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DE26739C - Reinigung von Melassekalklösungen durch Osmose - Google Patents

Reinigung von Melassekalklösungen durch Osmose

Info

Publication number
DE26739C
DE26739C DENDAT26739D DE26739DA DE26739C DE 26739 C DE26739 C DE 26739C DE NDAT26739 D DENDAT26739 D DE NDAT26739D DE 26739D A DE26739D A DE 26739DA DE 26739 C DE26739 C DE 26739C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
lime
osmosis
molasses
sugar
purification
Prior art date
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Active
Application number
DENDAT26739D
Other languages
English (en)
Original Assignee
Dr. A. SCHOLVIEN in Halle a./S
Publication of DE26739C publication Critical patent/DE26739C/de
Active legal-status Critical Current

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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C13SUGAR INDUSTRY
    • C13BPRODUCTION OF SUCROSE; APPARATUS SPECIALLY ADAPTED THEREFOR
    • C13B35/00Extraction of sucrose from molasses
    • C13B35/08Extraction of sucrose from molasses by physical means, e.g. osmosis

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Water Supply & Treatment (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Biochemistry (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Fodder In General (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT
Das nachstehend beschriebene neue Verfahren beruht in seinem Grundprincip auf den Erfahrungen der osmotischen Wirkungen im allgemeinen, nämlich, dafs die krystallinischen Körper (Krystalloide) sehr leicht durch die Membran nach dem Diffusions wasser hinübertreten, während die meisten Körper ohne krystallinische Structur (Colloide) schwer oder gar nicht diffundiren. Es giebt aber Körper der letzteren Art, welche trotzdem ein ziemlich starkes Diffusionsvermögen zeigen; man weifs dies von der Osmose der Zuckerfabrikation, und es beruht darauf zum gröfsten Theil ihr Effect. Solche Körper sind das Eiweifs und mehrere ihm ähnliche stickstoffhaltige Körper.
Ein Körper mit der ausgeprägtesten Eigenschaft der Colloide ist auch der in Lösung befindliche Zuckerkalk (wohl meistens einbasisches Kalksaccharat). Dieser zeigt unter keinen Verhältnissen eine Spur einer krystallinischen Structur.
Hat man also in einer Lösung zusammen diesen unkrystallinischen Zuckerkalk, das diffundirbare Eiweifs und die ebenfalls diffundirbaren Krystalloide (Salze) der Melassen, welche eben deren Entstehung verursachen, so wäre die Möglichkeit vorhanden, diese Körper durch die osmotischen Wirkungen so zu scheiden, dafs einestheils die melassebildenden Körper in das Diffusionswasser übergingen, anderentheils der Zuckerkalk vermöge seiner colloidischen Eigenschaft in der Lösung zurückbliebe.
Diesen Speculationen entsprach die Wirklichkeit vollkommen.
Eine wie hier beschrieben beschaffene dunkle, aber klare Lauge wurde während mehrerer Stunden in einem Osmose - Apparat von circa 2 2,s qm Oberfläche unter den gewöhnlichen Verhältnissen der osmotischen Wirkung unterworfen. Der Effect war etwa doppelt so grofs als der der gewöhnlichen Osmose. Das Osmosewasser hatte etwa das doppelte Quantum an Salzen und Eiweifsstoffen aufgenommen.
Verluste an Zuckerkalk existirten nicht, das Wasser zeigte keine Spur eines Kalkgehaltes, ebensowenig die aus diesem durch Verdampfen und Glühen isolirten Salze.
Weiteren Versuchen in der Praxis soll es noch vorbehalten bleiben, die besten technischen Hülfsmittel und Operationen ausfindig zu machen, um den Gebrauch der hier entwickelten Thatsachen zu einem zweckmäfsigen Verfahren für den Fabrikationsbetrieb herauszubilden.
In seinen Hauptzügen dürften dem neuen Verfahren wohl folgende Manipulationen zu Grunde gelegt werden müssen:
