DE2303222C3 - Sicherheitsgurtsystem für den Insassen eines Fahrzeugs - Google Patents
Sicherheitsgurtsystem für den Insassen eines FahrzeugsInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Sicherheitsgurtsystern
für den Insassen eines Fahrzeugs, insbesondere eines Kraftfahrzeugs, bestehend aus einem diagonal
über den Oberkörper des Insassen verlaufenden, von einem oberen, etwa in Schulterhöhe liegenden, mittels
eines Gesperres höhenverstellbaren Karosseriebefestigungspunkt zu einem unteren Befestigungspunkt am
Fahrzeugboden oder einem bodenfesten Teil hin lösbar führenden Schultergurt und mit einem von diesem
abzweigenden Beckengurt Sie betrifft insbesondere die Höhenverstellbarkeit des Schultergurtes in Abhängigkeit
von unterschiedlichen Körpergrößen der Fahrzeuginsassen und will einem erhöhten Sicherheitsbedürfnis
Rechnung tragen.
Bekanntlich haben Sicherheitsgurtanordnungen mit einem lageunveränderlichen, einer durchschnittlichen
Körpergröße angepaßten oberen Gurtverankerungspunkt den Nachteil, diß bei unterschiedlichen Körpergrößen
der Gurtbenutzer der Gurt nicht immer ordnungsgemäß anliegt So kann bei kleinen Personen
der Schultergurt einerseits zu nahe am Hals vorbeilaufen
und andererseits von der Schulter abrutschen. Dies kann bei im Zeitpunkt des Aufprallunfalls einsetzender
Gurtbelastung entweder ein Strangulieren des Gurtbenutzers zur Folge haben oder die Gurtwirkung völlig
aufheben.
Zur Vermeidung solch nachteiliger Wirkungen ist eine Sicherheitsgurtanordnung für den Insassen eines
Fahrzeugs, insbesondere eines Kraftfahrzeugs, bekanntgeworden
mit einem diagonal über den Oberkörper des Insassen etwa von. bzw. über der einen Schulter bis zum
gegenüberliegenden Hüftteil verlaufenden Schultergurt, dessen beide Enden mit fahrzeugfesten Teilen verbunden
sind, bei welcher im oberen Bereich der Seitenwände des Wagenaufbaues in verschiedenen
Höhenlagen Befestigungsösen für die Befestigung des oberen Gurtendes vorgesehen sind, während das untere
Gurtende mit dem Fahrzeugboden leicht lösbar verbunden ist (DE-AS 12 25 060). Das mangels näherer
Erläuterung wohl mittels Haken zu bewerkstelligende Lösen und Einhängen des oberen Gurtendes zum
Zwecke der Höhenverstellung des Schultergurtes erlaubt keine stufenlose Höhenverstellung und ist
umständlich, weil es zum Äuffinaei· der jeweiligen öse
und zum Ein- und Aushängen des Gurtendes beider Hände bedarf.
Eine andere bekannte Befestigung eines Sicherheitsgurtes für die Insassen von Kraftfahrzeugen mit in der
Höhe in Stufen einstellbarem oberen Gurtverankerungspunkt ist mit einem wellenförmigen Deformationsglied
gekoppelt, in dessen Windungen der dem Deformationsglied zugekehrte Beschlag des Gurtes
entsprechend drr Größe der Insassen festlegbar ist, indem der Beschlag zwei Bolzen aufweist die die
betreffende Windung des Deformationsgliedes zwischen sich aufnehmen (DE-AS 12 14 104). Eine derartige
Koppelung der höhenverstellbaren Verankerung eines Sicherheitsgurtes mit einem Deformationsglied ist
wegen des bei einem Unfall auftretenden zusätzlichen Verformungsweges für kleinere und mittelgroße Personenkraftwagen
ungünstig, weil die Entfernung zwischen Fahrzeuginsassen und Lenkrad bzw. Armaturenbrett
vornehmlich bei diesen Fahrzeagtypen relativ gering ist.
