, bezogen auf die Polymermasse, zweckmäßigerweise
von etwa 5 bis etwa 40 Gew.-%, bezogen auf
die Polymermasse, vorzugsweise von etwa 10 bis etwa 35
Gew.-%, bezogen auf die Polymermasse, eingearbeitet. Innerhalb
des Gemisches der Halogen enthaltenden Komponenten
liegt der Anteil des Diaddukts im Bereich von etwa
10 bis etwa 90 Gew.-% des Gemisches der halogenierten
Komponenten, vorzugsweise im Bereich von etwa 20 bis etwa
80 Gew.-% des Gemisches der halogenierten Komponenten.
Eine weitere Verbesserung der flammverzögernden Eigenschaften
der Polymermassen kann durch Einarbeitung von
Metallverbindungen, z. B. von Antimon, Arsen, Wismuth,
Aluminium und Zink, erreicht werden. Hydratisierte Aluminiumoxidprodukte
sind z. B. geeignete Aluminiumverbindungen.
Zinkborat ist z. B. eine geeignete Zinkverbidnung.
Antimonoxid stellt die bevorzugte Antimonverbindung
dar, obgleich viele Antimonverbindungen geeignet
sind. Solche Verbindungen sind z. B. die Sulfide von Antimon,
Alkalimetallantimonitsalze, Antimonsalze von organischen
Säuren und ihre fünfwertigen Derivate, wie sie
z. B. in der US-PS 29 96 528 beschrieben werden, und Ester
von antimonigen Säuren und ihre fünfwertigen Derivate,
wie sie z. B. in der US-PS 29 93 928 beschrieben werden.
Weitere geeignete organische Antimonverbindungen sind die
acyclischen Antimonite, z. B. Trimethylolpropanantimonit,
Pentaerythritantimonit und Glyzerinantimonit. Es können
auch die entsprechenden Arsen- und Wismuthverbindungen verwendet
werden, und zwar insbesondere die Oxide von Arsen
oder Wismuth. Die Metallverbindungen werden im allgemeinen
in den Polymermassen in einer Menge von etwa 1 bis
etwa 30 Gew.-%, bezogen auf die Polymermasse, vorzugsweise
in einer Menge von etwa 2 bis 25 Gew.-%, bezogen auf
die Polymermasse, verwendet.
Die Komponenten, die die erfindungsgemäßen Massen bilden,
können nach mehreren Methoden zusammengemischt werden.
Die Additive können in das Polymere eingeführt werden,
das in einem geeigneten Lösungsmmittel aufgelöst ist. Dieses
Vorgehen ist besonders dann zweckmäßig, wenn es gewünscht
wird, die Additive während des Polymerherstellungsprozesses
zuzumischen. Wenn das Polymere nachfolgend
aus dem Lösungsmittel wiedergewonnen wird, dann werden
die Additive innig mit dem Polymeren vermischt. Gewöhnlich
werden die Additive mit dem Polymeren im geschmolzenen
Zustand bei Temperaturen vermischt, die sich vom
Schmelzpunkt bis zum Zersetzungspunkt des Polymeren, z. B.
von 70 bis 600°C, erstrecken können. Alternativ können
die Additive und das Polymere auch im feinverteilten Zustand
trocken vermischt werden, so daß nach dem darauffolgenden
Verformen oder Extrudieren ein inniges Gemisch
erhalten wird.
Die Erfindung wird in den Beispielen erläutert. Darin
sind sämtliche Angaben bezüglich der Teile und Prozentmengen
auf das Gewicht bezogen.
Es wurden mehrere Ansätze hergestellt, indem die flammverzögernden
Additivverbindungen und entweder ein ABS-Polymeres
oder ein hochschlagfestes Polystyrol auf einem
Zweiwalzenstuhl zusammengeschmolzen wurden. Danach wurden
die vermischten Ansätze in den in den Tabellen I bis IV
gezeigten Verhältnismengen spritzgegossen. Die Eigenschaften
der jeweiligen Formkörper wurden bestimmt. Die Werte
sind ebenfalls in den Tabellen I bis IV zusammengestellt.
Aus den Werten der Tabelle I wird ersichtlich, daß die
Masse B, die das Furandiaddukt enthält, eine Schlagfestigkeit
von 0,5 besitzt und daß die Masse C, die das
Oxid enthält, eine Schlagfestigkeit von 0,4 besitzt.
