DE2320614C3 - FlieBbettreaktor - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen Fließbettreaktor mit gasdurchlässigem Boden, der von einem Horizontalstrom
fluidisierten Gutes durchflossen wird, wobei über innerhalb des Fließbettes angeordnete Heizelemente
eine indirekte Beheizung erfolgt, der oberhalb eines sich über dem Fließbett befindlichen Beruhigungsraumes
einen weiteren gasdurchlässigen Boden enthält und Gasableitungsstutzen oberhalb dieses Bodens.
Die in letzter Zeit entwickelten Fließbettreaktoren ergaben höhere Leistungen, namentlich infolge der erhöhten
thermischen Übertragung, ihrer Wirtschaftlichkeit und Einfachheit. In den Fällen, wo der thermische
Beitrag seitens der Luft oder einem anderen Gas — als Fluidisiermittel — nicht in ausreichendem Maß geliefert
werden konnte, wurden Apparate mit Elementen zur indirekten thermischen Übertragung ausgestattet,
die im Fluidisierraum untergebracht wurden. Die Fließ
bcttreaktoren sind am unteren Teil mit einem gasdurchlässigen Boden versehen, durch welchen das Fluidisiermittel
des pulverförmigen Gutes eingeblasen wird, das durch eine Seitenöffnung oberhalb desselben
eingeführt wird. Diese Böden sind gewöhnlich als poröse Platten oder aus Lochblech ausgeführt, die jedem
Reaktor und den Fließbettbedingungen nur schwer aneenaßt werden; sie bieten auch keine bequemen Einstellungsmöglichkeiten
zur Sicherung eines guten Wirbelschicht-Zustandes. Bei den Fließbettreaktoren mit
offenem System, gewöhnlich vertikal, ermangelt das Fliebbett gewöhnlich der Zirkulation; das behandelte
Gut überfließt fortwährend seitlich an seinem oberen Teil, während das Fluidisiermittel in Fortsetzung zur
Abführung am oberen Teil des Reaktors zirkuliert. Diese Reaktoren haben oberhalb des Fließbettes einen Beruhigungsraum,
oberhalb dessen ebene gasdurchlässige
ίο Böden zur Homogenisierung der Strömung der abzuführenden
Gase angebracht sind. An der Rückseite dieser Böden bleibt jedoch noch mitgerissenes pulverförmiges
Gut haften, welches die öffnungen verstopft und den Arbeitsvorgang stört.
Bei Schachtfließbeitreaktoren zirkuliert das vertikale
Fließbett aufwärts, wie das Fluidisiermittel, indem sie am oberen Teil des Reaktors zusammen abgeführt werden.
Eine erhöhte thermische Wirksamkeit und breitere Anwendungsgebiete, wie z. B. bei chemischen Reaktionen,
wurden in mehrstufigen Schachtreaktoren erzielt, bei denen das Gut von oben nach unten strömt.
Bekannt sind auch Fließbettreaktoren mit waagerechter Zirkulation des pulverförmigen Gutes, bei welchen
das Fluidisiermittel schräg von unten nach oben strömt. Bei diesen Reaktoren wurden auch Elemente
zur thermischen Übertragung im Fluidisierraum vorgeschlagen, innerhalb des Fließbettes. Es sind ferner aus
der US-PS 3 166 383 solche Reaktoren bekannt, die mit einer einzigen waagerechten Röhrenreihe, in der Strömungsrichtung
des Fließbettes verteilt, ausgerüstet sind.
Aus der US-PS 3 609 874 sind noch Reaktoren mit Horizontalströmung des Fließbettes bekannt, bei denen
der Innenraum durch senkrechte Überlaufrohre in parallele Zonen aufgeteilt ist, die jeweils über Rohrschlangen
beheizt werden.
Aufgabe der Erfindung ist es, in solchen Reaktoren zuverlässig und mit einfachen Mitteln einen gleichförmigen
Wirbelschichtzustand zu erzielen, sowohl auf der senkrechten, als auch in der Strömungsrichtung des
Bettes, eine höhere thermische Übertragung zu bewirken und die Ausführung während des Verlaufs des Arbeitsprozesses
von mehreren physikalischen, mechanischen Operationen, wie z. B. Mischung und eventuelle
chemische Reaktionen zu gestatten.