Schließlich ist aus der DE-OS 19 55 498 ein Sicherheitsgurt
zur Befestipng in einem Automobil bekannt, bei dem ein oberer höhenverstellbarer Karosseriebefestigungspunkt
des Gurtes durch ein in einem perforierten Schlitz höhenverschiebbar und in unterschiedlichen
Höhenlagen einrastbares federbelastetes Gleitstück gebildet ist Eine optimale Anpassung des oberen
Karosseriebefestigungspunktes an jede gewünschte Körpergröße der Fahrzeuginsassen ist aber auch hier
nicht möglich, da die Abstände vorgegeben sind. Wegen
der geschilderten Unzulänglichkeiten konnten sich diese bekannten Sicherheitsgurtanordnungen bzw.
-befestigungen mit Höhenverstellbarkeit des oberen Gurtverankerungspunktes wohl auch bisher in der
Praxis nicht durchsetzen.
Demgegenüber wird durch die Erfindung ein Sicherheitsgurtsvstem der eingangs erläuterten Art
geschaffen, bei dem die Mangel der bekannten Anordnungen vermieden werden und das sich dadurch
auszeichnet, daß das Gesperre zur Höhenverstellung des oberen Gurtverankerungspunktes als kraftschlüssiges Klemmgesperre ausgebildet ist
Vorteilhaft kann hierbei das Klemmgesperre in an
sich bekannter Weise aus einer mit einem Gewindeteil versehenen Knebelschraube und einer in einem
Führungsteil in seitlichen Führungsschützen höhenverschiebbar angeordneten Mutter bestehen, in die das
Gewindeteil der Knebelschraube eingreift und die mittels der Knebelschraube in beliebiger Höhenlage
innerhalb des Führungsteiles festklemmbar ist
Diese Anordnung bietet den Vorteil, d^ß eine
stufenlose Anpassung der Schultergurtlage an die jeweilige Körpergröße des Gurtbenutzers möglich ist,
also mit noch größerer Genauigkeit als es mit einem Riegelgesperre möglich ist. Sie ermöglicht eine rasche
Einstellung der richtigen Höhe des oberen Gurtverankeningspunktes entsprechend der Körpergröße des
Gurtbenutzers, und die Verstellung ist mühelos mit einer Hand, auch während der Fahrt, z. B. durch den Fahrer
möglich.
Zur Montagevereinfachung kann ferner die Knebelschraube vorteilhaft zweiteilig ausgebildet sein und
zwischen ihrem Gewindeteil und einem Knebel einen Gurtbeschlag drehbeweglich aufnehmen.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Gurtsystems kann darin bestehen, daß
eine Skala mit den jeweils einstellbaren Höhenlagen zugeordneten Symbolen entlang des Verschiebeweges
der Knebelschraube an der Fahrzeugkarosserie vorgesehen und das verschiebbare Teil mit einem auf die
Skala gerichteten Zeiger ausgerüstet ist. Auf diese Weise können verschiedene Gurtbenutzer unterschiedlicher Körpergrößen — wenn sie sich das für ihre Größe
jeweils zuständige Symbol einprägen — ohne Probieren, sozusagen auf Anhieb, den Schrltergurt entsprechend ihrer Körpergröße exakt einstellen. Um diese
Einstellung zu erleichtern, ist das freie, in das Wageninnere ragende Teil der Knebelschraube zweckmäßig als Handgriff ausgebildet.
