DE26739C - Reinigung von Melassekalklösungen durch Osmose - Google Patents
Reinigung von Melassekalklösungen durch OsmoseInfo
- Publication number
- DE26739C DE26739C DENDAT26739D DE26739DA DE26739C DE 26739 C DE26739 C DE 26739C DE NDAT26739 D DENDAT26739 D DE NDAT26739D DE 26739D A DE26739D A DE 26739DA DE 26739 C DE26739 C DE 26739C
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- lime
- osmosis
- molasses
- sugar
- purification
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Active
Links
- 235000008733 Citrus aurantifolia Nutrition 0.000 title claims description 17
- 235000015450 Tilia cordata Nutrition 0.000 title claims description 17
- 235000011941 Tilia x europaea Nutrition 0.000 title claims description 17
- 239000004571 lime Substances 0.000 title claims description 17
- 235000013379 molasses Nutrition 0.000 title claims description 11
- 238000000746 purification Methods 0.000 title claims 2
- HEMHJVSKTPXQMS-UHFFFAOYSA-M sodium hydroxide Inorganic materials [OH-].[Na+] HEMHJVSKTPXQMS-UHFFFAOYSA-M 0.000 claims description 15
- 235000011121 sodium hydroxide Nutrition 0.000 claims description 8
- 239000000203 mixture Substances 0.000 claims description 4
- 239000000470 constituent Substances 0.000 claims 1
- XLYOFNOQVPJJNP-UHFFFAOYSA-N water Substances O XLYOFNOQVPJJNP-UHFFFAOYSA-N 0.000 description 8
- AXCZMVOFGPJBDE-UHFFFAOYSA-L Calcium hydroxide Chemical compound [OH-].[OH-].[Ca+2] AXCZMVOFGPJBDE-UHFFFAOYSA-L 0.000 description 5
- ODINCKMPIJJUCX-UHFFFAOYSA-N calcium monoxide Chemical compound [Ca]=O ODINCKMPIJJUCX-UHFFFAOYSA-N 0.000 description 5
- 230000003204 osmotic Effects 0.000 description 5
- 239000000920 calcium hydroxide Substances 0.000 description 4
- 235000011116 calcium hydroxide Nutrition 0.000 description 4
- 229910001861 calcium hydroxide Inorganic materials 0.000 description 3
- 239000000084 colloidal system Substances 0.000 description 3
- 238000004519 manufacturing process Methods 0.000 description 3
- 238000000034 method Methods 0.000 description 3
- 150000003839 salts Chemical class 0.000 description 3
- 239000011780 sodium chloride Substances 0.000 description 3
- 235000015191 beet juice Nutrition 0.000 description 2
- 239000000292 calcium oxide Substances 0.000 description 2
- 238000004140 cleaning Methods 0.000 description 2
- 238000009792 diffusion process Methods 0.000 description 2
- 230000000694 effects Effects 0.000 description 2
- 238000001704 evaporation Methods 0.000 description 2
- 239000012528 membrane Substances 0.000 description 2
- 102000004169 proteins and genes Human genes 0.000 description 2
- 108090000623 proteins and genes Proteins 0.000 description 2
- 229940005572 Beets preparation Drugs 0.000 description 1
- 239000004135 Bone phosphate Substances 0.000 description 1
- DSLZVSRJTYRBFB-LLEIAEIESA-L D-glucarate(2-) Chemical compound [O-]C(=O)[C@@H](O)[C@@H](O)[C@H](O)[C@@H](O)C([O-])=O DSLZVSRJTYRBFB-LLEIAEIESA-L 0.000 description 1
- 241000196324 Embryophyta Species 0.000 description 1
- LWIHDJKSTIGBAC-UHFFFAOYSA-K Tripotassium phosphate Chemical compound [K+].[K+].[K+].[O-]P([O-])([O-])=O LWIHDJKSTIGBAC-UHFFFAOYSA-K 0.000 description 1
- QGZKDVFQNNGYKY-UHFFFAOYSA-N ammonia Chemical compound N QGZKDVFQNNGYKY-UHFFFAOYSA-N 0.000 description 1
