DE2334154C2

DE2334154C2 - Selbsttätig und stufenlos wirkende Nachstellvorrichtung für Scheibenbremsen

Info

Publication number: DE2334154C2
Application number: DE19732334154
Authority: DE
Inventors: Jochen Dipl.-Ing. Burgdorf; Siegfried 6050 Offenbach Ohmayer
Original assignee: Alfred Teves GmbH
Current assignee: Continental Teves AG and Co oHG
Priority date: 1973-07-05
Filing date: 1973-07-05
Publication date: 1987-05-27
Also published as: DE2334154A1

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine selbsttätig und stufenlos wirkende Nachstellvorrichtung für hydraulisch und mechanisch betätigbare Scheibenbremsen der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 angegebenen Art

Bei einer bekannten Nachstellvorrichtung der angegebenen Art (DE-OS 15 55 652) ist das Antnebselement durch eine im Inneren des Druckraumes zwischen Bremskolben und Zylinderboden angeordnete Mutter gebildet, die auf einen mit Stellgewinde versehenen, mittleren Abschnitt der Spindel aufgeschraubt ist Das eine mit nicht selbsthemmendem Gewinde versehene Ende der Spindel ist in eine entsprechende Gewindebohrung im Bremskolben eingeschraubt und das andere Ende der Spindel liegt an einer im Zylinderboden drehbar gelagerten Betätigungswelle an. Wie diese bekannte Nachstellvorrichtung zurückgestellt werden soll, um das Einsetzen neuer Bremsbacken zu ermöglichen, ist nicht angegeben. Die Bauteile der Nachstellvorrichtung befinden sich im Innern des Bremszylinders und können daher von außen nicht ohne weiteres bewegt werden.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde eine Nachstellvorrichtung nach dem Oberbegriff des Patentan-Spruchs 1 zu schaffen, die einfach im Aufbau ist und von der Außenseite des Zylindergehäuses her leicht zurückgestellt werden kann. Diese Aufgabe wird durch die im Patentanspruch 1 angegebene Erfindung gelöst Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den An-Sprüchen 2—6 angegeben.

Ein Vorteil der erfindungsgemäßen Nachstellvorrichtung besteht darin, daß sie aus wenigen einfachen Teilen zusammengesetzt ist, die hoch belastbar ausgebildet sein können. Durch die Verwendung des Antriebselements der Nachstellvorrichtung zur Zurückstellung des Bremskolbens ist ein zusätzlicher Mechanismus entbehrlich. Vorteilhaft ist ferner, daß durch eine Veränderung des Spiels zwischen dem Ritzel und seinen axialen Anschlägen das Bremslüftspiel unabhängig vom Flankenspiel zwischen Nachstellspindel und Nachstellmutter in gewünschter Weise, z. B. durch Unterlegen von Scheiben unter die Einstellschraube, eingestellt werden kann. Die Lage der Drehachse des Ritzels ist in bezug auf die Drehachse der Nachstellspindel in weiten Grenzen frei wählbar. Beispielsweise kann die Drehachse des Ritzels parallel, senkrecht oder auch windschief zur Drehachse der Spindel liegen. Hierdurch läßt sich die Lage des Ritzels der. jeweiligen baulichen Gegebenheiten einer Bremse in nahezu idealer Weise anpassen und eine gute Zugänglichkeit des Ritzels zur Erzielung eines einfachen Rückstellvorgangs erreichen.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im folgenden näher beschrieben:

Es zeigt

F i g. 1 einen Längsschnitt einer Sattelhälfte, einer Scheibenbremse mit der erfindungsgemäßen Nachstellvorrichtung.
Ein Bremskolben 1 ist mit einer Gewindebohrung 2 ausgebildet, in die eine Nachstellspindel 3 eingeschraubt ist Diese Nachstellspindel 3 ist mit einem Gegendruckkolben 4 ausgebildet, der in einem Zylinder i angeordnet ist, welcher einen erheblich kleineren Durchmesser aufweist, als der Zylinder 6 des Bremskoibens 1. Die Nachstellspindel 3 ist ferner mit einer Schrägverzahnung 7 ausgebildet, die in ein Ritzel 8 eingreift. Ein an einer Stirnseite des Ritzels 8 angeordneter Konus 9 ist so angeordnet, daß bei leichter Verschiebung des Ritzels nach der rechten Seite der Konus 9 auf einen Anschlag 10 einer Einstellschraube 11 aufläuft. Eine mechanische Handbetätigungseinrichtung weist eine Welle 12 auf, in deren Aussparung 13 ein Stößel 14 angeordnet ist, welcher in eine Aussparung 15 am Kopfende der Nachstellspindel 3 eingreift. Bei Drehung der Welle 12 mittels eines nicht dargestellten Betätigungshebels bewegt der Stößel 14 die Nachstellspindel 3 in Richtung der Bremsscheibe, so daß über den Kolben 1 die Bremsbeläge an die Bremsscheibe angelegt werden.

