DE2330241C3 - Chlorthio-N-phthalimid, Verfahren zu seiner Herstellung und seine Verwendung - Google Patents
Chlorthio-N-phthalimid, Verfahren zu seiner Herstellung und seine VerwendungInfo
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- C07D—HETEROCYCLIC COMPOUNDS
- C07D209/00—Heterocyclic compounds containing five-membered rings, condensed with other rings, with one nitrogen atom as the only ring hetero atom
- C07D209/02—Heterocyclic compounds containing five-membered rings, condensed with other rings, with one nitrogen atom as the only ring hetero atom condensed with one carbocyclic ring
- C07D209/44—Iso-indoles; Hydrogenated iso-indoles
- C07D209/48—Iso-indoles; Hydrogenated iso-indoles with oxygen atoms in positions 1 and 3, e.g. phthalimide
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Description
Die Erfindung betrifft den Gegenstand der Ansprüche.
Chlorthio-N-phthalimid ist bisher nicht bekanntgeworden.
Nach Synthesis, 1969/1970, Seite 564, kann die Schwefelbrücke des Ν,Ν'-Dithiobisphthalimids unter
üblichen Bedingungen durch Chlor weder aufgebrochen noch eliminiert werden; statt dessen werden chlorierte
Derivate erhalten.
Es wurde nun gefunden, daß entgegen dieser, Angaben die Chlorolyse zum neuen Chlcrthio-N-phthalimid
leicht erfolgt, wenn man Ν,Ν'-Dithiobisphthalimid im Temperaturbereich von etwa 20 bis
etwa JOO0C mit Chlor oder einem Chlorierungsmittel
umsetzt
Bevorzugt erfolgt die Umsetzung im Temperaturbereich von etwa 30 bis etwa 600C.
Ν,Ν'-Dithiobisphthalimid ist bekannt (Canadian Journal of Chemistry, Bd. 44, Seite 2112 [1966]).
ΤΛ!λ 1 Impnl^tinn ent AitfnVt tr*\**nr\Ai*f T?r\*m o\frt\* nmn
L-HV. VJ llUvl£.UlIg 11.1 ViUIWIl IUIgV-IlUkJ 1 Ul IllbIJkllVIlia
erläutert:
/Cy V
N-S-S N Γ ! + CU
Il
/Vc,
N-S-Cl
Außer Chlor können auch andere Chlorierungsmitte], insbesondere Sulfurylchlorid, verwendet werden.
im allgemeinen wird die Umsetzung mit stöchiometrischen Mengen Ν,Ν'-Dithiobisphthalimid und Chlor bzw.
Chlorierungsrnittel durchgeführt, jedoch kann auch ein geringerer Überschuß, insbesondere weniger als 10
Mol-% oder des \quivalentgewichtes des einen oder anderen Ausgangsmaterials verwendet werden.
Die Umsetzung kann auch in Gegenwart eines gegenüber Chlor unter Reaktionsbedingungen inerten
Lösungsmittels durchgeführt werden. Als solche Lösungsmittel seien beispielsweise genannt perhalogenierte
aliphatische Kohlenwasserstoffe, insbesondere Tctrachlormethan, aromatische Kohlenwasserstoffe
wie Benzol, Nitrobenzol und bevorzugt aromatische Chlorkohlenwasserstoffe, insbesondere Chlorbenzol
und Dichlorbenzol.
Im allgemeinen wird die Reaktion so durchgeführt, daß Ν,Ν'-Dithiobisphthalimid im Lösungsmittel suspendiert
und/oder gelöst wird und Chlor bzw. das Chlorierungsmittel unter Rühren zugegeben wird. Nach
Beendigung der Zugabe läßt man einige Zeit nachrea gieren, destilliert das Lösungsmittel gegebenenfalls im
Vakuum ganz oder teilweise ab und isoliert das Reaktionsprodukt. Dabei kann es besonders vorteilhaft
sein, das Lösungsmittel nur teilweise abzudestillieren und anschließend durch Zugabe eines Lösungsmittels,
das ein möglichst geringes Lösevermögen für das Reaktionsprodukt Chlorthio-N-phthalimid hat und mit
dem während Jer Umsetzung verwendeten Lösungsmittel mischbar ist. zu verwenden; hierfür können auch
solche üblichen inerten Lösungsmittel vorteilhaft verwendet werden, die gegenüber Chlor unter den
Reaktionsbedingungen nicht inert sind, z. IJ. aliphatische Kohlenwasserstoffe und -gemische wie F'ctroläthrr
oder Leichtbenzin.