- 238000009835 boiling Methods 0.000 description 1
- 239000003518 caustics Substances 0.000 description 1
- 239000007788 liquid Substances 0.000 description 1
- 239000000463 material Substances 0.000 description 1
- QJGQUHMNIGDVPM-UHFFFAOYSA-N nitrogen group Chemical group [N] QJGQUHMNIGDVPM-UHFFFAOYSA-N 0.000 description 1
- 159000000001 potassium salts Chemical class 0.000 description 1
- 238000003825 pressing Methods 0.000 description 1
- 238000000926 separation method Methods 0.000 description 1
- 241000894007 species Species 0.000 description 1
- 238000003756 stirring Methods 0.000 description 1
- 239000000126 substance Substances 0.000 description 1
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C13—SUGAR INDUSTRY
- C13B—PRODUCTION OF SUCROSE; APPARATUS SPECIALLY ADAPTED THEREFOR
- C13B35/00—Extraction of sucrose from molasses
- C13B35/08—Extraction of sucrose from molasses by physical means, e.g. osmosis
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Water Supply & Treatment (AREA)
- Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
- Biochemistry (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Fodder In General (AREA)
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT
Das nachstehend beschriebene neue Verfahren beruht in seinem Grundprincip auf den Erfahrungen
der osmotischen Wirkungen im allgemeinen, nämlich, dafs die krystallinischen Körper
(Krystalloide) sehr leicht durch die Membran nach dem Diffusions wasser hinübertreten,
während die meisten Körper ohne krystallinische Structur (Colloide) schwer oder gar nicht diffundiren.
Es giebt aber Körper der letzteren Art, welche trotzdem ein ziemlich starkes Diffusionsvermögen zeigen; man weifs dies von der Osmose
der Zuckerfabrikation, und es beruht darauf zum gröfsten Theil ihr Effect. Solche Körper sind
das Eiweifs und mehrere ihm ähnliche stickstoffhaltige Körper.
Ein Körper mit der ausgeprägtesten Eigenschaft der Colloide ist auch der in Lösung befindliche
Zuckerkalk (wohl meistens einbasisches Kalksaccharat). Dieser zeigt unter keinen
Verhältnissen eine Spur einer krystallinischen Structur.
Hat man also in einer Lösung zusammen diesen unkrystallinischen Zuckerkalk, das diffundirbare
Eiweifs und die ebenfalls diffundirbaren Krystalloide (Salze) der Melassen, welche eben
deren Entstehung verursachen, so wäre die Möglichkeit vorhanden, diese Körper durch die
osmotischen Wirkungen so zu scheiden, dafs einestheils die melassebildenden Körper in das
Diffusionswasser übergingen, anderentheils der Zuckerkalk vermöge seiner colloidischen Eigenschaft
in der Lösung zurückbliebe.
Diesen Speculationen entsprach die Wirklichkeit vollkommen.
Eine wie hier beschrieben beschaffene dunkle, aber klare Lauge wurde während mehrerer
Stunden in einem Osmose - Apparat von circa 2 2,s qm Oberfläche unter den gewöhnlichen
Verhältnissen der osmotischen Wirkung unterworfen. Der Effect war etwa doppelt so grofs
als der der gewöhnlichen Osmose. Das Osmosewasser hatte etwa das doppelte Quantum an
Salzen und Eiweifsstoffen aufgenommen.
Verluste an Zuckerkalk existirten nicht, das Wasser zeigte keine Spur eines Kalkgehaltes,
ebensowenig die aus diesem durch Verdampfen und Glühen isolirten Salze.
