DE2520640A1 - Verfahren zur aeroben kompostierung von kompostrohgut - Google Patents
Verfahren zur aeroben kompostierung von kompostrohgutInfo
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- C05F17/971—Constructional parts, e.g. floors, covers or doors for feeding or discharging materials to be treated; for feeding or discharging other material
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Description
- Verfahren zur aeroben Kompostierung von Kompostrohgut Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur aeroben Kompostierung von vorzugsweise feuchtem Kompostrohgut, insbesondere von zerkleinertem Brischmüll und 1 oder Elärschlamm und l oder von vorzugsweise feuchtem Kompostfrischgut auf an sich bekannten kunstlich belüfteten Rotteplatten.
- Bekannt ist die Verrottung von feuchtem Kompostrohgut, das auf einer oder mehreren Rotteplatten gelagert ist, wobei jeweils über mehrere 3elüftungskanäle das zu verrottende Kompostrohgut entweder besaugt oder beblasen wird.
- Dabei ergeben sich aber nachteiligerweise, insbesondere im unteren Bereich der Niete zwischen den Belüftungskanal-3ereichen, unbelüftete Räume, wodurch die gleichmäßig aerobe Rotte der Gesamtmiete unmöglich gemacht wird, da in diesen unbelüfteten Räumen die Rotte anaerob wird.
- Der vorliegenden Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, bei einem Verfahren zur Belüftung der eingangs genannten Gattung die Vrfahrensführung derart auszuüben, daß auch bei großflächigen Rotteplatten mit unteren Belüftungskanälen unbelüftete Räume vermieden werden und eine gleichmaßig aerobe Rotte innerhalb der Gesaiatmiete ermöglicht wird.
- Diese Aufgabe wird beim vorliegenden Verfahren erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß zumindest intermediär, d.h.also innerhalb gewisser Zeitspannen bezogen auf die gesamte Dauer des Kompostierverfahrens, benachbarte Belüftungskanäie jeweils gleichzeitig in verschiedener Richtung mit Luft beaufschlagt werden, d.h.daß der eine von zwei benachbarten 3elüftungskanäien besaugt und der andere Belüftungskanal gleichzeitig beblasen wird.
- Dabei ist es möglich, jeden BelüStungskanal wahlweise zu besaugen oder zu beblasen oder aber die Belüftungskanäle in zwei Gruppen zu unterteilen, die jeweils verschiedenen, entweder saugenden oder druckenden Gebläsen zugeordnet sind.
- Man kann dabei gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform vorliegender Erfindung so verfahren, daß jede Gruppe ein. Saug- und ein Druckgebläse besitzt, die wahlweise eingeschaltet werden, sodaß abwechselnd gesaugt oder geblasen wird.
- Eine weitere vorteilhafte Verfahrensweise der Erfindung sieht vor, daß siede Gruppe von Belüftungskanälen nur ein Gebläse besitzt, das von Blasen auf Saugen umschaltbar ist.
- Es ist auch zweckmäßig, die abgesaugt Luft einem Geruchsfilter zuzuführen.
- Vorteilhafterweise wird die Häufigkeit der erforderlichen Blasperioden zur Verhinderung von unbelüfteten Räumen durch O2 bzw. 002 Messung bestimmt.
- Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform wird dafür gesorgt, daß eine Schaltautomatik die Belüftung durch Pausen unterbricht.
- Man kann ferner derart verfahren, daß - während die Belüftung in einem Abschnitt der Rotteplatte ruht - die Gebläse automatisch auf einen anderen Abschnitt umgeschaltet werden.
- Das Wesen vorliegender Erfindung wird nun anhand der beiliegenden Figuren 1 - 3 weiterhin erläutert.
- Es zeigen: Figur 1 eine Ansicht einer Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens, Figur 2 einen Querschnitt durch die Rotteplatte, und Figur 3 eine Darstellung der Buftströmungen beim erfindungsgemäßen Verfahren.