i. Herstellung einer Melassekalkmischung, welche möglichst viel des unlöslichen (zwei- oder dreibasischen) Zuckerkalkes enthält. Dies geschieht durch Zusammenbringung der Melasse mit einer möglichst heifsen Kalkmilch oder mit Calciumoxyd oder mit Calciumhydroxyd in trockener Form. Die Melasse wird zu diesem Zweck mit drei- bis sechsfachem Gewicht heifsen Wassers oder demselben Quantum der durch die osmotische Wirkung gereinigten Lauge verdünnt. Diese Melasselösung wird in einem cylindrischen, stehenden Gefäfs, welches entweder mit Dampfschlange oder mit Dampfmantel oder auch mit beiden versehen ist und ein verticales, durch Vorgelege zu treibendes Rühr-
werk enthält, zum Sieden erhitzt. Unter beständigem Umrühren erfolgt die Zuführung der gleichfalls; bis zum Siedepunkt erhitzten Kalkmilch oder des gelöschten Kalkes oder des Aetzkalkes.
Das Verhältnifs des Zuckers in der Melasselösung stellt sich wie ein Molecül Zucker zu drei Molecülen Calciumoxyd.
2. Trennung der dunklen Lauge von dem unlöslichen Zuckerkalk in der Filterpresse. Diese Operation geht leicht von statten, da der Zuckerkalk in der über ioo°C. heifsen Melassekalkmischung eine körnige, nicht schleimige Beschaffenheit besitzt. Die Filterpresse mufs vorher durch Dampf gut angewärmt sein. Der so gewonnene Zuckerkalk kann auf irgend eine der bekannten Arten von den noch anhaftenden Theilen der Lauge gereinigt werden.
Die von der Filterpresse abfliefsende Lauge kommt noch heifs in die Osmose-Apparate, um hier von dem gröfsten Theil der organischen Nichtzuckerstoffe befreit zu werden.
Die Osmosirung erfolgt nach Analogie der in der Zuckerfabrikätion gebräuchlichen Osmose durch Nebeneinanderfliefsen zweier Flüssigkeitsströme nach entgegengesetzten Richtungen, von denen der eine aus der zuckerkalkhaltigen Lauge, der andere aus ca. 6o° C. heifsem Wasser besteht, welche wasserdicht durch die osmosirende Membran des Apparates getrennt sind.
Zur Verwendung hierzu eignen sich sowohl die einfachen, als auch die mit den Neuerungen und Verbesserungen versehenen Osmose-Apparate.
Hat die osmosirte Lauge noch nicht die genügende Reinheit, um mit dem gereinigten Zuckerkalk aus der Filterpresse gemaischt nach dem Freimachen des Zuckers eine solche Zuckerlösung zu bilden, welche mit ihrem Reinheitsquotienten dem des Rübensaftes entspricht, so wird dieselbe entweder für sich oder mit neuer Melasse zur Darstellung eines anderen Quantums einer Melassekalkmischung verwendet, um die nach dem Abpressen von der Filterpresse abfliefsende Lauge wiederum der Osmose zu übergeben.
Die gereinigte Lauge kann mit dem Zuckerkalk, zu einer Zuckerkalkmilch gemaischt, zur Scheidung der Rübensäfte in den Betrieb genommen werden.
Das Osmosewasser eignet sich vermöge seiner stärkeren Concentration weit besser als das gewöhnliche Osmosewasser zum Verdampfen, dessen Rückstand ein werthvolles Material durch seinen Gehalt an ätzenden Alkalien zur Darstellung von Ammoniak und Kalisalzen abgiebt.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Reinigung und Befreiung einer aus einer Melassekalkmischung, wie beschrieben, hergestellten klaren Lauge' von den in Lösung enthaltenen organischen und anorganischen Nichtzuckerbestandtheilen vermittelst der Osmose in jeder Form.
DENDAT26739D Reinigung von Melassekalklösungen durch Osmose Active DE26739C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE924080C (de) * 1952-12-07 1955-02-24 Carbon G M B H & Co K G Verfahren zur Aufarbeitung xylosehaltiger Mutterlaugen

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE924080C (de) * 1952-12-07 1955-02-24 Carbon G M B H & Co K G Verfahren zur Aufarbeitung xylosehaltiger Mutterlaugen

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