Weiteren Versuchen in der Praxis soll es noch vorbehalten bleiben, die besten technischen
Hülfsmittel und Operationen ausfindig zu machen, um den Gebrauch der hier entwickelten
Thatsachen zu einem zweckmäfsigen Verfahren für den Fabrikationsbetrieb herauszubilden.
In seinen Hauptzügen dürften dem neuen Verfahren wohl folgende Manipulationen zu
Grunde gelegt werden müssen:
i. Herstellung einer Melassekalkmischung, welche möglichst viel des unlöslichen (zwei- oder
dreibasischen) Zuckerkalkes enthält. Dies geschieht durch Zusammenbringung der Melasse
mit einer möglichst heifsen Kalkmilch oder mit Calciumoxyd oder mit Calciumhydroxyd in
trockener Form. Die Melasse wird zu diesem Zweck mit drei- bis sechsfachem Gewicht heifsen
Wassers oder demselben Quantum der durch die osmotische Wirkung gereinigten Lauge verdünnt.
Diese Melasselösung wird in einem cylindrischen, stehenden Gefäfs, welches entweder mit
Dampfschlange oder mit Dampfmantel oder auch mit beiden versehen ist und ein verticales,
durch Vorgelege zu treibendes Rühr-
werk enthält, zum Sieden erhitzt. Unter beständigem Umrühren erfolgt die Zuführung der
gleichfalls; bis zum Siedepunkt erhitzten Kalkmilch oder des gelöschten Kalkes oder des
Aetzkalkes.
Das Verhältnifs des Zuckers in der Melasselösung stellt sich wie ein Molecül Zucker zu
drei Molecülen Calciumoxyd.
2. Trennung der dunklen Lauge von dem unlöslichen Zuckerkalk in der Filterpresse.
Diese Operation geht leicht von statten, da der Zuckerkalk in der über ioo°C. heifsen Melassekalkmischung
eine körnige, nicht schleimige Beschaffenheit besitzt. Die Filterpresse mufs
vorher durch Dampf gut angewärmt sein. Der so gewonnene Zuckerkalk kann auf irgend eine
der bekannten Arten von den noch anhaftenden Theilen der Lauge gereinigt werden.
Die von der Filterpresse abfliefsende Lauge kommt noch heifs in die Osmose-Apparate, um
hier von dem gröfsten Theil der organischen Nichtzuckerstoffe befreit zu werden.
Die Osmosirung erfolgt nach Analogie der in der Zuckerfabrikätion gebräuchlichen Osmose
durch Nebeneinanderfliefsen zweier Flüssigkeitsströme nach entgegengesetzten Richtungen, von
denen der eine aus der zuckerkalkhaltigen Lauge, der andere aus ca. 6o° C. heifsem
Wasser besteht, welche wasserdicht durch die osmosirende Membran des Apparates getrennt
sind.
Zur Verwendung hierzu eignen sich sowohl die einfachen, als auch die mit den Neuerungen
und Verbesserungen versehenen Osmose-Apparate.
Hat die osmosirte Lauge noch nicht die genügende Reinheit, um mit dem gereinigten
Zuckerkalk aus der Filterpresse gemaischt nach dem Freimachen des Zuckers eine solche
Zuckerlösung zu bilden, welche mit ihrem Reinheitsquotienten dem des Rübensaftes entspricht,
so wird dieselbe entweder für sich oder mit neuer Melasse zur Darstellung eines anderen
Quantums einer Melassekalkmischung verwendet, um die nach dem Abpressen von der Filterpresse
abfliefsende Lauge wiederum der Osmose zu übergeben.
Die gereinigte Lauge kann mit dem Zuckerkalk, zu einer Zuckerkalkmilch gemaischt, zur
Scheidung der Rübensäfte in den Betrieb genommen werden.