In weiterer vorteilhafter Ausbildung der Erfindung kann der Schultergurt in an sich bekannter Weise mit
einer selbsttätigen Gurtaufrollvorrichtung versehen und in einem an der Knebelschraube befestigten Beschlag
verankert sein. Eine bei Höhenverstellung des Gurtes infolge unterschiedlicher Korpulenz der Insassen
auftretende unerwünschte Gurtlose wird hierdurch sicher vermieden. Für die Anwendung des erfindungsgemäßen Gurtsystems in Fahrzeugen mit selbsttätiger am
Fahrzeugboden angeordneter Gurtaufrollvorrichtung kann der Schultergurt von der Gurtaufrollvorrichtung
am Fahrzeugboden ausgehend vorteilhaft in einem am freien, in das Wageninnere reichenden Teil der
Knebelschraube angeordneten Umlenkbeschlag umgelenkt geführt sein. Alternativ hierzu kann aber auch die
Knebelschraube an ihiem freien Teil eine Umlenköse aufweisen, in welcher der an der Karosserieseitenwand,
insbesondere an der Türsäule verankerte Schultergurt
umgelenkt geführt ist Hierdurch ist eine zusätzliche,
gewissermaßen eine doppelte Verankerung des oberen Schultergur*.endes erreicht, was bei extremen Belastungsfällen der Sicherheit zugute kommt
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind anhand der Zeichnungen dargestellt und erläutert Es zeigt
F i g. 1 eine perspektivische Ansicht eines Teiles des Innenraumes eines Personenkraftfahrzeuges mit angelegtem Sicherheitsgurtsystem und höhenverstellbarem
ίο Schultergurt,
F i g. 2 den oberen höhenverstellbaren Verankerungspunkt des Schultergurtes in vergrößertem Maßstab
nach dem Ausschnitt II in Fig. 1, im Längsschnitt um 90° gedreht
F i g. 3 eine Draufsicht im Schnitt nach Linie IX-IX in F i g. 2 und
F i g. 4 einen Querschnitt nach linie X-X in F i g. 3.
In F i g. 1 sind mit 1 die linke Vordertür, mit 2 eine seitliche, das Türschloß tragende Türsäule und mit 3 der
Kardantucr-el eines Personenkraftfahrzeuges bezeichnet Ein Dreipunkt-Sicherheitsgurtv »,tem wird durch
ein einteiliges Gurtband 4 gebildet, weiches mit einem
Ende bei 5 am Fahrzeugboden 6 verankert ist und dessen anderes Ende in eine ebenfalls am Fahrzeugbo
den befestigte selbsttätige Gurtaufrollvorrichtung 7
mündet die an sich bekannt ist und daher hier keiner näheren Erläuterung bedarf. Das Gurtband 4 erfährt
zwei Umlenkungen: einmal an einer Schloßzunge 8 und zum anderen an einem etwa in Schulterhöhe an der
Türsäule drehbeweglich befestigten UnHenkbeschlag 9.
Der Abschnitt des Gurtbandes vom Verankerungspunkt 5 bis zur Schloßzunge 8 dient als Beckengurt 4', während
der anschließende sich zwischen Schloßzunge und Umlenkbeschlag erstreckende Abschnitt den Schulter
gurt 4" bildet Die Schloßzunge ist mit einem am
Kardantunnel bei 10 angelenkten Gurtschloß 11 verriegelt Mit 12 ist schematisch der Fahrzeugsitz
angedeutet
Gurtverankerung dargestellt, wie sie analog dem vorherbeschriebenen Sicherheitsgurtsystem an der
Türsaule (Ausschnitt II in Fig. 1) anbringbar ist. Auf
eine Darstellung der Türsäule wurde hier der Einfachheit und besseren Übersicht halber verzichtet.
Ein als Führungsteil 33 dienendes Blechformteil ist in seiner Längsrichtung in der Türsäule parallel zu dieser
befestigt und weist eine Längsnut 34 auf, in die von außen eine Knebelschraube 35 als Klemmelement
eingreift und die in eine mit einer Führungsplatte 36
verschweißte Mutter 37 einschraubbar ist. Die Führungsplatte ist in seitlichen Schlitzen 38, 39 der
umgebogenen äußerer· Flächenteile 33' des Blechformteiles 33 geführt. Der Knebel 35' greift mittels eines
Vi^rkcn s in ein Gewindeteil 35" ein und ist in diesem
SS durch einen Stift 40 gesichert. Zwischen dem Knebel 35'
und dem GewindeltH 35" ist ein Gurtbeschisg 109 mi;
einer Umlenköse 109' drehbeweglich eingespannt, in welcher der von einer am Fahrzeugboden angeordneten
selbsttätigen Gurtaufrollvorrichtung 7 (Fig. 1) ausge
hende Schultergurt 204" umgelenkt geführt ist. Eine
Gurthöhenverstellung läßt sich in einfacher Weise durch Lösen des Knebels 35' vornehmen, während nach
vorgenommener Einstellung der der Körpergröße entsprechenden Höhe der Gurtumlenkpunkt durch
Festziehen des Knebels 35' arretiert werden kann, indem die Mutter bei dem Spannvorgang an das
Führungsteil 33 angepreßt wird.