Die Lösung besteht darin, daß der untere gasdurchlässige Boden des Fließreaktors aus einem Lochblech
besteht, unter dem eine Mehrzahl von Filterschichten angebracht ist. Die Heizelemente erstrecken sich in
mehreren Reihen durch das gesamte Fließbett. Der obere gasdurchlässige Boden ist nach oben in Richtung
der Bettströmung gewölbt, und zwischen den horizontalen Seitenrändern des Bodens und den Wänden des
Apparates ist ein Abstand eingehalten.
Bei einer Ausführungsform der Erfindung bestehen die Filtrierschichten aus Glas- oder Kunststoffgarngeweben.
Die Glas- oder Kunststoffgarne der als Gewebe ausgebildeten Filterschichl sind wegen ihrer zufriedenstellenden
Widerstandsfähigkeit gegenüber dem Arbeitsmedium und dessen Temperatur bekannt. Die
Schicht und das Blech sind durch einen gemeinsamen Rahmen gehalten, der durch Verschiebung aus dem
Apparat entfernt werden kann. Das der Filterschicht angeschmiegte Lochblech hat die öffnungen gleichmäßig
verteilt, durch die die aufgeteilten Strömungen des Huidisiermittels passieren. Die Größen der öffnungen
des Lochblechs sind derart, daß sie, zu den Bedingungen des gasdurchlässigen Bodens, mit den dem Loch-
blech angeschmiegten Filtergeweben, den für das Verfahren
festgelegten und dem Boden gehörigen Druckverlust einhalten. Die veränderliche Amahl von Filtergeweben,
deren Gewebedichten und das Lochblech mit öffnungen von bestimmten Durchmessern bzw. Verteilung
werden in der Weise gewählt, daß der Druckverlust des Fluidisiermittels im unteren gasdurchlässigen
Boden 40 bis 50% vom Gesamtdruckverlust des Fluidisiermittels im Rahmen des im Reaktor stattfindenden
Fließbettverfahrens erreicht.
Durch die Erstreckung der Heizelemente über die Gesamtlänge des fliiidisierten Bettes des Reaktors, in
Vereinigung mit ihrer gestaffelten Aufstellung in den sukzessiven Querschnitten des Arbeitsraumes wird eine
geregelte Strömung und eine erhöhte Homogenität des Fließbettes erzielt, durch Aufbrechen der Gasblasen,
welcher Umstand auch — gegenüber der normalen Wärmeübertragung zwischen den Partikeln und den
Heizelementen — zu einem zusätzlichen Ansteigen der Wärme-Übertragung führt.
Es wurde nun experimentell und rechnungsmäßig festgestellt, daß das Vorhandensein der waagerechten
und gestaffelten Röhrenelemente innerhalb des Fließbettes die gebildeten Gasblasen tatkräftiger aufbricht
bzw. beseitigt und die Homogenität des Bettes zusätzlich erhöht, so daß der Homogenäsierungsindex um 50
bis 70% gegenüber einem Fließbett ohne solche Elemente oder um 30 bis 40% gegenüber Fällen von nicht
gestaffelten Elementen ansteigt. Dies beruht darauf, daß die im Fließbett aufsteigenden Strömungen beim
Durchgang zwischen den Elementen infolge der Staffelung einer ausgesprochen wirbeligen Strömungswirkung
unterworfen sind. Die Welligkeit der Elemente, ihrer Länge nach, erhöht die Wirksamkeit der wirbeligen
Strömung sowie die Homogenität in senkrechter Ebene, quer zur waagerechten Strömungsrichtung, wodurch
die Verweilzeit vergleichsmäßig und die Wirksamkeit des Reaktors bei verschiedenen sukzessiven
Operationen erleichtert und verbessert werden.
Der obere gasdurchlässige Boden ist nach oben in Richtung der Bettströmung gewölbt, wobei zwischen
den horizontalen Seitenrändern des Bodens und den Wänden des Apparates ein Abstand eingehalten ist.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung
besteht dtr gewölbte obere Boden aus Lochblech, wobei die Fläche der gleichmäßig verteilten öffnungen
30 bis 40% der Gesamtfläche des Bodens beträgt. Durch diese Gestaltung des oberen Bodens wird erreicht,
daß die trotzdem mitgerissenen Partikeln des pulverförmigen Gutes zum Fließbett zurückgelangen;
diese Partikeln sind durch den Beruhigungsraum hindurchgegangen und konnten nach ihrem Ansetzen auf
der Rückseite des Bodens herabfließen.