Die Massen, die jedoch das Gemisch der zwei Additive
enthalten, haben Schlagfestigkeiten von 0,6 bis 1,0 im
Vergleich von 1,2 für das Grundpolymere. Die Massen,
die ein Gemisch von Additiven enthalten, haben eine
Flammverzögerungsbewertung von V-0, gemessen durch den
UL-94 Test im Vergleich zu einer Bewertung von V-1 und
V-2 für Massen, die die einzelnen Additive enthalten.
Beim UL-Test 94 wird eine zu untersuchende stabförmige
Probe (127 mm×12,7 mm×3,2 oder 1,6 mm) vertikal 9,5 mm
über einen Brenner angebracht, der so eingestellt
ist, daß er mit einer blauen Flamme von 19 mm Höhe
brennt. Der Brenner wird 10 sec unter die Probe gehalten
und die Brenndauer bestimmt. Sofort nach dem Erlöschen
der Flamme wird der Brenner für weitere 10 sec
unter die Probe gehalten, wobei nochmals die Brenndauer
und nach dem Erlöschen der Flamme auch noch die Dauer
des Nachglimmens bestimmt wird. Dieser Test wird an 5
Proben wiederholt und dabei werden auch brennende
Tropfen bestimmt, die ein 30 cm tiefer liegendes Wattestück
entzünden. Die dabei verwendete Klassifizierung
ist wie folgt:
94 V-0:
- - Keine Probe brennt länger als 10 sec
- die Gesamtbrenndauer für das 10fache Anzünden von 5 Proben ist nicht länger als 50 sec
- keine Probe brennt bis zur Halterungsklammer
- von keiner Probe tropfen brennende Teilchen, die ein 30 cm tiefer liegendes Wattestück entzünden können
- keine Probe glimmt länger als 30 sec nach Wegnahme des Brenners
94 V-1:
- - Keine Probe brennt länger als 30 sec
- die Gesamtbrenndauer an 5 Proben bei 10fachen Anzünden ist nicht länger als 250 sec
- keine Probe brennt bis zur Halterungsklammer
- von keiner Probe tropfen brennende Teilchen, die ein 30 cm tiefer liegendes Wattestück entzünden können
- keine Probe glimmt länger als 60 sec nach Wegnahme des Brenners.
94 V-2:
- Weist die gleichen Kriterien auf wie V-1 jedoch mit der Ausnahme, daß kurzbrennende Teilchen von der Probe abtropfen, die ein 30 cm tiefer liegendes Wattestück entzünden können.
Aus den Werten der Tabelle II wird ersichtlich, daß die
Masse B, die das Diaddukt von 1,5-Cyclooctadien enthält,
eine Schlagfestigkeit von 0,2 besitzt. Wenn dieses
Additiv mit dem Oxid vermischt wird, dann werden höhere
Schalgfestigkeiten erhalten. Die Flammverzögerung,
gemessen durch den UL-94 Test, war bei den Gemischen im
Vergleich zu den einzelnen Additiven besser.
Die Werte der Tabellen III und IV zeigen die unerwartete
Verbesserung der Eigenschaften bei den Additivmischungen
für ABS in den Tabellen I und II. Das gilt
auch für die Additivmischungen gemäß der Erfindung,
wenn sie in hochschlagfestem Polysytrol verwendet
werden.
Tabelle V zeigt, daß ein ABS-Polymer, welches 15% des
Diadduktes von Hexachlorcyclopentadien mit Furan enthält
(Ansatz B), eine Schlagfestigkeit von 0,456 kpm/
2,54 cm (0,456 kpm pro 2,54 cm Kerbe) aufweist. Eine
Mischung von einem ABS-Polymer mit 15% Decabromdiphenyloxid
(Ansatz C) zeigt eine Schlagfestigkeit von
0,387 kpm/2,54 cm. Ansatz F dagegen zeigt, daß die
Kombination dieser beiden flammverzögernden Mittel bei
insgesamt gleicher Zusatzmenge zu einer ganz wesentlichen
Verbesserung der Schlagfestigkeit führt, nämlich
auf 1,022 kpm/2,54 cm.
Auch die Tabelle VI zeigt einen solchen Effekt. Alle
Proben D bis J, welche die Mischung des Diaddukts und
Decabromdiphenyloxid enthalten, weisen eine größere
Schlagfestigkeit als die Proben B oder C mit jeweils
nur einer der beiden flammverzögernden Komponenten auf.