- Die Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens nach Figur 1 zeigt eine großflächige gompostmiete 1 auf einer Rotteplatte 2, die von parallel zueinander angeordneten Belüftungskanälen 3 durchzogen ist. Die Belüftungskanile sind in zwei Gruppen unterteilt. Eine dieser Gruppen ist über eine Belüftungssammelleitung 4 an ein zur Zeit saugendes Gebläse 5 angeschlossen, die zweite Gruppe an ein zur Zeit drückendes Gebläse.6. Das Gebläse 5 führt die abgesaugte Luft über eine Rohrleitung 7 einem Geruchsfilter zu. Die Druckluft des Gebläses 6 strömt über einen Luftfilter 8 zu. Die Rohrleitungen zum Luftfilter und zum Geruchsfilter sind durch Schieber 9 abgesichert.
- Zur Bestimmung der Häufigkeit der erforderlichen Blasperioden werden mit einem Gasanalysegerät 10 über eine Luftleitung 11 Sauerstoffmessungen durchgeführt. Die Meßluft wird dabei über abgedeckte Öffnungen 12 an der Eetensohle zwischen zwei Belüftungskanälen abgenommen. Eine Schaltautomatik 13 ermöglicht die intervallmäßige Unterbrechung der Belüftung, eine Umschaltautomatik 14 die gleichzeitige Benutzung eines Belüftungsaggregats für mehrere Rotteplattenabschnitte.
- In Figur 2 ist der Querschnitt einer Vorrichtung mit Luftströmung gezeigt, bei der konventionell die Gebläse 5 und 6 gleichzeitig saugen. Die dabei entstehenden unbelüfteten Räume tragen das Bezugszeichen 15.
- In Figur 3 ist der Querschnitt der sonst gleichen Vorrichtung mit Luftströmungen gezeigt, die vorliegen, wenn das Gebläse 5 saugt und das Gebläse 6 drückt. Die Stromfäden 16 der vom Gebläse 5 gesaugten Luft verlaufen dabei zwangsläufig durch die Räume, die bei den bisher bekannten Vorrichtungen und Verfahren unbelüftete Räume waren.
- Die vorliegende Erfindung wird durch ein ausgeführtes Beispiel weiter erläutert: In diesem ausgeführten Beispiel sind in einer konstruktiv bewehrten 20 cm dicken und insgesamt 10 x 10 m großen Betonplatte Belüftungsrinnen mit einem lichten Querschnitt von 15 x 20 cm und einer jeweiligen Einzellänge von 6 m eingelassen. Die Belüftungsrinnen halten untereinander einen Abstand von 1,50 m. Die Rinnen sind mit verzinktem Gitterrost abgedeckt. Die gesamte Platte ist befahrbar.
- Die mittlere und die beiden außenliegenden der insgesamt 5 Belüftungsrinnen sind über eine Stahlleitung NW 100 an einen ersten Ventilator mit 500 m3/h Luftleisfung, die beiden Zwischenrinnen an einen zweiten Ventilator mit 300 m3/h Luftleistung angeschlossen. Die angesaugte Luft wurde über einen Erdfilter abgeleitet. Die Gesamtpressung lag in einem Bereich von 310 mm WS bis 390 mm WS. Beide Ventilatoren können ihre Drehrichtung wechseln und so von Saugen auf Drücken umschalten. Die Luftleistung des ersten Ventilators beträgt im Zustand "Drücken" 300 m3/h, die des zweiten Ventilators 222 m3/h.