Der Fließbettreaktor kann mit seinem Innenraum in Zonen quer zur Richtung der Strömung des fluidisierlen
Gutes aufgeteilt sein; in jeder Zone ist der untere Boden, die Heizelemente und der obere Boden zur
Vornahme von verschiedenen nacheinanderfolgenden Operationen entsprechend abgestimmt, wie z.B. Hei
zung und Trocknung, Kühlung, Mischung oder chemische Reaktionen des pulverförmigen Gutes mit anderen
gleichzeitig eingeführten Stoffen; einige der Zonen können der Heizelemente ünd/oder des oberen Bodens,
wie auch des Fließbettes der Zwischenüberlaufwehre ermangeln, während der Raum oberhalb des Fließbettes
Scheidewände zwischen den verschiedenen Zonen aufweist.
Bei diesen Reaktoren kann die Einblaskammer, die sich unterhalb des unteren Bodens befindet, durch
Wände entsprechend aufgeteilt werden, um verschiedene Einblas- und Fluidisierbedingungen zu sichern.
Je nach den Anforderungen der durchgeführten Operation können gewisse Zonen mit Heizelementen versehen
werden, jedoch ohne Anwendung des Wärmeträgers in denselben oder überhaupt ohne Heizelemente,
sofern diese nicht nötig oder wenn der Wärmebeitrag durch das Fluidisiermittel geliefert wird und die Bedingungen
zu einem gleichmäßigen Wirbeischicht-Zustand durch letzteres gesichert werden können.
Der Fließbettreaktor mit Arbeitszonen kann ohne Zwischenüberlaufwehre arbeiten, da die Wirbelschicht
sich in einem homogenen Zustand befindet. Infolge der geschilderten Verbesserung des Arbeitsvorganges
können die Apparate zweckentsprechend für größere Breiten des Fließbettes aufgebaut werden,
so daß die Behandlung einer bestimmten Gutmasse auf einer kleineren Länge des Apparates vollzogen wird.
Damit wird auch die Ausführung mehrerer verschiedener Behandlungen längs des Apparates möglich, ohne
daß der Apparat zu lang wird.
Es werden nachfolgend zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung an Hand der Zeichnung beschrieben. Es
zeigt
F i g. 1 einen schematischen Längsschnitt, in senkrechter Ebene, durch das Ausführungsbeispiel 1 und
F i g. 2 einen schematischen Längsschnitt, in senkrechter Ebene, durch den Apparat gemäß Ausführungsbeispiel
2.
Fig. 1; Beispiel 1
Es ist ein Fließbettreaktor zur Trocknung und Heizung auf 1500C von durch Fällung erhaltenen Kalziumkarbonats
vorgesehen, das eine Feuchtigkeit von maximal etwa 1% und eine Körnung von 0,16 bis 0,05 mm
hat. Das Gut stammt als Abfall aus anderen Verfahren. Der Reaktor gemäß F i g. 1 hat eine einzige Arbeitszone. Er besteht aus einer waagerechten parallelepipe-
dischen Kammer 1, gegen den unteren Teil durch einen Einblasboden 2,9 abgeteilt; am Rand dieses Bodens befindet
sich ein Überlaufwehr 3, mittels welcher die Höhe des Fließbettes und damit die Verweilzeit des
Materials im Reaktor geregelt wird. Durch eine Decke 5 des Apparates ist ein Rohrbündel 4 hindurchgeführt,
welches aus parallel zur Querebene gestaffelten Heizschlangen besteht. Der Deckel 5 ist aufgeteilt in Einlaßbzw.
Auslaßkammer für das Heizmedium. Oberhalb der Heizschlangen im Abstand hiervon befindet sich ein
nach oben gewölbter Boden 6 aus Lochblech. Zwischen den Seitenrändern des Bodens 6 und den Seitenwänden
des Apparates wird ein kleiner Abstand eingehalten. Durch einen Stutzen a wird Luft als Fluidisiermittel eingeführt,
die durch einen Stutzen b abgeleitet wird. Ein Stutzen c, für den Einlaß des Erwärmungsmittels sowie
ein Stutzen d zum Auslaß des Kondenswassers bedienen die Heizelemente. Das pulverförmige Kalziumkarbonat
wird in den Apparat durch einen Stutzen e eingeführt mit konstanter Durchgangsmenge und wird durch
einen Stutzen /"abgeführt.