Man kann so z. B. das Reaktionsprodukt ausfällen und nach bekannten Methoden z. B. durch Filtrieren,
Abschleudern, in vorteilhafter Weise aus der Reaktionsmischung bzw. dem Lösungsmittel isolieren.
Im allgemeinen wird die Umsetzung bei Normaldruck durchgeführt, man kann jedoch auch bei vermindertem
bzw. erhöhtem Druck arbeilen. Gegenenfalls kann das Arbeiten bei erhöhtem Druck bis zu etwa 10
Atmosphären insbesondere bis zu etwa 2 Atmosphären zur Erzielung einer höheren Reaktionsgeschwindigkeit
und kürzeren Reaktionszeit besonders vorteilhaft sein.
Selbstverständlich kann das erfindungsgemäße Verfahren auch kontinuierlich, z. B. in einem Reaktionsrohr,
einer Kesselkaskade oder einer anderen für kontinuierliche Verfahren bekannten Apparatur durchgeführt
werden.
Chlorthio-N-phthalimid ist ein neues Zwischenprodukt, das durch seine reaktive Gruppe zur Herstellung
von Endprodukten verschiedenster Art z. B. Pflanzenschutzmitteln und Kautschukhilfsmitteln geeignet ist.
Besonders vorteilhaft läßt es sich zur Herstellung des aus DE-OS 20 05 692 als Vulkanisationsverzögerer
bekannten N-[2-Formylpropylthio (2) J-phthalimids verwenden, in dem man Chlorthio-N-phthalimid mit
Isobutyraldehyd in Gegenwart .säurebindender Mittel umsetzt.
Diese Umsetzung läßt sich in einpm weiten Temperaturbereich durchführen, bevorzugt wird de,-Temperaturbereich
zwischen 0 und 100" C, insbesondere 20 und W C.
Als säurebindcnde Mittel können anorganische und organische Basen verwendet werden.
Als anorganische Basen werden die Oxide, Hydroxide, Carbonate, Hydrogencarbonate und basisch
reagierende Salze organischer Säuren, insbesondere die Acetate, der Alkali- und Erdalkalimetalle bevorzugt;
insbesondere seien Natriumcarbonat, Kaliumcarbonat, Calciumoxid, Calciumhydroxid, Calciumhydrogencarbonat,
Calciumcarbonat und Natriumacetat genannt.
Als organische Basen sind die aliphatischen, araliphatischen, aromatischen und heterocyclischen tertiären
Amine besonders geeignet, wobei der Aminstickstoff nicht nur durch verschiedene Reste der gleichen
Gruppen, sondern ebenso durch Reste verschiedener Gruppen substituiert sein kann; z. B. seien aliphatisch
aromatisch substituierte Amine sowie N-substituierte Heterocyclen genannt. Die Auswahl des entsprechenden
tertiären Amins kann vorteilhaft entsprechend der leichten Zugänglichkeit erfolgen. Bevorzugt werden
Dimethylbenzylamin sowie Methyl- und Dimethyl-pyridine, letztere besonders als Gemisch verwendet.
Die Menge des säurebindenden Mittels richtet sich, wie aus nachstehendem, zur Erläuterung dienenden
Formelschema hervorgeht, nach der Menge des entsprechend der Stöchiometrie der Umsetzung abzujpaltenden
Chlorwasserstoffs·
Der besondere Vorteil dieser erfindungsgemäßen Verwendung des Ch'.orthio-N-phthaümids besteht darin,
daß man durch das Arbeiten ohne Zwischenisolierung Arbeit spart und als Endprodukt ein N-[2-Formylpropylthio-(2)
]-phthalimid erhält, das im Gegensatz zu dem nach dem Verfahren der DE-OS 20 05 692
erhaltenen Produkt ohne aufwendige Reinigung völlig geruchlos ist.
215 g (0,63 Mol) Ν,Ν'-Dithiobisphthalimid werden in
1200 ml Chlorbe.'zol bei 35°C unter Rühren mit 43 g
(0,61 Mo!) Chlor, die nach Maßgabe des Verbrauchs zugegeben werden, unter Rühren umgesetzt. Das
Reaktionsgemisch wird weitere 60 Minuten bei gleicher Temperatur gerührt; anschließend wird das Lösungsmittel
im Vakuum abgezogen und das Reaktionsgemisch damit auf etwa 'Λ seines Volumens eingeengt.
