DE2661055C2 - Fernsehübertragungssystem mit Kennsignal - Google Patents
Fernsehübertragungssystem mit KennsignalInfo
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Description
- Beim Fernsehen will der Teilnehmer meist nur bestimmte Sendebeiträge genießen. Hierzu bedient er sich einer Programmzeitschrift und schaltet den Empfänger zu den gewünschten Zeitpunkten ein.
- In der Praxis besteht oft der Wunsch, daß sich der Empfänger zu einer bestimmten Zeit selbttätig einschaltet, damit z. B. der Teilnehmer einen gewünschten Sendebeitrag nicht verpaßt. Eine solche selbsttätige Einschaltung ist besonders wichtig bei Aufzeichnungsgeräten wie z. B. einem Videorecorder, weil ein solcher Recorder meist dann benutzt wird, wenn der Teilnehmer wegen Abwesenheit von zu Hause einen bestimmten Sendebeitrag nicht sehen kann und diesen aufnehmen möchte. Dann soll der Recorder während der Abwesenheit des Teilnehmers selbsttätig einen bestimmten Sendebeitrag aufzeichnen.
- Dazu ist es bekannt (Funkschau 1972 Seite 453-456), einen Videorecorder mit einer Schaltuhr, insbesondere einer Synchronuhr, zu versehen, die den mit einem eigenen Empfangsteil ausgerüsteten Recorder zu einem bestimmten Zeitpunkt ein- oder ausschaltet.
- Diese Lösung mit Schaltuhr hat verschiedene Nachteile. Durch Ungenauigkeiten der Uhr oder durch einen vorübergehenden Stromausfall kann es vorkommen, daß das Gerät erst verspätet einschaltet und somit der erste Teil der Sendung nicht aufgezeichnet wird. Wenn die Sendung, was häufig der Fall ist, verspätet beginnt, so beginnt die Aufzeichnung zu früh, so daß möglicherweise das eingelegte Magnetband für die Aufzeichnung der Sendung nicht ausreicht.
- Zur Vermeidung dieser Nachteile wurde vorgeschlagen (Funkschau 1975, Heft 4, Seite 3), jedem Sender via Datenzeile entsprechende Kennungen für Programmnummer und/oder für einzelne Themen beizufügen, mit deren Hilfe sich ein sogenannter themenprogrammierter aktueller Suchlauf entwickeln ließe. Zur Entwicklung eines solchen Suchlaufs werden allerdings keine näheren Angaben gemacht.
- Von anderer Seite (radio mentor elektronik 1975, Heft 9, Seite 364, 366) wurde vorgeschlagen, Programm- und Themenkennung als zusätzliche Information im Tonkanal dauernd und ein zugehöriges Startzeichen in der Vertikal-Austastlücke zu übermitteln. Dies hat jedoch den Nachteil, daß zwei Decodierschaltungen, die eine für die Kenndaten, die andere für das zugehörige Startzeichen, benötigt werden.
- Aus der Zeitschrift IEEE-Transactions on Broadcasting, Vol. Bc-17, Nr. 3, Sept. 1971, S. 77-82 ist ein Netz für ständige Übertragung von Daten (continuos communications network) bekannt, bei welchem zu Zwecken ferngesteuerten Ein- bzw. Ausschaltens, z. B. von Videorekordern, kurzzeitige, spezielle Schaltanweisungen von einer Zentralstation ausgesendet werden. Bei einer derartigen Übertragung sind allerdings keine Vorkehrungen gegen Fehlaufzeichnungen durch die Videorekorder vorgesehen, wie sie z. B. bei Ausfall der Zentralstation auftreten können.
- Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Fernsehübertragungssystem zu schaffen, bei dem auf relativ einfache Weise ein sendergesteuertes Betätigen einer empfängerseitigen Einrichtung für die Dauer eines Sendebeitrages ermöglicht wird.
- Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 beschriebene Erfindung gelöst. Die Erfindung hat den Vorteil, auch bei Änderungen der tatsächlichen Ausstrahlungszeit und -Dauer des gewünschten Sendebeitrages ein diesen entsprechendes Betätigen der empfängerseitigen Einrichtung zu ermöglichen, ohne daß die dem Sendebeitrag zugeordnete Soll-Anfangsuhrzeit aktualisiert zu werden braucht. Weitere vorteilhafte Ausführungsformen und Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen beschrieben.
- Die Erfindung beruht auf folgender Überlegung. Jeder Sendebeitrag hat durch die ihr zugeordnete Soll-Anfangsuhrzeit eine eindeutige Kennzeichnung, weil in einem bestimmten Kanal zu jeder Zeit nur eine Sendung übertragen werden kann. Diese Soll-Zeitangabe kann daher vorteilhaft bei der Sendung zur Kennzeichnung des jeweiligen Sendebeitrages ausgenutzt werden. Der Teilnehmer braucht z. B. ledigleich die aus der Programmzeitschrift entnehmbare Soll-Anfangsuhrzeit in eine Bedienfeld des Empfangsgerätes oder des Videorecorders einzugeben. Dadurch ist sichergestellt, daß der Empfänger dann einschaltet, wenn der zu dieser Soll-Anfangsuhrzeit vorgesehene Sendebeitrag ausgestrahlt wird, auch dann, wenn er verspätet kommt. Für den Teilnehmer ist dieses deshalb besonders einfach, weil bereits gewisse Gedankenzusammenhänge zwischen Sendung und Uhrzeit eingeprägt sind. Der Teilnehmer weiß z. B., daß um 18.00 Uhr die Sesamstraße, um 20.00 Uhr die Tagesschau, um 18.33 Uhr die Sportschau usw. gesendet werden. In vielen Fällen braucht er also nicht einmal mehr die Programmzeitschrift zu benutzen oder gar nach einer speziellen Kennziffer für die Sendung zu suchen. Die Erfindung arbeitet selbst dann einwandfrei, wenn die gewünschte Sendung ausnahmsweise verfrüht beginnt. Wird die gewünschte Sendung aus aktuellem Anlaß gar nicht gebracht, so wird der Empfänger in erwünschter Weise auch nicht eingeschaltet. Das Aufzeichnungsmaterial, z. B. das Magnetband, wird also in jedem Fall von Anfang an optimal ausgenutzt. Die Erfindung ist insbesondere zum Einschalten eines Radios, eines Tonbandgerätes für eine Aufnahme, eines Fernsehempfängers oder eines Videorecorders anwendbar.
- Die Erfindung wird anhand der Zeichnung an einem Ausführungsbeispiel erläutert. Darin zeigt
- Fig. 1 ein Blockschaltbild einer Empfangseinrichtung und
- Fig. 2 den zeitlichen Ablauf der Wirkungsweise.
- Fig. 1 zeigt einen Videorecorder 1, der einen Empfangsteil 2, einen Signalverarbeitungsteil 3 und einen Aufzeichnungsteil 4 enthält und von einer Antenne 5 mit einem Fernsehsignal gespeist wird. Wenn der Teilnehmer z. B. seine Wohnung verläßt und den für 20.15 Uhr vorgesehenen Sendebeitrag XY aufnehmen möchte, so wird der Empfangsteil 2 eingeschaltet, während die Teile 3, 4zunächst ausgeschaltet bleiben. In einen Speicher 6 wird manuell die Soll-Anfangsuhrzeit 20.15 Uhr des Sendebeitrages XY eingegeben und dort gespeichert. Das Speicherergebnis gelangt zu einem Vergleicher 7, dem andererseits das gesendete und in dem Auswerter 8 ausgewertete Kennsignal zugeführt wird. Die Teile 2, 6, 7, 8 sind also zunächst in Betrieb.