Eine z. B. aus Buchstaben bestehende, an der vom
Wageninnern sichtbaren Vorderwand des Rohres angebrachte Skala erleichtert in Verbindung mit einem
Zeiger an der Mutter 37 verschiedenen Gurtbenutzern unterschiedlicher Körpergrößen bei Fahrzeugwechsel
die Einstellung der richtigen Höhenlage.
Claims (7)
1. Sicherheitsgurtsystem für den Insassen eines Fahrzeugs, insbesondere eines Kraftfahrzeugs, bestehend
aus einem diagonal Ober den Oberkörper des Fahrzeuginsassen verlaufenden, von einem oberen,
etwa in Schulterhöhe liegenden, mittels eines Gesperres höhenverstellbaren Karosseriebefestigungspunkt
zu einem unteren Befastigungspunkt am Fahrzeugboden oder einem bodenfesten Teil hin
lösbar führenden Schultergurt und mit einem von diesem abzweigenden Beckengurt, dadurch gekennzeichnet,
daß das Gesperre (33, 35) zur Höhenverstellung des oberen Gurtverankerungs- ö
punktes als kraftschlüssiges Klemmgesperre ausgebildet
ist.
2. Sicherheitsgurtsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Klemmgesperre in an
sich bekannter Weise aus einer mit einem Gewindeteil (35'^ versehenen Knebelschraube (35) und einer
in einem Führungsteil (33) in seitlichen Führungsschlitzen (38 und 39) höhenverschiebbar angeordneten
Mutter (37) besteht, in die das Gewindeteil (35") der Knebelschraube (35) eingreift und die mittels der
Knebelschraube (35) in beliebiger Höhenlage innerhalb des Führungsteiles (33)iestklemmbar ist
3. Sicherheitsgurtsystem nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Knebelschraube
(35) zweiteilig ausgebildet ist und zwischen ihrem Gewindeteil (35") und einem Knebel (35')
einen Gurteeschlag (109) drehbeweglich aufnimmt
4. Sicherheitsgurt ,ystem <ach den Ansprüchen 1
bis 3 und einem de- nachfolgenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet daC eine Skala mit den
einstellbaren Höhenlagen jeweils zugeordneten Symbolen entlang des Verschiebeweges der Knebelschraube
(35) an der Fahrzeugkarosserie vorgesehen und die Mutter (37) mit einem auf die Skala
gerichteten Zeiger ausgerüstet ist W
5. Sicherheitsgurtsystem nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Schultergurt
(4") in an sich bekannter Weise mit ehier selbsttätigen Gurtaufrollvorrichtung (7) versehen
und an einem an der Knebelschraube (35) befestig- *s
ten Beschlag verankert ist.
6. Sicherheitsgurtsystem nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Schultergurt
(4") in an sich bekannter Weise mit einer selbsttätigen Gurtaufrollvorrichtung (7) versehen W
und von dieser am Fahrzeugboden ausgehend in einem am freien, in das Wageninnere reichenden
Teil der Knebelschraube (35) angeordneten Umlenkbeschlag (9, 109) umgelenkt geführt ist
7. Sicherheitsgurtsystem nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Knebelschraube
(35) an ihrem freien Teil eine Umlenköse (9, 109) aufweist, in welcher der an der Karosserieseitenwand,
insbesondere an der Türsäule (2) verankerte Schultergurt (4") umgelenkt geführt ist
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19732303222 DE2303222C3 (de) | 1973-01-24 | 1973-01-24 | Sicherheitsgurtsystem für den Insassen eines Fahrzeugs |
Applications Claiming Priority (1)
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DE19732303222 DE2303222C3 (de) | 1973-01-24 | 1973-01-24 | Sicherheitsgurtsystem für den Insassen eines Fahrzeugs |
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DE2303222C3 true DE2303222C3 (de) | 1983-11-10 |
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ID=5869738
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