Bei der hydraulischen Betätigung der Bremse wirkt der Hydro-Druck zum einen auf die Wirkfläche 16 des Bremskolbens 1 und zum anderen auf die Wirkfläche 17 des Gegendruckkolbens 4. Hierdurch wird eine erhöhte Reibung im Gewinde zwischen Nachstellspindel 3 und

Bremskolben 1 erzeugt, wodurch ein Verdrehen der Nachstellspindel 3 verhindert wird und diese mit den Kolben 1 sich nach links bewegt. Da das Ritzel 8 in diesem Moment im Gegensatz zur Nachstellspindel 3 drehbar ist, wird es entsprechend der Axialbewegung der Nachstellspindel 3 durch die Schrägverzahnung 7 verdreht. Ist der Bremsvorgang beendet, so baut sich der hydraulische Druck ab und die Gewindereibung, die zwischen Nachstellspindel 3 und Kolben 1 bestand, wird aufgehoben. Der Kolben 1 bewegt sich von der Eremsscheibe v/cg, also nach rechts und verschiebt dadurch über das Schräggewinde 7 das Ritzel 8 ebenfalls nach rechts, so daß der Konus 9 an dem Anschlag 10 der Einstellschraube 11 anliegt und hierdurch eine Drehung

des Ritzels 8 verhindert wird. Da aber die Nachstellspindel nun nicht mehr am Verdrehen gehindert ist, dreht sie sich bei weiterer Rückbewegung des Kolbens 1 im Sinne eines Nachstellschrittes.

Ist der Verschleiß der Bremsbeläge soweit fortgeschritten, daß diese ausgewechselt werden müssen, wird hierdurch ein Zurückstellen des Bremskolbens 1 notwendig. Dazu muß nur die Einstellschraube 11 entfernt werden und das mit einer Innensechskantbohrung 18 ausgebildete Ritzel 8 mittels eines entsprechenden Werkzeuges, zum Beispiel eines Sechskantschlüssels, solange gedreht werden, bis der Kolben 1 vollkommen zurückgestellt ist.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims

Patentansprüche:

1. Selbsttätig und stufenlos wirkende Nachstellvorrichtung für hydraulisch und mechanisch betätigbare Scheibenbremsen mit einer Mutter und einer mit dieser mittels eines selbsthemmenden Gewindes verschraubten Spindel, die gemeinsam einen auf das erforderliche Bremslüftspiel, einstellbaren Anschlag zur Abstützung des Bremskolbens an dem Betätigungsglied einer mechanischen Betätigungsvorrichtung bilden und von dem Bremskolben in axialer Richtung bewegbar sind, und mit einem über schraubenlinienförmige Gleitflächen mit der Spindel oder der Mutter in Eingriff stehenden, drehbar zwischen axialen Anschlägen im Zylindergehäuse gelagerten Antriebselement, wobei das Amnebselement und die mit ihm in Eingriff stehende Spindel oder Mutter durch Reib- oder Formschluß gegen Drehung im gleichen Drehsinn gesperrt sind, dadurch gekennzeichnet, daß das Antnebselement ein außerhalb der Drehachse von Mutter (1) und Spindel (3) angeordnetes, schräg verzahntes Ritzel (8) ist, das von außen durch eine öffnung im Zylindergehäuse zugänglich ist und Mittel (18) zum Ankuppeln eines Drehwerkzeuges aufweist.

2. Nachstellvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Nachstellspindel (3) an ihrem, dem Bremskolben (1) abgewandten Ende, eine Aussparung aufweist (13), in die eine Stößel (14) einer Handbetätigungseinrichtung eingreift

3. Nachstellvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Ritzel (8) auf einer Seite mit einem Konus (9) ausgebildet ist, der in der einen Drehrichtung des Ritzels (8) mit einem Anschlag(lO) in einen reibschlüssigen Eingriff kommt und die Drehung verhindert

4. Nachstellvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Nachstellspindel (3) und der Bremskolben (1) entgegengesetzt wirksame hydraulische Wirkflächen (16, 17) aufweisen.

5. Nachstellvorrichtung nach Anspruch !,dadurch gekennzeichnet, daß die Einbaubohrung des Ritzels (8) mittels einer Einstellschraube (U) nach außen hin verschlossen wird.

6. Nachstellvorrichtung nach Anspruch 3 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Einstellschraube (11) einen Anschlag (10) für den Konus (9) des Ritzels (8) bildet