Das Osmosewasser eignet sich vermöge seiner stärkeren Concentration weit besser als das gewöhnliche
Osmosewasser zum Verdampfen, dessen Rückstand ein werthvolles Material durch seinen Gehalt an ätzenden Alkalien zur Darstellung
von Ammoniak und Kalisalzen abgiebt.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Reinigung und Befreiung einer aus einer Melassekalkmischung, wie beschrieben, hergestellten klaren Lauge' von den in Lösung enthaltenen organischen und anorganischen Nichtzuckerbestandtheilen vermittelst der Osmose in jeder Form.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE26739C true DE26739C (de) |
Family
ID=303098
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT26739D Active DE26739C (de) | Reinigung von Melassekalklösungen durch Osmose |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE26739C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE924080C (de) * | 1952-12-07 | 1955-02-24 | Carbon G M B H & Co K G | Verfahren zur Aufarbeitung xylosehaltiger Mutterlaugen |
-
0
- DE DENDAT26739D patent/DE26739C/de active Active
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE924080C (de) * | 1952-12-07 | 1955-02-24 | Carbon G M B H & Co K G | Verfahren zur Aufarbeitung xylosehaltiger Mutterlaugen |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE3200781A1 (de) | Verfahren zum reinigen von durch extraktion eines zuckerruebenmaterials hergestelltem zuckersaft | |
DE2633068A1 (de) | Verfahren zum behandeln von anthocyanextrakten | |
DE2335535A1 (de) | Verfahren zum reinigen und konzentrieren einer von meeresalgen gewonnenen waessrigen polysaccharidloesung | |
DE2151341A1 (de) | Verfahren zur Herstellung von Raffinadezucker | |
DE566153C (de) | Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Furfurol | |
DE26739C (de) | Reinigung von Melassekalklösungen durch Osmose | |
DE923720C (de) | Reinigung von waessrigen Zuckerloesungen | |
DE2331972A1 (de) | Verfahren zum fraktionieren einer sulfitablauge | |
DE8346C (de) | Gewinnung von Zuckerkalk aus Melasse nach dem Substitutionsverfahren | |
DE387086C (de) | Verfahren zur Herstellung von hochwertigem Klebstoff und Zuckersirup aus entzuckerten Ruebenschnitzeln | |
DE553130C (de) | Verfahren zur Herstellung von Eiweissstoffen pflanzlichen Ursprungs | |
DE116447C (de) | ||
WO1997023279A1 (de) | Verfahren zur reinigung einer mit fadenmolekülen verschmutzten flüssigkeit | |
DE30686C (de) | Verfahren zur Zuckerfabrikation | |
DE668795C (de) | Verfahren zur Herstellung von Dextrose aus Staerke | |
DE32028C (de) | Verfahren zur Entzuckerung der Melassen und anderer unreiner Zuckerlösungen | |
DE546543C (de) | Verfahren zur Behandlung einer waessrigen Loesung von Carrageen | |
DE391596C (de) | Verfahren und Vorrichtung zur UEberfuehrung von Zellulose und zellulosehaltigen Stoffen in Dextrin und Glukose | |
DE363429C (de) | Verfahren zum gleichzeitigen Erzeugen eines eiweissreichen Futters und eines phosphorsaeurereichen Duengemittels bei der Reinigung von Rohsaeften, Abpresswaessern der Zuckerfabrikation und Fruchtwaessern der Staerkefabrikation mittels schwefliger Saeure | |
AT29677B (de) | Verfahren zum Reinigen von Sirup. | |
DE37201C (de) | Verfahren zur Reinigung von Syrupen und Melassen durch deren Zurückführung in die Saftextraktion | |
DE91008C (de) | ||
DE38255C (de) | Verfahren und Apparat zur Entwässerung von Rübenschnitzeln, Rübenprefslingen, Rübenreibseln und anderen zuckerhaltigen Materialien durchAlkoholdampf oder Methylalkoholdampf | |
DE171035C (de) | ||
DE705128C (de) | Verfahren zur Verarbeitung von Zuckersaeften auf Fuellmassen und Gewinnung zuckerhaltiger Trockenschnitzel |