- Die Belüftungsplatte wird über Förderbänder mit Frischkompost beschickt; die Beschickungshöhe beträgt 2,50 m. Die Form der Frischkompostmiete ähnelt einem Pyramidenstumpf. Die Kompostmiete wird über einen Zeitraum von 8 Wochen auf folgende Weise belüftet: Belüftungsstufe 1: Erster und zweiter Ventilator "Saugen" Beluftungsstufe 2: Erster Ventilator "Saugen", zweiter Ventilator "2rücken" Belüftungsstufe 3: Erster Ventilator WDruckenll, zweiter Ventilator 'Saugen" In der ersten Woche wechseln die 2minütigen Belüftungsstufen 1, 2 und 3 mit Jeweils dazwischenliegenden 6minütigen Pausen ab. Die dazwischenliegenden Pausen werden von Woche zu Woche vergrößert bis zu einem Wert von 65 Minuten in der achten Woche. Zur Kontrolle der Belüftung in den unteren Schichten der Miete zwischen zwei Belüftungskanälen ist mittig zwischen zwei Belüftungskanälen eine Meßgasentnahmestelle eingebaut. Sie besteht aus einem 30 x 30 cm grossen und 20 cm tiefen mit Gitterrost abgedeckten Schacht, an den die Neßgasentnahme anschließt, die unter der Belüftungsplatte hindurch zu einem Gasanalysegerät führt. Dort werden kontinuierlich Gasanalysen in Bezug auf den 02-Gehalt durchgeführt. Es bestätigt sich bei der oben beschriebenen Verfahrensweise im kritischen Bereich zwischen zwei Belüftungskanälen ein iindestsauerstoffgehalt von 4%.
- Der Kompost ist nach 8 Wochen in jeder Schicht an jeder Steile ainnioniak- und sulfidfrei, d.h.es handelt sich um relativen Reifkompost. Er kann mit Schaufellade= verladen und zum Versand gebracht werden.
Claims (9)
1. Verfahren zur aeroben Kompostierung von Kompostrohgut, insbesondere
von zerkleinertem Frischmüll und / oder Klärschlanirn und / oder von Kompostfrischgut
auf an sich bekannten künstlich belüfteten Rotteplatten, dadurch gekennzeichnet,
daß zumindest intermediär benachbarte Belüftungskanäle (3) jeweils gleichzeitig
in verschiedener Richtung mit Luft beaufschlagt werden, wobei der eine von zwei
benachbarten Belu'ftungskanälen (3) besaugt und der andere Belüftungskanal gleichzeitig
beblasen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Belüftungskanäle
wahlweise besaugt oder beblasen werden.
3. Verfahren nach Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Belüftungskanäle in zwei Gruppen unterteilt werden, wobei beide Gruppen verschiedenenGebläsen
(5, 6) zugeordnet sind.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß jede Belüftungskanal-Gruppe
ein Saug- und ein Druckgebläse besitzt, die wahlweise einschaltbar sind, wobei abwechselnd
gesaugt und geblasen wird.
5. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß jede Belüftungskanal-Gruppe
nur ein Gebläse besitzt, das von Blasen auf Saugen umschaltbar ist.
6. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
die abgesaugte Luft über eine Rohrleitung (7) einem Geruchsfilter
zugeführt
wird.
7. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß
eine Schaltautomatik (13) die Belüftung durch Pausen unterbricht.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß bei Ruhen
der Belüftung in einem Abschnitt der Rotteplatte die Gebläse durch eine Umschaltautomatik
(14) auf einen anderen Abschnitt umgeschaltet werden.
9. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß
mit einem Gasanalysegerät (10) über Luftleitungen (11) Sauerstoff- bzw. Kohlendioxyd-Messungen
durchgeführt werden, die die Häufigkeit der erforderlichen Blasperioden bestimmen.
L e e r s e i t e
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19752520640 DE2520640A1 (de) | 1975-05-09 | 1975-05-09 | Verfahren zur aeroben kompostierung von kompostrohgut |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19752520640 DE2520640A1 (de) | 1975-05-09 | 1975-05-09 | Verfahren zur aeroben kompostierung von kompostrohgut |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2520640A1 true DE2520640A1 (de) | 1976-11-18 |
Family
ID=5946139
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19752520640 Withdrawn DE2520640A1 (de) | 1975-05-09 | 1975-05-09 | Verfahren zur aeroben kompostierung von kompostrohgut |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2520640A1 (de) |
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- 1975-05-09 DE DE19752520640 patent/DE2520640A1/de not_active Withdrawn
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Legal Events
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