- Um 20.15 Uhr sollte an sich die XY-Sendung beginnen. Weil jedoch gerade eine dramatische Geiselnahme in einer Band stattfindet, verschiebt sich der Beginn des Sendebeitrages XY. Demzufolge wird auch nicht das Kennsignal für die Soll-Anfangsuhrzeit 20.15 übertragen. Im Vergleicher 7 wird also zum Zeitpunkt 20.15 Uhr keine Übereinstimmung zwischen der in den Speicher 6 eingegebenen Soll-Anfangsuhrzeit 20.15 und der im Kennsignal enthaltenen Uhrzeit festgestellt und somit die Teile 3 und 4 des Videorecorders 1 in erwünschter Weise nicht eingeschaltet.
- Um 20.30 Uhr beginnt schließlich der an sich für 20.15 Uhr vorgesehene Sendebeitrag XY. Während dieser Sendung wird jetzt das Kennsignal gesendet, das die Soll-Anfangsuhrzeit 20.15 Uhr beinhaltet. Das Kennsignal "20.15 Uhr" charakterisiert also den Sendebeitrag XY, stellt dabei aber eine absolut gesehen in diesem Zeitpunkt falsche Uhrzeit dar. Der Vergleicher 7 stellt jetzt Übereinstimmung zwischen der Uhrzeit im Speicher 6 und der Uhrzeit in dem im Auswerter 8 ausgewerteten Kennsignal fest. Er erzeugt jetzt eine Schaltspannung U S , die die Teile 3 und 4 des Videorecorders 1 einschaltet. Dieser beginnt daher im richtigen Augenblick mit der gewünschten Aufzeichnung des Sendebeitrages XY. Das Kennsignal wird jeweils während der Vertikalaustastzeit übertragen.
- Der Vergleicher 7 ist so ausgebildet, daß die Schaltspannung U S zum Einschalten der Teile 3 und 4 so lange bestehen bleibt, wie in der Vertikalaustastzeit das Kennsignal "20.15 Uhr" gesendet wird. Um 21.30 Uhr ist der einstündige Sendebeitrag XY beendet. Jetzt wird auch das Kennsignal "20.15 Uhr" nicht mehr gesendet. Spätestens nach Ablauf einiger Halbbilder merkt dieses der Vergleicher 7 und liefert nicht mehr die Schaltspannung U S . Die Teile 3 und 4 des Recorders 1 werden jetzt in gewünschter Weise abgeschaltet. Der gewünschte Sendebeitrag XY ist also genau aufgezeichnet, obwohl er einen verspäteten Sendebeginn hatte.
- Es ist auch denkbar, zusätzlich noch eine Angabe über das Datum und den Sender (z. B. ZDF oder III. Programm) in den Speicher 6 einzugeben und ein entsprechendes Kennsignal zu senden. Dann kann der Teilnehmer sogar mehrere Tage vor dem eigentlichen Sendebeitrag den er aufzeichnen möchte, das Gerät entsprechend programmieren, so daß die Aufzeichnung an dem gewünschten Tag für den gewünschten Sendebeitrag erfolgt.
- Mit einer Senderangabe im Kennsignal kann das Empfangsteil 2 geschaltet und auf den jeweiligen Sender abgestimmt werden. Wenn z. B. am 10. Februar der für 20.15 Uhr vorgesehene Sendebeitrag im Kanal 24 aufgezeichnet werden soll, so werden diese drei Angaben über Datum, Soll-Anfangsuhrzeit und Kanal in den Speicher 6 eingegeben. Bei Übereinstimmung der gespeicherten Daten mit den entsprechenden Daten des Kennsignals stimmt dann der Vergleicher 7 selbsttätig den Empfangsteil 2 auf diesem Kanal ab, wie in Fig. 1 durch die gestrichelte Linie 9 angedeutet ist. Es kann für den Auswerter 8 ein gesondertes, breitbandiges Empfangsteil vorgesehen sein, das sämtliche Fernsehkanäle empfängt und die Kennsignale aller Kanäle im Vergleicher 7 mit dem vom Speicher 6 kommenden Signal vergleicht und bei Übereinstimmung der gespeicherten Daten mit den entsprechenden Daten des Kennsignals das Einschalten des gesamten Gerätes und das Abstimmen des Gerätes auf einen bestimmten Kanal bewirkt.