Anschließend werden geringe Reste des nicht umgetetzten Ausgangsmaterials abfiltriert und die erhaltene
Reaktionslösung mit dem gleichen Volumen Leichtbenzin (Siedebereich: 60 bis 95°C) versetzt und auf 1O0C
abgekühlt. Das ausgefallene Reaktionsprodukt wird tbfiltriert und im Vakuum getrocknet; man erhält so
219 g (85% der Theorie) Chlorthio-N-phthalimid als
gelbe Kristalle vom Schmelzpunkt 135 bis 137°C.
Beispiel 2
(Eintopf-Verfahren)
(Eintopf-Verfahren)
Eine Lösung von 70,5 g (0,52 Mol) Dischwefeldichlorid und 70 ml Chlorbenzol wird in !'/2 Stunden unter
Rühren bei 45 bis 5O0C in eine Suspension aus 147 g (1 Mol) Phthalimid (Schmelzpunkt 233 bis 2340C) und
500 ml Chlorbenzol sowie 150 g N,N-Dimethylbenzylamin eingetropft. Man rührt weitere 2 Stunden bei der
gleichen Temperatur und leitet dann bei etwa 40° C 37 g (0,52 Mol) Chlor ein und rührt nach Beendigung der
Einleitung weitere 30 Minuten bei 40°C. Anschließend wird der geringe Chlor-Überschuß im Vakuum weitgehend
entternt und danach unter Kühlung bei 30 bis 35°C 75,5 g (1,05 Mol) Isobutyraldehyd (über Natriumsulfat
getrocknet) eingetropft. Man rührt eine weitere Stunde bei 30°C und neutralisiert dann das Reaktionsgemisch bei 20 bis 25°C mit N,N-Dimethylben7y!amin;
dazu sind etwa 150 g erforderlich. Anschließend werden 750 ml Leichtbenzin (Siedebereich 60 bis 95° C)
zagegeben und nach kurzem Umrühren 0,5 kg Eis eingetragen. Es erfolgt rasch Abkühlung auf etwa
— 6CC. Man läßt dann die Temperatur während einer
Stunde auf etwa 0°C ansteigen, saugt das ausgefallene Reaktionsprodukt ab, wäscht es mit Wasser und
anschließend mit wenig Leichtbenzin. Nach dem Trocknen im Vakuum bei 50"C erhäii man 212 g (85%
d. Th.) N-[2-Formylpropylthio-(2) ]-phthalimid in Form grober, färb- und geruchloser Kristalle vom Schmelzpunkt
122 bis 126° C.
Herstellung von
N-[2-Formylpropylthio-(2)]-phthalimid
Ir, ein Gemisch von 52 g (0,244 Mol) Chlorthio-N-phthalimid und 250 ml Chlorbenzol tropft man
bei 30 bis 35°C 19 g (0,264 Mol) Isobutyraldehyd unter Rühren ein. Nach Beendigung der Zugabe des
Isobutyraldehyds rührt man einige Zeit nach, tropft dann unter Kühlung auf etwa 20°C 35 g (0,26 Mol)
Ν,Ν-Dimethylbenzylamin zu, rührt anschließend wiederum
kurz nach und läßt auf Zimmertemperatur abkühlen. Die Reaktionslösung wird anschließend mit
Wasser zwei- bis dreimal gewä·..'hen und über
Natriumsulfat getrocknet. Anschließend engt man die Reaktionslösung im Vakuum bis auf etwa ein Drittel ein
und gibt zur warmen Lösung das gleiche Volumen Leicntbenzin (Siedebereich 60 bis 95°C) und kühlt auf
etwa 10°C ab. Das ausgefallene Reaktionsprodukt wird dann abgesaugt und im Vakuum getrocknet. Man erhält
54 g Rohprodukt vom Schmelzpunkt 122 bis 1260C. Nach dem Umkristallisieren aus Essigester erhält man
N-[2-Formylthiopropvl-(2)]-phthalimid vom Schmelzpunkt 129 bis I29,5JC in Form grober, geruchloser
Kristalle.
Claims (3)
1. Chlorthio-N-phthalimid.
2. Verfahren zur Herstellung von Chlorthio-N-phthalimid,
dadurch gekennzeichnet, daß man Ν,Ν'-Dithiobisphthalimid im Temperaturbereich
von etwa 20 bis etwa 1000C mit Chlor oder einem Chlorierungsmittel umsetzt
3. Verwendung des Chlorthio-N-phthalimids zur
Herstellung von N-[2-Formylpropylthio-(2) ]-phthalimid.
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