Der gasdurchlässige Einblasboden 2, 9 besteht aus einem Lochblech 2 mit runden öffnungen, gleichmäßig
verteilt, und aus drei Reihen von unter dem Lochblech angebrachten Filtergeweben 9, aus Glasgarn. Die Luftströmung
wird durch die Heizschlangen erwärmt und fluidisiert das Kalziumkarbonat, wonach sie den oberhalb
der Heizschlangen befindlichen Beruhigungsraum durchströmt, passiert den gasdurchlässigen Homogeni-
sierboden 6 und wird durch Stutzen b abgeführt.
Der Druckverlust im Einblasboden entspricht etwa 40 bis 50% des Totaldruckverlustes im Apparat, je nach
der effektiven Körnung im erwähnten Bereich. Der Apparat erzielt thermische Belastungen, die Werte von
100 000 kcal/m2 Einblasboden erreichen, im Temperaturenbereich
des Apparates aus dem Beispiel.
Fig.2; Beispiel 2
IO
Der Fließbettreaktor ist vorgesehen zur Trocknung und Abkühlung von durch Zentrifugieren erhaltenen
Ammoniumsulphatkristallen, mit einer Feuchtigkeit von 2% und einer Durchschnittskörnung von 0,8 mm.
Der Apparat umfaßt zwei Betriebszonen, entsprechend den zwei Trocknungs- und Kühlungsoperationen.
Vom Standpunkt der Bauart betrachtet, ist der Apparat ähnlich demjenigen aus Beispiel 1 aufgebaut, in
allen Teilen, die den Kennziffern 1 bis 6 und 9 und den Kennbuchstaben a bis /entsprechen.
Die Trocknung erfolgt in der ersten Zone durch die mit Dampf beheizten röhrenförmigen Heizschlangen
40. Die röhrenförmigen Heizschlangen 7 in der Kühlzone sind in Fortsetzung des Röhrenbündels 4 angeordnet
und verfügen über getrennten Stutzen zum Einlaß des Kühlmittels g und zum Auslaß des auf der gegenüberliegenden
Seite des Reaktors. Eine Querwand 8 trennt den Beruhigungsraum in zwei Zonen. Der Homogenisierboden
ist in einer Zone der Trocknungszone in dem Boden 6 fortgelassen; es wird dabei ein Rücklauf
des aus dem Reaktor mitgerissenen Gutes über den Stutzen e vorgenommen. Die Ammoniumsulphatkristalle
werden durch Stutzen /"bei einer Temperatur von etwa 40" C abgelassen.
Infolge der Verwendung der röhrenförmigen Heizschlangen in den beiden Zonen des Fließbettes wird die
Fläche des Einblasbodens und dementsprechend die Aufstellfläche des Apparates um etwa 40% herabgesetzt.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Fließbettreaktor mit gasdurchlässigem Boden, der von einem Horizontalstrom fluidisierten Gutes
durchflossen wird, wobei über innerhalb des Fließbettes angeordnete Heizelemente eine indirekte
Beheizung erfolgt, der oberhalb eines sich über dem Fließbett befindlichen Beruhigungsraumes einen
weiteren gasdurchlässigen Boden enthält und Gasableitungsstutzen oberhalb dieses Bodens, dadurch
gekennzeichnet, daß der untere gasdurchlässige Boden des Fließbettreaktors aus einem
Lochblech (2) besteht, unter dem eine Mehrzahl von Filterschichten (9) angebracht ist, daß die Heizelemente
(4, 7) als rohrförmige Heizschlangen in mehreren Reihen sich durch das gesamte Fließbett erstrecken
und daß der obere gasdurchlässige Boden (6) nach oben in Richtung der Bettströmung gewölbt
ist, wobei zwischen den horizontalen Scitenrändern des Bodens (6) und den Wänden des Apparates
ein Abstand eingehalten ist.
2. Fließbettreaktor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Filterschichten (9) aus Glasoder
Kunststoffgarngeweben bestehen.
3. Fließbettreaktor gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der gewölbte obere Boden (6)
aus Lochblech besteht, wobei die Fläche der öffnungen 30 bis 40% des Bodens (6) beträgt.
4. Fließbettreaktor nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß dessen Innenraum
in Zonen quer in Richtung der Strömung des fluidisierten Gutes aufgeteilt ist, wobei mindestens
eine Zone den unteren Boden (2), die Heizelemente (4, 7) und den oberen Boden (6). die anderen Zonen
mindestens den unteren Boden (2) aufweist und daß der Raum oberhalb des Fließbettes Scheidewände
(8) zwischen den verschiedenen Zonen aufweist.
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) |