- Der Speicher 6 kann auch so ausgebildet sein, daß der Benutzer mehrere Kennsignale speichern kann. Dann kann der Recorder 1 automatisch nacheinander mehrere Sendungen aufnehmen, z. B. eine an verschiedenen Tagen gesendete mehrteilige Kriminalserie, wenn der Benutzer mehrere Wochen im Urlaub ist.
Claims (10)
1. Fernsehübertragungssystem, bei dem ein einen Sendebeitrag charakterisierendes Kennsignal während der Vertikalaustastzeit übertragen wird und für senderseitig gesteuertes Betätigen einer entsprechend vorbereiteten empfängerseitigen Einrichtung, insbesondere eines Videorecorders, nutzbar ist, wobei empfängerseitig
a) ein Speicher zum manuellen Eingeben und zum Speichern von Daten vorgesehen ist, die in dem einem gewünschten Sendebeitrag zugeordneten Kennsignal enthalten sind, und
b) ein Vergleicher vorgesehen ist, der die gespeicherten Daten mit dem Kennsignal vergleicht und bei Übereinstimmen der gespeicherten Daten mit den entsprechenden Daten des Kennsignals das Betätigen der empfängerseitigen Einrichtung bewirkt,
dadurch gekennzeichnet, daß
c) das Kennsignal mit Beginn und während der gesamten Dauer des so charakterisierten Sendebeitrages in der Vertikalaustastzeit übertragen wird und
d) das Kennsignal eine dem Sendebeitrag zugeordnete Soll- Anfangsuhrzeit enthält.
2. Fernsehübertragungssystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Kennsignal zusätzlich eine Datumsangabe enthält.
3. Fernsehübertragungssystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Kennsignal zusätzlich eine Kennzeichnung für den Sender oder einen Kanal (ZDF, Kanal 24) enthält.
4. Fernsehübertragungssystem nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch gekennzeichnet, daß der Speicher (6) so ausgebildet ist, daß er die jeweiligen Daten für zwei oder mehr Sendebeiträge speichern kann.
5. Fernsehübertragungssystem nach einem der Ansprüche 1-4, dadurch gekennzeichnet, daß die empfängerseitige Einrichtung nur so lange betätigt bleibt, wie ein Übereinstimmen der gespeicherten Daten mit den entsprechenden Daten des Kennsignals vorliegt.
6. Fernsehübertragungssystem nach einem der Ansprüche 1-5, dadurch gekennzeichnet, daß als empfängerseitige Einrichtung ein Signalverarbeitungsteil (3) und ein Aufzeichnungsteil (4) betätigt werden.
7. Fernsehübertragungssystem nach einem der Ansprüche 1-6, dadurch gekennzeichnet, daß für einen empfängerseitigen Kennsignalauswerter (8) ein gesondertes, breitbandiges Empfangsteil vorgesehen ist, das alle Fernsehkanäle empfangen und deren Kennsignal dem Vergleicher (7) zuführen kann.
8. Fernsehübertragungssystem nach einem der Ansprüche 1-7, dadurch gekennzeichnet, daß der Vergleicher (7) bei Übereinstimmen der gespeicherten Daten mit den entsprechenden Daten des Kennsignals eine Schaltspannung (U S ) erzeugt, die die empfängerseitige Einrichtung betätigt.
9. Fernsehübertragungssystem nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die vom Vergleicher (7) erzeugte Schaltspannung (U S ) wegfällt, wenn die gespeicherten Daten mit den entsprechenden Daten des Kennsignals für wenigstens einige Halbbilder nicht mehr übereinstimmen.
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