In der Tabelle VII mit einem hochschlagfesten Polystyrol
und einem Diaddukt aus Hexachlorcyclopentadien und
1,5-Cycloocatadien ist der synergistische Effekt besonders
bei den Proben G und H ausgeprägt, bei welchen die
Schlagfestigkeit deutlich höher ist, als bei den Proben
B und C mit jeweils nur einem der beiden flammverzögernden
Mittel.
Durch diese Versuche wird der überraschende synergistische
Effekt der nicht naheliegenden Kombination von
flammverzögernden Additiven, von denen eines Decabromdiphenyloxid
ist, nachdrücklich belegt.
Claims (15)
1. Flammverzögernde Polymermassen, dadurch gekennzeichnet,
daß sie ein hochschlagfestes
thermoplastisches Polymeres und eine wirksame flammverzögernde
Menge von Decabromdiphenyloxid und einem Diaddukt
eines halogenierten Cyclopentadiens mit einer
polyungesättigten cyclischen Verbindung enthalten.
2. Masse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Diaddukt die Formel
hat, worin X aus der Gruppe Chlor, Brom und Fluor ausgewählt
ist, Y aus der Gruppe Chlor, Brom, Fluor, Alkylgruppen
mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen, Alkoxygruppen, wobei
die Alkylgruppe 1 bis 10 Kohlenstoffatome enthält, Halogenalkylgruppen
und Halogenalkyloxygruppen, wobei die
Alkylgruppen 1 bis 10 Kohlenstoffatome enthalten und
Halogen Chlor, Brom oder Fluor bedeutet, ausgewählt ist
und Z für einen vierwertigen cyclischen Rest mit mindestens
4 Kohlenstoffatomen, der durch Alkylgruppen mit 1
bis 6 Kohlenstoffatomen, Chlor, Brom und/oder Fluor substituiert
sein kann, steht.
3. Masse nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß sie das Gemisch aus dem Oxid
und dem Diaddukt in einer Menge von etwa 2 bis etwa 50
Gew.-%, bezogen auf die Polymermasse, enthält.
4. Masse nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß der Anteil des Diaddukts im Bereich
von etwa 10 bis etwa 90 Gew.-% des Gemisches aus
Diaddukt und Oxid beträgt.
5. Masse nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß Z für einen vierwertigen cyclischen
Kohlenwasserstoffrest mit 5 bis 18 Kohlenstoffatomen
steht.
6. Masse nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß Z für einen vierwertigen heterocyclischen
Rest mit 4 bis 18 Kohlenstoffatomen steht.
7. Masse nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß sie als Diaddukt 1,2,3,4,7,8,9,10,13,13,14,14-
Dodecachlor-1,4,4a,5,6,6a,7,10,10a,11,12,12a-
dodecahydro-1,4:7,10-dimethanodibenzo[a,e]cycloocten enthält.
8. Masse nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß sie als Diaddukt 1,2,3,4,6,7,8,9,10,10,11,11-
Dodecachlor-1,4,4a,5,5a,6,9,9a,9b-octahydro-
1,4:6,9-dimethanodibenzofuran enthält.
9. Masse nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß sie als Polymeres ein Pfropfcopolymeres
aus Polybutadien, Styrol und Acrylnitril enthält.
10. Masse nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß sie als Polymeres ein hochschlagfestes
Polystyrol enthält.
11. Masse nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß sie weiterhin eine Metallverbindung
in einer Menge von etwa 1 bis etwa 30 Gew.-%, bezogen
auf die Polymermasse, enthält.
12. Masse nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
daß die Metallverbindung Antimontrioxid
ist.
13. Flammverzögernde Polymermasse, dadurch gekennzeichnet,
daß sie ein Pfropfcopolymeres aus Polybutadien,
Styrol und Acrylnitril oder ein hochschlagfestes
Polystyrol und eine wirksame flammverzögernde Menge
von Antimontrioxid, Decabromdiphenyloxid und einem Diaddukt
eines halogenierten Cyclopentadiens mit einer polyungesättigten
cyclischen Verbindung enthält.
14. Masse nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet,
daß sie als Diaddukt 1,2,3,4,7,8,9,10,13,13,14,14-
Dodecachlor-1,4,4a,5,6,6a,7,10,10a,11,12,12a-
dodecahydro-1,4:7,10-dimethanodibenzo[a,e]cycloocten
enthält.
15. Masse nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet,
daß sie als Diaddukt 1,2,3,4,6,7,8,9,10,10,11,11-Dodecachlor-1,4,4a,5,5a,6,9,9b-octahydro--
1,4:6,9-dimethanodibenzofuran enthält.
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